Botswana 1
Oktober 2018
Entlang des Okavangos
Nach den erstaunlich einfachen Grenzformalitäten gehts zur Zollkontrolle. Der untersetzte, grimmig dreinschauende Zöllner will an unsere Frischwaren – aber nicht mit mir! Er bekommt eine Zwiebel, eine Orange und ein Rest Jagdwurst. Alles wird fein säuberlich in ein Buch eingetragen, nachdem ich ihm erklärt habe, was Jagdwurst ist. „Gut“ - sage ich - „dann kann ich die Orange ja jetzt essen!“ „Aber nein“ meint der Beamte, „jetzt ist sie aufgeschrieben, jetzt muss sie in die Tonne!“ Schöne Logik... doch bevor ich eine Diskussion beginnen kann winkt er uns genervt durch, mitsamt unserem Wochenvorrat an Gemüse und Obst, auch recht, dann behalt doch deine Orange!
Wir fahren wir in die nahe Stadt Shakawe, wir brauchen Diesel und Pula – die botswanische Währung. Mit einem Mal haben wir das Gefühl, erstmals richtig in Afrika angekommen zu sein. Alles ist chaotisch, überall sind Menschen, es gibt keine richtigen Geschäfte, nichts ist angeschrieben und wo ein Supermarkt sein sollte ist eine riesige Baustelle, schon länger wies aussieht. Davon lassen wir uns natürlich nicht abschrecken. Wir fragen uns durch und schaffen es schliesslich, an der Tankstelle die letzten südafrikanischen Rand in Pula zu tauschen. In einem Trödelgeschäft können wir sogar eine SIM-Karte fürs Handy erstehen, leider schaffen wir es nicht, diese zu aktivieren und finden auch niemanden, der uns dabei hilft. Es ist eh zu heiss zum Denken, daher vertagen wir das Thema und gesellen uns unter einen schattigen Baum zu einem verdutzten Esel und machen erst mal Mittagspause.
Die nächsten Stunden verbringen wir am Ufer des Okavangos mit Schlange stehen für die Fähre. Langweilig wirds uns nicht, denn es gibt allerlei zu beobachten. Jedes Mal wenn die Fähre kommt, herrscht ein Gewusel und Gedränge, denn es haben nur 4 Fahrzeuge Platz. Dani lässt sich aber nicht abdrängen und bald bringt uns die marode aber erstaunlich effiziente Fähre über den Fluss.
Wir haben mal wieder einen abenteuerlichen Weg gefunden auf der Karte, der uns recht direkt ins Okavango-Delta bringen sollte, wenns den funktioniert. Wieder fahren wir entlang kleiner Strohhüttensiedlungen mit winkenden Menschen. Um die Dörfer herum sehen wir oftmals Drahtzäune mit alten Konservendosen, eine Elefantensperre? Ein Schild besagt, dass wir im Elefantenkorridor wären und so schauts auch aus. Der Mopanewald beidseits der Strasse ist auf Meterhöhe abgefressen, kein Ast der nicht angekaut ist und überall Elefantenspuren, ein Ort der Verwüstung. Tatsächlich hat Botswana ein Elefantenproblem, vor allem im Norden leben offenbar mehr Tiere, als die Natur verkraften kann.
Zum Feierabend folgen wir einer unscheinbaren Fahrspur runter zum Fluss, auch hier scheinen die Elefanten erst vorbeigekommen zu sein, die Zerstörung wirkt richtiggehend unheimlich. Nachts hören wir viele Geräusche die wir nicht zuordnen können und auch das Bersten von Holz ist zu vernehmen, es scheint eine Herde Elefanten in der Nähe zu sein. Am Morgen ist der Spuk jedoch vorbei und wir werden von einem dieser unglaublichen Sonnenaufgänge geweckt, die es so nur in Afrika gibt. Mit der Drohne erkunden wir den Flusslauf und bemerken erstaunt, dass wir uns eigentlich bereits im Okavangodelta befinden.
Nach den erstaunlich einfachen Grenzformalitäten gehts zur Zollkontrolle. Der untersetzte, grimmig dreinschauende Zöllner will an unsere Frischwaren – aber nicht mit mir! Er bekommt eine Zwiebel, eine Orange und ein Rest Jagdwurst. Alles wird fein säuberlich in ein Buch eingetragen, nachdem ich ihm erklärt habe, was Jagdwurst ist. „Gut“ - sage ich - „dann kann ich die Orange ja jetzt essen!“ „Aber nein“ meint der Beamte, „jetzt ist sie aufgeschrieben, jetzt muss sie in die Tonne!“ Schöne Logik... doch bevor ich eine Diskussion beginnen kann winkt er uns genervt durch, mitsamt unserem Wochenvorrat an Gemüse und Obst, auch recht, dann behalt doch deine Orange!
Wir fahren wir in die nahe Stadt Shakawe, wir brauchen Diesel und Pula – die botswanische Währung. Mit einem Mal haben wir das Gefühl, erstmals richtig in Afrika angekommen zu sein. Alles ist chaotisch, überall sind Menschen, es gibt keine richtigen Geschäfte, nichts ist angeschrieben und wo ein Supermarkt sein sollte ist eine riesige Baustelle, schon länger wies aussieht. Davon lassen wir uns natürlich nicht abschrecken. Wir fragen uns durch und schaffen es schliesslich, an der Tankstelle die letzten südafrikanischen Rand in Pula zu tauschen. In einem Trödelgeschäft können wir sogar eine SIM-Karte fürs Handy erstehen, leider schaffen wir es nicht, diese zu aktivieren und finden auch niemanden, der uns dabei hilft. Es ist eh zu heiss zum Denken, daher vertagen wir das Thema und gesellen uns unter einen schattigen Baum zu einem verdutzten Esel und machen erst mal Mittagspause.
Die nächsten Stunden verbringen wir am Ufer des Okavangos mit Schlange stehen für die Fähre. Langweilig wirds uns nicht, denn es gibt allerlei zu beobachten. Jedes Mal wenn die Fähre kommt, herrscht ein Gewusel und Gedränge, denn es haben nur 4 Fahrzeuge Platz. Dani lässt sich aber nicht abdrängen und bald bringt uns die marode aber erstaunlich effiziente Fähre über den Fluss.
Wir haben mal wieder einen abenteuerlichen Weg gefunden auf der Karte, der uns recht direkt ins Okavango-Delta bringen sollte, wenns den funktioniert. Wieder fahren wir entlang kleiner Strohhüttensiedlungen mit winkenden Menschen. Um die Dörfer herum sehen wir oftmals Drahtzäune mit alten Konservendosen, eine Elefantensperre? Ein Schild besagt, dass wir im Elefantenkorridor wären und so schauts auch aus. Der Mopanewald beidseits der Strasse ist auf Meterhöhe abgefressen, kein Ast der nicht angekaut ist und überall Elefantenspuren, ein Ort der Verwüstung. Tatsächlich hat Botswana ein Elefantenproblem, vor allem im Norden leben offenbar mehr Tiere, als die Natur verkraften kann.
Zum Feierabend folgen wir einer unscheinbaren Fahrspur runter zum Fluss, auch hier scheinen die Elefanten erst vorbeigekommen zu sein, die Zerstörung wirkt richtiggehend unheimlich. Nachts hören wir viele Geräusche die wir nicht zuordnen können und auch das Bersten von Holz ist zu vernehmen, es scheint eine Herde Elefanten in der Nähe zu sein. Am Morgen ist der Spuk jedoch vorbei und wir werden von einem dieser unglaublichen Sonnenaufgänge geweckt, die es so nur in Afrika gibt. Mit der Drohne erkunden wir den Flusslauf und bemerken erstaunt, dass wir uns eigentlich bereits im Okavangodelta befinden.
Tor zu Mordor
Entlang des Flusses führt uns die gute Piste bis nach Gudigwa, dem letzten Ort auf der Karte entlang unserer Route. Am Strassenrand kaufen wir frische Brötchen und fragen nach dem Weg, „ja ja, nur immer weiter, das geht schon!“. Hinter dem Dorf ist dann aber doch Ende Gelände und die Fahrspuren verlaufen sich im Sand. Ein paar Jugendliche zeigen uns dann die kaum sichtbare Spur zum Fluss und erklären uns den weiteren Weg. Vorbei an Sumpflandschaft und tiefsandigen Stellen suchen wir uns einen fahrbaren Weg. Hier hats überall grosse Löcher neben dem Weg und wir fragen uns, was diese wohl zu bedeuten haben. Wenig später sehen wir ein paar Männer am graben und sie erklären uns, dass sie hier Bohrlöcher für Trinkwasser graben. Völlig normal für die Menschen hier, unvorstellbar für uns.
Tatsächlich finden wir nach einigen frustranen Versuchen den richtigen Weg und landen vor dem Gate zu einer Jagdfarm. Die Warnschilder sind nicht gerade einladend, doch laut Karte und den Einheimischen gehts hier durch, ausserdem ist das Tor nicht verschlossen. Wir wägen die Alternativen ab und beschliessen, erst mal hier zu campen, damit wir das Gebiet morgen am Stück durchfahren können.
Heute werfen wir in die Pfanne, was der Kühlschrank noch her gibt, die letzten Tage ist dieser mehrfach ausgefallen und hat seinen Dienst verweigert, was bei Temperaturen bis 40° Grad natürlich nicht gerade optimal ist. Wir können nur hoffen, dass er den Geist nicht völlig aufgibt, eine Neubeschaffung hier in Botswana könnte nämlich ein mühsames und vor allem kostspieliges Unterfangen werden...
Ausgeruht und voller Tatendrang nehmen wir am Morgen das Projekt „120 km Transitroad“ in Angriff und fahren durchs Tor. Hier ist definitiv schon längst keiner mehr durchgefahren. Die Landschaft ist deprimierend und wirkt wie das Land Mordor aus „Herr der Ringe“. Unwirtliche, dornige, teilweise verbrannte, sandige Halbwüste wo es kein Leben zu geben scheint. Tico wühlt sich durch den Tiefsand, während dürres Dorngestrüpp schmerzvoll an seinem Lack kratzt. Der Grund weshalb hier keiner fährt offenbart sich nach ca. 40 km, wir stehen im Sumpfgebiet, der Track führt mitten durch eine beeindruckend breite Furt. Was nun? Wir studieren die Karten, zum Umkehren sind wir definitiv schon zu weit, würde der Diesel überhaupt reichen? Einen guten Fahrtag wieder zurück, dann einen Umweg von weiteren 2 Tagen? Entschlossen packt Dani die Machete und watet in den Sumpf, mir schwant übles... tatsächlich befindet Dani den Untergrund als einigermassen fest und die Tiefe als machbar, die knorrige Akazie gegenüber dient im Notfall als Ankerpunkt für die Winde, nun denn... Tico wühlt sich durch die Furt, das Wasser schwappt über die Kühlerhaube, Ich weiss nicht wann wir das letzte Mal derart Blut und Wasser geschwitzt haben! Nach einer gefühlten Ewigkeit und leider ohne auch nur einem einzigen Foto (!) haben wir das andere Ufer erreicht, YES! Egal was jetzt noch kommt, zurück ist keine Option mehr. So bringen wir die folgenden Kilometer etwas angespannt hinter uns und hoffen, dass uns weder die Leute von der Jagdfarm, noch ein verschlossenes Ausgangsgate am Ende stoppen. Heute scheint das Glück allerdings auf unserer Seite zu sein und wir erreichen die Ostseite des Okavangodeltas geschafft, aber ohne weitere Zwischenfälle.
Entlang des Flusses führt uns die gute Piste bis nach Gudigwa, dem letzten Ort auf der Karte entlang unserer Route. Am Strassenrand kaufen wir frische Brötchen und fragen nach dem Weg, „ja ja, nur immer weiter, das geht schon!“. Hinter dem Dorf ist dann aber doch Ende Gelände und die Fahrspuren verlaufen sich im Sand. Ein paar Jugendliche zeigen uns dann die kaum sichtbare Spur zum Fluss und erklären uns den weiteren Weg. Vorbei an Sumpflandschaft und tiefsandigen Stellen suchen wir uns einen fahrbaren Weg. Hier hats überall grosse Löcher neben dem Weg und wir fragen uns, was diese wohl zu bedeuten haben. Wenig später sehen wir ein paar Männer am graben und sie erklären uns, dass sie hier Bohrlöcher für Trinkwasser graben. Völlig normal für die Menschen hier, unvorstellbar für uns.
Tatsächlich finden wir nach einigen frustranen Versuchen den richtigen Weg und landen vor dem Gate zu einer Jagdfarm. Die Warnschilder sind nicht gerade einladend, doch laut Karte und den Einheimischen gehts hier durch, ausserdem ist das Tor nicht verschlossen. Wir wägen die Alternativen ab und beschliessen, erst mal hier zu campen, damit wir das Gebiet morgen am Stück durchfahren können.
Heute werfen wir in die Pfanne, was der Kühlschrank noch her gibt, die letzten Tage ist dieser mehrfach ausgefallen und hat seinen Dienst verweigert, was bei Temperaturen bis 40° Grad natürlich nicht gerade optimal ist. Wir können nur hoffen, dass er den Geist nicht völlig aufgibt, eine Neubeschaffung hier in Botswana könnte nämlich ein mühsames und vor allem kostspieliges Unterfangen werden...
Ausgeruht und voller Tatendrang nehmen wir am Morgen das Projekt „120 km Transitroad“ in Angriff und fahren durchs Tor. Hier ist definitiv schon längst keiner mehr durchgefahren. Die Landschaft ist deprimierend und wirkt wie das Land Mordor aus „Herr der Ringe“. Unwirtliche, dornige, teilweise verbrannte, sandige Halbwüste wo es kein Leben zu geben scheint. Tico wühlt sich durch den Tiefsand, während dürres Dorngestrüpp schmerzvoll an seinem Lack kratzt. Der Grund weshalb hier keiner fährt offenbart sich nach ca. 40 km, wir stehen im Sumpfgebiet, der Track führt mitten durch eine beeindruckend breite Furt. Was nun? Wir studieren die Karten, zum Umkehren sind wir definitiv schon zu weit, würde der Diesel überhaupt reichen? Einen guten Fahrtag wieder zurück, dann einen Umweg von weiteren 2 Tagen? Entschlossen packt Dani die Machete und watet in den Sumpf, mir schwant übles... tatsächlich befindet Dani den Untergrund als einigermassen fest und die Tiefe als machbar, die knorrige Akazie gegenüber dient im Notfall als Ankerpunkt für die Winde, nun denn... Tico wühlt sich durch die Furt, das Wasser schwappt über die Kühlerhaube, Ich weiss nicht wann wir das letzte Mal derart Blut und Wasser geschwitzt haben! Nach einer gefühlten Ewigkeit und leider ohne auch nur einem einzigen Foto (!) haben wir das andere Ufer erreicht, YES! Egal was jetzt noch kommt, zurück ist keine Option mehr. So bringen wir die folgenden Kilometer etwas angespannt hinter uns und hoffen, dass uns weder die Leute von der Jagdfarm, noch ein verschlossenes Ausgangsgate am Ende stoppen. Heute scheint das Glück allerdings auf unserer Seite zu sein und wir erreichen die Ostseite des Okavangodeltas geschafft, aber ohne weitere Zwischenfälle.
Paradies am River Khwai
Den Moremi Nationalpark heben wir uns für später auf, so fahren wir direkt zum Khwai-River, wo wir gute Campmöglichkeiten vermuten. Am Fluss angekommen trauen wir unseren Augen kaum, wir sind in einem Paradies gelandet! Grüne Vegetation entlang des schillernden Flusses, Elefanten tummeln sich am Ufer, Wasserböcke blicken uns neugierig an und dann diese Vögel, wir können uns kaum sattsehen. Die Müdigkeit ist wie weggeblasen und wir nutzen das Wegenetz und die seichten Rivercrossings um die Gegend zu erkunden. Wir sind nicht ganz alleine, zahlreiche Safarijeeps cruisen wie wir umher auf der Suche nach Tieren, per Funk untereinander verbunden um die Chance auf eine Sichtung zu maximieren. So hätten wir ohne den Tip eines freundlichen Guides die Löwin, die nur wenige Meter neben dem Weg ein Schläfchen hält, vermutlich gar nicht gesehen! Nicht mit der Wimper zuckt sie, als wir sie vom Weg aus beobachten, ein unglaublicher Moment so nah an ein Wildtier in freier Natur zu kommen.
Erst die Dämmerung stoppt unseren Entdeckerdrang und wir suchen uns einen Platz zwischen den Bäumen, nicht zu nah am Wasser. Heute muss die Kocherei schnell gehen, so ganz wohl ist uns dann doch nicht inmitten all dieser wilden Tiere.
Abends im Bett hören wir schwere Schritte und ringsum grunzts, schmatzts und brummelts, klingt nach Nilpferden auf Landgang - klar, wir stehen ja auch mitten in ihrer Gemüseplatte ;-)
Am nächsten Morgen machen wir uns auf die Suche nach den nächtlichen Besuchern und werden bald fündig. Faul und friedlich liegen die riesigen Hippos im Ufergras und lassen sich den Rücken von der Morgensonne wärmen. Wir lassen uns von der Idylle nicht trügen und wahren Abstand, Hippos können nämlich ganz schön aggressiv werden.
Bald ist aus mit der Ruhe, die Safarijeeps sind im Anmarsch und wir müssen den Anblick einer Löwin, die am Fluss sitzt mit vielen anderen teilen. Während wir gebührend Abstand halten, kennen einige Guides keine Rücksicht, gnadenlos wird der touristenbestückte Jeep durchs Gebüsch gequält, um dann genau vor der Löwin zu parken, die es sich mittlerweile im Schatten bequem gemacht hat. Bald ist die arme Löwin völlig zugeparkt und verzieht sich genervt ins Gebüsch, vielen Dank auch! Genau so wiederholt es sich auch beim Leoparden, den wir kurze Zeit später entdecken und auch dieses edle Tier beendet seinen Schönheitsschlaf und verkriecht sich tief im Gestrüpp. Wir ärgern uns über so viel Egoismus und beschliessen weiterzufahren. Wir kreuzen das südafrikanisch-australische Paar Trish und Pierre, die uns spontan zu einem Kaffee auf ihrem Campplatz einladen. Offenbar gehört das ganze Gelände um den River Khwai einer privaten Organisation und campen ist nur auf ihren Plätzen gestattet. Für 30 US$ pro Person gibts hier einen schattigen Baum zum drunterstehen und ein Plumpsklo einen halben Kilometer entfernt, welches man eh nicht aufsuchen kann zu Fuss, denn es hat hier keine Zäune und die Elefanten sind überall. Etwas unverschämt in unseren Augen doch die Leute bezahlen, wie man an den besetzten Campplätzen ringsum sehen kann. Wir verquatschen den halben Tag mit dem sympathischen Paar und als wir den Fluss verlassen, können wir eigentlich bereits wieder auf Schlafplatzsuche gehen. Wir stellen uns heute unter einen schattigen Baum irgendwo in der Steppe, in der Ferne hören wir Elefanten und Hippos und wir stossen mit einem kalten Windhoek Draught aus dem aus dem letzten Loch pfeifenden Kühlschrank auf unsere ersten abenteuerlichen Tage in Botswana an. Kaum ist es dunkel, schleicht sich ein Rudel Hyänen an und wir packen alles ins Auto, was nicht festgeschraubt ist. Hyänen gelten als dreiste Diebe und zerbeissen alles, wobei sie offenbar nicht mal vor Autoreifen halt machen sollen!
Den Moremi Nationalpark heben wir uns für später auf, so fahren wir direkt zum Khwai-River, wo wir gute Campmöglichkeiten vermuten. Am Fluss angekommen trauen wir unseren Augen kaum, wir sind in einem Paradies gelandet! Grüne Vegetation entlang des schillernden Flusses, Elefanten tummeln sich am Ufer, Wasserböcke blicken uns neugierig an und dann diese Vögel, wir können uns kaum sattsehen. Die Müdigkeit ist wie weggeblasen und wir nutzen das Wegenetz und die seichten Rivercrossings um die Gegend zu erkunden. Wir sind nicht ganz alleine, zahlreiche Safarijeeps cruisen wie wir umher auf der Suche nach Tieren, per Funk untereinander verbunden um die Chance auf eine Sichtung zu maximieren. So hätten wir ohne den Tip eines freundlichen Guides die Löwin, die nur wenige Meter neben dem Weg ein Schläfchen hält, vermutlich gar nicht gesehen! Nicht mit der Wimper zuckt sie, als wir sie vom Weg aus beobachten, ein unglaublicher Moment so nah an ein Wildtier in freier Natur zu kommen.
Erst die Dämmerung stoppt unseren Entdeckerdrang und wir suchen uns einen Platz zwischen den Bäumen, nicht zu nah am Wasser. Heute muss die Kocherei schnell gehen, so ganz wohl ist uns dann doch nicht inmitten all dieser wilden Tiere.
Abends im Bett hören wir schwere Schritte und ringsum grunzts, schmatzts und brummelts, klingt nach Nilpferden auf Landgang - klar, wir stehen ja auch mitten in ihrer Gemüseplatte ;-)
Am nächsten Morgen machen wir uns auf die Suche nach den nächtlichen Besuchern und werden bald fündig. Faul und friedlich liegen die riesigen Hippos im Ufergras und lassen sich den Rücken von der Morgensonne wärmen. Wir lassen uns von der Idylle nicht trügen und wahren Abstand, Hippos können nämlich ganz schön aggressiv werden.
Bald ist aus mit der Ruhe, die Safarijeeps sind im Anmarsch und wir müssen den Anblick einer Löwin, die am Fluss sitzt mit vielen anderen teilen. Während wir gebührend Abstand halten, kennen einige Guides keine Rücksicht, gnadenlos wird der touristenbestückte Jeep durchs Gebüsch gequält, um dann genau vor der Löwin zu parken, die es sich mittlerweile im Schatten bequem gemacht hat. Bald ist die arme Löwin völlig zugeparkt und verzieht sich genervt ins Gebüsch, vielen Dank auch! Genau so wiederholt es sich auch beim Leoparden, den wir kurze Zeit später entdecken und auch dieses edle Tier beendet seinen Schönheitsschlaf und verkriecht sich tief im Gestrüpp. Wir ärgern uns über so viel Egoismus und beschliessen weiterzufahren. Wir kreuzen das südafrikanisch-australische Paar Trish und Pierre, die uns spontan zu einem Kaffee auf ihrem Campplatz einladen. Offenbar gehört das ganze Gelände um den River Khwai einer privaten Organisation und campen ist nur auf ihren Plätzen gestattet. Für 30 US$ pro Person gibts hier einen schattigen Baum zum drunterstehen und ein Plumpsklo einen halben Kilometer entfernt, welches man eh nicht aufsuchen kann zu Fuss, denn es hat hier keine Zäune und die Elefanten sind überall. Etwas unverschämt in unseren Augen doch die Leute bezahlen, wie man an den besetzten Campplätzen ringsum sehen kann. Wir verquatschen den halben Tag mit dem sympathischen Paar und als wir den Fluss verlassen, können wir eigentlich bereits wieder auf Schlafplatzsuche gehen. Wir stellen uns heute unter einen schattigen Baum irgendwo in der Steppe, in der Ferne hören wir Elefanten und Hippos und wir stossen mit einem kalten Windhoek Draught aus dem aus dem letzten Loch pfeifenden Kühlschrank auf unsere ersten abenteuerlichen Tage in Botswana an. Kaum ist es dunkel, schleicht sich ein Rudel Hyänen an und wir packen alles ins Auto, was nicht festgeschraubt ist. Hyänen gelten als dreiste Diebe und zerbeissen alles, wobei sie offenbar nicht mal vor Autoreifen halt machen sollen!
Geschäftige Tage in Maun
Die Strasse nach Maun besteht definitiv aus mehr Löchern als Belag und wir sind ausnahmsweise erleichtert, als wir den Asphalt erreichen. Auf die Lebensmittelkontrolle am Veterinary Fence bin ich diesmal bestens vorbereitet, doch besteht die Kontrolle lediglich darin, dass wir mit unseren Schuhen kurz auf eine mit Desinfektionslösung getränkte Matte treten.
Maun ist das touristische Zentrum Botswanas und alles befindet sich entlang der Hauptstrasse. Es gibt hier sogar einen Outdoor- und Campingshop, doch die Auswahl an Kühlschränken ist ernüchternd. Wir müssten die Hälfte unseres Innenausbaus zersägen um auch nur die kleinste der ausgestellten Kühlschränke unterbringen zu können. Wir versuchens deshalb mit einer Reparatur an der vom Campingshop angegeben Hinterhofwerkstatt. Dwaine, der brummelige Südafrikaner dem die Werkstatt gehört, nimmt sich unserer kränkelnden Kühlbox an, die immer wieder überhitzt, was bei den Temperaturen hier ja eigentlich auch nicht weiter verwunderlich ist. Er versucht die Kühlbox zu tunen, indem er den Originalventilator durch einen grösseren ersetzt. Nachdem er einen Kurzschluss verursacht hat und der neue Ventilator hinüber ist, zieht er erst mal los und versucht, einen neuen zu besorgen. Unterdessen inspiziert Dani seinerseits die Kühlbox und vernimmt ein merkwürdiges Zischen welches er aber nicht zuordnen kann. Dwaine kommt mit leeren Händen zurück, denn leider ist heute ein Feiertag und so ist auch dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Kurzerhand baut er den Ventilator seines eigenen Kühlschranks aus und verbaut diesen ist unseren. Danach bemerkt er die lecke Kühlleitung und somit wird auch noch der Lötkolben angeheizt. Zum Schluss wird das Kühlgas wieder aufgefüllt – ich wusste gar nicht dass das geht - und siehe da, der Kühlschrank kühlt wieder wie ne Eins! Zwar brummt er nun neuerdings vor sich hin als ob er demnächst abheben würde aber wen störts, solange das Bier kalt ist. Dwaine hat auch einige Landcruiser bei sich rumstehen und so können wir gleich noch einen gebrauchten Original-Aussenspiegel abstauben, einen solchen suchen wir nämlich schon seit Arizona :-). Drei Stunden später ist alles wieder eingebaut und es geht weiter zur nächsten Station.
In der Apotheke bekomme ich meine eigentlich rezeptpflichtigen Medikamente ohne mit der Wimpel zu zucken gleich als Jahresvorrat und der gut bestückte Spar sorgt dafür, dass die fröhlich vor sich hin brummende Kühlbox auch ordentlich was zu tun hat. Danach fahren wir zum Sedia Riverside Hotel, wo wir uns auf dem weitläufigen und schön gelegenen Campingplatz gleich für ein paar Tage einrichten. Es gilt eine neue Route zu planen, da sich die Ankunft unseres Freundes, mit welchem wir einige Zeit gemeinsam reisen werden, um eine Woche verzögert.
Langweilig wird es uns hier in Maun nicht, wir lassen uns mit dem Taxi in die Stadt chauffieren, wo wir uns ohne Parkstress gemeinsam um die Registrierung unserer Orange-SIM Karte kümmern können. Trotz unzähligen Orange-Vertretungen hier im Ort dauert die Prozedur einen ganzen Vormittag, wobei wir kreuz und quer durch die Stadt geschickt werden bis sich ein armer Mitarbeiter unsereiner annehmen muss, da Dani damit droht im Laden zu campieren, bis unsere SIM-Karte ordentlich funktioniert und mit Datenvolumen geladen ist. Der Mittagshitze entfliehen wir in einem der vielen originellen Cafés der Stadt bevor wir uns im klimatisierten Taxi zurück bringen lassen.
Wenn wir nicht gerade ein paar arme Afrikaner in den Wahnsinn treiben, geniessen wir die Annehmlichkeiten des Hotels wie Pool und Bar, die herrlichen Duschen und das lausige Internet.
Die Strasse nach Maun besteht definitiv aus mehr Löchern als Belag und wir sind ausnahmsweise erleichtert, als wir den Asphalt erreichen. Auf die Lebensmittelkontrolle am Veterinary Fence bin ich diesmal bestens vorbereitet, doch besteht die Kontrolle lediglich darin, dass wir mit unseren Schuhen kurz auf eine mit Desinfektionslösung getränkte Matte treten.
Maun ist das touristische Zentrum Botswanas und alles befindet sich entlang der Hauptstrasse. Es gibt hier sogar einen Outdoor- und Campingshop, doch die Auswahl an Kühlschränken ist ernüchternd. Wir müssten die Hälfte unseres Innenausbaus zersägen um auch nur die kleinste der ausgestellten Kühlschränke unterbringen zu können. Wir versuchens deshalb mit einer Reparatur an der vom Campingshop angegeben Hinterhofwerkstatt. Dwaine, der brummelige Südafrikaner dem die Werkstatt gehört, nimmt sich unserer kränkelnden Kühlbox an, die immer wieder überhitzt, was bei den Temperaturen hier ja eigentlich auch nicht weiter verwunderlich ist. Er versucht die Kühlbox zu tunen, indem er den Originalventilator durch einen grösseren ersetzt. Nachdem er einen Kurzschluss verursacht hat und der neue Ventilator hinüber ist, zieht er erst mal los und versucht, einen neuen zu besorgen. Unterdessen inspiziert Dani seinerseits die Kühlbox und vernimmt ein merkwürdiges Zischen welches er aber nicht zuordnen kann. Dwaine kommt mit leeren Händen zurück, denn leider ist heute ein Feiertag und so ist auch dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Kurzerhand baut er den Ventilator seines eigenen Kühlschranks aus und verbaut diesen ist unseren. Danach bemerkt er die lecke Kühlleitung und somit wird auch noch der Lötkolben angeheizt. Zum Schluss wird das Kühlgas wieder aufgefüllt – ich wusste gar nicht dass das geht - und siehe da, der Kühlschrank kühlt wieder wie ne Eins! Zwar brummt er nun neuerdings vor sich hin als ob er demnächst abheben würde aber wen störts, solange das Bier kalt ist. Dwaine hat auch einige Landcruiser bei sich rumstehen und so können wir gleich noch einen gebrauchten Original-Aussenspiegel abstauben, einen solchen suchen wir nämlich schon seit Arizona :-). Drei Stunden später ist alles wieder eingebaut und es geht weiter zur nächsten Station.
In der Apotheke bekomme ich meine eigentlich rezeptpflichtigen Medikamente ohne mit der Wimpel zu zucken gleich als Jahresvorrat und der gut bestückte Spar sorgt dafür, dass die fröhlich vor sich hin brummende Kühlbox auch ordentlich was zu tun hat. Danach fahren wir zum Sedia Riverside Hotel, wo wir uns auf dem weitläufigen und schön gelegenen Campingplatz gleich für ein paar Tage einrichten. Es gilt eine neue Route zu planen, da sich die Ankunft unseres Freundes, mit welchem wir einige Zeit gemeinsam reisen werden, um eine Woche verzögert.
Langweilig wird es uns hier in Maun nicht, wir lassen uns mit dem Taxi in die Stadt chauffieren, wo wir uns ohne Parkstress gemeinsam um die Registrierung unserer Orange-SIM Karte kümmern können. Trotz unzähligen Orange-Vertretungen hier im Ort dauert die Prozedur einen ganzen Vormittag, wobei wir kreuz und quer durch die Stadt geschickt werden bis sich ein armer Mitarbeiter unsereiner annehmen muss, da Dani damit droht im Laden zu campieren, bis unsere SIM-Karte ordentlich funktioniert und mit Datenvolumen geladen ist. Der Mittagshitze entfliehen wir in einem der vielen originellen Cafés der Stadt bevor wir uns im klimatisierten Taxi zurück bringen lassen.
Wenn wir nicht gerade ein paar arme Afrikaner in den Wahnsinn treiben, geniessen wir die Annehmlichkeiten des Hotels wie Pool und Bar, die herrlichen Duschen und das lausige Internet.
Durch die Makgadikgadi Pans
Da uns ja jetzt eine zusätzliche Woche zur Verfügung steht, fahren wir eine Runde durch die Salzpfannen von Makgadikgadi. Der Anfahrtsweg ist weit und langweilig und es gilt einmal mehr eine weitere Lebensmittelkontrolle an einem der diversen Maul- und Klauenseuche Checkpoints auszutricksen, ja die Andenpässe waren diesbezüglich eine gute Übung ;-) Durch dichtes, dorniges Buschland machen wir uns auf die Suche nach den Salzpfannen die als einzige Zeugen des längst ausgetrockneten Makgadikgadi-Ursees übrig geblieben sind. Wer sich jetzt so was in der Art des Uyuni in Bolivien vorgestellt hat, wird ziemlich enttäuscht, wir hatten allerdings so eine Ahnung und freuen uns dafür an der Weite und den riesigen Baobab-Bäumen, die immer mal wieder zu finden sind. Früher galten die Bäume als Orientierungspunkte für die zahlreichen Expeditionen ins Buschland, so tragen die ältesten Baobabs auch Namen wie Chapmans und Greens-Baobab. Der Chapmans Baobab ist der älteste der Region und wird auf 2'500 Jahre geschätzt. Leider ist er vor gut 2 Jahren auseinandergebrochen, doch noch immer ist er sehr imposant, wie er so in mehreren Teilen da liegt, jeder Stamm um eines dicker als wir gross sind!
Es gibt nicht viele Tiere zu beobachten hier in der kargen und salzigen Landschaft so sind wir auch recht bald durch mit der Runde. Tierisch wirds nämlich an der nächsten Station.
Da uns ja jetzt eine zusätzliche Woche zur Verfügung steht, fahren wir eine Runde durch die Salzpfannen von Makgadikgadi. Der Anfahrtsweg ist weit und langweilig und es gilt einmal mehr eine weitere Lebensmittelkontrolle an einem der diversen Maul- und Klauenseuche Checkpoints auszutricksen, ja die Andenpässe waren diesbezüglich eine gute Übung ;-) Durch dichtes, dorniges Buschland machen wir uns auf die Suche nach den Salzpfannen die als einzige Zeugen des längst ausgetrockneten Makgadikgadi-Ursees übrig geblieben sind. Wer sich jetzt so was in der Art des Uyuni in Bolivien vorgestellt hat, wird ziemlich enttäuscht, wir hatten allerdings so eine Ahnung und freuen uns dafür an der Weite und den riesigen Baobab-Bäumen, die immer mal wieder zu finden sind. Früher galten die Bäume als Orientierungspunkte für die zahlreichen Expeditionen ins Buschland, so tragen die ältesten Baobabs auch Namen wie Chapmans und Greens-Baobab. Der Chapmans Baobab ist der älteste der Region und wird auf 2'500 Jahre geschätzt. Leider ist er vor gut 2 Jahren auseinandergebrochen, doch noch immer ist er sehr imposant, wie er so in mehreren Teilen da liegt, jeder Stamm um eines dicker als wir gross sind!
Es gibt nicht viele Tiere zu beobachten hier in der kargen und salzigen Landschaft so sind wir auch recht bald durch mit der Runde. Tierisch wirds nämlich an der nächsten Station.
Tierisch was los im Nxai Pan Nationalpark
Nach einem Tankstop im Gweta schlagen wir uns kurz vor dem Eingang zum Nationalpark in die Büsche, damit wir morgen den ganzen Tag im Park nutzen können. Wir finden einen schönen Platz unter einer grossen, schattenspendenden Schirmakazie. Die Elefanten lassen uns in Ruhe, lediglich ein paar Vertreter der hiesigen Dorfjugend galoppieren auf ihren Eseln an uns vorbei auf der Suche nach versprengtem Vieh wie sie uns informieren.
Am Morgen sind wir schon früh am Gate und lassen uns von den Rangern die besten Spots im Park erklären. Erst gilt es aber, die knapp 40 km Tiefsandpiste bis zu den eigentlichen Pans zu bewältigen - mit angepasstem Reifendruck allerdings kein Problem für uns. Wir fahren auf direktem Weg zur einzigen Wasserstelle, wo wir tatsächlich auf die hier ansässige Löwenfamilie stossen. Während der Löwe schon faul vor sich hin gähnt, beobachten die sieben Löwinnen ganz genau, was sich am Wasserloch so tut. Die Springböcke halten jedoch Abstand, bis es auch den Löwinnen zu heiss für die Jagd wird, sie legen sich in den Schatten eines Gebüschs und spielen und schmusen miteinander, wir können uns an dem süssen „Löwenknäuel“ kaum sattsehen. Auf einer Runde durch den nördlichen Teil des Parks stossen wir dann auf verschiedene Tiere und auch wieder auf mächtige Baobabs. Den einzigen Elefanten sehen wir vor den sanitären Anlagen, geduldig müssen wir warten, bis sich der Herr in den Busch trollt, bevor wir endlich zur Toilette können. Nachdem die Elefanten auf der Suche nach Wasser bereits einen anderen Sanitärblock im Park völlig zerstört haben, wurde dieser hier elefantensicher gemacht. Ausgedehnte Betonblöcke mit Metallstäben und ein Elektrozaun säumen die Anlage, es sieht aus wie Panzersperren. Zurück beim Wasserloch lassen wir uns nochmal viel Zeit zum Beobachten, bei den Löwen tut sich heute wohl nichts mehr, doch am Wasser ist stetes kommen und gehen, grosse Gnuherden wandern von weit her aus dem Busch, um hier ihren Durst zu stillen, daneben lassen sich Geier, Adler, Strausse und viele weitere Vögel beobachten.
Am Nachmittag erkunden wir den südlichen Parkteil um die Baines Baobabs. Auch hier ist die Anfahrtsstrecke sehr sandig und wir haben seit langem mal wieder die Gelegenheit unsere Winde zu testen, indem wir einen gestrandeten Stadt-4x4 aus dem Sand bergen. In diesem Teil des Parks begeistert uns die flache Salzpfanne mit den Inseln und den Baobabs und beim Umrunden dieser Inseln kommt tatsächlich doch noch ein wenig Uyuni-Feeling auf.
Auf einer Insel sehen wir uns noch eine der private Campsites an, die vorgängig gebucht werden müssen. Die 50 US$ pro Person zahlt man hier wohl eher für die Location, am Grill und der Kesseldusche - für die man noch das Wasser selber mitbringen muss – kanns wohl nicht liegen...
Kurz vor Sonnenuntergang verlassen wir den Park und schlagen uns abermals in die Büsche, völlig erledigt von den Erlebnissen des Tages. Nxai Pans, definitiv ein Highlight!
Nach einem Tankstop im Gweta schlagen wir uns kurz vor dem Eingang zum Nationalpark in die Büsche, damit wir morgen den ganzen Tag im Park nutzen können. Wir finden einen schönen Platz unter einer grossen, schattenspendenden Schirmakazie. Die Elefanten lassen uns in Ruhe, lediglich ein paar Vertreter der hiesigen Dorfjugend galoppieren auf ihren Eseln an uns vorbei auf der Suche nach versprengtem Vieh wie sie uns informieren.
Am Morgen sind wir schon früh am Gate und lassen uns von den Rangern die besten Spots im Park erklären. Erst gilt es aber, die knapp 40 km Tiefsandpiste bis zu den eigentlichen Pans zu bewältigen - mit angepasstem Reifendruck allerdings kein Problem für uns. Wir fahren auf direktem Weg zur einzigen Wasserstelle, wo wir tatsächlich auf die hier ansässige Löwenfamilie stossen. Während der Löwe schon faul vor sich hin gähnt, beobachten die sieben Löwinnen ganz genau, was sich am Wasserloch so tut. Die Springböcke halten jedoch Abstand, bis es auch den Löwinnen zu heiss für die Jagd wird, sie legen sich in den Schatten eines Gebüschs und spielen und schmusen miteinander, wir können uns an dem süssen „Löwenknäuel“ kaum sattsehen. Auf einer Runde durch den nördlichen Teil des Parks stossen wir dann auf verschiedene Tiere und auch wieder auf mächtige Baobabs. Den einzigen Elefanten sehen wir vor den sanitären Anlagen, geduldig müssen wir warten, bis sich der Herr in den Busch trollt, bevor wir endlich zur Toilette können. Nachdem die Elefanten auf der Suche nach Wasser bereits einen anderen Sanitärblock im Park völlig zerstört haben, wurde dieser hier elefantensicher gemacht. Ausgedehnte Betonblöcke mit Metallstäben und ein Elektrozaun säumen die Anlage, es sieht aus wie Panzersperren. Zurück beim Wasserloch lassen wir uns nochmal viel Zeit zum Beobachten, bei den Löwen tut sich heute wohl nichts mehr, doch am Wasser ist stetes kommen und gehen, grosse Gnuherden wandern von weit her aus dem Busch, um hier ihren Durst zu stillen, daneben lassen sich Geier, Adler, Strausse und viele weitere Vögel beobachten.
Am Nachmittag erkunden wir den südlichen Parkteil um die Baines Baobabs. Auch hier ist die Anfahrtsstrecke sehr sandig und wir haben seit langem mal wieder die Gelegenheit unsere Winde zu testen, indem wir einen gestrandeten Stadt-4x4 aus dem Sand bergen. In diesem Teil des Parks begeistert uns die flache Salzpfanne mit den Inseln und den Baobabs und beim Umrunden dieser Inseln kommt tatsächlich doch noch ein wenig Uyuni-Feeling auf.
Auf einer Insel sehen wir uns noch eine der private Campsites an, die vorgängig gebucht werden müssen. Die 50 US$ pro Person zahlt man hier wohl eher für die Location, am Grill und der Kesseldusche - für die man noch das Wasser selber mitbringen muss – kanns wohl nicht liegen...
Kurz vor Sonnenuntergang verlassen wir den Park und schlagen uns abermals in die Büsche, völlig erledigt von den Erlebnissen des Tages. Nxai Pans, definitiv ein Highlight!
Entlang des Boteti-Rivers
Der Boteti Fluss war jahrelang ausgetrocknet, führt aber seit 2009 wieder permanent Wasser und begrünt die Steppe in seinem Einzugsgebiet. Auf der Suche nach einem Weg zum Ufer machen wir eine unangenehme Begegnung mit einem Elefanten. Während wir gemütlich auf der sandigen Piste vor uns her cruisen, bricht plötzlich ein mächtiger Bulle seitlich von uns aus dem Busch, wir hatten ihn gar nicht gesehen. Wild flattert er mit den Ohren und trompetet uns angriffslustig an, wir geben erschrocken Gas und sehen im Rückspiegel, wie er uns noch einige Meter hinterher rennt. Mit Herzklopfen fahren wir die restlichen Kilometer runter zum Fluss wo es oh Schreck, keinen Weg zur anderen Seite gibt wie auf unserer Karte eingezeichnet. Wir machen eine ausgedehnte Pause und lassen dem Elefanten Zeit sich anderweitig auszutoben, bevor wir vorsichtig den Rückweg antreten. Zum Glück ist die Herde weiter gezogen und wir erreichen unbeschadet die Hauptstrasse. Wir vermuten, der Bulle ist genauso erschrocken wie wir, anders können wir uns das aggressive Verhalten des Tiers nicht erklären.
Bei Motopi verlassen wir dann die Hauptpiste und fahren direkt entlang des Boteti. Hier weiden friedlich Esel und Rinder, Ziegen und Pferde und für einmal sind wir gar nicht böse, keine Elefanten zu finden. Wir lassen uns an einer schönen Stelle am Ufer nieder und machen für heute Feierabend, zu idyllisch und friedlich ist es hier am Fluss, zu schade um einfach weiterzufahren.
Auch am nächsten Morgen fahren wir gemütlich am Fluss entlang, beobachten die Menschen die hier in einfachen Hütten leben und das Vieh, dass sich am saftigen Gras genüsslich tut. Irgendwann treffen wir wieder auf die Hauptstrasse, die uns viel zu schnell auf perfektem Asphalt zurück nach Maun bringt.
Der Boteti Fluss war jahrelang ausgetrocknet, führt aber seit 2009 wieder permanent Wasser und begrünt die Steppe in seinem Einzugsgebiet. Auf der Suche nach einem Weg zum Ufer machen wir eine unangenehme Begegnung mit einem Elefanten. Während wir gemütlich auf der sandigen Piste vor uns her cruisen, bricht plötzlich ein mächtiger Bulle seitlich von uns aus dem Busch, wir hatten ihn gar nicht gesehen. Wild flattert er mit den Ohren und trompetet uns angriffslustig an, wir geben erschrocken Gas und sehen im Rückspiegel, wie er uns noch einige Meter hinterher rennt. Mit Herzklopfen fahren wir die restlichen Kilometer runter zum Fluss wo es oh Schreck, keinen Weg zur anderen Seite gibt wie auf unserer Karte eingezeichnet. Wir machen eine ausgedehnte Pause und lassen dem Elefanten Zeit sich anderweitig auszutoben, bevor wir vorsichtig den Rückweg antreten. Zum Glück ist die Herde weiter gezogen und wir erreichen unbeschadet die Hauptstrasse. Wir vermuten, der Bulle ist genauso erschrocken wie wir, anders können wir uns das aggressive Verhalten des Tiers nicht erklären.
Bei Motopi verlassen wir dann die Hauptpiste und fahren direkt entlang des Boteti. Hier weiden friedlich Esel und Rinder, Ziegen und Pferde und für einmal sind wir gar nicht böse, keine Elefanten zu finden. Wir lassen uns an einer schönen Stelle am Ufer nieder und machen für heute Feierabend, zu idyllisch und friedlich ist es hier am Fluss, zu schade um einfach weiterzufahren.
Auch am nächsten Morgen fahren wir gemütlich am Fluss entlang, beobachten die Menschen die hier in einfachen Hütten leben und das Vieh, dass sich am saftigen Gras genüsslich tut. Irgendwann treffen wir wieder auf die Hauptstrasse, die uns viel zu schnell auf perfektem Asphalt zurück nach Maun bringt.
Rückkehr nach Maun
Es ist schon alles viel einfacher, wenn man eine Stadt zum zweiten Mal besucht. Man kennt sich aus, weiss wo einkaufen, wo es den leckersten Kaffee und wo es das beste Internet gibt. Unsere erste Station in Maun ist allerdings das Nationalparkoffice. Dort wollen wir unseren Besuch im Kgalagadi Transfrontierpark planen. Der Park befindet sich in der Kalahariwüste im Dreiländereck Südafrika, Namibia und Botswana und ist bekannt für tiefsandige Pisten aber aber auch für die prachtvollen Kalahari-Löwen mit der dunklen Mähne. Der Besuch des Office ist ernüchternd, die Dame am Schalter ist zwar sehr freundlich, hat aber bezüglich des Parks etwa den selben Wissensstand wie der Kugelschreiber, mit welchem sie ungeduldig auf den Tresen klopft. Es gibt hier weder Karten des Parks noch irgendwelche Informationen, ihr Job ist lediglich Campplätze zu buchen, resp. diese telefonisch in der Hauptstadt Gaborone anzufragen. Wie man die Campplätze allerdings erreicht und wie lange die Strecken im Park sind, davon weiss sie nichts, das macht die ganze Planung natürlich etwas kompliziert. “Fully booked“ ist jeweils die einzige Antwort auf alle unsere Anfragen - sämtliche Campplätze und Wilderness-Trails seien über Monate ausgebucht. Das ist ziemlich enttäuschend, wollten wir den Park doch mit unserem Freund Stefan, welchen wir in wenigen Tagen treffen, gemeinsam erkunden. Wir lassen uns jedoch nicht unterkriegen und notieren uns die Telefonnummer vom Headoffice in Gaborone, denn eins haben wir in Afrika schon gelernt, ein Nein heute und hier ist nicht zwangsläufig ein Nein morgen und dort, die Arbeitsmotivation ist generell nicht sehr hoch und Hartnäckigkeit zahlt sich aus.
Auf dem Parkplatz des Supermarkts bekommen wir auch endlich zwei Hererofrauen in ihrer aufwändigen, traditionellen Kleidung vor die Linse. Die weiten, bauschigen Kleider kommen offenbar aus der Kolonialzeit, als sich die Missionarsfrauen an der Nacktheit der Hereros störten und so den Frauen das Nähen beibrachten. Die Frauen übernahmen den victorianischen Kleidungsstil der Missionarsfrauen und tragen noch heute solche Kleider. Für ein Kleid braucht es mindestens 10 Meter Stoff, die Unterröcke sind dabei nicht eingerechnet. Als Kopfschmuck tragen die Hereros dreieckige Stoffhüte, welche den Hörnern einer jungen Kuh nachempfunden sind. Ob die Geschichte genau so stimmt, wissen wir nicht, die Frauen sind auf jeden Fall sehr faszinierend.
Nach einem leckeren Mittagessen in einem indischen Restaurant checken wir wieder im schönen Sedia Riverside Hotel ein und beziehen unseren Platz am Fluss. Der Anruf in Gaborone bringt uns nicht wirklich weiter, zumal sich die Infos komplett mit der Aussage der Dame im Office widersprechen. Wir werden einfach abwarten und dann unser Glück direkt vor Ort versuchen, wir sind ja flexibel.
Genug Büroarbeit für heute, wir beschliessen den Tag an Pool und Bar - es ist sowiso viiiel zu heiss zum denken.
Ich bin sooo aufgeregt. Dani drückt meine Hand und grinst mich an. Wir befinden uns in einem Kleinflugzeug, 100 m über dem Boden – genauer gesagt über dem Okavango-Delta. In der Vogelperspektive werden einem die Dimensionen erst richtig bewusst. Da ist nichts als pure Natur; Flüsse und Sümpfe, Inseln und Savanne. Keine Strassen stören das Bild, keine Häuser, keine Menschen, diese Gegend gehört nur den Tieren die hier leben. Wir fliegen über Unmengen an Elefanten, die bis zum Bauch im Wasser stehen, Hippos die im seichten Wasser liegen, Büffelherden, Antilopen, Zebras und Giraffen, man weiss gar nicht wo man hinsehen soll! Ich für meinen Teil sehe allerdings mehrheitlich nach vorne, denn neben see- bin ich offenbar leider auch ziemlich fluguntauglich. Trotz flauem Magen ist der Flug aber ein absolutes Highlight und sehr empfehlenswert, wir haben jede Minute genossen in dieser unglaublich schönen und einzigartigen Landschaft.
Wir legen noch einen Pausentag ein, denn es gibt schon wieder viel zu tun. Das Auto wird mal wieder rausgeputzt, Vorhänge und Mosquitonetz wird gewaschen, der Wasserfilter muss gewechselt werden und Dani geht einem elektrischen Problem nach. Am Morgen steh ich jeweils um 05.00 Uhr auf und setze mich an den menschenleeren Pool. Nur um diese Zeit schaffe ich es mit Ach und Krach den längst fälligen Reisebericht hochzuladen.
So vergeht die Zeit in Maun wieder wie im Flug und schon sind wir auf dem Weg in den Süden, wo wir in wenigen Tagen an einem bereits vor Wochen vereinbarten Treffpunkt auf unseren Freund Stefan treffen sollten, wenn das nur klappt!
Die lange Fahrt in den Süden
Und ob es klappt. Voll aufmunitioniert mit Vorräten, Wasser und Diesel treten wir die voraussichtlich langweilige und ereignislose Fahrt in den Süden an. Plötzlich laufen wir in eine unerwartete Lebensmittelkontrolle an einem Veterinary Fence, der auf unserer Karte nicht eingezeichnet ist. Schon werden wir rausgewunken, wir haben keine Chance, denn die Beamtin marschiert bereits auf uns zu in der Absicht, unser Auto zu kontrollieren. „Halt sie auf so lange zu kannst“ zisch ich Dani zu und hechte nach hinten. Ich schaff es gerade noch, die zum Glück vorbereitete Tüte mit den Fleisch- und Wurstwaren zu packen, in die Wäschetasche zu schmeissen und mich hinzusetzen, bevor Dani die Hecktüre öffnet. Die Beamten guckt verwirrt, will dann aber zum Glück nur den Kühlschrank kontrollieren, uffhh, das war mal wieder knapp. Den weiteren Kontrollen entgehen wir, indem wir die Hauptstrasse verlassen und über eine teils sandige, teils schotterige Piste nach Ghanzi fahren. Dort legen wir einen Tankstopp ein und gönnen uns bei fast 40°-Grad einen Kilokübel Schoggiglacé, bevor wir die nächste Etappe in Angriff nehmen. Nach zwei strammen Fahrtagen erreichen wir am Mittag des dritten Tages den verabredeten Treffpunkt nördlich des Kgalagadi-Grenzzauns. Da wir noch früh sind, fahren wir Stefan etwas entgegen und tatsächlich kommt er im Verlauf des Nachmittags grinsend angebraust. Vor drei Tagen ist er in Durban, Südafrika, losgefahren, wo auch sein komplett buschtauglich ausgerüsteter Hilux stationiert ist.
Die Freude ist gross und muss entsprechend gefeiert werden, haben wir doch vor über zweieinhalb Jahren vereinbart, uns dieses Jahr in Africa zu treffen und es hat tatsächlich geklappt! Zu unserer grenzenlosen Freude bringt uns Stefan tolle Leckereien aus der Schweiz mit wie Lindorkugeln, Thommy Mayonnaise und zwei Pack Zweifel Paprikachips, Dani ist ausser sich vor Freude!
Und ob es klappt. Voll aufmunitioniert mit Vorräten, Wasser und Diesel treten wir die voraussichtlich langweilige und ereignislose Fahrt in den Süden an. Plötzlich laufen wir in eine unerwartete Lebensmittelkontrolle an einem Veterinary Fence, der auf unserer Karte nicht eingezeichnet ist. Schon werden wir rausgewunken, wir haben keine Chance, denn die Beamtin marschiert bereits auf uns zu in der Absicht, unser Auto zu kontrollieren. „Halt sie auf so lange zu kannst“ zisch ich Dani zu und hechte nach hinten. Ich schaff es gerade noch, die zum Glück vorbereitete Tüte mit den Fleisch- und Wurstwaren zu packen, in die Wäschetasche zu schmeissen und mich hinzusetzen, bevor Dani die Hecktüre öffnet. Die Beamten guckt verwirrt, will dann aber zum Glück nur den Kühlschrank kontrollieren, uffhh, das war mal wieder knapp. Den weiteren Kontrollen entgehen wir, indem wir die Hauptstrasse verlassen und über eine teils sandige, teils schotterige Piste nach Ghanzi fahren. Dort legen wir einen Tankstopp ein und gönnen uns bei fast 40°-Grad einen Kilokübel Schoggiglacé, bevor wir die nächste Etappe in Angriff nehmen. Nach zwei strammen Fahrtagen erreichen wir am Mittag des dritten Tages den verabredeten Treffpunkt nördlich des Kgalagadi-Grenzzauns. Da wir noch früh sind, fahren wir Stefan etwas entgegen und tatsächlich kommt er im Verlauf des Nachmittags grinsend angebraust. Vor drei Tagen ist er in Durban, Südafrika, losgefahren, wo auch sein komplett buschtauglich ausgerüsteter Hilux stationiert ist.
Die Freude ist gross und muss entsprechend gefeiert werden, haben wir doch vor über zweieinhalb Jahren vereinbart, uns dieses Jahr in Africa zu treffen und es hat tatsächlich geklappt! Zu unserer grenzenlosen Freude bringt uns Stefan tolle Leckereien aus der Schweiz mit wie Lindorkugeln, Thommy Mayonnaise und zwei Pack Zweifel Paprikachips, Dani ist ausser sich vor Freude!
Kgalagadi Transfrontierpark
Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich zur Türöffnung am Eingang zum Park – natürlich ohne Reservation und eigentlich auch ohne Plan. Nach einer tüchtigen Standpauke seitens der Parkrangerin über dieses völlig inakzeptable Verhalten dürfen wir dann aber gesenkten Hauptes das Büro betreten, wo die gestrenge Dame versuchen will, eine Lösung für uns zu finden. Mit viel Geduld, etwas Charme und einigen Lindorkugeln bekommen wir zwei Camps hier im Mabuasehubesektor zugewiesen, das ist doch was! Wir sind gespannt, was uns erwartet und nach einem Gespräch mit einem jungen deutschen Päärchen, welches an ihrem Camp nicht zusammenpacken konnte, weil ein paar Löwen das Geschirr am Spülbecken bewachten, sind wir voller Erwartungen. Stefan hat sich vor ein paar Jahren in Südafrika zum Ranger ausbilden lassen, so ist ein Gamedrive natürlich eine ganz andere Geschichte. Stefan macht uns per Funk auf Tiere aufmerksam, die wir nie gesehen hätten. Er kennt die Gewohnheiten der Tiere, ihre Spuren und kann alles benamsen, was so um uns herum flattert und hüpft. Insgesamt sehen wir aber sehr wenig Tiere im Vergleich zum Norden Botswanas. Nur wüstenadaptierte Tiere können hier in der Kalahari überleben wie zum Beispiel das Oryx, welches seinen gesamten Flüssigkeitsbedarf aus den Blättern und Gräsern beziehen kann. Wir fahren den ganzen Tag alle Salzpfannen und Wasserstellen ab, doch die Ausbeute ist recht mager. Erst am späten Nachmittag, wir sind eigentlich schon auf dem Weg zu unserem Camp, entdecken wir ein Löwenpaar in der Nähe eines Wasserlochs. Das Weibchen döst wenige Meter vor uns im Gebüsch, während das stattliche Männchen etwas entfernt unter einem Baum ein Gnu bewacht, welches er – oder vermutlich eher seine Partnerin – kürzlich gerissen hat. Es ist schwierig durchs Gestrüpp gute Fotos zu machen, so parken wir im Schatten einer Akazie und warten. Just in diesem Moment startet Stefans Hilux nicht mehr. Es ist nicht gerade der Ort für Reparaturen und so steigt Dani todesmutig aus und schiebt Stefans „Bruce Lee“ ein paar Meter zurück, so dass er wenigstens im Freien steht und nicht umgeben von uneinsehbarem Buschwerk. Dort können wir ihn mit Ticos Hilfe Stossstange an Stossstange anschieben, und prompt startet Bruce Lee wieder. Kurze Zeit später erhebt sich der Löwe und schlendert betont langsam zum Wasserloch, vorbei an uns und ein paar weiteren Fahrzeugen, die sich zwischenzeitlich eingefunden haben. Es kommt einem vor, als ob er das Rampenlicht geniesst und für uns posen würde. Was für eine Erscheinung mit dem langen schlanken Körper, der wilden dunklen Mähne und den bernsteinfarbenen Augen, wow! Nachdem er seinen Durst gestillt hat, läuft er erhobenen Hauptes wieder an den Fahrzeugen vorbei zu seinem Baum, verscheucht mit wilden Drohgebärden ein paar freche Schakale, die auch noch einen Happen des Gnus erwischen wollen und legt sich gemütlich wieder hin. Nachdem wir uns von dem Erlebnis erholt haben machen wir uns bei bereits untergehender Sonne schleunigst auf den Weg in unser Camp, Nachtfahrten sind im Park strengstens verboten. An unserer Campsite am Monamodi-Waterhole haben wir zwar keine gute Sicht auf die Salzpfanne, aber dafür einen schattigen Baum und sogar einen Wasserhahn, wie fürstlich. Wir feiern unsere Löwenbegegnung mit einem Bier, kochen und verquatschen den ganzen Abend - um Bruce Lee kümmern wir uns morgen.
Als ich am Morgen aufwache, werkeln die Jungs bereits am Auto. Innert kurzer Zeit ist das Kontaktproblem am Starter gefunden und behoben, wir sind bereit für einen weiteren Gamedrive! Als erstes fahren wir natürlich wieder zu den Löwen. Während das Männchen immer noch sein Gnu bewacht, liegt die Löwin mitten auf der Piste, im Schatten eines Strauchs. Knapp einen Meter fahren wir an ihr vorbei, schon eindrücklich wenn sie den Kopf hebt und einem anschaut, es läuft uns kalt den Rücken runter und Dani dreht vorsichtshalber die Scheibe hoch.
Auch heute scheint nicht Bruce Lee's Tag zu sein. Scheppernde, unangenehme Geräusche veranlassen uns, das nächste Camp anzufahren, wo die Jungs einen weiteren Blick in sein Innenleben werfen können. An dieser Stelle sei mal angemerkt, dass die meisten Camps die wir sehen leer sind, so von wegen „Fully booked“ und so! Diesmal scheint sich das Problem nicht so einfach beheben zu lassen und nach Abwägen der Alternativen beschliessen wir, das uns zugewiesene Camp, welches weit aussen im Park ist, nicht anzufahren, das Risiko für eine Panne ist einfach zu gross. So fahren wir in einem Bogen zurück zum Parkeingang, wo sich auch noch ein paar schöne Campsites befinden. Brav fahren wir zuerst zum Office, wo wir es nach etwas diskutieren und einer weiteren Standpauke schaffen, unser Camp umzubuchen. Hier hats sogar Duschen, was wir bei der Hitze natürlich gerne nutzen. Wir geniessen den frühen Feierabend, Zeit um die vielen Fotos durchzusehen, Reisebericht zu schreiben und einfach etwas zu entspannen. Eine weitere Inspektion Bruce Lee's erhärtet die Tatsache, dass der Alternator vermutlich am Sterben ist, ein neuer findet sich frühestens in Ghanzi, zwei Tagesreisen von hier, hoffen wir also, dass der alte so lange durchhält!
So fahren wir am nächsten Tag wieder auf der selben Strecke hoch, wie wir schon runter gekommen sind. In Hukuntski fahren wir die Tankstelle an und Stefan schafft es doch tatsächlich, sich in der vermutlich einzigen sandigen Stelle, genau vor der Tankstelle einzugraben. Für Stefan etwas peinlich, doch die Leute freuen sich zu helfen und am Schluss winken sie uns lachend hinterher, this is Africa!
Wir zeigen Stefan die schöne Salzpfanne hinter Hukuntski, in welcher wir vor ein paar Tagen übernachten haben und abermals verweigert sich Bruce Lee, hoffentlich schaffen wir es noch bis Ghanzi.
Wir schaffen es, auch wenn der Hilux mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes aus dem letzten Loch pfeift. Ein neuer Alternator finden sich in Stundenfrist, und als ich vom Einkaufen komme, ist alles schon erledigt.
Wir sind erleichtert, dem Abenteuer Central Kalahari scheint nun nichts mehr im Weg zu stehen, und auch diesmal fahren wir brav ins Nationalpark-Headquarter, um unseren Besuch ordnungsgemäss zu planen und zu buchen. Hier läuft alles deutlich effizienter ab als in Maun und eine knappe Stunde später haben wir unser Permit in der Hand, YES! Wir fahren noch ein Stück aus der Stadt raus und schlagen uns dann in die Büsche. Die Hitze hier in der Wüste macht uns ziemlich fertig und den Rest des Nachmittags hängen wir in den Seilen wie die toten Fliegen. Wir sind voller Vorfreude auf unsere geplante Kalahari-Durchquerung – Wüste, Sand, Hitze und extreme Trockenheit, wer hätte geahnt, dass es ganz anders kommen würde....
Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich zur Türöffnung am Eingang zum Park – natürlich ohne Reservation und eigentlich auch ohne Plan. Nach einer tüchtigen Standpauke seitens der Parkrangerin über dieses völlig inakzeptable Verhalten dürfen wir dann aber gesenkten Hauptes das Büro betreten, wo die gestrenge Dame versuchen will, eine Lösung für uns zu finden. Mit viel Geduld, etwas Charme und einigen Lindorkugeln bekommen wir zwei Camps hier im Mabuasehubesektor zugewiesen, das ist doch was! Wir sind gespannt, was uns erwartet und nach einem Gespräch mit einem jungen deutschen Päärchen, welches an ihrem Camp nicht zusammenpacken konnte, weil ein paar Löwen das Geschirr am Spülbecken bewachten, sind wir voller Erwartungen. Stefan hat sich vor ein paar Jahren in Südafrika zum Ranger ausbilden lassen, so ist ein Gamedrive natürlich eine ganz andere Geschichte. Stefan macht uns per Funk auf Tiere aufmerksam, die wir nie gesehen hätten. Er kennt die Gewohnheiten der Tiere, ihre Spuren und kann alles benamsen, was so um uns herum flattert und hüpft. Insgesamt sehen wir aber sehr wenig Tiere im Vergleich zum Norden Botswanas. Nur wüstenadaptierte Tiere können hier in der Kalahari überleben wie zum Beispiel das Oryx, welches seinen gesamten Flüssigkeitsbedarf aus den Blättern und Gräsern beziehen kann. Wir fahren den ganzen Tag alle Salzpfannen und Wasserstellen ab, doch die Ausbeute ist recht mager. Erst am späten Nachmittag, wir sind eigentlich schon auf dem Weg zu unserem Camp, entdecken wir ein Löwenpaar in der Nähe eines Wasserlochs. Das Weibchen döst wenige Meter vor uns im Gebüsch, während das stattliche Männchen etwas entfernt unter einem Baum ein Gnu bewacht, welches er – oder vermutlich eher seine Partnerin – kürzlich gerissen hat. Es ist schwierig durchs Gestrüpp gute Fotos zu machen, so parken wir im Schatten einer Akazie und warten. Just in diesem Moment startet Stefans Hilux nicht mehr. Es ist nicht gerade der Ort für Reparaturen und so steigt Dani todesmutig aus und schiebt Stefans „Bruce Lee“ ein paar Meter zurück, so dass er wenigstens im Freien steht und nicht umgeben von uneinsehbarem Buschwerk. Dort können wir ihn mit Ticos Hilfe Stossstange an Stossstange anschieben, und prompt startet Bruce Lee wieder. Kurze Zeit später erhebt sich der Löwe und schlendert betont langsam zum Wasserloch, vorbei an uns und ein paar weiteren Fahrzeugen, die sich zwischenzeitlich eingefunden haben. Es kommt einem vor, als ob er das Rampenlicht geniesst und für uns posen würde. Was für eine Erscheinung mit dem langen schlanken Körper, der wilden dunklen Mähne und den bernsteinfarbenen Augen, wow! Nachdem er seinen Durst gestillt hat, läuft er erhobenen Hauptes wieder an den Fahrzeugen vorbei zu seinem Baum, verscheucht mit wilden Drohgebärden ein paar freche Schakale, die auch noch einen Happen des Gnus erwischen wollen und legt sich gemütlich wieder hin. Nachdem wir uns von dem Erlebnis erholt haben machen wir uns bei bereits untergehender Sonne schleunigst auf den Weg in unser Camp, Nachtfahrten sind im Park strengstens verboten. An unserer Campsite am Monamodi-Waterhole haben wir zwar keine gute Sicht auf die Salzpfanne, aber dafür einen schattigen Baum und sogar einen Wasserhahn, wie fürstlich. Wir feiern unsere Löwenbegegnung mit einem Bier, kochen und verquatschen den ganzen Abend - um Bruce Lee kümmern wir uns morgen.
Als ich am Morgen aufwache, werkeln die Jungs bereits am Auto. Innert kurzer Zeit ist das Kontaktproblem am Starter gefunden und behoben, wir sind bereit für einen weiteren Gamedrive! Als erstes fahren wir natürlich wieder zu den Löwen. Während das Männchen immer noch sein Gnu bewacht, liegt die Löwin mitten auf der Piste, im Schatten eines Strauchs. Knapp einen Meter fahren wir an ihr vorbei, schon eindrücklich wenn sie den Kopf hebt und einem anschaut, es läuft uns kalt den Rücken runter und Dani dreht vorsichtshalber die Scheibe hoch.
Auch heute scheint nicht Bruce Lee's Tag zu sein. Scheppernde, unangenehme Geräusche veranlassen uns, das nächste Camp anzufahren, wo die Jungs einen weiteren Blick in sein Innenleben werfen können. An dieser Stelle sei mal angemerkt, dass die meisten Camps die wir sehen leer sind, so von wegen „Fully booked“ und so! Diesmal scheint sich das Problem nicht so einfach beheben zu lassen und nach Abwägen der Alternativen beschliessen wir, das uns zugewiesene Camp, welches weit aussen im Park ist, nicht anzufahren, das Risiko für eine Panne ist einfach zu gross. So fahren wir in einem Bogen zurück zum Parkeingang, wo sich auch noch ein paar schöne Campsites befinden. Brav fahren wir zuerst zum Office, wo wir es nach etwas diskutieren und einer weiteren Standpauke schaffen, unser Camp umzubuchen. Hier hats sogar Duschen, was wir bei der Hitze natürlich gerne nutzen. Wir geniessen den frühen Feierabend, Zeit um die vielen Fotos durchzusehen, Reisebericht zu schreiben und einfach etwas zu entspannen. Eine weitere Inspektion Bruce Lee's erhärtet die Tatsache, dass der Alternator vermutlich am Sterben ist, ein neuer findet sich frühestens in Ghanzi, zwei Tagesreisen von hier, hoffen wir also, dass der alte so lange durchhält!
So fahren wir am nächsten Tag wieder auf der selben Strecke hoch, wie wir schon runter gekommen sind. In Hukuntski fahren wir die Tankstelle an und Stefan schafft es doch tatsächlich, sich in der vermutlich einzigen sandigen Stelle, genau vor der Tankstelle einzugraben. Für Stefan etwas peinlich, doch die Leute freuen sich zu helfen und am Schluss winken sie uns lachend hinterher, this is Africa!
Wir zeigen Stefan die schöne Salzpfanne hinter Hukuntski, in welcher wir vor ein paar Tagen übernachten haben und abermals verweigert sich Bruce Lee, hoffentlich schaffen wir es noch bis Ghanzi.
Wir schaffen es, auch wenn der Hilux mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes aus dem letzten Loch pfeift. Ein neuer Alternator finden sich in Stundenfrist, und als ich vom Einkaufen komme, ist alles schon erledigt.
Wir sind erleichtert, dem Abenteuer Central Kalahari scheint nun nichts mehr im Weg zu stehen, und auch diesmal fahren wir brav ins Nationalpark-Headquarter, um unseren Besuch ordnungsgemäss zu planen und zu buchen. Hier läuft alles deutlich effizienter ab als in Maun und eine knappe Stunde später haben wir unser Permit in der Hand, YES! Wir fahren noch ein Stück aus der Stadt raus und schlagen uns dann in die Büsche. Die Hitze hier in der Wüste macht uns ziemlich fertig und den Rest des Nachmittags hängen wir in den Seilen wie die toten Fliegen. Wir sind voller Vorfreude auf unsere geplante Kalahari-Durchquerung – Wüste, Sand, Hitze und extreme Trockenheit, wer hätte geahnt, dass es ganz anders kommen würde....
* Bilder von Stefan Rohr
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
botswana1_break-a-way.gpx | |
File Size: | 875 kb |
File Type: | gpx |