Namibia 3 - Nordosten
September 2018
Auf Safari im Etosha
Da wir ganz in der Nähe des Westeingangs (Galton Gate) übernachtet haben, müssen wir nicht mal besonders früh aufstehen, um bei Sonnenaufgang am Eingang zum Etosha Nationalpark zu stehen. Der ganze Park nimmt einen Grossteil des mittleren Nordens Namibias ein und ist knapp doppelt so gross wie die Schweiz. Es gibt mittlerweile 4 Eingänge, wobei der westliche der am wenigstens frequentierte ist, da er weder an der Haupttouristenroute liegt, noch gibt es in der Nähe Lodges oder Campingplätze. Trotzdem sind wir erstaunt, als wir bei Toröffnung noch immer die einzigen Gäste sind. Alles geht sehr locker zu und her, die Wärter halten ein Schwätzchen mit uns uns vertreiben uns die Zeit, bis endlich die Rangerin auftaucht und uns ein Tagespermit ausstellt. Dann kanns endlich losgehen mit dem Gamedrive. Die erste halbe Stunde fahren wir durch die selbe Landschaft wie die vergangenen Tage und sehen etwa gleich viel Wild, doch beim ersten Wasserloch ist schon einiges los. Eine Zebraherde stillt ihren Durst, während majestätische Kudus und Springböcke träge in der Sonne stehen, die obligate Giraffe verrenkt sich um auch noch etwas Wasser zu schlürfen und ein Schakal schleicht durch die Kulisse, ein schönes Bild... ganz alleine mit den vielen Tieren geniessen wir die friedliche Szenerie eine Weile, dann gehts weiter, wir haben heute noch ein ganz schönes Stück Weg vor uns und wir wollen ja noch ein paar aufregendere Tiere sehen als diese – zugegebenermassen sehr süssen – Wiederkäuer.
Also scannen wir die Steppenlandschaft auf beiden Seiten der Wellblechpiste, denn wenn wir eins gelernt haben in Namibia, dann ist es, dass sich JEDES Tier, und sei es isoliert noch so auffällig, perfekt tarnen kann hier in seiner natürlichen Umgebung. Und so fallen uns kurz darauf zwei Felsen im Gebüsch auf, wovon sich einer zu bewegen scheint. Das kann doch nicht sein... tatsächlich, es ist ein Rhino, und es steht keine 100 Meter vor uns! Das grosse Breitmaulnashorn steht einfach so im Gebüsch, kaut an einem Dornenzweig und fixiert uns, fast etwas unheimlich. Wir sind happy, haben wir doch endlich unser Rhino gesehen, sicher nicht alltäglich, auch im Etosha nicht. Lange beobachten wir es, doch leider kommt es einfach nicht hinter dem Gebüsch hervor.
Da man im Park das Auto nicht verlassen darf, fahren wir ins Olifantrus Camp, der ehemaligen Elefantenschlachterei. In den 80-Jahren war es notwendig, den Elefantenbestand zu reduzieren, um das Gleichgewicht im Park zu erhalten. Eine üble Angelegenheit, denn man muss jedes Mal eine ganze Herde töten, da die Tiere eine starke Familienbindung haben und lange trauern. Im Camp hängt noch der riesige Galgen, an welchem die Kadaver aufgehängt wurden, ziemlich schaurig wenn man vorher die Geschichte im kleinen Museum gelesen hat. Das ganze Camp inklusive Game Viewing Plattform am Wasserloch ist eingezäunt, so kann man sich frei bewegen. Wir haben wohl gerade die Elefanten am Wasserloch verpasst, also erfreuen wir uns an den Kudus und Zebras, die durchs schlammige Ufer waten und sich am Wasser erfrischen. Das Wasserloch ist nachts beleuchtet und ermöglicht den Campern die Beobachtung der nachtaktiven Besucher. Uns ist allerdings noch nicht nach campen, wir wollen unser Tagespermit ausnutzen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause um die grösste Hitze zu überbrücken gehts über eine andere Piste wieder nach Westen. Wir treffen kaum andere Touristen unterwegs und geniessen das Treiben an den Wasserlöcher ganz für uns alleine. Wir sehen eine grosse Elefantenherde mit ein paar pubertierenden Bullen, die sich Rangkämpfe liefern, zum Glück erst in einiger Entfernung. Zwei weitere Bullen üben gegenseitig die Paarung, auch so lässt sich überschüssiges Testosteron abbauen...
Als wir die selben Bullen kurze Zeit später auf der Strasse kreuzen, kommt Tico wohl etwas zu nahe, der Bulle schlägt wild mit den Ohren und trompetet, eine deutliche Warnung, nichts wie weg!
Am letzten Wasserloch dann das Highlight. Eine Elefantenherde verteidigt ihr Wasserloch gegen eine Herde Zebras, da fällt uns hinter der Herde etwas auf. Ein grosses Rhino! Fast hätten wir es nicht gesehen zwischen all den Elefanten. Diese scheinen unruhig und nehmen die Jungtiere in die Mitte. Doch das Rhino ist geduldig und wartet mit dem Schlammbad, bis die Herde davon getrottet ist. Zeit genug für uns, tolle Fotos zu machen, wir sind begeistert!
Nun wirds für uns auch langsam Zeit, der Park schliesst bei Sonnenuntergang und wir haben noch einen langen Weg vor uns, denn wir wollen heute noch zurück nach Kamanjab zum tollen Oppi-Koppi-Camp und nach all den Wildbeobachtungen heute freuen wir uns auf saftige Zebra- oder Kudulenden ;-)
Wir ziehen ein positives Fazit nach dem ersten Tag im Etosha. Auch wenn wir noch keine Raubkatzen gesehen haben, sind wir mehr als zufrieden mit der Artenvielfalt und natürlich dem Rhino als Krönung!
Da wir ganz in der Nähe des Westeingangs (Galton Gate) übernachtet haben, müssen wir nicht mal besonders früh aufstehen, um bei Sonnenaufgang am Eingang zum Etosha Nationalpark zu stehen. Der ganze Park nimmt einen Grossteil des mittleren Nordens Namibias ein und ist knapp doppelt so gross wie die Schweiz. Es gibt mittlerweile 4 Eingänge, wobei der westliche der am wenigstens frequentierte ist, da er weder an der Haupttouristenroute liegt, noch gibt es in der Nähe Lodges oder Campingplätze. Trotzdem sind wir erstaunt, als wir bei Toröffnung noch immer die einzigen Gäste sind. Alles geht sehr locker zu und her, die Wärter halten ein Schwätzchen mit uns uns vertreiben uns die Zeit, bis endlich die Rangerin auftaucht und uns ein Tagespermit ausstellt. Dann kanns endlich losgehen mit dem Gamedrive. Die erste halbe Stunde fahren wir durch die selbe Landschaft wie die vergangenen Tage und sehen etwa gleich viel Wild, doch beim ersten Wasserloch ist schon einiges los. Eine Zebraherde stillt ihren Durst, während majestätische Kudus und Springböcke träge in der Sonne stehen, die obligate Giraffe verrenkt sich um auch noch etwas Wasser zu schlürfen und ein Schakal schleicht durch die Kulisse, ein schönes Bild... ganz alleine mit den vielen Tieren geniessen wir die friedliche Szenerie eine Weile, dann gehts weiter, wir haben heute noch ein ganz schönes Stück Weg vor uns und wir wollen ja noch ein paar aufregendere Tiere sehen als diese – zugegebenermassen sehr süssen – Wiederkäuer.
Also scannen wir die Steppenlandschaft auf beiden Seiten der Wellblechpiste, denn wenn wir eins gelernt haben in Namibia, dann ist es, dass sich JEDES Tier, und sei es isoliert noch so auffällig, perfekt tarnen kann hier in seiner natürlichen Umgebung. Und so fallen uns kurz darauf zwei Felsen im Gebüsch auf, wovon sich einer zu bewegen scheint. Das kann doch nicht sein... tatsächlich, es ist ein Rhino, und es steht keine 100 Meter vor uns! Das grosse Breitmaulnashorn steht einfach so im Gebüsch, kaut an einem Dornenzweig und fixiert uns, fast etwas unheimlich. Wir sind happy, haben wir doch endlich unser Rhino gesehen, sicher nicht alltäglich, auch im Etosha nicht. Lange beobachten wir es, doch leider kommt es einfach nicht hinter dem Gebüsch hervor.
Da man im Park das Auto nicht verlassen darf, fahren wir ins Olifantrus Camp, der ehemaligen Elefantenschlachterei. In den 80-Jahren war es notwendig, den Elefantenbestand zu reduzieren, um das Gleichgewicht im Park zu erhalten. Eine üble Angelegenheit, denn man muss jedes Mal eine ganze Herde töten, da die Tiere eine starke Familienbindung haben und lange trauern. Im Camp hängt noch der riesige Galgen, an welchem die Kadaver aufgehängt wurden, ziemlich schaurig wenn man vorher die Geschichte im kleinen Museum gelesen hat. Das ganze Camp inklusive Game Viewing Plattform am Wasserloch ist eingezäunt, so kann man sich frei bewegen. Wir haben wohl gerade die Elefanten am Wasserloch verpasst, also erfreuen wir uns an den Kudus und Zebras, die durchs schlammige Ufer waten und sich am Wasser erfrischen. Das Wasserloch ist nachts beleuchtet und ermöglicht den Campern die Beobachtung der nachtaktiven Besucher. Uns ist allerdings noch nicht nach campen, wir wollen unser Tagespermit ausnutzen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause um die grösste Hitze zu überbrücken gehts über eine andere Piste wieder nach Westen. Wir treffen kaum andere Touristen unterwegs und geniessen das Treiben an den Wasserlöcher ganz für uns alleine. Wir sehen eine grosse Elefantenherde mit ein paar pubertierenden Bullen, die sich Rangkämpfe liefern, zum Glück erst in einiger Entfernung. Zwei weitere Bullen üben gegenseitig die Paarung, auch so lässt sich überschüssiges Testosteron abbauen...
Als wir die selben Bullen kurze Zeit später auf der Strasse kreuzen, kommt Tico wohl etwas zu nahe, der Bulle schlägt wild mit den Ohren und trompetet, eine deutliche Warnung, nichts wie weg!
Am letzten Wasserloch dann das Highlight. Eine Elefantenherde verteidigt ihr Wasserloch gegen eine Herde Zebras, da fällt uns hinter der Herde etwas auf. Ein grosses Rhino! Fast hätten wir es nicht gesehen zwischen all den Elefanten. Diese scheinen unruhig und nehmen die Jungtiere in die Mitte. Doch das Rhino ist geduldig und wartet mit dem Schlammbad, bis die Herde davon getrottet ist. Zeit genug für uns, tolle Fotos zu machen, wir sind begeistert!
Nun wirds für uns auch langsam Zeit, der Park schliesst bei Sonnenuntergang und wir haben noch einen langen Weg vor uns, denn wir wollen heute noch zurück nach Kamanjab zum tollen Oppi-Koppi-Camp und nach all den Wildbeobachtungen heute freuen wir uns auf saftige Zebra- oder Kudulenden ;-)
Wir ziehen ein positives Fazit nach dem ersten Tag im Etosha. Auch wenn wir noch keine Raubkatzen gesehen haben, sind wir mehr als zufrieden mit der Artenvielfalt und natürlich dem Rhino als Krönung!
Viel Arbeit und etwas Erholung im Oppi-Koppi
Pünktlich zur Essenszeit erreichen wir abends das schöne Oppi-Koppi-Camp, wo wir vor zwei Wochen schon waren. Wir werden wieder herzlich empfangen und bekommen einen schönen Campplatz. Zur Feier des Tages lösen wir einen der letzten verbleibenden Gutscheine aus unserer Reisekasse ein und gönnen uns zartes Kudufilet mit Knoblauchbutter, begleitet von Gartengemüse und den besten Pommes Frites seit wir denken können. Mit einem Glas südafrikanischem Pinotage stossen wir auf den tollen Tag an - danke Patric & Family für diesen Genuss!
Der folgende Tag ist erfüllt von einem Berg Wäsche, den es abzutragen gilt und einem wieder viel zu langen Reisebericht, der durch das sehr instabile Internet auf unsere Webseite soll. Daneben jongliert Dani die Reifen – schon wieder 6'000 km mehr auf dem Tacho! - und passt auf die Strausse auf, die sich sehr für unsere Wäsche interessieren und generell alles genau beobachten, was wir auf unserem Campplatz so treiben. Seit unserem letzten Besuch hier sind die Temperaturen nochmals merklich in die Höhe geschossen und so geniesse auch ich die erfrischende Abkühlung im Pool nach getaner Arbeit und das eiskalte Savannah an der Bar.
Wieder haben wir den Aufenthalt in dieser Oase sehr genossen, wir können das Oppi-Koppi und sein Team wirklich nur herzlichst weiter empfehlen.
Pünktlich zur Essenszeit erreichen wir abends das schöne Oppi-Koppi-Camp, wo wir vor zwei Wochen schon waren. Wir werden wieder herzlich empfangen und bekommen einen schönen Campplatz. Zur Feier des Tages lösen wir einen der letzten verbleibenden Gutscheine aus unserer Reisekasse ein und gönnen uns zartes Kudufilet mit Knoblauchbutter, begleitet von Gartengemüse und den besten Pommes Frites seit wir denken können. Mit einem Glas südafrikanischem Pinotage stossen wir auf den tollen Tag an - danke Patric & Family für diesen Genuss!
Der folgende Tag ist erfüllt von einem Berg Wäsche, den es abzutragen gilt und einem wieder viel zu langen Reisebericht, der durch das sehr instabile Internet auf unsere Webseite soll. Daneben jongliert Dani die Reifen – schon wieder 6'000 km mehr auf dem Tacho! - und passt auf die Strausse auf, die sich sehr für unsere Wäsche interessieren und generell alles genau beobachten, was wir auf unserem Campplatz so treiben. Seit unserem letzten Besuch hier sind die Temperaturen nochmals merklich in die Höhe geschossen und so geniesse auch ich die erfrischende Abkühlung im Pool nach getaner Arbeit und das eiskalte Savannah an der Bar.
Wieder haben wir den Aufenthalt in dieser Oase sehr genossen, wir können das Oppi-Koppi und sein Team wirklich nur herzlichst weiter empfehlen.
Noch einmal Etosha
Wieder gilt es in Kamanjab Wasser, Diesel und Vorräte aufzufüllen. Letzteres ist diesmal weniger befriedigend, der eine Supermarkt ist nach dem Wochenende so ziemlich leer und der zweite wird gerade von einer Horde rüpelhafter russischer Touristen heimgesucht - ich verlasse den kleinen, engen Shop fluchtartig mit den nötigsten Lebensmitteln.
Wieder möchten wir heute so nah zum Eingang wie möglich fahren, damit wir morgen gleich wieder bei Sonnenaufgang in den Etosha können. Der Weg führt durch das Gebiet vieler Jagdfarmen, ein Zufall dass die alle um den Etosha herum verteilt sind? Wir finden einen schönen Platz auf einer Lichtung, scheint sich um einen verlassenen Schiessstand zu handeln anhand der zerschossenen Tontauben die herumliegen. Mit einem eiskalten Windhoek Draught spülen wir den Staub und die Hitze des Tages runter und freuen uns auf einen weiteren spannenden und tierreichen Tag morgen.
Bei Sonnenaufgang stehen wir vor dem Südeingang (Anderson Gate), diesmal aber nicht alleine. Es hat sich schon eine rechte Schlange an Fahrzeugen gebildet, Busse bringen Ladungen an Touristen, die sich auf die bereitstehenden Safari-Jeeps verteilen und Händler bauen ihre Stände auf. Im Vergleich zum letzten Mal kommt uns hier alles sehr hektisch und unfreundlich vor. Keine Zeit für unsere Fragen, wir werden damit ungeduldig an das nächste Nationalpark-Camp verwiesen. Auch dort findet sich niemand, der uns Tipps zur Route oder den Tieren geben will. Mürrisch wird die Parkgebühr einkassiert, für etwas anderes seien sie hier nicht zuständig, na danke! Im Shop kaufen wir uns schliesslich eine Übersichtskarte des Parks, suchen wir uns unseren Weg halt selbst. Auf die Frage, wo wir im Park denn gute Chancen auf eine Löwensichtung hätten, schickt uns ein unmotivierter Angestellter zu einem 30 km entfernten, längst ausgetrockneten Wasserloch, wo wir eine einsame Hyäne vorfinden, die uns angrinst, als ob sie uns auslachen wolle, dass wir hier im Nirgendwo nach Löwen suchen. Bis wir wieder auf der Hauptstrecke sind, steht die Sonne schon hoch, nach toll. Hier hat es deutlich mehr Touristen als Tiere, man fährt im Staube seines Vordermannes. Kaum schlurft dann ein Zebra über die Piste, stellen sich die langen Safarijeeps quer, damit jeder Insasse ein gutes Bild schiessen kann, auf beiden Seiten stauen sich dann die Fahrzeuge und warten halt... Trotzdem finden wir schöne Wasserlöcher mit vielen Tieren. In diesem Teil hats grosse Gnuherden, unzählige Zebras aber auch immer wieder Elefanten. Man könnte stundenlang zusehen, wie die Elefantenbabys im Wasser spielen und plantschen und das machen wir dann auch. Besonders amüsant sind die Giraffen. Sie zieren sich unglaublich und scheinen sich einfach nicht entscheiden zu können, welche Stelle ihnen am besten erscheint um zu trinken. Es dauert eine Ewigkeit, bis sie in ihrer unbequemen Trinkstellung sind und bei der kleinsten Störung schrecken sie zurück und das Spiel beginnt von neuem.
Ziemlich erschöpft verlassen wir den Park kurz vor Sonnenuntergang am Ostgate. Nach über 300 km schlagen wir uns bei erster Gelegenheit an einer scheinbar unbenutzten Farmpiste in die Büsche. Müde in den Stühlen hängend schlürfen wir unser Feierabendbier, da kommt doch tatsächlich der Landbesitzer vorbei. Nach einem kurzen wie und was gibt er uns die Erlaubnis, hier zu übernachten. Da sind wir aber wirklich sehr froh müssen wir nicht mehr weiter, bei dieser Hitze spüren wir das Bier nämlich schon zünftig ;-)
Wir schenken uns einen dritten Tag im Etosha, die Distanzen sind uns einfach zu riesig und der Anteil Touristen auf Wildtiere ist doch relativ gross. Wir werden in Botswana noch genügend Möglichkeiten haben Löwen und andere Raubkatzen zu sehen und so gehts für uns morgen weiter Richtung Osten.
Wieder gilt es in Kamanjab Wasser, Diesel und Vorräte aufzufüllen. Letzteres ist diesmal weniger befriedigend, der eine Supermarkt ist nach dem Wochenende so ziemlich leer und der zweite wird gerade von einer Horde rüpelhafter russischer Touristen heimgesucht - ich verlasse den kleinen, engen Shop fluchtartig mit den nötigsten Lebensmitteln.
Wieder möchten wir heute so nah zum Eingang wie möglich fahren, damit wir morgen gleich wieder bei Sonnenaufgang in den Etosha können. Der Weg führt durch das Gebiet vieler Jagdfarmen, ein Zufall dass die alle um den Etosha herum verteilt sind? Wir finden einen schönen Platz auf einer Lichtung, scheint sich um einen verlassenen Schiessstand zu handeln anhand der zerschossenen Tontauben die herumliegen. Mit einem eiskalten Windhoek Draught spülen wir den Staub und die Hitze des Tages runter und freuen uns auf einen weiteren spannenden und tierreichen Tag morgen.
Bei Sonnenaufgang stehen wir vor dem Südeingang (Anderson Gate), diesmal aber nicht alleine. Es hat sich schon eine rechte Schlange an Fahrzeugen gebildet, Busse bringen Ladungen an Touristen, die sich auf die bereitstehenden Safari-Jeeps verteilen und Händler bauen ihre Stände auf. Im Vergleich zum letzten Mal kommt uns hier alles sehr hektisch und unfreundlich vor. Keine Zeit für unsere Fragen, wir werden damit ungeduldig an das nächste Nationalpark-Camp verwiesen. Auch dort findet sich niemand, der uns Tipps zur Route oder den Tieren geben will. Mürrisch wird die Parkgebühr einkassiert, für etwas anderes seien sie hier nicht zuständig, na danke! Im Shop kaufen wir uns schliesslich eine Übersichtskarte des Parks, suchen wir uns unseren Weg halt selbst. Auf die Frage, wo wir im Park denn gute Chancen auf eine Löwensichtung hätten, schickt uns ein unmotivierter Angestellter zu einem 30 km entfernten, längst ausgetrockneten Wasserloch, wo wir eine einsame Hyäne vorfinden, die uns angrinst, als ob sie uns auslachen wolle, dass wir hier im Nirgendwo nach Löwen suchen. Bis wir wieder auf der Hauptstrecke sind, steht die Sonne schon hoch, nach toll. Hier hat es deutlich mehr Touristen als Tiere, man fährt im Staube seines Vordermannes. Kaum schlurft dann ein Zebra über die Piste, stellen sich die langen Safarijeeps quer, damit jeder Insasse ein gutes Bild schiessen kann, auf beiden Seiten stauen sich dann die Fahrzeuge und warten halt... Trotzdem finden wir schöne Wasserlöcher mit vielen Tieren. In diesem Teil hats grosse Gnuherden, unzählige Zebras aber auch immer wieder Elefanten. Man könnte stundenlang zusehen, wie die Elefantenbabys im Wasser spielen und plantschen und das machen wir dann auch. Besonders amüsant sind die Giraffen. Sie zieren sich unglaublich und scheinen sich einfach nicht entscheiden zu können, welche Stelle ihnen am besten erscheint um zu trinken. Es dauert eine Ewigkeit, bis sie in ihrer unbequemen Trinkstellung sind und bei der kleinsten Störung schrecken sie zurück und das Spiel beginnt von neuem.
Ziemlich erschöpft verlassen wir den Park kurz vor Sonnenuntergang am Ostgate. Nach über 300 km schlagen wir uns bei erster Gelegenheit an einer scheinbar unbenutzten Farmpiste in die Büsche. Müde in den Stühlen hängend schlürfen wir unser Feierabendbier, da kommt doch tatsächlich der Landbesitzer vorbei. Nach einem kurzen wie und was gibt er uns die Erlaubnis, hier zu übernachten. Da sind wir aber wirklich sehr froh müssen wir nicht mehr weiter, bei dieser Hitze spüren wir das Bier nämlich schon zünftig ;-)
Wir schenken uns einen dritten Tag im Etosha, die Distanzen sind uns einfach zu riesig und der Anteil Touristen auf Wildtiere ist doch relativ gross. Wir werden in Botswana noch genügend Möglichkeiten haben Löwen und andere Raubkatzen zu sehen und so gehts für uns morgen weiter Richtung Osten.
Entspannter Stadtbesuch
Überraschend ist für uns ein Besuch in Tsumeb. Die Kleinstadt ist wie eine Oase. Palmengesäumte Strassen, bepflanzte Grünflächen und überall blühen die leuchtend violetten Jacarandabäume. Wir besuchen das kleine aber sehr interessante Museum. Ein Teil der Ausstellung widmet sich der Geschichte und den Traditionen den regionalen Stämmen wie den Hereros, Himbas, Damaras und den San, auch Buschmänner genannt. Ein weiterer Raum stellt die Vergangenheit der Stadt als Stützpunkt der Deutschen Schutztruppen dar. Beim Vorrücken der südafrikanischen Armee versenkten die Deutschen die gesamte Artillerie im nahen See, wovon ein Teil Jahre später unter grossem Aufwand wieder geborgen und restauriert wurde. Ein weiterer Raum informiert über die Geologie der Gegend und die Minen. Um Tsumeb wurden verschiedene seltene Kristalle gefunden, die es offenbar so nur hier gibt.
Nach einem Grosseinkauf im modernen Einkaufscenter verlassen wir die saubere und schöne Stadt über die neue Asphaltstrasse nach Osten.
Heute müssen wir ausnahmsweise mit einem Campingplatz Vorlieb nehmen. Die Gegend ist Viehland, alles ist eingezäunt oder privat, da wollen wir uns eine Schlafplatzsuche erst gar nicht antun. Von Roy's Camp haben wir schon viel positives gelesen und tatsächlich erwartet uns ein grosszügiges Areal mit schönen, weit auseinanderliegenden Plätzen mit Grillstelle, Wasser und Strom. Das ganze Gelände ist originell mit Schrottteilen dekoriert und auch der Restaurant- und Poolbereich ist gemütlich und hübsch gestaltet. Von unserem Platz können wir wunderbar die Kurztouristen beobachten, die trotz später Ankunft noch das obligate Stück Wild über dem eiligst angefachten Lagerfeuer brutzeln. Kaum gegessen wird wieder zusammengepackt, denn morgen gehts ja früh wieder weiter...
Überraschend ist für uns ein Besuch in Tsumeb. Die Kleinstadt ist wie eine Oase. Palmengesäumte Strassen, bepflanzte Grünflächen und überall blühen die leuchtend violetten Jacarandabäume. Wir besuchen das kleine aber sehr interessante Museum. Ein Teil der Ausstellung widmet sich der Geschichte und den Traditionen den regionalen Stämmen wie den Hereros, Himbas, Damaras und den San, auch Buschmänner genannt. Ein weiterer Raum stellt die Vergangenheit der Stadt als Stützpunkt der Deutschen Schutztruppen dar. Beim Vorrücken der südafrikanischen Armee versenkten die Deutschen die gesamte Artillerie im nahen See, wovon ein Teil Jahre später unter grossem Aufwand wieder geborgen und restauriert wurde. Ein weiterer Raum informiert über die Geologie der Gegend und die Minen. Um Tsumeb wurden verschiedene seltene Kristalle gefunden, die es offenbar so nur hier gibt.
Nach einem Grosseinkauf im modernen Einkaufscenter verlassen wir die saubere und schöne Stadt über die neue Asphaltstrasse nach Osten.
Heute müssen wir ausnahmsweise mit einem Campingplatz Vorlieb nehmen. Die Gegend ist Viehland, alles ist eingezäunt oder privat, da wollen wir uns eine Schlafplatzsuche erst gar nicht antun. Von Roy's Camp haben wir schon viel positives gelesen und tatsächlich erwartet uns ein grosszügiges Areal mit schönen, weit auseinanderliegenden Plätzen mit Grillstelle, Wasser und Strom. Das ganze Gelände ist originell mit Schrottteilen dekoriert und auch der Restaurant- und Poolbereich ist gemütlich und hübsch gestaltet. Von unserem Platz können wir wunderbar die Kurztouristen beobachten, die trotz später Ankunft noch das obligate Stück Wild über dem eiligst angefachten Lagerfeuer brutzeln. Kaum gegessen wird wieder zusammengepackt, denn morgen gehts ja früh wieder weiter...
Am Okavango
Erholt ziehen wir am nächsten Morgen weiter, zum wiederholten Mal haben wir unsere Route geändert und die Pläne über den Haufen geworfen und fahren jetzt wieder ein Stück nach Norden an den Okavango Richtung Caprivistrip. In gut zehn Wochen treffen wir einen guten Freund in Botswana und es gilt, die Zeit bis dahin sinnvoll zu gestalten. Die Fahrt auf der Hauptstrasse von Rundu nach Divundu ist eintönig und langweilig. Zwischendurch wechseln wir auf die Nebenstrasse die entlang des Okavangos führt, hier hats viele kleine Siedlungen aus runden Strohhütten und kleinen Gärtchen gegen das Flussufer hin. Das Leben findet draussen statt und egal ob sie Wäsche aufhängen, Wasser holen oder ihre Ziegen vor sich hertreiben, die Menschen winken uns alle freundlich zu.
Heute war ein langer Fahrtag und auf dem Weg zu einem potenziellen Schlafplatz graben wir uns noch fast ein, weil wir zu faul sind, auf einer sandigen Waldstrasse den hohen Asphalt-Reifendruck zu reduzieren. Zum Glück reagieren wir noch rechtzeitig und Dani kann uns in eine Lichtung am Wegrand manövrieren. Sicher kein Traumplatz, aber was solls, es ist ruhig hier und die Sonne geht eh bald unter. Ja von wegen ruhig, ein halbes Dutzend Mietcamper schlingert mit übelstem Motorengeheul noch an uns vorbei, wir sind nämlich auf der Zufahrtsstrasse zum Khaudom Nationalpark gelandet, der tiefsandigsten Ecke Namibias überhaupt und dem Tor zur Kalahari-Wüste. Diesen Spass heben wir uns allerdings noch für Botswana auf und genehmigen uns somit das wohlverdiente Feierabendbier!
Am nächsten Morgen gehts durch den Mahango Nationalpark an die Grenze zu Botswana. Eigentlich sollte man sich am Parkeingang registrieren, doch es steht niemand da und so fahren wir einfach durch, ist schliesslich auch der offizielle Weg zur Grenze. Und so verabschieden uns auf den letzten Kilometern in Namibia noch zahlreiche Elefanten und Zebras, Giraffen und Impalas – wie könnte man ein Land schöner in Erinnerung behalten? Wir sind ja mal gespannt, wie Botswana dies noch toppen will ;-)
Erholt ziehen wir am nächsten Morgen weiter, zum wiederholten Mal haben wir unsere Route geändert und die Pläne über den Haufen geworfen und fahren jetzt wieder ein Stück nach Norden an den Okavango Richtung Caprivistrip. In gut zehn Wochen treffen wir einen guten Freund in Botswana und es gilt, die Zeit bis dahin sinnvoll zu gestalten. Die Fahrt auf der Hauptstrasse von Rundu nach Divundu ist eintönig und langweilig. Zwischendurch wechseln wir auf die Nebenstrasse die entlang des Okavangos führt, hier hats viele kleine Siedlungen aus runden Strohhütten und kleinen Gärtchen gegen das Flussufer hin. Das Leben findet draussen statt und egal ob sie Wäsche aufhängen, Wasser holen oder ihre Ziegen vor sich hertreiben, die Menschen winken uns alle freundlich zu.
Heute war ein langer Fahrtag und auf dem Weg zu einem potenziellen Schlafplatz graben wir uns noch fast ein, weil wir zu faul sind, auf einer sandigen Waldstrasse den hohen Asphalt-Reifendruck zu reduzieren. Zum Glück reagieren wir noch rechtzeitig und Dani kann uns in eine Lichtung am Wegrand manövrieren. Sicher kein Traumplatz, aber was solls, es ist ruhig hier und die Sonne geht eh bald unter. Ja von wegen ruhig, ein halbes Dutzend Mietcamper schlingert mit übelstem Motorengeheul noch an uns vorbei, wir sind nämlich auf der Zufahrtsstrasse zum Khaudom Nationalpark gelandet, der tiefsandigsten Ecke Namibias überhaupt und dem Tor zur Kalahari-Wüste. Diesen Spass heben wir uns allerdings noch für Botswana auf und genehmigen uns somit das wohlverdiente Feierabendbier!
Am nächsten Morgen gehts durch den Mahango Nationalpark an die Grenze zu Botswana. Eigentlich sollte man sich am Parkeingang registrieren, doch es steht niemand da und so fahren wir einfach durch, ist schliesslich auch der offizielle Weg zur Grenze. Und so verabschieden uns auf den letzten Kilometern in Namibia noch zahlreiche Elefanten und Zebras, Giraffen und Impalas – wie könnte man ein Land schöner in Erinnerung behalten? Wir sind ja mal gespannt, wie Botswana dies noch toppen will ;-)
Fazit Namibia:
Gute 5 Wochen haben wir das schöne und abwechslungsreiche Land bereist. 5'958 km auf Asphalt und Wellblechpiste, durch Tiefsand und Wasser, über Stock und Stein. In Namibia gibt es alles, massgeschneidertes Touristenprogramm und Abenteuer in totaler Abgeschiedenheit. Uns hat der Mix gefallen. Wir haben fast ausschliesslich wild gecampt und sind nur zum Einkaufen und Tanken in die Stadt gefahren. Wir standen an einem der grössten Canyons der Welt - einmal mehr ;-), genossen heisse Quellen, bestiegen Sanddünen und besuchten faszinierende Volksstämme. Namibia ist einfach zu bereisen, die Menschen sind unglaublich freundlich, Lebensmittel gibts in Fülle und noch dazu günstig, Restaurants ebenfalls. Mit einem Durchschnitt von knapp 68 CHF für zwei Personen pro Tag gehört Namibia eher zu den teureren Ländern unserer Reise, aber man bekommt auch etwas geboten fürs Geld. Sehenswürdigkeiten und Nationalparks sind im Vergleich mit den Nachbarländern relativ günstig, solange man auf die eher teuren Camps in den Nationalparks verzichten, in welchen die gebotene Infrastruktur in keinem Verhältnis steht.
Die Natur Namibias und die Tierwelt ist unglaublich vielfältig, die abgelegenen Flusstäler das totale Highlight! Uns hats richtig gut gefallen in Namibia und wir waren sicher nicht das letzte Mal hier.
Gute 5 Wochen haben wir das schöne und abwechslungsreiche Land bereist. 5'958 km auf Asphalt und Wellblechpiste, durch Tiefsand und Wasser, über Stock und Stein. In Namibia gibt es alles, massgeschneidertes Touristenprogramm und Abenteuer in totaler Abgeschiedenheit. Uns hat der Mix gefallen. Wir haben fast ausschliesslich wild gecampt und sind nur zum Einkaufen und Tanken in die Stadt gefahren. Wir standen an einem der grössten Canyons der Welt - einmal mehr ;-), genossen heisse Quellen, bestiegen Sanddünen und besuchten faszinierende Volksstämme. Namibia ist einfach zu bereisen, die Menschen sind unglaublich freundlich, Lebensmittel gibts in Fülle und noch dazu günstig, Restaurants ebenfalls. Mit einem Durchschnitt von knapp 68 CHF für zwei Personen pro Tag gehört Namibia eher zu den teureren Ländern unserer Reise, aber man bekommt auch etwas geboten fürs Geld. Sehenswürdigkeiten und Nationalparks sind im Vergleich mit den Nachbarländern relativ günstig, solange man auf die eher teuren Camps in den Nationalparks verzichten, in welchen die gebotene Infrastruktur in keinem Verhältnis steht.
Die Natur Namibias und die Tierwelt ist unglaublich vielfältig, die abgelegenen Flusstäler das totale Highlight! Uns hats richtig gut gefallen in Namibia und wir waren sicher nicht das letzte Mal hier.
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
namibia3_break-a-way.gpx | |
File Size: | 878 kb |
File Type: | gpx |