Chile - Fazit
Das 4‘275 km (8‘000 km mit der Antarktis) lange aber durchschnittlich nur 180 km breite Land ist sehr vielseitig, im Norden grenzt es an Peru und Bolivien, mit beiden Ländern ist das Verhältnis seit dem Salpeterkrieg noch immer angespannt. Hier oben ist das Land trocken und öd, doch liegen hier jede Menge Bodenschätze unter der Atacamawüste. Im Westen liegt der Pazifik, im Osten markieren die Anden die Grenze zu Argentinien und die Südspitze gehört bereits zur Antarktis. Durch die riesige Nord-Süd-Ausdehnung gibt es verschiedene Klimazonen in Chile, von der Wüste im Norden, über das fruchtbare Zentrum, wo nebst Getreide, Gemüse und Früchten vor allem Wein angebaut wird - hier hats uns der Carmenère vor allem angetan. Dann folgt die Seenregion mit ihren Vulkanen und Araukarien, weiter südlich gibt es gemässigten Regenwald und ganz im Süden schliesslich die typische patagonische Pampa mit Krüppelwald. In ganz Chile gibt es viele Nationalparks, daneben aber auch viele private Parks, diese kosten häufig massig Eintritt, an der Spitze der Torres del Paine mit ca. 30 CHF pro Person!
Da wir viele Andenpässe bereist haben, sind wir ganze Sieben mal nach Chile eingereist. Die Lebensmittelkontrollen bei der Einreise waren häufig sehr streng, das Schmuggeln von Frischwaren wie wir es bisher häufig gemacht haben, haben wir uns hier sehr schnell abgewöhnt.
Das Strassennetz ist gut ausgebaut, die Infrastruktur in Form von Tankstellen mit Internet und Duschen auf den Hauptrouten ist geradezu fürstlich. Die Autobahnen sind häufig gebührenpflichtig, aber es hält sich in Grenzen und wenn man etwas vorwärtskommen will sind sie unerlässlich.
Sehr zivilisiert geht es im Strassenverkehr zu und her. Wenn man von Bolivien einreist, wirkt das defensive Fahrverhalten der Chilenen schon recht befremdlich, vor allem das Gewähren des Vortritts für Fussgänger muss man sich richtiggehend wieder angewöhnen.
Vor allem Richtung Anden gibt es noch viele unbefestigte Strassen, die zu schöner Landschaft und einsamen Campplätzen führen. Besonders gefallen hat uns die Seenregion mit den vielen Vulkanen, Flüssen und Wäldern. Auch sehr schön war die Insel Chiloe mit der wilden Küste und den Fischerdörfern. Die Gegend um die berühmte Carretera Austral mit den Seen, Flüssen und Bergen ist wunderschön, die Strasse selber hat uns weniger gefallen, allerdings haben wir sie auch in der Hochsaison bereist und mussten sie mit vielen anderen Touristen, vor allem Veloreisende und Backpackern teilen, letztere können richtig mühsam werden wenn sie bei jedem Halt das Auto stürmen und um eine Mitfahrgelegenheit betteln. Ein Highlight sind natürlich die Anden auf ihrer vollen Länge wie auch Feuerland mit den Gauchos und den riesigen Schafherden. Der nördlichste Punkt war für uns die Kupfermine von Calama, der südlichste Caleta Maria am Beagle Kanal, beides denkwürdige Orte.
Alles in allem ist Chile sehr modern und „zivilisiert“, dadurch auch vergleichsweise teuer. In den grossen Supermärkten in den Städten bekommt man viele Kolonialwaren von Zuhause, aber auch zu Preisen wie zuhause. Daneben gibt es aber auch kleinere günstigere Geschäfte, die vor allem chilenische Produkte anbieten. Ab Patagonien steigen die Preise für Lebensmittel markant an, auch finden sich kaum mehr Supermärkte, eingekauft wird in überraschend gut sortierten „Tante Emma“-Läden. Bunte Märkte wie wir sie von den nördlicheren Ländern kennen findet man im modernen Chile keine und auch Verkaufsstände am Strassenrand gibt es nur saisonal an den Hauptrouten (z. B. Erdbeeren oder Kunsthandwerk).
In Chile haben wir vorwiegend selbst gekocht, doch vor allem morgens gibt es überall leckere Empanadas (gefüllte Teigtaschen) oder Tortas fritas (frittierte Brötchen wie Berliner). Zum beliebten Fastfood gehört nebst Burgern oder Sandwich vor allem der Completo wie Hot Dogs hier genannt werden. Die häufigste Variante mit Avocados und Mayo heisst Completo Italiano wegen der Farben ;-). Im Seenland ist der deutsche Einfluss noch spürbar, dort gibt’s Strudel, Streusel und Kuchen (z.b. Kuchen de Manzana con Streusel - also Apfelstreuselkuchen, logo…)
Die Menschen begegneten uns alle sehr freundlich und hilfsbereit, und egal ob der moderne Städter oder der urchige Gaucho, die Tradition des Matétrinkens zieht sich durchs ganze Land. Über Geschmack scheint man sich nicht zu streiten, auch wenn die einen ihr warmes - und ja nicht heisses - Teewasser in einer schicken Thermoskanne unter dem Arm tragen und die anderen dieses ganz traditionell auf dem Feuer zubereiten. Mittlerweile schmeckt uns das herbe Kraut auf jeden Fall und auch wir holen jeden Nachmittag unsere Calabaza (Gefäss) und die Bombilla (Trinkhalm mit Filter) hervor ;-)
Ihr merkts, Chile hat uns gefallen, auch wenn es längst nicht so aufregend ist wie sein östlicher Nachbar Argentinien.
Noch ein paar Zahlen
Wir waren 57 Tage in Chile und haben 7‘219 km gefahren, das sind 124 km pro Tag. Mit einem Tagesdurchschnitt von CHF 63 für 2 Personen pro Tag liegt Chile ziemlich weit oben im Ranking, nämlich an 3. Stelle nach Panama und Belize. Die grössten Posten sind wie immer der Diesel mit 24 % (durchschnittlich CHF 0.91 pro Liter) und Lebensmittel mit 39 %.
Die Übernachtungskosten liegen bei 3 % - abgesehen von zwei tollen Campings, die wir mehr wegen der Location besucht haben, standen wir vorwiegend wild und hatten auch keine Probleme, tolle Plätze zu finden.
Da wir viele Andenpässe bereist haben, sind wir ganze Sieben mal nach Chile eingereist. Die Lebensmittelkontrollen bei der Einreise waren häufig sehr streng, das Schmuggeln von Frischwaren wie wir es bisher häufig gemacht haben, haben wir uns hier sehr schnell abgewöhnt.
Das Strassennetz ist gut ausgebaut, die Infrastruktur in Form von Tankstellen mit Internet und Duschen auf den Hauptrouten ist geradezu fürstlich. Die Autobahnen sind häufig gebührenpflichtig, aber es hält sich in Grenzen und wenn man etwas vorwärtskommen will sind sie unerlässlich.
Sehr zivilisiert geht es im Strassenverkehr zu und her. Wenn man von Bolivien einreist, wirkt das defensive Fahrverhalten der Chilenen schon recht befremdlich, vor allem das Gewähren des Vortritts für Fussgänger muss man sich richtiggehend wieder angewöhnen.
Vor allem Richtung Anden gibt es noch viele unbefestigte Strassen, die zu schöner Landschaft und einsamen Campplätzen führen. Besonders gefallen hat uns die Seenregion mit den vielen Vulkanen, Flüssen und Wäldern. Auch sehr schön war die Insel Chiloe mit der wilden Küste und den Fischerdörfern. Die Gegend um die berühmte Carretera Austral mit den Seen, Flüssen und Bergen ist wunderschön, die Strasse selber hat uns weniger gefallen, allerdings haben wir sie auch in der Hochsaison bereist und mussten sie mit vielen anderen Touristen, vor allem Veloreisende und Backpackern teilen, letztere können richtig mühsam werden wenn sie bei jedem Halt das Auto stürmen und um eine Mitfahrgelegenheit betteln. Ein Highlight sind natürlich die Anden auf ihrer vollen Länge wie auch Feuerland mit den Gauchos und den riesigen Schafherden. Der nördlichste Punkt war für uns die Kupfermine von Calama, der südlichste Caleta Maria am Beagle Kanal, beides denkwürdige Orte.
Alles in allem ist Chile sehr modern und „zivilisiert“, dadurch auch vergleichsweise teuer. In den grossen Supermärkten in den Städten bekommt man viele Kolonialwaren von Zuhause, aber auch zu Preisen wie zuhause. Daneben gibt es aber auch kleinere günstigere Geschäfte, die vor allem chilenische Produkte anbieten. Ab Patagonien steigen die Preise für Lebensmittel markant an, auch finden sich kaum mehr Supermärkte, eingekauft wird in überraschend gut sortierten „Tante Emma“-Läden. Bunte Märkte wie wir sie von den nördlicheren Ländern kennen findet man im modernen Chile keine und auch Verkaufsstände am Strassenrand gibt es nur saisonal an den Hauptrouten (z. B. Erdbeeren oder Kunsthandwerk).
In Chile haben wir vorwiegend selbst gekocht, doch vor allem morgens gibt es überall leckere Empanadas (gefüllte Teigtaschen) oder Tortas fritas (frittierte Brötchen wie Berliner). Zum beliebten Fastfood gehört nebst Burgern oder Sandwich vor allem der Completo wie Hot Dogs hier genannt werden. Die häufigste Variante mit Avocados und Mayo heisst Completo Italiano wegen der Farben ;-). Im Seenland ist der deutsche Einfluss noch spürbar, dort gibt’s Strudel, Streusel und Kuchen (z.b. Kuchen de Manzana con Streusel - also Apfelstreuselkuchen, logo…)
Die Menschen begegneten uns alle sehr freundlich und hilfsbereit, und egal ob der moderne Städter oder der urchige Gaucho, die Tradition des Matétrinkens zieht sich durchs ganze Land. Über Geschmack scheint man sich nicht zu streiten, auch wenn die einen ihr warmes - und ja nicht heisses - Teewasser in einer schicken Thermoskanne unter dem Arm tragen und die anderen dieses ganz traditionell auf dem Feuer zubereiten. Mittlerweile schmeckt uns das herbe Kraut auf jeden Fall und auch wir holen jeden Nachmittag unsere Calabaza (Gefäss) und die Bombilla (Trinkhalm mit Filter) hervor ;-)
Ihr merkts, Chile hat uns gefallen, auch wenn es längst nicht so aufregend ist wie sein östlicher Nachbar Argentinien.
Noch ein paar Zahlen
Wir waren 57 Tage in Chile und haben 7‘219 km gefahren, das sind 124 km pro Tag. Mit einem Tagesdurchschnitt von CHF 63 für 2 Personen pro Tag liegt Chile ziemlich weit oben im Ranking, nämlich an 3. Stelle nach Panama und Belize. Die grössten Posten sind wie immer der Diesel mit 24 % (durchschnittlich CHF 0.91 pro Liter) und Lebensmittel mit 39 %.
Die Übernachtungskosten liegen bei 3 % - abgesehen von zwei tollen Campings, die wir mehr wegen der Location besucht haben, standen wir vorwiegend wild und hatten auch keine Probleme, tolle Plätze zu finden.