Chile/Argentinien 1 - der Norden
Raus aus der Bergwelt - rein in die Wüste
Hinter uns die rauhe, einsame Bergwelt Boliviens, vor uns die Zivilisation Chiles in Form von bestem Asphalt und Strassenschildern, und dies alles im harten Wind auf 4‘500 m. Zielstrebig fahren wir zum vier Kilometer entfernten Zollgebäude. Kein Bretterverschlag wie in Bolivien, nein, eine neue grosse Halle mit Toren zur Durchfahrt, vermutlich mit Röntgenanlage - von den strengen Einfuhrkontrollen in Chile haben wir schon mehrfach gehört. Die Zollanlage ist erst ein halbes Jahr geöffnet, vorher musste man für die Formalitäten nach San Pedro de Atacama fahren.
Wir stellen uns erwartungsvoll vor ein Tor und warten… hmmm.. kein Mensch weit und breit. Ich gehe um das Gebäude herum und höre übles Geschrei von innen. Ich spähe um die Ecke und sehe zwei junge Zöllner beim Fussballspiel!! Nachdem sie mich bemerkt haben informieren sie mich grinsend, dass die Zollstelle geschlossen sei, wir sollen runter nach San Pedro fahren, hier sei erst nächste Woche wieder geöffnet… von wegen geregeltes, zivilisiertes Land, der Latinostyle herrscht über allem…
So fahren wir die schnurgerade Strasse von den Bergen runter auf 2‘300 m. Das Thermometer kommt kaum nach die steigenden Grade anzuzeigen, proportional zu der steigenden Temperatur fliegen auch Kleidungsstücke auf die Rückbank. Ende der Winterzeit, in Chile ist schon bald Sommer!
Da sich die Zollstelle mitten in der Stadt befindet, eröffnen sich für uns ganz ungeahnte Möglichkeiten, unsere Frischwaren zu retten. So fahren wir zuerst zum angepeilten Schlafplatz im Wald, wo wir unser restliches Gemüse, die Milchprodukte, sowie alle offenen Müsli- und Getredepackungen in Tüten verpackt im Geäst verstecken bevor wir zum Zoll fahren. Nach der üblichen Warterei bekommen wir den Stempel in den Pass und überlassen unser Auto der bereits gierig drumrum schleichenden Bande vom Zoll. Der Drogenhund muss zweimal rein, dann muss ich einem Beamten jedes Schränkchen öffnen und den Inhalt zeigen. Alles läuft sehr freundlich ab. Unser kleines Präsenttäschchen mit zwei schrumpeligen Aepfeln, einer Kartoffel und einem längst abgelaufenen Pack Quinoa hat uns offenbar Fleisspunkte eingebracht. Ohne weiteres zu konfiszieren, sind wir entlassen.
Zurück beim Schlafplatz gibt’s dann endlich das verdiente Bier und ein Aperoplättchen mit der geretteten Schmugglerware.
San Pedro de Atacama ist ein Touristenstädtchen vom Gröbsten. Im Zentrum wechseln sich Touranbieter und Hostel mit Souvenirläden und Restaurants ab. Während Dani auf Tico aufpasst, klappere ich die Gassen ab und besorge alles Nötige für die Weiterreise.
Valle de la Luna
Nach unglaublich leckeren Schoggi- und Himbeercroissants, sowie richtigem Kaffee in der französischen Bäckerei (zu französischen Preisen) fahren wir ins Valle de la Luna, ein Tal mit spektakulären Felsformationen. Wir fahren durch die dramatische Erosionslandschaft und laufen die verschiedenen Kurzwanderungen zu Salzminen, Aussichtspunkten oder speziellen Felsformationen. Bei der Rückfahrt kommen uns schon die ersten Tourbusse entgegen, die Sunset-Tour im Valle de la Luna soll sehr beliebt sein. Wir hingegen suchen unseren eigenen Sunsetpunkt nämlich in einem abgelegenen Canyon auf der Ruta de Desierto.
Was uns unglaublicherweise so richtig Mühe macht ist die Umstellung auf den chilenischen Verkehr. Nach Anarchie und richtig viel Machissimo in den letzten Monaten fährt man hier vorausschauend, defensiv und gesittet. Kein Hupen, kein Drängeln. Sicherheitslinien und Fussgängerstreifen werden beachtet (!), an einem Stop wird angehalten! Dani muss sich höllisch konzentrieren keine Verkehrsregeln zu brechen und die Fussgänger vorbeizulassen, die selbstbewusst die Strasse queren. Ach, irgendwie war das Chaos auf Perus Strassen schon spassig…
Hinter uns die rauhe, einsame Bergwelt Boliviens, vor uns die Zivilisation Chiles in Form von bestem Asphalt und Strassenschildern, und dies alles im harten Wind auf 4‘500 m. Zielstrebig fahren wir zum vier Kilometer entfernten Zollgebäude. Kein Bretterverschlag wie in Bolivien, nein, eine neue grosse Halle mit Toren zur Durchfahrt, vermutlich mit Röntgenanlage - von den strengen Einfuhrkontrollen in Chile haben wir schon mehrfach gehört. Die Zollanlage ist erst ein halbes Jahr geöffnet, vorher musste man für die Formalitäten nach San Pedro de Atacama fahren.
Wir stellen uns erwartungsvoll vor ein Tor und warten… hmmm.. kein Mensch weit und breit. Ich gehe um das Gebäude herum und höre übles Geschrei von innen. Ich spähe um die Ecke und sehe zwei junge Zöllner beim Fussballspiel!! Nachdem sie mich bemerkt haben informieren sie mich grinsend, dass die Zollstelle geschlossen sei, wir sollen runter nach San Pedro fahren, hier sei erst nächste Woche wieder geöffnet… von wegen geregeltes, zivilisiertes Land, der Latinostyle herrscht über allem…
So fahren wir die schnurgerade Strasse von den Bergen runter auf 2‘300 m. Das Thermometer kommt kaum nach die steigenden Grade anzuzeigen, proportional zu der steigenden Temperatur fliegen auch Kleidungsstücke auf die Rückbank. Ende der Winterzeit, in Chile ist schon bald Sommer!
Da sich die Zollstelle mitten in der Stadt befindet, eröffnen sich für uns ganz ungeahnte Möglichkeiten, unsere Frischwaren zu retten. So fahren wir zuerst zum angepeilten Schlafplatz im Wald, wo wir unser restliches Gemüse, die Milchprodukte, sowie alle offenen Müsli- und Getredepackungen in Tüten verpackt im Geäst verstecken bevor wir zum Zoll fahren. Nach der üblichen Warterei bekommen wir den Stempel in den Pass und überlassen unser Auto der bereits gierig drumrum schleichenden Bande vom Zoll. Der Drogenhund muss zweimal rein, dann muss ich einem Beamten jedes Schränkchen öffnen und den Inhalt zeigen. Alles läuft sehr freundlich ab. Unser kleines Präsenttäschchen mit zwei schrumpeligen Aepfeln, einer Kartoffel und einem längst abgelaufenen Pack Quinoa hat uns offenbar Fleisspunkte eingebracht. Ohne weiteres zu konfiszieren, sind wir entlassen.
Zurück beim Schlafplatz gibt’s dann endlich das verdiente Bier und ein Aperoplättchen mit der geretteten Schmugglerware.
San Pedro de Atacama ist ein Touristenstädtchen vom Gröbsten. Im Zentrum wechseln sich Touranbieter und Hostel mit Souvenirläden und Restaurants ab. Während Dani auf Tico aufpasst, klappere ich die Gassen ab und besorge alles Nötige für die Weiterreise.
Valle de la Luna
Nach unglaublich leckeren Schoggi- und Himbeercroissants, sowie richtigem Kaffee in der französischen Bäckerei (zu französischen Preisen) fahren wir ins Valle de la Luna, ein Tal mit spektakulären Felsformationen. Wir fahren durch die dramatische Erosionslandschaft und laufen die verschiedenen Kurzwanderungen zu Salzminen, Aussichtspunkten oder speziellen Felsformationen. Bei der Rückfahrt kommen uns schon die ersten Tourbusse entgegen, die Sunset-Tour im Valle de la Luna soll sehr beliebt sein. Wir hingegen suchen unseren eigenen Sunsetpunkt nämlich in einem abgelegenen Canyon auf der Ruta de Desierto.
Was uns unglaublicherweise so richtig Mühe macht ist die Umstellung auf den chilenischen Verkehr. Nach Anarchie und richtig viel Machissimo in den letzten Monaten fährt man hier vorausschauend, defensiv und gesittet. Kein Hupen, kein Drängeln. Sicherheitslinien und Fussgängerstreifen werden beachtet (!), an einem Stop wird angehalten! Dani muss sich höllisch konzentrieren keine Verkehrsregeln zu brechen und die Fussgänger vorbeizulassen, die selbstbewusst die Strasse queren. Ach, irgendwie war das Chaos auf Perus Strassen schon spassig…
Ruta de Desierto
Auf der Ruta de Desierto fahren wir weiter nach Norden und ziehen - nach dem Besuch einer der ältesten Kirchen Südamerikas (1726) in Chiu Chiu - einen Bogen Richtung Calama. Die Stadt mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 0 mm/Jahr liegt mitten in der Atacamawüste und gehört zu den trockensten Städten der Welt. Was in aller Welt zieht uns hierhin - abgesehen von den riesigen Einkaufscentern wie Jumbo und Walmart? Wir wollen „Chuqui“ sehen, wie die weltgrösste Tagbaumine der Welt genannt wird. Chuquicamata wie die Kupfermine richtig heisst, fördert täglich Kupfer im Wert von 10 Mio. US$(!) und gehört somit zu den ertragsreichsten Kupferminen der Welt. Die Mine ist vollständig in chilenischer Hand und trägt somit nicht unerheblich zum Staatshaushalt des Landes bei.
Der Norden Chiles und insbesondere Chuquicamata ist in Bolivien ein ganz heikles Thema. Gehörte diese Region einst zu Bolivien, ist sie nach dem Ende des Salpeterkriegs 1884 an Chile und Peru gegangen und Bolivien hat zudem den wichtigen Meerzugang verloren.
Auf der Ruta de Desierto fahren wir weiter nach Norden und ziehen - nach dem Besuch einer der ältesten Kirchen Südamerikas (1726) in Chiu Chiu - einen Bogen Richtung Calama. Die Stadt mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 0 mm/Jahr liegt mitten in der Atacamawüste und gehört zu den trockensten Städten der Welt. Was in aller Welt zieht uns hierhin - abgesehen von den riesigen Einkaufscentern wie Jumbo und Walmart? Wir wollen „Chuqui“ sehen, wie die weltgrösste Tagbaumine der Welt genannt wird. Chuquicamata wie die Kupfermine richtig heisst, fördert täglich Kupfer im Wert von 10 Mio. US$(!) und gehört somit zu den ertragsreichsten Kupferminen der Welt. Die Mine ist vollständig in chilenischer Hand und trägt somit nicht unerheblich zum Staatshaushalt des Landes bei.
Der Norden Chiles und insbesondere Chuquicamata ist in Bolivien ein ganz heikles Thema. Gehörte diese Region einst zu Bolivien, ist sie nach dem Ende des Salpeterkriegs 1884 an Chile und Peru gegangen und Bolivien hat zudem den wichtigen Meerzugang verloren.
Superlativen im grossen Stile
Die Firma Codelco, die Besitzerin der Kupfermine, bietet täglich kostenlose Führungen nach Chuqui an, das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. So schauen wir vor dem Mittag im Office vorbei und wollen uns auf die Warteliste für morgen Freitag setzen lassen. Die Empfangsdame informiert uns, dass morgen aufgrund eines Feiertages keine Führungen stattfinden und reicht uns die bereits recht ansehnliche Warteliste für heute Nachmittag. Nun denn, heute oder nie, denn bis am Montag wollen wir nicht in der staubigen Stadt verweilen. Dann düsen wir mal kurz quer durch die Stadt zu einer Wäscherei, nur um zu erfahren, dass hier heute wegen dem Feiertag keine Wäsche mehr angenommen wird. Was solls, das kann auch noch warten bis Argentinien. Zurück zum Codelco-Office, wo sich schon diverse Leute eingefunden haben. Wir setzen uns in die hinterste Reihe, brav in geschlossenen Schuhen, langen Hosen und Aermeln, und warten - ohne grosse Hoffnung. Name um Name wird aufgerufen - ganz im Latinostyle trudelt jeder ein wann er will - und mit einer Stunde Verspätung dürfen auch wir uns in Leuchtweste und Helm kleiden, juhuii, wir dürfen mit!
Per Car geht es erst ins Minendorf Chuquicamata, von welchem die Mine ihren Namen hat. 2007 wurde das ganze Dorf aufgrund gesundheitsschädlicher Feinstaubwerte evakuiert und die Minenarbeiter samt ihren Familien nach Calama umgesiedelt. Ob dies durch Druck von Gewerkschaft und Gesundheitsorganisationen geschah oder weil sich unter dem Dorf reichliche Kupfervorkommen befindet sei mal dahingestellt.
Das Ghosttown ist verlassen und menschenleer. Die Häuser und Geschäfte - teils noch von 1917 als die Stadt von der Erstinhaberin, der amerikanischen Anaconda-Minengesellschaft erbaut wurde - sind zwar verwittert, trotzdem sieht es aus, als ob die Bewohner jeden Moment zurückkehren würden. Nach einer Einführung über den Kupferabbau werden wir zur Mine hochgefahren und dürfen von einer Aussichtsplattform in das über 1‘200 Meter tiefe Loch schauen. Terrassenartig sind die Strassen angelegt, auf welchen Lastwagen und die gigantischen „Haulies“ fahren. Von hier oben sehen sie wie Spielzeugautos aus, doch fahren sie an der Plattform vorbei, werden die gewaltigen Ausmasse deutlich. Die neuste Generation kostet 4.5 Mio. US$ pro Stück, einer der fast 4 Meter hohen Reifen alleine 40‘000 $ und muss alle 8 Monate ersetzt werden. Pro Ladung kann ein Haulie 380 Tonnen Gestein transportieren, verbraucht dafür aber rund 4‘500 Liter Diesel pro Tag, dies entspricht 3 Litern pro Minute im 24-h-Betrieb!! Wir langweilen Euch ja nur ungern mit Zahlen aber diese sind einfach unglaublich!
Am nächsten Tag folgt das zweite Highlight der Stadt: der Einkauf bei Lider (Walmart) und Jumbo. Seit langem haben wir keine so riesigen Einkaufscenter mehr gesehen. Während Dani wie immer das Auto bewacht, schwebe ich mit glänzenden Augen durch die Gänge und staune über das Angebot. Kühne Essiggurken und Roggenbrot aus Deutschland, Heinz Grillsauce aus den Staaten, italienische Salami, französischer Brie und Toblerone Schoggi! Ja ist denn schon Weihnachten??
Die exquisiten Kolonialwaren sind sogar durchaus bezahlbar und ich greife herzhaft zu - dass wir bald wieder eine Landesgrenze überqueren müssen kann ich in diesem Moment grosszügig ausblenden. Chile, ich bin jetzt schon Fan von Dir ;-)
Die Firma Codelco, die Besitzerin der Kupfermine, bietet täglich kostenlose Führungen nach Chuqui an, das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. So schauen wir vor dem Mittag im Office vorbei und wollen uns auf die Warteliste für morgen Freitag setzen lassen. Die Empfangsdame informiert uns, dass morgen aufgrund eines Feiertages keine Führungen stattfinden und reicht uns die bereits recht ansehnliche Warteliste für heute Nachmittag. Nun denn, heute oder nie, denn bis am Montag wollen wir nicht in der staubigen Stadt verweilen. Dann düsen wir mal kurz quer durch die Stadt zu einer Wäscherei, nur um zu erfahren, dass hier heute wegen dem Feiertag keine Wäsche mehr angenommen wird. Was solls, das kann auch noch warten bis Argentinien. Zurück zum Codelco-Office, wo sich schon diverse Leute eingefunden haben. Wir setzen uns in die hinterste Reihe, brav in geschlossenen Schuhen, langen Hosen und Aermeln, und warten - ohne grosse Hoffnung. Name um Name wird aufgerufen - ganz im Latinostyle trudelt jeder ein wann er will - und mit einer Stunde Verspätung dürfen auch wir uns in Leuchtweste und Helm kleiden, juhuii, wir dürfen mit!
Per Car geht es erst ins Minendorf Chuquicamata, von welchem die Mine ihren Namen hat. 2007 wurde das ganze Dorf aufgrund gesundheitsschädlicher Feinstaubwerte evakuiert und die Minenarbeiter samt ihren Familien nach Calama umgesiedelt. Ob dies durch Druck von Gewerkschaft und Gesundheitsorganisationen geschah oder weil sich unter dem Dorf reichliche Kupfervorkommen befindet sei mal dahingestellt.
Das Ghosttown ist verlassen und menschenleer. Die Häuser und Geschäfte - teils noch von 1917 als die Stadt von der Erstinhaberin, der amerikanischen Anaconda-Minengesellschaft erbaut wurde - sind zwar verwittert, trotzdem sieht es aus, als ob die Bewohner jeden Moment zurückkehren würden. Nach einer Einführung über den Kupferabbau werden wir zur Mine hochgefahren und dürfen von einer Aussichtsplattform in das über 1‘200 Meter tiefe Loch schauen. Terrassenartig sind die Strassen angelegt, auf welchen Lastwagen und die gigantischen „Haulies“ fahren. Von hier oben sehen sie wie Spielzeugautos aus, doch fahren sie an der Plattform vorbei, werden die gewaltigen Ausmasse deutlich. Die neuste Generation kostet 4.5 Mio. US$ pro Stück, einer der fast 4 Meter hohen Reifen alleine 40‘000 $ und muss alle 8 Monate ersetzt werden. Pro Ladung kann ein Haulie 380 Tonnen Gestein transportieren, verbraucht dafür aber rund 4‘500 Liter Diesel pro Tag, dies entspricht 3 Litern pro Minute im 24-h-Betrieb!! Wir langweilen Euch ja nur ungern mit Zahlen aber diese sind einfach unglaublich!
Am nächsten Tag folgt das zweite Highlight der Stadt: der Einkauf bei Lider (Walmart) und Jumbo. Seit langem haben wir keine so riesigen Einkaufscenter mehr gesehen. Während Dani wie immer das Auto bewacht, schwebe ich mit glänzenden Augen durch die Gänge und staune über das Angebot. Kühne Essiggurken und Roggenbrot aus Deutschland, Heinz Grillsauce aus den Staaten, italienische Salami, französischer Brie und Toblerone Schoggi! Ja ist denn schon Weihnachten??
Die exquisiten Kolonialwaren sind sogar durchaus bezahlbar und ich greife herzhaft zu - dass wir bald wieder eine Landesgrenze überqueren müssen kann ich in diesem Moment grosszügig ausblenden. Chile, ich bin jetzt schon Fan von Dir ;-)
Durch die Atacamawüste
Wir bleiben in der Atacamawüste und ziehen auf dem Highway südwärts. Es gibt nicht viel zu sehen, ausser den „Altären“ die immer mal wieder den Strassenrand zieren. Während man in anderen Ländern auch häufig Kreuze von Unfallopfern sieht, übertreiben es die Chilenen auch hier, teilweise werden ganze Häuschen gebaut zu Ehren der Verstorbenen mit Erinnerungen, Gedenktafeln, ja fast einer halben Einrichtung! Wir können uns jedoch kaum vorstellen, dass es hier in Chile so viele Verkehrsunfälle geben soll, so anständig wie hier gefahren wird…
Eine weitere tolle Einrichtung lernen wir an der nächsten Tankstelle kennen. Viele Copec-Tankstellen sind vortrefflich für Truckerfahrer ausgerichtet mit heissen Duschen, Waschmaschinen und gratis WLAN. Natürlich profitieren auch wir Overlander von diesen Einrichtungen und wegen des guten WLAN’s (endlich mal wieder) vergessen wir sogar zu tanken!
Da die Wüste hier im nördlichen Teil nicht so spannend ist wie wir gehofft hatten kürzen wir unsere Runde ab und fahren quer durch die öde Steinlandschaft nach Osten, direkt Richtung Sica Pass und der Grenze zu Argentinien. Wir werden weiter südlich noch genügend Gelegenheit haben, Chile weiter zu erkunden.
Entlang Salzwüsten, Solaranlagen und Minen führt uns die gute Piste direkt nach Osten, bis wir realisieren, dass bis weit nach Argentinien keine Tankstelle mehr kommt, dazwischen liegt ein Andenpass von über 4‘500 Meter Höhe.
So fahren wir bis nach Peine, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir den 160 km Umweg über San Pedro de Atacama und somit zur einzigen Tankstelle weit und breit auf uns nehmen müssen. Wir studieren die Karten, programmieren die Navis und pumpen den Rest Diesel vom Hecktank nach vorne, nur damit wir wirklich sicher sein können, dass wir es bis nach Argentinien schaffen und uns unterwegs nicht der „Moscht“ ausgeht.
Wir bleiben in der Atacamawüste und ziehen auf dem Highway südwärts. Es gibt nicht viel zu sehen, ausser den „Altären“ die immer mal wieder den Strassenrand zieren. Während man in anderen Ländern auch häufig Kreuze von Unfallopfern sieht, übertreiben es die Chilenen auch hier, teilweise werden ganze Häuschen gebaut zu Ehren der Verstorbenen mit Erinnerungen, Gedenktafeln, ja fast einer halben Einrichtung! Wir können uns jedoch kaum vorstellen, dass es hier in Chile so viele Verkehrsunfälle geben soll, so anständig wie hier gefahren wird…
Eine weitere tolle Einrichtung lernen wir an der nächsten Tankstelle kennen. Viele Copec-Tankstellen sind vortrefflich für Truckerfahrer ausgerichtet mit heissen Duschen, Waschmaschinen und gratis WLAN. Natürlich profitieren auch wir Overlander von diesen Einrichtungen und wegen des guten WLAN’s (endlich mal wieder) vergessen wir sogar zu tanken!
Da die Wüste hier im nördlichen Teil nicht so spannend ist wie wir gehofft hatten kürzen wir unsere Runde ab und fahren quer durch die öde Steinlandschaft nach Osten, direkt Richtung Sica Pass und der Grenze zu Argentinien. Wir werden weiter südlich noch genügend Gelegenheit haben, Chile weiter zu erkunden.
Entlang Salzwüsten, Solaranlagen und Minen führt uns die gute Piste direkt nach Osten, bis wir realisieren, dass bis weit nach Argentinien keine Tankstelle mehr kommt, dazwischen liegt ein Andenpass von über 4‘500 Meter Höhe.
So fahren wir bis nach Peine, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir den 160 km Umweg über San Pedro de Atacama und somit zur einzigen Tankstelle weit und breit auf uns nehmen müssen. Wir studieren die Karten, programmieren die Navis und pumpen den Rest Diesel vom Hecktank nach vorne, nur damit wir wirklich sicher sein können, dass wir es bis nach Argentinien schaffen und uns unterwegs nicht der „Moscht“ ausgeht.
Über den Sica Pass nach Argentinien
Es geht wieder in die Höhe. Über viele Kurven schrauben wir uns auf den Altiplano, vorbei an traumhaften Bergpanoramen, Seen und riesigen violetten Lupinenfeldern. Unser Ziel ist der toll gelegene Salzsee Laguna Talar, unweit der Passhöhe. Trotz des massiven Windes hier oben scheint dieser ein grosses Touri-Highlight zu sein heute am Sonntag, Tourbusse kommen und gehen und spucken ihre fotografierwütige Fracht zu Dutzenden aus. Wir parkieren strategisch günstig und warten, denn wir haben einen windgeschützten Platz hinter einer Felsnische ins Auge gefasst. Kaum haben die Tourgäste dort ihr Picknick beendet, krallen wir uns den schönen Platz. Unweit daneben picknickt ein weiteres Touripäärchen und wir werden mit einem freudigen „Grüezi“ begrüsst. Das sympathische Schweizerpaar zeigt sich äusserst begeistert und entwendet der Kühlbox des Hotelvans kurzerhand zwei eiskalte Softdrinks und eine Flasche Weisswein für uns zum Apero bevor sie weiterziehen, so lieb.
Während wir also unser windgeschütztes Apero geniessen, kommt eine weitere Tourigruppe angefahren und wir sehen zu, wie die zwei Tourguides beginnen aufzutischen, während die Gäste die Lagune bestaunen. Da werden Tisch und Stühle gedeckt, eiskalte Sangria zubereitet und aus knusprigen Baquettes delikate Sandwichs bereitet mit Pesto, Rohschinken und erlesenem Käse, dies alles mit Handschuhen, versteht sich…
Wir geniessen das Schauspiel und obwohl wir auch gerade ein recht ansehnliches Apero verzehrt haben, läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Umso erstaunter sind wir, dass die verwöhnten Gäste die Sandwichs teilweise nur anknabbern und den Rest wegschmeissen, was die Guides ohne mit der Wimper zu zucken zur Kenntnis nehmen. Offenbar haben sie unsere entsetzten Gesichter bemerkt, beim Zusammenpacken bekommen wir eines der übrigen Baquettes (übrigens aus der französischen Bäckerei in San Pedro) und eine halbe Packung Pralinen geschenkt. Ob aus Freundlichkeit oder ob wir so einen abgerissenen Eindruck machen sei mal dahingestellt, wir freuen uns über die Spenden allemal!
Am nächsten Tag fahren wir weiter durch die abwechslungsreiche Landschaft über den Pass und zum Zoll. Chile und Argentinien teilen sich hier oben fortschrittlicherweise einen Grenzposten. Wir betreten die grosse Halle mit fünf leeren Schaltern und einem „Töggelikasten“, ob auch hier Argentinien die Nase vorn hat? Innerhalb weniger Minuten taucht ein Zollbeamter nach dem Anderen auf und bald sind 4 Schalter besetzt. Jeder erledigt kurz seine Arbeit und gibt unsere Papiere gleich an den nächsten Schalter weiter, wir haben nichts anderes zu tun als je einen Meter von einem zum nächsten Schalter zu wechseln, keine Kopien, keine Formulare, nada! So sollte es immer sein… Die Lebensmittelkontrolle fällt kurz und unmotiviert aus, mein Präsentsäckli mit dem suspekten Vorzeigegemüse wird ignoriert und landet so denn wieder im Schrank. Listo, wir sind in Argentinien!
Es geht wieder in die Höhe. Über viele Kurven schrauben wir uns auf den Altiplano, vorbei an traumhaften Bergpanoramen, Seen und riesigen violetten Lupinenfeldern. Unser Ziel ist der toll gelegene Salzsee Laguna Talar, unweit der Passhöhe. Trotz des massiven Windes hier oben scheint dieser ein grosses Touri-Highlight zu sein heute am Sonntag, Tourbusse kommen und gehen und spucken ihre fotografierwütige Fracht zu Dutzenden aus. Wir parkieren strategisch günstig und warten, denn wir haben einen windgeschützten Platz hinter einer Felsnische ins Auge gefasst. Kaum haben die Tourgäste dort ihr Picknick beendet, krallen wir uns den schönen Platz. Unweit daneben picknickt ein weiteres Touripäärchen und wir werden mit einem freudigen „Grüezi“ begrüsst. Das sympathische Schweizerpaar zeigt sich äusserst begeistert und entwendet der Kühlbox des Hotelvans kurzerhand zwei eiskalte Softdrinks und eine Flasche Weisswein für uns zum Apero bevor sie weiterziehen, so lieb.
Während wir also unser windgeschütztes Apero geniessen, kommt eine weitere Tourigruppe angefahren und wir sehen zu, wie die zwei Tourguides beginnen aufzutischen, während die Gäste die Lagune bestaunen. Da werden Tisch und Stühle gedeckt, eiskalte Sangria zubereitet und aus knusprigen Baquettes delikate Sandwichs bereitet mit Pesto, Rohschinken und erlesenem Käse, dies alles mit Handschuhen, versteht sich…
Wir geniessen das Schauspiel und obwohl wir auch gerade ein recht ansehnliches Apero verzehrt haben, läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Umso erstaunter sind wir, dass die verwöhnten Gäste die Sandwichs teilweise nur anknabbern und den Rest wegschmeissen, was die Guides ohne mit der Wimper zu zucken zur Kenntnis nehmen. Offenbar haben sie unsere entsetzten Gesichter bemerkt, beim Zusammenpacken bekommen wir eines der übrigen Baquettes (übrigens aus der französischen Bäckerei in San Pedro) und eine halbe Packung Pralinen geschenkt. Ob aus Freundlichkeit oder ob wir so einen abgerissenen Eindruck machen sei mal dahingestellt, wir freuen uns über die Spenden allemal!
Am nächsten Tag fahren wir weiter durch die abwechslungsreiche Landschaft über den Pass und zum Zoll. Chile und Argentinien teilen sich hier oben fortschrittlicherweise einen Grenzposten. Wir betreten die grosse Halle mit fünf leeren Schaltern und einem „Töggelikasten“, ob auch hier Argentinien die Nase vorn hat? Innerhalb weniger Minuten taucht ein Zollbeamter nach dem Anderen auf und bald sind 4 Schalter besetzt. Jeder erledigt kurz seine Arbeit und gibt unsere Papiere gleich an den nächsten Schalter weiter, wir haben nichts anderes zu tun als je einen Meter von einem zum nächsten Schalter zu wechseln, keine Kopien, keine Formulare, nada! So sollte es immer sein… Die Lebensmittelkontrolle fällt kurz und unmotiviert aus, mein Präsentsäckli mit dem suspekten Vorzeigegemüse wird ignoriert und landet so denn wieder im Schrank. Listo, wir sind in Argentinien!
Der Zug der in die Wolken fährt…
Auch die argentinische Seite der Anden enttäuscht uns nicht: eine kurvenreiche Piste durch die Berge, vorbei an Salzseen und grasenden Vicunas, die sich vom kargen Steppengras ernähren. Mit unseren knappen Dieselreserven können wir keine grossen Umwege machen, doch ein Punkt auf der Karte interessiert uns: Das Polvorillo-Viadukt. Mit einer Höhe von über 63 m ist es eines der grössten Stahl-Viadukte der Welt. Das Viadukt gehört zur Zugstrecke Salta - Antofagasta und wurde von 1921 - 1948 unter grössten technischen Schwierigkeiten erbaut, mit dem Ziel, das Salpeter aus den argentinischen und chilenischen Minen über die Anden (!) zum Pazifikhafen Antofagasta transportieren zu können. Die gesamte Zugstrecke hat eine Länge von 901 km. Der höchste Punkt liegt auf 4‘200 m, der tiefste auf Meereshöhe. Um den Höhenunterschied zu überwinden wurden 29 Brücken, 21 Tunnel, 13 Viadukte, 2 Kehrschleifen und 2 Spitzkehren errichtet. Ein gewaltiges Bauwerk für diese Zeit, da haben die Minenunternehmen weder Kosten und Mühen gescheut! Heute ist nur noch ein kleines Teilstück in Betrieb, einmal wöchentlich fährt der „Tren de las nubes“ „der Zug der in die Wolken fährt“ zahlwillige Touristen von Salta zum Viadukt und zurück durch die Berge, begleitet von einer Ambulanz und einem Geländewagen, seit es vor einigen Jahren einen Zwischenfall mit einem höhenkranken Passagier gegeben hat. Immer wieder kreuzen wir die Zugstrecke und sind beeindruckt wie viel Aufwand hier betrieben wurde… ja da wird uns wieder mal bewusst, dass die Schweiz in Sachen Berge und Zugverkehr halt doch nicht das Mass aller Dinge ist, auch wenn sie das gerne wäre…
Auch die argentinische Seite der Anden enttäuscht uns nicht: eine kurvenreiche Piste durch die Berge, vorbei an Salzseen und grasenden Vicunas, die sich vom kargen Steppengras ernähren. Mit unseren knappen Dieselreserven können wir keine grossen Umwege machen, doch ein Punkt auf der Karte interessiert uns: Das Polvorillo-Viadukt. Mit einer Höhe von über 63 m ist es eines der grössten Stahl-Viadukte der Welt. Das Viadukt gehört zur Zugstrecke Salta - Antofagasta und wurde von 1921 - 1948 unter grössten technischen Schwierigkeiten erbaut, mit dem Ziel, das Salpeter aus den argentinischen und chilenischen Minen über die Anden (!) zum Pazifikhafen Antofagasta transportieren zu können. Die gesamte Zugstrecke hat eine Länge von 901 km. Der höchste Punkt liegt auf 4‘200 m, der tiefste auf Meereshöhe. Um den Höhenunterschied zu überwinden wurden 29 Brücken, 21 Tunnel, 13 Viadukte, 2 Kehrschleifen und 2 Spitzkehren errichtet. Ein gewaltiges Bauwerk für diese Zeit, da haben die Minenunternehmen weder Kosten und Mühen gescheut! Heute ist nur noch ein kleines Teilstück in Betrieb, einmal wöchentlich fährt der „Tren de las nubes“ „der Zug der in die Wolken fährt“ zahlwillige Touristen von Salta zum Viadukt und zurück durch die Berge, begleitet von einer Ambulanz und einem Geländewagen, seit es vor einigen Jahren einen Zwischenfall mit einem höhenkranken Passagier gegeben hat. Immer wieder kreuzen wir die Zugstrecke und sind beeindruckt wie viel Aufwand hier betrieben wurde… ja da wird uns wieder mal bewusst, dass die Schweiz in Sachen Berge und Zugverkehr halt doch nicht das Mass aller Dinge ist, auch wenn sie das gerne wäre…
Farbige Berge und grüne Täler
Nach einem Tankstop im kleinen Nest San Antonio de los Cobros und dem damit verbundenen Schock aufgrund der horrenden Dieselpreise in Argentinien fahren wir runter ins Touristenörtchen Purmamarca. Die Temperaturen klettern wieder brutal in die Höhe, man weiss morgens gar nicht mehr was man anziehen soll. Purmamarca scheint nur für Touristen gebaut. Ueberall Souvenirläden, Touranbieter und teure Restaurants. Die Preise für ein eher bescheidenes Tagesmenu hauen uns fast aus den Socken, wo essen denn hier die Einheimischen? Etwas frustriert vom ersten Eindruck Argentiniens kochen wir heute selbst. Wir stehen auf einem schön gelegenen Campingplatz, eingebettet in die im Abendlicht rot leuchtenden Felsen, und wie jeder argentinische Camping ist auch dieser mit Tischgarnituren und Grillstellen ausgerüstet, was will man mehr.
Der eigentliche Grund, weshalb wir überhaupt auf einem Camping stehen ist das gute WLAN, dass hier von früheren Overlandern angepriesen wurde. Dem ist eher nicht so und wir ärgern uns den ganzen Abend und den nächsten Morgen, weil wir versuchen einen längst fälligen Reisebericht hoch zu laden. Generell wird es immer mühsamer, Mails zu empfangen oder gar die Webseite zu aktualisieren. Lasst Euch davon aber nicht entmutigen, wir freuen uns über jede Nachricht und finden immer einen Weg zu antworten, auch wenns dann auch mal etwas länger dauert.
Weiter geht’s in die Quebrada Humahuaca, ein weiter Canyon in einer Berglandschaft, die je nach Licht in allen Erdtönen leuchtet. Besonders gefällt uns das grüne Tal mit Weiden und Pappeln, es wird Gemüse angebaut und an der Strasse verkauft. Wir suchen das echte Argentinien und finden es in einem Dorf entlang der Strecke. In den schmalen Gassen finden sich die bekannten „Tante Emma-Läden“ die vom Salatsieb bis zur Kopfschmerztablette alles verkaufen, im Park sitzen die Dorfältesten auf Bänkchen und kommentieren das Dorfleben und in der Markthalle gibt’s Sandwichs mit Steaks frisch vom Grill. Langsam fängt uns das Land an zu gefallen…
Auf dem Weg nach Salta übernachten wir an einem wunderschönen Stausee. Wir haben die schöne Lichtung ganz für uns alleine und ausser ein paar Fischern sehen wir den ganzen Nachmittag keine Menschenseele. Wir geniessen gegrillte Bratwürste mit Kartoffelsalat und wähnen uns bereits in Ruhe und Frieden. Als wir langsam ins Bett gehen, fährt ein Auto nach dem Anderen auf den Damm, jeder versucht den anderen mit seinem Bass zu übertönen, uns schwant übles..
In dieser - grösstenteils schlaflosen - Nacht denken wir viel über die Argentinier nach und kommen zum Schluss, dass sie auffallend viele Ähnlichkeiten mit Vampiren aufweisen: Morgens schleichen sie unmotiviert durch die Gegend, um kurz nach Mittag unauffällig von der Bildfläche zu verschwinden. Am Nachmittag sind die Dörfer wie ausgestorben, Geschäfte sind geschlossen und öffnen so irgendwann zwischen 18.00 - und 20.00 Uhr wieder. Frühestens dann ist das Abendessen anzudenken, welches dann problemlos bis Mitternacht andauern kann, danach wird der nachtaktive Argentinier langsam wach und kommt in die Hufe. Gerne mit viel Alkohol, lauter Musik und entsprechend noch lauterer Verständigung wird dann durchgefeiert. Ausserdem lieben sie rotes Fleisch ;-)
Unsere Theorie erhärtet sich, als wir am Morgen ein paar dieser Exemplare entdecken, die noch immer recht munter um ein ausgehendes Feuer sitzen und uns fröhlich zuwinken ;-)
Nach einem Tankstop im kleinen Nest San Antonio de los Cobros und dem damit verbundenen Schock aufgrund der horrenden Dieselpreise in Argentinien fahren wir runter ins Touristenörtchen Purmamarca. Die Temperaturen klettern wieder brutal in die Höhe, man weiss morgens gar nicht mehr was man anziehen soll. Purmamarca scheint nur für Touristen gebaut. Ueberall Souvenirläden, Touranbieter und teure Restaurants. Die Preise für ein eher bescheidenes Tagesmenu hauen uns fast aus den Socken, wo essen denn hier die Einheimischen? Etwas frustriert vom ersten Eindruck Argentiniens kochen wir heute selbst. Wir stehen auf einem schön gelegenen Campingplatz, eingebettet in die im Abendlicht rot leuchtenden Felsen, und wie jeder argentinische Camping ist auch dieser mit Tischgarnituren und Grillstellen ausgerüstet, was will man mehr.
Der eigentliche Grund, weshalb wir überhaupt auf einem Camping stehen ist das gute WLAN, dass hier von früheren Overlandern angepriesen wurde. Dem ist eher nicht so und wir ärgern uns den ganzen Abend und den nächsten Morgen, weil wir versuchen einen längst fälligen Reisebericht hoch zu laden. Generell wird es immer mühsamer, Mails zu empfangen oder gar die Webseite zu aktualisieren. Lasst Euch davon aber nicht entmutigen, wir freuen uns über jede Nachricht und finden immer einen Weg zu antworten, auch wenns dann auch mal etwas länger dauert.
Weiter geht’s in die Quebrada Humahuaca, ein weiter Canyon in einer Berglandschaft, die je nach Licht in allen Erdtönen leuchtet. Besonders gefällt uns das grüne Tal mit Weiden und Pappeln, es wird Gemüse angebaut und an der Strasse verkauft. Wir suchen das echte Argentinien und finden es in einem Dorf entlang der Strecke. In den schmalen Gassen finden sich die bekannten „Tante Emma-Läden“ die vom Salatsieb bis zur Kopfschmerztablette alles verkaufen, im Park sitzen die Dorfältesten auf Bänkchen und kommentieren das Dorfleben und in der Markthalle gibt’s Sandwichs mit Steaks frisch vom Grill. Langsam fängt uns das Land an zu gefallen…
Auf dem Weg nach Salta übernachten wir an einem wunderschönen Stausee. Wir haben die schöne Lichtung ganz für uns alleine und ausser ein paar Fischern sehen wir den ganzen Nachmittag keine Menschenseele. Wir geniessen gegrillte Bratwürste mit Kartoffelsalat und wähnen uns bereits in Ruhe und Frieden. Als wir langsam ins Bett gehen, fährt ein Auto nach dem Anderen auf den Damm, jeder versucht den anderen mit seinem Bass zu übertönen, uns schwant übles..
In dieser - grösstenteils schlaflosen - Nacht denken wir viel über die Argentinier nach und kommen zum Schluss, dass sie auffallend viele Ähnlichkeiten mit Vampiren aufweisen: Morgens schleichen sie unmotiviert durch die Gegend, um kurz nach Mittag unauffällig von der Bildfläche zu verschwinden. Am Nachmittag sind die Dörfer wie ausgestorben, Geschäfte sind geschlossen und öffnen so irgendwann zwischen 18.00 - und 20.00 Uhr wieder. Frühestens dann ist das Abendessen anzudenken, welches dann problemlos bis Mitternacht andauern kann, danach wird der nachtaktive Argentinier langsam wach und kommt in die Hufe. Gerne mit viel Alkohol, lauter Musik und entsprechend noch lauterer Verständigung wird dann durchgefeiert. Ausserdem lieben sie rotes Fleisch ;-)
Unsere Theorie erhärtet sich, als wir am Morgen ein paar dieser Exemplare entdecken, die noch immer recht munter um ein ausgehendes Feuer sitzen und uns fröhlich zuwinken ;-)
In der Grosstadt
Die weitere Strecke nach Salta führt durch immer grüner werdende Landschaft, dichte Wälder die mit ihren Flechten und Bromelien an den Dschungel Mittelamerikas erinnern, in der Höhe kleine Seen, Mischwälder, Kuhweiden und Gautschos zu Pferd.
In Salta soll es eine schöne, koloniale Altstadt geben, ausserdem brauchen wir Bargeld. Der Verkehr in der Stadt ist sehr mühsam und auch rund um den eigentlich schönen Hauptplatz herrscht viel Betrieb. So erledigen wir was wir müssen und verschieben das Flanieren auf einen gemütlicheren Ort. Geld holen ist in Argentinien immer ein wenig Geduldsache. Meist heisst es lange anstehen an den Automaten, welche dann nur Pesos im Wert von ca. 100 CHF ausgeben dafür mit 10% Kommission. Zum Glück haben wir noch einen Vorrat an US$ der auf dem Schwarzmarkt, genau vor der Bank, gerne und unkompliziert zu einem guten Kurs gewechselt wird.
Noch haben wir unser Programm aber nicht erledigt, der erste Einkauf steht noch an. Die niedrigen Preise machen Lust auf mehr, jedoch fehlen hier Kolonialprodukte wie in Chile gänzlich. Was solls, Argentinien hat genug Eigenes zu bieten und das macht sich an der belebten Fleischtheke und vor den Weinregalen bemerkbar. Ausgerüstet mit demselben fahren wir zum Camping Municipal am Stadtrand, welcher praktischerweise auch als Schwimmbad fungiert.
Auf der grossen Anlage reihen sich Tische und Grillstellen rund um einen gigantisch grossen Pool, dazwischen hats überall Zelte, die Argentinier lieben es zu campen. Erst bin ich ja enttäuscht, dass der Pool erst knöcheltief gefüllt ist, als ich dann aber erfahre, dass nächstes Wochenende zum Saisonbeginn über 20‘000 Menschen erwartet werden, bin ich mehr als froh, sind wir noch zur „offseason“ hier…
Wir geniessen das schöne Wetter am Nachmittag mit Waschen, Plaudern mit den Nachbarn und dem ein oder anderen Bier oder eiskaltem Cidre. Am Abend wollen wir eigentlich auswärts essen, aber die einzige „Parillada“ in der Nähe öffnet erst um 21.00 Uhr, ach ja die Vampire… Definitiv nicht unsere Zeit also werfen wir selbst den Grill an.
Die weitere Strecke nach Salta führt durch immer grüner werdende Landschaft, dichte Wälder die mit ihren Flechten und Bromelien an den Dschungel Mittelamerikas erinnern, in der Höhe kleine Seen, Mischwälder, Kuhweiden und Gautschos zu Pferd.
In Salta soll es eine schöne, koloniale Altstadt geben, ausserdem brauchen wir Bargeld. Der Verkehr in der Stadt ist sehr mühsam und auch rund um den eigentlich schönen Hauptplatz herrscht viel Betrieb. So erledigen wir was wir müssen und verschieben das Flanieren auf einen gemütlicheren Ort. Geld holen ist in Argentinien immer ein wenig Geduldsache. Meist heisst es lange anstehen an den Automaten, welche dann nur Pesos im Wert von ca. 100 CHF ausgeben dafür mit 10% Kommission. Zum Glück haben wir noch einen Vorrat an US$ der auf dem Schwarzmarkt, genau vor der Bank, gerne und unkompliziert zu einem guten Kurs gewechselt wird.
Noch haben wir unser Programm aber nicht erledigt, der erste Einkauf steht noch an. Die niedrigen Preise machen Lust auf mehr, jedoch fehlen hier Kolonialprodukte wie in Chile gänzlich. Was solls, Argentinien hat genug Eigenes zu bieten und das macht sich an der belebten Fleischtheke und vor den Weinregalen bemerkbar. Ausgerüstet mit demselben fahren wir zum Camping Municipal am Stadtrand, welcher praktischerweise auch als Schwimmbad fungiert.
Auf der grossen Anlage reihen sich Tische und Grillstellen rund um einen gigantisch grossen Pool, dazwischen hats überall Zelte, die Argentinier lieben es zu campen. Erst bin ich ja enttäuscht, dass der Pool erst knöcheltief gefüllt ist, als ich dann aber erfahre, dass nächstes Wochenende zum Saisonbeginn über 20‘000 Menschen erwartet werden, bin ich mehr als froh, sind wir noch zur „offseason“ hier…
Wir geniessen das schöne Wetter am Nachmittag mit Waschen, Plaudern mit den Nachbarn und dem ein oder anderen Bier oder eiskaltem Cidre. Am Abend wollen wir eigentlich auswärts essen, aber die einzige „Parillada“ in der Nähe öffnet erst um 21.00 Uhr, ach ja die Vampire… Definitiv nicht unsere Zeit also werfen wir selbst den Grill an.
Ins Weingebiet
Wieder wird es karg und felsig, es geht über den Cuesta de Obiespo-Pass in den Nationalpark Los Cardones. Von der schönen Fahrt sehen wir genau nichts, denn der ganze Pass hüllt sich in dichten Nebel. Oben auf dem Pass hätten wir fast den kleinen Verkaufsstand mit leckerem Käse und Salami übersehen, natürlich müssen wir hier zuschlagen und nein ich habe keine Ahnung, wo ich das alles wieder verstecke vor der Grenze zu Chile. Auf der anderen Seite des Passes lichtet sich der Nebel und tatsächlich, alles ist voller Kandelaber-Kakteen (Cardones), die Felsen leuchten in der Sonne, am Himmel kreisen Kondore.
Mit Cachi haben wir die Ausläufer des ersehnten Weingebietes Argentiniens erreicht. Wir legen am schönen Dorfplatz eine Pause ein und bestellen uns ein Glas Torrontés, der Weisswein für welchen die Region bekannt ist. Zu unserem Schlafplatz sind es nur noch wenige Kilometer Piste nach hinten ins Tal. Der Campingplatz liegt idyllisch inmitten der Felsen an einem Bach, natürlich hat es schöne Grillstellen, Tische und sogar einen kleinen Wasserfall, und das Beste, wir haben ihn ganz für uns alleine.
Wieder wird es karg und felsig, es geht über den Cuesta de Obiespo-Pass in den Nationalpark Los Cardones. Von der schönen Fahrt sehen wir genau nichts, denn der ganze Pass hüllt sich in dichten Nebel. Oben auf dem Pass hätten wir fast den kleinen Verkaufsstand mit leckerem Käse und Salami übersehen, natürlich müssen wir hier zuschlagen und nein ich habe keine Ahnung, wo ich das alles wieder verstecke vor der Grenze zu Chile. Auf der anderen Seite des Passes lichtet sich der Nebel und tatsächlich, alles ist voller Kandelaber-Kakteen (Cardones), die Felsen leuchten in der Sonne, am Himmel kreisen Kondore.
Mit Cachi haben wir die Ausläufer des ersehnten Weingebietes Argentiniens erreicht. Wir legen am schönen Dorfplatz eine Pause ein und bestellen uns ein Glas Torrontés, der Weisswein für welchen die Region bekannt ist. Zu unserem Schlafplatz sind es nur noch wenige Kilometer Piste nach hinten ins Tal. Der Campingplatz liegt idyllisch inmitten der Felsen an einem Bach, natürlich hat es schöne Grillstellen, Tische und sogar einen kleinen Wasserfall, und das Beste, wir haben ihn ganz für uns alleine.
Auf der „Cuarenta“ nach Süden
Mit Cachi erreichen wir auch die berühmte Ruta 40 oder „la Cuarenta“, wie sie die Argentinier nennen. Gemäss Reiseführer die längste Strasse der Welt. Das Rückgrat des Argentinischen Westens, von der bolivianischen Grenze bis zur Atlantikküste im Süden ist über 5‘000 km lang, 1‘000 km länger als die Rute 66 in den Staaten, dies entspricht einer Strecke von Portugal bis zum Ural. Noch immer ist knapp die Hälfte der Strecke ungeteert und verspricht Abenteuer, Einsamkeit und atemberaubende Landschaften.
Die Strecke nach Cafayate ist schon mal so ein landschaftlicher Leckerbissen, besonders die Quebrada de Flechas, ein felsiger Canyon durch welchen sich die „Cuarenta“ durchschlängelt. Die spitzen Felsen sehen tatsächlich aus wie Pfeilspitzen, nach welchen der Canyon hier benannt ist.
Cafayete ist ein hübscher Ort - generell sind die Dörfer in Argentinien endlich mal wieder was fürs Auge: richtige Häuser, schön gestaltete Gärten und aufwändig bepflanzte Dorfplätze mit meist hübschen Kirchen. Wir essen in einem kleinen Beizli eine Cazuela de Cabrito und Lomo al Malbec (Gitzi-Eintopf und Steak an Malbec-Sauce) und vergessen darüber hinaus doch glatt mal wieder unsere Wäsche. Wir habens nicht so mit Wäschereien, entweder finden wir sie nicht oder sie haben unmögliche Oeffnungszeiten. Diese hier hat den ganzen Nachmittag geschlossen und öffnet erst abends wieder, natürlich, Siesta…
So wenden wir uns Angenehmerem zu und fahren zur Bodego Domingo Molino zu einem Wine-Tasting. In schöner Atmosphäre werden uns im Garten verschiedene Weine, Brot und Käse kredenzt. Wir entdecken neue Sorten und decken uns grad mit ein paar Flaschen ein - könnte noch eine teure Ecke werden für uns ;-)
Wir kommen einfach nicht voran, entweder halten wir für schöne Fotomotive oder Bodegas. Auf dem schönen Weingut Las Arcas de Tolombon bekommen wir eine interessante Führung durch die Keller. Hier hat es uns der Süsswein angetan und wieder landet eine Flasche im „Weinkeller“.
Die heissen Quellen auf dem Weg nach Belen haben schon bessere Tage gesehen, dafür haben wir sie ganz für uns alleine. Die Badehäuschen mit den plättleten Wannen sind jedoch sauber und genau richtig temperiert. Zum Baden ist es uns grad noch etwas zu heiss draussen, doch so nutzen wir das heisse Wasser halt um zu waschen. Genau, selbst ist die Frau und sauberer wird’s erst noch, denn seit den USA hat unsere Wäsche nämlich kein heisses Wasser mehr gesehen.
Ein gutes Gefühl wenn die Wäsche im Wind flattert, darauf nehmen wir doch glatt ein Gläschen Torrentés zum Apero, und nach Sonnenuntergang ists grad die richtige Temperatur für ein heisses Bad ;-)
Mit Cachi erreichen wir auch die berühmte Ruta 40 oder „la Cuarenta“, wie sie die Argentinier nennen. Gemäss Reiseführer die längste Strasse der Welt. Das Rückgrat des Argentinischen Westens, von der bolivianischen Grenze bis zur Atlantikküste im Süden ist über 5‘000 km lang, 1‘000 km länger als die Rute 66 in den Staaten, dies entspricht einer Strecke von Portugal bis zum Ural. Noch immer ist knapp die Hälfte der Strecke ungeteert und verspricht Abenteuer, Einsamkeit und atemberaubende Landschaften.
Die Strecke nach Cafayate ist schon mal so ein landschaftlicher Leckerbissen, besonders die Quebrada de Flechas, ein felsiger Canyon durch welchen sich die „Cuarenta“ durchschlängelt. Die spitzen Felsen sehen tatsächlich aus wie Pfeilspitzen, nach welchen der Canyon hier benannt ist.
Cafayete ist ein hübscher Ort - generell sind die Dörfer in Argentinien endlich mal wieder was fürs Auge: richtige Häuser, schön gestaltete Gärten und aufwändig bepflanzte Dorfplätze mit meist hübschen Kirchen. Wir essen in einem kleinen Beizli eine Cazuela de Cabrito und Lomo al Malbec (Gitzi-Eintopf und Steak an Malbec-Sauce) und vergessen darüber hinaus doch glatt mal wieder unsere Wäsche. Wir habens nicht so mit Wäschereien, entweder finden wir sie nicht oder sie haben unmögliche Oeffnungszeiten. Diese hier hat den ganzen Nachmittag geschlossen und öffnet erst abends wieder, natürlich, Siesta…
So wenden wir uns Angenehmerem zu und fahren zur Bodego Domingo Molino zu einem Wine-Tasting. In schöner Atmosphäre werden uns im Garten verschiedene Weine, Brot und Käse kredenzt. Wir entdecken neue Sorten und decken uns grad mit ein paar Flaschen ein - könnte noch eine teure Ecke werden für uns ;-)
Wir kommen einfach nicht voran, entweder halten wir für schöne Fotomotive oder Bodegas. Auf dem schönen Weingut Las Arcas de Tolombon bekommen wir eine interessante Führung durch die Keller. Hier hat es uns der Süsswein angetan und wieder landet eine Flasche im „Weinkeller“.
Die heissen Quellen auf dem Weg nach Belen haben schon bessere Tage gesehen, dafür haben wir sie ganz für uns alleine. Die Badehäuschen mit den plättleten Wannen sind jedoch sauber und genau richtig temperiert. Zum Baden ist es uns grad noch etwas zu heiss draussen, doch so nutzen wir das heisse Wasser halt um zu waschen. Genau, selbst ist die Frau und sauberer wird’s erst noch, denn seit den USA hat unsere Wäsche nämlich kein heisses Wasser mehr gesehen.
Ein gutes Gefühl wenn die Wäsche im Wind flattert, darauf nehmen wir doch glatt ein Gläschen Torrentés zum Apero, und nach Sonnenuntergang ists grad die richtige Temperatur für ein heisses Bad ;-)
Ruta Tortura
Dani wälzt die Karten und grinst vor sich hin - kein gutes Zeichen. Wir wollen über den Paso San Francisco nach Chile, was einen ziemlichen Umweg bedeutet, wenn wir per Ruta 40/60 fahren. Natürlich gibt es eine Abkürzung, Dani hat ne Nase für so was… „heftige Geschichte, aber machbar mit einem Landcruiser, 1 Tag für 60 km…“ meinen die lieben Mitreisenden im iOverlander, tja, klingt doch nach viel Spass! Am Eingang der Strasse ein riesiges Warnschild: Strasse geschlossen, kein Durchkommen, gefährlich! Jetzt sollte man wissen wie alt das Schild ist, neu sieht es jedenfalls nicht aus. Wir fragen den nächsten Passanten: „also ne, da könnt ihr nicht durchfahren, viiiel zu gefährlich, Steinschlag, Erdrutsch, keiner holt Euch da, etc.“ Ob er denn schon mal da durchgefahren wäre, fragen wir, nö, er habe das gehört… Ja das hilft uns jetzt richtig weiter. Wir entscheiden uns dafür, schliesslich können wir ja jederzeit umdrehen. Das Wetter ist gut, jedoch hängt extrem viel Staub in der Luft. Es sind also keine Schlammpassagen zu erwarten. Gesagt getan, wir fahren los und die ersten 10 km sind auch tatsächlich beste Piste. Dann wird’s etwas steinig, es geht über einen Hügel. Die ersten Auswaschungen auf der Seite, kein Problem! Die karge Wüstenlandschaft ist wunderschön und wir kommen gut voran, Durchschnittsgeschwindigkeit 10 km/h. So nach der Hälfte - wir wähnen uns schon fast auf der anderen Seite - wird dann langsam ruppig. Ein paar Steine müssen aus dem Weg geräumt werden, ich laufe mehr voraus als dass ich mitfahre denn die Piste ist schmal und die Auswaschungen auf den Seiten werden grösser. Nun geht’s nur noch über die Cordillera Fiambalá, dann haben wirs geschafft. Wir fahren quasi auf einem „Käntchen“ über dem Abhang, nicht viel breiter als unser schmales Gefährt. Natürlich geht’s auf meiner Seite runter und dies nicht zu knapp. Ich versuche die vielen Kreuze im Fels nicht zu beachten. Die Tragödie der deutschen Overlander Ingrid & Jörg, die hier 2012 mit dem LKW entlang fuhren, ist uns bekannt. Ingrid (1967), dessen Kreuz wir hier auch sehen, ist beim Einweisen des LKW's abgestürzt und tödlich verunglückt! Die Geschichte geht mir noch immer unter die Haut und trägt gerade nicht zur allgemeinen Entspannung bei. Ich klammere mich an den Griffen fest und versinke in Katatonie. Dani macht schliesslich die ganze Arbeit, während ich lediglich versuche, nicht in Panik zu verfallen. Es hat immer noch ein paar ATV-Spuren, wie tröstlich… Ich lotse Dani an einer tiefen Auswaschung vorbei, die bereits mit Steinen notdürftig gestützt wurde. Vorne kratzen wir bereits mit der Stosstange am Fels, es wird knapp. Dani zirkelt in Milimeterarbeit um einen Fels, da fangen die Steine unter dem Hinterrad an zu rutschen. „Gaaaaas“ schreie ich und schon sind wir drüben. Ok, das war definitiv der „Point of no return“, egal was kommt, jetzt müssen wir durch! Zum Glück war dies die heftigste Stelle, und nach einer gefühlten Ewigkeit rumpeln wir vom Berg runter. Die restlichen Kilometer nach Tinogasta führen über gute Piste, Zeit um durchzuschnaufen. Dani pfeift fröhlich vor sich hin, Tico schnurrt, ich bin wohl wieder die Einzige, die diesen Vormittag aufregend fand, wobei es diese Formulierung nicht wirklich trifft, ich nenne diese Piste: Ruta Tortura!
Das Wetter hat nicht gebessert, mittlerweile sind wir in die Ausläufer eines Sandsturms geraten. Man sieht keine 100 m weit, der Sand ist überall, zwischen den Zähnen, in jeder Ritze und einfach überall im Auto.
In Tinogasta gönnen wir uns erstmal leckere Empanadas zum Mittag, danach suchen wir den Metzger des Vertrauens was gar nicht leicht ist, in einem durchschnittlichen argentinischen Dorf hat es mindestens 5 Metzgereien, gegen oben offen. Wir verlangen „Lomo“ - bestes Rindfleisch für zwei Personen. Erfreut knallt der Metzger ein Stück auf die Waage welche stolze 1, 1 kg anzeigt. Gerade will ich reklamieren, da meint mein Schatz von hinten: ja das passt schon! Klar, und morgen wollen wir über die Grenze nach Chile, als ob wir nicht schon genug Leichen im Keller hätten.
Dani wälzt die Karten und grinst vor sich hin - kein gutes Zeichen. Wir wollen über den Paso San Francisco nach Chile, was einen ziemlichen Umweg bedeutet, wenn wir per Ruta 40/60 fahren. Natürlich gibt es eine Abkürzung, Dani hat ne Nase für so was… „heftige Geschichte, aber machbar mit einem Landcruiser, 1 Tag für 60 km…“ meinen die lieben Mitreisenden im iOverlander, tja, klingt doch nach viel Spass! Am Eingang der Strasse ein riesiges Warnschild: Strasse geschlossen, kein Durchkommen, gefährlich! Jetzt sollte man wissen wie alt das Schild ist, neu sieht es jedenfalls nicht aus. Wir fragen den nächsten Passanten: „also ne, da könnt ihr nicht durchfahren, viiiel zu gefährlich, Steinschlag, Erdrutsch, keiner holt Euch da, etc.“ Ob er denn schon mal da durchgefahren wäre, fragen wir, nö, er habe das gehört… Ja das hilft uns jetzt richtig weiter. Wir entscheiden uns dafür, schliesslich können wir ja jederzeit umdrehen. Das Wetter ist gut, jedoch hängt extrem viel Staub in der Luft. Es sind also keine Schlammpassagen zu erwarten. Gesagt getan, wir fahren los und die ersten 10 km sind auch tatsächlich beste Piste. Dann wird’s etwas steinig, es geht über einen Hügel. Die ersten Auswaschungen auf der Seite, kein Problem! Die karge Wüstenlandschaft ist wunderschön und wir kommen gut voran, Durchschnittsgeschwindigkeit 10 km/h. So nach der Hälfte - wir wähnen uns schon fast auf der anderen Seite - wird dann langsam ruppig. Ein paar Steine müssen aus dem Weg geräumt werden, ich laufe mehr voraus als dass ich mitfahre denn die Piste ist schmal und die Auswaschungen auf den Seiten werden grösser. Nun geht’s nur noch über die Cordillera Fiambalá, dann haben wirs geschafft. Wir fahren quasi auf einem „Käntchen“ über dem Abhang, nicht viel breiter als unser schmales Gefährt. Natürlich geht’s auf meiner Seite runter und dies nicht zu knapp. Ich versuche die vielen Kreuze im Fels nicht zu beachten. Die Tragödie der deutschen Overlander Ingrid & Jörg, die hier 2012 mit dem LKW entlang fuhren, ist uns bekannt. Ingrid (1967), dessen Kreuz wir hier auch sehen, ist beim Einweisen des LKW's abgestürzt und tödlich verunglückt! Die Geschichte geht mir noch immer unter die Haut und trägt gerade nicht zur allgemeinen Entspannung bei. Ich klammere mich an den Griffen fest und versinke in Katatonie. Dani macht schliesslich die ganze Arbeit, während ich lediglich versuche, nicht in Panik zu verfallen. Es hat immer noch ein paar ATV-Spuren, wie tröstlich… Ich lotse Dani an einer tiefen Auswaschung vorbei, die bereits mit Steinen notdürftig gestützt wurde. Vorne kratzen wir bereits mit der Stosstange am Fels, es wird knapp. Dani zirkelt in Milimeterarbeit um einen Fels, da fangen die Steine unter dem Hinterrad an zu rutschen. „Gaaaaas“ schreie ich und schon sind wir drüben. Ok, das war definitiv der „Point of no return“, egal was kommt, jetzt müssen wir durch! Zum Glück war dies die heftigste Stelle, und nach einer gefühlten Ewigkeit rumpeln wir vom Berg runter. Die restlichen Kilometer nach Tinogasta führen über gute Piste, Zeit um durchzuschnaufen. Dani pfeift fröhlich vor sich hin, Tico schnurrt, ich bin wohl wieder die Einzige, die diesen Vormittag aufregend fand, wobei es diese Formulierung nicht wirklich trifft, ich nenne diese Piste: Ruta Tortura!
Das Wetter hat nicht gebessert, mittlerweile sind wir in die Ausläufer eines Sandsturms geraten. Man sieht keine 100 m weit, der Sand ist überall, zwischen den Zähnen, in jeder Ritze und einfach überall im Auto.
In Tinogasta gönnen wir uns erstmal leckere Empanadas zum Mittag, danach suchen wir den Metzger des Vertrauens was gar nicht leicht ist, in einem durchschnittlichen argentinischen Dorf hat es mindestens 5 Metzgereien, gegen oben offen. Wir verlangen „Lomo“ - bestes Rindfleisch für zwei Personen. Erfreut knallt der Metzger ein Stück auf die Waage welche stolze 1, 1 kg anzeigt. Gerade will ich reklamieren, da meint mein Schatz von hinten: ja das passt schon! Klar, und morgen wollen wir über die Grenze nach Chile, als ob wir nicht schon genug Leichen im Keller hätten.
Paso San Francisco
Wir wollen heute noch ein paar Kilometer machen um dem Sandsturm zu entfliehen. In Fiambalá gibt’s einen kurzen Glacé und Internetstop, damit wir wissen wo unsere Freunde stecken, Zuhause ist‘s schon deutlich einfacher ein gemeinsames Weihnachtsfest zu organisieren, wir wissen nicht mal ob wir zurzeit auf derselben Höhe, geschweige denn im selben Land sind!
Die bekannte riesige Düne, die gerne auf der Dakar-Rallye gefahren wird, sehen wir nicht aufgrund des Sandes. Diese dürfte wohl auch für das momentane Wetterschlammassel verantwortlich sein. Aber auch Richtung Pass bessert das Wetter nicht, und die hohen Berge sehen wir auch nicht wirklich. So suchen wir uns einen windgeschützten Platz abseits der Strasse und kümmern uns um 1.1 kg Lomo...
Am nächsten Morgen ist das Wetter etwas besser und wir fahren hoch zum Pass auf 4‘767 Meter. Vorher erledigen wir die argentinischen Ausreiseformalitäten problemlos. Der chilenische Zoll befindet sich auf der anderen Seite des Passes 130 km entfernt! Auf der anderen Seite ist auch der Himmel endlich wieder klar und so geniessen wir die Fahrt durchs Niemandsland, umgeben von den höchsten Bergen Chiles, Vulkanen und Lagunen. Zum Mittag hauen wir den Rest des Lomos in die Pfanne, welches wir gestern nicht geschafft haben, lausig für argentinische Verhältnisse, das müssen wir aber noch ganz schön üben…
Nun gilt es noch die suspekten Lebensmittel zu verstecken. Zwei ganze Salami und eine Packung Chorizos, dazu Rohschinken, Käse und der Rest des Gemüses. Ein paar Dinge lassen wir in den Schränken liegen, die Zöllner lieben es, Ostereier zu suchen.
Wir fahren zum Zollgebäude und da steht sie: Eine junge, grimmige und äusserst motivierte Zöllnerin und wir wissen gleich, das gibt Aerger! Die Formalitäten sind rasch erledigt doch mir schwant übles. Tatsächlich enden wir in der strengsten Kontrolle, die wir in den ca. 20 Grenzübertritten bisher erlebt haben. Noch nie wurde der Motorraum durchsucht! Die Zöllnerin scheint eine gut ausgebildete Spürnase zu haben und greift sich systematisch alle suspekten Lebensmittel. Sie findet die auch noch so kleinste Knoblauchzehe, fischt die teuren Kräuter aus der hintersten Ecke hervor und konfisziert den eingeschweissten Käse (aus Chile!!) weil die Käsesorte nicht klar deklariert ist. Dani öffnet die Packung und isst den Käse auf. Hier ist dies in Ordnung, 5 Meter weiter wird derselbe Käse zum hochgefährlichen Objekt! Langsam wird mir mulmig. Die Eier rück ich freiwillig raus und auch das Pack eingeschweisste Salami die wir aber behalten dürfen, weil sie aus Italien ist genau wie der Parmesan, das soll mal einer verstehen. Gut, wir glauben schon mit einem blauen Auge davon zu kommen da schlendert ein zweiter Zöllner herbei und zeigt auf die Dachbox, jetzt wird mir heiss und kalt. Natürlich will sie da auch drauf. Ich spiele meinen letzten Trumpf: ja das geht aber nicht mit den Schuhen, da sind Solarzellen drauf. Kaum ausgesprochen steht der Hilfszöllner in weissen Socken da und erklimmt unser Dach. Jetzt geht’s um die Wurst! Ich zeige ihm freundlich die Campingausrüstung und das Toilettenpapier. Er öffnet eine Tasche und will gerade anfangen darin zu wühlen. Ich halte ihm eine Unterhose entgegen und schaue ihm tief in die Augen - ob er wirklich meine schmutzige Wäsche durchkämmen will? Beschämt schüttelt er den Kopf und beendet die Kontrolle. Ich hebe die Tasche wieder in die Box, das Gewicht von zwei Salamis und einer Packung Chorizos wiegt bleischwer in meiner Hand…
Wir sind nach gut einer Stunde mit Verdacht entlassen nachdem wir nochmal aufgeklärt wurden, was wir denn das nächste Mal einführen dürfen und was nicht (ja ja die Realität sind dann wieder gaaanz anders aus…).
Schweigend fahren wir einen passablen Schlafplatz an und genehmigen uns erst mal ein Bier auf den Schreck. Wir sind uns einig, so was wollen wir nie mehr erleben. Es ist es nicht wert, wegen etwas Fleisch Aerger mit den chilenischen Behörden zu bekommen. Auch wenn diese Kontrolle sicher nicht der Standard ist, werden wir das nächste Mal definitiv besser planen.
Wir wollen heute noch ein paar Kilometer machen um dem Sandsturm zu entfliehen. In Fiambalá gibt’s einen kurzen Glacé und Internetstop, damit wir wissen wo unsere Freunde stecken, Zuhause ist‘s schon deutlich einfacher ein gemeinsames Weihnachtsfest zu organisieren, wir wissen nicht mal ob wir zurzeit auf derselben Höhe, geschweige denn im selben Land sind!
Die bekannte riesige Düne, die gerne auf der Dakar-Rallye gefahren wird, sehen wir nicht aufgrund des Sandes. Diese dürfte wohl auch für das momentane Wetterschlammassel verantwortlich sein. Aber auch Richtung Pass bessert das Wetter nicht, und die hohen Berge sehen wir auch nicht wirklich. So suchen wir uns einen windgeschützten Platz abseits der Strasse und kümmern uns um 1.1 kg Lomo...
Am nächsten Morgen ist das Wetter etwas besser und wir fahren hoch zum Pass auf 4‘767 Meter. Vorher erledigen wir die argentinischen Ausreiseformalitäten problemlos. Der chilenische Zoll befindet sich auf der anderen Seite des Passes 130 km entfernt! Auf der anderen Seite ist auch der Himmel endlich wieder klar und so geniessen wir die Fahrt durchs Niemandsland, umgeben von den höchsten Bergen Chiles, Vulkanen und Lagunen. Zum Mittag hauen wir den Rest des Lomos in die Pfanne, welches wir gestern nicht geschafft haben, lausig für argentinische Verhältnisse, das müssen wir aber noch ganz schön üben…
Nun gilt es noch die suspekten Lebensmittel zu verstecken. Zwei ganze Salami und eine Packung Chorizos, dazu Rohschinken, Käse und der Rest des Gemüses. Ein paar Dinge lassen wir in den Schränken liegen, die Zöllner lieben es, Ostereier zu suchen.
Wir fahren zum Zollgebäude und da steht sie: Eine junge, grimmige und äusserst motivierte Zöllnerin und wir wissen gleich, das gibt Aerger! Die Formalitäten sind rasch erledigt doch mir schwant übles. Tatsächlich enden wir in der strengsten Kontrolle, die wir in den ca. 20 Grenzübertritten bisher erlebt haben. Noch nie wurde der Motorraum durchsucht! Die Zöllnerin scheint eine gut ausgebildete Spürnase zu haben und greift sich systematisch alle suspekten Lebensmittel. Sie findet die auch noch so kleinste Knoblauchzehe, fischt die teuren Kräuter aus der hintersten Ecke hervor und konfisziert den eingeschweissten Käse (aus Chile!!) weil die Käsesorte nicht klar deklariert ist. Dani öffnet die Packung und isst den Käse auf. Hier ist dies in Ordnung, 5 Meter weiter wird derselbe Käse zum hochgefährlichen Objekt! Langsam wird mir mulmig. Die Eier rück ich freiwillig raus und auch das Pack eingeschweisste Salami die wir aber behalten dürfen, weil sie aus Italien ist genau wie der Parmesan, das soll mal einer verstehen. Gut, wir glauben schon mit einem blauen Auge davon zu kommen da schlendert ein zweiter Zöllner herbei und zeigt auf die Dachbox, jetzt wird mir heiss und kalt. Natürlich will sie da auch drauf. Ich spiele meinen letzten Trumpf: ja das geht aber nicht mit den Schuhen, da sind Solarzellen drauf. Kaum ausgesprochen steht der Hilfszöllner in weissen Socken da und erklimmt unser Dach. Jetzt geht’s um die Wurst! Ich zeige ihm freundlich die Campingausrüstung und das Toilettenpapier. Er öffnet eine Tasche und will gerade anfangen darin zu wühlen. Ich halte ihm eine Unterhose entgegen und schaue ihm tief in die Augen - ob er wirklich meine schmutzige Wäsche durchkämmen will? Beschämt schüttelt er den Kopf und beendet die Kontrolle. Ich hebe die Tasche wieder in die Box, das Gewicht von zwei Salamis und einer Packung Chorizos wiegt bleischwer in meiner Hand…
Wir sind nach gut einer Stunde mit Verdacht entlassen nachdem wir nochmal aufgeklärt wurden, was wir denn das nächste Mal einführen dürfen und was nicht (ja ja die Realität sind dann wieder gaaanz anders aus…).
Schweigend fahren wir einen passablen Schlafplatz an und genehmigen uns erst mal ein Bier auf den Schreck. Wir sind uns einig, so was wollen wir nie mehr erleben. Es ist es nicht wert, wegen etwas Fleisch Aerger mit den chilenischen Behörden zu bekommen. Auch wenn diese Kontrolle sicher nicht der Standard ist, werden wir das nächste Mal definitiv besser planen.
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
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