Lesotho - The kingdom in the sky
Februar 2019
Hoch nach Lesotho
Da stehen wir nun, im Niemandsland am Fusse des legendären Sani-Passes. Der höchste Strassenpass Südafrikas – aber bei weitem nicht von Lesotho – schraubt sich über viele steile und enge Serpentinen hoch aufs Plateau, auf welchem Lesotho liegt – oder eher thront – denn Lesotho ist der einzige Staat der Welt, der komplett über 1‘000 m liegt, der grösste Teil des Land liegt sogar über 2‘000 m, deswegen auch die Bezeichnung „The kingdom in the sky“ (das Königreich im Himmel).
Jeder Weg nach Lesotho führt steil in die Höhe, aber keiner soll so abenteuerlich sind wie der Sani-Pass, welcher nur mit Allradfahrzeugen befahren werden darf. Geweckt werden wir von einem Minibussen voller fröhlich winkender Menschen der nahe unseres Schlafplatzes den Berg runter holpert, kann ja nicht so wild sein. Tatsächlich ist der Pass fahrtechnisch ein Klacks, jedenfalls wenn man Schweizer Alpenpässe gewohnt ist, die Aussicht ins Tal ist nichtdestotrotz atemberaubend! Kaum haben wir das Plateau erreicht, wechselt die grobschottrige Piste auf feinsten Asphalt und wir stehen vor der Grenzstation in Lesotho. Die Einreiseformalitäten werden von einem dick eingemummten Zöllner in kaum einer Minute erledigt, es ist tatsächlich a…kalt hier oben so früh am Morgen. Natürlich kehren wir in der Sani-Top-Lodge ein, in welcher das höchste Pub Afrikas zu finden ist. Wir trinken eine heisse Schokolade auf der Panoramaterrasse, lassen uns von der Morgensonne den Pelz wärmen und geniessen die Aussicht auf den Pass und bis weit über Südafrika. Bevor es losgeht, kaufen wir in einem kleinen Wellblechcontainer eine SIM-Karte und Datenvolumen für eine Woche, das Ganze für weniger als 2 sFr.!
Bei der Weiterfahrt sehen wir erstmals die für Lesotho so typischen Rundhäuser und Schäfer in ihrer traditionellen Bekleidung: weisse Gummistiefel und in eine grobe Wolldecke gehüllt. Auf dem Kopf tragen einige wenige die traditionellen spitzen Strohhüte, die meisten aber tragen Skimasken, die nur Schlitze für die Augen offen lassen. Für uns etwas befremdlich, denn es ist ein sonniger Tag und angenehmes T-Shirt-Wetter, was tragen die Leute hier denn bloss im Winter?
Die makellose Asphaltstrasse trägt uns hoch in die Berge und im nu befinden wir uns über 3‘000 m Höhe. Die Bergwelt präsentiert sich erhaben und karg, nur beim genauen Hinsehen entdecken wir überall gut getarnte Strohhütten und Schäfer die ihr Vieh vorantreiben. Autos sehen wir den ganzen Tag kaum. Was nicht läuft, reitet auf Ponys oder Eseln - bestimmt das geeignetste Fortbewegungsmittel in diesem unwegsamen Gelände.
Kurz nach dem Abzweiger nach Mokhotlong, der einzigen „Stadt“ hier im Nordosten, queren wir erstmals den Senqu-River, den Quellfluss des mächtigen Orange-River, an dessen grasbewachsenem Ufer finden wir unseren ersten Campplatz in Lesotho. Kaum haben wir uns eingerichtet, braut sich das gewohnte abendliche Gewitter über uns zusammen und kühlt die erhitzte Luft auf perfekte Schlaftemperatur ab, es ist einfach schön in den Bergen!
Da stehen wir nun, im Niemandsland am Fusse des legendären Sani-Passes. Der höchste Strassenpass Südafrikas – aber bei weitem nicht von Lesotho – schraubt sich über viele steile und enge Serpentinen hoch aufs Plateau, auf welchem Lesotho liegt – oder eher thront – denn Lesotho ist der einzige Staat der Welt, der komplett über 1‘000 m liegt, der grösste Teil des Land liegt sogar über 2‘000 m, deswegen auch die Bezeichnung „The kingdom in the sky“ (das Königreich im Himmel).
Jeder Weg nach Lesotho führt steil in die Höhe, aber keiner soll so abenteuerlich sind wie der Sani-Pass, welcher nur mit Allradfahrzeugen befahren werden darf. Geweckt werden wir von einem Minibussen voller fröhlich winkender Menschen der nahe unseres Schlafplatzes den Berg runter holpert, kann ja nicht so wild sein. Tatsächlich ist der Pass fahrtechnisch ein Klacks, jedenfalls wenn man Schweizer Alpenpässe gewohnt ist, die Aussicht ins Tal ist nichtdestotrotz atemberaubend! Kaum haben wir das Plateau erreicht, wechselt die grobschottrige Piste auf feinsten Asphalt und wir stehen vor der Grenzstation in Lesotho. Die Einreiseformalitäten werden von einem dick eingemummten Zöllner in kaum einer Minute erledigt, es ist tatsächlich a…kalt hier oben so früh am Morgen. Natürlich kehren wir in der Sani-Top-Lodge ein, in welcher das höchste Pub Afrikas zu finden ist. Wir trinken eine heisse Schokolade auf der Panoramaterrasse, lassen uns von der Morgensonne den Pelz wärmen und geniessen die Aussicht auf den Pass und bis weit über Südafrika. Bevor es losgeht, kaufen wir in einem kleinen Wellblechcontainer eine SIM-Karte und Datenvolumen für eine Woche, das Ganze für weniger als 2 sFr.!
Bei der Weiterfahrt sehen wir erstmals die für Lesotho so typischen Rundhäuser und Schäfer in ihrer traditionellen Bekleidung: weisse Gummistiefel und in eine grobe Wolldecke gehüllt. Auf dem Kopf tragen einige wenige die traditionellen spitzen Strohhüte, die meisten aber tragen Skimasken, die nur Schlitze für die Augen offen lassen. Für uns etwas befremdlich, denn es ist ein sonniger Tag und angenehmes T-Shirt-Wetter, was tragen die Leute hier denn bloss im Winter?
Die makellose Asphaltstrasse trägt uns hoch in die Berge und im nu befinden wir uns über 3‘000 m Höhe. Die Bergwelt präsentiert sich erhaben und karg, nur beim genauen Hinsehen entdecken wir überall gut getarnte Strohhütten und Schäfer die ihr Vieh vorantreiben. Autos sehen wir den ganzen Tag kaum. Was nicht läuft, reitet auf Ponys oder Eseln - bestimmt das geeignetste Fortbewegungsmittel in diesem unwegsamen Gelände.
Kurz nach dem Abzweiger nach Mokhotlong, der einzigen „Stadt“ hier im Nordosten, queren wir erstmals den Senqu-River, den Quellfluss des mächtigen Orange-River, an dessen grasbewachsenem Ufer finden wir unseren ersten Campplatz in Lesotho. Kaum haben wir uns eingerichtet, braut sich das gewohnte abendliche Gewitter über uns zusammen und kühlt die erhitzte Luft auf perfekte Schlaftemperatur ab, es ist einfach schön in den Bergen!
Ins Herz von Lesotho
Am Morgen machen wir erstmals Bekanntschaft mit den berüchtigten bettelnden Kindern. Sie positionieren sich ums Auto und verlangen lautstark Süssigkeiten, Geld oder andere Dinge, und ich meine verlangen: „Give me money, give me sweets!“ (gib mir Geld, gib mir Süssigkeiten!) klingt es fordernd. Lesotho ist zwar ein armes Land, doch diese Kinder hier leiden nicht Hunger und wir denken gar nicht daran, einfach so irgendwelche Süssigkeiten oder gar Geld auszuteilen! Da dies häufig die einzigen englischen Worte sind die sie gelernt haben, können wir uns jegliche Diskussion sparen, leider, und so schütteln wir die Köpfe und winken freundlich, was dann meist aber erwidert wird von den frechen Rackern.
Im kleinen Ort Mapholaneng finden wir eine Tankstelle und füllen den Tank randvoll mit dem günstigen Lesotho-Diesel. Hier hats auch wieder diese typischen Wellblechverschläge in welchen man alles kaufen kann, von Gemüse über Gummistiefel, Plastikwaren und Süssigkeiten. Schafe und Ziegen laufen quer durchs Dorf, meist gefolgt von einem vermummten Schäfer oder ein paar schreienden Kindern. Die Menschen schauen überall neugierig und erwidern unser Winken frenetisch, dass ist Afrika wie es uns gefällt. Die Strasse führt uns weiter durch die Bergwelt und geizt nicht mit atemberaubenden Ausblicken. Kurz nach der Letseng-Diamantmine (angeblich die höchstgelegene der Welt) verlassen wir die geteerte Hauptverbindungsstrasse A1, die auf diesem Abschnitt „Roof of Africa Route“ (Dach von Afrika Route) genannt wird.
Die gute Schotterstrasse bringt uns tief ins Land hinein, über Pässe und durch Täler, entlang Bergflanken und Flüsse, ein stetes auf und ab, rechts und links. Auch heute sehen wir kaum Autos, aber viele freundliche Schäfer zu Fuss oder auf Ponys und Bauern, die ihre Maisfelder mit einfachsten Werkzeugen bearbeiten. Mais scheint auch hier das Basisnahrungsmittel zu sein, wir sehen fast ausschliesslich Maisfelder, mit ganz wenigen Ausnahmen auch mal Weizen oder Hirse. Dazu scheint jede Familie ein kleines Gärtchen hinter dem Haus zu besitzen wo sie etwas Gemüse für den Eigenbedarf anbaut.
Nach dem langen Fahrtag stellen wir uns nach Lejone an einen kleinen Staudamm und läuten den Feierabend ein. Auch hier sind wir bald von einer Horde kleiner „Give me’s“ umringt, die uns viel interessanter finden als das Vieh auf welches sie eigentlich aufpassen sollten. Dani gelingt es, sie mit unserem Fernglas abzulenken und während sie staunend das Wunderding studieren, können wir ein paar schöne Fotos von den Jungs machen.
Am Morgen machen wir erstmals Bekanntschaft mit den berüchtigten bettelnden Kindern. Sie positionieren sich ums Auto und verlangen lautstark Süssigkeiten, Geld oder andere Dinge, und ich meine verlangen: „Give me money, give me sweets!“ (gib mir Geld, gib mir Süssigkeiten!) klingt es fordernd. Lesotho ist zwar ein armes Land, doch diese Kinder hier leiden nicht Hunger und wir denken gar nicht daran, einfach so irgendwelche Süssigkeiten oder gar Geld auszuteilen! Da dies häufig die einzigen englischen Worte sind die sie gelernt haben, können wir uns jegliche Diskussion sparen, leider, und so schütteln wir die Köpfe und winken freundlich, was dann meist aber erwidert wird von den frechen Rackern.
Im kleinen Ort Mapholaneng finden wir eine Tankstelle und füllen den Tank randvoll mit dem günstigen Lesotho-Diesel. Hier hats auch wieder diese typischen Wellblechverschläge in welchen man alles kaufen kann, von Gemüse über Gummistiefel, Plastikwaren und Süssigkeiten. Schafe und Ziegen laufen quer durchs Dorf, meist gefolgt von einem vermummten Schäfer oder ein paar schreienden Kindern. Die Menschen schauen überall neugierig und erwidern unser Winken frenetisch, dass ist Afrika wie es uns gefällt. Die Strasse führt uns weiter durch die Bergwelt und geizt nicht mit atemberaubenden Ausblicken. Kurz nach der Letseng-Diamantmine (angeblich die höchstgelegene der Welt) verlassen wir die geteerte Hauptverbindungsstrasse A1, die auf diesem Abschnitt „Roof of Africa Route“ (Dach von Afrika Route) genannt wird.
Die gute Schotterstrasse bringt uns tief ins Land hinein, über Pässe und durch Täler, entlang Bergflanken und Flüsse, ein stetes auf und ab, rechts und links. Auch heute sehen wir kaum Autos, aber viele freundliche Schäfer zu Fuss oder auf Ponys und Bauern, die ihre Maisfelder mit einfachsten Werkzeugen bearbeiten. Mais scheint auch hier das Basisnahrungsmittel zu sein, wir sehen fast ausschliesslich Maisfelder, mit ganz wenigen Ausnahmen auch mal Weizen oder Hirse. Dazu scheint jede Familie ein kleines Gärtchen hinter dem Haus zu besitzen wo sie etwas Gemüse für den Eigenbedarf anbaut.
Nach dem langen Fahrtag stellen wir uns nach Lejone an einen kleinen Staudamm und läuten den Feierabend ein. Auch hier sind wir bald von einer Horde kleiner „Give me’s“ umringt, die uns viel interessanter finden als das Vieh auf welches sie eigentlich aufpassen sollten. Dani gelingt es, sie mit unserem Fernglas abzulenken und während sie staunend das Wunderding studieren, können wir ein paar schöne Fotos von den Jungs machen.
Rund um den Katse-Damm
Heute müssen wir früh los, wir wollen an der morgendlichen Führung am Katse-Staudamm teilnehmen und bis dorthin haben wir noch ein gutes Stück zu fahren. Der Katse-Damm ist Teil eines gigantischen Projekts zwischen Lesotho und Südafrika. Südafrika fehlt es an Wasser und Lesotho an Geld und so kam es zu einem der grössten technischen Bauprojekt Afrikas, welches mehrere Staudämme und viele Tunnel umfasst, um das begehrte Wasser aus den Bergen Lesothos bis in Hauptstadt Südafrikas und weit darüber hinaus zu bringen. Bis heute sind zwei Staudämme realisiert und ein 45 km langer Tunnel zu einem Kraftwerk an der Grenze, und von dort nochmals 37 km nach Südafrika, wo das Wasser in den Ash-River fliesst und von dort die ganze Provinz Gauteng mit den Städten Johannesburg und Pretoria versorgt. Weitere Stauseen sollen folgen, doch da es in der Region weder Infrastruktur noch Strassen gibt, wird sich das Projekt noch über viele Jahre hinziehen und der internationalen Bauherrschaft Kopfzerbrechen bereiten.
Die Führung - die nur für uns beide abgehalten wird - ist sehr interessant und zum Schluss dürfen wir noch in die Staumauer hinein und uns die gewaltigen Schleusen ansehen. Es ist ein komisches Gefühl, zu wissen, dass uns „nur“ 16 Meter Beton von den gewaltigen Wassermassen im Stausee trennen. Leider dürfen wir im Inneren des Damms keine Fotos machen, dafür sorgt eigens ein eigener Sicherheitsmann.
Nach der Führung besuchen wir den botanischen Garten, eines der zahlreichen Nebenprojekte des Lesotho Highland Water Projects. Für den Bau der Stauseen und Strassen mussten viele Dörfer weichen und auch viel Land wurde zerstört. Dafür wurden viele seltene Pflanzen, unter anderem die Lesotho-Spiralaloe – die Nationalpflanze des Landes – gerettet und in diesem botanischen Garten gezüchtet. Das Projekt hat sich landesweit ausgebreitet und die engagierten Mitarbeiter sind in ganz Lesotho unterwegs, um bedrohte Pflanzen zu retten und Menschen in den Dörfern zu schulen. Auch hier bekommen wir eine exklusive Führung und werden auf dem grosszügigen und schön gestalteten Gelände herumgeführt. Es gibt je ein eigenes Areal für die vier Klimazonen Lesothos und so können wir die ganze Vielfalt an Pflanzen in ihrem gewohnten Oekosystem betrachten und erhalten von unserem Guide viele interessante Informationen dazu. Am Schluss führt er uns durch den Garten mit Heilpflanzen, die in Lesotho insbesondere in den Bergdörfern aufgrund der abgeschiedenen Lage noch immer eine grosse Rolle spielen. Die nächste medizinische Einrichtung ist oft mehrere Tagesreisen zu Pferd entfernt, so sind viele Basothos – die Menschen Lesothos – auf das Können ihrer Schamanen angewiesen. Nach der Führung dürfen wir den Garten noch auf eigene Faust erkunden und machen uns auf die Suche nach den „Sun Bats“, den tagaktiven Fledermäusen, die sich hier aufgrund des Nahrungsangebots angesiedelt haben.
Nach diesem interessanten Tag suchen wir uns einen Platz am Fluss unweit des Staudamms und geniessen das schöne Wetter bei einem Feierabendbier. Abends bekommen wir noch Gesellschaft von zwei Kanadiern auf Motorrädern die neben uns ihr Zelt aufschlagen. Der eine reist auch schon seit über drei Jahren durch die Welt was natürlich für genügend Gesprächsstoff sorgt.
Heute müssen wir früh los, wir wollen an der morgendlichen Führung am Katse-Staudamm teilnehmen und bis dorthin haben wir noch ein gutes Stück zu fahren. Der Katse-Damm ist Teil eines gigantischen Projekts zwischen Lesotho und Südafrika. Südafrika fehlt es an Wasser und Lesotho an Geld und so kam es zu einem der grössten technischen Bauprojekt Afrikas, welches mehrere Staudämme und viele Tunnel umfasst, um das begehrte Wasser aus den Bergen Lesothos bis in Hauptstadt Südafrikas und weit darüber hinaus zu bringen. Bis heute sind zwei Staudämme realisiert und ein 45 km langer Tunnel zu einem Kraftwerk an der Grenze, und von dort nochmals 37 km nach Südafrika, wo das Wasser in den Ash-River fliesst und von dort die ganze Provinz Gauteng mit den Städten Johannesburg und Pretoria versorgt. Weitere Stauseen sollen folgen, doch da es in der Region weder Infrastruktur noch Strassen gibt, wird sich das Projekt noch über viele Jahre hinziehen und der internationalen Bauherrschaft Kopfzerbrechen bereiten.
Die Führung - die nur für uns beide abgehalten wird - ist sehr interessant und zum Schluss dürfen wir noch in die Staumauer hinein und uns die gewaltigen Schleusen ansehen. Es ist ein komisches Gefühl, zu wissen, dass uns „nur“ 16 Meter Beton von den gewaltigen Wassermassen im Stausee trennen. Leider dürfen wir im Inneren des Damms keine Fotos machen, dafür sorgt eigens ein eigener Sicherheitsmann.
Nach der Führung besuchen wir den botanischen Garten, eines der zahlreichen Nebenprojekte des Lesotho Highland Water Projects. Für den Bau der Stauseen und Strassen mussten viele Dörfer weichen und auch viel Land wurde zerstört. Dafür wurden viele seltene Pflanzen, unter anderem die Lesotho-Spiralaloe – die Nationalpflanze des Landes – gerettet und in diesem botanischen Garten gezüchtet. Das Projekt hat sich landesweit ausgebreitet und die engagierten Mitarbeiter sind in ganz Lesotho unterwegs, um bedrohte Pflanzen zu retten und Menschen in den Dörfern zu schulen. Auch hier bekommen wir eine exklusive Führung und werden auf dem grosszügigen und schön gestalteten Gelände herumgeführt. Es gibt je ein eigenes Areal für die vier Klimazonen Lesothos und so können wir die ganze Vielfalt an Pflanzen in ihrem gewohnten Oekosystem betrachten und erhalten von unserem Guide viele interessante Informationen dazu. Am Schluss führt er uns durch den Garten mit Heilpflanzen, die in Lesotho insbesondere in den Bergdörfern aufgrund der abgeschiedenen Lage noch immer eine grosse Rolle spielen. Die nächste medizinische Einrichtung ist oft mehrere Tagesreisen zu Pferd entfernt, so sind viele Basothos – die Menschen Lesothos – auf das Können ihrer Schamanen angewiesen. Nach der Führung dürfen wir den Garten noch auf eigene Faust erkunden und machen uns auf die Suche nach den „Sun Bats“, den tagaktiven Fledermäusen, die sich hier aufgrund des Nahrungsangebots angesiedelt haben.
Nach diesem interessanten Tag suchen wir uns einen Platz am Fluss unweit des Staudamms und geniessen das schöne Wetter bei einem Feierabendbier. Abends bekommen wir noch Gesellschaft von zwei Kanadiern auf Motorrädern die neben uns ihr Zelt aufschlagen. Der eine reist auch schon seit über drei Jahren durch die Welt was natürlich für genügend Gesprächsstoff sorgt.
Offroad für Fortgeschrittene
Heute ist wieder Offroad angesagt. Unser Ziel ist die Bergstrasse, die kurz vor Thaba Tseka abzweigt und über die Berge nach Mapholaneng führt, wo wir wieder auf die A1 stossen sollten. Den Track gibt es so auf keiner unserer Karten, wir sind in unserem nicht mehr ganz so aktuellen Offroad-Heft darauf gestossen - Abenteuer ist also vorprogrammiert ;-)
Der Weg führt erst auf gutem Schotter durch atemberaubende Berglandschaften. Es geht hoch über Pässe, dann wieder runter ins Tal, schöne Rivercrossings folgen auf steile Abfahrten, es ist ein Genuss. Langsam schraubt sich die Piste entlang der Berghänge höher, es wird steiniger und schmaler, nur noch wenige Strohhütten säumen den Weg. Auf einer Bergwiese ist die Piste zu Ende, dafür stehen wir vor einem nagelneuen Medical Centre für die Bergbevölkerung. Statt Parkplätzen gibt’s hier Haltestangen um die Ponys anzubinden, denn mit dem Auto scheinen hier nicht viele Patienten anzukommen. Ab hier müssen wir uns den Weg suchen. Einzelne Fahrspuren führen weiter auf den Berg, oder sind es nur Viehpfade? Wir stossen auf einen alten, ausgewaschenen Track, das ist unserer! Über grobe Steine und Auswaschungen geht es weiter in die Höhe, es nimmt kein Ende! Dann windet sich der Track um den Berg, abschüssig und steil, ich muss mich zwingen nach vorne zu sehen. Über knifflige Stellen weise ich von vorne. Um einem spitzen Fels auszuweichen, weise ich Dani mit dem Vorderrand viel zu nahe an den Abgrund. Vertrauensvoll folgt Dani meinem wirren Winken, da löst sich ein Stein unter dem Rad. Von meinem hektischen Winken irritiert, bleibt Dani stehen, schräg im Fels, das eine Vorderrad hängt in der Luft, das ganze Gewicht auf dem anderen über dem Hang. Voller Panik wende ich den Blick ab denn ich weiss nicht was schlimmer ist, vor oder zurück. Dani fährt weiter, der Stein hält. Während ich nur noch zitternd und weinend herumstehe, grinst mich Dani an und meint: das mit dem Weisen müssen wir dringend wieder mal üben – meine Reaktion erspar ich Euch…
Es folgen noch ein, zwei weitere knifflige Situationen, die wir gemeinsam meistern, doch gefährlich wird es nicht mehr. Ich bin fix und fertig und hoffe, dass die Tortur bald zu Ende ist, während Dani die Herausforderung sichtlich geniesst. Irgendwann wird die Piste wieder zu gutem, breiten Schotter, was bin ich erleichtert! Beim nächsten windgeschützten Panoramaplatz machen wir Feierabend. Ich bin erledigt, doch Dani kocht noch eine sensationelle Peperonata zu unseren gigantischen Porterhouse-Steaks. Nach dem Essen und einem Glas Wein bin ich wieder recht entspannt und kann sogar ein wenig über die Ereignisse des Tages schmunzeln.
Die obigen Ereignisse entsprechen der subjektiven Wahrnehmung der Autorin und haben sich aus Sicht des Hauptprotagonisten etwas weniger dramatisch abgespielt. Die Wahrheit liegt wohl im Auge des Betrachters… ;-)
Heute ist wieder Offroad angesagt. Unser Ziel ist die Bergstrasse, die kurz vor Thaba Tseka abzweigt und über die Berge nach Mapholaneng führt, wo wir wieder auf die A1 stossen sollten. Den Track gibt es so auf keiner unserer Karten, wir sind in unserem nicht mehr ganz so aktuellen Offroad-Heft darauf gestossen - Abenteuer ist also vorprogrammiert ;-)
Der Weg führt erst auf gutem Schotter durch atemberaubende Berglandschaften. Es geht hoch über Pässe, dann wieder runter ins Tal, schöne Rivercrossings folgen auf steile Abfahrten, es ist ein Genuss. Langsam schraubt sich die Piste entlang der Berghänge höher, es wird steiniger und schmaler, nur noch wenige Strohhütten säumen den Weg. Auf einer Bergwiese ist die Piste zu Ende, dafür stehen wir vor einem nagelneuen Medical Centre für die Bergbevölkerung. Statt Parkplätzen gibt’s hier Haltestangen um die Ponys anzubinden, denn mit dem Auto scheinen hier nicht viele Patienten anzukommen. Ab hier müssen wir uns den Weg suchen. Einzelne Fahrspuren führen weiter auf den Berg, oder sind es nur Viehpfade? Wir stossen auf einen alten, ausgewaschenen Track, das ist unserer! Über grobe Steine und Auswaschungen geht es weiter in die Höhe, es nimmt kein Ende! Dann windet sich der Track um den Berg, abschüssig und steil, ich muss mich zwingen nach vorne zu sehen. Über knifflige Stellen weise ich von vorne. Um einem spitzen Fels auszuweichen, weise ich Dani mit dem Vorderrand viel zu nahe an den Abgrund. Vertrauensvoll folgt Dani meinem wirren Winken, da löst sich ein Stein unter dem Rad. Von meinem hektischen Winken irritiert, bleibt Dani stehen, schräg im Fels, das eine Vorderrad hängt in der Luft, das ganze Gewicht auf dem anderen über dem Hang. Voller Panik wende ich den Blick ab denn ich weiss nicht was schlimmer ist, vor oder zurück. Dani fährt weiter, der Stein hält. Während ich nur noch zitternd und weinend herumstehe, grinst mich Dani an und meint: das mit dem Weisen müssen wir dringend wieder mal üben – meine Reaktion erspar ich Euch…
Es folgen noch ein, zwei weitere knifflige Situationen, die wir gemeinsam meistern, doch gefährlich wird es nicht mehr. Ich bin fix und fertig und hoffe, dass die Tortur bald zu Ende ist, während Dani die Herausforderung sichtlich geniesst. Irgendwann wird die Piste wieder zu gutem, breiten Schotter, was bin ich erleichtert! Beim nächsten windgeschützten Panoramaplatz machen wir Feierabend. Ich bin erledigt, doch Dani kocht noch eine sensationelle Peperonata zu unseren gigantischen Porterhouse-Steaks. Nach dem Essen und einem Glas Wein bin ich wieder recht entspannt und kann sogar ein wenig über die Ereignisse des Tages schmunzeln.
Die obigen Ereignisse entsprechen der subjektiven Wahrnehmung der Autorin und haben sich aus Sicht des Hauptprotagonisten etwas weniger dramatisch abgespielt. Die Wahrheit liegt wohl im Auge des Betrachters… ;-)
Im Khubelu-Valley
Erst gegen Mittag des nächsten Tages erreichen wir die A1 nach einer schönen Fahrt ins Tal, vorbei an vielen kleinen Dörfern, freundlichen Menschen und einigen wenigen hartnäckigen „Give me’s“. In Mapholaneng wollen wir nochmals tanken, da grad kein Strom da ist, gehen wir in der Zwischenzeit auf die Suche nach Frischwaren. In einem kleinen Geschäft finde ich Eier, Bananen und ein paar Tomaten. Das muss erst mal reichen.
Nach wenigen Kilometern verlassen wir den Teer auch schon wieder, wir folgen einem weiteren Track aus unserem Offroad-Heft. Das Khubelu-Valley verläuft an gleichnamigem Fluss parallel zur A1 und ist nur über eine Piste zu erreichen. Wir folgen den Spuren zahlreicher Minibusse und staunen einmal mehr, was man mit den robusten Fahrzeugen so alles fahren kann. Wir überqueren den Fluss mehrmals im steinigen Flussbett und enden in einem Dorf am Hang. Hier ist Endstation für die öffentlichen Verkehrsmittel. Das Dorf scheint in Vorbereitung für ein Fest zu sein, von allen Seiten strömen Menschen hierher, zu Fuss, auf Ponys oder mit Packeseln.
Von hier führt ein kaum ersichtlicher Weg zurück zum Fluss und weiter im Tal entlang. Es ist wunderschön hier, vereinzelt zieren Strohhütten die Berghänge, die Menschen sind scheu aber auch neugierig, Weisse trifft man hier offenbar selten. Unter einer grossen Trauerweide an einer breiten Furt schlagen wir unser Lager auf. Auch dieser Fluss ist erdig trüb, eine Folge der allgegenwärtigen Erosion, ein Problem in ganz Lesotho. Morgen müssen wir hier den Fluss durchqueren. Wir gehen das Flussbett mehrmals ab und befreien es von den gröbsten Steinen, die vom Auto aus nicht zu sehen sind. Wir machen uns einen faulen Nachmittag und winken den Menschen, die bis spät abends den Fluss zu Fuss oder mit Ponys überqueren, alle scheinen sie auf dem Weg zum Fest zu sein. Das abendliche Gewitter artet heute Nacht zu einem ausgewachsenen Sturm heran, hoffentlich steigt der Fluss nicht all zu sehr.
Der Fluss ist nicht das Problem, doch kurz danach verwandelt sich der Weg in eine abschüssige, vom Regen aufgeweichte Grasspur. Schon zu Fuss ist der ca. 200 m lange Abschnitt eine Rutschbahn, Tico würde hier im nu seitlich die Böschung runter rutschen. Die Sonne brennt und wir sind zuversichtlich, dass die Zeit für uns spielt, wenn nicht, müssen wir alles wieder zurück. In der Zwischenzeit spazieren wir dem Fluss entlang und sehen uns den weiteren Wegverlauf an: zwei, drei weitere Rivercrossings aber alles machbar. Gleich oberhalb der morastigen Stelle befindet sich ein Dorf und auch die Schäfer versichern uns, dass der Weg weiter befahrbar sei. Nun gut, wir machen es uns im Auto gemütlich und hoffen auf die Sonne. Allerdings muss es hier noch recht abtrocknen, dass wir die Durchfahrt wagen…
Natürlich sind wir bald von neugierigen Kindern umringt, das sind wir ja langsam gewöhnt, doch wir staunen nicht schlecht, als einer der Männer vom Dorf beginnt Büsche abzuhacken, um die rutschige Passage zu präparieren. Bald tun es ihm die Kinder nach und im nu wuseln mindestens ein Dutzend Kinder um unser Auto und reissen weitere Büsche aus. Völlig perplex helfen wir mit, nun können wir ja kaum mehr kneifen. Wir holen Flusssteine um eine ausgewaschene Stelle zu stützen und die Kinder tun es uns nach, sich gegenseitig anspornend, wer die schwereren Steine tragen kann.
Nun kommt der Moment der Wahrheit. Nicht ohne Herzklopfen fahren wir mit gutem Tempo über den Buschteppich. Tico rutscht nur minimal, das Gebüsch hält. Als wir die andere Seite erreichen, johlen und klatschen die Kids vor Freude und auch wir grinsen erleichtert. Die Kinder werden zum Dank ausnahmsweise mit Keksen beschenkt und posieren im Anschluss für ein paar Fotos, was für ein tolles Erlebnis!
Völlig aufgedreht fahren wir weiter. Die weiteren Flussdurchfahrten sind gut zu bewältigen und beim nächsten Dorf sehen wir einen Minibus stehen – ich muss gestehen ich hätte nie gedacht, dass mich der Anblick eines alten Toyota Hiace mal so begeistern könnte ;-). Über eine steile Passstrasse erreichen wir schliesslich die A1 gleich bei der Letseng-Diamantmine und der Kreis schliesst sich, eine wirklich schöne und spannende Runde!
Erst gegen Mittag des nächsten Tages erreichen wir die A1 nach einer schönen Fahrt ins Tal, vorbei an vielen kleinen Dörfern, freundlichen Menschen und einigen wenigen hartnäckigen „Give me’s“. In Mapholaneng wollen wir nochmals tanken, da grad kein Strom da ist, gehen wir in der Zwischenzeit auf die Suche nach Frischwaren. In einem kleinen Geschäft finde ich Eier, Bananen und ein paar Tomaten. Das muss erst mal reichen.
Nach wenigen Kilometern verlassen wir den Teer auch schon wieder, wir folgen einem weiteren Track aus unserem Offroad-Heft. Das Khubelu-Valley verläuft an gleichnamigem Fluss parallel zur A1 und ist nur über eine Piste zu erreichen. Wir folgen den Spuren zahlreicher Minibusse und staunen einmal mehr, was man mit den robusten Fahrzeugen so alles fahren kann. Wir überqueren den Fluss mehrmals im steinigen Flussbett und enden in einem Dorf am Hang. Hier ist Endstation für die öffentlichen Verkehrsmittel. Das Dorf scheint in Vorbereitung für ein Fest zu sein, von allen Seiten strömen Menschen hierher, zu Fuss, auf Ponys oder mit Packeseln.
Von hier führt ein kaum ersichtlicher Weg zurück zum Fluss und weiter im Tal entlang. Es ist wunderschön hier, vereinzelt zieren Strohhütten die Berghänge, die Menschen sind scheu aber auch neugierig, Weisse trifft man hier offenbar selten. Unter einer grossen Trauerweide an einer breiten Furt schlagen wir unser Lager auf. Auch dieser Fluss ist erdig trüb, eine Folge der allgegenwärtigen Erosion, ein Problem in ganz Lesotho. Morgen müssen wir hier den Fluss durchqueren. Wir gehen das Flussbett mehrmals ab und befreien es von den gröbsten Steinen, die vom Auto aus nicht zu sehen sind. Wir machen uns einen faulen Nachmittag und winken den Menschen, die bis spät abends den Fluss zu Fuss oder mit Ponys überqueren, alle scheinen sie auf dem Weg zum Fest zu sein. Das abendliche Gewitter artet heute Nacht zu einem ausgewachsenen Sturm heran, hoffentlich steigt der Fluss nicht all zu sehr.
Der Fluss ist nicht das Problem, doch kurz danach verwandelt sich der Weg in eine abschüssige, vom Regen aufgeweichte Grasspur. Schon zu Fuss ist der ca. 200 m lange Abschnitt eine Rutschbahn, Tico würde hier im nu seitlich die Böschung runter rutschen. Die Sonne brennt und wir sind zuversichtlich, dass die Zeit für uns spielt, wenn nicht, müssen wir alles wieder zurück. In der Zwischenzeit spazieren wir dem Fluss entlang und sehen uns den weiteren Wegverlauf an: zwei, drei weitere Rivercrossings aber alles machbar. Gleich oberhalb der morastigen Stelle befindet sich ein Dorf und auch die Schäfer versichern uns, dass der Weg weiter befahrbar sei. Nun gut, wir machen es uns im Auto gemütlich und hoffen auf die Sonne. Allerdings muss es hier noch recht abtrocknen, dass wir die Durchfahrt wagen…
Natürlich sind wir bald von neugierigen Kindern umringt, das sind wir ja langsam gewöhnt, doch wir staunen nicht schlecht, als einer der Männer vom Dorf beginnt Büsche abzuhacken, um die rutschige Passage zu präparieren. Bald tun es ihm die Kinder nach und im nu wuseln mindestens ein Dutzend Kinder um unser Auto und reissen weitere Büsche aus. Völlig perplex helfen wir mit, nun können wir ja kaum mehr kneifen. Wir holen Flusssteine um eine ausgewaschene Stelle zu stützen und die Kinder tun es uns nach, sich gegenseitig anspornend, wer die schwereren Steine tragen kann.
Nun kommt der Moment der Wahrheit. Nicht ohne Herzklopfen fahren wir mit gutem Tempo über den Buschteppich. Tico rutscht nur minimal, das Gebüsch hält. Als wir die andere Seite erreichen, johlen und klatschen die Kids vor Freude und auch wir grinsen erleichtert. Die Kinder werden zum Dank ausnahmsweise mit Keksen beschenkt und posieren im Anschluss für ein paar Fotos, was für ein tolles Erlebnis!
Völlig aufgedreht fahren wir weiter. Die weiteren Flussdurchfahrten sind gut zu bewältigen und beim nächsten Dorf sehen wir einen Minibus stehen – ich muss gestehen ich hätte nie gedacht, dass mich der Anblick eines alten Toyota Hiace mal so begeistern könnte ;-). Über eine steile Passstrasse erreichen wir schliesslich die A1 gleich bei der Letseng-Diamantmine und der Kreis schliesst sich, eine wirklich schöne und spannende Runde!
Bergpässe ohne Ende
Lesotho ist so richtig nach unserem Geschmack. Die anspruchsvollen Pisten führen uns die nächsten Tage weit hinein in die Berge, über hohe Pässe und durch kaum erschlossene Täler. Wir finden unglaubliche Campplätze, geniessen die Ruhe in den Bergen die nur unterbrochen wird, wenn die Schäfer quer über die Täler in ihrem typischen Singsang miteinander kommunizieren. Überall werden wir freundlichst begrüsst und wir nutzen jede Gelegenheit für einen Schwatz mit den Einheimischen, wenn wir denn jemanden finden der etwas englisch spricht.
Das Wetter zeigt sich diese Tage von allen Seiten und es regnet häufig, von wegen Ende der Regenzeit… Über den Menoaneng-Pass erreichen wir Taung, wo die Strasse zurück zum Katse-Dam führt. Wir wollen aber weiter in den Südosten des Landes - vorausgesetzt wir bezwingen den berüchtigten Matebeng-Pass.
Doch zuerst fahren wir durch atemberaubende Canyonlandschaften im Sehonghong-Valley, nach jeder Kurve begeistert ein neues Panorama und wir kommen kaum voran, so oft müssen wir halten und Fotos schiessen. In Matebeng endet die gute Piste und geht in eine kaum erkennbare Fahrspur über. Die Schotterpiste, die vor vielen Jahren mal angelegt wurde, entbehrt jeglichem Unterhalt und präsentiert sich nun übel ausgefahren, ausgewaschen und stellenweise kaum breiter als unser Radstand. Immer wieder müssen wir anhalten, die Idealspur suchen und ausbessern. Viele Flussläufe queren die Piste und haben teilweise tiefe Gräben hineingefressen. Dani meistert alle Hindernisse souverän und auch weggebrochene Brücken halten uns nicht auf. Die Piste quält sich entlang steiler Berghänge in vielen engen Kehren in die Höhe und innert weniger Kilometern steigen wir 1‘000 Höhenmeter. Die Sicht über die bereits gemeisterte Strecke ist grandios - Sani-Pass für Fortgeschrittene sag ich da nur ;-)
Auf der Passhöhe auf 2‘960 m erwartet uns eine Antennenstation und eine undurchdringbare Nebelwand von Osten, nix mit Ausblick auf die weitere Strecke, ist vielleicht aber auch besser so ;-) Ein verschlafener Wächter schlurft aus seinem Häuschen, sichtlich erfreut über etwas Gesellschaft. Nicht viele Fahrzeuge kämen hier über den Pass erzählt er uns, zwischendurch mal ein Schäfer mit seinen Tieren. Er selbst laufe jeweils den Weg unten vom Dorf hier hoch, für seine Arbeit bekäme er 200 Rand die Woche, das sind knapp 60 sFr. im Monat!
Wir haben keine Lust auf eine Nebelfahrt und bleiben zwei Kehren weiter unten auf einer Anhöhe. Gegen Abend lichtet sich die Nebelwand und wir haben freie Sicht ins Tal und auf den weiteren Weg, der sich in unzähligen Kehren verliert.
Nach dem sonnig warmen Tag wird es abends richtig frisch hier in der Höhe. Eisig weht der Wind unter dem Auto durch, so dass Dani fast die Zehen abfrieren beim Kochen. Bei gut einstelligen Temperaturen kriechen wir bald hoch unter die warmen Decken, sogar die Merinosocken kommen mal wieder zum Einsatz!
Lesotho ist so richtig nach unserem Geschmack. Die anspruchsvollen Pisten führen uns die nächsten Tage weit hinein in die Berge, über hohe Pässe und durch kaum erschlossene Täler. Wir finden unglaubliche Campplätze, geniessen die Ruhe in den Bergen die nur unterbrochen wird, wenn die Schäfer quer über die Täler in ihrem typischen Singsang miteinander kommunizieren. Überall werden wir freundlichst begrüsst und wir nutzen jede Gelegenheit für einen Schwatz mit den Einheimischen, wenn wir denn jemanden finden der etwas englisch spricht.
Das Wetter zeigt sich diese Tage von allen Seiten und es regnet häufig, von wegen Ende der Regenzeit… Über den Menoaneng-Pass erreichen wir Taung, wo die Strasse zurück zum Katse-Dam führt. Wir wollen aber weiter in den Südosten des Landes - vorausgesetzt wir bezwingen den berüchtigten Matebeng-Pass.
Doch zuerst fahren wir durch atemberaubende Canyonlandschaften im Sehonghong-Valley, nach jeder Kurve begeistert ein neues Panorama und wir kommen kaum voran, so oft müssen wir halten und Fotos schiessen. In Matebeng endet die gute Piste und geht in eine kaum erkennbare Fahrspur über. Die Schotterpiste, die vor vielen Jahren mal angelegt wurde, entbehrt jeglichem Unterhalt und präsentiert sich nun übel ausgefahren, ausgewaschen und stellenweise kaum breiter als unser Radstand. Immer wieder müssen wir anhalten, die Idealspur suchen und ausbessern. Viele Flussläufe queren die Piste und haben teilweise tiefe Gräben hineingefressen. Dani meistert alle Hindernisse souverän und auch weggebrochene Brücken halten uns nicht auf. Die Piste quält sich entlang steiler Berghänge in vielen engen Kehren in die Höhe und innert weniger Kilometern steigen wir 1‘000 Höhenmeter. Die Sicht über die bereits gemeisterte Strecke ist grandios - Sani-Pass für Fortgeschrittene sag ich da nur ;-)
Auf der Passhöhe auf 2‘960 m erwartet uns eine Antennenstation und eine undurchdringbare Nebelwand von Osten, nix mit Ausblick auf die weitere Strecke, ist vielleicht aber auch besser so ;-) Ein verschlafener Wächter schlurft aus seinem Häuschen, sichtlich erfreut über etwas Gesellschaft. Nicht viele Fahrzeuge kämen hier über den Pass erzählt er uns, zwischendurch mal ein Schäfer mit seinen Tieren. Er selbst laufe jeweils den Weg unten vom Dorf hier hoch, für seine Arbeit bekäme er 200 Rand die Woche, das sind knapp 60 sFr. im Monat!
Wir haben keine Lust auf eine Nebelfahrt und bleiben zwei Kehren weiter unten auf einer Anhöhe. Gegen Abend lichtet sich die Nebelwand und wir haben freie Sicht ins Tal und auf den weiteren Weg, der sich in unzähligen Kehren verliert.
Nach dem sonnig warmen Tag wird es abends richtig frisch hier in der Höhe. Eisig weht der Wind unter dem Auto durch, so dass Dani fast die Zehen abfrieren beim Kochen. Bei gut einstelligen Temperaturen kriechen wir bald hoch unter die warmen Decken, sogar die Merinosocken kommen mal wieder zum Einsatz!
Sehlabathebe-Loop
Am Morgen werden wir von der Sonne geweckt – nix wie weg mit Schal und Kapuzenpulli, es ist T-Shirt-Wetter angesagt! Bei schönstem Wetter rumpeln wir den Pass auf der Westweite runter. Auf dieser Seite erwarten uns keine fiesen Hindernisse, nur grobschottrige Piste durch schönste Berglandschaft. Bei Sehlabathebe führt die Strecke alles entlang der Grenze zu Südafrika. Den ganzen Tag treffen wir kaum eine Menschenseele und geniessen die Abgeschiedenheit hier in den Bergen mit einem Panorama über Südafrika, das seinesgleichen sucht. Richtung Qacha’s Nek, der Grenzstation zu Südafrika, nimmt die Bevölkerungsdichte drastisch zu, seit langem wird die Schlafplatzsuche wieder einmal knifflig. In der Stadt halten wir nur zum Tanken, wir sind müde und sehnen uns nach Feierabend. Hinter einem Hügel, oberhalb eines Flusses finden wir einen ruhigen Platz. Kaum sind wir eingerichtet, bekommen wir Besuch von einem Einheimischen. Ohne grosse Einleitung verlangt er nach Geld. Als wir dies verweigern, fordert er Angelschnur und Haken, klar, haben wir immer im Handschuhfach. Beleidigt und ohne Beute zieht er von dannen und wir fragen uns bestimmt zum hundertsten Mal, woher diese Marotte wohl kommt.
Am Morgen werden wir von der Sonne geweckt – nix wie weg mit Schal und Kapuzenpulli, es ist T-Shirt-Wetter angesagt! Bei schönstem Wetter rumpeln wir den Pass auf der Westweite runter. Auf dieser Seite erwarten uns keine fiesen Hindernisse, nur grobschottrige Piste durch schönste Berglandschaft. Bei Sehlabathebe führt die Strecke alles entlang der Grenze zu Südafrika. Den ganzen Tag treffen wir kaum eine Menschenseele und geniessen die Abgeschiedenheit hier in den Bergen mit einem Panorama über Südafrika, das seinesgleichen sucht. Richtung Qacha’s Nek, der Grenzstation zu Südafrika, nimmt die Bevölkerungsdichte drastisch zu, seit langem wird die Schlafplatzsuche wieder einmal knifflig. In der Stadt halten wir nur zum Tanken, wir sind müde und sehnen uns nach Feierabend. Hinter einem Hügel, oberhalb eines Flusses finden wir einen ruhigen Platz. Kaum sind wir eingerichtet, bekommen wir Besuch von einem Einheimischen. Ohne grosse Einleitung verlangt er nach Geld. Als wir dies verweigern, fordert er Angelschnur und Haken, klar, haben wir immer im Handschuhfach. Beleidigt und ohne Beute zieht er von dannen und wir fragen uns bestimmt zum hundertsten Mal, woher diese Marotte wohl kommt.
Die Wasserfälle von Semongkong
Weiter geht’s auf bester Teerstrasse, fast ein wenig langweilig ;-) Eine schöne Abwechslung bietet der Spaziergang zu einem Viewpoint mit einer grandiosen Aussicht auf den Horseshoe-Canyon des Senqu-Rivers. Mit der Drohne versuchen wir uns an allen möglichen Spielereien und erst gegen Mittag fahren wir weiter. Kurz vor Semonkong erreichen wir die gewaltige Schlucht des Maletsunjane-Flusses, in welcher auch die bekannten Wasserfälle liegen. Genau, richtig geraten, wieder eine Superlative: die Maletsunjane-Fälle sind mit 204 m die längsten ununterbrochenen Wasserfälle Afrikas glaube ich…
Auf dem Weg zu den Fällen kehren wir bei der Semonkong-Lodge ein und kommen grad mal so richtig ins Staunen, als wir eine Gartenbeiz vorfinden mit Tischen, Sonnenschirmen und lauter Weissen; Backpackern und andere Touristen. Es scheint sich hier um einen beliebten Touri-Hotspot zu handeln. Hier gibt es Ponytreckings, Ausflüge zu den Wasserfällen und man kann sogar ein 200 m Abseiling beim Wasserfall buchen! Deswegen sind wir aber nicht hier, sondern wegen den Papathy, die uns empfohlen wurden. Das leckere einheimische Brot gibt’s zum Mitnehmen und als Sandwichs, getoastet und fein gefüllt, mit Pommes und Salat, wir schlagen natürlich so richtig zu :-) Satt und zufrieden fahren wir zu den Wasserfällen. Ein Weg führt durch die Wiese runter zu einem Plateau gegenüber den Fällen. Als wir realisieren, wie nass es hier ist, ist es schon zu spät, wir rutschen runter aus Plateau und sehen erst im Nachhinein, was für tiefe Gräben wir hinterlassen, upps, hoffentlich kommen wir hier je wieder hoch! Die Schlucht und der Wasserfall sind wirklich traumhaft schön und wir klettern auf alle möglichen Felsen, um verschiedene Perspektiven zu fotografieren. Wir übernachten direkt auf dem Plateau und hören die ganze Nacht das Donnern der Wassermassen, die in die Schlucht stürzen.
Am Morgen suchen wir erst mal nach dem geeignetsten Weg, bevor wir wieder kopflos drauf losfahren. Abgesehen von wenigen felsigen Stellen ist das ganze Plateau ziemlich matschig, die Auffahrt muss beim ersten Mal gelingen, sonst haben wir verloren, Schlammpassagen gehören nicht gerade zu Ticos Stärken. Dani holt Anlauf und tritt beherzt aufs Gas, es wird knapp, doch Tico schafft es mit dem letzten Schwung, die Hinterräder spulen durch doch wir stehen oben! Uffh... nochmal Schwein gehabt!
Weiter geht’s auf bester Teerstrasse, fast ein wenig langweilig ;-) Eine schöne Abwechslung bietet der Spaziergang zu einem Viewpoint mit einer grandiosen Aussicht auf den Horseshoe-Canyon des Senqu-Rivers. Mit der Drohne versuchen wir uns an allen möglichen Spielereien und erst gegen Mittag fahren wir weiter. Kurz vor Semonkong erreichen wir die gewaltige Schlucht des Maletsunjane-Flusses, in welcher auch die bekannten Wasserfälle liegen. Genau, richtig geraten, wieder eine Superlative: die Maletsunjane-Fälle sind mit 204 m die längsten ununterbrochenen Wasserfälle Afrikas glaube ich…
Auf dem Weg zu den Fällen kehren wir bei der Semonkong-Lodge ein und kommen grad mal so richtig ins Staunen, als wir eine Gartenbeiz vorfinden mit Tischen, Sonnenschirmen und lauter Weissen; Backpackern und andere Touristen. Es scheint sich hier um einen beliebten Touri-Hotspot zu handeln. Hier gibt es Ponytreckings, Ausflüge zu den Wasserfällen und man kann sogar ein 200 m Abseiling beim Wasserfall buchen! Deswegen sind wir aber nicht hier, sondern wegen den Papathy, die uns empfohlen wurden. Das leckere einheimische Brot gibt’s zum Mitnehmen und als Sandwichs, getoastet und fein gefüllt, mit Pommes und Salat, wir schlagen natürlich so richtig zu :-) Satt und zufrieden fahren wir zu den Wasserfällen. Ein Weg führt durch die Wiese runter zu einem Plateau gegenüber den Fällen. Als wir realisieren, wie nass es hier ist, ist es schon zu spät, wir rutschen runter aus Plateau und sehen erst im Nachhinein, was für tiefe Gräben wir hinterlassen, upps, hoffentlich kommen wir hier je wieder hoch! Die Schlucht und der Wasserfall sind wirklich traumhaft schön und wir klettern auf alle möglichen Felsen, um verschiedene Perspektiven zu fotografieren. Wir übernachten direkt auf dem Plateau und hören die ganze Nacht das Donnern der Wassermassen, die in die Schlucht stürzen.
Am Morgen suchen wir erst mal nach dem geeignetsten Weg, bevor wir wieder kopflos drauf losfahren. Abgesehen von wenigen felsigen Stellen ist das ganze Plateau ziemlich matschig, die Auffahrt muss beim ersten Mal gelingen, sonst haben wir verloren, Schlammpassagen gehören nicht gerade zu Ticos Stärken. Dani holt Anlauf und tritt beherzt aufs Gas, es wird knapp, doch Tico schafft es mit dem letzten Schwung, die Hinterräder spulen durch doch wir stehen oben! Uffh... nochmal Schwein gehabt!
Warten auf Sonnenschein...
Zur Beruhigung der Nerven kehren wir nochmal gemütlich in der Semongkong-Lodge zum Frühstück ein. Es ist grad Stromausfall und wir warten eine Ewigkeit auf unsere getoasteten Papathy-Sandwichs - wenn wir gewusst hätten, was uns heute noch erwartet, hätten wir wohl darauf verzichtet. Bis wir den kleinen Supermarkt im Dorf geplündert und mit den Einheimischen gequatscht haben ist schon spät bis wir endlich losfahren. Unser Ziel ist die Offroad-Piste von Semonkong über die Berge bis nach Mantsonyane, wo wir wieder auf die A3 stossen sollten.
Alles fängt so schön an: liebliche Alpenwiesen, Berge, Pferde und Schafe soweit das Auge reicht. Lange versuchen wir einen Magpy Shrike (Elsternwürger) vor die Linse zu bekommen, der wegen seiner langen Schwanzfedern wie ein schwarzes Gespenst aussieht wenn er fliegt.
Die Flussdurchquerung im Weiler Ha Kobeli entpuppt sich als unüberwindbar, hier ist bestimmt seit Jahren kein Auto mehr hochgefahren. Wir sind etwas ratlos, die wenigen Fahrspuren führen alle weiter dem Fluss entlang, doch durchgängige Wege suchen wir auf unseren Karten vergebens, alle enden sie vor einer Schlucht. Ein paar Schäfer bedeuten uns in Zeichensprache, dass der Weg irgendwohin führt, vielleicht nach Marakabei, das liegt auf der anderen Seite der Schlucht. Wir lassen uns überraschen, denn zum Umkehren sind wir schon zu weit. Spannend geht es weiter durch die faszinierende Berglandschaft - dass wir mittlerweile kaum noch Autospuren sehen, verdrängen wir einfach. Tatsächlich wird hier an einer Strasse durch die Schlucht gebaut. Wir passieren ein Baustellencamp, welches allerdings grad gar nicht nach arbeiten aussieht, doch der Weg geht weiter. Rudimentär wurde eine Schneise in den morastigen Boden gefräst und mit grobem Schutt belegt. Wir kommen kaum voran, der Weg fährt jedes Tal bis weit nach hinten aus. Danis besorgter Blick wandert alle paar Minuten in den Himmel, denn da braut sich was zusammen. Unter keinen Umständen wollen wir hier sein, wenn es regnet!. Unser GPS peilt auf die Anschlussstrasse auf der anderen Seite der Schlucht doch die Distanz will einfach nicht kürzer werden. Immer weiter fahren wir der Schlucht entlang und bewegen uns von unserem Ziel weg, immer schneller fährt Dani die ruppige Piste und hält nur an, wenn es gilt allzu grosse Gesteinsbrocken aus dem Weg zu schaffen. Endlich überqueren wir die Schlucht. Die steinige Flussdurchfahrt kostet wieder wertvolle Zeit, rings um uns herum blitzt und donnert es bereits, der Himmel ist tief schwarz, schaffen wir es vor dem Regen auf besseren Untergrund? Das Glück ist heute mal nicht auf unserer Seite oder wir haben einfach zu lange getrödelt am Morgen – wenige Kilometer vor der vermeintlich rettenden Strasse prasseln die ersten dicken Tropfen auf die Scheibe und man kann fast zusehen, wie die Piste sich in Morast verwandelt. Kurz vor einem kleinen Dorf ist „Ende Gelände“. Wir rutschen mehr seitwärts als vorwärts und bei der leicht abschüssigen Piste wäre die Weiterfahrt viel zu gefährlich. Es hilft nichts, wir müssen hier warten, vielleicht verzieht sich der Regen ja? Ganz im Gegenteil, es regnet sich so richtig ein und es bleibt uns nichts anderes übrig, als mitten auf dem Weg auf einer steinigen Stelle unser Lager aufzuschlagen
Es regnet die ganz Nacht und die Situation am Morgen ist trostloser denn je. Zwar hat der Regen aufgehört, doch an eine Weiterfahrt ist so nicht zu denken. Dani läuft die Piste mehrere Kilometer weit ab und kommt mit schlechten Nachrichten zurück: gleich nach dem Dorf fällt die Piste schräg und steil in ein Bachbett ab und kurze Zeit später ist sie derart abschüssig, dass wir wohl auf der Diretissima seitlich ins Tal rutschen würden. Es bleibt nichts anderes als auszuharren. Langweilig wird es uns nicht, die Dorfbewohner zeigen sich höchst interessiert an uns und da wir auf ihrem Weg zur Quelle campen, kommt ständig Besuch vorbei. Es hat einen kleinen Shop im Dorf und der Besitzer scheint der einzige Dorfbewohner zu sein, der etwas englisch spricht. Am Mittag setzt erneut der Regen ein und bald ist klar, dass wir noch eine weitere Nacht hier verbringen. „Das ist die Regenzeit“, meint unser englischsprachiger Freund, „da kommt manchmal wochenlang kein Minibus vorbei“. Na toll, was machen wir, wenn wir hier mehr als ein paar Tage feststecken? Im Kopf überschlage ich unsere Vorräte. Mehr Gedanken macht mir allerdings unser Lesotho-Visum, welches bald ausläuft. Während der Regen weiter aufs Dach prasselt, drängen sich alle möglichen Horrorszenarien in unsere Köpfe. Wenn alle Stricke reissen, müssen wir zu Fuss oder mit einem Pony in die nächste Stadt, von dort mit dem Minibus nach Maseru und das Visum verlängern, aber Tico hier lassen, geht gar nicht...
Am Abend kommt bei strömendem Regen eine Delegation aus dem Dorf zu uns. Unser Freund übersetzt und berichtet uns, dass wir in der Hütte einer Dorfbewohnerin übernachten könnten, dort hätten wir es warm und trocken. Wir sind echt gerührt und versuchen zu erklären, dass wir eigentlich immer in unserem Auto schlafen würden. Erst als sich die Delegation davon überzeugt hat, dass wir ein Bett und auch genug zu essen hätten, wünscht man uns eine gute Nacht und zieht sich zurück.
Am dritten Tag scheint die Sonne zaghaft zwischen den Wolken durch, wir sind überglücklich. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass das Wetter hält und die Piste abtrocknet. Wir gehen nochmal den weiteren Weg ab, grüssen die Dorfbewohner und plaudern mit ihnen auf Schweizerdeutsch, das verstehen sie zwar genau so wenig wie englisch aber schliesslich zählt hier die nonverbale Ebene. Wir präparieren die neuralgischen Stellen und diskutieren die beste Spur, so geht die Zeit und die Sonne tut das ihre für ein gutes Gelingen. Am Mittag wagen wir es. Bis wir zusammengepackt und uns von allen verabschiedet, Photos gemacht und uns vom Gemeindepräsident – welcher die Tage in der Stadt weilt - noch telefonisch die aktuellen Wetterprognosen und besten Wünsche abgeholt haben, hat es tatsächlich genügend abgetrocknet, so dass wir uns an die Weiterfahrt wagen können. Die verbleibenden Schlammpassagen meistern wir souverän, doch es dauert noch etliche Kilometer, ehe eine Verbesserung der Piste zu sehen ist. Trotzdem fahren wir zügig weiter, denn das Wetter scheint nicht zu halten. Erst als wir auf festem Schotter sind, gönnen wir uns eine Pause und bleiben gleich auf einer Anhöhe stehen, genug Aufregung für heute. Wir sind absolut überwältigt von der Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft des kleinen, namenlosen Bergdorfs und seinen herzlichen Bewohnern, ein Erlebnis dass wir gleich in mehrfacher Hinsicht nicht so schnell vergessen werden!
Zur Beruhigung der Nerven kehren wir nochmal gemütlich in der Semongkong-Lodge zum Frühstück ein. Es ist grad Stromausfall und wir warten eine Ewigkeit auf unsere getoasteten Papathy-Sandwichs - wenn wir gewusst hätten, was uns heute noch erwartet, hätten wir wohl darauf verzichtet. Bis wir den kleinen Supermarkt im Dorf geplündert und mit den Einheimischen gequatscht haben ist schon spät bis wir endlich losfahren. Unser Ziel ist die Offroad-Piste von Semonkong über die Berge bis nach Mantsonyane, wo wir wieder auf die A3 stossen sollten.
Alles fängt so schön an: liebliche Alpenwiesen, Berge, Pferde und Schafe soweit das Auge reicht. Lange versuchen wir einen Magpy Shrike (Elsternwürger) vor die Linse zu bekommen, der wegen seiner langen Schwanzfedern wie ein schwarzes Gespenst aussieht wenn er fliegt.
Die Flussdurchquerung im Weiler Ha Kobeli entpuppt sich als unüberwindbar, hier ist bestimmt seit Jahren kein Auto mehr hochgefahren. Wir sind etwas ratlos, die wenigen Fahrspuren führen alle weiter dem Fluss entlang, doch durchgängige Wege suchen wir auf unseren Karten vergebens, alle enden sie vor einer Schlucht. Ein paar Schäfer bedeuten uns in Zeichensprache, dass der Weg irgendwohin führt, vielleicht nach Marakabei, das liegt auf der anderen Seite der Schlucht. Wir lassen uns überraschen, denn zum Umkehren sind wir schon zu weit. Spannend geht es weiter durch die faszinierende Berglandschaft - dass wir mittlerweile kaum noch Autospuren sehen, verdrängen wir einfach. Tatsächlich wird hier an einer Strasse durch die Schlucht gebaut. Wir passieren ein Baustellencamp, welches allerdings grad gar nicht nach arbeiten aussieht, doch der Weg geht weiter. Rudimentär wurde eine Schneise in den morastigen Boden gefräst und mit grobem Schutt belegt. Wir kommen kaum voran, der Weg fährt jedes Tal bis weit nach hinten aus. Danis besorgter Blick wandert alle paar Minuten in den Himmel, denn da braut sich was zusammen. Unter keinen Umständen wollen wir hier sein, wenn es regnet!. Unser GPS peilt auf die Anschlussstrasse auf der anderen Seite der Schlucht doch die Distanz will einfach nicht kürzer werden. Immer weiter fahren wir der Schlucht entlang und bewegen uns von unserem Ziel weg, immer schneller fährt Dani die ruppige Piste und hält nur an, wenn es gilt allzu grosse Gesteinsbrocken aus dem Weg zu schaffen. Endlich überqueren wir die Schlucht. Die steinige Flussdurchfahrt kostet wieder wertvolle Zeit, rings um uns herum blitzt und donnert es bereits, der Himmel ist tief schwarz, schaffen wir es vor dem Regen auf besseren Untergrund? Das Glück ist heute mal nicht auf unserer Seite oder wir haben einfach zu lange getrödelt am Morgen – wenige Kilometer vor der vermeintlich rettenden Strasse prasseln die ersten dicken Tropfen auf die Scheibe und man kann fast zusehen, wie die Piste sich in Morast verwandelt. Kurz vor einem kleinen Dorf ist „Ende Gelände“. Wir rutschen mehr seitwärts als vorwärts und bei der leicht abschüssigen Piste wäre die Weiterfahrt viel zu gefährlich. Es hilft nichts, wir müssen hier warten, vielleicht verzieht sich der Regen ja? Ganz im Gegenteil, es regnet sich so richtig ein und es bleibt uns nichts anderes übrig, als mitten auf dem Weg auf einer steinigen Stelle unser Lager aufzuschlagen
Es regnet die ganz Nacht und die Situation am Morgen ist trostloser denn je. Zwar hat der Regen aufgehört, doch an eine Weiterfahrt ist so nicht zu denken. Dani läuft die Piste mehrere Kilometer weit ab und kommt mit schlechten Nachrichten zurück: gleich nach dem Dorf fällt die Piste schräg und steil in ein Bachbett ab und kurze Zeit später ist sie derart abschüssig, dass wir wohl auf der Diretissima seitlich ins Tal rutschen würden. Es bleibt nichts anderes als auszuharren. Langweilig wird es uns nicht, die Dorfbewohner zeigen sich höchst interessiert an uns und da wir auf ihrem Weg zur Quelle campen, kommt ständig Besuch vorbei. Es hat einen kleinen Shop im Dorf und der Besitzer scheint der einzige Dorfbewohner zu sein, der etwas englisch spricht. Am Mittag setzt erneut der Regen ein und bald ist klar, dass wir noch eine weitere Nacht hier verbringen. „Das ist die Regenzeit“, meint unser englischsprachiger Freund, „da kommt manchmal wochenlang kein Minibus vorbei“. Na toll, was machen wir, wenn wir hier mehr als ein paar Tage feststecken? Im Kopf überschlage ich unsere Vorräte. Mehr Gedanken macht mir allerdings unser Lesotho-Visum, welches bald ausläuft. Während der Regen weiter aufs Dach prasselt, drängen sich alle möglichen Horrorszenarien in unsere Köpfe. Wenn alle Stricke reissen, müssen wir zu Fuss oder mit einem Pony in die nächste Stadt, von dort mit dem Minibus nach Maseru und das Visum verlängern, aber Tico hier lassen, geht gar nicht...
Am Abend kommt bei strömendem Regen eine Delegation aus dem Dorf zu uns. Unser Freund übersetzt und berichtet uns, dass wir in der Hütte einer Dorfbewohnerin übernachten könnten, dort hätten wir es warm und trocken. Wir sind echt gerührt und versuchen zu erklären, dass wir eigentlich immer in unserem Auto schlafen würden. Erst als sich die Delegation davon überzeugt hat, dass wir ein Bett und auch genug zu essen hätten, wünscht man uns eine gute Nacht und zieht sich zurück.
Am dritten Tag scheint die Sonne zaghaft zwischen den Wolken durch, wir sind überglücklich. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass das Wetter hält und die Piste abtrocknet. Wir gehen nochmal den weiteren Weg ab, grüssen die Dorfbewohner und plaudern mit ihnen auf Schweizerdeutsch, das verstehen sie zwar genau so wenig wie englisch aber schliesslich zählt hier die nonverbale Ebene. Wir präparieren die neuralgischen Stellen und diskutieren die beste Spur, so geht die Zeit und die Sonne tut das ihre für ein gutes Gelingen. Am Mittag wagen wir es. Bis wir zusammengepackt und uns von allen verabschiedet, Photos gemacht und uns vom Gemeindepräsident – welcher die Tage in der Stadt weilt - noch telefonisch die aktuellen Wetterprognosen und besten Wünsche abgeholt haben, hat es tatsächlich genügend abgetrocknet, so dass wir uns an die Weiterfahrt wagen können. Die verbleibenden Schlammpassagen meistern wir souverän, doch es dauert noch etliche Kilometer, ehe eine Verbesserung der Piste zu sehen ist. Trotzdem fahren wir zügig weiter, denn das Wetter scheint nicht zu halten. Erst als wir auf festem Schotter sind, gönnen wir uns eine Pause und bleiben gleich auf einer Anhöhe stehen, genug Aufregung für heute. Wir sind absolut überwältigt von der Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft des kleinen, namenlosen Bergdorfs und seinen herzlichen Bewohnern, ein Erlebnis dass wir gleich in mehrfacher Hinsicht nicht so schnell vergessen werden!
Berge ohne Ende
Die Fahrt um den Mohale-Staudamm – einem weiteren Teilprojekt des Lesotho Highland Water Project hätten wir uns sparen können. Was erst wie eine nette Sonntagvormittagsrunde aussieht, zieht sich endlos und entwickelt sich zum Schluss zu handfestem 4x4. Ausserdem geht uns hier aus unerklärlichen Gründen unsere treue Olympuskamera kaputt, sie verweigert einfach so den Dienst, nichts geht mehr! Nun können wir nur noch mit der Reserve-Taschenkamera fotografieren, was für ein Frust!
Vor uns liegt die Panoramastrecke der A3. Erst geht’s über den Blue Mountain Pass, dann folgt der Bushmans Pass. Wir befinden uns im Gebiet der „Roof of Africa-Rallye“ einem der anspruchsvollsten Hard Enduros der Welt, unser Freund Stefan hat vor ein paar Jahren daran teilgenommen und uns haarsträubende Storys erzählt. Wenn wir uns das Terrain hier so ansehen, bin ich ganz froh, in einem Auto zu sitzen doch Dani juckt es natürlich in der Gashand, vor allem als wir an offensichtlichen Rallye-Passagen vorbeifahren. Wir bleiben über Nacht gleich auf dem Bushmans Pass stehen und erleben eine sternenklare Nacht, wie wir sie so lieben in Afrika.
Auch am nächsten Tag geht die Fahrt weiter durch die Bergwelt und hinunter ins Tal, bereits ärgern wir uns über die kleine Kamera, so macht Fotografieren echt keinen Spass! Wir fahren in die Kleinstadt Roma – wir sollten dringendst mal wieder tanken und einkaufen. Im kleinen Supermarkt können wir etwas an Gemüse und Milchprodukten aufstocken, die Tankstelle hat jedoch geschlossen – so wie an 364 Tag im Jahr wie uns eine ältere Südafrikanerin aufklärt. Nun müssen wir doch noch einen Abstecher zur Hauptstadt Maseru machen, wir hofften dem zu entgehen. Zum Glück finden wir noch vor der Stadt eine offene Tankstelle und machen mit vollem Tank gleich wieder rechts um kehrt, nach Stadtchaos ist uns nämlich so gar nicht. Schon bald biegen wir wieder auf eine Schotterstrasse ab und fahren entlang der Maloti-Berge nach Süden. Auch hier erkennen wir eindeutige Endurospuren in den Hängen, vor allem um die auffällige Felsformation „Two Titts“ ;-) Hier im Tal ist es deutlich bevölkerter als oben in den Bergen und wir suchen lange nach einem geeigneten Schlafplatz. Besonders nervig ist hier auch die extreme Bettlerei der Menschen, die teils recht aggressiv nach Geld oder Süssigkeiten schreien. Wir fahren genervt weiter, die Leute wohnen in anständigen Häusern und tragen teilweise recht moderne Kleidung, aber es ist natürlich viel einfacher an der Strasse herumzulungern und jeden Weissen anzubellen!
Wir fahren eine Schlaufe um einen Berg rum und werden auf einem Hügel endlich fündig. Kaum haben wir den Motor abgestellt sind wir von Schäfern umringt, keine Ahnung wo die so schnell herkommen. Dani stellt genervt klar, dass wir weder Geld noch Süssigkeiten verteilen und die Schäfer lachen, sie erklären uns, dass die Kinder sich die Marotte bei den Älteren abgucken würden, wenigstens werde ihnen in der Schule beigebracht, keine Steine nach Autos zu schmeissen, na das ist ja schon mal was!
Am nächsten Morgen brechen wir unseren Distanzrekord, wir fahren nämlich gerade mal 3.2 km. Diese haben es allerdings in sich, jetzt ist auch klar, weshalb wir auf der ganzen Schlaufe weder Fahrzeuge noch Spuren gesehen haben. Steil und steinig geht es in engen Kehren vom Berg runter bis zu einem klaren Fluss. Saubere Flüsse sind echte Mangelware in Lesotho und so sehe ich gleich die Chance, unseren mittlerweile recht stattlichen Wäscheberg abzutragen. Tatsächlich finden wir sogar einen richtigen Traumplatz auf einer Wiese direkt am Fluss, so einen Platz darf man sich nicht entgehen lassen! Wir richten uns ein und brunchen erst mal gemütlich, bevor wir einen – ziemlich arbeitsamen – Pausentag einlegen, ein solcher ist nämlich mal wieder mehr als fällig. Bei strahlendem Wetter räumen wir das Auto aus, putzen alles durch, waschen Wäsche, klopfen die Matratzen, backen Brot und spielen mit der Drohne beim nahen Wasserfall. Der Tag geht viel zu rasch vorbei und wir lassen ihn mit einer Flasche Rotwein ausklingen, während auf dem Herd ein Coc au vin vor sich hin schmort. Einfach ein gutes Gefühl wenn das Zuhause sauber ist und die Wäsche in den Schränken fein duftet!
Die Fahrt um den Mohale-Staudamm – einem weiteren Teilprojekt des Lesotho Highland Water Project hätten wir uns sparen können. Was erst wie eine nette Sonntagvormittagsrunde aussieht, zieht sich endlos und entwickelt sich zum Schluss zu handfestem 4x4. Ausserdem geht uns hier aus unerklärlichen Gründen unsere treue Olympuskamera kaputt, sie verweigert einfach so den Dienst, nichts geht mehr! Nun können wir nur noch mit der Reserve-Taschenkamera fotografieren, was für ein Frust!
Vor uns liegt die Panoramastrecke der A3. Erst geht’s über den Blue Mountain Pass, dann folgt der Bushmans Pass. Wir befinden uns im Gebiet der „Roof of Africa-Rallye“ einem der anspruchsvollsten Hard Enduros der Welt, unser Freund Stefan hat vor ein paar Jahren daran teilgenommen und uns haarsträubende Storys erzählt. Wenn wir uns das Terrain hier so ansehen, bin ich ganz froh, in einem Auto zu sitzen doch Dani juckt es natürlich in der Gashand, vor allem als wir an offensichtlichen Rallye-Passagen vorbeifahren. Wir bleiben über Nacht gleich auf dem Bushmans Pass stehen und erleben eine sternenklare Nacht, wie wir sie so lieben in Afrika.
Auch am nächsten Tag geht die Fahrt weiter durch die Bergwelt und hinunter ins Tal, bereits ärgern wir uns über die kleine Kamera, so macht Fotografieren echt keinen Spass! Wir fahren in die Kleinstadt Roma – wir sollten dringendst mal wieder tanken und einkaufen. Im kleinen Supermarkt können wir etwas an Gemüse und Milchprodukten aufstocken, die Tankstelle hat jedoch geschlossen – so wie an 364 Tag im Jahr wie uns eine ältere Südafrikanerin aufklärt. Nun müssen wir doch noch einen Abstecher zur Hauptstadt Maseru machen, wir hofften dem zu entgehen. Zum Glück finden wir noch vor der Stadt eine offene Tankstelle und machen mit vollem Tank gleich wieder rechts um kehrt, nach Stadtchaos ist uns nämlich so gar nicht. Schon bald biegen wir wieder auf eine Schotterstrasse ab und fahren entlang der Maloti-Berge nach Süden. Auch hier erkennen wir eindeutige Endurospuren in den Hängen, vor allem um die auffällige Felsformation „Two Titts“ ;-) Hier im Tal ist es deutlich bevölkerter als oben in den Bergen und wir suchen lange nach einem geeigneten Schlafplatz. Besonders nervig ist hier auch die extreme Bettlerei der Menschen, die teils recht aggressiv nach Geld oder Süssigkeiten schreien. Wir fahren genervt weiter, die Leute wohnen in anständigen Häusern und tragen teilweise recht moderne Kleidung, aber es ist natürlich viel einfacher an der Strasse herumzulungern und jeden Weissen anzubellen!
Wir fahren eine Schlaufe um einen Berg rum und werden auf einem Hügel endlich fündig. Kaum haben wir den Motor abgestellt sind wir von Schäfern umringt, keine Ahnung wo die so schnell herkommen. Dani stellt genervt klar, dass wir weder Geld noch Süssigkeiten verteilen und die Schäfer lachen, sie erklären uns, dass die Kinder sich die Marotte bei den Älteren abgucken würden, wenigstens werde ihnen in der Schule beigebracht, keine Steine nach Autos zu schmeissen, na das ist ja schon mal was!
Am nächsten Morgen brechen wir unseren Distanzrekord, wir fahren nämlich gerade mal 3.2 km. Diese haben es allerdings in sich, jetzt ist auch klar, weshalb wir auf der ganzen Schlaufe weder Fahrzeuge noch Spuren gesehen haben. Steil und steinig geht es in engen Kehren vom Berg runter bis zu einem klaren Fluss. Saubere Flüsse sind echte Mangelware in Lesotho und so sehe ich gleich die Chance, unseren mittlerweile recht stattlichen Wäscheberg abzutragen. Tatsächlich finden wir sogar einen richtigen Traumplatz auf einer Wiese direkt am Fluss, so einen Platz darf man sich nicht entgehen lassen! Wir richten uns ein und brunchen erst mal gemütlich, bevor wir einen – ziemlich arbeitsamen – Pausentag einlegen, ein solcher ist nämlich mal wieder mehr als fällig. Bei strahlendem Wetter räumen wir das Auto aus, putzen alles durch, waschen Wäsche, klopfen die Matratzen, backen Brot und spielen mit der Drohne beim nahen Wasserfall. Der Tag geht viel zu rasch vorbei und wir lassen ihn mit einer Flasche Rotwein ausklingen, während auf dem Herd ein Coc au vin vor sich hin schmort. Einfach ein gutes Gefühl wenn das Zuhause sauber ist und die Wäsche in den Schränken fein duftet!
Der Süden Lesothos
Am Morgen bekommen wir Besuch von einem Schäfer. Er wohnt auf dem nahen Hügel und hat uns gestern vermutlich den ganzen Tag beobachtet. Wir bekommen einen Sack frische Pfirsiche geschenkt, die gerade überall in Lesotho reifen und wir revanchieren uns mit einem alten Fleece-Jäckchen welches der gestrigen Räumungsaktion zum Opfer gefallen ist - ein freudiges Ereignis für beide Seiten
Durch schöne Canyonlandschaften erreichen wir heute Mohales Hoek, die erste richtige Stadt seit über zwei Wochen in Lesotho. Voller Freude stürme ich den neuen Shoprite-Supermarkt, wo ich wieder mal nach Herzenslust einkaufen kann, nicht immer nur Reis, Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln ;-)
Eigentlich wollten wir hier bei Tele-Bridge zurück nach Südafrika fahren, doch es gefällt uns so gut in Lesotho, dass wir noch eine Zusatzschlaufe einlegen. Nach einer weiteren Nacht an den Ufern des Senqu-Rivers - dem Quellfluss des Oranje – fahren wir über Quthing zurück in den Osten. In der Umgebung gibt es einige Dinosaurierspuren des Lesothosaurus zu betrachten sowie Höhlen mit San-Zeichnungen, uns genügen allerdings die Bilder von anderen Reisenden, Höhlenzeichnungen sind ja bekanntermassen nicht soo unser Ding. Viel spannender finde ich da die imposante Backsteinkirche in Quthing, die so gar nicht hierher passt.
In Moorosi verlassen wir die langweilige Teerstrasse und biegen auf die Piste durchs Quthing-Valley ab. Die Fahrt durchs Tal ist spektakulär und windet sich entlang des Quthing-Rivers durch den Canyon. Das Tal ist kaum bevölkert, nur vereinzelte Strohhütten thronen auf den Hängen. Wieder finden wir einen Traumplatz an einem klaren Bach mit eigenem Badepool, genau das richtige heute, denn die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel. Wir chillen am eigenen Sandstrand und geniessen einen faulen Nachmittag, vermutlich der letzte in Lesotho, denn morgen geht’s über die Grenze zurück nach Südafrika.
Am Morgen bekommen wir Besuch von einem Schäfer. Er wohnt auf dem nahen Hügel und hat uns gestern vermutlich den ganzen Tag beobachtet. Wir bekommen einen Sack frische Pfirsiche geschenkt, die gerade überall in Lesotho reifen und wir revanchieren uns mit einem alten Fleece-Jäckchen welches der gestrigen Räumungsaktion zum Opfer gefallen ist - ein freudiges Ereignis für beide Seiten
Durch schöne Canyonlandschaften erreichen wir heute Mohales Hoek, die erste richtige Stadt seit über zwei Wochen in Lesotho. Voller Freude stürme ich den neuen Shoprite-Supermarkt, wo ich wieder mal nach Herzenslust einkaufen kann, nicht immer nur Reis, Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln ;-)
Eigentlich wollten wir hier bei Tele-Bridge zurück nach Südafrika fahren, doch es gefällt uns so gut in Lesotho, dass wir noch eine Zusatzschlaufe einlegen. Nach einer weiteren Nacht an den Ufern des Senqu-Rivers - dem Quellfluss des Oranje – fahren wir über Quthing zurück in den Osten. In der Umgebung gibt es einige Dinosaurierspuren des Lesothosaurus zu betrachten sowie Höhlen mit San-Zeichnungen, uns genügen allerdings die Bilder von anderen Reisenden, Höhlenzeichnungen sind ja bekanntermassen nicht soo unser Ding. Viel spannender finde ich da die imposante Backsteinkirche in Quthing, die so gar nicht hierher passt.
In Moorosi verlassen wir die langweilige Teerstrasse und biegen auf die Piste durchs Quthing-Valley ab. Die Fahrt durchs Tal ist spektakulär und windet sich entlang des Quthing-Rivers durch den Canyon. Das Tal ist kaum bevölkert, nur vereinzelte Strohhütten thronen auf den Hängen. Wieder finden wir einen Traumplatz an einem klaren Bach mit eigenem Badepool, genau das richtige heute, denn die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel. Wir chillen am eigenen Sandstrand und geniessen einen faulen Nachmittag, vermutlich der letzte in Lesotho, denn morgen geht’s über die Grenze zurück nach Südafrika.
Grenzabenteuer
Auch am nächsten Morgen geht die Piste spannend und wunderschön weiter, raus aus dem Canyon und hoch über den Maphooaneng-Pass. Hier müssen wir uns entscheiden: Fahren wir hoch zur Teerstrasse und über Qacha‘s Nek aus dem Land oder folgen wir dieser Piste weiter durch die Berge und versuchen über den unscheinbaren Grenzübergang Ongulusnek-Pass nach Südafrika zu kommen? Auf unserer Karte sehen wir keinen Lesotho-Grenzposten, könnte also spannend werden… Natürlich siegt die Neugier und wir kämpfen uns über einen weiteren Pass in ein weites Tal. Grüne Wiesen, Schafe und Berge soweit das Auge reicht, dazwischen sucht sich ein Bergbach seinen Weg - das ist Lesotho wie wir es in den letzten gut zwei Wochen lieben gelernt haben. Gefährlich nah am Wasser führt die Piste ruppig durchs Tal. Danis Blick geht immer wieder in den Himmel, an welchem sich jedoch noch keine Tragödien abzeichnen, doch hier wollen wir definitiv nicht sein wenn es regnet und das Wasser steigt. Schliesslich führt die Piste zum Grenzpass, dort oben erwartet uns tatsächlich: nichts! Kein Grenzposten, kein Schild, kein Zaun, nur eine Kuh, die uns verblüfft anmuht. Toll… was nun? Wir beschliessen noch 5 km weiter zu fahren, wo wir die Südafrikanische Grenzstation vermuten, wenn nicht, müssen wir zur Not halt wieder zurück. Wir rumpeln also den Pass auf der anderen Seite wieder runter. grobsteinig und steil rutschen wir mehr als dass wir fahren und schon nach wenigen Minuten wird klar: hier wollen wir wirklich nicht mehr hoch wenn es sich irgendwie vermeiden lässt! Über Südafrika beginnen sich bereits die üblichen dunklen Wolken zu formieren, der Weg zurück würde definitiv kein Spaziergang!
Den „point of no return“ haben wir längst überschritten und nach vielen Höhenmetern und am Ende der mittlerweile ziemlich überwachsenen Graspiste taucht wie aus dem nichts im Tal eine recht moderne Polizeistation auf. Die Anlage ist mehrfach eingezäunt, zwischen den zwei Toren eine kurze Teerstrasse - unverkennbar Südafrika, da bräuchts nicht mal ne Flagge! Unschuldig stellen wir uns mit unseren Pässen an den Schalter und nach erst zaghaftem, dann forschem Klopfen schaffen wir es, den verdutzten Polizisten aus seiner Lethargie zu erwecken. Ungläubig schaut er zum Pass hoch und meint: seid ihr etwa da runter gekommen? Wir zucken mit den Schultern und entgegnen, wir hätten den Grenzposten von Lesotho nicht gefunden! „Da ist auch keiner“ kriegen wir zur Antwort, damit scheint das Thema gegessen. Es dauert eine Ewigkeit, bis die richtigen Stempel gefunden und das richtige Datum eingestellt ist, denn hier käme nicht of jemand vorbei und mit ausländischen Fahrzeugen kenne er sich auch nicht aus. Der fehlende Ausreisestempel von Lesotho scheint kein Problem und schliesslich haben wir den Einreisestempel ordnungsgemäss im Pass, wunderbar! Sichtlich erleichtert schenken wir dem Polizisten unser strahlendstes Lächeln und machen uns vom Acker. Gleich ausserhalb des Zauns geht sie weiter die kaum erkennbare Graspiste, aber das Gröbste scheinen wir überstanden zu haben. Tja, was soll ich sagen, ein abenteuerliches Land wie Lesotho verdient schliesslich auch ein fulminantes Ende – und das war definitiv der ungewöhnlichste all unserer bisheringen 52 Grenzübergänge dieser Reise!
Auch am nächsten Morgen geht die Piste spannend und wunderschön weiter, raus aus dem Canyon und hoch über den Maphooaneng-Pass. Hier müssen wir uns entscheiden: Fahren wir hoch zur Teerstrasse und über Qacha‘s Nek aus dem Land oder folgen wir dieser Piste weiter durch die Berge und versuchen über den unscheinbaren Grenzübergang Ongulusnek-Pass nach Südafrika zu kommen? Auf unserer Karte sehen wir keinen Lesotho-Grenzposten, könnte also spannend werden… Natürlich siegt die Neugier und wir kämpfen uns über einen weiteren Pass in ein weites Tal. Grüne Wiesen, Schafe und Berge soweit das Auge reicht, dazwischen sucht sich ein Bergbach seinen Weg - das ist Lesotho wie wir es in den letzten gut zwei Wochen lieben gelernt haben. Gefährlich nah am Wasser führt die Piste ruppig durchs Tal. Danis Blick geht immer wieder in den Himmel, an welchem sich jedoch noch keine Tragödien abzeichnen, doch hier wollen wir definitiv nicht sein wenn es regnet und das Wasser steigt. Schliesslich führt die Piste zum Grenzpass, dort oben erwartet uns tatsächlich: nichts! Kein Grenzposten, kein Schild, kein Zaun, nur eine Kuh, die uns verblüfft anmuht. Toll… was nun? Wir beschliessen noch 5 km weiter zu fahren, wo wir die Südafrikanische Grenzstation vermuten, wenn nicht, müssen wir zur Not halt wieder zurück. Wir rumpeln also den Pass auf der anderen Seite wieder runter. grobsteinig und steil rutschen wir mehr als dass wir fahren und schon nach wenigen Minuten wird klar: hier wollen wir wirklich nicht mehr hoch wenn es sich irgendwie vermeiden lässt! Über Südafrika beginnen sich bereits die üblichen dunklen Wolken zu formieren, der Weg zurück würde definitiv kein Spaziergang!
Den „point of no return“ haben wir längst überschritten und nach vielen Höhenmetern und am Ende der mittlerweile ziemlich überwachsenen Graspiste taucht wie aus dem nichts im Tal eine recht moderne Polizeistation auf. Die Anlage ist mehrfach eingezäunt, zwischen den zwei Toren eine kurze Teerstrasse - unverkennbar Südafrika, da bräuchts nicht mal ne Flagge! Unschuldig stellen wir uns mit unseren Pässen an den Schalter und nach erst zaghaftem, dann forschem Klopfen schaffen wir es, den verdutzten Polizisten aus seiner Lethargie zu erwecken. Ungläubig schaut er zum Pass hoch und meint: seid ihr etwa da runter gekommen? Wir zucken mit den Schultern und entgegnen, wir hätten den Grenzposten von Lesotho nicht gefunden! „Da ist auch keiner“ kriegen wir zur Antwort, damit scheint das Thema gegessen. Es dauert eine Ewigkeit, bis die richtigen Stempel gefunden und das richtige Datum eingestellt ist, denn hier käme nicht of jemand vorbei und mit ausländischen Fahrzeugen kenne er sich auch nicht aus. Der fehlende Ausreisestempel von Lesotho scheint kein Problem und schliesslich haben wir den Einreisestempel ordnungsgemäss im Pass, wunderbar! Sichtlich erleichtert schenken wir dem Polizisten unser strahlendstes Lächeln und machen uns vom Acker. Gleich ausserhalb des Zauns geht sie weiter die kaum erkennbare Graspiste, aber das Gröbste scheinen wir überstanden zu haben. Tja, was soll ich sagen, ein abenteuerliches Land wie Lesotho verdient schliesslich auch ein fulminantes Ende – und das war definitiv der ungewöhnlichste all unserer bisheringen 52 Grenzübergänge dieser Reise!
Fazit Lesotho
Gerade mal zweidrittel der Grösse der Schweiz besitzt das kleine Königreich in den Bergen. The „kingdom in the sky“ – der Name ist echt verdient. Irgendwie mystisch thront das kleine Land hoch auf den Bergen inmitten von Südafrika und könnte doch unterschiedlicher nicht sein. Südafrika: modern, zivilisiert, geregelt, eingezäunt. Lesotho: in einem Land vor unserer Zeit, wild, chaotisch, frei und einfach wunderbar afrikanisch! Was in Südafrika Teerstrassen und Autos, sind in Lesotho Schotterpisten und Ponies, wobei es mittlerweile auch möglich ist, das Land auf Asphalt zu erkunden, hierbei verpasst man allerdings das beste, nämlich wilde Berglandschaften, Campplätze an Flüssen in völliger Einsamkeit, abenteuerliche Bergpässe und Begegnungen mit den sympathischen, einfachen und hilfsbereiten Menschen des Landes, nicht nur mit den notorischen „Give-me's“ entlang der Hauptstrassen ;-)
Wir haben das Land in vollen Zügen genossen und in den 18 Tagen in Lesotho jede noch so abenteuerliche Piste gefahren, die wir gefunden haben 1'366 meist schwer verdiente Kilometer haben wir zurückgelegt, dies entspricht 76 km pro Tag.
Das Strassennetz reicht von 1a-Asphalt bis zu „unmöglich wenn nass“, dazwischen gibt es alle Abstufungen, mit einem guten Geländewagen – so wie unser Tico – kann man also eine Menge Spass haben!
Abgesehen von ganz wenigen Städten im Westen sind die Einkaufsmöglichkeiten beschränkt, also besser in Südafrika aufmunitionieren. Wenn es auf dem Land irgendwo irgendwas zu kaufen gibt, ist die jeweilige Hütte mit einer Fahne und einem Stofffetzen gekennzeichnet, wobei die Farbe für die Ware steht: z. B. gelb für Maisbier und grün für Gemüse.
Der Diesel ist etwas günstiger als „unten“ in Südafrika. Somit verteilen sich unsere 21 CHF Tagesdurchschnitt für 2 Personen pro Tag (!) auf Diesel (51%) und Lebensmittel (32%), der Rest verteilt sich auf Eintritte und Strassengebühren, die beim Zoll zu entrichten sind. Wir haben während der ganzen Zeit wild gecampt, was abgesehen vom bevölkerten Westen nie ein Problem war, im Gegenteil, in Lesotho haben wir die schönsten Camps in ganz Afrika gefunden!
Lesotho ist ein armes Land mit der höchsten HIV-Rate nach Swaziland und vor Botswana. Trotzdem würden sich die Menschen in den Bergen nicht als arm bezeichnen. Sie besitzen schöne Rundhütten, feuern mit Dung und verkaufen die Wolle und das Fleisch ihrer Schafe und Ziegen, um sich die Dinge kaufen zu können, die sie nicht selbst produzieren. Trotzdem ist das Leben in der harschen Berglandschaft mit den extremen Wetterbedingungen in der Höhe alles andere als einfach. Die extreme Bettlerei der Menschen, allen voran der Kinder, können wir uns nicht erklären, in keinem anderen von uns bereisten Land Afrikas ist es derart extrem. Die einzige Erklärung scheint der Tourismus zu sein, wenn „reiche“ Südafrikaner in einem Akt falschen Hilfeverständnisses Süssigkeiten und Geld an die Menschen verteilen.
Lesotho besitzt die höchsten Berge, die schwierigsten Pässe und die einsamsten Täler im südlichen Afrika und die Naturgewalten hier haben uns einmal mehr klar gemacht, wie klein der Mensch ist. Trotzdem haben wir uns in das Land, seine Berge und seine Menschen verliebt und der Abschied ist uns einmal mehr sehr schwer gefallen.
Gerade mal zweidrittel der Grösse der Schweiz besitzt das kleine Königreich in den Bergen. The „kingdom in the sky“ – der Name ist echt verdient. Irgendwie mystisch thront das kleine Land hoch auf den Bergen inmitten von Südafrika und könnte doch unterschiedlicher nicht sein. Südafrika: modern, zivilisiert, geregelt, eingezäunt. Lesotho: in einem Land vor unserer Zeit, wild, chaotisch, frei und einfach wunderbar afrikanisch! Was in Südafrika Teerstrassen und Autos, sind in Lesotho Schotterpisten und Ponies, wobei es mittlerweile auch möglich ist, das Land auf Asphalt zu erkunden, hierbei verpasst man allerdings das beste, nämlich wilde Berglandschaften, Campplätze an Flüssen in völliger Einsamkeit, abenteuerliche Bergpässe und Begegnungen mit den sympathischen, einfachen und hilfsbereiten Menschen des Landes, nicht nur mit den notorischen „Give-me's“ entlang der Hauptstrassen ;-)
Wir haben das Land in vollen Zügen genossen und in den 18 Tagen in Lesotho jede noch so abenteuerliche Piste gefahren, die wir gefunden haben 1'366 meist schwer verdiente Kilometer haben wir zurückgelegt, dies entspricht 76 km pro Tag.
Das Strassennetz reicht von 1a-Asphalt bis zu „unmöglich wenn nass“, dazwischen gibt es alle Abstufungen, mit einem guten Geländewagen – so wie unser Tico – kann man also eine Menge Spass haben!
Abgesehen von ganz wenigen Städten im Westen sind die Einkaufsmöglichkeiten beschränkt, also besser in Südafrika aufmunitionieren. Wenn es auf dem Land irgendwo irgendwas zu kaufen gibt, ist die jeweilige Hütte mit einer Fahne und einem Stofffetzen gekennzeichnet, wobei die Farbe für die Ware steht: z. B. gelb für Maisbier und grün für Gemüse.
Der Diesel ist etwas günstiger als „unten“ in Südafrika. Somit verteilen sich unsere 21 CHF Tagesdurchschnitt für 2 Personen pro Tag (!) auf Diesel (51%) und Lebensmittel (32%), der Rest verteilt sich auf Eintritte und Strassengebühren, die beim Zoll zu entrichten sind. Wir haben während der ganzen Zeit wild gecampt, was abgesehen vom bevölkerten Westen nie ein Problem war, im Gegenteil, in Lesotho haben wir die schönsten Camps in ganz Afrika gefunden!
Lesotho ist ein armes Land mit der höchsten HIV-Rate nach Swaziland und vor Botswana. Trotzdem würden sich die Menschen in den Bergen nicht als arm bezeichnen. Sie besitzen schöne Rundhütten, feuern mit Dung und verkaufen die Wolle und das Fleisch ihrer Schafe und Ziegen, um sich die Dinge kaufen zu können, die sie nicht selbst produzieren. Trotzdem ist das Leben in der harschen Berglandschaft mit den extremen Wetterbedingungen in der Höhe alles andere als einfach. Die extreme Bettlerei der Menschen, allen voran der Kinder, können wir uns nicht erklären, in keinem anderen von uns bereisten Land Afrikas ist es derart extrem. Die einzige Erklärung scheint der Tourismus zu sein, wenn „reiche“ Südafrikaner in einem Akt falschen Hilfeverständnisses Süssigkeiten und Geld an die Menschen verteilen.
Lesotho besitzt die höchsten Berge, die schwierigsten Pässe und die einsamsten Täler im südlichen Afrika und die Naturgewalten hier haben uns einmal mehr klar gemacht, wie klein der Mensch ist. Trotzdem haben wir uns in das Land, seine Berge und seine Menschen verliebt und der Abschied ist uns einmal mehr sehr schwer gefallen.
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
lesotho_break-a-way.gpx | |
File Size: | 1230 kb |
File Type: | gpx |