Botswana 2
Oktober/November 2018
Durch die Kalahari
Viele Wege führen in die Central Kalahari, doch einmal mehr haben wir den Hintereingang gewählt. Den ganzen Morgen fahren wir durch Farmland und es gilt unzählige Viehgatter zu öffnen und zu schliessen - heute hab ich mein Fitnesssoll aber mehr als erfüllt! Kurz vor der Parkgrenze schlagen wir uns nochmal in die Büsche und lassen den Nachmittag mit Bier und guten Gesprächen ausklingen. Stefan hat aus der Zeit seiner Rangerausbildung in Südafrika viele aufregende Geschichten auf Lager und wir lauschen fasziniert
Das Kalaharibecken ist ein riesiges Gebiet, welches sich vom Orange River im Süden über Namibia bis zur Angolanischen Grenze im Norden erstreckt. Die Kalahari ist eigentlich keine Wüste im klassischen Sinn, vielmehr handelt es sich um eine trockene, sandige Dornstrauchsavanne und der Okavango ist der einzige zuführende Fluss. Regnen tut es hier nur äusserst selten und dann nur in so geringen Mengen, dass nur die angepasstesten Pflanzen und Tiere hier überleben können.
1961 wurde mit dem Central Kalahari Game Reserve das zweitgrösste Wildreservat der Welt gegründet mit dem primären Ziel, die Kultur der letzten Buschmänner (San) zu schützen, die hier schon seit Ewigkeiten als Jäger und Sammler leben. Ende der 1990er Jahre wurden die San aufgrund der Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des Wildschutzgedankens gezwungen, das Reservat zu verlassen um in neu errichteten Siedlungen am Rande der Central Kalahari zu leben. Diese Aktion dauerte bis 2002, da sich viele der als Nomaden lebenden San weigerten, das Gebiet zu verlassen und regelrecht zwangsdeportiert werden mussten. 2006 erklärte der oberste Gerichtshof Botswanas die zwangsweise Umsiedlung der San für illegal und die San durften zurückkehren, allerdings ohne Haus- und Nutztiere und ohne jegliche Jagdrechte. Desweiteren dürfen die San weder dauerhafte Strukturen errichten oder nach Wasser bohren, Jagdlizenzen sind für die San nahezu unmöglich zu bekommen. Im Gegenzug dazu haben im Park und der näheren Umgebung zahlreiche Luxus-Lodges mit jeder erdenklicher Infrastruktur eröffnet und auch Jagdlizenzen sind für Luxustouristen problemlos erhältlich! Die San ereilte das selbe Schicksal wie zahlreiche andere Kulturen in der Welt, in der modernen Gesellschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes einfach kein Platz mehr dafür...
(Auszüge aus Wikipedia und ReiseKnowHow)
Bereits die Anfahrt zum Park gestaltet sich mehr als spannend. Die Fenceroad ist zum einen recht tiefsandig und wir entdecken viele Tierspuren. Überrascht identifizieren wir eindeutige Elefantenspuren, dabei sollte es hier unten eigentlich gar keine geben! Kurz vor dem Parkeingang sehen wir dann tatsächlich eine kleine Herde Elefanten, die sich an einem Wasserloch erfrischt. Die Parkranger erklären uns dann, dass seit 5 Jahren zunehmend Elefanten aus Namibia und Zimbabwe einwandern und diese auch immer mehr zum Problem werden. Tatsächlich sind die wenigen Bäume und Sträucher der Gegend komplett abgefressen und auch die Wasserleitungen der sanitären Anlagen haben die Elefanten auf der Suche nach Wasser komplett zerstört.
Durch Tiefsand ackern wir uns bis zu den Piper Pans durch wo es permanent Wasser hat. Lange beobachten wir die verschiedensten Tiere, die sich am Wasserloch ein Stelldichein gibt. Irgendwann ist die Sonne weg und der Himmel verdunkelt sich zusehends. Die Regenzeit ist nicht mehr fern, doch davon kriegt die Kalahari häufig nur ein paar Wolken ab. Während wir dann aber durchs Deception Valley fahren, wird es richtig dunkel um uns herum, Blitze durchschneiden den Himmel und der Donner grollt von allen Seiten. Bis zu unserem gebuchten Campplatz ist es noch weit und wir lassen uns vom Gewitter nicht aufhalten. Bald peitscht jedoch der Regen gegen die Scheiben, zeitweise hagelt es sogar und innert kürzester Zeit füllt sich die Fahrspur mit Wasser. Laut Karte fahren wir in einem ausgetrockneten Flussbett und das Wasser steigt von Minute zu Minute. Während wir zu Beginn noch fröhlich „Rains down in Africa“ von „Toto“ singen, fahren wir jetzt nur noch still und konzentriert durch die Wasserstellen. Als wir einen Campplatz vor uns entdecken, packen wir die Chance, es hat wirklich keinen Sinn unter diesen Bedingungen weiterzufahren, zumal das Gewitter immer vor uns herzieht. Der Campplatz liegt leicht erhöht und bietet genug Platz, falls die gebuchten Fahrzeuge noch auftauchen sollten, was wir allerdings stark bezweifeln. Mit dem Regen ist auch die Temperatur markant gesunken und wir trinken heissen Kaffee mit Amarula im Faserpelz und warten erst mal ab. Der Stimmung tut die Situation allerdings keinen Abbruch und bald hört auch der Regen auf. Mittlerweile ist fortgeschrittener Nachmittag und unser Camp erreichen wir heute sowiso nicht mehr, also bleiben wir gleich hier. Am Abend wärmen wir uns am Lagerfeuer und machen Spässe darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, in einer der heissesten und trockensten Gegenden der Welt dermassen verregnet zu werden.
Am nächsten Tag ist der Spuk zu Ende. Wir scheuchen die Schwalben aus unseren Autos, die sich am Vorabend vor dem Regen hier versteckt haben und fahren weiter durchs Deception Valley. Der Track ist bereits gut abgetrocknet und es hat fast keine Wasserstellen mehr. Wir erfreuen uns an Oryxen, Springböcken, Giraffen und unzähligen Vögeln. Unser gebuchter Campplatz von gestern ist besetzt, hier campt offenbar jeder wo er grad will, uns solls recht sein. Während der Mittagsrast amüsieren uns die vorwitzigen Vögel, allen voran natürlich die frechen Tokos, die versuchen sich von unserem Vesperplättli zu bedienen. Auf der Weiterfahrt rund um die Leopard Pan bleiben uns diese Tiere leider verborgen, dafür können wir Löffelhunde und die kampflustigen Honigdachse beobachten, vor welchen sogar Löwen Reissauss nehmen.
Nach dem langen Fahrtag sind wir müde und wir nisten uns auf dem uns am schönsten erscheinenden Campplatz mit Sicht auf die grosse Salzpfanne vor uns ein. Dani kocht uns ein herrliches Chakalaka, einer der seltenen Kapfüchse schaut vorbei und beim Essen brüllen die Löwen in der Ferne, die Stimmung ist einfach einmalig hier in der Kalahari.
Am dritten Tag fahren wir eine Runde durchs Passarge Valley, doch die Gegend scheint wie ausgestorben. Die Landschaft ist perfekt für Geparden, doch sie verstecken sich offenbar zu gut heute. Noch einmal campen wir auf unserem schönen Camp an der Salzpfanne und beobachten die vielen Vögel, die sich an Stefans dargebotenem Wasser laben.
Am nächsten Tag verlassen wir den Park durch das Nordgate und entdecken dabei doch noch ein kleines Löwenrudel, welches sich etwas entfernt unter einem Busch ausruht. Die Central Kalahari hat uns trotz der etwas mageren Tierwelt gut gefallen und hey, wer kann schon erzählen dass er mitten in der Wüste in ein Gewitter geraten ist!
Viele Wege führen in die Central Kalahari, doch einmal mehr haben wir den Hintereingang gewählt. Den ganzen Morgen fahren wir durch Farmland und es gilt unzählige Viehgatter zu öffnen und zu schliessen - heute hab ich mein Fitnesssoll aber mehr als erfüllt! Kurz vor der Parkgrenze schlagen wir uns nochmal in die Büsche und lassen den Nachmittag mit Bier und guten Gesprächen ausklingen. Stefan hat aus der Zeit seiner Rangerausbildung in Südafrika viele aufregende Geschichten auf Lager und wir lauschen fasziniert
Das Kalaharibecken ist ein riesiges Gebiet, welches sich vom Orange River im Süden über Namibia bis zur Angolanischen Grenze im Norden erstreckt. Die Kalahari ist eigentlich keine Wüste im klassischen Sinn, vielmehr handelt es sich um eine trockene, sandige Dornstrauchsavanne und der Okavango ist der einzige zuführende Fluss. Regnen tut es hier nur äusserst selten und dann nur in so geringen Mengen, dass nur die angepasstesten Pflanzen und Tiere hier überleben können.
1961 wurde mit dem Central Kalahari Game Reserve das zweitgrösste Wildreservat der Welt gegründet mit dem primären Ziel, die Kultur der letzten Buschmänner (San) zu schützen, die hier schon seit Ewigkeiten als Jäger und Sammler leben. Ende der 1990er Jahre wurden die San aufgrund der Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des Wildschutzgedankens gezwungen, das Reservat zu verlassen um in neu errichteten Siedlungen am Rande der Central Kalahari zu leben. Diese Aktion dauerte bis 2002, da sich viele der als Nomaden lebenden San weigerten, das Gebiet zu verlassen und regelrecht zwangsdeportiert werden mussten. 2006 erklärte der oberste Gerichtshof Botswanas die zwangsweise Umsiedlung der San für illegal und die San durften zurückkehren, allerdings ohne Haus- und Nutztiere und ohne jegliche Jagdrechte. Desweiteren dürfen die San weder dauerhafte Strukturen errichten oder nach Wasser bohren, Jagdlizenzen sind für die San nahezu unmöglich zu bekommen. Im Gegenzug dazu haben im Park und der näheren Umgebung zahlreiche Luxus-Lodges mit jeder erdenklicher Infrastruktur eröffnet und auch Jagdlizenzen sind für Luxustouristen problemlos erhältlich! Die San ereilte das selbe Schicksal wie zahlreiche andere Kulturen in der Welt, in der modernen Gesellschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes einfach kein Platz mehr dafür...
(Auszüge aus Wikipedia und ReiseKnowHow)
Bereits die Anfahrt zum Park gestaltet sich mehr als spannend. Die Fenceroad ist zum einen recht tiefsandig und wir entdecken viele Tierspuren. Überrascht identifizieren wir eindeutige Elefantenspuren, dabei sollte es hier unten eigentlich gar keine geben! Kurz vor dem Parkeingang sehen wir dann tatsächlich eine kleine Herde Elefanten, die sich an einem Wasserloch erfrischt. Die Parkranger erklären uns dann, dass seit 5 Jahren zunehmend Elefanten aus Namibia und Zimbabwe einwandern und diese auch immer mehr zum Problem werden. Tatsächlich sind die wenigen Bäume und Sträucher der Gegend komplett abgefressen und auch die Wasserleitungen der sanitären Anlagen haben die Elefanten auf der Suche nach Wasser komplett zerstört.
Durch Tiefsand ackern wir uns bis zu den Piper Pans durch wo es permanent Wasser hat. Lange beobachten wir die verschiedensten Tiere, die sich am Wasserloch ein Stelldichein gibt. Irgendwann ist die Sonne weg und der Himmel verdunkelt sich zusehends. Die Regenzeit ist nicht mehr fern, doch davon kriegt die Kalahari häufig nur ein paar Wolken ab. Während wir dann aber durchs Deception Valley fahren, wird es richtig dunkel um uns herum, Blitze durchschneiden den Himmel und der Donner grollt von allen Seiten. Bis zu unserem gebuchten Campplatz ist es noch weit und wir lassen uns vom Gewitter nicht aufhalten. Bald peitscht jedoch der Regen gegen die Scheiben, zeitweise hagelt es sogar und innert kürzester Zeit füllt sich die Fahrspur mit Wasser. Laut Karte fahren wir in einem ausgetrockneten Flussbett und das Wasser steigt von Minute zu Minute. Während wir zu Beginn noch fröhlich „Rains down in Africa“ von „Toto“ singen, fahren wir jetzt nur noch still und konzentriert durch die Wasserstellen. Als wir einen Campplatz vor uns entdecken, packen wir die Chance, es hat wirklich keinen Sinn unter diesen Bedingungen weiterzufahren, zumal das Gewitter immer vor uns herzieht. Der Campplatz liegt leicht erhöht und bietet genug Platz, falls die gebuchten Fahrzeuge noch auftauchen sollten, was wir allerdings stark bezweifeln. Mit dem Regen ist auch die Temperatur markant gesunken und wir trinken heissen Kaffee mit Amarula im Faserpelz und warten erst mal ab. Der Stimmung tut die Situation allerdings keinen Abbruch und bald hört auch der Regen auf. Mittlerweile ist fortgeschrittener Nachmittag und unser Camp erreichen wir heute sowiso nicht mehr, also bleiben wir gleich hier. Am Abend wärmen wir uns am Lagerfeuer und machen Spässe darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, in einer der heissesten und trockensten Gegenden der Welt dermassen verregnet zu werden.
Am nächsten Tag ist der Spuk zu Ende. Wir scheuchen die Schwalben aus unseren Autos, die sich am Vorabend vor dem Regen hier versteckt haben und fahren weiter durchs Deception Valley. Der Track ist bereits gut abgetrocknet und es hat fast keine Wasserstellen mehr. Wir erfreuen uns an Oryxen, Springböcken, Giraffen und unzähligen Vögeln. Unser gebuchter Campplatz von gestern ist besetzt, hier campt offenbar jeder wo er grad will, uns solls recht sein. Während der Mittagsrast amüsieren uns die vorwitzigen Vögel, allen voran natürlich die frechen Tokos, die versuchen sich von unserem Vesperplättli zu bedienen. Auf der Weiterfahrt rund um die Leopard Pan bleiben uns diese Tiere leider verborgen, dafür können wir Löffelhunde und die kampflustigen Honigdachse beobachten, vor welchen sogar Löwen Reissauss nehmen.
Nach dem langen Fahrtag sind wir müde und wir nisten uns auf dem uns am schönsten erscheinenden Campplatz mit Sicht auf die grosse Salzpfanne vor uns ein. Dani kocht uns ein herrliches Chakalaka, einer der seltenen Kapfüchse schaut vorbei und beim Essen brüllen die Löwen in der Ferne, die Stimmung ist einfach einmalig hier in der Kalahari.
Am dritten Tag fahren wir eine Runde durchs Passarge Valley, doch die Gegend scheint wie ausgestorben. Die Landschaft ist perfekt für Geparden, doch sie verstecken sich offenbar zu gut heute. Noch einmal campen wir auf unserem schönen Camp an der Salzpfanne und beobachten die vielen Vögel, die sich an Stefans dargebotenem Wasser laben.
Am nächsten Tag verlassen wir den Park durch das Nordgate und entdecken dabei doch noch ein kleines Löwenrudel, welches sich etwas entfernt unter einem Busch ausruht. Die Central Kalahari hat uns trotz der etwas mageren Tierwelt gut gefallen und hey, wer kann schon erzählen dass er mitten in der Wüste in ein Gewitter geraten ist!
Zurück am Boteti River
In Rakops entdecken wir per Zufall ein kleines Restaurant. Von aussen nicht zu erkennen, aber der Andrang und die würzigen Düfte sprechen für sich. Tatsächlich finden wir ein Buffet mit leckeren Eintöpfen und uns unbekannten Beilagen, Bingo! Hier kehren wohl nicht oft Weisse ein, sofort bricht Hektik aus und für uns wird ein weiss gedeckter Tisch im Gemeindesaal nebenan hergerichtet. Uns ist das nirgends recht, lieber hätten wir uns unter die Locals gemischt, aber das Essen schmeckt sehr gut und die Leute haben ihre Freude an uns.
Wir sind müde von der langen Fahrerei in der Kalahari und suchen uns bereits gegen Mittag einen Platz am Boteti. Wir entdecken ein schönes Uferstück, wo wir unser Camp aufschlagen können. Die Vogelwelt ist einfach unglaublich hier und die Jungs sind in ihrem Element, während ich endlich mal wieder Zeit zum Backen haben. Immer mal wieder kommen Dorfbewohner vorbei, die mit ihren Eseln Wasser holen und bleiben auf einen kurzen Schwatz. Wir geniessen den gemütlichen Tag und erholen uns von den intensiven Tagen die hinter uns liegen.
In Rakops entdecken wir per Zufall ein kleines Restaurant. Von aussen nicht zu erkennen, aber der Andrang und die würzigen Düfte sprechen für sich. Tatsächlich finden wir ein Buffet mit leckeren Eintöpfen und uns unbekannten Beilagen, Bingo! Hier kehren wohl nicht oft Weisse ein, sofort bricht Hektik aus und für uns wird ein weiss gedeckter Tisch im Gemeindesaal nebenan hergerichtet. Uns ist das nirgends recht, lieber hätten wir uns unter die Locals gemischt, aber das Essen schmeckt sehr gut und die Leute haben ihre Freude an uns.
Wir sind müde von der langen Fahrerei in der Kalahari und suchen uns bereits gegen Mittag einen Platz am Boteti. Wir entdecken ein schönes Uferstück, wo wir unser Camp aufschlagen können. Die Vogelwelt ist einfach unglaublich hier und die Jungs sind in ihrem Element, während ich endlich mal wieder Zeit zum Backen haben. Immer mal wieder kommen Dorfbewohner vorbei, die mit ihren Eseln Wasser holen und bleiben auf einen kurzen Schwatz. Wir geniessen den gemütlichen Tag und erholen uns von den intensiven Tagen die hinter uns liegen.
Magkadigkadi Pans NP
Der Magkadigkadi Pans NP will verdient sein und den frühen Gamedrive können wir auch knicken, denn die Fähre über den Boteti fährt erst um 08.00 Uhr. Einzeln müssen wir die Fahrzeuge auf die schaukelnde Fähre manövrieren, die uns auf die andere Seite bringt, eine wahrlich abenteuerliche Angelegenheit.
Jetzt in der Trockenzeit findet man die Tiere am ehesten am Wasser, uns so cruisen wir den ganzen Tag am Ufer entlang. Wir beobachten Gnus, Impalas, Zebras und natürlich wieder viele Vögel. Am Nachmittag fahren wir auf der sandigen Piste zum Nordgate, vorbei an der so typischen, von Elefanten zerfressenen Mopanelandschaft. Wieder schlafen wir heute am Boteti, an dem uns schon bekannten schönen Platz mit den vielen Eseln und Ziegen.
Der Magkadigkadi Pans NP will verdient sein und den frühen Gamedrive können wir auch knicken, denn die Fähre über den Boteti fährt erst um 08.00 Uhr. Einzeln müssen wir die Fahrzeuge auf die schaukelnde Fähre manövrieren, die uns auf die andere Seite bringt, eine wahrlich abenteuerliche Angelegenheit.
Jetzt in der Trockenzeit findet man die Tiere am ehesten am Wasser, uns so cruisen wir den ganzen Tag am Ufer entlang. Wir beobachten Gnus, Impalas, Zebras und natürlich wieder viele Vögel. Am Nachmittag fahren wir auf der sandigen Piste zum Nordgate, vorbei an der so typischen, von Elefanten zerfressenen Mopanelandschaft. Wieder schlafen wir heute am Boteti, an dem uns schon bekannten schönen Platz mit den vielen Eseln und Ziegen.
Gemütliche Tage in Shorobe
Nach einem erneuten Versorgungstop in Maun fahren wir hoch nach Shorobe, wo wir einen Freund von Stefan besuchen wollen. Carey und seine Frau Dot kommen aus Südafrika und wohnen mehrere Monate im Jahr hier oben im Okavangodelta. Sie leben hier mit der Natur, haben grosszügige Wohnzelte errichtet und eine voll eingerichtete offene Küche. Wir dürfen auf ihrem wunderschönen Gelände mit eigenem Hippopool campen und sie erzählen uns beim abendlichen Braii (Barbeque) von ihren Plänen, hier einen Luxus-Campingplatz zu errichten. Daneben bieten sie Kayak-Safaris ins Okavangodelta an und haben mit Jardus, der das ganze Jahr hier auf dem Gelände wohnt, einen erfahrenen Guide gefunden. Begeistert erzählt uns Jardus von seinen Kayak-Abenteuern im Delta und zeigt uns Bilder von den unglaublichsten Tierbegegnungen. Die Jungs wittern bereits das grosse Abenteuer, während ich mir so was eigentlich gar nicht vorstellen kann, doch kurzentschlossen lädt Stefan Dani zu einem Zweitages-Kayaktrip zu seinem heutigen Geburtstag ein. Eine solche Kayaksafari hatten wir nie geplant und Dani ist sprachlos ob dieser Grosszügigkeit. Zwei Stunden später ist denn auch alles abgemacht und ich werde trotz meiner Einwände und Ängste einfach mit geplant, oje oje, wenn das nur gut geht!
Nach einem erneuten Versorgungstop in Maun fahren wir hoch nach Shorobe, wo wir einen Freund von Stefan besuchen wollen. Carey und seine Frau Dot kommen aus Südafrika und wohnen mehrere Monate im Jahr hier oben im Okavangodelta. Sie leben hier mit der Natur, haben grosszügige Wohnzelte errichtet und eine voll eingerichtete offene Küche. Wir dürfen auf ihrem wunderschönen Gelände mit eigenem Hippopool campen und sie erzählen uns beim abendlichen Braii (Barbeque) von ihren Plänen, hier einen Luxus-Campingplatz zu errichten. Daneben bieten sie Kayak-Safaris ins Okavangodelta an und haben mit Jardus, der das ganze Jahr hier auf dem Gelände wohnt, einen erfahrenen Guide gefunden. Begeistert erzählt uns Jardus von seinen Kayak-Abenteuern im Delta und zeigt uns Bilder von den unglaublichsten Tierbegegnungen. Die Jungs wittern bereits das grosse Abenteuer, während ich mir so was eigentlich gar nicht vorstellen kann, doch kurzentschlossen lädt Stefan Dani zu einem Zweitages-Kayaktrip zu seinem heutigen Geburtstag ein. Eine solche Kayaksafari hatten wir nie geplant und Dani ist sprachlos ob dieser Grosszügigkeit. Zwei Stunden später ist denn auch alles abgemacht und ich werde trotz meiner Einwände und Ängste einfach mit geplant, oje oje, wenn das nur gut geht!
Moremi Nationalpark
Am nächsten Morgen besprechen wir die Details des Trips und wir beschliessen, vorher noch einen Abstecher in den Moremi Nationalpark zu machen, damit Carey und Jardus genügend Zeit haben, den Trip zu planen. Wir verbringen fast den ganzen Tag an dem schönen Ort, lauschen Careys Reiseanektoten und lassen uns von Dot mit ihrem selbstgemachten Roibusch-Eistee verwöhnen. Erst am Nachmittag verabschieden wir uns von den sympathischen Leuten und fahren noch bis kurz vors Moremi-Southgate, wo wir uns in die Büsche schlagen.
Kurz vor 06.00 Uhr stehen wir am Gate. Die Barriere ist offen, das Büro abgeschlossen, kein Mensch ist hier. Wir fahren durch, die Tierwelt wartet schliesslich nicht auf uns.
Wir fahren als erstes die Runde zu den Black Pools. Einige Seeadler und mehrere Marabu-Störche bevölkern ein fast ausgetrocknetes Wasserloch. Der Grund wird bald klar, der schlammige Tümpel ist voller zappelnder Fische, die Vögel können einfach einen nach dem anderen herausziehen. Lange beobachten wir einen Marabu mit bereits übervollem Kropf, der verzweifelt versucht, einen weiteren Fisch zu schlucken. Lange steht er da, mit gestrecktem Hals und hervorquellenden Augen und sieht aus, als würde er gleich ersticken, was haben wir gelacht über den armen Kerl! Daneben schleichen Affen, Schakale und Warzenschweine um den Pool und hätten wohl auch noch gerne einen der zappelnden Fische zum Frühstück.
Über kleine Pfade erkunden wir den Südteil des Parks und sehen viele Antilopen und Elefanten. An der schönen Xini-Lagoon machen wir Mittagsrast und beobachten zahlreiche Krokodile und Flamingos, Pelikane und andere Wasservögel. Am Nachmittag halten wir an einem kleinen Wasserloch und können beobachten, wie ein Löwenrudel zum Trinken kommt. Erst sehen wir nur einen Kopf durch die Savanne, dann kommt ein Löwe nach dem anderen aus dem hohen Gras. Ohne sich für uns zu interessieren, schlagen sie sich den Bauch voll und legen sich danach gleich neben uns unter ein schattiges Gebüsch, ein herrlicher Anblick
Wieder einmal müssen wir uns beeilen, dass wir vor Schliessung des Gates zurück am Eingang sind. Über die sandige Hauptpiste fahren wir zurück, bis uns eine Elefantenherde den Weg versperrt. Ein Tier nach dem anderen kreuzt gemächlich die Piste, ganz zum Schluss versucht ein Elefantenbaby mit der Herde Schritt zu halten und stolpert über den Sandwall am Pistenrand. Es landet genau auf der Nase – respektive dem Rüssel und bleibt genau so erschöpft liegen, das Hinterteil in der Luft. Schliesslich versucht es sich aufzurappeln, doch erst ein beherzter Schubser vom Rüssel der Mutter bringt es wieder auf die Beine und beide verschwinden im Gebüsch. Das Schauspiel ist soo süss, was für ein schöner Abschluss des Tages.
Wieder finden wir den Parkeingang verweist vor, die Barriere noch immer weit offen. Wir warten eine Weile, rufen, doch schliesslich fahren wir weiter, ein günstiger Tag heute. Im Dunkeln fahren wir zurück zu unserem schönen Platz im Busch und stossen mit Gin Tonics auf den tollen Tag an.
Auch am zweiten Tag fahren wir einfach so in den Park. Diesmal fahren wir direkt nach Norden und erkunden den nördlichen Parkteil von dort. An den Dombo Hippo Pools beobachten wir Hippos und Krokos vom Hochsitz aus und können von dort tolle Fotos von den Lechwes – einer hiesigen Antilopenart machen - die sich beim Grasen und Kräftemessen nicht von uns stören lassen. Wir nehmen den langen Weg bis zu den Paradise Pools unter die Räder, wo es offenbar Leoparden geben soll. Die offene Savanne mit den kräftigen Bäumen, wo sie gerne ihre Beute verstecken, wäre ideal für Leoparden, leider können sie sich im hohen Gras aber auch sehr gut verstecken. Dafür finden wir jedoch ein paar spassige Flussdurchfahrten. Die Hitze ist mittlerweile unerträglich und wir machen eine ausgedehnte Mittagspause unter einem grossen, schattenspendenden Baum. Hier kochen wir gemütlich, denn heute Abend wird es sicher spät bis wir einen Schlafplatz gefunden haben. Nach dem Essen machen wir eine Siesta und hätten um ein Haar den Elefanten verpasst, der lautlos an unserem Camp vorbeigewandert ist!
Wieder viel zu spät erreichen wir das North Gate und tragen uns dort aus, resp. auch ein. Wir erklären der netten Dame die Situation am South Gate und sie meinte: „ja, das ist schon so, so früh am morgen laufen die Ranger nicht zum Gate, viiiel zu gefährlich mit den vielen Tieren...“. Tja wenn das so ist... wir verschweigen jedoch, dass wir gestern schon hier waren, denn wir sind der Meinung, dass man sich für das nicht unerhebliche Eintrittsgeld schon etwas bewegen darf!
Am nächsten Morgen besprechen wir die Details des Trips und wir beschliessen, vorher noch einen Abstecher in den Moremi Nationalpark zu machen, damit Carey und Jardus genügend Zeit haben, den Trip zu planen. Wir verbringen fast den ganzen Tag an dem schönen Ort, lauschen Careys Reiseanektoten und lassen uns von Dot mit ihrem selbstgemachten Roibusch-Eistee verwöhnen. Erst am Nachmittag verabschieden wir uns von den sympathischen Leuten und fahren noch bis kurz vors Moremi-Southgate, wo wir uns in die Büsche schlagen.
Kurz vor 06.00 Uhr stehen wir am Gate. Die Barriere ist offen, das Büro abgeschlossen, kein Mensch ist hier. Wir fahren durch, die Tierwelt wartet schliesslich nicht auf uns.
Wir fahren als erstes die Runde zu den Black Pools. Einige Seeadler und mehrere Marabu-Störche bevölkern ein fast ausgetrocknetes Wasserloch. Der Grund wird bald klar, der schlammige Tümpel ist voller zappelnder Fische, die Vögel können einfach einen nach dem anderen herausziehen. Lange beobachten wir einen Marabu mit bereits übervollem Kropf, der verzweifelt versucht, einen weiteren Fisch zu schlucken. Lange steht er da, mit gestrecktem Hals und hervorquellenden Augen und sieht aus, als würde er gleich ersticken, was haben wir gelacht über den armen Kerl! Daneben schleichen Affen, Schakale und Warzenschweine um den Pool und hätten wohl auch noch gerne einen der zappelnden Fische zum Frühstück.
Über kleine Pfade erkunden wir den Südteil des Parks und sehen viele Antilopen und Elefanten. An der schönen Xini-Lagoon machen wir Mittagsrast und beobachten zahlreiche Krokodile und Flamingos, Pelikane und andere Wasservögel. Am Nachmittag halten wir an einem kleinen Wasserloch und können beobachten, wie ein Löwenrudel zum Trinken kommt. Erst sehen wir nur einen Kopf durch die Savanne, dann kommt ein Löwe nach dem anderen aus dem hohen Gras. Ohne sich für uns zu interessieren, schlagen sie sich den Bauch voll und legen sich danach gleich neben uns unter ein schattiges Gebüsch, ein herrlicher Anblick
Wieder einmal müssen wir uns beeilen, dass wir vor Schliessung des Gates zurück am Eingang sind. Über die sandige Hauptpiste fahren wir zurück, bis uns eine Elefantenherde den Weg versperrt. Ein Tier nach dem anderen kreuzt gemächlich die Piste, ganz zum Schluss versucht ein Elefantenbaby mit der Herde Schritt zu halten und stolpert über den Sandwall am Pistenrand. Es landet genau auf der Nase – respektive dem Rüssel und bleibt genau so erschöpft liegen, das Hinterteil in der Luft. Schliesslich versucht es sich aufzurappeln, doch erst ein beherzter Schubser vom Rüssel der Mutter bringt es wieder auf die Beine und beide verschwinden im Gebüsch. Das Schauspiel ist soo süss, was für ein schöner Abschluss des Tages.
Wieder finden wir den Parkeingang verweist vor, die Barriere noch immer weit offen. Wir warten eine Weile, rufen, doch schliesslich fahren wir weiter, ein günstiger Tag heute. Im Dunkeln fahren wir zurück zu unserem schönen Platz im Busch und stossen mit Gin Tonics auf den tollen Tag an.
Auch am zweiten Tag fahren wir einfach so in den Park. Diesmal fahren wir direkt nach Norden und erkunden den nördlichen Parkteil von dort. An den Dombo Hippo Pools beobachten wir Hippos und Krokos vom Hochsitz aus und können von dort tolle Fotos von den Lechwes – einer hiesigen Antilopenart machen - die sich beim Grasen und Kräftemessen nicht von uns stören lassen. Wir nehmen den langen Weg bis zu den Paradise Pools unter die Räder, wo es offenbar Leoparden geben soll. Die offene Savanne mit den kräftigen Bäumen, wo sie gerne ihre Beute verstecken, wäre ideal für Leoparden, leider können sie sich im hohen Gras aber auch sehr gut verstecken. Dafür finden wir jedoch ein paar spassige Flussdurchfahrten. Die Hitze ist mittlerweile unerträglich und wir machen eine ausgedehnte Mittagspause unter einem grossen, schattenspendenden Baum. Hier kochen wir gemütlich, denn heute Abend wird es sicher spät bis wir einen Schlafplatz gefunden haben. Nach dem Essen machen wir eine Siesta und hätten um ein Haar den Elefanten verpasst, der lautlos an unserem Camp vorbeigewandert ist!
Wieder viel zu spät erreichen wir das North Gate und tragen uns dort aus, resp. auch ein. Wir erklären der netten Dame die Situation am South Gate und sie meinte: „ja, das ist schon so, so früh am morgen laufen die Ranger nicht zum Gate, viiiel zu gefährlich mit den vielen Tieren...“. Tja wenn das so ist... wir verschweigen jedoch, dass wir gestern schon hier waren, denn wir sind der Meinung, dass man sich für das nicht unerhebliche Eintrittsgeld schon etwas bewegen darf!
Zurück am Khwai River
Es dunkelt bereits ein, als wir endlich den Khwai erreichen, derselbe Ort, an welchem wir vor fast 4 Wochen schon waren. Wieder hat es viele Tiere hier und es ist noch immer wunderschön grün entlang des Wassers. Leider wird unsere bevorzugte Flussdurchfahrt von einer Herde durstiger Elefanten blockiert, also bleibt uns nichts anderes übrig, als den Fluss an einer anderen Stelle zu durchqueren. Der Wasserstand ist seit unserem letzten Besuch etwas angestiegen und so kommt das Wasser heute sogar bis hoch zur Scheibe! Es ist gar nicht so einfach, im Dunkeln ein verstecktes Plätzchen zu finden. Man sieht die Hippotrails nicht, man sollte Distanz zum Gebüsch wahren wegen der Raubkatzen und zu nah am Wasser sollte man auch nicht campen. Schlussendlich stehen wir an einer Kreuzung zweier Pfade und diskutieren, wo wir uns hinstellen sollen. „Hier ganz sicher nicht“, meint Stefan und deutet mit der Taschenlampe auf das Gebüsch links, die Hippotrails vor und das nahe Ufer rechts von uns. Leider beschliesst Stefans Hilux „Bruce Lee“ gerade jetzt, dass es höchste Zeit für Feierabend ist und springt nicht mehr an! Hmm... was jetzt? Die Ursache wird wohl irgendein Kontakt sein, doch die Situation ist gerade äusserst ungünstig, um den Kopf unter die Motorhaube zu stecken, während ich die Gegend ausleuchte. Bald kommen die Hippos an Land um zu fressen, auch die Antilopen verhalten sich unruhig und geben Warnlaute von sich, als ob ein Raubtier in der Nähe wäre. Nein es hilft nichts, wir müssen hier campen! Gegenseitig halten wir uns den Rücken frei, während der jeweils andere sich einrichtet. Zum Glück haben wir am Mittag schon gekocht und so verschwinden wir bald alle ins Auto, resp. ins Dachzelt. Dafür haben wir jetzt endlich mal Zeit, Hunderte von Fotos anzuschauen und auszusortieren während draussen die Hippos grunzen, die Elefanten prusten und weit weg ein Löwe brüllt, welcome to the wild side!
Wir haben ungestört geschlafen und am Morgen – nachdem wir Bruce Lee's Kontaktprobleme gelöst haben - nehmen wir uns Zeit, um die schöne Khwai-Region nochmals in Ruhe zu entdecken. Die Hippos dösen wieder entspannt im Wasser, die Elefanten stehen im Fluss, Antilopen, Zebras und Gnus kommen in kleinen Gruppen zum Trinken. An einem der Campplätze machen wir Mittagsrast und versuchen, die letzten Frischwaren zu vernichten, denn morgen gehts ja auf Kayak-Safari. Natürlich gelingt dies nicht und die letzten Resten verfüttern wir an die frechen Paviane und die neugierigen Tokos. Am Nachmittag machen wir uns auf die lange Fahrt zurück nach Shorobe, entlang endlosen Mopanewäldern und riesigen Elefantenherden.
Carey und sein Team begrüssen uns wie alte Freunde. Das Lagerfeuer brennt bereits und Jardus rührt in einem riesigen Topf Bolognese, der einen verführerischen Duft verströmt. Careys Frau Dot drückt jedem ein eiskaltes Bier in die Hand und schon sitzen wir am Feuer und erzählen von den Abenteuern der letzten Tage. Mein Blick schweift immer wieder zum gepackten Trailer und den sechs nagelneuen Kayaks, die das Licht des Feuers unheimlich reflektieren, wird mir tatsächlich schon etwas flau im Magen? Nichts desto trotz geniessen wir den geselligen Abend in vollen Zügen – oder eher die Ruhe vor dem Sturm...
Es dunkelt bereits ein, als wir endlich den Khwai erreichen, derselbe Ort, an welchem wir vor fast 4 Wochen schon waren. Wieder hat es viele Tiere hier und es ist noch immer wunderschön grün entlang des Wassers. Leider wird unsere bevorzugte Flussdurchfahrt von einer Herde durstiger Elefanten blockiert, also bleibt uns nichts anderes übrig, als den Fluss an einer anderen Stelle zu durchqueren. Der Wasserstand ist seit unserem letzten Besuch etwas angestiegen und so kommt das Wasser heute sogar bis hoch zur Scheibe! Es ist gar nicht so einfach, im Dunkeln ein verstecktes Plätzchen zu finden. Man sieht die Hippotrails nicht, man sollte Distanz zum Gebüsch wahren wegen der Raubkatzen und zu nah am Wasser sollte man auch nicht campen. Schlussendlich stehen wir an einer Kreuzung zweier Pfade und diskutieren, wo wir uns hinstellen sollen. „Hier ganz sicher nicht“, meint Stefan und deutet mit der Taschenlampe auf das Gebüsch links, die Hippotrails vor und das nahe Ufer rechts von uns. Leider beschliesst Stefans Hilux „Bruce Lee“ gerade jetzt, dass es höchste Zeit für Feierabend ist und springt nicht mehr an! Hmm... was jetzt? Die Ursache wird wohl irgendein Kontakt sein, doch die Situation ist gerade äusserst ungünstig, um den Kopf unter die Motorhaube zu stecken, während ich die Gegend ausleuchte. Bald kommen die Hippos an Land um zu fressen, auch die Antilopen verhalten sich unruhig und geben Warnlaute von sich, als ob ein Raubtier in der Nähe wäre. Nein es hilft nichts, wir müssen hier campen! Gegenseitig halten wir uns den Rücken frei, während der jeweils andere sich einrichtet. Zum Glück haben wir am Mittag schon gekocht und so verschwinden wir bald alle ins Auto, resp. ins Dachzelt. Dafür haben wir jetzt endlich mal Zeit, Hunderte von Fotos anzuschauen und auszusortieren während draussen die Hippos grunzen, die Elefanten prusten und weit weg ein Löwe brüllt, welcome to the wild side!
Wir haben ungestört geschlafen und am Morgen – nachdem wir Bruce Lee's Kontaktprobleme gelöst haben - nehmen wir uns Zeit, um die schöne Khwai-Region nochmals in Ruhe zu entdecken. Die Hippos dösen wieder entspannt im Wasser, die Elefanten stehen im Fluss, Antilopen, Zebras und Gnus kommen in kleinen Gruppen zum Trinken. An einem der Campplätze machen wir Mittagsrast und versuchen, die letzten Frischwaren zu vernichten, denn morgen gehts ja auf Kayak-Safari. Natürlich gelingt dies nicht und die letzten Resten verfüttern wir an die frechen Paviane und die neugierigen Tokos. Am Nachmittag machen wir uns auf die lange Fahrt zurück nach Shorobe, entlang endlosen Mopanewäldern und riesigen Elefantenherden.
Carey und sein Team begrüssen uns wie alte Freunde. Das Lagerfeuer brennt bereits und Jardus rührt in einem riesigen Topf Bolognese, der einen verführerischen Duft verströmt. Careys Frau Dot drückt jedem ein eiskaltes Bier in die Hand und schon sitzen wir am Feuer und erzählen von den Abenteuern der letzten Tage. Mein Blick schweift immer wieder zum gepackten Trailer und den sechs nagelneuen Kayaks, die das Licht des Feuers unheimlich reflektieren, wird mir tatsächlich schon etwas flau im Magen? Nichts desto trotz geniessen wir den geselligen Abend in vollen Zügen – oder eher die Ruhe vor dem Sturm...
Luxus und Abenteuer im Okavangodelta
Ich schlafe ganz schlecht vor lauter Aufregung und habe am Morgen Mühe, den von einem bestens gelaunten Jardus frisch zubereiteten Porridge und die Rasks (trockene Frühstücksbisquits) runterzuwürgen. Bald sitzen wir im Auto und rumpeln eine Stunde lang über holprige Feldwege und wackelige Holzbrücken tief ins Okavangodelto zur Anlegestelle der Mokoros. Mokoros sind lange Einbäume, die von einem „Poler“ mit einem langen Stock gestossen werden. Es herrscht etwas Chaos, bis das unglaublich viele Material entladen und auf drei Mokoros verteilt ist, wo es sorgfältig festgezurrt wird. Bevor wir die Kayaks einwassern lernen wir unsere Polers Dolphin, Three und Lets kennen, die uns mit den Mokoros begleiten sowie Welcome mit dem sechsten Kayak. Wir haben uns bereits an die seltsamen Namen der Schwarzen gewöhnt und wundern uns nicht weiter. Viele dieser Namen tragen ehemalige Flüchtlinge, die als Analphabeten an die Grenze kommen und aufgefordert werden, ihren Namen aufzuschreiben. Um sich keine Blösse zu geben, schreiben sie einfach das Erste auf, dass sie an der Grenze sehen und das sind meistens irgendwelche Schilder. So entstehen dann Namen wie Information, Border, Church oder ähnliche Kuriositäten. Zum anderen sind solche Namen mittlerweile einfach „in“ und Jugendliche geben sich solche „coolen“ Spitznamen einfach selbst wie uns Jardus erklärt.
Dann gehts aber endlich los und unsere kleine Karavane mit drei Mokoros, drei Guides in Kayaks (Jardus, Carey und Welcome) und uns Dreien verlässt das Ufer Richtung unbekanntes Gefilde.
Die Landschaft ist etwas ganz besonderes aus dieser Perspektive. Wir fahren durch hohes Schilf, immer den Hippotrails folgend. Jardus voraus um die Lage zu sondieren, danach die Mokoros die uns den Weg bahnen. Ich bewundere die Polers, die ihre langen und schwer beladenen Mokoros geschickt und routiniert durch die engen Kurven und das hohe Gras manövrieren. Am Anfang bin ich noch recht verkrampft und verfranse mich ständig im Schilf, doch mit Careys guten Tipps klappt es immer besser und ich fühle mich richtig wohl im Kayak. Wir passieren kleine Seen, auf welchen die Seerosen wie Teppiche liegen. Geräuschlos ziehen wir an Elefanten und Antilopen vorbei, um die Hippos, die uns argwöhnisch beobachten, führt uns Jardus in einem grossen Bogen vorbei. Es ist wunderschön und unglaublich friedlich und entspannt. Am Mittag machen wir Rast auf einer Insel. Wir werden in überdimensionale Campingstühle gesetzt, bekommen kalte Getränke (mit Eis!!) und müssen zusehen, wie die Polers und Jardus Unmengen an Material an Land tragen: Tische, Kühlboxen, ein Gasgrill und sogar ein Waschbecken inkl. Untergestell! Dann brät uns Jardus leckere Burger. Wir sind überwältigt von all dem Luxus hier und obwohl es uns eigentlich gar nicht recht ist, kommen wir nicht umhin, es einfach zu geniessen!
Nach dem Essen packen wir alles wieder zusammen und paddeln weiter. In einer sandigen Bucht nehmen wir ein Bad und kühlen unsere erhitzten Körper ab, denn die Sonne brennt unbarmherzig auf uns herab. Wir hören eine Elefantenherde nicht weit von uns den Fluss durchqueren und kreuzen eine Herde Büffel in sicherer Distanz. Noch aufregender wird es, als wir eine Schilfwand durchstossen und vor uns – keine 20 Meter entfernt – stehen zwei riesige Büffel am Ufer und starren uns an. Bewegungslos verharren wir in unseren Kayaks und beobachten die zwei Tiere, die grad nicht wissen, wie sie reagieren sollen. Angriff oder Flucht? Ganz langsam beginnt Jardus mit den Händen zurückzusetzen und wir tun es ihm gleich. Nach einem Moment – welcher uns wie eine Ewigkeit vorkommt – entschliessen sich die Büffel zur Flucht, uff, was für ein Adrenalinschub!
Nicht weit davon entfernt erreichen wir unseren Campplatz an einem Wäldchen. Beim wohlverdienten Feierabendbier erzählt uns Jardus, dass Büffel zu den unberechenbarsten Tieren hier gehören und im Gegensatz zu Elefanten keine Hemmungen hätten, ins Wasser zu stürmen und einen potentiellen Feind zu attackieren. Mir läuft es kalt den Rücken runter und ich versuche die Vorstellung zu verdrängen. Am späteren Nachmittag nimmt uns Dolphin mit auf einen Bushwalk. Der erfahrene Guide ist am Okavango aufgewachsen und führt uns sicher durch die schöne Gegend. Dolphin hat Augen wie ein Adler und erkennt Tiere am Horizont, die wir auch mit dem Feldstecher kaum entdecken. Er erzählt uns viel über die Tier- und Pflanzenwelt hier draussen, während er uns sicher um die Elefantenherden herumführt, immer gegen den Wind, damit sie uns nicht wittern können. Pünktlich zum Sonnenuntergang stehen wir vor einer grossen Lichtung, auf welcher eine Zebraherde friedlich grast. Nach gefühlten Hundert Fotos und bei einsetzender Dämmerung erreichen wir unser Camp. Jardus und der Rest des Teams waren fleissig. Die Zelte sind aufgestellt, das Apero steht bereit und auf dem Feuer köchelt ein Eintopf und ein grosser Topf Wasser. „Möchtet Ihr zuerst Apero oder lieber erst eine warme Dusche?“ fragt uns Jardus grinsend. Ich seh mich erstaunt um, tatsächlich steht da eine moderne Campingdusche im Wald, komplett mit Sichtschutz, der Duschsack bereits mit heissem Wasser gefüllt! Wir können diesen ganzen Luxus kaum fassen und doch geniesse ich es ungemein. Allerdings bin ich so erledigt, dass ich schon vor dem Essen schlafen gehen könnte, doch dann hätte ich das wunderbare Essen inklusive Dessert verpasst! Nach einem schönen Campfireabend mit der ganzen Crew suchen wir müde unser Zelt, das einzige, das mitten auf einer Lichtung steht. Darin stehen zwei Betten mit richtigen Duvets, ich glaub ich träume bereits! Durch das Mosquitonetz sehen wir den gigantischen Sternenhimmel über uns und wir sind eingeschlafen, ohne dass wir die Elefanten bemerkt hätten, die neugierig bis an unser Zelt gekommen sind, wie uns Jardus am nächsten Morgen lachend erzählt!
Ich schlafe ganz schlecht vor lauter Aufregung und habe am Morgen Mühe, den von einem bestens gelaunten Jardus frisch zubereiteten Porridge und die Rasks (trockene Frühstücksbisquits) runterzuwürgen. Bald sitzen wir im Auto und rumpeln eine Stunde lang über holprige Feldwege und wackelige Holzbrücken tief ins Okavangodelto zur Anlegestelle der Mokoros. Mokoros sind lange Einbäume, die von einem „Poler“ mit einem langen Stock gestossen werden. Es herrscht etwas Chaos, bis das unglaublich viele Material entladen und auf drei Mokoros verteilt ist, wo es sorgfältig festgezurrt wird. Bevor wir die Kayaks einwassern lernen wir unsere Polers Dolphin, Three und Lets kennen, die uns mit den Mokoros begleiten sowie Welcome mit dem sechsten Kayak. Wir haben uns bereits an die seltsamen Namen der Schwarzen gewöhnt und wundern uns nicht weiter. Viele dieser Namen tragen ehemalige Flüchtlinge, die als Analphabeten an die Grenze kommen und aufgefordert werden, ihren Namen aufzuschreiben. Um sich keine Blösse zu geben, schreiben sie einfach das Erste auf, dass sie an der Grenze sehen und das sind meistens irgendwelche Schilder. So entstehen dann Namen wie Information, Border, Church oder ähnliche Kuriositäten. Zum anderen sind solche Namen mittlerweile einfach „in“ und Jugendliche geben sich solche „coolen“ Spitznamen einfach selbst wie uns Jardus erklärt.
Dann gehts aber endlich los und unsere kleine Karavane mit drei Mokoros, drei Guides in Kayaks (Jardus, Carey und Welcome) und uns Dreien verlässt das Ufer Richtung unbekanntes Gefilde.
Die Landschaft ist etwas ganz besonderes aus dieser Perspektive. Wir fahren durch hohes Schilf, immer den Hippotrails folgend. Jardus voraus um die Lage zu sondieren, danach die Mokoros die uns den Weg bahnen. Ich bewundere die Polers, die ihre langen und schwer beladenen Mokoros geschickt und routiniert durch die engen Kurven und das hohe Gras manövrieren. Am Anfang bin ich noch recht verkrampft und verfranse mich ständig im Schilf, doch mit Careys guten Tipps klappt es immer besser und ich fühle mich richtig wohl im Kayak. Wir passieren kleine Seen, auf welchen die Seerosen wie Teppiche liegen. Geräuschlos ziehen wir an Elefanten und Antilopen vorbei, um die Hippos, die uns argwöhnisch beobachten, führt uns Jardus in einem grossen Bogen vorbei. Es ist wunderschön und unglaublich friedlich und entspannt. Am Mittag machen wir Rast auf einer Insel. Wir werden in überdimensionale Campingstühle gesetzt, bekommen kalte Getränke (mit Eis!!) und müssen zusehen, wie die Polers und Jardus Unmengen an Material an Land tragen: Tische, Kühlboxen, ein Gasgrill und sogar ein Waschbecken inkl. Untergestell! Dann brät uns Jardus leckere Burger. Wir sind überwältigt von all dem Luxus hier und obwohl es uns eigentlich gar nicht recht ist, kommen wir nicht umhin, es einfach zu geniessen!
Nach dem Essen packen wir alles wieder zusammen und paddeln weiter. In einer sandigen Bucht nehmen wir ein Bad und kühlen unsere erhitzten Körper ab, denn die Sonne brennt unbarmherzig auf uns herab. Wir hören eine Elefantenherde nicht weit von uns den Fluss durchqueren und kreuzen eine Herde Büffel in sicherer Distanz. Noch aufregender wird es, als wir eine Schilfwand durchstossen und vor uns – keine 20 Meter entfernt – stehen zwei riesige Büffel am Ufer und starren uns an. Bewegungslos verharren wir in unseren Kayaks und beobachten die zwei Tiere, die grad nicht wissen, wie sie reagieren sollen. Angriff oder Flucht? Ganz langsam beginnt Jardus mit den Händen zurückzusetzen und wir tun es ihm gleich. Nach einem Moment – welcher uns wie eine Ewigkeit vorkommt – entschliessen sich die Büffel zur Flucht, uff, was für ein Adrenalinschub!
Nicht weit davon entfernt erreichen wir unseren Campplatz an einem Wäldchen. Beim wohlverdienten Feierabendbier erzählt uns Jardus, dass Büffel zu den unberechenbarsten Tieren hier gehören und im Gegensatz zu Elefanten keine Hemmungen hätten, ins Wasser zu stürmen und einen potentiellen Feind zu attackieren. Mir läuft es kalt den Rücken runter und ich versuche die Vorstellung zu verdrängen. Am späteren Nachmittag nimmt uns Dolphin mit auf einen Bushwalk. Der erfahrene Guide ist am Okavango aufgewachsen und führt uns sicher durch die schöne Gegend. Dolphin hat Augen wie ein Adler und erkennt Tiere am Horizont, die wir auch mit dem Feldstecher kaum entdecken. Er erzählt uns viel über die Tier- und Pflanzenwelt hier draussen, während er uns sicher um die Elefantenherden herumführt, immer gegen den Wind, damit sie uns nicht wittern können. Pünktlich zum Sonnenuntergang stehen wir vor einer grossen Lichtung, auf welcher eine Zebraherde friedlich grast. Nach gefühlten Hundert Fotos und bei einsetzender Dämmerung erreichen wir unser Camp. Jardus und der Rest des Teams waren fleissig. Die Zelte sind aufgestellt, das Apero steht bereit und auf dem Feuer köchelt ein Eintopf und ein grosser Topf Wasser. „Möchtet Ihr zuerst Apero oder lieber erst eine warme Dusche?“ fragt uns Jardus grinsend. Ich seh mich erstaunt um, tatsächlich steht da eine moderne Campingdusche im Wald, komplett mit Sichtschutz, der Duschsack bereits mit heissem Wasser gefüllt! Wir können diesen ganzen Luxus kaum fassen und doch geniesse ich es ungemein. Allerdings bin ich so erledigt, dass ich schon vor dem Essen schlafen gehen könnte, doch dann hätte ich das wunderbare Essen inklusive Dessert verpasst! Nach einem schönen Campfireabend mit der ganzen Crew suchen wir müde unser Zelt, das einzige, das mitten auf einer Lichtung steht. Darin stehen zwei Betten mit richtigen Duvets, ich glaub ich träume bereits! Durch das Mosquitonetz sehen wir den gigantischen Sternenhimmel über uns und wir sind eingeschlafen, ohne dass wir die Elefanten bemerkt hätten, die neugierig bis an unser Zelt gekommen sind, wie uns Jardus am nächsten Morgen lachend erzählt!
2. Tag...
Am nächsten Morgen weckt uns ein malerischer Sonnenaufgang und ich habe Mühe, aus dem bequemen, kuschligen Bett zu kriechen. Nach Kaffee und Rasks gehts erneut auf einen Buschwalk mit Dolphin und dabei können wir wieder viele Tiere beobachten. Zurück im Camp sind die Zelte bereits abgebaut und Jardus präsentiert uns ein wunderbares Frühstücksbuffet, was werden wir verwöhnt! Beim Essen besprechen wir den Tag und beschliessen, noch ein Stück weiter flussaufwärts zu fahren, denn der Rückweg geht dann schnell mit der Strömung. Heute morgen spür ich die Anstrengung vom gestrigen Tag und der Muskelkater zieht ganz schön in den Schultern.
Nach der Mittagsrast, in welcher wir wiederum nach Strich und Faden verköstigt werden, lassen wir uns gemütlich flussabwärts treiben. Wir geniessen die vielfältige Tierwelt und albern ausgelassen herum. Three, der älteste der Poler muss uns immer etwas antreiben, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns und wollen nicht in die Dämmerung geraten, wenn es auf dem Wasser zu gefährlich wird. Jardus fährt weit voraus und sucht uns den Weg um die Hippos herum. In Threes Windschatten umfahren wir ein paar der dösenden Riesen als uns Jardus gebietet leise zu sein und schneller zu paddeln. Da entdecken wir sie, drei riesige Hippos stehen an Land, keine Hundert Meter von uns entfernt und grasen. Wir versuchen unbemerkt an ihnen vorbeizukommen doch plötzlich wittern sie uns und heben ihre massiven Köpfe, genau wie die vorher scheinbar noch friedlich dösenden Artgenossen hinter uns im Wasser. „Zurück“ ruft Jardus, „paddelt ins Schilf!“ Dazu muss man sagen, dass Hippos in der Regel eher nachts an Land kommen um zu grasen. Sie benutzen dazu immer dieselben Pfade - eben die Hippotrails – auf welchen sie bei Gefahr zurück ins sichere Wasser rennen, dabei pflügen sie alles um, was ihnen im Weg steht. So paddeln wir also alle hektisch rückwärts, um aus der Schusslinie zu sein. Ich verheddere mich an einer seichten Stelle und komm nicht mehr weg, während die massigen Hippos unbeirrt Richtung Wasser rennen. Panik kommt auf und ich rufe um Hilfe. Three ist bereits zur Stelle und zieht mich mitsamt Kayak ans Land. Dann hilft er mir aus dem Ding und bringt mich zu den anderen, die bereits an Land sind und das Schauspiel beobachten. Die Hippos haben das Ufer erreicht und tauchen klatschend ins Wasser, bis nur noch eine riesige Welle zu sehen ist. Zitternd steh ich da und drücke noch immer Threes Hand, der mich nur angrinst. „Now you enjoy“ sagt er und ich sehe ihn entsetzt an. Tatsächlich haben alle ihre Kameras gezückt und fotografieren die Hippos, die sich im Wasser noch etwas aufspielen und ihre Überlegenheit demonstrieren.
Nach diesem Vorfall sind wir alle etwas vorsichtiger und bleiben dicht hinter Dolphin. Noch zweimal kreuzen wir Hippos an Land, doch Jardus verscheucht sie jedes Mal rechtzeitig, indem er mit dem Paddel laut aufs Wasser schlägt. Trotzdem ist uns etwas mulmig in den engen Schilfpassagen, die ja eigentlich auch alle Hippotrails sind.
Die Sonne steht schon tief und bringt das Wasser zum glitzern. Die Stimmung ist mystisch und wir saugen die einzigartige Atmosphäre bis zum letzten Paddelschlag auf, bevor wir kurz vor Sonnenuntergang wieder die Anlegestelle erreichen. Es ist stockdunkel bis das ganze Material entladen und sicher auf dem Trailer verstaut ist und wir verabschieden uns herzlich von unseren Polern, die wir in den vergangenen zwei Tagen richtig liebgewonnen haben. Von der holprigen Fahrt zurück nach Shorobe krieg ich diesmal nichts mit, ich bin bereits eingeschlafen bevor mein Kopf den Sitz berührt.
Zurück in Shorobe begrüsst uns Dot lachend mit einem Arm voll kaltem Bier und schon sitzen wir wieder am Feuer und erzählen aufgeregt von den erlebten Abenteuern, bei welchen mir gleich wieder das Adrenalin hoch kocht.
Die Kayak-Safari mit Kayak-X-Trails ist eines der ganz grossen, wenn nicht DAS Highlight unserer Reise und wir danken Stefan von Herzen, dass er uns mit seinem grosszügigen Geburtstagsgeschenk dazu „gezwungen“ hat, wir werden dieses Abenteuer unser Leben lang nicht mehr vergessen. Auch danken wir Jardus und Carey, die diesen Trip professionell und minuziös geplant haben und mit ihrem unglaublichen Aufwand dafür gesorgt haben, dass wir uns wie Könige gefühlt haben!
Am nächsten Morgen weckt uns ein malerischer Sonnenaufgang und ich habe Mühe, aus dem bequemen, kuschligen Bett zu kriechen. Nach Kaffee und Rasks gehts erneut auf einen Buschwalk mit Dolphin und dabei können wir wieder viele Tiere beobachten. Zurück im Camp sind die Zelte bereits abgebaut und Jardus präsentiert uns ein wunderbares Frühstücksbuffet, was werden wir verwöhnt! Beim Essen besprechen wir den Tag und beschliessen, noch ein Stück weiter flussaufwärts zu fahren, denn der Rückweg geht dann schnell mit der Strömung. Heute morgen spür ich die Anstrengung vom gestrigen Tag und der Muskelkater zieht ganz schön in den Schultern.
Nach der Mittagsrast, in welcher wir wiederum nach Strich und Faden verköstigt werden, lassen wir uns gemütlich flussabwärts treiben. Wir geniessen die vielfältige Tierwelt und albern ausgelassen herum. Three, der älteste der Poler muss uns immer etwas antreiben, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns und wollen nicht in die Dämmerung geraten, wenn es auf dem Wasser zu gefährlich wird. Jardus fährt weit voraus und sucht uns den Weg um die Hippos herum. In Threes Windschatten umfahren wir ein paar der dösenden Riesen als uns Jardus gebietet leise zu sein und schneller zu paddeln. Da entdecken wir sie, drei riesige Hippos stehen an Land, keine Hundert Meter von uns entfernt und grasen. Wir versuchen unbemerkt an ihnen vorbeizukommen doch plötzlich wittern sie uns und heben ihre massiven Köpfe, genau wie die vorher scheinbar noch friedlich dösenden Artgenossen hinter uns im Wasser. „Zurück“ ruft Jardus, „paddelt ins Schilf!“ Dazu muss man sagen, dass Hippos in der Regel eher nachts an Land kommen um zu grasen. Sie benutzen dazu immer dieselben Pfade - eben die Hippotrails – auf welchen sie bei Gefahr zurück ins sichere Wasser rennen, dabei pflügen sie alles um, was ihnen im Weg steht. So paddeln wir also alle hektisch rückwärts, um aus der Schusslinie zu sein. Ich verheddere mich an einer seichten Stelle und komm nicht mehr weg, während die massigen Hippos unbeirrt Richtung Wasser rennen. Panik kommt auf und ich rufe um Hilfe. Three ist bereits zur Stelle und zieht mich mitsamt Kayak ans Land. Dann hilft er mir aus dem Ding und bringt mich zu den anderen, die bereits an Land sind und das Schauspiel beobachten. Die Hippos haben das Ufer erreicht und tauchen klatschend ins Wasser, bis nur noch eine riesige Welle zu sehen ist. Zitternd steh ich da und drücke noch immer Threes Hand, der mich nur angrinst. „Now you enjoy“ sagt er und ich sehe ihn entsetzt an. Tatsächlich haben alle ihre Kameras gezückt und fotografieren die Hippos, die sich im Wasser noch etwas aufspielen und ihre Überlegenheit demonstrieren.
Nach diesem Vorfall sind wir alle etwas vorsichtiger und bleiben dicht hinter Dolphin. Noch zweimal kreuzen wir Hippos an Land, doch Jardus verscheucht sie jedes Mal rechtzeitig, indem er mit dem Paddel laut aufs Wasser schlägt. Trotzdem ist uns etwas mulmig in den engen Schilfpassagen, die ja eigentlich auch alle Hippotrails sind.
Die Sonne steht schon tief und bringt das Wasser zum glitzern. Die Stimmung ist mystisch und wir saugen die einzigartige Atmosphäre bis zum letzten Paddelschlag auf, bevor wir kurz vor Sonnenuntergang wieder die Anlegestelle erreichen. Es ist stockdunkel bis das ganze Material entladen und sicher auf dem Trailer verstaut ist und wir verabschieden uns herzlich von unseren Polern, die wir in den vergangenen zwei Tagen richtig liebgewonnen haben. Von der holprigen Fahrt zurück nach Shorobe krieg ich diesmal nichts mit, ich bin bereits eingeschlafen bevor mein Kopf den Sitz berührt.
Zurück in Shorobe begrüsst uns Dot lachend mit einem Arm voll kaltem Bier und schon sitzen wir wieder am Feuer und erzählen aufgeregt von den erlebten Abenteuern, bei welchen mir gleich wieder das Adrenalin hoch kocht.
Die Kayak-Safari mit Kayak-X-Trails ist eines der ganz grossen, wenn nicht DAS Highlight unserer Reise und wir danken Stefan von Herzen, dass er uns mit seinem grosszügigen Geburtstagsgeschenk dazu „gezwungen“ hat, wir werden dieses Abenteuer unser Leben lang nicht mehr vergessen. Auch danken wir Jardus und Carey, die diesen Trip professionell und minuziös geplant haben und mit ihrem unglaublichen Aufwand dafür gesorgt haben, dass wir uns wie Könige gefühlt haben!
Daytrip in den Chobe Nationalpark
Nach einem weiteren entspannten Tag bei Carey und Dot verlassen wir den schönen Ort fast etwas widerstrebend. Wir haben die grosszügige Gastfreundschaft der Beiden in vollen Zügen genossen, genau wie die Annehmlichkeiten einer funktionierenden Dusche und einer Waschmaschine.
Erst gegen Abend fahren wir nach einer herzlichen Verabschiedung und vielen wertvollen Tipps im Gepäck los und erreichen unser Ziel, den Schlafplatz kurz vor dem Eingang zum Chobe Nationalpark, nach einem erneuten Schlenker entlang des Khwai-Rivers erst bei einsetzender Dämmerung. Wir lassen den Tag mit Amarula ausklingen und flüchten erst in die Autos, als die Hyänen all zu neugierig werden. Beim Einschlafen lauschen wir dem Konzert der nahen Hippos und dem Klagen der Hyänen die um die Autos schleichen, wie ist Africa doch aufregend!
Wir durchfahren den Chobe in einem Tag von Süd nach Nord und sind eigentlich recht enttäuscht von der Tierwelt. Lediglich auf der Fahrt durch den bei dieser Jahreszeit trockenen Savuti-Channel scheuchen wir eine Elefantenherde auf, die gar nicht begeistert von uns ist, doch auf dem tiefsandigen Track haben wir leider keine Möglichkeit auszuweichen oder anzuhalten. Ansonsten sehen wir fast mehr tote als lebendige Tiere und wir haben viel Spass beim „Zusammenpuzzeln“ eines verstreuten Hipposkeletts. Beim Anblick der überdimensionalen Zähne überkommt mich doch ein leichter Schauer wenn ich da an unser Kayak-Abenteuer zurückdenke.
Am Nachmittag sehen wir dann doch noch ein Löwenpaar, das faul unter einem Busch döst. Sie scheinen Autos gewöhnt und heben nicht mal richtig den Kopf, als wir uns im Auto anpirschen. Trotzdem ist der Tag schnell vorbei und wir suchen uns ausserhalb des Parks bald ein Camp. Obwohl wir müde von der langen Fahrt und der Hitze sind, ist die Stimmung ausgelassen. Wir trinken Gin Tonics und beschallen den Bush mit 80-Jahre Hits aus Stefans Lautsprechern.
Am nächsten Tag erreichen wir die Grenzstadt Kasane und errichten unser Lager auf der perfekt am Chobe River gelegenen Chobe Safari Lodge. Wir befinden uns hier im Vierländereck Botswana, Namibia, Zimbabwe und Sambia wo uns alle Möglichkeiten offen stehen. Jetzt geniessen wir aber erstmal die Aussicht und den Pool, bevor wir uns entscheiden, in welche Richtung unsere Reise weitergeht...
Nach einem weiteren entspannten Tag bei Carey und Dot verlassen wir den schönen Ort fast etwas widerstrebend. Wir haben die grosszügige Gastfreundschaft der Beiden in vollen Zügen genossen, genau wie die Annehmlichkeiten einer funktionierenden Dusche und einer Waschmaschine.
Erst gegen Abend fahren wir nach einer herzlichen Verabschiedung und vielen wertvollen Tipps im Gepäck los und erreichen unser Ziel, den Schlafplatz kurz vor dem Eingang zum Chobe Nationalpark, nach einem erneuten Schlenker entlang des Khwai-Rivers erst bei einsetzender Dämmerung. Wir lassen den Tag mit Amarula ausklingen und flüchten erst in die Autos, als die Hyänen all zu neugierig werden. Beim Einschlafen lauschen wir dem Konzert der nahen Hippos und dem Klagen der Hyänen die um die Autos schleichen, wie ist Africa doch aufregend!
Wir durchfahren den Chobe in einem Tag von Süd nach Nord und sind eigentlich recht enttäuscht von der Tierwelt. Lediglich auf der Fahrt durch den bei dieser Jahreszeit trockenen Savuti-Channel scheuchen wir eine Elefantenherde auf, die gar nicht begeistert von uns ist, doch auf dem tiefsandigen Track haben wir leider keine Möglichkeit auszuweichen oder anzuhalten. Ansonsten sehen wir fast mehr tote als lebendige Tiere und wir haben viel Spass beim „Zusammenpuzzeln“ eines verstreuten Hipposkeletts. Beim Anblick der überdimensionalen Zähne überkommt mich doch ein leichter Schauer wenn ich da an unser Kayak-Abenteuer zurückdenke.
Am Nachmittag sehen wir dann doch noch ein Löwenpaar, das faul unter einem Busch döst. Sie scheinen Autos gewöhnt und heben nicht mal richtig den Kopf, als wir uns im Auto anpirschen. Trotzdem ist der Tag schnell vorbei und wir suchen uns ausserhalb des Parks bald ein Camp. Obwohl wir müde von der langen Fahrt und der Hitze sind, ist die Stimmung ausgelassen. Wir trinken Gin Tonics und beschallen den Bush mit 80-Jahre Hits aus Stefans Lautsprechern.
Am nächsten Tag erreichen wir die Grenzstadt Kasane und errichten unser Lager auf der perfekt am Chobe River gelegenen Chobe Safari Lodge. Wir befinden uns hier im Vierländereck Botswana, Namibia, Zimbabwe und Sambia wo uns alle Möglichkeiten offen stehen. Jetzt geniessen wir aber erstmal die Aussicht und den Pool, bevor wir uns entscheiden, in welche Richtung unsere Reise weitergeht...
* Fotos von Stefan Rohr
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
botswana2_break-a-way.gpx | |
File Size: | 874 kb |
File Type: | gpx |