Ab an Auffahrt - Ardèche / Drôme 2014
Seit dem ersten Test unseres Cruisers "Tico" an Ostern haben wir viele Ideen umgesetzt und weitere Gadgets eingebaut wie zahlreiche Steckdosen (12 Volt und USB-Anschlüsse), das Lichtkonzept in Form von LED-Streifen für Cockpit (Navigation), oberem und unterem "Stock" realisiert sowie zahlreiche Kleinigkeiten angebracht, die uns das Leben in und um Tico ungemein erleichtern - soll ja schliesslich für einige Zeit unser Zuhause werden... ;-)
Unsere Ferien führen uns diesmal in die Regionen Ardèche und Drôme. Bisher nur als Enduroparadies erprobt, wollen wir diesmal wissen, was 4 x 4 mässig alles drinliegt.
Die ersten Tage nördlich von Valence konnten wir vor allem Standheizung, Markisen und allgemeine Wasserdichtheit testen, denn es goss wie aus Kübeln! Davon abgesehen war es arschkalt in den Bergen. Mir war nicht wohl bei den Rutschpartien durch den morastigen Wald, doch Dani genoss diese Dreckeleien in vollen Zügen und jagte Tico manchmal mehr seit- als vorwärts durch die engen Forst- und Wanderwege! Ist ja schon gut - ich segne das Budget für die MT's (Mud Terrain Reifen) ohne weitere Diskussionen ab!
Aber erstmal den Reifendruck tüchtig reduziert, klappts auch mit unseren AT's (All Terrain Reifen) recht ordentlich.
Das Wetter treibt uns jedoch bald gen Süden. Die südliche Ardèche ist ein touristisches Mekka für Kanuten, Kletterer, Wanderer, Biker aber vor allem Camper. Entlang der weltbekannten Schlucht "Gorge de l'Ardèche" reiht sich ein Campingplatz oder Kanuverleih nach dem anderen, die "Route touristique" entlang der Ardèche ist verstopft mit Caravans, die sich auf Lookout-Parkings drängen oder im ersten Gang den Berg hochkeuchen - hinter sich eine Schlange aller möglichen Fahrzeuge....
Wer uns kennt, weiss, dass das nicht unsere Welt ist. Wir lieben die Ruhe, die Einsamkeit und das naive Gefühl die Einzigen zu sein, die einen einsamen Aussichtspunkt oder ein verstecktes Campplätzli an einem Fluss entdecken... Nun, dies ist am Auffahrtswochenende um Vallon Pont d'Arc mit Sicherheit nicht der Fall! Trotzdem fanden wir solche Plätzchen in den mediteranen Wäldern zwischen Aleppo-Kiefern und wildem Thymian, und die Sehenswürdigkeiten bestaunen wir, während die meisten Touristen noch in ihren Luxuscaravans schlafen oder sich am Hotelbuffet eine Schlacht um Croissants und Brebis liefern ;-)
Auf den schweisstreibenden Wanderungen oben auf den Kalksteinklippen mit den atemberaubenden Blicken auf die Schlucht beneide ich manchmal die Touristen, welche gemütlich in ihren Kajaks auf dem Fluss treiben und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, doch dieses Gefühl erstirbt spätestens wenn man dann den kleinen Zeh ins Wasser taucht - das Wasser ist erstaunlicherweise eisig kalt obwohl das Thermometer fast 30°C anzeigt!
Dank Ticos Klettergeschick können wir viele Sehenswürdigkeiten wie alte Burgruinen, Kapellen, Steinbrücken und Wasserfälle direkt anfahren, was uns immer wieder verblüffte Blicke von Touristen einbringt, die vom ausgeschilderten Parkplatz die breiten Wanderwege hochkeuchen, während wir munter vorbeiholpern... ;-)
Unser Weg führt allmählich wieder nach Norden, an den Cevennen vorbei hoch in die nördliche Ardèche. Reich an Bergen und unzähligen Waldwegen, bei welchen nicht immer klar war, ob wir das andere Ende je erreichen. Manchmal reichte der Einsatz von 4x4 und Low Range um die Hindernisse zu überwinden, doch mit zunehmender Abenteuerlust wurde nicht selten der Einsatz von Säge, Winde, Differentialsperre oder einer Kombination davon nötig, denn das Ego tut sich zunehmend schwer aufzugeben und zu wenden - was auf den engen Wegen auch meistens die gefährlicheren Manöver waren.
Dani hatte vorgängig einige 4WD-Tracks recherchiert und auf den PC geladen, welcher auf der eigens angepassten Halterung stets mitlief und uns mittels Quo Vadis und GPS Informationen zu allen mehr oder weniger befahrbaren Tracks lieferte. So konnten wir nach Herzenslust Abkürzungen und Detours ausprobieren, die wir mit normalem Kartenmaterial niemals gefunden hätten!
Als wären Ferien mit einem Offroad-Fahrzeug und einem zu allen Schandtaten bereiten Fahrer nicht schon aufregend genug, spielte Tico uns noch Streiche: erst nur einmal, dann aber als wie öfters begann er zu stottern und tat keinen Wank mehr - spannenderweise bevorzugt in Schräg- oder Hanglage, oder im dichten Verkehr! Der Vorteil bei einem Fahrzeug älteren Jahrgangs ist, dass die Problemsuche noch ohne PC-Diagnose funktioniert und nach Rütteln an jedem Stecker und Schalter war es schlussendlich das wiederholte Drücken der Dieselpumpe, die Tico wieder zum Leben erweckte. Gut also... widmen wir uns der Ursachenforschung: Während Dani Theorien über Schmutzpartikel, Wasser- oder LUfteinschluss als mögliche Ursache des Dieselmangels aufstellte, versuchte ich den Motorkreislauf zu begreiffen, indem ich die entsprechenden Probleme auf medizinische Krankheitsbilder ummünzte: Der Dieselmangel war also die schlechte Blutversorgung, zurückzuführen auf die Arterienverkalkung (Schmutzpartikel aus dem Zusatztank), und der daraus resultierenden Embolie (Thrombus oder Luft)...
Da diese "Anfälle" nur sporadisch und eher nach einer Bergfahrt auftraten, tippte ich logischerweise auf Angina Pectoris Beschwerden... ist doch logisch, oder?
Der Besuch einer Autowerkstatt erhärtete allerdings Danis Verdacht einer schlecht funktionierenden Membran in der Dieselpumpe oder in meinen Worten ganz klar eine Klappeninsuffizienz! Ja sorry... ich verstehs halt nur so... ;-)
Lange Rede kurzer Sinn, nach der Feststellung des Ansaugens von Luft in die Dieselleitung und dem Setzen einer neuen Bride scheint das Problem erstmal gelöst und wir können den Rückweg über die Drôme, die der Ardèche mit ihren Bergen und Wäldern in nichts nachsteht, fortsetzen. Auch hier gäbe es noch so viel zu entdecken, auf Rädern wie mit den Wanderschuhen, aber die Zeit geht einfach viel zu schnell vorbei und schon sind wir wieder unten im Tal und rumpeln Richtung Grenoble...
Tja und so sind die Ferien mal wieder ruckzuck rum. Während die Landschaft und das Gelände abwechslungsreicher kaum sein konnte haben wir bereits unseren eigenen täglichen Rhythmus entwickelt im Leben mit Tico. Die Abläufe gehen Hand in Hand, die nötigen Handgriffe sind bereits routiniert und es schleicht sich schon so etwas wie Alltag ein... wir geniessen jede Sekunde und freuen uns bereits auf das nächste Abenteuer...!
Unsere Ferien führen uns diesmal in die Regionen Ardèche und Drôme. Bisher nur als Enduroparadies erprobt, wollen wir diesmal wissen, was 4 x 4 mässig alles drinliegt.
Die ersten Tage nördlich von Valence konnten wir vor allem Standheizung, Markisen und allgemeine Wasserdichtheit testen, denn es goss wie aus Kübeln! Davon abgesehen war es arschkalt in den Bergen. Mir war nicht wohl bei den Rutschpartien durch den morastigen Wald, doch Dani genoss diese Dreckeleien in vollen Zügen und jagte Tico manchmal mehr seit- als vorwärts durch die engen Forst- und Wanderwege! Ist ja schon gut - ich segne das Budget für die MT's (Mud Terrain Reifen) ohne weitere Diskussionen ab!
Aber erstmal den Reifendruck tüchtig reduziert, klappts auch mit unseren AT's (All Terrain Reifen) recht ordentlich.
Das Wetter treibt uns jedoch bald gen Süden. Die südliche Ardèche ist ein touristisches Mekka für Kanuten, Kletterer, Wanderer, Biker aber vor allem Camper. Entlang der weltbekannten Schlucht "Gorge de l'Ardèche" reiht sich ein Campingplatz oder Kanuverleih nach dem anderen, die "Route touristique" entlang der Ardèche ist verstopft mit Caravans, die sich auf Lookout-Parkings drängen oder im ersten Gang den Berg hochkeuchen - hinter sich eine Schlange aller möglichen Fahrzeuge....
Wer uns kennt, weiss, dass das nicht unsere Welt ist. Wir lieben die Ruhe, die Einsamkeit und das naive Gefühl die Einzigen zu sein, die einen einsamen Aussichtspunkt oder ein verstecktes Campplätzli an einem Fluss entdecken... Nun, dies ist am Auffahrtswochenende um Vallon Pont d'Arc mit Sicherheit nicht der Fall! Trotzdem fanden wir solche Plätzchen in den mediteranen Wäldern zwischen Aleppo-Kiefern und wildem Thymian, und die Sehenswürdigkeiten bestaunen wir, während die meisten Touristen noch in ihren Luxuscaravans schlafen oder sich am Hotelbuffet eine Schlacht um Croissants und Brebis liefern ;-)
Auf den schweisstreibenden Wanderungen oben auf den Kalksteinklippen mit den atemberaubenden Blicken auf die Schlucht beneide ich manchmal die Touristen, welche gemütlich in ihren Kajaks auf dem Fluss treiben und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, doch dieses Gefühl erstirbt spätestens wenn man dann den kleinen Zeh ins Wasser taucht - das Wasser ist erstaunlicherweise eisig kalt obwohl das Thermometer fast 30°C anzeigt!
Dank Ticos Klettergeschick können wir viele Sehenswürdigkeiten wie alte Burgruinen, Kapellen, Steinbrücken und Wasserfälle direkt anfahren, was uns immer wieder verblüffte Blicke von Touristen einbringt, die vom ausgeschilderten Parkplatz die breiten Wanderwege hochkeuchen, während wir munter vorbeiholpern... ;-)
Unser Weg führt allmählich wieder nach Norden, an den Cevennen vorbei hoch in die nördliche Ardèche. Reich an Bergen und unzähligen Waldwegen, bei welchen nicht immer klar war, ob wir das andere Ende je erreichen. Manchmal reichte der Einsatz von 4x4 und Low Range um die Hindernisse zu überwinden, doch mit zunehmender Abenteuerlust wurde nicht selten der Einsatz von Säge, Winde, Differentialsperre oder einer Kombination davon nötig, denn das Ego tut sich zunehmend schwer aufzugeben und zu wenden - was auf den engen Wegen auch meistens die gefährlicheren Manöver waren.
Dani hatte vorgängig einige 4WD-Tracks recherchiert und auf den PC geladen, welcher auf der eigens angepassten Halterung stets mitlief und uns mittels Quo Vadis und GPS Informationen zu allen mehr oder weniger befahrbaren Tracks lieferte. So konnten wir nach Herzenslust Abkürzungen und Detours ausprobieren, die wir mit normalem Kartenmaterial niemals gefunden hätten!
Als wären Ferien mit einem Offroad-Fahrzeug und einem zu allen Schandtaten bereiten Fahrer nicht schon aufregend genug, spielte Tico uns noch Streiche: erst nur einmal, dann aber als wie öfters begann er zu stottern und tat keinen Wank mehr - spannenderweise bevorzugt in Schräg- oder Hanglage, oder im dichten Verkehr! Der Vorteil bei einem Fahrzeug älteren Jahrgangs ist, dass die Problemsuche noch ohne PC-Diagnose funktioniert und nach Rütteln an jedem Stecker und Schalter war es schlussendlich das wiederholte Drücken der Dieselpumpe, die Tico wieder zum Leben erweckte. Gut also... widmen wir uns der Ursachenforschung: Während Dani Theorien über Schmutzpartikel, Wasser- oder LUfteinschluss als mögliche Ursache des Dieselmangels aufstellte, versuchte ich den Motorkreislauf zu begreiffen, indem ich die entsprechenden Probleme auf medizinische Krankheitsbilder ummünzte: Der Dieselmangel war also die schlechte Blutversorgung, zurückzuführen auf die Arterienverkalkung (Schmutzpartikel aus dem Zusatztank), und der daraus resultierenden Embolie (Thrombus oder Luft)...
Da diese "Anfälle" nur sporadisch und eher nach einer Bergfahrt auftraten, tippte ich logischerweise auf Angina Pectoris Beschwerden... ist doch logisch, oder?
Der Besuch einer Autowerkstatt erhärtete allerdings Danis Verdacht einer schlecht funktionierenden Membran in der Dieselpumpe oder in meinen Worten ganz klar eine Klappeninsuffizienz! Ja sorry... ich verstehs halt nur so... ;-)
Lange Rede kurzer Sinn, nach der Feststellung des Ansaugens von Luft in die Dieselleitung und dem Setzen einer neuen Bride scheint das Problem erstmal gelöst und wir können den Rückweg über die Drôme, die der Ardèche mit ihren Bergen und Wäldern in nichts nachsteht, fortsetzen. Auch hier gäbe es noch so viel zu entdecken, auf Rädern wie mit den Wanderschuhen, aber die Zeit geht einfach viel zu schnell vorbei und schon sind wir wieder unten im Tal und rumpeln Richtung Grenoble...
Tja und so sind die Ferien mal wieder ruckzuck rum. Während die Landschaft und das Gelände abwechslungsreicher kaum sein konnte haben wir bereits unseren eigenen täglichen Rhythmus entwickelt im Leben mit Tico. Die Abläufe gehen Hand in Hand, die nötigen Handgriffe sind bereits routiniert und es schleicht sich schon so etwas wie Alltag ein... wir geniessen jede Sekunde und freuen uns bereits auf das nächste Abenteuer...!