Südafrika 1
August 2018
40 Stunden ohne Schlaf
So ein Transatlantikflug mit zweimal umsteigen ist schon eine üble Sache. Die Warterei am Flughafen in Buenos Aires und die Aufregung meistert jeder auf seine Art – Dani meditiert in der Lounge und ich geh auf Shoppingtour im Duty Free. Gleich zwei Patagonia-Taschen und ein Ruta 40-T-Shirt sollen über den Abschiedsschmerz von Argentinien hinwegtrösten ;-) .
In Sao Paolo müssen wir uns sputen, um den Anschlussflug nach Johannesburg zu kriegen, aber im Flieger können wir uns schliesslich lange genug ausruhen. Mit South African Airways fliegt es sich recht entspannt, das Essen ist gut und auch das Entertainement-Programm kann sich sehen lassen. So gibts einen ausgedehnten Kinoabend, und als wir schliesslich die Augen etwas schliessen wollen, stellen wir mit Schrecken fest, dass wir in zwei Stunden schon landen. Wir dachten wir könnten noch bis am Morgen schlafen, aber dass die Ankunftszeit natürlich schon Afrikazeit ist, haben wir völlig verpeilt. So erreichen wir Johannesburg ziemlich gerädert und müssen dort 5 Stunden auf den Anschlussflug nach Kapstadt warten. Das Gepäck wird natürlich nicht durchgecheckt, wir müssen es abholen, durch den Zoll bringen, über den Flughafen karren und neu einchecken, Plastikflaschen oder dergleichen interessieren hier im Fall niemanden. Mit Kaffee halten wir uns wach, packen auch noch die letzten 2 Stunden Flugzeit – eingequetscht in einen Billigflieger wie in einer Sardinenbüchse - und landen am Nachmittag im sonnigen Kapstadt.
Um mit dem Bus in den Nobelvorort Camps Bay zu gelangen, müssen wir erstmal eine City-Buskarte kaufen, vorher müssen wir aber noch Südafrikanische Rand besorgen und das alles in unserem Dusselzustand. Aber alles klappt wie am Schnürchen und wir landen nach einmal Umsteigen in der City im richtigen Bus. Die Busfahrt ist schon das erste Highlight in Südafrika. Die vorwiegend Schwarzen Fahrgäste lachen und singen, diskutieren quer durch den Bus miteinander und kümmern sich allesamt hilfsbereit um unwissende Touristen, damit sie auch ja am richtigen Ort aussteigen, wir sind begeistert!
Schwer beladen erreichen wir zwei Backpacker unser schickes Appartement am Hang mit Meersicht. Herzlich werden wir empfangen, die Ausstattung ist exklusiv und die Aussicht aufs Meer und die Berge grandios. Die Müdigkeit ist wie weggeblasen und bei unserem ersten Sundowner auf unserer Terrasse in Südafrika können wir endlich entspannen und einen wunderbaren Sonnenuntergang geniessen – der erste von hoffentlich ganz vielen in Afrika...
So ein Transatlantikflug mit zweimal umsteigen ist schon eine üble Sache. Die Warterei am Flughafen in Buenos Aires und die Aufregung meistert jeder auf seine Art – Dani meditiert in der Lounge und ich geh auf Shoppingtour im Duty Free. Gleich zwei Patagonia-Taschen und ein Ruta 40-T-Shirt sollen über den Abschiedsschmerz von Argentinien hinwegtrösten ;-) .
In Sao Paolo müssen wir uns sputen, um den Anschlussflug nach Johannesburg zu kriegen, aber im Flieger können wir uns schliesslich lange genug ausruhen. Mit South African Airways fliegt es sich recht entspannt, das Essen ist gut und auch das Entertainement-Programm kann sich sehen lassen. So gibts einen ausgedehnten Kinoabend, und als wir schliesslich die Augen etwas schliessen wollen, stellen wir mit Schrecken fest, dass wir in zwei Stunden schon landen. Wir dachten wir könnten noch bis am Morgen schlafen, aber dass die Ankunftszeit natürlich schon Afrikazeit ist, haben wir völlig verpeilt. So erreichen wir Johannesburg ziemlich gerädert und müssen dort 5 Stunden auf den Anschlussflug nach Kapstadt warten. Das Gepäck wird natürlich nicht durchgecheckt, wir müssen es abholen, durch den Zoll bringen, über den Flughafen karren und neu einchecken, Plastikflaschen oder dergleichen interessieren hier im Fall niemanden. Mit Kaffee halten wir uns wach, packen auch noch die letzten 2 Stunden Flugzeit – eingequetscht in einen Billigflieger wie in einer Sardinenbüchse - und landen am Nachmittag im sonnigen Kapstadt.
Um mit dem Bus in den Nobelvorort Camps Bay zu gelangen, müssen wir erstmal eine City-Buskarte kaufen, vorher müssen wir aber noch Südafrikanische Rand besorgen und das alles in unserem Dusselzustand. Aber alles klappt wie am Schnürchen und wir landen nach einmal Umsteigen in der City im richtigen Bus. Die Busfahrt ist schon das erste Highlight in Südafrika. Die vorwiegend Schwarzen Fahrgäste lachen und singen, diskutieren quer durch den Bus miteinander und kümmern sich allesamt hilfsbereit um unwissende Touristen, damit sie auch ja am richtigen Ort aussteigen, wir sind begeistert!
Schwer beladen erreichen wir zwei Backpacker unser schickes Appartement am Hang mit Meersicht. Herzlich werden wir empfangen, die Ausstattung ist exklusiv und die Aussicht aufs Meer und die Berge grandios. Die Müdigkeit ist wie weggeblasen und bei unserem ersten Sundowner auf unserer Terrasse in Südafrika können wir endlich entspannen und einen wunderbaren Sonnenuntergang geniessen – der erste von hoffentlich ganz vielen in Afrika...
Cape Town - Waterfront und Ausflug nach Atlantis
Was für eine Stadt! Eingebettet zwischen Atlantik und Tafelberg sind die Unternehmungsmöglichkeiten in Cape Town fast unerschöpflich. Wir haben eine Woche Zeit, das Wetter soll die ganze Zeit mitspielen und die Temperaturen sind herrlich frühlingshaft, also gehen wirs langsam an.
Die berühmte Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt zieht jährlich 24 Mio. Besucher an, also noch mehr als die Pyramiden in Ägypten oder der Krüger Nationalpark. Entsprechend ist die touristische Infrastruktur, Restaurants und Boutiquen ohne Ende. Wir spazieren durch den Yachthafen und staunen wie viele Millionen hier so rumliegen. Wir erkunden die Victoria Mall und kommen erst nach Stunden raus, das Shoppingangebot ist einfach zu einladend und auch die Preise sind attraktiv.
Wir sehen uns die Strassenkünstler vor dem Riesenrad an, spazieren zum Clock Tower und zum Anleger nach Robben Island, der berühmten Gefängnisinsel wo Nelson Mandela 18 seiner gesamten Haftzeit von 27 Jahren verbracht hat. Wir trinken da ein Bier, dort einen Espresso und lassen es uns einfach gut gehen während uns die Sonne den Pelz wärmt. Kulinarisch kommen wir in einer modernen Foodhall auf unsere Kosten, wo wir erstmals afrikanische Gerichte probieren, gekocht in einer Miniküche von zwei schwarzen, äusserst umfangreichen und gutgelaunten Matronen mit bunten Kopftüchern.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus raus nach Atlantis, dort wartet nämlich das Carnet de Passage auf uns, das wichtigste Dokument für Afrika überhaupt wenn man mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist. Das Carnet ist ein Zolldokument, ohne welches man in Afrika keine Grenze überqueren kann. Das Problem dabei ist, dass es in der Schweiz ausgestellt wird (oder Deutschland) und man eine Depotgebühr im Wert des Fahrzeuges voraus zahlen muss. Diese bekommt man erst zurück, wenn man das Carnet nach Ende der Reise vollständig mit allen Stempeln wieder abgibt. Für uns war die Organisation dieses Dokuments eine rechte Knacknuss, da der Postversand nicht überall auf der Welt so einfach und zuverlässig ist wie in der Schweiz und das Dokument einen doch nicht unerheblichen Wert hat. Wieder einmal hat uns Danis Schwager Pascal hier aus der Patsche geholfen. Nicht nur hat er den Antrag von der Schweiz aus koordiniert, er hat auch eine Möglichkeit gefunden, wie das Carnet sicher zu uns kommt. Wir müssen nichts weiter tun, als das wertvolle Couvert in der Zweigstelle seiner Firma, 60 km von Kapstadt entfernt, abzuholen. Herzlichen Dank für die tolle Idee Pascal!
Was für eine Stadt! Eingebettet zwischen Atlantik und Tafelberg sind die Unternehmungsmöglichkeiten in Cape Town fast unerschöpflich. Wir haben eine Woche Zeit, das Wetter soll die ganze Zeit mitspielen und die Temperaturen sind herrlich frühlingshaft, also gehen wirs langsam an.
Die berühmte Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt zieht jährlich 24 Mio. Besucher an, also noch mehr als die Pyramiden in Ägypten oder der Krüger Nationalpark. Entsprechend ist die touristische Infrastruktur, Restaurants und Boutiquen ohne Ende. Wir spazieren durch den Yachthafen und staunen wie viele Millionen hier so rumliegen. Wir erkunden die Victoria Mall und kommen erst nach Stunden raus, das Shoppingangebot ist einfach zu einladend und auch die Preise sind attraktiv.
Wir sehen uns die Strassenkünstler vor dem Riesenrad an, spazieren zum Clock Tower und zum Anleger nach Robben Island, der berühmten Gefängnisinsel wo Nelson Mandela 18 seiner gesamten Haftzeit von 27 Jahren verbracht hat. Wir trinken da ein Bier, dort einen Espresso und lassen es uns einfach gut gehen während uns die Sonne den Pelz wärmt. Kulinarisch kommen wir in einer modernen Foodhall auf unsere Kosten, wo wir erstmals afrikanische Gerichte probieren, gekocht in einer Miniküche von zwei schwarzen, äusserst umfangreichen und gutgelaunten Matronen mit bunten Kopftüchern.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus raus nach Atlantis, dort wartet nämlich das Carnet de Passage auf uns, das wichtigste Dokument für Afrika überhaupt wenn man mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist. Das Carnet ist ein Zolldokument, ohne welches man in Afrika keine Grenze überqueren kann. Das Problem dabei ist, dass es in der Schweiz ausgestellt wird (oder Deutschland) und man eine Depotgebühr im Wert des Fahrzeuges voraus zahlen muss. Diese bekommt man erst zurück, wenn man das Carnet nach Ende der Reise vollständig mit allen Stempeln wieder abgibt. Für uns war die Organisation dieses Dokuments eine rechte Knacknuss, da der Postversand nicht überall auf der Welt so einfach und zuverlässig ist wie in der Schweiz und das Dokument einen doch nicht unerheblichen Wert hat. Wieder einmal hat uns Danis Schwager Pascal hier aus der Patsche geholfen. Nicht nur hat er den Antrag von der Schweiz aus koordiniert, er hat auch eine Möglichkeit gefunden, wie das Carnet sicher zu uns kommt. Wir müssen nichts weiter tun, als das wertvolle Couvert in der Zweigstelle seiner Firma, 60 km von Kapstadt entfernt, abzuholen. Herzlichen Dank für die tolle Idee Pascal!
Cape Town – City Centre
Der Bus bringt uns direkt von Camps Bay ins City Centre, welches wir einmal mehr zuerst auf einer Walking Tour erkunden, denn dabei gibts immer viele Tipps was man sich noch zusätzlich auf eine Faust ansehen kann. Wir spazieren vom Castle of Good Hope – ein von den Holländern im 17. Jh. erbautes Fort - über den Paradeplatz zum Parlamentsgebäude, wo eine Statue von Nelson Mandela den Ort symbolisiert, an welchem er 1990 noch am Tag seiner Freilassung seine berühmte Rede hielt.
Natürlich ist die Apartheid ein Thema, welchem man sich in Kapstadt nicht entziehen kann und soll – zu diesem Thema werden eigene Führungen angeboten, die vor allem durch den District 6 führen, dem Viertel für ehemalige Sklaven, an welchem die Apartheid-Regierung ein ganz trauriges Exempel statuiert hat. Es gibt in der Stadt mehrere Museen, die das Sklaven- und Apartheidthema aufgreifen, doch zieht es uns bei den frühlingshaften Temperaturen einfach nicht ins Innere – lieber erkunden wir die Schauplätze und Monumente zu Fuss.
Besonders schön bei diesem Wetter ist auch der Stadtpark, der Company Garden. Die ersten Knospen sind bereits geöffnet und zwischen den Wurzel der Bäume spielen die flinken Eichhörnchen, die hier im Park heimisch sind. Hier steht auch der älteste Einwanderer Kapstadts, ein Birnbaum, der von den ersten Holländern gepflanzt wurde.
Es gibt unglaublich viel zu entdecken in der City. In der Long Street gibt es günstige Läden aller Art, in der Bree Street reiht sich ein Café ans nächste nebst Bars und Restaurants und in der Longmarket Street ist Danis Lieblingsplatz, eine asiatische Foodhalle mit rund einem Dutzend Foodstalls von türkischen über indischen bis zu chinesischen Leckereien, eine gute Alternative zu den Dutzenden von Steakhäusern, die afrikanisches Wild in jeder Form anbieten. Da wir von Argentinien noch recht gesättigt sind was Fleisch anbelangt, schwelgen wir lieber im gemüsereichen asiatischen Angebot.
Natürlich ist nicht alles nur modern und chic in Kapstadt. Wie in jeder Stadt gibt es auch hier viel Armut und Elend. An jeder Strassenecke sieht man Obdachlose, Kinder betteln und in Lumpen gekleidete Menschen ziehen ihr Hab und Gut hinter sich her. Als Dani sich neue Schuhe kauft, lässt er die alten einpacken und prompt kommt uns an der nächsten Ecke ein Obdachloser in löcherigen Socken entgegen. Anstelle von ein paar Münzen gibt ihm Dani die Tüte mit seinen abgetragenen Turnschuhen, davon hat er sicher länger was.
Der Bus bringt uns direkt von Camps Bay ins City Centre, welches wir einmal mehr zuerst auf einer Walking Tour erkunden, denn dabei gibts immer viele Tipps was man sich noch zusätzlich auf eine Faust ansehen kann. Wir spazieren vom Castle of Good Hope – ein von den Holländern im 17. Jh. erbautes Fort - über den Paradeplatz zum Parlamentsgebäude, wo eine Statue von Nelson Mandela den Ort symbolisiert, an welchem er 1990 noch am Tag seiner Freilassung seine berühmte Rede hielt.
Natürlich ist die Apartheid ein Thema, welchem man sich in Kapstadt nicht entziehen kann und soll – zu diesem Thema werden eigene Führungen angeboten, die vor allem durch den District 6 führen, dem Viertel für ehemalige Sklaven, an welchem die Apartheid-Regierung ein ganz trauriges Exempel statuiert hat. Es gibt in der Stadt mehrere Museen, die das Sklaven- und Apartheidthema aufgreifen, doch zieht es uns bei den frühlingshaften Temperaturen einfach nicht ins Innere – lieber erkunden wir die Schauplätze und Monumente zu Fuss.
Besonders schön bei diesem Wetter ist auch der Stadtpark, der Company Garden. Die ersten Knospen sind bereits geöffnet und zwischen den Wurzel der Bäume spielen die flinken Eichhörnchen, die hier im Park heimisch sind. Hier steht auch der älteste Einwanderer Kapstadts, ein Birnbaum, der von den ersten Holländern gepflanzt wurde.
Es gibt unglaublich viel zu entdecken in der City. In der Long Street gibt es günstige Läden aller Art, in der Bree Street reiht sich ein Café ans nächste nebst Bars und Restaurants und in der Longmarket Street ist Danis Lieblingsplatz, eine asiatische Foodhalle mit rund einem Dutzend Foodstalls von türkischen über indischen bis zu chinesischen Leckereien, eine gute Alternative zu den Dutzenden von Steakhäusern, die afrikanisches Wild in jeder Form anbieten. Da wir von Argentinien noch recht gesättigt sind was Fleisch anbelangt, schwelgen wir lieber im gemüsereichen asiatischen Angebot.
Natürlich ist nicht alles nur modern und chic in Kapstadt. Wie in jeder Stadt gibt es auch hier viel Armut und Elend. An jeder Strassenecke sieht man Obdachlose, Kinder betteln und in Lumpen gekleidete Menschen ziehen ihr Hab und Gut hinter sich her. Als Dani sich neue Schuhe kauft, lässt er die alten einpacken und prompt kommt uns an der nächsten Ecke ein Obdachloser in löcherigen Socken entgegen. Anstelle von ein paar Münzen gibt ihm Dani die Tüte mit seinen abgetragenen Turnschuhen, davon hat er sicher länger was.
Cape town - Bo Kaap
Nebst dem Tafelberg das zweite Postkartensujet Kapstadts - die farbigen Häuser im muslimisches Viertel Bo Kaap. Dazu ein kleiner historischer Exkurs: Da die ursprünglich hier heimische Urbevölkerung nicht mit den holländischen Besatzern zusammenarbeiten wollte, haben die Holländer nicht lange gefackelt und Sklaven aus Westafrika und aus Asien – vornehmlich Malaysien und Indonesien – importiert. Den Sklaven war es nicht nur verboten, Schuhe, lange Hosen oder Hemden zu tragen, sie mussten auch ihrer Traditionen, ihrer Sprache und vor allem ihrer Religion entsagen. Als dann die britische Invasion bevorstand, entschlossen sich die Sklaven, die Holländer zu unterstützen, unter der Bedingung, dass sie ihre Religion ausleben durften. Die Briten wurden vorerst geschlagen und die Sklaven errichteten ihre erste Moschee, viele weitere sollten folgen. Einige Jahre später haben die Briten Südafrika bekanntermassen doch noch eingenommen und die Sklaverei schlussendlich abgeschafft (vereinfachte Kurzversion der Geschichte). In der Folge entstand das Viertel Bo Kaap, in dem ausnahmslos Muslimen wohnten. Noch heute ist das Viertel sehr orientalisch geprägt. Es gibt 10 Moscheen, deren Minarette teils weit übers Quartier sichtbar sind, man kann hier die mittlerweile sehr beliebte Cap-Malai-Küche kosten und eben auch die farbenfrohen Fassaden der Häuser bewundern, über deren Ursprung recht kontrovers diskutiert wird. Übrigens hat auch das Afrikaans, welches in Südafrika nebst englisch und diversen afrikanischen Stammessprachen gesprochen wird, hier seinen Ursprung, ein Mix aus dem holländisch der Seefahrer gespickt mit Ausdrücken der Immigranten und Sklaven aus dem Rest der Welt.
Nebst dem Tafelberg das zweite Postkartensujet Kapstadts - die farbigen Häuser im muslimisches Viertel Bo Kaap. Dazu ein kleiner historischer Exkurs: Da die ursprünglich hier heimische Urbevölkerung nicht mit den holländischen Besatzern zusammenarbeiten wollte, haben die Holländer nicht lange gefackelt und Sklaven aus Westafrika und aus Asien – vornehmlich Malaysien und Indonesien – importiert. Den Sklaven war es nicht nur verboten, Schuhe, lange Hosen oder Hemden zu tragen, sie mussten auch ihrer Traditionen, ihrer Sprache und vor allem ihrer Religion entsagen. Als dann die britische Invasion bevorstand, entschlossen sich die Sklaven, die Holländer zu unterstützen, unter der Bedingung, dass sie ihre Religion ausleben durften. Die Briten wurden vorerst geschlagen und die Sklaven errichteten ihre erste Moschee, viele weitere sollten folgen. Einige Jahre später haben die Briten Südafrika bekanntermassen doch noch eingenommen und die Sklaverei schlussendlich abgeschafft (vereinfachte Kurzversion der Geschichte). In der Folge entstand das Viertel Bo Kaap, in dem ausnahmslos Muslimen wohnten. Noch heute ist das Viertel sehr orientalisch geprägt. Es gibt 10 Moscheen, deren Minarette teils weit übers Quartier sichtbar sind, man kann hier die mittlerweile sehr beliebte Cap-Malai-Küche kosten und eben auch die farbenfrohen Fassaden der Häuser bewundern, über deren Ursprung recht kontrovers diskutiert wird. Übrigens hat auch das Afrikaans, welches in Südafrika nebst englisch und diversen afrikanischen Stammessprachen gesprochen wird, hier seinen Ursprung, ein Mix aus dem holländisch der Seefahrer gespickt mit Ausdrücken der Immigranten und Sklaven aus dem Rest der Welt.
Cape Town – Sandstrände und Cocktailbars
Besonders gefällts uns an der Küste. Von der Waterfront in der City kann mal endlos dem Strand entlang wandern. Hier begegnet man auch den sportbegeisterten Capetonians. Ob mit dem Hund oder dem Bike, joggend, skatend oder surfend, das Leben spielt sich hier selbst im Winter draussen ab. Nach einem ereignisreichen Tag in der Stand spazieren wir gerne noch etwas am Strand entlang und nehmen einen Sundowner in einer der unzähligen Strandbars in Camps Bay. An einigen Stellen ist das Wasser zu Pools gestaut, die die teils heftigen Wellen abhalten. Von der Sonne gewärmt ist das Wasser gar nicht mal so kalt, trotzdem haben wir es leider nie geschafft, mal eine Runde zu schwimmen.
Besonders gefällts uns an der Küste. Von der Waterfront in der City kann mal endlos dem Strand entlang wandern. Hier begegnet man auch den sportbegeisterten Capetonians. Ob mit dem Hund oder dem Bike, joggend, skatend oder surfend, das Leben spielt sich hier selbst im Winter draussen ab. Nach einem ereignisreichen Tag in der Stand spazieren wir gerne noch etwas am Strand entlang und nehmen einen Sundowner in einer der unzähligen Strandbars in Camps Bay. An einigen Stellen ist das Wasser zu Pools gestaut, die die teils heftigen Wellen abhalten. Von der Sonne gewärmt ist das Wasser gar nicht mal so kalt, trotzdem haben wir es leider nie geschafft, mal eine Runde zu schwimmen.
Wanderung Lions Head
Eigentlich wollten wir ja auf den Tafelberg – das Wahrzeichen Kapstadts schlechthin. Leider haben wir genau die Woche erwischt, in welcher die Seilbahn aufgrund jährlicher Wartungsarbeiten geschlossen ist, na super. Für eine Wanderung auf das über 1'000 m hohe Felsplateau fühl ich mich nicht fit genug, hat mich meine Erkältung aus Argentinien doch immer noch fest im Griff. Als Alternative dient der Lions Head, die markante Erhebung hinter dem Signal Hill, welche die Innenstadt von den noblen Vororten trennt. Der Lions Head ist nicht ganz so hoch wie der Tafelberg, jedoch soll der Weg dorthin recht spannend sein. Tatsächlich besteht dann der obere Teil aus viel Kletterei, teils mit Leitern und Felsklammern. Wir sind nicht ganz alleine auf dem schönen Wanderweg, was angesichts des Traumwetters aber auch nicht verwunderlich ist. Ich komm nicht nur wegen der Erkältung recht ins Schnaufen, die Strafe für unser Flohnerleben der letzten Wochen. Auf den Leitern brauchts für mich schon etwas Überwindung, doch die 360°-Aussicht über Kapstadt entschädigt bei weitem für den Adrenalinkick. Für den Abstieg wählen wir dann die Umgehungsroute, auf welcher wir dann auch fast alleine sind. Durch schattigen Mischwald wandern wir bis ganz runter zum Meer und geniessen das verdiente Bier in unserer Lieblingsbar.
Eigentlich wollten wir ja auf den Tafelberg – das Wahrzeichen Kapstadts schlechthin. Leider haben wir genau die Woche erwischt, in welcher die Seilbahn aufgrund jährlicher Wartungsarbeiten geschlossen ist, na super. Für eine Wanderung auf das über 1'000 m hohe Felsplateau fühl ich mich nicht fit genug, hat mich meine Erkältung aus Argentinien doch immer noch fest im Griff. Als Alternative dient der Lions Head, die markante Erhebung hinter dem Signal Hill, welche die Innenstadt von den noblen Vororten trennt. Der Lions Head ist nicht ganz so hoch wie der Tafelberg, jedoch soll der Weg dorthin recht spannend sein. Tatsächlich besteht dann der obere Teil aus viel Kletterei, teils mit Leitern und Felsklammern. Wir sind nicht ganz alleine auf dem schönen Wanderweg, was angesichts des Traumwetters aber auch nicht verwunderlich ist. Ich komm nicht nur wegen der Erkältung recht ins Schnaufen, die Strafe für unser Flohnerleben der letzten Wochen. Auf den Leitern brauchts für mich schon etwas Überwindung, doch die 360°-Aussicht über Kapstadt entschädigt bei weitem für den Adrenalinkick. Für den Abstieg wählen wir dann die Umgehungsroute, auf welcher wir dann auch fast alleine sind. Durch schattigen Mischwald wandern wir bis ganz runter zum Meer und geniessen das verdiente Bier in unserer Lieblingsbar.
Canal Walk Shopping Mall
Am letzten Tag schleppt mich mein seit neustem shoppingbegeisterter Schatz ins Canal Walk – Südafrikas drittgrösste Shoppingmall! Was soll ich sagen, noch nie haben wir ein Gebäude solcher Dimensionen gesehen. In der Mitte befindet sich die Foodhall unter einer riesigen Kuppel und auf alle Seite gehen Gänge ab, die auf zwei Stockwerken mit Geschäften aller Art bestückt sind. Das Angebot ist unerschöpflich, ach wäre es doch auch das Platzangebot im Tico ;-) Wir beschränken uns also auf unsere Liste und versuchen alle Verlockungen auszublenden. Komplett erschöpft machen wir uns nach Stunden auf den Rückweg nach Camps Bay, soll mal einer sagen Shopping wäre Erholung!
Am letzten Tag schleppt mich mein seit neustem shoppingbegeisterter Schatz ins Canal Walk – Südafrikas drittgrösste Shoppingmall! Was soll ich sagen, noch nie haben wir ein Gebäude solcher Dimensionen gesehen. In der Mitte befindet sich die Foodhall unter einer riesigen Kuppel und auf alle Seite gehen Gänge ab, die auf zwei Stockwerken mit Geschäften aller Art bestückt sind. Das Angebot ist unerschöpflich, ach wäre es doch auch das Platzangebot im Tico ;-) Wir beschränken uns also auf unsere Liste und versuchen alle Verlockungen auszublenden. Komplett erschöpft machen wir uns nach Stunden auf den Rückweg nach Camps Bay, soll mal einer sagen Shopping wäre Erholung!
Fazit Capetown
Wir sind von der Stadt völlig begeistert! Die Lage ist wunderschön, genau wie das Klima im Winter. Das Freizeitangebot ist unerschöpflich, erst recht wenn man mobil ist. Cape Town hat für alle was, sei es für Sportbegeisterte und Adrenalinjunkies, Shoppingfreaks und Historikliebhaber. Die Stadt ist modern und fröhlich, sauber und übersichtlich, sei es in der City, an den zahlreichen Beaches oder in der Natur.
An jeder Ecke gibt es tolle Cafés mit gutem Kaffee und leckeren Snacks. Es gibt knusprige Sandwichs mit Avocado und Feta, knackigen Salat und raffinierte Eistees mit Ingwer und speziellen Gewürzen. Das Angebot an biologischen und gesunden Lebensmitteln ist riesig, Fairtrade ist wieder ein Thema. Es gibt Restaurants für jedes Budget und Gusto, das Preisniveau ist attraktiv. Ins Nachtleben haben wir es leider nie geschafft, aber die Voraussetzungen an coolen Bars und Clubs sind sicher da.
Natürlich gibt es Armut und Elend, genau wie überfüllte Townships am Stadtrand, von dem her unterscheidet sich Cape Town nicht von anderen Grossstädten. Auch ist uns bewusst, dass Cape Town nicht repräsentativ ist für den Rest von Südafrika, aber wir hatten eine tolle Zeit und kommen bestimmt wieder, dann aber mit dem eigenen Fahrzeug, damit wir noch mehr von der Kapregion erkunden können.
Wir sind von der Stadt völlig begeistert! Die Lage ist wunderschön, genau wie das Klima im Winter. Das Freizeitangebot ist unerschöpflich, erst recht wenn man mobil ist. Cape Town hat für alle was, sei es für Sportbegeisterte und Adrenalinjunkies, Shoppingfreaks und Historikliebhaber. Die Stadt ist modern und fröhlich, sauber und übersichtlich, sei es in der City, an den zahlreichen Beaches oder in der Natur.
An jeder Ecke gibt es tolle Cafés mit gutem Kaffee und leckeren Snacks. Es gibt knusprige Sandwichs mit Avocado und Feta, knackigen Salat und raffinierte Eistees mit Ingwer und speziellen Gewürzen. Das Angebot an biologischen und gesunden Lebensmitteln ist riesig, Fairtrade ist wieder ein Thema. Es gibt Restaurants für jedes Budget und Gusto, das Preisniveau ist attraktiv. Ins Nachtleben haben wir es leider nie geschafft, aber die Voraussetzungen an coolen Bars und Clubs sind sicher da.
Natürlich gibt es Armut und Elend, genau wie überfüllte Townships am Stadtrand, von dem her unterscheidet sich Cape Town nicht von anderen Grossstädten. Auch ist uns bewusst, dass Cape Town nicht repräsentativ ist für den Rest von Südafrika, aber wir hatten eine tolle Zeit und kommen bestimmt wieder, dann aber mit dem eigenen Fahrzeug, damit wir noch mehr von der Kapregion erkunden können.
Zwischenstopp in Knystna
Die unbeschwerte Woche in Cape Town ist viel zu schnell zu Ende und wir werden auf brutalste Art und Weise ins Backpackerleben zurückgeschubst, nämlich in dem wir um 06.30 morgens mit vollem Gepäck zum Busterminal wackeln. Die Fahrt mit dem Long Distance Bus entlang der Gardenroute nach Port Elizabeth – wo wir wieder mit Tico zusammen treffen sollten - dauert satte 12 Stunden, zu viel wie wir entscheiden und so teilen wir die Strecke in zwei Etappen. Nach sieben Stunden im engen Bus erreichen wir Knysta (Nice-na ausgesprochen). Der touristische Ort liegt idyllisch an einer Lagune zwischen Küste und sanften Hügeln und ist ein beliebter Zwischenstopp auf der Gardenroute. Wir haben zwei Nächte in einem grosszügigen, rustikalen AirBnB gebucht, welches wir sehr geniessen. In Laufdistanz liegen Einkaufsläden und die schöne Waterfront, die mit Restaurants und Souvenirshops gespickt ist. Auf Tipp unserer Gastgeberin Laura besuchen wir das italienische Restaurant Café Mario, wo wir so gut essen, dass wir am zweiten Abend gleich noch mal dort zu Gast sind :-)
Am dritten Tag geht die Reise weiter, bei strömenden Regen warten wir auf den Bus, der uns nach Port Elizabeth bringt. Trösten über den Wetterumschwug tut uns die leckere Take Away Pizza von Mario, die wir noch rasch eben geholt haben :-)
Die unbeschwerte Woche in Cape Town ist viel zu schnell zu Ende und wir werden auf brutalste Art und Weise ins Backpackerleben zurückgeschubst, nämlich in dem wir um 06.30 morgens mit vollem Gepäck zum Busterminal wackeln. Die Fahrt mit dem Long Distance Bus entlang der Gardenroute nach Port Elizabeth – wo wir wieder mit Tico zusammen treffen sollten - dauert satte 12 Stunden, zu viel wie wir entscheiden und so teilen wir die Strecke in zwei Etappen. Nach sieben Stunden im engen Bus erreichen wir Knysta (Nice-na ausgesprochen). Der touristische Ort liegt idyllisch an einer Lagune zwischen Küste und sanften Hügeln und ist ein beliebter Zwischenstopp auf der Gardenroute. Wir haben zwei Nächte in einem grosszügigen, rustikalen AirBnB gebucht, welches wir sehr geniessen. In Laufdistanz liegen Einkaufsläden und die schöne Waterfront, die mit Restaurants und Souvenirshops gespickt ist. Auf Tipp unserer Gastgeberin Laura besuchen wir das italienische Restaurant Café Mario, wo wir so gut essen, dass wir am zweiten Abend gleich noch mal dort zu Gast sind :-)
Am dritten Tag geht die Reise weiter, bei strömenden Regen warten wir auf den Bus, der uns nach Port Elizabeth bringt. Trösten über den Wetterumschwug tut uns die leckere Take Away Pizza von Mario, die wir noch rasch eben geholt haben :-)
Glücklich vereint in Port Elizabeth
PE wie die Stadt von ihren Einwohnern genannt wird, ist unsere hoffentlich letzte Station als Backpacker. Bereits im Dunkeln und in beissender Kälte warten wir auf das Uber, welches uns ins nächste AirBnB bringt. Wir haben die Nase vom Backpacken bereits gestrichen voll, zum Glück endet diese Erfahrung hier. Das kleine gemütliche 2-Zimmer Cottage liegt im Stadtteil Walmer und wir werden von unserem Gastgeber Marty herzlich empfangen. Wir haben eine eigene eingezäunte Einfahrt, für Ticos Wohlergehen ist also gesorgt, wenn wir ihn in wenigen Tagen aus dem Hafen holen :-).
Am nächsten Tag klappern wir die riesigen 4x4- und Outdoorläden ausserhalb der Stadt ab. Hier könnte man sich echt ins Elend kaufen, ganz hart für mich, zumal heute noch mein Geburtstag ist! Wir sind allerdings wegen eines ganz speziellen Artikels hier, nämlich dem Strassenatlas von Tracks4Africa. Als Ergänzung der elektronischen Version können wir mit dem praktischen A3-Format wunderbar unsere Route durchs südliche Afrika planen :-). Am Mittag sitzen wir im Steakhouse und das schönste Geburtstagsgeschenk kommt per Mail: Die Ankunft unseres Schiffs ist für morgen bestätigt, bereits übermorgen können wir Tico aus dem Hafen holen! Zur Feier des Tages gehen wir abends nochmal essen und stossen mit einem Glas Wein und wunderbarer Pasta auf die bisherige Reise und Ticos Ankunft an.
Wir haben noch einen Tag Zeit und den verbringen wir mit einem Ausflug in die Stadt. Der Donkin Park liegt auf einem Hügel über der Innenstadt und oben auf dem Leuchtturm hat man die perfekte Sicht über die Stadt und den Hafen. Unser Schiff ist bereits eingetroffen und wir schauen über eine Stunde zu, wie ein Neuwagen nach dem anderen rausgefahren wird. Wir scannen das ganze Gelände ab, sehen unseren Tico aber nirgends. Hätte uns nicht der kalte Wind wieder herunter getrieben, wir wären vermutlich oben geblieben, bis das Schiff komplett entladen worden wäre. So müssen wir halt einfach darauf vertrauen, dass auch Tico seinen Weg nach draussen gefunden hat. Wir spazieren durch den historischen Stadtteil, der uns überraschend gut gefällt. Es hat viele gotische Kirchen und schöne Kolonialbauten wie die City Hall oder die Bibliothek. Nur was zu Essen finden wir hier nicht, da aufgrund eines nationalen Feiertags alles geschlossen hat, so treten wir schon bald wieder die Rückfahrt in unser gemütliches Cottage an.
Am Freitag gilt es ernst, um 10.00 Uhr morgens stehen wir mit allen Dokumenten, Papieren und viel Bargeld bei unserem Agenten auf der Matte, resp. vor der Matte, es hat so stark geregnet, dass die Einfahrt zum Hof einem See gleicht. Da wir zu Fuss unterwegs sind, muss uns jemand die 15 Meter mit dem Auto chauffieren, damit wir im Office das Finanzielle erledigen können. Danach fährt uns die sympathische Agentin Natasha zum Hafen. Hier verläuft alles ganz légère, kein Vergleich mit den strengen Richtlinien in Argentinien. Gemeinsam mit dem Zöllner inspizieren wir Tico, der einsam uns alleine auf einem riesigen Areal steht. Alles sieht tip top aus, keine Beschädigungen, nichts fehlt und auch der brasilianische Dreck ist noch dran ;-). Der Zöllner interessiert sich mehr für die Agentin als für Tico und meint, dass das Fahrzeug ja in Deutschland sicher gründlich gescheckt wurde. Wir lassen ihn im Glauben Tico käme direkt von Europa und nicken unschuldig. Leider müssen wir danach Tico noch ein paar Stunden hier lassen, was Dani sichtlich schwer fällt. Während der Zöllner mit unserem Carnet de Passage davon rauscht, fährt uns Natasha zurück in unser Heim und meint, sie hole uns dann wieder ab wenn alles erledigt sei. Wir sind erstaunt, in Südamerika hätten wir die Wartezeit wohl irgendwo auf einem Bänkchen im Hafen verbracht! Am Nachmittag ist es dann endlich so weit. Trotz Feiertag und damit verbundenem Brückentag hat es Natasha geschafft, alle Stempel zusammen zu bekommen, damit wir Tico noch vor dem Weekend aus den Klauen des Zolls befreien können. Wieder fahren wir zum Hafen, unsere Daten werden säuberlich in ein grosses Buch eingetragen, wir unterschreiben und „listo“, Tico gehört wieder uns! Wir sind happy und auch ein wenig aufgeregt, müssen wir uns doch erstmal an den Linksverkehr gewöhnen. Konzentriert fahren wir zum Cottage und parken Tico in unserer Einfahrt, jetzt wird erstmal gefeiert!
Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder herrlich frühlingshaft und wir nutzen den Tag, um Tico wieder häuslich einzurichten, die Reifen zu jonglieren und alles fürs nächste Abenteuer vorzubereiten!
Fazit Verschiffung:
Wir haben uns aus Zeit- und Kostengründen nicht für die Verschiffung im Container entschieden, sondern für RoRo (Roll on Roll off). Das Prozedere ist mehr oder weniger dasselbe, allerdings muss man das Fahrzeug offen im Hafengelände stehen lassen, damit es irgendwer aufs Schiff und wieder runter fährt. Dies birgt natürlich ein gewisses Risiko bezüglich Beschädigung oder Diebstahl von Dingen aus dem Fahrzeug. Dem haben wir mit einer temporären Trennwand und dem Verschluss des Heckträgers mit einem Schloss vorgesorgt (nur die Führerkabine muss zugänglich sein). Aufgrund der guten Erfahrungen mit Seabridge auf der ersten Verschiffung nach Halifax hatten wir ein gutes Gefühl und wurden nicht enttäuscht.
Wir sind froh, haben wir uns für das Rundumpaket der Seabridge entschieden und die Prozedur nicht selbst, d. h. ohne Agent gemacht. Im Endeffekt haben sich beide Agenten für uns ausgezahlt, alleine hätten wir das Auto niemals vor dem Wochenende auslösen können. Die Standgebühren (200 US$ pro Tag!) alleine hätten das Honorar des Agenten weit überschritten, vom Aufwand und dem Ärger mal ganz abgesehen.
PE wie die Stadt von ihren Einwohnern genannt wird, ist unsere hoffentlich letzte Station als Backpacker. Bereits im Dunkeln und in beissender Kälte warten wir auf das Uber, welches uns ins nächste AirBnB bringt. Wir haben die Nase vom Backpacken bereits gestrichen voll, zum Glück endet diese Erfahrung hier. Das kleine gemütliche 2-Zimmer Cottage liegt im Stadtteil Walmer und wir werden von unserem Gastgeber Marty herzlich empfangen. Wir haben eine eigene eingezäunte Einfahrt, für Ticos Wohlergehen ist also gesorgt, wenn wir ihn in wenigen Tagen aus dem Hafen holen :-).
Am nächsten Tag klappern wir die riesigen 4x4- und Outdoorläden ausserhalb der Stadt ab. Hier könnte man sich echt ins Elend kaufen, ganz hart für mich, zumal heute noch mein Geburtstag ist! Wir sind allerdings wegen eines ganz speziellen Artikels hier, nämlich dem Strassenatlas von Tracks4Africa. Als Ergänzung der elektronischen Version können wir mit dem praktischen A3-Format wunderbar unsere Route durchs südliche Afrika planen :-). Am Mittag sitzen wir im Steakhouse und das schönste Geburtstagsgeschenk kommt per Mail: Die Ankunft unseres Schiffs ist für morgen bestätigt, bereits übermorgen können wir Tico aus dem Hafen holen! Zur Feier des Tages gehen wir abends nochmal essen und stossen mit einem Glas Wein und wunderbarer Pasta auf die bisherige Reise und Ticos Ankunft an.
Wir haben noch einen Tag Zeit und den verbringen wir mit einem Ausflug in die Stadt. Der Donkin Park liegt auf einem Hügel über der Innenstadt und oben auf dem Leuchtturm hat man die perfekte Sicht über die Stadt und den Hafen. Unser Schiff ist bereits eingetroffen und wir schauen über eine Stunde zu, wie ein Neuwagen nach dem anderen rausgefahren wird. Wir scannen das ganze Gelände ab, sehen unseren Tico aber nirgends. Hätte uns nicht der kalte Wind wieder herunter getrieben, wir wären vermutlich oben geblieben, bis das Schiff komplett entladen worden wäre. So müssen wir halt einfach darauf vertrauen, dass auch Tico seinen Weg nach draussen gefunden hat. Wir spazieren durch den historischen Stadtteil, der uns überraschend gut gefällt. Es hat viele gotische Kirchen und schöne Kolonialbauten wie die City Hall oder die Bibliothek. Nur was zu Essen finden wir hier nicht, da aufgrund eines nationalen Feiertags alles geschlossen hat, so treten wir schon bald wieder die Rückfahrt in unser gemütliches Cottage an.
Am Freitag gilt es ernst, um 10.00 Uhr morgens stehen wir mit allen Dokumenten, Papieren und viel Bargeld bei unserem Agenten auf der Matte, resp. vor der Matte, es hat so stark geregnet, dass die Einfahrt zum Hof einem See gleicht. Da wir zu Fuss unterwegs sind, muss uns jemand die 15 Meter mit dem Auto chauffieren, damit wir im Office das Finanzielle erledigen können. Danach fährt uns die sympathische Agentin Natasha zum Hafen. Hier verläuft alles ganz légère, kein Vergleich mit den strengen Richtlinien in Argentinien. Gemeinsam mit dem Zöllner inspizieren wir Tico, der einsam uns alleine auf einem riesigen Areal steht. Alles sieht tip top aus, keine Beschädigungen, nichts fehlt und auch der brasilianische Dreck ist noch dran ;-). Der Zöllner interessiert sich mehr für die Agentin als für Tico und meint, dass das Fahrzeug ja in Deutschland sicher gründlich gescheckt wurde. Wir lassen ihn im Glauben Tico käme direkt von Europa und nicken unschuldig. Leider müssen wir danach Tico noch ein paar Stunden hier lassen, was Dani sichtlich schwer fällt. Während der Zöllner mit unserem Carnet de Passage davon rauscht, fährt uns Natasha zurück in unser Heim und meint, sie hole uns dann wieder ab wenn alles erledigt sei. Wir sind erstaunt, in Südamerika hätten wir die Wartezeit wohl irgendwo auf einem Bänkchen im Hafen verbracht! Am Nachmittag ist es dann endlich so weit. Trotz Feiertag und damit verbundenem Brückentag hat es Natasha geschafft, alle Stempel zusammen zu bekommen, damit wir Tico noch vor dem Weekend aus den Klauen des Zolls befreien können. Wieder fahren wir zum Hafen, unsere Daten werden säuberlich in ein grosses Buch eingetragen, wir unterschreiben und „listo“, Tico gehört wieder uns! Wir sind happy und auch ein wenig aufgeregt, müssen wir uns doch erstmal an den Linksverkehr gewöhnen. Konzentriert fahren wir zum Cottage und parken Tico in unserer Einfahrt, jetzt wird erstmal gefeiert!
Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder herrlich frühlingshaft und wir nutzen den Tag, um Tico wieder häuslich einzurichten, die Reifen zu jonglieren und alles fürs nächste Abenteuer vorzubereiten!
Fazit Verschiffung:
Wir haben uns aus Zeit- und Kostengründen nicht für die Verschiffung im Container entschieden, sondern für RoRo (Roll on Roll off). Das Prozedere ist mehr oder weniger dasselbe, allerdings muss man das Fahrzeug offen im Hafengelände stehen lassen, damit es irgendwer aufs Schiff und wieder runter fährt. Dies birgt natürlich ein gewisses Risiko bezüglich Beschädigung oder Diebstahl von Dingen aus dem Fahrzeug. Dem haben wir mit einer temporären Trennwand und dem Verschluss des Heckträgers mit einem Schloss vorgesorgt (nur die Führerkabine muss zugänglich sein). Aufgrund der guten Erfahrungen mit Seabridge auf der ersten Verschiffung nach Halifax hatten wir ein gutes Gefühl und wurden nicht enttäuscht.
Wir sind froh, haben wir uns für das Rundumpaket der Seabridge entschieden und die Prozedur nicht selbst, d. h. ohne Agent gemacht. Im Endeffekt haben sich beide Agenten für uns ausgezahlt, alleine hätten wir das Auto niemals vor dem Wochenende auslösen können. Die Standgebühren (200 US$ pro Tag!) alleine hätten das Honorar des Agenten weit überschritten, vom Aufwand und dem Ärger mal ganz abgesehen.
Ein Paket kommt – oder auch nicht...
Eigentlich wären wir jetzt wieder ready to hit the road – wie man hier so treffend sagt. Leider macht uns die südafrikanische Post einen Strich durch die Rechnung. Nach langem Hin und Her haben wir uns nämlich entschieden, eine Drohne zu kaufen – zu schön sind die Bilder aus den damit möglichen Perspektiven, die wir von vielen anderen Overlandern gesehen haben. Dani hat bei einem Sonderangebot sogleich zugeschlagen und die Drohne samt Zubehör in unser AirBnB nach Port Elizabeth bestellt, wo sie Mitte Woche bereits hätte eintreffen sollen. Natürlich haben wir nicht gewusst, dass uns der Nationale Frauentag in die Quere kommen würde, das ist hier nämlich ein Feiertag. So verlängern wir unser schönes Zuhause, in der Hoffnung, das Paket kommt am Montag.
Wir unternehmen am Sonntag einen Ausflug in den Naturpark der Universität, dort hats eine nette kleine Geocacherunde. Ausser Sanddünen und Buschwerk gibts da nicht viel zu sehen und doch geniessen wir den Spaziergang durch die Natur, erfreuen uns an der für uns noch fremden Vegetation, wo bereits erste Blüten den nahen Frühling ankünden. Gerade als ich einen grossen Käfer fotografieren will, drückt Dani sanft meinen Arm und flüstert mir zu: dreh dich langsam um... und da steht tatsächlich ein Zebra in der Landschaft, ich glaub ich seh nicht richtig. Tatsächlich ist es eine ganze Herde und als ob das noch nicht genug wäre, hüpfen noch ein paar Springböcke durch die Szenerie. Natürlich haben wir nur das Weitwinkel auf der Kamera, aber wer hätte denn gedacht, dass es am Rande der Grossstadt wilde Tiere gibt! Wir sind völlig fasziniert und beobachten die Tiere lange. Was soll ich sagen – this ist Africa man!
Das Paket kommt auch am Montag nicht und wir müssen aus unserer schönen Wohnung auschecken. Wohin nun? Dani studiert die Karte und entdeckt einen möglichen Campplatz nahe der Küste, nur ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt. Wir fahren hin und tatsächlich finden wir am Ende einer Holperpiste eine idyllische Lichtung an einem kleinen Teich. Hier bleiben wir natürlich! Wir zelebrieren unser erstes Apero in freier Natur und stossen mit lokalem Bier und Amarula auf Danis Kennerblick an!
Am nächsten Tag finden wir nach langem hin und her schliesslich heraus, dass das Paket seit Tagen im Lager des Paketservice liegt, gerade mal 500 m von unserer Wohnung entfernt, grrr... Die Abholung gelingt problemlos und wir können Port Elizabeth nach einer Woche endlich verlassen, wir können es kaum erwarten, auf eigenen Rädern das Land zu erkunden!
Eigentlich wären wir jetzt wieder ready to hit the road – wie man hier so treffend sagt. Leider macht uns die südafrikanische Post einen Strich durch die Rechnung. Nach langem Hin und Her haben wir uns nämlich entschieden, eine Drohne zu kaufen – zu schön sind die Bilder aus den damit möglichen Perspektiven, die wir von vielen anderen Overlandern gesehen haben. Dani hat bei einem Sonderangebot sogleich zugeschlagen und die Drohne samt Zubehör in unser AirBnB nach Port Elizabeth bestellt, wo sie Mitte Woche bereits hätte eintreffen sollen. Natürlich haben wir nicht gewusst, dass uns der Nationale Frauentag in die Quere kommen würde, das ist hier nämlich ein Feiertag. So verlängern wir unser schönes Zuhause, in der Hoffnung, das Paket kommt am Montag.
Wir unternehmen am Sonntag einen Ausflug in den Naturpark der Universität, dort hats eine nette kleine Geocacherunde. Ausser Sanddünen und Buschwerk gibts da nicht viel zu sehen und doch geniessen wir den Spaziergang durch die Natur, erfreuen uns an der für uns noch fremden Vegetation, wo bereits erste Blüten den nahen Frühling ankünden. Gerade als ich einen grossen Käfer fotografieren will, drückt Dani sanft meinen Arm und flüstert mir zu: dreh dich langsam um... und da steht tatsächlich ein Zebra in der Landschaft, ich glaub ich seh nicht richtig. Tatsächlich ist es eine ganze Herde und als ob das noch nicht genug wäre, hüpfen noch ein paar Springböcke durch die Szenerie. Natürlich haben wir nur das Weitwinkel auf der Kamera, aber wer hätte denn gedacht, dass es am Rande der Grossstadt wilde Tiere gibt! Wir sind völlig fasziniert und beobachten die Tiere lange. Was soll ich sagen – this ist Africa man!
Das Paket kommt auch am Montag nicht und wir müssen aus unserer schönen Wohnung auschecken. Wohin nun? Dani studiert die Karte und entdeckt einen möglichen Campplatz nahe der Küste, nur ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt. Wir fahren hin und tatsächlich finden wir am Ende einer Holperpiste eine idyllische Lichtung an einem kleinen Teich. Hier bleiben wir natürlich! Wir zelebrieren unser erstes Apero in freier Natur und stossen mit lokalem Bier und Amarula auf Danis Kennerblick an!
Am nächsten Tag finden wir nach langem hin und her schliesslich heraus, dass das Paket seit Tagen im Lager des Paketservice liegt, gerade mal 500 m von unserer Wohnung entfernt, grrr... Die Abholung gelingt problemlos und wir können Port Elizabeth nach einer Woche endlich verlassen, wir können es kaum erwarten, auf eigenen Rädern das Land zu erkunden!
Tierisch was los im Camdeboo Nationalpark
Entlang kargem Weideland und sanften Hügeln ziehen wir nach Norden. Die Landschaft ähnelt Argentinien und ist doch ganz anders. Freche Äffchen und Erdhörnchen kreuzen die Strasse, die Schilder sind auf Afrikaans und die Menschen sind überwiegend schwarz, auch hier fröhlich und winkend. In dieser Region werden Angoraziegen gezüchtet die das wertvolle Mohair produzieren. Trotz vieler Zäune finden wir auch hier schöne Wildcamps. Einmal kommen Leute vorbei und fragen ob wir Gold suchen, als sie aber sehen dass wir nur campen ziehen sie zufrieden wieder ab. Die Tage sind wunderschön, doch kaum verabschiedet sich die Sonne, wird es schnell bitterkalt. Aus diesem Grund sind wir eigentlich auf ziemlich direktem Weg nach Namibia, wo die Temperaturen mehr unseren Bedürfnissen entsprechen, Südafrika wollen wir dann später noch ausgiebiger erkunden.
Auf dem Weg liegt der kleine Camdeboo Nationalpark, der zwar nicht mit den Big 5 (Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Leopard) aufwarten kann, dafür mit schönen Felslandschaften und abenteuerlichen 4x4-Strecken. Schon auf dem Weg nach Graaf-Reinet, dem Ausgangspunkt zum Park, erleben wir die erste Überraschung als wir im Buschland unweit der Strasse Giraffen entdecken, die elegant an ein paar Baumkronen knabbern. Wenig später eilen ein paar riesige Strausse über die Strasse, ihr Federkleid plustert sich im Wind auf wie die Röcke eines Barockkleides. Immer wieder sehen wir auch die frechen Vervet-Äffchen am Strassenrand, vorzugsweise in der Nähe von Rastplatzen und Abfalltonnen, es könnte ja ein Happen abfallen ;-)
Im Camdeboo Nationalpark sehen wir uns zuerst die Felskulisse im Desolation Valley an, bevor uns der Koedoeskloof 4x4 Trail über einen ruppigen, engen und felsigen Track hoch auf ein Felsplateau bringt, von welchem wir eine unglaubliche Rundumsicht über die Ebene geniessen können. Auf dem Weg sehen wir jede Menge Antilopen, von den kleinen Duikers (Rehen) bis zu den grossen Elands und Hardebeests, die wir Dank der informativen Parkbroschüre sogar identifizieren können :-). Auch eine grosse Schildkröte kreuzt unseren Weg, wir hätten sie beinahe überfahren, da Dani im steilen Gelände nicht grad anhalten konnte. Auf dem Rückweg durchs Game Viewing Area können wir jede Menge Bles- und Springböcke beobachten und diesmal können wir die schönen Zebras auch von Nahe fotografieren ;-) Aussteigen darf man in diesem Areal nicht, denn es soll unberechenbare Büffel geben. Diese sehen wir zwar nicht, dafür werden wir von Pavianen (Baboons) neugierig beobachtet.
Wir sind völlig aufgeregt über den Erfolg unseres ersten „Game Drive“ (heisst genau übersetzt eigentlich Wild-Fahrt) und hängen grad noch den Driekoppe 4x4-Trail an, für den wir im Parkbüro den Code fürs Eingangstor holen müssen. Wieder erwartet uns ein spannender Track hoch bis auf 1'500 m und oben stehen wir an einem einfachen, verlassenen Campplatz. Es ist überwältigend schön und trotz der Kälte wollen wir hier übernachten. Nach einigem hin und her und vielen Warnungen und Ermahnungen bekommen wir schliesslich das telefonische OK vom Headquarter, denn eigentlich darf man nur im Elektrozaun gesicherten Camp beim Eingang übernachten, was natürlich gar nicht in unserem Sinne gewesen wäre.
Nach einer frischen Nacht in totaler Stille und einem überwältigenden Sternenhimmel holpern wir am nächsten Morgen bei bester Laune den Berg runter und melden uns im Headquarter brav und unbeschadet wieder zurück.
Entlang kargem Weideland und sanften Hügeln ziehen wir nach Norden. Die Landschaft ähnelt Argentinien und ist doch ganz anders. Freche Äffchen und Erdhörnchen kreuzen die Strasse, die Schilder sind auf Afrikaans und die Menschen sind überwiegend schwarz, auch hier fröhlich und winkend. In dieser Region werden Angoraziegen gezüchtet die das wertvolle Mohair produzieren. Trotz vieler Zäune finden wir auch hier schöne Wildcamps. Einmal kommen Leute vorbei und fragen ob wir Gold suchen, als sie aber sehen dass wir nur campen ziehen sie zufrieden wieder ab. Die Tage sind wunderschön, doch kaum verabschiedet sich die Sonne, wird es schnell bitterkalt. Aus diesem Grund sind wir eigentlich auf ziemlich direktem Weg nach Namibia, wo die Temperaturen mehr unseren Bedürfnissen entsprechen, Südafrika wollen wir dann später noch ausgiebiger erkunden.
Auf dem Weg liegt der kleine Camdeboo Nationalpark, der zwar nicht mit den Big 5 (Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Leopard) aufwarten kann, dafür mit schönen Felslandschaften und abenteuerlichen 4x4-Strecken. Schon auf dem Weg nach Graaf-Reinet, dem Ausgangspunkt zum Park, erleben wir die erste Überraschung als wir im Buschland unweit der Strasse Giraffen entdecken, die elegant an ein paar Baumkronen knabbern. Wenig später eilen ein paar riesige Strausse über die Strasse, ihr Federkleid plustert sich im Wind auf wie die Röcke eines Barockkleides. Immer wieder sehen wir auch die frechen Vervet-Äffchen am Strassenrand, vorzugsweise in der Nähe von Rastplatzen und Abfalltonnen, es könnte ja ein Happen abfallen ;-)
Im Camdeboo Nationalpark sehen wir uns zuerst die Felskulisse im Desolation Valley an, bevor uns der Koedoeskloof 4x4 Trail über einen ruppigen, engen und felsigen Track hoch auf ein Felsplateau bringt, von welchem wir eine unglaubliche Rundumsicht über die Ebene geniessen können. Auf dem Weg sehen wir jede Menge Antilopen, von den kleinen Duikers (Rehen) bis zu den grossen Elands und Hardebeests, die wir Dank der informativen Parkbroschüre sogar identifizieren können :-). Auch eine grosse Schildkröte kreuzt unseren Weg, wir hätten sie beinahe überfahren, da Dani im steilen Gelände nicht grad anhalten konnte. Auf dem Rückweg durchs Game Viewing Area können wir jede Menge Bles- und Springböcke beobachten und diesmal können wir die schönen Zebras auch von Nahe fotografieren ;-) Aussteigen darf man in diesem Areal nicht, denn es soll unberechenbare Büffel geben. Diese sehen wir zwar nicht, dafür werden wir von Pavianen (Baboons) neugierig beobachtet.
Wir sind völlig aufgeregt über den Erfolg unseres ersten „Game Drive“ (heisst genau übersetzt eigentlich Wild-Fahrt) und hängen grad noch den Driekoppe 4x4-Trail an, für den wir im Parkbüro den Code fürs Eingangstor holen müssen. Wieder erwartet uns ein spannender Track hoch bis auf 1'500 m und oben stehen wir an einem einfachen, verlassenen Campplatz. Es ist überwältigend schön und trotz der Kälte wollen wir hier übernachten. Nach einigem hin und her und vielen Warnungen und Ermahnungen bekommen wir schliesslich das telefonische OK vom Headquarter, denn eigentlich darf man nur im Elektrozaun gesicherten Camp beim Eingang übernachten, was natürlich gar nicht in unserem Sinne gewesen wäre.
Nach einer frischen Nacht in totaler Stille und einem überwältigenden Sternenhimmel holpern wir am nächsten Morgen bei bester Laune den Berg runter und melden uns im Headquarter brav und unbeschadet wieder zurück.
Durchs Karooland nach Norden
Zur Weiterfahrt wählen wir den direkten Weg durch die Berge. In Nieu Betesda finden wir eine kleine Brauerei, in der nicht nur das Bier hausgemacht ist. Wir bekommen ein Mittagsplättli mit frischem Brot, Kudu-Salami, verschiedenen Käsesorten und Chutneys. Wir lassen es uns so richtig schmecken im hübsch dekorierten Garten hinter der Brauerei. Natürlich probieren wir auch den selbst gerösteten Kaffee, er schmeckt und der Cappuchino ist eines Barristas würdig. Ein durch und durch tolles Erlebnis! Das Biertasting müssen wir leider auslassen, wir wollen ja heute noch ein wenig fahren.
Nach der Grenze zum Northern Cape ändert sich auch die Landschaft. Es ist flach und öde, nix als Zäune und Steppe, so weit das Auge reicht. Uns ist es rätselhaft, wie sich die zahlreichen Schafherden in dieser Halbwüste ernähren können.
Eine lustige Abwechslung sind die gigantischen Vogelnester auf den Strommasten. Es scheint, als ob in jedem Nest eine Grossfamilie wohnt bei dem steten Kommen und Gehen durch die diversen Ein- und Ausgänge. Manchmal werden die Nester so schwer, dass die Masten umknicken, zum Glück ist die Stromleitung nicht mehr in Gebrauch.
Eine weitere Abwechslung ist das kleine Ghost Town Putsonderwater. Früher muss hier ein lebhaftes Dorf mit einem Bahnhof gewesen sein, heute sind die Gebäude leer und verlassen, was hier wohl geschehen ist? Uns gefällt die Stimmung in der Geisterstadt und wir übernachten gleich mittendrin – nicht zuletzt aus Mangel an Alternativen.
Nach einem Versorgungsstop in Upington treffen wir auf den Oranje-River, der die Grenze zu Namibia markiert. Auf der Grape Lake Winery und Gästefarm finden wir einen tollen Schlafplatz am hauseigenen See unter Palmen. Eine richtige grüne Oase in dieser Einöde. Wir haben ein eigenes Badezimmer und an der Bar gibts kühle Drinks, die geniessen wir natürlich, denn es ist zwischenzeitlich schon recht heiss tagsüber.
Zur Weiterfahrt wählen wir den direkten Weg durch die Berge. In Nieu Betesda finden wir eine kleine Brauerei, in der nicht nur das Bier hausgemacht ist. Wir bekommen ein Mittagsplättli mit frischem Brot, Kudu-Salami, verschiedenen Käsesorten und Chutneys. Wir lassen es uns so richtig schmecken im hübsch dekorierten Garten hinter der Brauerei. Natürlich probieren wir auch den selbst gerösteten Kaffee, er schmeckt und der Cappuchino ist eines Barristas würdig. Ein durch und durch tolles Erlebnis! Das Biertasting müssen wir leider auslassen, wir wollen ja heute noch ein wenig fahren.
Nach der Grenze zum Northern Cape ändert sich auch die Landschaft. Es ist flach und öde, nix als Zäune und Steppe, so weit das Auge reicht. Uns ist es rätselhaft, wie sich die zahlreichen Schafherden in dieser Halbwüste ernähren können.
Eine lustige Abwechslung sind die gigantischen Vogelnester auf den Strommasten. Es scheint, als ob in jedem Nest eine Grossfamilie wohnt bei dem steten Kommen und Gehen durch die diversen Ein- und Ausgänge. Manchmal werden die Nester so schwer, dass die Masten umknicken, zum Glück ist die Stromleitung nicht mehr in Gebrauch.
Eine weitere Abwechslung ist das kleine Ghost Town Putsonderwater. Früher muss hier ein lebhaftes Dorf mit einem Bahnhof gewesen sein, heute sind die Gebäude leer und verlassen, was hier wohl geschehen ist? Uns gefällt die Stimmung in der Geisterstadt und wir übernachten gleich mittendrin – nicht zuletzt aus Mangel an Alternativen.
Nach einem Versorgungsstop in Upington treffen wir auf den Oranje-River, der die Grenze zu Namibia markiert. Auf der Grape Lake Winery und Gästefarm finden wir einen tollen Schlafplatz am hauseigenen See unter Palmen. Eine richtige grüne Oase in dieser Einöde. Wir haben ein eigenes Badezimmer und an der Bar gibts kühle Drinks, die geniessen wir natürlich, denn es ist zwischenzeitlich schon recht heiss tagsüber.
Auf dem Namaqua 4x4 Trail
Viel abenteuerliches wird geschrieben über den knapp 600 km langen Offroad Track entlang des Oranje Rivers. Wir sind neugierig und wollen am westlichsten Punkt, kurz hinter Pofadder auf den Track fahren. Das Eingangstor mit der Aufforderung zum Bereithalten des Permits umfahren wir kurzerhand, übernachten wild in einer wunderschönen Schlucht und kommen einmal mehr auf dem Hintereingang – der zwar recht ruppig, steinig und sandig ist – bei Klein-Pella auf den Track. Bei der hiesigen Dattelfarm kaufen wir uns ein Kilo feinster Datteln und fragen beiläufig nach dem Trail. „ja ja, der ist schön, fahrt nur alles den Pfeilen nach“. Ob dieser Abschnitt denn technisch schwierig sei frage ich, doch der Dattelkönig lacht und winkt ab „wenn ihr von der Schlucht her gekommen seid, ist der Rest ein Klacks“ na dann ist ja alles klar! Tatsächlich erwarten uns rund 250 km tollster Offroadspass durch atemberaubende Berglandschaften – den Anden nicht unähnlich. Die Strecke führt mal mehr, mal weniger entlang des Oranje-Rivers, der Grenze zu Namibia. Durch sandige Bachbeete und über steinige Felsplateaus, die Fahrt könnte abwechslungsreicher nicht sein. Hier in der Region kommt es zu dieser Jahreszeit zu einem einzigartigen Phänomen, während weniger Tage erblüht die Wüste in allen Farben, es muss wie ein gigantischer Teppich aussehen. Leider sind wir noch etwas zu früh, nur einzelne Gewächse sind bereits erblüht. Wer weiss, vielleicht kommen wir im Süden Namibias noch in den Genuss dieses Farbenspektakels.
Um die schöne Szenerie noch besser einfangen zu können, lassen wir die Drohne steigen, in dessen Handhabung Dani bereits sehr gewieft ist. In einem Anflug von Übermut wollen wir die Tracking-Funktion testen, in welcher die Drohne seitlich von uns mitfliegt. Dani drückt mir die Steuerung in die Hand und meint „du musst nichts machen, alles automatisch“. Ich bin mir da nicht so sicher, denn ich habe echt noch keinen Plan von dem Ding. Dani steuert Tico souverän durch ein sandiges Bachbett, doch hinter der Bergflanke steigt der Track plötzlich steil an. In der Untersetzung holpern wir den Fels hoch, da passierts: die Steuerung blinkt und piepst alarmmässig, was ist denn jetzt los? Dani ruft nur „mach was, ich kann hier nicht anhalten“. Ja toll, ich seh schon 1'000 Franken gegen den nächsten Fels knallen und entscheide mich lieber dafür in katatoner Haltung die Steuerung anzustarren in der Hoffnung, das Problem verschwindet von selbst. Nach gefühlten Minuten kann Dani anhalten und Vroni – wie wir unsere Drohne getauft haben – sicher zu uns zurückholen, in dem er irgendeinen Einstellungsfehler korrigiert. Da hatten wir wohl noch mal Glück und wir lernen daraus, Offroad fahren und gleichzeitig Drohnen steuern ist doch eine Übung für Fortgeschrittene...
Viel zu schnell treffen wir auf die Hauptstrasse die uns zur Grenze bringt und mit dem Namaqua 4x4-Trail ist vorerst Schluss. Der zweite Abschnitt soll noch spannender aber auch technisch anspruchsvoller sein, leider führt er für uns gerade in die falsche Richtung.
Jetzt heisst es, sich auf den Grenzübertritt nach Namibia vorzubereiten. Obwohl wir ja langsam geübte „Grenzgänger“ sind, ist die Sache mit dem Carnet de Passage (Ticos Pass) für uns neu und auch nicht ganz unproblematisch, da jeder Grenzer seine eigene Auffassung dazu hat, ob man das Ding nun stempeln muss oder nicht.
Alles läuft wie geschmiert und das Carnet wird nicht ausgestempelt, da Namibia genau wie Botswana zur südafrikanischen Zollunion gehört. Da wir Zweifel haben, geht sich die geduldige Dame extra noch mal absichern. Wird wohl schon recht sein so, hoffentlich sieht man es auf namibischer Seite auch so.
Mit gemischten Gefühlen überqueren wir den Oranje-River. Uns hat es super gefallen in Südafrika und wir freuen uns bereits auf die Rückkehr in dieses wundervolle Land. Was erwartet uns wohl in Namibia? Ein Land mit einer verschwenderischen Menge an landschaftlichen und tierischen Highlights, gut organisiert und auf touristische Bedürfnisse abgestimmt? Wir lassen uns überraschen...
Viel abenteuerliches wird geschrieben über den knapp 600 km langen Offroad Track entlang des Oranje Rivers. Wir sind neugierig und wollen am westlichsten Punkt, kurz hinter Pofadder auf den Track fahren. Das Eingangstor mit der Aufforderung zum Bereithalten des Permits umfahren wir kurzerhand, übernachten wild in einer wunderschönen Schlucht und kommen einmal mehr auf dem Hintereingang – der zwar recht ruppig, steinig und sandig ist – bei Klein-Pella auf den Track. Bei der hiesigen Dattelfarm kaufen wir uns ein Kilo feinster Datteln und fragen beiläufig nach dem Trail. „ja ja, der ist schön, fahrt nur alles den Pfeilen nach“. Ob dieser Abschnitt denn technisch schwierig sei frage ich, doch der Dattelkönig lacht und winkt ab „wenn ihr von der Schlucht her gekommen seid, ist der Rest ein Klacks“ na dann ist ja alles klar! Tatsächlich erwarten uns rund 250 km tollster Offroadspass durch atemberaubende Berglandschaften – den Anden nicht unähnlich. Die Strecke führt mal mehr, mal weniger entlang des Oranje-Rivers, der Grenze zu Namibia. Durch sandige Bachbeete und über steinige Felsplateaus, die Fahrt könnte abwechslungsreicher nicht sein. Hier in der Region kommt es zu dieser Jahreszeit zu einem einzigartigen Phänomen, während weniger Tage erblüht die Wüste in allen Farben, es muss wie ein gigantischer Teppich aussehen. Leider sind wir noch etwas zu früh, nur einzelne Gewächse sind bereits erblüht. Wer weiss, vielleicht kommen wir im Süden Namibias noch in den Genuss dieses Farbenspektakels.
Um die schöne Szenerie noch besser einfangen zu können, lassen wir die Drohne steigen, in dessen Handhabung Dani bereits sehr gewieft ist. In einem Anflug von Übermut wollen wir die Tracking-Funktion testen, in welcher die Drohne seitlich von uns mitfliegt. Dani drückt mir die Steuerung in die Hand und meint „du musst nichts machen, alles automatisch“. Ich bin mir da nicht so sicher, denn ich habe echt noch keinen Plan von dem Ding. Dani steuert Tico souverän durch ein sandiges Bachbett, doch hinter der Bergflanke steigt der Track plötzlich steil an. In der Untersetzung holpern wir den Fels hoch, da passierts: die Steuerung blinkt und piepst alarmmässig, was ist denn jetzt los? Dani ruft nur „mach was, ich kann hier nicht anhalten“. Ja toll, ich seh schon 1'000 Franken gegen den nächsten Fels knallen und entscheide mich lieber dafür in katatoner Haltung die Steuerung anzustarren in der Hoffnung, das Problem verschwindet von selbst. Nach gefühlten Minuten kann Dani anhalten und Vroni – wie wir unsere Drohne getauft haben – sicher zu uns zurückholen, in dem er irgendeinen Einstellungsfehler korrigiert. Da hatten wir wohl noch mal Glück und wir lernen daraus, Offroad fahren und gleichzeitig Drohnen steuern ist doch eine Übung für Fortgeschrittene...
Viel zu schnell treffen wir auf die Hauptstrasse die uns zur Grenze bringt und mit dem Namaqua 4x4-Trail ist vorerst Schluss. Der zweite Abschnitt soll noch spannender aber auch technisch anspruchsvoller sein, leider führt er für uns gerade in die falsche Richtung.
Jetzt heisst es, sich auf den Grenzübertritt nach Namibia vorzubereiten. Obwohl wir ja langsam geübte „Grenzgänger“ sind, ist die Sache mit dem Carnet de Passage (Ticos Pass) für uns neu und auch nicht ganz unproblematisch, da jeder Grenzer seine eigene Auffassung dazu hat, ob man das Ding nun stempeln muss oder nicht.
Alles läuft wie geschmiert und das Carnet wird nicht ausgestempelt, da Namibia genau wie Botswana zur südafrikanischen Zollunion gehört. Da wir Zweifel haben, geht sich die geduldige Dame extra noch mal absichern. Wird wohl schon recht sein so, hoffentlich sieht man es auf namibischer Seite auch so.
Mit gemischten Gefühlen überqueren wir den Oranje-River. Uns hat es super gefallen in Südafrika und wir freuen uns bereits auf die Rückkehr in dieses wundervolle Land. Was erwartet uns wohl in Namibia? Ein Land mit einer verschwenderischen Menge an landschaftlichen und tierischen Highlights, gut organisiert und auf touristische Bedürfnisse abgestimmt? Wir lassen uns überraschen...
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
sudafrika_1.gpx | |
File Size: | 525 kb |
File Type: | gpx |