Chile/Argentinien 2 - Andenhopping
Nun sind wir also wieder in Chile. Die Fahrt vom Paso San Francisco runter in die Atacamawüste ist schön, führt durch Felslandschaft und Canyons, ein Genuss bei dem schönen Wetter... Ein weiteres Mal fahren wir durch Minengebiet. Etwas nördlich von uns liegt die Mine San José, bekannt aus den Medien, als im Jahre 2010 nach einem grossen Grubenunglück 33 verschüttete Minenarbeiter nach 69 Tagen aus 700 m Tiefe gerettet wurden! Man kann die Mine heute besichtigen, leider hat sie ausgerechnet die nächsten Tage geschlossen.
Die Stadt Copiapo ist nur Versorgungsstation, wir rennen neuen Bremsbelägen nach, tanken günstigen Diesel und geben viel Geld aus im Supermarkt, weil es hier halt einfach alles, und ich meine ALLES gibt. Das Herumkurven in der verkehrsreichen Stadt ist wieder mal sehr mühsam, Ampeln und Einbahnstrassen rauben den letzten Nerv und hat man mal gefunden was man sucht, kann man sicher nicht in der Nähe parkieren.
Auf den 350 km zwischen Copiapo und Serena gibt’s nicht viel zu sehen ausser Wüste und an die Küste ziehts uns nicht. So fahren wir alles auf der Ruta 5 und lernen dabei eine weitere Dienstleistung Chiles kennen. Einfache Raststätten mit kostenlosen heissen Duschen, ein toller Service!
In Serena erledigen wir, was uns in Copiapo zu mühsam war, wir finden eine Bank ohne Abhebegebühren und High Speed-Internet im Black Dog Rock Cafe, einer coolen Bar/Café mit tollem italienischen Kaffee, guter Musik und absolut sensationellen Sandwichs! Die Zeit verrinnt wie im Fluge bei Updates, Chat und Reisebericht hochladen und plötzlich realisieren wir, dass es schon Abend ist und wir natürlich noch keinen Plan haben, wo wir heute schlafen! Wir geniessen ja total, dass es abends wieder länger hell ist, haben aber die Zeit absolut nicht mehr im Griff. Wir verabschieden uns schweren Herzens vom Café und fahren raus ins Valle de Elqui, wo wir kurz vor acht einen Schlafplatz an einem schönen Stausee finden.
Am nächsten Tag fahren wir durchs Tal, vorbei an Reben und Observatorien, denn dafür ist das Tal bekannt: Wein, Pisco und Sterne gucken. Uns steht der Sinn nach keinem davon, denn wir wollen die Vivas auf dem Weg zum Paso Agua Negra treffen, was uns auch gelingt. In La Paz haben wir uns das letzte Mal gesehen und es gibt viel zu erzählen. Das können wir uns aber getrost noch ein wenig aufsparen, denn wir wollen gemeinsam Weihnachten verbringen.
Die Stadt Copiapo ist nur Versorgungsstation, wir rennen neuen Bremsbelägen nach, tanken günstigen Diesel und geben viel Geld aus im Supermarkt, weil es hier halt einfach alles, und ich meine ALLES gibt. Das Herumkurven in der verkehrsreichen Stadt ist wieder mal sehr mühsam, Ampeln und Einbahnstrassen rauben den letzten Nerv und hat man mal gefunden was man sucht, kann man sicher nicht in der Nähe parkieren.
Auf den 350 km zwischen Copiapo und Serena gibt’s nicht viel zu sehen ausser Wüste und an die Küste ziehts uns nicht. So fahren wir alles auf der Ruta 5 und lernen dabei eine weitere Dienstleistung Chiles kennen. Einfache Raststätten mit kostenlosen heissen Duschen, ein toller Service!
In Serena erledigen wir, was uns in Copiapo zu mühsam war, wir finden eine Bank ohne Abhebegebühren und High Speed-Internet im Black Dog Rock Cafe, einer coolen Bar/Café mit tollem italienischen Kaffee, guter Musik und absolut sensationellen Sandwichs! Die Zeit verrinnt wie im Fluge bei Updates, Chat und Reisebericht hochladen und plötzlich realisieren wir, dass es schon Abend ist und wir natürlich noch keinen Plan haben, wo wir heute schlafen! Wir geniessen ja total, dass es abends wieder länger hell ist, haben aber die Zeit absolut nicht mehr im Griff. Wir verabschieden uns schweren Herzens vom Café und fahren raus ins Valle de Elqui, wo wir kurz vor acht einen Schlafplatz an einem schönen Stausee finden.
Am nächsten Tag fahren wir durchs Tal, vorbei an Reben und Observatorien, denn dafür ist das Tal bekannt: Wein, Pisco und Sterne gucken. Uns steht der Sinn nach keinem davon, denn wir wollen die Vivas auf dem Weg zum Paso Agua Negra treffen, was uns auch gelingt. In La Paz haben wir uns das letzte Mal gesehen und es gibt viel zu erzählen. Das können wir uns aber getrost noch ein wenig aufsparen, denn wir wollen gemeinsam Weihnachten verbringen.
Die Fahrt über den Paso Agua Negra ist wunderschön. Bis über 4‘700 m schlängelt sich die gute Piste durch die Berge und gibt den Blick frei auf eine dramatische Felslandschaft, die in der Sonne in allen Pastelltönen leuchtet. Unterwegs passieren wir den chilenischen Zoll, der argentinische befindet sich erst weit auf der anderen Seite des Passes. Auf der Passhöhe beweist Dani seine Kondition, indem er auf 4‘760 m einen platten Reifen in Rekordzeit wechselt, nicht schlecht…
Wir finden einen tollen Campplatz unter Bäumen an einem Bächli und verbringen den Nachmittag mit Plaudern und DOG spielen, wie haben wir das vermisst! Abends wird’s mal wieder richtig kalt und wir müssen die Merinowäsche und Mützen zu hinterst aus dem Schrank hervor kramen.
Wir finden einen tollen Campplatz unter Bäumen an einem Bächli und verbringen den Nachmittag mit Plaudern und DOG spielen, wie haben wir das vermisst! Abends wird’s mal wieder richtig kalt und wir müssen die Merinowäsche und Mützen zu hinterst aus dem Schrank hervor kramen.
Zurück in Argentinien
Der argentinische Zoll steht dem chilenischen in Sachen Kontrollen um nichts nach. Natürlich habe ich aus dem letzten Beinahe-Desaster rein gar nichts gelernt und wieder ne Menge Lebensmittel, die es irgendwo zu verstecken gilt. Ich ärgere mich eigentlich ziemlich darüber, denn ich hab so gar keinen Bock auf die erneute Poker- und Zitterpartie. Wiedermal geht alles gut und an der Tankstelle kurz nach dem Zoll räumen wir alles wieder zurück. Die kurze Schrecksekunde, als ein Zöllner just in dem Moment Zigaretten kaufen kommt, als Dani das Gemüse aus der Dachbox holt ist wohl die Strafe für unseren Leichtsinn, aber auch diesmal geht alles gut ;-)
Wir wollen die Festtage im Leoncito Nationalpark in völliger Abgeschiedenheit verbringen, so gilt es, sich entsprechend einzudecken für einige Tage. So verlassen Sergio und ich die Metzgerei mit über 5 kg Fleisch, ein paar Kartoffeln und ein wenig Gemüse, man muss sich ja schliesslich anpassen :-)
Im nächsten Dorf stürmen wir den kleinen aber sehr gut sortierten Supermarkt und decken uns noch mit Käse, Wurstwaren und natürlich reichlich Wein ein. Komplett aufmunitioniert bis unters Dach erreichen wir schliesslich den schön gelegenen Campground im Park mit seinen vielen Picknick- und Grillstellen - genau was wir brauchen für die kommenden Tage. Die Park- und Campingplatzbenützung ist hier tatsächlich gratis, zusätzlich gibt’s Feuerholz und heisse Duschen, was will man mehr!
Der argentinische Zoll steht dem chilenischen in Sachen Kontrollen um nichts nach. Natürlich habe ich aus dem letzten Beinahe-Desaster rein gar nichts gelernt und wieder ne Menge Lebensmittel, die es irgendwo zu verstecken gilt. Ich ärgere mich eigentlich ziemlich darüber, denn ich hab so gar keinen Bock auf die erneute Poker- und Zitterpartie. Wiedermal geht alles gut und an der Tankstelle kurz nach dem Zoll räumen wir alles wieder zurück. Die kurze Schrecksekunde, als ein Zöllner just in dem Moment Zigaretten kaufen kommt, als Dani das Gemüse aus der Dachbox holt ist wohl die Strafe für unseren Leichtsinn, aber auch diesmal geht alles gut ;-)
Wir wollen die Festtage im Leoncito Nationalpark in völliger Abgeschiedenheit verbringen, so gilt es, sich entsprechend einzudecken für einige Tage. So verlassen Sergio und ich die Metzgerei mit über 5 kg Fleisch, ein paar Kartoffeln und ein wenig Gemüse, man muss sich ja schliesslich anpassen :-)
Im nächsten Dorf stürmen wir den kleinen aber sehr gut sortierten Supermarkt und decken uns noch mit Käse, Wurstwaren und natürlich reichlich Wein ein. Komplett aufmunitioniert bis unters Dach erreichen wir schliesslich den schön gelegenen Campground im Park mit seinen vielen Picknick- und Grillstellen - genau was wir brauchen für die kommenden Tage. Die Park- und Campingplatzbenützung ist hier tatsächlich gratis, zusätzlich gibt’s Feuerholz und heisse Duschen, was will man mehr!
Oh Tannenbaum…
Einen solchen finden wir natürlich nicht, also wird kurzerhand der nächste Busch zum Weihnachtsbaum umfunktioniert und mit allem geschmückt, was uns in die Hände fällt. Wir verbringen drei Tage im schönen Park und geniessen die Zeit mit Relaxen, Aperölen, Spielen, Backen und natürlich Grillen. Die Jungs spalten fleissig Holz und verbringen im Allgemeinen ziemlich viel Zeit am und ums Feuer, und wir Mädels versorgen sie mit Nachschub für Grill und Kehle. So schlemmen wir uns durch die Festtage und probieren uns derweil auch durch ein beachtliches Sortiment an argentinischen Weinen. Mendoza kann kommen, wir sind gewappnet!
Einen solchen finden wir natürlich nicht, also wird kurzerhand der nächste Busch zum Weihnachtsbaum umfunktioniert und mit allem geschmückt, was uns in die Hände fällt. Wir verbringen drei Tage im schönen Park und geniessen die Zeit mit Relaxen, Aperölen, Spielen, Backen und natürlich Grillen. Die Jungs spalten fleissig Holz und verbringen im Allgemeinen ziemlich viel Zeit am und ums Feuer, und wir Mädels versorgen sie mit Nachschub für Grill und Kehle. So schlemmen wir uns durch die Festtage und probieren uns derweil auch durch ein beachtliches Sortiment an argentinischen Weinen. Mendoza kann kommen, wir sind gewappnet!
Auf der Ruta Caracoles nach Mendoza
Im Uspallata nutzen wir ausgiebig das gute Wlan und freuen uns über all die guten Feiertagswünsche und -nachrichten. Bei dieser Gelegenheit ziehen wir gleich Erkundigungen zwecks neuer Reifen ein und müssen einsehen, dass hier kein Weg an Santiago de Chile vorbeiführt. Damit wir aber nicht unnötig viel Zeit in der Hauptstadt verbringen müssen, kaufen wir unsere Wunschreifen grad online und müssen so nur noch zur Montage vorbei.
Wir hatten gehofft, Santiago umfahren zu können, nun müssen wir uns also eine neue Route zusammenbasteln. Die Weinregion um Mendoza wollen wir natürlich nicht auslassen und so fahren wir über die Ruta Caracoles - die „Schneckenroute“ über einen kleinen Pass runter in die Pampa. Wir übernachten kurz nach der Passhöhe auf einem Platz mit sensationeller Aussicht ins Tal, das herannahende Gewitter taucht die Gegend in ein dramatisches Licht und gegen Abend kreisen noch drei Kondore ganz nah über unseren Köpfen, wow!
Vom Gewitter kriegen wir nicht viel mit und am Morgen fahren wir den schönen „Schneckenweg“ weiter ins Tal. Es wird wieder grüner entlang des Flusses, alles blüht und es liegt ein würziger Duft in der Luft der uns an Südspanien erinnert.
Die Stadt Mendoza selbst durchqueren wir auf dem direktesten Weg. Kurzer Halt im Jumbo für Wein und Brot, es gilt die Frischwaren aufzubrauchen bevors abermals nach Chile geht (ja ich lerne…). Südlich von Mendoza beginnen die endlosen Rebenfelder. Perfekt auf die Sonne ausgerichtet stehen die Reihen kilometerlang auf beiden Seiten der Strassen. Die Bodegas selbst sind von der Strasse aus kaum sichtbar, nur imposante Eingangstore weisen auf die Grösse des Weinguts hin. Ganz anders als in der Region Cafayate ist es hier nicht so einfach, direkt auf dem Weingut zu degustieren, viele Weingüter haben Läden in der Stadt oder bieten gar kein Tasting an -hier spielt die grosse Liga der Weinproduzenten. Nichtdestotrotz besuchen wir das Weingut Ojo de Agua des Schweizer Musikers Dieter Meier (Yellow), wo wir uns mit den Vivas verabredet haben. Auch hier fährt man kilometerlang durch die Rebenfelder, bis man die Bodega mit Restaurant erreicht. Bei einem Gläschen Malbec verabschieden wir uns von unseren Freunden, sie bleiben noch hier in der Region, während wir noch vor Sylvester unsere Reifen in Santiago holen wollen. Wir hoffen sie bald wieder zu treffen, wir haben die gemeinsamen Festtage einmal mehr sehr genossen!
Im Uspallata nutzen wir ausgiebig das gute Wlan und freuen uns über all die guten Feiertagswünsche und -nachrichten. Bei dieser Gelegenheit ziehen wir gleich Erkundigungen zwecks neuer Reifen ein und müssen einsehen, dass hier kein Weg an Santiago de Chile vorbeiführt. Damit wir aber nicht unnötig viel Zeit in der Hauptstadt verbringen müssen, kaufen wir unsere Wunschreifen grad online und müssen so nur noch zur Montage vorbei.
Wir hatten gehofft, Santiago umfahren zu können, nun müssen wir uns also eine neue Route zusammenbasteln. Die Weinregion um Mendoza wollen wir natürlich nicht auslassen und so fahren wir über die Ruta Caracoles - die „Schneckenroute“ über einen kleinen Pass runter in die Pampa. Wir übernachten kurz nach der Passhöhe auf einem Platz mit sensationeller Aussicht ins Tal, das herannahende Gewitter taucht die Gegend in ein dramatisches Licht und gegen Abend kreisen noch drei Kondore ganz nah über unseren Köpfen, wow!
Vom Gewitter kriegen wir nicht viel mit und am Morgen fahren wir den schönen „Schneckenweg“ weiter ins Tal. Es wird wieder grüner entlang des Flusses, alles blüht und es liegt ein würziger Duft in der Luft der uns an Südspanien erinnert.
Die Stadt Mendoza selbst durchqueren wir auf dem direktesten Weg. Kurzer Halt im Jumbo für Wein und Brot, es gilt die Frischwaren aufzubrauchen bevors abermals nach Chile geht (ja ich lerne…). Südlich von Mendoza beginnen die endlosen Rebenfelder. Perfekt auf die Sonne ausgerichtet stehen die Reihen kilometerlang auf beiden Seiten der Strassen. Die Bodegas selbst sind von der Strasse aus kaum sichtbar, nur imposante Eingangstore weisen auf die Grösse des Weinguts hin. Ganz anders als in der Region Cafayate ist es hier nicht so einfach, direkt auf dem Weingut zu degustieren, viele Weingüter haben Läden in der Stadt oder bieten gar kein Tasting an -hier spielt die grosse Liga der Weinproduzenten. Nichtdestotrotz besuchen wir das Weingut Ojo de Agua des Schweizer Musikers Dieter Meier (Yellow), wo wir uns mit den Vivas verabredet haben. Auch hier fährt man kilometerlang durch die Rebenfelder, bis man die Bodega mit Restaurant erreicht. Bei einem Gläschen Malbec verabschieden wir uns von unseren Freunden, sie bleiben noch hier in der Region, während wir noch vor Sylvester unsere Reifen in Santiago holen wollen. Wir hoffen sie bald wieder zu treffen, wir haben die gemeinsamen Festtage einmal mehr sehr genossen!
Noch einmal über die Anden
Der direkte Weg nach Chile führt über den Paso Christo Redentor, auch Paso Libertadore genannt. Es ist der letzte hohe Andenpass und gleichzeitig die Hauptroute für den Güterverkehr. Wir wären ja lieber auf der argentinischen Seite weitergefahren, aber der nächste Grenzübergang liegt zu weit im Süden, und da wir ja eben auf Santiago müssen, ist dieser Weg der einzig vernünftige. Aber auch hier werden wir landschaftlich nicht enttäuscht, ausserdem können wir bei wolkenfreiem Himmel einen Blick auf den Aconcagua erhaschen, mit 6'961 m der höchste Berg Amerikas, der höchste Berg ausserhalb von Asiens und einer der Seven Summits. Der Acongagua soll nicht allzu schwer zu besteigen sein, trotzdem fordert er immer wieder seine Opfer, wie man auf dem Alpinisten-Friedhof unschwer erkennen kann. Ganze Seilschaften liegen hier nebeneinander, all diese Menschen haben ihr Leben am Berg gelassen, die meisten davon zu jung und zu früh...
So fahren wir denn voller Respekt die kurvige Schotterstrasse hoch zum Pass auf ca. 3‘800 m, der Tunnel wäre bei dem Wetter ja eine Schande! Oben haut uns der Wind schier aus den Crocs und Dani stürzt beim Versuch einen Cache zu bergen fast den Fels runter.
Wir geniessen diese letzte Aussicht inmitten der Andenriesen und fahren gemütlich die unzähligen Serpentinen runter zum chilenischen Zollkomplex.
In einer Art „Drive-through-Zoll“ werden auf 15 Spuren alleine die Autos abgefertigt, hier geht es schlimmer zu als an der Grenze zur USA und in etwa genauso werden die Fahrzeuge auf Drogen und noch viel schlimmer: Frischwaren untersucht! Trotz - ausnahmsweise - reinem Gewissen ist die ganze Prozedur nervenaufreibend. Erst muss ich einem Zöllner jeden Schrank öffnen, welchen er dann aber lediglich optisch prüft. Dann schnüffelt sich der Hund durchs Auto und gerät bei meinem „Goodie-Bag“ mit den Zwiebeln schier in Exstase. Zum Schluss nehmen sich zwei Zöllner das Cockpit per Hand vor, da ich mich weigere, den Hund, resp. seine doch arg schmutzigen Pfoten auf unsere Sitze zu lassen. Irgendwann haben wir es überstanden und dürfen ein weiteres Mal nach Chile einreisen.
Die Aktion Santiago de Chile wird generalstabsmässig geplant mit dem Ziel, die Stadt am Abend weit hinter uns gelassen zu haben. Wir stehen früh auf, bringen die restlichen 160 km zur Stadt fast ohne Verkehr hinter uns und stehen pünktlich um 09.00 Uhr in der Montagehalle der Reifenhandlung. Tatsächlich steht alles für uns bereit und keine Stunde später steht Tico auf seinen neuen BF Goodrich AT KO2, bereit für jegliche Schandtaten von hier bis Ushuaia und wieder zurück! Noch vor dem Mittag tuckern wir auf der Ruta 5 nach Süden und freuen uns, dass alles so reibungslos und speditiv geklappt hat, wir können die Firma Full-Neumaticos vorbehaltlos empfehlen, Preis-Leistung stimmt hier definitiv!
Die Ruta 5 ist todlangweilig. Rechts und links Obstbäume, Reben oder sonstiges Gemüse, wir befinden uns in der sogenannten „Fruchtschale“ Chiles. Mit den perfekten Strassen, Tankstellen und den modernen Autos haben wir eher das Gefühl durchs Baselbiet zu fahren als durch Lateinamerika. Jede Auflockerung wie z. B. Tankstellen mit Duschen oder Einkaufsläden befinden sich mal wieder ausschliesslich auf der anderen Seite der Autobahn, so fahren wir viel weiter als wir geplant haben. Apropos Autobahn. In Chile sind diese in der Regel zweispurig, fahren darf hier alles was Räder hat und die gelegentlichen Staus bilden sind aufgrund der vielen Verkaufsstände am Strassenrand, ja da wird schon mal eine Vollbremsung für eine günstige Wassermelone gemacht, volle Konzentration ist auch hier angesagt! In San Fernando finden wir dann doch noch einen grossen Supermarkt, juhuii, ich fühl mich wie Alice im Wunderland!
Der direkte Weg nach Chile führt über den Paso Christo Redentor, auch Paso Libertadore genannt. Es ist der letzte hohe Andenpass und gleichzeitig die Hauptroute für den Güterverkehr. Wir wären ja lieber auf der argentinischen Seite weitergefahren, aber der nächste Grenzübergang liegt zu weit im Süden, und da wir ja eben auf Santiago müssen, ist dieser Weg der einzig vernünftige. Aber auch hier werden wir landschaftlich nicht enttäuscht, ausserdem können wir bei wolkenfreiem Himmel einen Blick auf den Aconcagua erhaschen, mit 6'961 m der höchste Berg Amerikas, der höchste Berg ausserhalb von Asiens und einer der Seven Summits. Der Acongagua soll nicht allzu schwer zu besteigen sein, trotzdem fordert er immer wieder seine Opfer, wie man auf dem Alpinisten-Friedhof unschwer erkennen kann. Ganze Seilschaften liegen hier nebeneinander, all diese Menschen haben ihr Leben am Berg gelassen, die meisten davon zu jung und zu früh...
So fahren wir denn voller Respekt die kurvige Schotterstrasse hoch zum Pass auf ca. 3‘800 m, der Tunnel wäre bei dem Wetter ja eine Schande! Oben haut uns der Wind schier aus den Crocs und Dani stürzt beim Versuch einen Cache zu bergen fast den Fels runter.
Wir geniessen diese letzte Aussicht inmitten der Andenriesen und fahren gemütlich die unzähligen Serpentinen runter zum chilenischen Zollkomplex.
In einer Art „Drive-through-Zoll“ werden auf 15 Spuren alleine die Autos abgefertigt, hier geht es schlimmer zu als an der Grenze zur USA und in etwa genauso werden die Fahrzeuge auf Drogen und noch viel schlimmer: Frischwaren untersucht! Trotz - ausnahmsweise - reinem Gewissen ist die ganze Prozedur nervenaufreibend. Erst muss ich einem Zöllner jeden Schrank öffnen, welchen er dann aber lediglich optisch prüft. Dann schnüffelt sich der Hund durchs Auto und gerät bei meinem „Goodie-Bag“ mit den Zwiebeln schier in Exstase. Zum Schluss nehmen sich zwei Zöllner das Cockpit per Hand vor, da ich mich weigere, den Hund, resp. seine doch arg schmutzigen Pfoten auf unsere Sitze zu lassen. Irgendwann haben wir es überstanden und dürfen ein weiteres Mal nach Chile einreisen.
Die Aktion Santiago de Chile wird generalstabsmässig geplant mit dem Ziel, die Stadt am Abend weit hinter uns gelassen zu haben. Wir stehen früh auf, bringen die restlichen 160 km zur Stadt fast ohne Verkehr hinter uns und stehen pünktlich um 09.00 Uhr in der Montagehalle der Reifenhandlung. Tatsächlich steht alles für uns bereit und keine Stunde später steht Tico auf seinen neuen BF Goodrich AT KO2, bereit für jegliche Schandtaten von hier bis Ushuaia und wieder zurück! Noch vor dem Mittag tuckern wir auf der Ruta 5 nach Süden und freuen uns, dass alles so reibungslos und speditiv geklappt hat, wir können die Firma Full-Neumaticos vorbehaltlos empfehlen, Preis-Leistung stimmt hier definitiv!
Die Ruta 5 ist todlangweilig. Rechts und links Obstbäume, Reben oder sonstiges Gemüse, wir befinden uns in der sogenannten „Fruchtschale“ Chiles. Mit den perfekten Strassen, Tankstellen und den modernen Autos haben wir eher das Gefühl durchs Baselbiet zu fahren als durch Lateinamerika. Jede Auflockerung wie z. B. Tankstellen mit Duschen oder Einkaufsläden befinden sich mal wieder ausschliesslich auf der anderen Seite der Autobahn, so fahren wir viel weiter als wir geplant haben. Apropos Autobahn. In Chile sind diese in der Regel zweispurig, fahren darf hier alles was Räder hat und die gelegentlichen Staus bilden sind aufgrund der vielen Verkaufsstände am Strassenrand, ja da wird schon mal eine Vollbremsung für eine günstige Wassermelone gemacht, volle Konzentration ist auch hier angesagt! In San Fernando finden wir dann doch noch einen grossen Supermarkt, juhuii, ich fühl mich wie Alice im Wunderland!
Begegnung auf dem Weingut
Es wird Zeit, den argentinischen Malbec mit dem chilenischen zu vergleichen, dafür sind wir auf dem Weingut Viu-Manent im Valle de Colchagua genau richtig. Wir haben schon gelesen, dass man bei Kauf oder Konsumation kostenlos auf dem Weingut übernachten darf, sind aber trotzdem erstaunt, dass wir vom Pförtner herzlichen willkommen geheissen und direkt auf den etwas abgeschiedenen Übernachtungsparkplatz eskortiert werden. Hier haben wir Toiletten, Trinkwasser vom Hahnen und sogar Wlan, bleiben können wir solange wir wollen, nicht schlecht würde ich sagen…
Auch dieses Weingut ist herrlich inmitten der Rebenfelder gelegen, ausserdem hats Stallungen, Weiden und einen Springplatz. Man kann hier sogar eine Weintour per Pferdekutsche buchen mit anschliessendem Tasting. Dafür ist es uns aber viel zu heiss, ausserdem haben wir schon wieder genug erlebt für einen Tag. Wir setzen uns unter die Pergola des Restaurants und bekommen trotz des fortgeschrittenen Nachmittags ein exzellentes Menü und eine perfekt temperierte Flasche Malbec Gran Reserva serviert, welcher übrigens durchaus mit seinem argentinischen Pendant mithalten kann. Nach dem Essen setzen wir uns im Garten in den Schatten und gönnen uns etwas Ruhe, wir sind es ja schliesslich nicht gewohnt, bereits am Nachmittag so schweren Wein zu trinken. Bevor wir zum Parkplatz zurückgehen, decken wir uns im Shop noch mit dem ein oder anderen edlen Tropfen ein, wer kann denn da schon widerstehen ;-).
Auf dem Parkplatz steht ein imposanter MAN-Truck, und wir lernen die Besitzer Karin & Oliver aus München kennen. Obwohl sie erst vor wenigen Monaten zu ihrer Weltreise aufgebrochen sind, haben sie schon viel erlebt und wir geniessen den Austausch mit dem aufgestellten Paar.
Vorsorglich reisen wir am nächsten Tag weiter, das tolle Weingut würde uns sonst noch in den finanziellen Ruin treiben. Wir fahren weiter durchs Tal in einem grossen Bogen, gespannt was Chiles Landschaft sonst noch zu bieten hat. Leider werden wir diesbezüglich etwas enttäuscht. Das Hinterland ist sehr bevölkert, verkehrsreich und es gibt eigentlich nichts zu sehen, wenn man die bekannten Weinstrassen mal verlassen hat. Das Land ist in Privatbesitz, abgesperrt und eingezäunt, oh wie vermissen wir bereits das wilde Argentinien. Auch heute fahren wir wieder viel weiter als geplant, schlichtweg weil wir keine Übernachtungsmöglichkeit finden. Nach einem Einkaufsstop in Curico, wo wir spontanerweise grad noch einen Oelwechsel machen lassen, halten wir auf den Nationalpark Siete Tazas zu. Unterwegs finden wir einen Platz an einem Fluss, der sich zum Übernachten eignet. Hier zeigt sich dann doch der Latino in den Chilenen. Der eigentlich schöne Platz ist übersät von Abfall, und doch scheint es ein beliebter Picknickplatz zu sein, zwischen dem ganzen Plastikmüll, Bierdosen und PET-Flaschen picknicken Familien, die Kinder plantschen fröhlich im Fluss. Obwohl wir uns an solche Zustände eigentlich längst gewöhnt haben, wunderts uns doch sehr im pikfeinen, reichen Chile!
Wer in Lateinamerika einen Platz ohne Abfall sucht, kann weit fahren, so nehmen wir wie immer den gröbsten Müll rund ums Auto auf, welchen wir dann so weit möglich fachgerecht entsorgen, obwohl wir eigentlich wissen, dass er in den meisten Fällen früher oder später wieder irgendwo in der Landschaft landet. Ich schweife ab…
Es wird Zeit, den argentinischen Malbec mit dem chilenischen zu vergleichen, dafür sind wir auf dem Weingut Viu-Manent im Valle de Colchagua genau richtig. Wir haben schon gelesen, dass man bei Kauf oder Konsumation kostenlos auf dem Weingut übernachten darf, sind aber trotzdem erstaunt, dass wir vom Pförtner herzlichen willkommen geheissen und direkt auf den etwas abgeschiedenen Übernachtungsparkplatz eskortiert werden. Hier haben wir Toiletten, Trinkwasser vom Hahnen und sogar Wlan, bleiben können wir solange wir wollen, nicht schlecht würde ich sagen…
Auch dieses Weingut ist herrlich inmitten der Rebenfelder gelegen, ausserdem hats Stallungen, Weiden und einen Springplatz. Man kann hier sogar eine Weintour per Pferdekutsche buchen mit anschliessendem Tasting. Dafür ist es uns aber viel zu heiss, ausserdem haben wir schon wieder genug erlebt für einen Tag. Wir setzen uns unter die Pergola des Restaurants und bekommen trotz des fortgeschrittenen Nachmittags ein exzellentes Menü und eine perfekt temperierte Flasche Malbec Gran Reserva serviert, welcher übrigens durchaus mit seinem argentinischen Pendant mithalten kann. Nach dem Essen setzen wir uns im Garten in den Schatten und gönnen uns etwas Ruhe, wir sind es ja schliesslich nicht gewohnt, bereits am Nachmittag so schweren Wein zu trinken. Bevor wir zum Parkplatz zurückgehen, decken wir uns im Shop noch mit dem ein oder anderen edlen Tropfen ein, wer kann denn da schon widerstehen ;-).
Auf dem Parkplatz steht ein imposanter MAN-Truck, und wir lernen die Besitzer Karin & Oliver aus München kennen. Obwohl sie erst vor wenigen Monaten zu ihrer Weltreise aufgebrochen sind, haben sie schon viel erlebt und wir geniessen den Austausch mit dem aufgestellten Paar.
Vorsorglich reisen wir am nächsten Tag weiter, das tolle Weingut würde uns sonst noch in den finanziellen Ruin treiben. Wir fahren weiter durchs Tal in einem grossen Bogen, gespannt was Chiles Landschaft sonst noch zu bieten hat. Leider werden wir diesbezüglich etwas enttäuscht. Das Hinterland ist sehr bevölkert, verkehrsreich und es gibt eigentlich nichts zu sehen, wenn man die bekannten Weinstrassen mal verlassen hat. Das Land ist in Privatbesitz, abgesperrt und eingezäunt, oh wie vermissen wir bereits das wilde Argentinien. Auch heute fahren wir wieder viel weiter als geplant, schlichtweg weil wir keine Übernachtungsmöglichkeit finden. Nach einem Einkaufsstop in Curico, wo wir spontanerweise grad noch einen Oelwechsel machen lassen, halten wir auf den Nationalpark Siete Tazas zu. Unterwegs finden wir einen Platz an einem Fluss, der sich zum Übernachten eignet. Hier zeigt sich dann doch der Latino in den Chilenen. Der eigentlich schöne Platz ist übersät von Abfall, und doch scheint es ein beliebter Picknickplatz zu sein, zwischen dem ganzen Plastikmüll, Bierdosen und PET-Flaschen picknicken Familien, die Kinder plantschen fröhlich im Fluss. Obwohl wir uns an solche Zustände eigentlich längst gewöhnt haben, wunderts uns doch sehr im pikfeinen, reichen Chile!
Wer in Lateinamerika einen Platz ohne Abfall sucht, kann weit fahren, so nehmen wir wie immer den gröbsten Müll rund ums Auto auf, welchen wir dann so weit möglich fachgerecht entsorgen, obwohl wir eigentlich wissen, dass er in den meisten Fällen früher oder später wieder irgendwo in der Landschaft landet. Ich schweife ab…
Das Jahr geht zu Ende
Am nächsten Morgen regnets! Seit Monaten hatten wir keinen richtigen Regen mehr, offenbar hat uns die Schlechtwetterfront, unter welchen einige unserer Freunde schon länger leiden, eingeholt. Wir streichen den geplanten Nationalpark und fahren nach Süden, dorthin wo der Himmel am hellsten ist. Das ist das Schöne am Reisen und gleichzeitig das Schwierige, spontanes Umplanen. Heute ist nämlich der 31.12. und wir wollen an einem schönen Platz das Jahresende feiern. So fahren wir direkt zum Lago Coburn und suchen uns einen Platz am Ufer. Mittlerweile haben sich die Wolken wieder verzogen und stattdessen brennt die Sonne vom Himmel. Trotz dem langen Weekend ist es friedlich und ruhig am See.
Das Feuer ist nicht nur gemütlich sondert hält uns auch die nervigen Flugobjekte der Kategorie „Rossbräme“ vom Leib, die in dieser Gegend momentan überall zu finden sind. Unser Silvestermenü besteht aus einem - wie könnts auch anders sein - bescheidenen Rindsbraten, einem reichhaltigen Salat und einer erlesenen Flasche Malbec, diesmal natürlich aus Chile. So lassen wir vor dem knisternden Feuer das alte Jahr Revue passieren und philosophieren über das Bevorstehende. Wir sind glücklich und dankbar, dass alles so problemlos läuft und wir Tag für Tag so unglaublich viel Erleben dürfen. Wir sind gespannt, was das neue Jahr bringt und wünschen uns und Euch in dieser Hinsicht nur das Beste, viel Glück und Gesundheit!
Am nächsten Morgen regnets! Seit Monaten hatten wir keinen richtigen Regen mehr, offenbar hat uns die Schlechtwetterfront, unter welchen einige unserer Freunde schon länger leiden, eingeholt. Wir streichen den geplanten Nationalpark und fahren nach Süden, dorthin wo der Himmel am hellsten ist. Das ist das Schöne am Reisen und gleichzeitig das Schwierige, spontanes Umplanen. Heute ist nämlich der 31.12. und wir wollen an einem schönen Platz das Jahresende feiern. So fahren wir direkt zum Lago Coburn und suchen uns einen Platz am Ufer. Mittlerweile haben sich die Wolken wieder verzogen und stattdessen brennt die Sonne vom Himmel. Trotz dem langen Weekend ist es friedlich und ruhig am See.
Das Feuer ist nicht nur gemütlich sondert hält uns auch die nervigen Flugobjekte der Kategorie „Rossbräme“ vom Leib, die in dieser Gegend momentan überall zu finden sind. Unser Silvestermenü besteht aus einem - wie könnts auch anders sein - bescheidenen Rindsbraten, einem reichhaltigen Salat und einer erlesenen Flasche Malbec, diesmal natürlich aus Chile. So lassen wir vor dem knisternden Feuer das alte Jahr Revue passieren und philosophieren über das Bevorstehende. Wir sind glücklich und dankbar, dass alles so problemlos läuft und wir Tag für Tag so unglaublich viel Erleben dürfen. Wir sind gespannt, was das neue Jahr bringt und wünschen uns und Euch in dieser Hinsicht nur das Beste, viel Glück und Gesundheit!
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
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