Chile/Argentinien 4 - Chiloé und Carretera Austral
Ueber dem Nebelmeer
Nachdem uns Argentinien so sehr mit Sonnenschein verwöhnt hat, wirkt das Nebelmeer, in welches wir auf der chilenischen Seite eintauchen, gleich doppelt deprimierend. Auch die Fahrt rund um den Lago Rupanco vermag uns nicht aufzuheitern, weil wir uns so auf die schneebedeckten Vulkane gefreut haben, die sich bei Sonnenschein so schön auf der Seeoberfläche spiegeln. Wir hatten einfach zu lange schönes Wetter, kommt jetzt die Strafe dafür?
Wir stehen am Ufer des Lago Llanquihue, dem zweitgrössten See Chiles und blicken hoch zum Vulkan Osorno - resp. in die Richtung wo wir ihn vermuten. Trotz des schlechten Wetters fahren wir hoch. Wir staunen nicht schlecht, als wir bereits nach wenigen hundert Höhenmetern die Nebelgrenze durchbrechen. Ueber uns eitel Sonnenschein, vor uns der Vulkan Osorno in seiner ganzen schneebedeckten Pracht. Die schlechte Laune ist wie weggeblasen, wir können uns kaum sattsehen an den Gipfeln, die ringsum aus dem dichten Nebelmeer ragen, es ist einfach atemberaubend schön! Beim Parkplatz angekommen, finden wir uns an der Talstation eines Sessellifts. Hier beginnt das Skigebiet bereits auf 1‘000 m, Skihüttenatmosphäre inklusive. Der Sessellift bringt die dickeingepackten Touristen einige Hundert Meter höher zu den ersten Schneefeldern, wo sie auf Plastiktüten fröhlich den kurzen Hang runter rutschen. Wir verzichten auf das Vergnügen und spazieren stattdessen hoch zum Mirador, wo wir einen fantastischen Blick auf das sich langsam auflösende Nebelmeer unter uns, den Lago Llanquihue und die Bergwelt darum geniessen. Am Abend, als die Touristen verschwunden und die Musikanlage im Refugio verstummt ist, bringt die untergehende Sonne den Vulkan zum Glühen, was bleibt ist nichts als Stille und ein Sternenhimmel, der nicht von dieser Welt ist.
Nachdem uns Argentinien so sehr mit Sonnenschein verwöhnt hat, wirkt das Nebelmeer, in welches wir auf der chilenischen Seite eintauchen, gleich doppelt deprimierend. Auch die Fahrt rund um den Lago Rupanco vermag uns nicht aufzuheitern, weil wir uns so auf die schneebedeckten Vulkane gefreut haben, die sich bei Sonnenschein so schön auf der Seeoberfläche spiegeln. Wir hatten einfach zu lange schönes Wetter, kommt jetzt die Strafe dafür?
Wir stehen am Ufer des Lago Llanquihue, dem zweitgrössten See Chiles und blicken hoch zum Vulkan Osorno - resp. in die Richtung wo wir ihn vermuten. Trotz des schlechten Wetters fahren wir hoch. Wir staunen nicht schlecht, als wir bereits nach wenigen hundert Höhenmetern die Nebelgrenze durchbrechen. Ueber uns eitel Sonnenschein, vor uns der Vulkan Osorno in seiner ganzen schneebedeckten Pracht. Die schlechte Laune ist wie weggeblasen, wir können uns kaum sattsehen an den Gipfeln, die ringsum aus dem dichten Nebelmeer ragen, es ist einfach atemberaubend schön! Beim Parkplatz angekommen, finden wir uns an der Talstation eines Sessellifts. Hier beginnt das Skigebiet bereits auf 1‘000 m, Skihüttenatmosphäre inklusive. Der Sessellift bringt die dickeingepackten Touristen einige Hundert Meter höher zu den ersten Schneefeldern, wo sie auf Plastiktüten fröhlich den kurzen Hang runter rutschen. Wir verzichten auf das Vergnügen und spazieren stattdessen hoch zum Mirador, wo wir einen fantastischen Blick auf das sich langsam auflösende Nebelmeer unter uns, den Lago Llanquihue und die Bergwelt darum geniessen. Am Abend, als die Touristen verschwunden und die Musikanlage im Refugio verstummt ist, bringt die untergehende Sonne den Vulkan zum Glühen, was bleibt ist nichts als Stille und ein Sternenhimmel, der nicht von dieser Welt ist.
Auf dem Fischmarkt
Unser Ziel ist die Hafenstadt Puerto Montt. 1853 von deutschen Einwohnern gegründet, kennt man sie heute vor allem als Startpunkt der Ruta National 7 - besser bekannt als die Carretera Austral - aber dazu später mehr.
Bevor wir uns jedoch auf der Abenteuerstrasse nach Süden treiben lassen, möchten wir noch etwas Meerluft schnuppern. In Puerto Montt führt uns unser Weg somit erstmal in die grossen Supermärkte um uns mit den chilenischen Luxusartikeln wie unter anderem Essiggurken, Toblerone-Schoggi und Salzstängeli einzudecken, an welche wir uns in Chile leider allzu schnell wieder gewöhnt haben.
Zur Mittagszeit fahren wir nach Angelmo ans Meer und besuchen den Fischmarkt. Die Luft riecht nach Salz und Fisch, am Himmel kreisen die Möwen und am Strand machen sich Seelöwen und Pelikane lautstark bemerkbar und warten auf einen Happen aus den Fischerbooten. Chile ist nach Norwegen der grösste Lachsproduzent, und obwohl der hiesige Zuchtlachs in Sachen Antibiotikabelastung keinen besonders guten Ruf geniesst, probieren wir natürlich das Ceviche de Salmon, die Empanadas de Marisco und andere der zahlreichen Leckereien, die hier an den Ständen feil geboten werden.
Weniger gut gefällt uns die touristische Seite. Die überteuerten Restaurants in den nachgebauten Stelzenhäuser, hier Pallafitos genannt, der Parkplatz wird pro Minute abgerechnet und die Gemüseverkäuferin will 1‘000 Pesos (CHF 1.50) für ein Foto von ihrem Riesenknoblauch, was wir selbstverständlich nicht bezahlen. Schade, solche Aktionen verderben einfach die ganze Stimmung.
Unser Ziel ist die Hafenstadt Puerto Montt. 1853 von deutschen Einwohnern gegründet, kennt man sie heute vor allem als Startpunkt der Ruta National 7 - besser bekannt als die Carretera Austral - aber dazu später mehr.
Bevor wir uns jedoch auf der Abenteuerstrasse nach Süden treiben lassen, möchten wir noch etwas Meerluft schnuppern. In Puerto Montt führt uns unser Weg somit erstmal in die grossen Supermärkte um uns mit den chilenischen Luxusartikeln wie unter anderem Essiggurken, Toblerone-Schoggi und Salzstängeli einzudecken, an welche wir uns in Chile leider allzu schnell wieder gewöhnt haben.
Zur Mittagszeit fahren wir nach Angelmo ans Meer und besuchen den Fischmarkt. Die Luft riecht nach Salz und Fisch, am Himmel kreisen die Möwen und am Strand machen sich Seelöwen und Pelikane lautstark bemerkbar und warten auf einen Happen aus den Fischerbooten. Chile ist nach Norwegen der grösste Lachsproduzent, und obwohl der hiesige Zuchtlachs in Sachen Antibiotikabelastung keinen besonders guten Ruf geniesst, probieren wir natürlich das Ceviche de Salmon, die Empanadas de Marisco und andere der zahlreichen Leckereien, die hier an den Ständen feil geboten werden.
Weniger gut gefällt uns die touristische Seite. Die überteuerten Restaurants in den nachgebauten Stelzenhäuser, hier Pallafitos genannt, der Parkplatz wird pro Minute abgerechnet und die Gemüseverkäuferin will 1‘000 Pesos (CHF 1.50) für ein Foto von ihrem Riesenknoblauch, was wir selbstverständlich nicht bezahlen. Schade, solche Aktionen verderben einfach die ganze Stimmung.
Chiloé
Mit der Fähre gelangen wir auf die zweitgrösste Insel Chiles. Die Chiloten, wie sich die Bewohner der Insel nennen, sind ein Volk von Fischern und Seefahrern, die Landschaft ist rauh, genau wie der abendliche Wind entlang der schroffen Westküste. Wir haben jede Menge Zeit die Insel zu erkunden, denn die Fähre nach Chaiten ans Festland geht erst in einer Woche. Die wilde Westküste gefällt uns besonders, wir campen direkt am Strand und machen eine grosse Parrillada mit den Vivas. Wir besuchen eine Kolonie Magellan- und Humboldtpinguine, schlendern durch Hafenstädtchen und probieren im Hafen von Dalcahue die lokale Spezialität: Curanto. Verschiedene Fleischstücke, Wurst, Muscheln, Kartoffeln und Knödel in einem Sud, die Riesenportion reicht locker für zwei. Ich müssts nicht jeden Tag haben aber es war eine interessante Abwechslung. Natürlich essen wir auch öfters Lachs, gedünstet oder als Ceviche, schmecken tuts auf jede Art.
Die Inselgruppe ist auch bekannt für ihre Jesuitenkirchen, und davon gibt’s viele. Manche wurden aufwändig restauriert und bemalt, andere sind ganz ursprünglich gehalten. Einige der Bauwerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind sogar Unesco Weltkulturerbe.
Bevor wir die Insel verlassen, fahren wir natürlich ans Ende der Strasse zum Panamericana-Denkmal. Hier endet, resp. beginnt die Panamericana offiziell. Mehr als 21‘000 km bis nach Anchorage, Alaska. Unglaublich dass uns diese Strasse mal mehr, mal weniger schon seit fast zwei Jahren begleitet.
In Quellon, von wo die Fähre nach Chaiten ablegt, treffen wir endlich auch die Gufligers wieder. Die Thurgauer Caro & Hifi haben ihre Reise mit ihrem selbst ausgebauten Defender vor 9 Monaten in Kolumbien gestartet und sind auch südwärts unterwegs. So verbringen wir die Wartezeit auf die Fähre gemeinsam mit vielen anderen Overlandern auf einem Parkplatz beim Fähranleger und tauschen News und Infos aus. Uns hat die Insel gut gefallen, vor allem, da wir in der ganzen Woche abgesehen von einem durchzogenen Tag ausschliesslich tolles Wetter hatten, was für diese Region nun wirklich nicht selbstverständlich ist.
Mit der Fähre gelangen wir auf die zweitgrösste Insel Chiles. Die Chiloten, wie sich die Bewohner der Insel nennen, sind ein Volk von Fischern und Seefahrern, die Landschaft ist rauh, genau wie der abendliche Wind entlang der schroffen Westküste. Wir haben jede Menge Zeit die Insel zu erkunden, denn die Fähre nach Chaiten ans Festland geht erst in einer Woche. Die wilde Westküste gefällt uns besonders, wir campen direkt am Strand und machen eine grosse Parrillada mit den Vivas. Wir besuchen eine Kolonie Magellan- und Humboldtpinguine, schlendern durch Hafenstädtchen und probieren im Hafen von Dalcahue die lokale Spezialität: Curanto. Verschiedene Fleischstücke, Wurst, Muscheln, Kartoffeln und Knödel in einem Sud, die Riesenportion reicht locker für zwei. Ich müssts nicht jeden Tag haben aber es war eine interessante Abwechslung. Natürlich essen wir auch öfters Lachs, gedünstet oder als Ceviche, schmecken tuts auf jede Art.
Die Inselgruppe ist auch bekannt für ihre Jesuitenkirchen, und davon gibt’s viele. Manche wurden aufwändig restauriert und bemalt, andere sind ganz ursprünglich gehalten. Einige der Bauwerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind sogar Unesco Weltkulturerbe.
Bevor wir die Insel verlassen, fahren wir natürlich ans Ende der Strasse zum Panamericana-Denkmal. Hier endet, resp. beginnt die Panamericana offiziell. Mehr als 21‘000 km bis nach Anchorage, Alaska. Unglaublich dass uns diese Strasse mal mehr, mal weniger schon seit fast zwei Jahren begleitet.
In Quellon, von wo die Fähre nach Chaiten ablegt, treffen wir endlich auch die Gufligers wieder. Die Thurgauer Caro & Hifi haben ihre Reise mit ihrem selbst ausgebauten Defender vor 9 Monaten in Kolumbien gestartet und sind auch südwärts unterwegs. So verbringen wir die Wartezeit auf die Fähre gemeinsam mit vielen anderen Overlandern auf einem Parkplatz beim Fähranleger und tauschen News und Infos aus. Uns hat die Insel gut gefallen, vor allem, da wir in der ganzen Woche abgesehen von einem durchzogenen Tag ausschliesslich tolles Wetter hatten, was für diese Region nun wirklich nicht selbstverständlich ist.
An der Nordwestküste:
Auf Pinguintour:
An der Ostküste:
Beachcamping, Riesenrhabarber und eine Vulkanwanderung
Mitten in der Nacht legt die Fähre in Chaiten an. Wir fahren zu einem nahen Parkplatz am Strand und holen uns noch eine Mütze Schlaf. Am Morgen erwachen wir - wie könnts auch anders sein - bei Eitel Sonnenschein. Hinter uns dichter Regenwald, vor uns spielen Seehunde im Meer, in der Ferne thronen schneebedeckte Vulkane. Wir nutzen das perfekte Wetter und fahren hinein in den Pumalin Nationalpark.
Der Naturpark wurde einst vom inzwischen verstorbenen US-Amerikanischen Millionär und North Face Gründer Doug Tompkins errichtet, um den gemässigten Regenwald und das letzte grosse zusammenhängende Waldgebiet Chiles zu schützen. Dazu kaufte Tompkins grosse Landstücke zusammen, unter anderem Gebiete die von Rinderzüchtern und der Holzindustrie entwaldet wurden. Nach dem Tod des Gründers 2015 ging der Park an die Regierung (Quelle: Wiki).
In den nächsten Tagen erkunden wir den Park. Wir wandern hoch zum noch immer aktiven Vulkan Chaiten, der hier im 2008 völlig unerwartet ausbrach und die Gegend mit einem Glut- und Ascheregen verunstaltete. Die Wanderung über hohe Holzstufen ist steil und streng, doch die Aussicht oben ist spektakulär!
Nach einem lustigen Abend am Flussufer mit den Gufligers und einer australischen Familie fahren wir am nächsten Tag weiter in den Park und laufen den kurzen Sendero de Alerce. Die Alerce (patagonische Zypresse) wird bis 50 m hoch und sehr alt, die älteste ihrer Art wird auf 3‘600 Jahre geschätzt!
Diesmal campen wir direkt am Strand, wo wir am Morgen Delphine und Seehunde beobachten können. Ich hab sogar einen verirrten Pinguin gesichtet, nur glaubt mir das natürlich wieder keiner ;-)
Auch am dritten Tag bleibt uns das Wetter hold und wir erkunden auch noch den Südteil des Parks und einen Mirador, von welchem man eine tolle Sicht auf den vereisten Vulkan Michimahueda hat. Im gesamten Park dominieren die Nalcas, riesige rhabarberähnliche Pflanzen, die man bei Regen glatt als Regenschirm benutzen könnte.
Die Strasse durch den Park gehört auch wieder zur berühmten Ruta 7 - genannt Carretera Austral, welcher wir von hier Richtung Süden folgen werden.
Die Carretera Austral wurde 1976 von Diktator Augusto Pinochet in Auftrag gegeben, um die südlichen Provinzen Chiles zu verbinden, damit diese nicht mehr von Argentinischer Seite her versorgt werden müssen. Der Bau der Strasse ist das aufwendigste Grossprojekt Chiles im 20. Jahrhundert, bis heute wird daran gearbeitet und noch immer müssen Teilstücke mit Fähren umfahren werden, ausserdem ist sie über weite Strecken nicht asphaltiert. Auf 1‘350 km führt die Strasse durch eine der schönsten Gegenden Patagoniens - ein Muss für Panamericana-Reisende!
Weder Mühen noch Kosten wurden für den Bau der Strasse gescheut, sie durch unwegsames Gelände getrieben entlang von Fjorden, Seen und Bergen. Dadurch kommt es auch immer wieder zu Erdruschen und Schäden durch Steinschlag oder Wasser. Seit Dezember ist die Strasse bei Villa Santa Lucia durch eine Schlammlawine für Monate unpassierbar, deshalb fährt eine kostenlose Fähre von Chaiten nach Puerto Raul Marin Balmaceda.
Mitten in der Nacht legt die Fähre in Chaiten an. Wir fahren zu einem nahen Parkplatz am Strand und holen uns noch eine Mütze Schlaf. Am Morgen erwachen wir - wie könnts auch anders sein - bei Eitel Sonnenschein. Hinter uns dichter Regenwald, vor uns spielen Seehunde im Meer, in der Ferne thronen schneebedeckte Vulkane. Wir nutzen das perfekte Wetter und fahren hinein in den Pumalin Nationalpark.
Der Naturpark wurde einst vom inzwischen verstorbenen US-Amerikanischen Millionär und North Face Gründer Doug Tompkins errichtet, um den gemässigten Regenwald und das letzte grosse zusammenhängende Waldgebiet Chiles zu schützen. Dazu kaufte Tompkins grosse Landstücke zusammen, unter anderem Gebiete die von Rinderzüchtern und der Holzindustrie entwaldet wurden. Nach dem Tod des Gründers 2015 ging der Park an die Regierung (Quelle: Wiki).
In den nächsten Tagen erkunden wir den Park. Wir wandern hoch zum noch immer aktiven Vulkan Chaiten, der hier im 2008 völlig unerwartet ausbrach und die Gegend mit einem Glut- und Ascheregen verunstaltete. Die Wanderung über hohe Holzstufen ist steil und streng, doch die Aussicht oben ist spektakulär!
Nach einem lustigen Abend am Flussufer mit den Gufligers und einer australischen Familie fahren wir am nächsten Tag weiter in den Park und laufen den kurzen Sendero de Alerce. Die Alerce (patagonische Zypresse) wird bis 50 m hoch und sehr alt, die älteste ihrer Art wird auf 3‘600 Jahre geschätzt!
Diesmal campen wir direkt am Strand, wo wir am Morgen Delphine und Seehunde beobachten können. Ich hab sogar einen verirrten Pinguin gesichtet, nur glaubt mir das natürlich wieder keiner ;-)
Auch am dritten Tag bleibt uns das Wetter hold und wir erkunden auch noch den Südteil des Parks und einen Mirador, von welchem man eine tolle Sicht auf den vereisten Vulkan Michimahueda hat. Im gesamten Park dominieren die Nalcas, riesige rhabarberähnliche Pflanzen, die man bei Regen glatt als Regenschirm benutzen könnte.
Die Strasse durch den Park gehört auch wieder zur berühmten Ruta 7 - genannt Carretera Austral, welcher wir von hier Richtung Süden folgen werden.
Die Carretera Austral wurde 1976 von Diktator Augusto Pinochet in Auftrag gegeben, um die südlichen Provinzen Chiles zu verbinden, damit diese nicht mehr von Argentinischer Seite her versorgt werden müssen. Der Bau der Strasse ist das aufwendigste Grossprojekt Chiles im 20. Jahrhundert, bis heute wird daran gearbeitet und noch immer müssen Teilstücke mit Fähren umfahren werden, ausserdem ist sie über weite Strecken nicht asphaltiert. Auf 1‘350 km führt die Strasse durch eine der schönsten Gegenden Patagoniens - ein Muss für Panamericana-Reisende!
Weder Mühen noch Kosten wurden für den Bau der Strasse gescheut, sie durch unwegsames Gelände getrieben entlang von Fjorden, Seen und Bergen. Dadurch kommt es auch immer wieder zu Erdruschen und Schäden durch Steinschlag oder Wasser. Seit Dezember ist die Strasse bei Villa Santa Lucia durch eine Schlammlawine für Monate unpassierbar, deshalb fährt eine kostenlose Fähre von Chaiten nach Puerto Raul Marin Balmaceda.
Auf hoher See
Dank der frühzeitigen Reservierung der Gufligers haben wir ein Ticket für die Fähre. Jetzt in der Hochsaison ist diese oft lange ausgebucht und wer sich kein Online-Ticket ergattern konnte, steht halt am Fähranleger und wartet. Hier treffen wir auch die australische Familie wieder, die bereits den zweiten Tag hier steht und campt. Überhaupt sieht es hier aus wie auf einem Campingplatz. Die Menschen picknicken in aller Ruhe neben der Warteschlange, haben ihre Zelte unter den Bäumen aufgeschlagen und warten…
Gegen 23.00 Uhr fahren wir einmal mehr gemeinsam mit den „Vivas“ und den „Gufis“ auf die Fähre, klappen das Dach hoch und verschlafen die siebenstündige Fahrt in den Süden bequem im eigenen Bett, während sich meisten Passagiere oben irgendwo eine Ecke zum Schlafen suchen. Am Ziel angekommen, fahren wir ein paar Hundert Meter an den nächsten Strand und schlafen fast nahtlos weiter. Erst gegen Mittag kriechen wir aus unseren Autos und geniessen die schöne Umgebung mit einer Tasse Kaffee in der Hand.
Die Fahrt entlang des Rio Palena ist wunderschön. Wir finden einen tollen Platz zum Mittagessen und bleiben gleich dort, schliesslich hatten wir ja eine kurze Nacht. Die „Vivas“ schliessen sich gleich an während die „Gufis“ noch etwas Strecke machen wollen. Die Jungs werkeln an den Autos, Nadine betreibt Recherche und ich wasche mal wieder ein paar Kleider im Fluss - hat irgendwie was meditatives. Abends können wir sogar noch einen Otter beobachten wie er im Fluss jagd, was für ein schöner Tag!
Dank der frühzeitigen Reservierung der Gufligers haben wir ein Ticket für die Fähre. Jetzt in der Hochsaison ist diese oft lange ausgebucht und wer sich kein Online-Ticket ergattern konnte, steht halt am Fähranleger und wartet. Hier treffen wir auch die australische Familie wieder, die bereits den zweiten Tag hier steht und campt. Überhaupt sieht es hier aus wie auf einem Campingplatz. Die Menschen picknicken in aller Ruhe neben der Warteschlange, haben ihre Zelte unter den Bäumen aufgeschlagen und warten…
Gegen 23.00 Uhr fahren wir einmal mehr gemeinsam mit den „Vivas“ und den „Gufis“ auf die Fähre, klappen das Dach hoch und verschlafen die siebenstündige Fahrt in den Süden bequem im eigenen Bett, während sich meisten Passagiere oben irgendwo eine Ecke zum Schlafen suchen. Am Ziel angekommen, fahren wir ein paar Hundert Meter an den nächsten Strand und schlafen fast nahtlos weiter. Erst gegen Mittag kriechen wir aus unseren Autos und geniessen die schöne Umgebung mit einer Tasse Kaffee in der Hand.
Die Fahrt entlang des Rio Palena ist wunderschön. Wir finden einen tollen Platz zum Mittagessen und bleiben gleich dort, schliesslich hatten wir ja eine kurze Nacht. Die „Vivas“ schliessen sich gleich an während die „Gufis“ noch etwas Strecke machen wollen. Die Jungs werkeln an den Autos, Nadine betreibt Recherche und ich wasche mal wieder ein paar Kleider im Fluss - hat irgendwie was meditatives. Abends können wir sogar noch einen Otter beobachten wie er im Fluss jagd, was für ein schöner Tag!
Auf der Carretera Austral
Nun geht’s dann aber endlich auf die Carretera Austral. Bevor wir die aber so richtig geniessen können, stehen wir erstmal zwei Stunden im Stau vor der nächsten Fähre, dem nächsten Erdrutsch. Es geht gegen Mittag zu und wir hatten noch kein Frühstück. Während es am Strassenrand normalerweise alle paar Kilometer Empanadas zu kaufen gibt, haben wir heute nichts gefunden. Ich beobachte eine Frau, die Sandwich an die Wartenden verkauft. Langsam kommt sie näher. Beim Landy von den „Vivas“, die etwas vor uns in der Schlange warten, bleibt sie stehen, offenbar kauft ihr Sergio ihr ganzes Kontingent ab. Nachdem sie das letzte Sandwich noch auf den Boden fallen liess dreht sie ab und verschwindet, grrhh… das kostet Dich ein Bier Sergio! Danach geht’s dann aber plötzlich zackig und nach der Fährpassage suchen wir uns ein endlich ein Mittagsplätzchen.
Die Carretera Austral ist wirklich eine Panoramastrasse, nach jeder Kurve gibt es eine neue Aussicht, einen neuen See oder einen vergletscherten Berg - Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf, ausserdem gilt es auf der schmalen Schotterstrasse höllisch auf den Gegenverkehr aufzupassen, der manchmal recht kamikazemässig um die Ecke gedriftet kommt. Die Strasse ist gleichermassen beliebt bei Overlandern, Velofahrern, Töfffahrern und vorallem Trampern. Unglaublich wie viele Backpacker am Strassenrand stehen und den Daumen raushalten, einige winken noch lachend, andere schauen nur noch flehend, dass muss ein hartes Leben sein. Uns kommt es vor, als ob jeder junge Chilene einmal in seinem Leben die Carretera Austral rauf und runter pilgern muss.
Nun geht’s dann aber endlich auf die Carretera Austral. Bevor wir die aber so richtig geniessen können, stehen wir erstmal zwei Stunden im Stau vor der nächsten Fähre, dem nächsten Erdrutsch. Es geht gegen Mittag zu und wir hatten noch kein Frühstück. Während es am Strassenrand normalerweise alle paar Kilometer Empanadas zu kaufen gibt, haben wir heute nichts gefunden. Ich beobachte eine Frau, die Sandwich an die Wartenden verkauft. Langsam kommt sie näher. Beim Landy von den „Vivas“, die etwas vor uns in der Schlange warten, bleibt sie stehen, offenbar kauft ihr Sergio ihr ganzes Kontingent ab. Nachdem sie das letzte Sandwich noch auf den Boden fallen liess dreht sie ab und verschwindet, grrhh… das kostet Dich ein Bier Sergio! Danach geht’s dann aber plötzlich zackig und nach der Fährpassage suchen wir uns ein endlich ein Mittagsplätzchen.
Die Carretera Austral ist wirklich eine Panoramastrasse, nach jeder Kurve gibt es eine neue Aussicht, einen neuen See oder einen vergletscherten Berg - Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf, ausserdem gilt es auf der schmalen Schotterstrasse höllisch auf den Gegenverkehr aufzupassen, der manchmal recht kamikazemässig um die Ecke gedriftet kommt. Die Strasse ist gleichermassen beliebt bei Overlandern, Velofahrern, Töfffahrern und vorallem Trampern. Unglaublich wie viele Backpacker am Strassenrand stehen und den Daumen raushalten, einige winken noch lachend, andere schauen nur noch flehend, dass muss ein hartes Leben sein. Uns kommt es vor, als ob jeder junge Chilene einmal in seinem Leben die Carretera Austral rauf und runter pilgern muss.
Gaumenfreuden und Patagonische Kultur
Das Wetter verwöhnt uns mit viel Sonne, die Landschaft wunderschön, doch für einmal halten wir nicht Ausschau nach einem der zahlreichen tollen Wildcamps an einem Fluss oder See, wir wollen zum Camping Torre Simpson, von dem wir schon so viel gehört haben. Nacho und seine Frau Sandra führen ihre Bio-Gärtnerei und den Camping mit viel Hingabe und weihen ihre Besucher in die Gebräuche des Maté-Trinkens ein. Der Maté ist das Getränk der Gautschos Patagoniens, selten sieht man diese ohne ihr Tässchen, die Bombilla (eine Art Trinkhalm mit Filter) und der Thermoskanne. Hier wird der Maté sehr zeremoniell getrunken, es gehört zum Tagesritual und erinnert uns irgendwie an die Sache mit der Friedenspfeife. Gemeinsam mit den Vivas und den Gufligers sitzen wir bei Nacho am Küchentisch und lauschen seinen Erzählungen und schlürfen den Maté, ein herrliches Erlebnis. Danach werfen wir unsere Lebensmittel zusammen und grillen gemeinsam. Sergios frischer Lachs wird mit einem leckeren Risotto von Caro begleitet und mit Danis Ratatouille abgerundet, dazu gibt’s natürlich einen tollen Wein, wir geniessen den Abend in vollen Zügen.
Der Camping ist sehr beliebt und wir treffen auf bekannte und neue Gesichter, wie die 3-köpfige St. Galler Familie die mit einem PW mit Anhänger, einem Camper und einem alten ausgebauten Postauto reist! Sachen gibt’s…
Nach einem gemeinsamen Brunch mit frischem Butterzopf und French Toast von Hifi und Sergio (viiiielen Dank nochmal an dieser Stelle) folgen wir wieder dem Drang nach Süden.
Das Wetter verwöhnt uns mit viel Sonne, die Landschaft wunderschön, doch für einmal halten wir nicht Ausschau nach einem der zahlreichen tollen Wildcamps an einem Fluss oder See, wir wollen zum Camping Torre Simpson, von dem wir schon so viel gehört haben. Nacho und seine Frau Sandra führen ihre Bio-Gärtnerei und den Camping mit viel Hingabe und weihen ihre Besucher in die Gebräuche des Maté-Trinkens ein. Der Maté ist das Getränk der Gautschos Patagoniens, selten sieht man diese ohne ihr Tässchen, die Bombilla (eine Art Trinkhalm mit Filter) und der Thermoskanne. Hier wird der Maté sehr zeremoniell getrunken, es gehört zum Tagesritual und erinnert uns irgendwie an die Sache mit der Friedenspfeife. Gemeinsam mit den Vivas und den Gufligers sitzen wir bei Nacho am Küchentisch und lauschen seinen Erzählungen und schlürfen den Maté, ein herrliches Erlebnis. Danach werfen wir unsere Lebensmittel zusammen und grillen gemeinsam. Sergios frischer Lachs wird mit einem leckeren Risotto von Caro begleitet und mit Danis Ratatouille abgerundet, dazu gibt’s natürlich einen tollen Wein, wir geniessen den Abend in vollen Zügen.
Der Camping ist sehr beliebt und wir treffen auf bekannte und neue Gesichter, wie die 3-köpfige St. Galler Familie die mit einem PW mit Anhänger, einem Camper und einem alten ausgebauten Postauto reist! Sachen gibt’s…
Nach einem gemeinsamen Brunch mit frischem Butterzopf und French Toast von Hifi und Sergio (viiiielen Dank nochmal an dieser Stelle) folgen wir wieder dem Drang nach Süden.
Cerro Castillo und der Lago General Carrera
Coyhaique ist die letzte grössere Stadt auf der Carretera und wir kaufen nochmal tüchtig ein. Auch die Dieseltanks werden bis zum Anschlag gefüllt, ein Tag der unser Kostenstatistik mal wieder tüchtig nach oben korrigiert. Durch wilde Landschaft, Prärie und Weideland geht’s weiter in den Süden. Es ist bewölkt und windig, doch es gelingt uns noch die imposanten Zacken des Cerro Castillo zu fotografieren, bevor diese in den Wolken verschwinden. Der Umweg über Puerto Ibanez begeistert uns, erst der Blick auf den leuchtend türkisfarbenen Lago General Carrera, den grössten See Patagoniens, dann der imposante Wasserfall des Rio Ibanez und schliesslich die Aussicht über die Seenlandschaft, einfach nur WOW.
Am nächsten Morgen hängen dicke Wolken über dem See, genau heute wo wir die Marmorgrotten besuchen wollen. Bis wir allerdings Puerto Rio Tranquillo erreichen, reissen die Wolken stellenweise auf und wir entscheiden uns spontan für die Bootstour, zumal es heute nur sehr wenig Wind hat und der See somit recht ruhig ist.
Coyhaique ist die letzte grössere Stadt auf der Carretera und wir kaufen nochmal tüchtig ein. Auch die Dieseltanks werden bis zum Anschlag gefüllt, ein Tag der unser Kostenstatistik mal wieder tüchtig nach oben korrigiert. Durch wilde Landschaft, Prärie und Weideland geht’s weiter in den Süden. Es ist bewölkt und windig, doch es gelingt uns noch die imposanten Zacken des Cerro Castillo zu fotografieren, bevor diese in den Wolken verschwinden. Der Umweg über Puerto Ibanez begeistert uns, erst der Blick auf den leuchtend türkisfarbenen Lago General Carrera, den grössten See Patagoniens, dann der imposante Wasserfall des Rio Ibanez und schliesslich die Aussicht über die Seenlandschaft, einfach nur WOW.
Am nächsten Morgen hängen dicke Wolken über dem See, genau heute wo wir die Marmorgrotten besuchen wollen. Bis wir allerdings Puerto Rio Tranquillo erreichen, reissen die Wolken stellenweise auf und wir entscheiden uns spontan für die Bootstour, zumal es heute nur sehr wenig Wind hat und der See somit recht ruhig ist.
Eine Bootsfahrt die ist lustig….
Die Fahrt auf dem türkisfarbenen See ist eine Freude für sich, doch auch die Marmorgrotten sind toll anzusehen. In einige Höhlen kann man mit dem Boot reinfahren, andere sind mehr Auswaschungen im Fels aber die Farben sind schon beeindruckend. Die viel gerühmte Catedral de Marmol hat uns zwar etwas enttäuscht, aber dennoch hat sich die rund 90-minütige Bootstour gelohnt.
Die Fahrt auf dem türkisfarbenen See ist eine Freude für sich, doch auch die Marmorgrotten sind toll anzusehen. In einige Höhlen kann man mit dem Boot reinfahren, andere sind mehr Auswaschungen im Fels aber die Farben sind schon beeindruckend. Die viel gerühmte Catedral de Marmol hat uns zwar etwas enttäuscht, aber dennoch hat sich die rund 90-minütige Bootstour gelohnt.
Im Valle Exploradores
Der Abstecher ins Valle Exploradores ist trotz des verhangenen Himmels ein Highlight. Man wähnt sich in den Alpen, mit den steil aufragenden Felsen, den Hängegletschern und den tiefblauen Bergseen, dabei sind wir in Wahrheit noch nicht mal auf 100 müM, unglaublich… Wir fahren ein gutes Stück ins Tal hinein und übernachten an einem klaren Fluss, in der Hoffnung, dass sich das Tal morgen bei besserem Wetter etwas fotogener zeigt. Leider zeigt sich das Wetter am nächsten Tag noch garstiger und wir sind froh, haben wir gestern noch ein paar Fotos gemacht. Zurück in Puerto Rio Tranquillo ist der Hafen geschlossen, der Wind fegt über den See, gute Entscheidung die Tour gestern zu machen. Ein Stromausfall bringt das Dorf innert Sekunden in den Ausnahmezustand. Es bildet sich eine lange Schlange an der einzigen Tankstelle, die wenigen Tante Emma Läden schliessen die Tore, nichts geht mehr. Da wir noch genug Diesel und Vorräte haben, fahren wir gelassen weiter, vorbei an den Horden Backpackern, die am Strassenrand campieren oder sich eine Mitfahrgelegenheit erbetteln.
Der Abstecher ins Valle Exploradores ist trotz des verhangenen Himmels ein Highlight. Man wähnt sich in den Alpen, mit den steil aufragenden Felsen, den Hängegletschern und den tiefblauen Bergseen, dabei sind wir in Wahrheit noch nicht mal auf 100 müM, unglaublich… Wir fahren ein gutes Stück ins Tal hinein und übernachten an einem klaren Fluss, in der Hoffnung, dass sich das Tal morgen bei besserem Wetter etwas fotogener zeigt. Leider zeigt sich das Wetter am nächsten Tag noch garstiger und wir sind froh, haben wir gestern noch ein paar Fotos gemacht. Zurück in Puerto Rio Tranquillo ist der Hafen geschlossen, der Wind fegt über den See, gute Entscheidung die Tour gestern zu machen. Ein Stromausfall bringt das Dorf innert Sekunden in den Ausnahmezustand. Es bildet sich eine lange Schlange an der einzigen Tankstelle, die wenigen Tante Emma Läden schliessen die Tore, nichts geht mehr. Da wir noch genug Diesel und Vorräte haben, fahren wir gelassen weiter, vorbei an den Horden Backpackern, die am Strassenrand campieren oder sich eine Mitfahrgelegenheit erbetteln.
Ruinen und Stollen
Auf Nachos Tipp verlassen wir die Carretera am Südende des Sees und fahren ein Stück Richtung Chile Chico. Wir machen uns auf die Suche nach der Mina Escondida oben im Berg. Nachos Beschreibung stimmt ziemlich gut und bald fahren wir in der Untersetzung im Berg rum. Es gibt alte Gebäude und Stollen zu besichtigen und alles mit einer super Aussicht runter auf den See. Am Abend klart es wunderbar auf und auf einem Spaziergang haben wir eine tolle Sicht auf die Schneeberge im Campo Hielo norte.
Auf Nachos Tipp verlassen wir die Carretera am Südende des Sees und fahren ein Stück Richtung Chile Chico. Wir machen uns auf die Suche nach der Mina Escondida oben im Berg. Nachos Beschreibung stimmt ziemlich gut und bald fahren wir in der Untersetzung im Berg rum. Es gibt alte Gebäude und Stollen zu besichtigen und alles mit einer super Aussicht runter auf den See. Am Abend klart es wunderbar auf und auf einem Spaziergang haben wir eine tolle Sicht auf die Schneeberge im Campo Hielo norte.
Entlang des Rio Baker
Zurück auf der Carretera stossen wir auf den Rio Baker. Wir haben schon viel von seiner legendären Farbe gehört, aber dieses intensive Blau ist echt nicht von dieser Welt! Wir geniessen die Fahrt entlang des Flusses, bis er schliesslich auf den Rio Neff trifft und sich die Farben vermischen. Eine wirklich faszinierende Gegend hier unten.
Cochrane ist ein kleines Nest, hat aber alles was wir brauchen. Ein Gemischtwarenladen in der Grösse eines durchschnittlichen Wohnzimmers, mit einem Sortiment das sich wirklich sehen lassen kann. Da gibt es eine ansehnliche Kollektion Damenschuhe und Kindermode, dazwischen das Tierfutter und daneben die Angelabteilung. Die Zwiebeln sind zwischen den Geschenkartikeln und den Schrauben, irgendwo steht noch eine Tiefkühltruhe mit Fleisch und Eis. Hier finde ich sogar eine schicke Bombilla für meinen Maté und noch ein paar Dinge die ich schon lange gesucht habe. Ausserdem hats im Dorf zwei Tankstellen, eine Bäckerei mit leckeren Empanadas und ein Café mit gutem Wlan und das brauchen wir dringend.
Wir haben uns mit den Vivas und den Gufligers auf einem Camping weiter südlich verabredet, um unser geplantes Abenteuer zu besprechen. Seit wir uns in Chiloé getroffen haben, planen wir die Andenquerung am Paso Rio Mayer bei Villa O’Higgins, dem südlichen Ende der Carretera Austral. Eigentlich ist der Paso Roballo der südlichste Grenzübergang für Fahrzeuge, aber wir haben gehört, dass der Rio Mayer je nach Jahreszeit für Offroadfahrzeuge passierbar sein soll. Für Reiter, Zweiradfahrer und Wanderer soll die Querung offenbar möglich sein, da über den Rio Mayer, dem Knackpunkt der Mission, eine Fussgängerbrücke existieren soll, Autos müssen jedoch zwangsläufig durch den Fluss. Bei diesem Weg würden wir mehrere Hundert Kilometer Weg sparen, ausserdem wäre es einfach ein spezielles Abenteuer.
Leider kommen aber alle mit schlechten Nachrichten an: selbst wenn wir den Weg durchs Schwemmland ohne Guide finden, der Fluss führt viel zu viel Wasser jetzt im Sommer und ist unmöglich zu durchfahren. Ausserdem gibt es auf argentinischer Seite keine weiterführende Strasse, eine weitere Herausforderung. Schweren Herzens blasen wir die Aktion ab, und jeder geht wieder seines eigenen Weges.
Wir schenken uns die Fahrt runter nach Villa O‘Higgins. Gut 300 km und zwei Fähren hin und zurück, nur um am Ende der Carretera Austral zu stehen ist uns dann doch zu viel, zumal unser Wetter-App auch da unten nichts Gutes verheissen lässt.
Wir fahren bis zum Café von Don Arnoldo und Dona Luzmila. Das betagte Päärchen hat ein kleines Haus und einen Garten, wo sie Velofahrer campen lassen. Dona Luzmila macht wunderbare Konfi und Brötchen, und freut sich über jeden Gast der zum Plaudern kommt. Zur bestellten heissen Schokolade bekommen wir grad ein ganzes Frühstück aufgetischt mit leckeren Sopallitas (frittierte Brötchen) und Nalca-Konfi, dem rhabarberähnlichen Gewächs mit den grossen Blättern. Die beiden leben schon ihr ganzes Leben hier an der Strasse und kommen nicht oft weg. Die Kinder leben in der Stadt, frisches Gemüse bekommen sie nur selten und überhaupt sind die Besucher eine herrliche Abwechslung erzählt uns Dona Luzmila. Zum Abschied gibt’s eine herzliche Umarmung und Küsse, das geht ganz tief ins Herz.
Zurück auf der Carretera stossen wir auf den Rio Baker. Wir haben schon viel von seiner legendären Farbe gehört, aber dieses intensive Blau ist echt nicht von dieser Welt! Wir geniessen die Fahrt entlang des Flusses, bis er schliesslich auf den Rio Neff trifft und sich die Farben vermischen. Eine wirklich faszinierende Gegend hier unten.
Cochrane ist ein kleines Nest, hat aber alles was wir brauchen. Ein Gemischtwarenladen in der Grösse eines durchschnittlichen Wohnzimmers, mit einem Sortiment das sich wirklich sehen lassen kann. Da gibt es eine ansehnliche Kollektion Damenschuhe und Kindermode, dazwischen das Tierfutter und daneben die Angelabteilung. Die Zwiebeln sind zwischen den Geschenkartikeln und den Schrauben, irgendwo steht noch eine Tiefkühltruhe mit Fleisch und Eis. Hier finde ich sogar eine schicke Bombilla für meinen Maté und noch ein paar Dinge die ich schon lange gesucht habe. Ausserdem hats im Dorf zwei Tankstellen, eine Bäckerei mit leckeren Empanadas und ein Café mit gutem Wlan und das brauchen wir dringend.
Wir haben uns mit den Vivas und den Gufligers auf einem Camping weiter südlich verabredet, um unser geplantes Abenteuer zu besprechen. Seit wir uns in Chiloé getroffen haben, planen wir die Andenquerung am Paso Rio Mayer bei Villa O’Higgins, dem südlichen Ende der Carretera Austral. Eigentlich ist der Paso Roballo der südlichste Grenzübergang für Fahrzeuge, aber wir haben gehört, dass der Rio Mayer je nach Jahreszeit für Offroadfahrzeuge passierbar sein soll. Für Reiter, Zweiradfahrer und Wanderer soll die Querung offenbar möglich sein, da über den Rio Mayer, dem Knackpunkt der Mission, eine Fussgängerbrücke existieren soll, Autos müssen jedoch zwangsläufig durch den Fluss. Bei diesem Weg würden wir mehrere Hundert Kilometer Weg sparen, ausserdem wäre es einfach ein spezielles Abenteuer.
Leider kommen aber alle mit schlechten Nachrichten an: selbst wenn wir den Weg durchs Schwemmland ohne Guide finden, der Fluss führt viel zu viel Wasser jetzt im Sommer und ist unmöglich zu durchfahren. Ausserdem gibt es auf argentinischer Seite keine weiterführende Strasse, eine weitere Herausforderung. Schweren Herzens blasen wir die Aktion ab, und jeder geht wieder seines eigenen Weges.
Wir schenken uns die Fahrt runter nach Villa O‘Higgins. Gut 300 km und zwei Fähren hin und zurück, nur um am Ende der Carretera Austral zu stehen ist uns dann doch zu viel, zumal unser Wetter-App auch da unten nichts Gutes verheissen lässt.
Wir fahren bis zum Café von Don Arnoldo und Dona Luzmila. Das betagte Päärchen hat ein kleines Haus und einen Garten, wo sie Velofahrer campen lassen. Dona Luzmila macht wunderbare Konfi und Brötchen, und freut sich über jeden Gast der zum Plaudern kommt. Zur bestellten heissen Schokolade bekommen wir grad ein ganzes Frühstück aufgetischt mit leckeren Sopallitas (frittierte Brötchen) und Nalca-Konfi, dem rhabarberähnlichen Gewächs mit den grossen Blättern. Die beiden leben schon ihr ganzes Leben hier an der Strasse und kommen nicht oft weg. Die Kinder leben in der Stadt, frisches Gemüse bekommen sie nur selten und überhaupt sind die Besucher eine herrliche Abwechslung erzählt uns Dona Luzmila. Zum Abschied gibt’s eine herzliche Umarmung und Küsse, das geht ganz tief ins Herz.
Im Parque Patagonia
Nach einem Zwischenstopp bei der Bäckerei in Cochrane geht’s nach Osten Richtung Paso Roballo. Wir durchqueren den Parque Patagonia, ein weiteres Projekt von Kris & Doug Thompkins. Die Strasse führt durch endlose Prärie mit unzähligen Guanakos (wilde Lamas). Leider gibt es für uns ausser dem Geniessen der traumhaften Landschaft nicht allzu viel zu tun im Park. Das Wetter lädt nicht zum Wandern ein und sämtliche Nebenstrassen sind gesperrt. Gegen Abend stehen wir völlig ungeplant bereits kurz vor dem Pass und der Grenze nach Argentinien. Dani guckt mich an und meint lakonisch: eigentlich könnten wir heute schon über die Grenze...
Mein Lächeln gefriert und mein hektischer Blick wandert zu der gut gefüllten Gemüsetasche und dem Kühlschrank mit Wurst- und Käsewaren… Oh nein, nicht schon wieder…
Nach einem Zwischenstopp bei der Bäckerei in Cochrane geht’s nach Osten Richtung Paso Roballo. Wir durchqueren den Parque Patagonia, ein weiteres Projekt von Kris & Doug Thompkins. Die Strasse führt durch endlose Prärie mit unzähligen Guanakos (wilde Lamas). Leider gibt es für uns ausser dem Geniessen der traumhaften Landschaft nicht allzu viel zu tun im Park. Das Wetter lädt nicht zum Wandern ein und sämtliche Nebenstrassen sind gesperrt. Gegen Abend stehen wir völlig ungeplant bereits kurz vor dem Pass und der Grenze nach Argentinien. Dani guckt mich an und meint lakonisch: eigentlich könnten wir heute schon über die Grenze...
Mein Lächeln gefriert und mein hektischer Blick wandert zu der gut gefüllten Gemüsetasche und dem Kühlschrank mit Wurst- und Käsewaren… Oh nein, nicht schon wieder…
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
chile4_2018_breakaway_9999.gpx | |
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