Südafrika 2
Januar 2018
Klappts oder klappts nicht?
Die botswanischen Grenzformalitäten am kleinen Grenzposten „Platjan“ dauerten keine 5 Minuten, nun fahren wir über den Limpopo, den Grenzfluss zu Südafrika. Etwas nervös sind wir schon, denn wir brauchen unbedingt ein neues 3-Monatsvisum für das Land. Selbstverständlich ist dies nicht, haben wir doch letzten August bereits ein solches bekommen und das würde uns eigentlich für ein Jahr sperren. Aus diesem Grund haben wir uns auch den kleinsten Grenzübergang ausgesucht, wo man es mit den Regeln erfahrungsgemäss nicht so streng nimmt. Am Schalter erwartet uns ein Weisser, völlig ungewohnt nach den Monaten in Schwarzafrika. Freundlich plaudert er mit uns und fragt, wann wir denn den Heimflug hätten! „Anfangs April“, antworte ich mit einem unschuldigen Lächeln, „ooh, ja dann muss ich Euch ja 3 Monate geben… viel Spass in Südafrika!“ Phuu, Glück gehabt!
Erst sind wir happy als wir den Stempel in der Hand halten, dann wird uns bewusst, dass dies gleichzeitig auch das Ende unserer Reise sein wird, ein komisches und definitiv kein gutes Gefühl. Ab jetzt wird das Datum wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen hängen, aber es ist ja nicht so, als ob dies jetzt überraschend käme, nur eben schwarz auf weiss…
Wir sind definitiv in Südafrika, rechts und links der Strasse sind hohe Zäune, mit Natodraht verstärkt, dahinter was? Weideland… willkommen bei den paranoiden Weissen. Im ersten Ort kaufen wir uns an der Tankstelle Handyguthaben und - gelobt sind die Vorzüge der Zivilisation – Magnum Glacé! Mit unserer Lieblingssorte Death by Chocolate sitzen wir selig im Schatten der Waschanlage und sehen zu, wie Tico geschrubbt wird. Unglaublich was da für eine braune Botswana-Schlamm-Brühe runterkommt, der Autowascher hat ganz schön was zu tun!
Bei der Bruthitze und all den Zäunen hier im Land haben wir heute keinen Bock mehr auf Schlafplatzsuche und verkrümeln uns auf dem nächst besten Campingplatz, gerade noch rechtzeitig, bevor der Himmel seine Schleusen zum nachmittäglichen Gewitter öffnet und die hitzige Luft etwas herunterkühlt.
In den Soutpansbergen
Der Campingplatz war eine einzige Enttäuschung, das Wasser in der Dusche tröpfelt braun, die Toiletten spülen nicht und das einzige klare Wasser kommt aus einem gammligen Hahn und ist salzig, und dafür sollen wir noch bezahlen? Da werden wir uns wohl bei der Schlafplatzsuche heute etwas mehr anstrengen müssen…
Wir kommen nicht weit, im nächsten Dorf hats einen wunderbar bunten Gemüsemarkt und gleich nebenan einen Spar-Supermarkt mit allem was das Herz begehrt und vermisst hat! Als wir endlich losfahren mault Dani, dass wir kaum mehr vom Fleck kämen mit all dem Zusatzgewicht – eine Stange Chilli-Biltong beruhigt dann allerdings das Gemüt und lässt die Lästereien erstmal verstummen ;-)
Der Nordosten des Landes hat kaum nennenswerte Sehenswürdigkeiten und ist entsprechend auch nicht gross touristisch erschlossen. Hier dominiert Viehzucht und nur wenige Erhebungen zieren das flache Land. Eine solche ist der Soutpansberg, den wir zwecks kühleren Temperaturen in der Höhe ansteuern. Wieder fahren wir entlang endloser Zäune, die Offroadtracks auf unserer Karte, die hoch auf den Berg führen sind entweder inexistent oder durch grosse, eindeutige Schilder gesperrt, das kann ja heiter werden. Einziger Zugang zum Hanglip Reserve ist durch den offiziellen Eingang, wo wir 20 Rand für den Tagesbesuch bezahlen und uns in ein Buch eintragen, hmm, wir wollten ja eigentlich dort oben campen!? Über eine steile Piste geht’s durch den Wald in die Höhe, na hoffentlich regnets nicht wenn wir hier wieder runter fahren. Oben erwartet uns ein wunderschön in dichtem, ursprünglichem Wald gelegenes Picknickareal. Es zwitschert und trällert aus den Bäumen und ein paar Affen schwingen sich von Ast zu Ast, was für ein Märchenwald! Aufgrund des schon wieder sehr dunklen Himmels verschieben wir die geplante Wanderung auf morgen und erkunden lieber die verwunschene Umgebung hier auf dem Gelände. Bei dem Wetter kommt heute bestimmt keiner mehr um uns zu verscheuchen und um die Guards beim Gate kümmern wir uns morgen, hier gehen wir heute nicht mehr weg!
Die Nacht wird angenehm kühl und am Morgen lacht wie gewohnt die Sonne, auf in die Wanderschuhe! Da unsere Karten zum Wandern zu ungenau sind, suchen wir uns einen eigenen Weg hoch zum Hanglip-Fels über uns. Leider hört der unberührte Wald kurz hinter dem Picknickplatz auf und wir wandern durch riesige abgeholzte und aufgeforstete Flächen, hmmm. Irgendwann stossen wir auf eine gewundene Teerstrasse, die hoch zum Gipfel führt. Eigentlich nicht so unser Ding in der Hitze auf Asphalt zu laufen, aber es scheint der einzige Weg zur verdienten Panoramasicht von oben. Nach vielen schweisstreibenden Höhenmetern stehen wir dann tatsächlich vor einem hohen Zaun, das ganze Gipfelareal ist vom Militär abgeriegelt wohl zum Schutz der grossen Antennen. Da hilft alles Fragen und Betteln nicht, der Guard lässt uns nicht nach oben, was für ein Frust. Auf dem Rückweg finden wir dann doch noch einen Wanderweg um den Berg rum und sind kurz vor Mittag wieder zurück beim Auto. Auch wenn die Wanderung nun aussichtstechnisch nicht soo erquickend war, hat es gut getan, sich wiedermal körperlich zu betätigen und richtig ins Schnaufen zu kommen. Als wir am Nachmittag wieder runter zum Ausgang rollen ist die Schranke offen und der Guard winkt uns träge zu, haben wir uns die Ausreden also ganz umsonst ausgedacht, Frechheit siegt ;-)
Die botswanischen Grenzformalitäten am kleinen Grenzposten „Platjan“ dauerten keine 5 Minuten, nun fahren wir über den Limpopo, den Grenzfluss zu Südafrika. Etwas nervös sind wir schon, denn wir brauchen unbedingt ein neues 3-Monatsvisum für das Land. Selbstverständlich ist dies nicht, haben wir doch letzten August bereits ein solches bekommen und das würde uns eigentlich für ein Jahr sperren. Aus diesem Grund haben wir uns auch den kleinsten Grenzübergang ausgesucht, wo man es mit den Regeln erfahrungsgemäss nicht so streng nimmt. Am Schalter erwartet uns ein Weisser, völlig ungewohnt nach den Monaten in Schwarzafrika. Freundlich plaudert er mit uns und fragt, wann wir denn den Heimflug hätten! „Anfangs April“, antworte ich mit einem unschuldigen Lächeln, „ooh, ja dann muss ich Euch ja 3 Monate geben… viel Spass in Südafrika!“ Phuu, Glück gehabt!
Erst sind wir happy als wir den Stempel in der Hand halten, dann wird uns bewusst, dass dies gleichzeitig auch das Ende unserer Reise sein wird, ein komisches und definitiv kein gutes Gefühl. Ab jetzt wird das Datum wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen hängen, aber es ist ja nicht so, als ob dies jetzt überraschend käme, nur eben schwarz auf weiss…
Wir sind definitiv in Südafrika, rechts und links der Strasse sind hohe Zäune, mit Natodraht verstärkt, dahinter was? Weideland… willkommen bei den paranoiden Weissen. Im ersten Ort kaufen wir uns an der Tankstelle Handyguthaben und - gelobt sind die Vorzüge der Zivilisation – Magnum Glacé! Mit unserer Lieblingssorte Death by Chocolate sitzen wir selig im Schatten der Waschanlage und sehen zu, wie Tico geschrubbt wird. Unglaublich was da für eine braune Botswana-Schlamm-Brühe runterkommt, der Autowascher hat ganz schön was zu tun!
Bei der Bruthitze und all den Zäunen hier im Land haben wir heute keinen Bock mehr auf Schlafplatzsuche und verkrümeln uns auf dem nächst besten Campingplatz, gerade noch rechtzeitig, bevor der Himmel seine Schleusen zum nachmittäglichen Gewitter öffnet und die hitzige Luft etwas herunterkühlt.
In den Soutpansbergen
Der Campingplatz war eine einzige Enttäuschung, das Wasser in der Dusche tröpfelt braun, die Toiletten spülen nicht und das einzige klare Wasser kommt aus einem gammligen Hahn und ist salzig, und dafür sollen wir noch bezahlen? Da werden wir uns wohl bei der Schlafplatzsuche heute etwas mehr anstrengen müssen…
Wir kommen nicht weit, im nächsten Dorf hats einen wunderbar bunten Gemüsemarkt und gleich nebenan einen Spar-Supermarkt mit allem was das Herz begehrt und vermisst hat! Als wir endlich losfahren mault Dani, dass wir kaum mehr vom Fleck kämen mit all dem Zusatzgewicht – eine Stange Chilli-Biltong beruhigt dann allerdings das Gemüt und lässt die Lästereien erstmal verstummen ;-)
Der Nordosten des Landes hat kaum nennenswerte Sehenswürdigkeiten und ist entsprechend auch nicht gross touristisch erschlossen. Hier dominiert Viehzucht und nur wenige Erhebungen zieren das flache Land. Eine solche ist der Soutpansberg, den wir zwecks kühleren Temperaturen in der Höhe ansteuern. Wieder fahren wir entlang endloser Zäune, die Offroadtracks auf unserer Karte, die hoch auf den Berg führen sind entweder inexistent oder durch grosse, eindeutige Schilder gesperrt, das kann ja heiter werden. Einziger Zugang zum Hanglip Reserve ist durch den offiziellen Eingang, wo wir 20 Rand für den Tagesbesuch bezahlen und uns in ein Buch eintragen, hmm, wir wollten ja eigentlich dort oben campen!? Über eine steile Piste geht’s durch den Wald in die Höhe, na hoffentlich regnets nicht wenn wir hier wieder runter fahren. Oben erwartet uns ein wunderschön in dichtem, ursprünglichem Wald gelegenes Picknickareal. Es zwitschert und trällert aus den Bäumen und ein paar Affen schwingen sich von Ast zu Ast, was für ein Märchenwald! Aufgrund des schon wieder sehr dunklen Himmels verschieben wir die geplante Wanderung auf morgen und erkunden lieber die verwunschene Umgebung hier auf dem Gelände. Bei dem Wetter kommt heute bestimmt keiner mehr um uns zu verscheuchen und um die Guards beim Gate kümmern wir uns morgen, hier gehen wir heute nicht mehr weg!
Die Nacht wird angenehm kühl und am Morgen lacht wie gewohnt die Sonne, auf in die Wanderschuhe! Da unsere Karten zum Wandern zu ungenau sind, suchen wir uns einen eigenen Weg hoch zum Hanglip-Fels über uns. Leider hört der unberührte Wald kurz hinter dem Picknickplatz auf und wir wandern durch riesige abgeholzte und aufgeforstete Flächen, hmmm. Irgendwann stossen wir auf eine gewundene Teerstrasse, die hoch zum Gipfel führt. Eigentlich nicht so unser Ding in der Hitze auf Asphalt zu laufen, aber es scheint der einzige Weg zur verdienten Panoramasicht von oben. Nach vielen schweisstreibenden Höhenmetern stehen wir dann tatsächlich vor einem hohen Zaun, das ganze Gipfelareal ist vom Militär abgeriegelt wohl zum Schutz der grossen Antennen. Da hilft alles Fragen und Betteln nicht, der Guard lässt uns nicht nach oben, was für ein Frust. Auf dem Rückweg finden wir dann doch noch einen Wanderweg um den Berg rum und sind kurz vor Mittag wieder zurück beim Auto. Auch wenn die Wanderung nun aussichtstechnisch nicht soo erquickend war, hat es gut getan, sich wiedermal körperlich zu betätigen und richtig ins Schnaufen zu kommen. Als wir am Nachmittag wieder runter zum Ausgang rollen ist die Schranke offen und der Guard winkt uns träge zu, haben wir uns die Ausreden also ganz umsonst ausgedacht, Frechheit siegt ;-)
Im mystischen Wald der Venda
In einem südafrikanischen 4x4-Heft lesen wir von einem Track durch die östlichen Soutpansberge, dabei durchquert man das Gebiet der Venda, einem sehr alten und traditionsbewussten afrikanischen Stamm. Wir lesen von ihrem heiligen Wald und mystischen Wasserfällen, klar müssen wir da hin!
Nach einem kurzen Einkaufsstop verlassen wir Makhado auf Nebenstrassen, damit wir nicht auf die N1 müssen, die als das Tor zum restlichen Afrika und somit als verkehrsreichste Strasse Südafrikas gilt.
Vorbei an unzähligen kleinen Siedlungen fahren wir durch eine bewaldete Hügellandschaft. Hier wohnen ausschliesslich Schwarze, die Häuser sind ärmlich und alles wirkt irgendwie im Bau, oder ist bereits wieder baufällig, so genau ist das nicht auszumachen. Die ganze Gegend hier war zur Zeit der Apartheit ein Homeland, eine für Schwarze und Farbige eingerichtete Zone wo sie selbstverwaltet leben konnten, resp. mussten. Natürlich waren diese Homelands wirtschaftlich und finanziell völlig von Südafrika abhängig und dienten eigentlich dem Zweck, Schwarze aus Südafrika „zwangsauszubürgern“ und das zahlenmässige Übergewicht der Schwarzen Südafrikas zugunsten der Weissen zu ändern, ausserdem durften die Schwarzen ausserhalb der Homelands kein Land besitzen und konnten somit enteignet werden. Tausende Schwarze wurden zwischen 1948 und 1994 (!) zwangsdeportiert. Ausser Südafrika hat kein Staat die Homelands als selbstständige Staaten anerkannt und das Verhalten Südafrikas wurde von den Vereinten Nationen stets verurteilt. Noch heute leben vorwiegend Schwarze in den Gebieten der Homelands und diese gehören mit Sicherheit nicht zu den attraktivsten Wohngegenden gelinde gesagt…
Auch zu diesem Thema haben wir uns in unserer wertvollsten und unverzichtbarsten App Wiki offline schlau gemacht und es hat uns schockiert, dass wir tatsächlich nicht wussten, dass die Apartheit erst im Jahre 1994 abgeschafft wurde. Die Geschichte dazu liest sich wie ein schlechter Horrorfilm und uns wird schamhaft bewusst, wie wenig wir uns doch damals für die Ereignisse in Afrika interessiert haben!
Der soziale und gesellschaftliche Unterschied von Schwarz und Weiss ist in Südafrika allgegenwärtig und manchmal fühlen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht wirklich wohl in unserer Haut. Auch fragen wir uns immer, was die Schwarzen wohl in uns als weisse Touristen sehen.
Aber zurück zu den östlichen Soutpansbergen. Der ehemalige „heilige Wald“ der Venda ist heute vorwiegend Forstgebiet und der Weg führt durch akkurat gepflanzte Pinien- und Eukalyptuswälder. Um den zugegeben sehr schönen Lake Tshidsive gibt es diverse Picknickplätze, die am heutigen Sonntag gut besucht sind, und auch der rege Verkehr bestätigt, dass wir uns hier in einem Naherholungsgebiet befinden. Den heiligen Wald haben wir uns irgendwie anders vorgestellt und die Venda scheinen auch nicht mehr so traditionell zu leben, wir haben auf jeden Fall keine gefunden. Abseits der Hauptroute finden wir dann aber doch noch etwas ursprünglichen Wald und auch einige wunderschöne Wasserfälle mit Badepools. Wir küren einen der schwerer zugänglichen zu unserem heutigen Campplatz und verbringen tatsächlich einen ungestörten Nachmittag und eine ruhige Nacht bei angenehmen Temperaturen.
In einem südafrikanischen 4x4-Heft lesen wir von einem Track durch die östlichen Soutpansberge, dabei durchquert man das Gebiet der Venda, einem sehr alten und traditionsbewussten afrikanischen Stamm. Wir lesen von ihrem heiligen Wald und mystischen Wasserfällen, klar müssen wir da hin!
Nach einem kurzen Einkaufsstop verlassen wir Makhado auf Nebenstrassen, damit wir nicht auf die N1 müssen, die als das Tor zum restlichen Afrika und somit als verkehrsreichste Strasse Südafrikas gilt.
Vorbei an unzähligen kleinen Siedlungen fahren wir durch eine bewaldete Hügellandschaft. Hier wohnen ausschliesslich Schwarze, die Häuser sind ärmlich und alles wirkt irgendwie im Bau, oder ist bereits wieder baufällig, so genau ist das nicht auszumachen. Die ganze Gegend hier war zur Zeit der Apartheit ein Homeland, eine für Schwarze und Farbige eingerichtete Zone wo sie selbstverwaltet leben konnten, resp. mussten. Natürlich waren diese Homelands wirtschaftlich und finanziell völlig von Südafrika abhängig und dienten eigentlich dem Zweck, Schwarze aus Südafrika „zwangsauszubürgern“ und das zahlenmässige Übergewicht der Schwarzen Südafrikas zugunsten der Weissen zu ändern, ausserdem durften die Schwarzen ausserhalb der Homelands kein Land besitzen und konnten somit enteignet werden. Tausende Schwarze wurden zwischen 1948 und 1994 (!) zwangsdeportiert. Ausser Südafrika hat kein Staat die Homelands als selbstständige Staaten anerkannt und das Verhalten Südafrikas wurde von den Vereinten Nationen stets verurteilt. Noch heute leben vorwiegend Schwarze in den Gebieten der Homelands und diese gehören mit Sicherheit nicht zu den attraktivsten Wohngegenden gelinde gesagt…
Auch zu diesem Thema haben wir uns in unserer wertvollsten und unverzichtbarsten App Wiki offline schlau gemacht und es hat uns schockiert, dass wir tatsächlich nicht wussten, dass die Apartheit erst im Jahre 1994 abgeschafft wurde. Die Geschichte dazu liest sich wie ein schlechter Horrorfilm und uns wird schamhaft bewusst, wie wenig wir uns doch damals für die Ereignisse in Afrika interessiert haben!
Der soziale und gesellschaftliche Unterschied von Schwarz und Weiss ist in Südafrika allgegenwärtig und manchmal fühlen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht wirklich wohl in unserer Haut. Auch fragen wir uns immer, was die Schwarzen wohl in uns als weisse Touristen sehen.
Aber zurück zu den östlichen Soutpansbergen. Der ehemalige „heilige Wald“ der Venda ist heute vorwiegend Forstgebiet und der Weg führt durch akkurat gepflanzte Pinien- und Eukalyptuswälder. Um den zugegeben sehr schönen Lake Tshidsive gibt es diverse Picknickplätze, die am heutigen Sonntag gut besucht sind, und auch der rege Verkehr bestätigt, dass wir uns hier in einem Naherholungsgebiet befinden. Den heiligen Wald haben wir uns irgendwie anders vorgestellt und die Venda scheinen auch nicht mehr so traditionell zu leben, wir haben auf jeden Fall keine gefunden. Abseits der Hauptroute finden wir dann aber doch noch etwas ursprünglichen Wald und auch einige wunderschöne Wasserfälle mit Badepools. Wir küren einen der schwerer zugänglichen zu unserem heutigen Campplatz und verbringen tatsächlich einen ungestörten Nachmittag und eine ruhige Nacht bei angenehmen Temperaturen.
In den nördlichen Drakensbergen
Der nächste Morgen bringt Nebel und Nieselregen und lässt die Pinienwälder noch düsterer wirken während sich die Tracks in Schlammpisten verwandelt haben. Wir brechen die Runde vorzeitig ab und machen uns auf den langen und ereignislosen Weg durchs Lowveld nach Süden.
Wieder einmal fahren wir auf einer schnurgeraden Hauptstrasse zwischen vielen Lastwagen und sehen nichts als Zäune. Links die Hochsicherheits-Doppelzäune der privaten Game Parks des Greater Kruger, rechts endlose Plantagen, auch diese mit mehrfach Natodraht geschützt. Das Klima im Lowveld ist subtropisch heiss/schwül und erlaubt den Anbau von tropischen Früchten wie Mangos, Bananen, Avocados und Macadamianüssen. Uns ist es hier definitiv zu heiss und wir sind erleichtert, als wir im nachmittäglichen Dunst die Umrisse der nördlichen Drakensberge erspähen. Die höchste Gebirgskette des südlichen Afrikas zieht sich vom Nordosten Südafrikas bis fast hinunter zur Küste und schliesst dabei die beiden Kleinstaaten Swaziland (seit 2018 Eswatini genannt) und Lesotho mit ein.
Steil schraubt sich die Strasse hoch hinauf in die Berge, hier Escarpment genannt. Oben erwartet uns der bereits gewohnte Forstwald, etwas enttäuschend. Die von uns angepeilte 4x4-Bergpiste ist wegen – was wohl – Forstarbeiten gesperrt, doch dafür finden wir in den Debengeni-Falls am Fusse der Piste einen idyllischen Wasserfall mit vielen natürlichen Rutschen, Badepools, Picknick-Plätzen und kurzen Wanderwegen. Auch hier steht rund um die Fälle noch nativer Tropenwald, und während wir dem Fluss entlang spazieren sehen wir Affen in den Ästen über uns herumturnen. Sie haben hier zwar einen erbärmlich kleinen Lebensraum doch die übervollen Abfalltonnen scheinen eine gute Entschädigung dafür zu sein. Nach der verdienten Pause, dem eiskalten Téréré und der Abkühlung in einem der Pools geht’s an die Schlafplatzsuche. Die Wanderparkplätze wären zwar noch schön gelegen, doch die Verbotsschilder sind unmissverständlich, wir sind ja schliesslich in Südafrika. Davon lassen wir uns natürlich nicht unterkriegen und verschlaufen uns irgendwo auf einem der Forstwege, denn es ist schon spät und eigentlich wollen wir nur etwas Schatten und unseren Frieden. Wir sind müde, heute war ein anstrengender Tag, zum Ausgleich gibt’s Cidre zum Sundowner und danach hauen wir zwei saftige Kudu-Steaks auf den Grill …
Am nächsten Morgen fahren wir einen Umweg zu einer Schweizer Farm, wo man Käse und Wurstwaren kaufen kann. Die Schweizer Besitzer lassen sich leider nicht blicken, doch eine stattliche Matrone schneidet uns gekonnt Emmentaler, Mutschli und andere Käsesorten auf. Wir decken uns tüchtig ein, auch mit Chorizo und Landjäger, komisch, den essen wir zu Hause eigentlich nie. Nach einem Spaziergang in den Cheerio Gärten fahren wir über Tazeen - wo wir nochmal einkaufen und tanken können – wieder hoch in die kühleren Berge. Hier sind wir bereits auf der Touristenroute zum Blyde River Canyon, doch den sparen wir uns für morgen auf. Wir finden einen herrlichen Platz in der Natur mit Blick auf die durch die Abendsonne leuchtenden Drakensberge und geniessen die Ruhe hier oben, morgen wird’s schon noch anders…
Der nächste Morgen bringt Nebel und Nieselregen und lässt die Pinienwälder noch düsterer wirken während sich die Tracks in Schlammpisten verwandelt haben. Wir brechen die Runde vorzeitig ab und machen uns auf den langen und ereignislosen Weg durchs Lowveld nach Süden.
Wieder einmal fahren wir auf einer schnurgeraden Hauptstrasse zwischen vielen Lastwagen und sehen nichts als Zäune. Links die Hochsicherheits-Doppelzäune der privaten Game Parks des Greater Kruger, rechts endlose Plantagen, auch diese mit mehrfach Natodraht geschützt. Das Klima im Lowveld ist subtropisch heiss/schwül und erlaubt den Anbau von tropischen Früchten wie Mangos, Bananen, Avocados und Macadamianüssen. Uns ist es hier definitiv zu heiss und wir sind erleichtert, als wir im nachmittäglichen Dunst die Umrisse der nördlichen Drakensberge erspähen. Die höchste Gebirgskette des südlichen Afrikas zieht sich vom Nordosten Südafrikas bis fast hinunter zur Küste und schliesst dabei die beiden Kleinstaaten Swaziland (seit 2018 Eswatini genannt) und Lesotho mit ein.
Steil schraubt sich die Strasse hoch hinauf in die Berge, hier Escarpment genannt. Oben erwartet uns der bereits gewohnte Forstwald, etwas enttäuschend. Die von uns angepeilte 4x4-Bergpiste ist wegen – was wohl – Forstarbeiten gesperrt, doch dafür finden wir in den Debengeni-Falls am Fusse der Piste einen idyllischen Wasserfall mit vielen natürlichen Rutschen, Badepools, Picknick-Plätzen und kurzen Wanderwegen. Auch hier steht rund um die Fälle noch nativer Tropenwald, und während wir dem Fluss entlang spazieren sehen wir Affen in den Ästen über uns herumturnen. Sie haben hier zwar einen erbärmlich kleinen Lebensraum doch die übervollen Abfalltonnen scheinen eine gute Entschädigung dafür zu sein. Nach der verdienten Pause, dem eiskalten Téréré und der Abkühlung in einem der Pools geht’s an die Schlafplatzsuche. Die Wanderparkplätze wären zwar noch schön gelegen, doch die Verbotsschilder sind unmissverständlich, wir sind ja schliesslich in Südafrika. Davon lassen wir uns natürlich nicht unterkriegen und verschlaufen uns irgendwo auf einem der Forstwege, denn es ist schon spät und eigentlich wollen wir nur etwas Schatten und unseren Frieden. Wir sind müde, heute war ein anstrengender Tag, zum Ausgleich gibt’s Cidre zum Sundowner und danach hauen wir zwei saftige Kudu-Steaks auf den Grill …
Am nächsten Morgen fahren wir einen Umweg zu einer Schweizer Farm, wo man Käse und Wurstwaren kaufen kann. Die Schweizer Besitzer lassen sich leider nicht blicken, doch eine stattliche Matrone schneidet uns gekonnt Emmentaler, Mutschli und andere Käsesorten auf. Wir decken uns tüchtig ein, auch mit Chorizo und Landjäger, komisch, den essen wir zu Hause eigentlich nie. Nach einem Spaziergang in den Cheerio Gärten fahren wir über Tazeen - wo wir nochmal einkaufen und tanken können – wieder hoch in die kühleren Berge. Hier sind wir bereits auf der Touristenroute zum Blyde River Canyon, doch den sparen wir uns für morgen auf. Wir finden einen herrlichen Platz in der Natur mit Blick auf die durch die Abendsonne leuchtenden Drakensberge und geniessen die Ruhe hier oben, morgen wird’s schon noch anders…
Höhlen und Schluchten auf der Blyde River Canyon Panoramic Route
Das Schild „Echo Caves“ macht uns neugierig. Darüber haben wir noch nichts gehört und auch im Reiseführer ist nichts zu finden, also nichts wie hin. Auf dem wunderschön gestalteten Areal einer Farm haben die Besitzer beim Graben nach Wasser ein weitverzweigtes Höhlensystem gefunden. Dieses wurde über die Jahre erforscht und für Touristen zugänglich gemacht. Wir buchen eine Führung – schon alleine wegen der Aussicht auf kühlere Temperaturen im Berg – und werden nicht enttäuscht. Während einer Stunde sehen wir grosse Kammern und Tropfsteinhöhlen, bizarre Felsformationen und diverses Gestein, wir schreiten durch trockenen Untergrund-Flusslauf und zwängen uns durch enge Spalten, während uns unser Guide die geologischen, historischen und mythischen Fakten zu den Höhlen präsentiert. Eindrücklich sind die Wurzeln eines Feigenbaumes, die sich 200 m durch den Fels gebohrt haben und hier unten in der Höhle enden.
Zurück im gleissenden Sonnenlicht reihen wir uns in die Touristenschlange ein, um die verschiedenen Viewpoints entlang des Blyde River Canyons abzufahren. Wie fast alle Sehenswürdigkeiten in Südafrika ist das Areal um den Canyon Nationalpark und somit wird man an allen Aussichtsstellen zur Kasse gebeten. Bei den ersten paar Viewpoints machen wir den Spass noch mit, weil die Sicht in den Canyon wirklich schön ist. Auch die „Burkes Luck Potholes“, wo das Wasser über die Zeit tiefe Löcher in den Fels gefressen hat, lohnen einen Besuch, aber je südlicher man kommt, sieht man eigentlich nur noch auf die abgerodeten und aufgeforsteten Hänge in den Lowvelds und dafür bezahlen wir nun wirklich keinen Eintritt!. Am südlichen Ende der Panoramastrasse liegt das touristische Städtchen Graskop. Wir checken im Panorama-Camping ein, denn dort hats einen spektakulären Infinity-Pool mit einer grandiosen Sicht über die Ausläufer der Schlucht bis hin zum Krüger Park! Wir geniessen die Erfrischung im Pool, die Gin Tonics an der Bar und die verdiente Dusche vor dem Schlafengehen, bevor wir einmal mehr hundemüde ins Bett hoch kriechen. Am Morgen nutzen wir das Internet im Restaurant und versuchen, uns einen Campplatz im Krüger Nationalpark zu buchen. Schliesslich geben wir auf, weil viiiiel zu mühsam, doch jetzt in der Nebensaison wird’s wohl auch so ein Plätzchen für uns geben…
Das Klima hier oben ist sehr nach unserem Geschmack und wir bleiben noch zwei weitere Tage auf dem Plateau. In Graskop decken wir uns nochmal tüchtig mit Mangos und Avocados ein, es ist Saison und wir können kaum genug davon kriegen! Die Runde ist dann doch etwas enttäuschend, ist denn hier oben alles nur Forstgebiet? Das einzig nennenswerte sind die Christmas Pools mit den Wasserfällen, doch der Zugang ist nur für Fussgänger gestattet, also kein Campplatz für uns. Wir kürzen die Runde ab und fahren direkt nach Hazyview, Ausgangspunkt zum Krüger Nationalpark. Der Weg dorthin führt entlang endloser, mit Hochsicherheitszäunen geschützte Obstplantagen und ist entsprechend eintönig. In Hazyview quartieren wir uns auf einem kleinen Camping von zwei sympathischen Omis ein. Die Campplätze liegen in einem wunderschönen Garten, überall grünts und blühts, unzählige Vogelarten scheinen hier beheimatet. Heute ist nichts mit faulenzen. Dani nutzt den weichen Rasenplatz um Tico untenrum wiedermal gründlich zu checken, während ich die Waschmaschine malträtiere, die wir kostenlos benutzen dürfen. Wenns allzu heiss wird, springen wir kurz in den Pool und kühlen uns ab, herrlich! Am Abend nutzen wir den bereits mit Holz vorbereiteten Braai und brutzeln unsere Steaks auf der Glut. Wir geniessen den ruhigen Abend, morgen werden wir im Krüger nächtigen, da ist dann wohl fertig mit der Ruhe.
Das Schild „Echo Caves“ macht uns neugierig. Darüber haben wir noch nichts gehört und auch im Reiseführer ist nichts zu finden, also nichts wie hin. Auf dem wunderschön gestalteten Areal einer Farm haben die Besitzer beim Graben nach Wasser ein weitverzweigtes Höhlensystem gefunden. Dieses wurde über die Jahre erforscht und für Touristen zugänglich gemacht. Wir buchen eine Führung – schon alleine wegen der Aussicht auf kühlere Temperaturen im Berg – und werden nicht enttäuscht. Während einer Stunde sehen wir grosse Kammern und Tropfsteinhöhlen, bizarre Felsformationen und diverses Gestein, wir schreiten durch trockenen Untergrund-Flusslauf und zwängen uns durch enge Spalten, während uns unser Guide die geologischen, historischen und mythischen Fakten zu den Höhlen präsentiert. Eindrücklich sind die Wurzeln eines Feigenbaumes, die sich 200 m durch den Fels gebohrt haben und hier unten in der Höhle enden.
Zurück im gleissenden Sonnenlicht reihen wir uns in die Touristenschlange ein, um die verschiedenen Viewpoints entlang des Blyde River Canyons abzufahren. Wie fast alle Sehenswürdigkeiten in Südafrika ist das Areal um den Canyon Nationalpark und somit wird man an allen Aussichtsstellen zur Kasse gebeten. Bei den ersten paar Viewpoints machen wir den Spass noch mit, weil die Sicht in den Canyon wirklich schön ist. Auch die „Burkes Luck Potholes“, wo das Wasser über die Zeit tiefe Löcher in den Fels gefressen hat, lohnen einen Besuch, aber je südlicher man kommt, sieht man eigentlich nur noch auf die abgerodeten und aufgeforsteten Hänge in den Lowvelds und dafür bezahlen wir nun wirklich keinen Eintritt!. Am südlichen Ende der Panoramastrasse liegt das touristische Städtchen Graskop. Wir checken im Panorama-Camping ein, denn dort hats einen spektakulären Infinity-Pool mit einer grandiosen Sicht über die Ausläufer der Schlucht bis hin zum Krüger Park! Wir geniessen die Erfrischung im Pool, die Gin Tonics an der Bar und die verdiente Dusche vor dem Schlafengehen, bevor wir einmal mehr hundemüde ins Bett hoch kriechen. Am Morgen nutzen wir das Internet im Restaurant und versuchen, uns einen Campplatz im Krüger Nationalpark zu buchen. Schliesslich geben wir auf, weil viiiiel zu mühsam, doch jetzt in der Nebensaison wird’s wohl auch so ein Plätzchen für uns geben…
Das Klima hier oben ist sehr nach unserem Geschmack und wir bleiben noch zwei weitere Tage auf dem Plateau. In Graskop decken wir uns nochmal tüchtig mit Mangos und Avocados ein, es ist Saison und wir können kaum genug davon kriegen! Die Runde ist dann doch etwas enttäuschend, ist denn hier oben alles nur Forstgebiet? Das einzig nennenswerte sind die Christmas Pools mit den Wasserfällen, doch der Zugang ist nur für Fussgänger gestattet, also kein Campplatz für uns. Wir kürzen die Runde ab und fahren direkt nach Hazyview, Ausgangspunkt zum Krüger Nationalpark. Der Weg dorthin führt entlang endloser, mit Hochsicherheitszäunen geschützte Obstplantagen und ist entsprechend eintönig. In Hazyview quartieren wir uns auf einem kleinen Camping von zwei sympathischen Omis ein. Die Campplätze liegen in einem wunderschönen Garten, überall grünts und blühts, unzählige Vogelarten scheinen hier beheimatet. Heute ist nichts mit faulenzen. Dani nutzt den weichen Rasenplatz um Tico untenrum wiedermal gründlich zu checken, während ich die Waschmaschine malträtiere, die wir kostenlos benutzen dürfen. Wenns allzu heiss wird, springen wir kurz in den Pool und kühlen uns ab, herrlich! Am Abend nutzen wir den bereits mit Holz vorbereiteten Braai und brutzeln unsere Steaks auf der Glut. Wir geniessen den ruhigen Abend, morgen werden wir im Krüger nächtigen, da ist dann wohl fertig mit der Ruhe.
Im Krüger National Park
Im Krüger Park – der übrigens halb so gross wie die Schweiz ist - ist alles generalstabsmässig organisiert. Alles ist minuziös ausgeschildert, man akzeptiert VISA und Mastercard und die Parkregeln hängen übergross an jeder Ecke, Welcome to South Africans Wilderness, oder so…
Voller Vorfreude schalten wir in den Game Viewing Modus und tuckern los, auf perfekt geteerten Strassen wohlgemerkt. Bald müssen wir erkennen, dass der Park einfach zu gross ist und wir uns auf einen kleinen Teil beschränken müssen. So küren wir die südwestliche Ecke, in der auch unser angestrebtes Camp liegt, zum heutigen Jagdgebiet. Wir kurven den Morgen im Park rum, warten geduldig an jeder Wasserstelle und sehen fast alle Tiere, die der Park zu bieten hat. Viele Antilopen, Zebras, Giraffen und Warzenschweine, Büffel, Elefanten, Affen und Rhinos. Nur die Löwen sind nicht zu entdecken und ein einzelner Leopard fläzt sich weit entfernt in einem Baum. An einem kleinen Wasserloch machen wir Pause und beobachten die Wasserschildkröten, die sich auf einem Stein im Wasser sonnen. Man sollte ausserhalb der Camp- und Picknickstellen ja das Auto unter keinen Umständen verlassen, aber irgendwann ruft die Natur, und es ist kein Mensch weit und breit. Kaum begebe ich mich Richtung Gebüsch, höre ich laute Geräusche aus dem Wasserloch. Der Stein ist nicht mehr da, an seiner Stelle steht ein imposantes Hippo im Wasser, das mich misstrauisch beäugt, oha! Ok, das ist dein Wasserloch, aaalles klar, und wirr vor mich hin plappernd begebe ich mich langsam rückwärts wieder zum Auto, war wohl nichts mit der Pinkelpause. Am Mittag erreichen wir das Camp Berg-en-Daal, welches eines der weniger frequentierten im Park sein soll. Der Camping ist wie ein Dorf: es gibt ein Restaurant, einen Einkaufsladen, einen Pool, eine Wäscherei, eine Ausstellung und abends werden Filme gezeigt, wow… Problemlos können wir einen Platz für heute buchen. Wir suchen uns eine schöne Stelle aus, reservieren ganz tourimässig mit einer Wäscheleine und einem Handtuch und kühlen uns dann im Swimming-Pool ab, bevor wir zum nachmittäglichen Game Drive aufbrechen. Dieser verläuft etwas enttäuschend, man muss allerdings auch sagen, dass die Jahreszeit halt nicht gerade perfekt ist. Aufgrund der Regenzeit sieht man kaum durch die Büsche und die Tiere finden überall Wasser, müssen sich also nicht zwangsläufig an den Wasserlöchern zeigen. Dafür ist der Verkehr sehr human, ist doch auch was. Zurück im Camp haben sich die Plätze entlang des Zauns schon sehr gefüllt. Unsere Nachbarn sind ein deutsches Paar, mit dem wir einen sehr netten Abend verbringen, auch wenn ihre Begeisterung für südafrikanische Weine trotz aller Bemühungen einfach nicht auf uns überspringt.
Am Morgen beobachten wir Impalas und Wasserböcke auf der anderen Seite des mehrfachen Stachel- und Natozauns. Wer ist hier wohl eher hinter Gitter? Wir finden das ganze mächtig übertrieben und denken mit Wehmut an die Camps in Botswana, wo weder Tier noch Mensch eingezäunt ist und trotzdem friedlich nebeneinander leben können. Wir verlassen unser Hochsicherheitsgefängnis früh durch ein gesichertes Doppeltor und elektrisch geladene Bodenschwellen (!) und gehen mit unserer Suche nach Raubkatzen in die zweite Runde. Auch heute sehen wir wieder viele Tiere, doch die Distanzen sind einfach riesig und das ständige angestrengte Abscannen der Gegend macht unglaublich müde. Auch heute bleiben die grossen Highlights aus, Löwen sehen wir nur aus grosser Distanz, die Leoparden bleiben ganz aus. Am Nachmittag verlassen wir den Krüger Park völlig erledigt durch das südliche Melalane-Gate und richten uns auf dem Camping des städtischen Golfplatzes ein. Dieser liegt wunderbar erhöht über dem Crocodile-River und wir können direkt vom Campplatz die Elefanten beobachten, die abends zum Trinken zum Fluss wandern.
Alles in allem sind wir von unserem Besuch im Krüger etwas enttäuscht. Der Park ist einfach irrsinnig gross und es hat verhältnismässig wenig befahrbare Wege. Dadurch können sich die Tiere ganz schön verstecken. Vor allem in der Regenzeit ist das Buschwerk zu dicht und es zeigen sich kaum Tiere an den Wasserlöchern. Vielleicht sind wir auch einfach zu sehr verwöhnt von Botswana, dem Wildmekka sondergleichen, wo man einfach viel mehr auf Tuchfühlung gehen kann mit den Tieren.
Der Camping am Golfplatz ist wirklich wunderschön, das Internet läuft, wenn es denn läuft und wir legen einen Ruhetag ein, um wiedermal Büroarbeit erledigen zu können. Am Abend können wir jeweils die frechen Vervet-Äffchen beobachten, wie sie die Früchte der Marulabäume plündern und die Jungen am Geländer herumklettern und spielen. Allzu nah lassen uns die Mütter mit der Kamera dann noch nicht, es ist sogar ziemlich einschüchternd, wenn sie mit gebleckten Zähnen auf einem zu springen.
Wir nutzen die Zeit hier auch, um über den Karten zu brüten, denn es gilt die weiteren Wochen zu planen. Wir werden definitiv weiter in den Drakensbergen reisen und freuen uns auf den Kleinstaat Swaziland – oder Eswatini, wie er seit letztem Jahr offiziell genannt wird. Wir sind neugierig auf das Land, welches auf jedem elektronischen Formular vor Switzerland aufgeführt wird und von uns Schweizern so gerne versehentlich angeklickt wird ;-)
Im Krüger Park – der übrigens halb so gross wie die Schweiz ist - ist alles generalstabsmässig organisiert. Alles ist minuziös ausgeschildert, man akzeptiert VISA und Mastercard und die Parkregeln hängen übergross an jeder Ecke, Welcome to South Africans Wilderness, oder so…
Voller Vorfreude schalten wir in den Game Viewing Modus und tuckern los, auf perfekt geteerten Strassen wohlgemerkt. Bald müssen wir erkennen, dass der Park einfach zu gross ist und wir uns auf einen kleinen Teil beschränken müssen. So küren wir die südwestliche Ecke, in der auch unser angestrebtes Camp liegt, zum heutigen Jagdgebiet. Wir kurven den Morgen im Park rum, warten geduldig an jeder Wasserstelle und sehen fast alle Tiere, die der Park zu bieten hat. Viele Antilopen, Zebras, Giraffen und Warzenschweine, Büffel, Elefanten, Affen und Rhinos. Nur die Löwen sind nicht zu entdecken und ein einzelner Leopard fläzt sich weit entfernt in einem Baum. An einem kleinen Wasserloch machen wir Pause und beobachten die Wasserschildkröten, die sich auf einem Stein im Wasser sonnen. Man sollte ausserhalb der Camp- und Picknickstellen ja das Auto unter keinen Umständen verlassen, aber irgendwann ruft die Natur, und es ist kein Mensch weit und breit. Kaum begebe ich mich Richtung Gebüsch, höre ich laute Geräusche aus dem Wasserloch. Der Stein ist nicht mehr da, an seiner Stelle steht ein imposantes Hippo im Wasser, das mich misstrauisch beäugt, oha! Ok, das ist dein Wasserloch, aaalles klar, und wirr vor mich hin plappernd begebe ich mich langsam rückwärts wieder zum Auto, war wohl nichts mit der Pinkelpause. Am Mittag erreichen wir das Camp Berg-en-Daal, welches eines der weniger frequentierten im Park sein soll. Der Camping ist wie ein Dorf: es gibt ein Restaurant, einen Einkaufsladen, einen Pool, eine Wäscherei, eine Ausstellung und abends werden Filme gezeigt, wow… Problemlos können wir einen Platz für heute buchen. Wir suchen uns eine schöne Stelle aus, reservieren ganz tourimässig mit einer Wäscheleine und einem Handtuch und kühlen uns dann im Swimming-Pool ab, bevor wir zum nachmittäglichen Game Drive aufbrechen. Dieser verläuft etwas enttäuschend, man muss allerdings auch sagen, dass die Jahreszeit halt nicht gerade perfekt ist. Aufgrund der Regenzeit sieht man kaum durch die Büsche und die Tiere finden überall Wasser, müssen sich also nicht zwangsläufig an den Wasserlöchern zeigen. Dafür ist der Verkehr sehr human, ist doch auch was. Zurück im Camp haben sich die Plätze entlang des Zauns schon sehr gefüllt. Unsere Nachbarn sind ein deutsches Paar, mit dem wir einen sehr netten Abend verbringen, auch wenn ihre Begeisterung für südafrikanische Weine trotz aller Bemühungen einfach nicht auf uns überspringt.
Am Morgen beobachten wir Impalas und Wasserböcke auf der anderen Seite des mehrfachen Stachel- und Natozauns. Wer ist hier wohl eher hinter Gitter? Wir finden das ganze mächtig übertrieben und denken mit Wehmut an die Camps in Botswana, wo weder Tier noch Mensch eingezäunt ist und trotzdem friedlich nebeneinander leben können. Wir verlassen unser Hochsicherheitsgefängnis früh durch ein gesichertes Doppeltor und elektrisch geladene Bodenschwellen (!) und gehen mit unserer Suche nach Raubkatzen in die zweite Runde. Auch heute sehen wir wieder viele Tiere, doch die Distanzen sind einfach riesig und das ständige angestrengte Abscannen der Gegend macht unglaublich müde. Auch heute bleiben die grossen Highlights aus, Löwen sehen wir nur aus grosser Distanz, die Leoparden bleiben ganz aus. Am Nachmittag verlassen wir den Krüger Park völlig erledigt durch das südliche Melalane-Gate und richten uns auf dem Camping des städtischen Golfplatzes ein. Dieser liegt wunderbar erhöht über dem Crocodile-River und wir können direkt vom Campplatz die Elefanten beobachten, die abends zum Trinken zum Fluss wandern.
Alles in allem sind wir von unserem Besuch im Krüger etwas enttäuscht. Der Park ist einfach irrsinnig gross und es hat verhältnismässig wenig befahrbare Wege. Dadurch können sich die Tiere ganz schön verstecken. Vor allem in der Regenzeit ist das Buschwerk zu dicht und es zeigen sich kaum Tiere an den Wasserlöchern. Vielleicht sind wir auch einfach zu sehr verwöhnt von Botswana, dem Wildmekka sondergleichen, wo man einfach viel mehr auf Tuchfühlung gehen kann mit den Tieren.
Der Camping am Golfplatz ist wirklich wunderschön, das Internet läuft, wenn es denn läuft und wir legen einen Ruhetag ein, um wiedermal Büroarbeit erledigen zu können. Am Abend können wir jeweils die frechen Vervet-Äffchen beobachten, wie sie die Früchte der Marulabäume plündern und die Jungen am Geländer herumklettern und spielen. Allzu nah lassen uns die Mütter mit der Kamera dann noch nicht, es ist sogar ziemlich einschüchternd, wenn sie mit gebleckten Zähnen auf einem zu springen.
Wir nutzen die Zeit hier auch, um über den Karten zu brüten, denn es gilt die weiteren Wochen zu planen. Wir werden definitiv weiter in den Drakensbergen reisen und freuen uns auf den Kleinstaat Swaziland – oder Eswatini, wie er seit letztem Jahr offiziell genannt wird. Wir sind neugierig auf das Land, welches auf jedem elektronischen Formular vor Switzerland aufgeführt wird und von uns Schweizern so gerne versehentlich angeklickt wird ;-)
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
sudafrica2_break-a-way.gpx | |
File Size: | 876 kb |
File Type: | gpx |