South Africa 4 - Go west!
Februar/März 2019
Bergpässe und ein Skigebiet
Wir verabschieden uns von Lesotho, nicht aber von den Drakensbergen, die hier bis weit in die Provinz Eastern Cape reichen. Durch grüne Täler fahren wir nach Osten, vorbei an kleinen, ärmlichen Siedlungen mit freundlichen Menschen, nur die allgegenwärtigen Zäune zeugen davon, dass wir uns schon in Südafrika befinden. Der Einkaufsstopp im vermüllten Mt. Fletcher ist enttäuschend, das Sortiment sehr auf die schwarze Bevölkerung abgestimmt - gesunde Milchprodukte Fehlanzeige jedoch jede Menge gezuckertes Industriezeugs. An der Fleischtheke dominieren Hühnerhälse und Innereien, die bei der schwarzen Bevölkerung als Delikatesse gelten. Viele weisse Farmer produzieren wohl selbst oder kaufen in den grossen Städten ein.
Wir sind auf dem Weg zum höchsten – und einzigen – Skigebiet Südafrikas, welches in den Bergen südlich von Lesotho liegt. Über die landschaftlich sehr schönen Pässe Pitseng und Naude’s Nek erreichen wir Rhodes, unverkennbar eine „weisse“ Siedlung mit hübschen Häuschen und gepflegten Vorgärten. Die quirlige Dame im Touri-Info versorgt uns neben Infomaterial zur Gegend auch noch mit Lammhackfleisch aus der Region und übelst süssem Gebäck, „Koeksisters“ genannt. Für den dringend benötigten Internetzugang verweist sie uns an ein kleines Hotel-Restaurant am anderen Ende des Dorfes, wo wir den ganzen Nachmittag das recht schnelle Internet nutzen dürfen, die dringendsten Recherchen erledigen und endlich wieder einen Reisebericht online stellen können. Zum Schlafen stellen wir uns einfach ausserhalb des Dorfs auf eine Wiese, Büroarbeit ist ja auch immer sooo anstrengend ;-)
Die Südafrikaner haben doch echt eine Macke! Nicht nur dass sie zwanghaft alles einzäunen, sie warnen auch vor jedem ach so kleinen Hindernis und stellen schier vor jeder Kurve Tafeln mit Haftungsausschlüssen, vielen Ausrufezeichen und Verboten auf, da wird man ja selbst völlig paranoid! Vor allem Schilder wie „kein Telefonempfang für die nächsten 12 km“ oder „Benutzung der 4x4-Bergstrasse auf eigene Gefahr“ lassen uns schmunzeln. Völlig unbeschadet und ohne auch nur einen Meter im 4x4-Modus gefahren zu sein, erreichen wir Tiffindel, Südafrikas hochgelobtes Skigebiet. Dieses besteht aus ein paar Gebäuden wie einem Hotel, ein paar Chalets und einer Skibar und gerade mal einem einzigen Skilift - und der ist nur ein paar Hundert Meter lang, glaubts oder nicht! Selbst für den Spaziergang hoch zum Ben Mc Dhui, Südafrikas höchstem Berg – oder Pass, je nachdem welcher Tafel man glaubt - brauchen wir eine Bewilligung und müssen einen Haftungsausschluss unterschreiben. Die Aussicht von oben ist zwar ganz schön, aber das Ganze hier ist irgendwie nicht unsere Welt. Wir verlassen das Gebiet noch vor dem Mittag und verziehen uns an einen schönen Bergsee zur Mittagspause.
Am Nachmittag rumpeln wir den Volunteershoek Pass wieder hinunter. Ganz schön steil windet sich dieser um die Bergflanke, aber die Piste ist gut, von einem „use at your own risk“-Pass hätten wir da eigentlich schlimmeres erwartet ;-) Wir wollen die Bergwelt auskosten und biegen gleich wieder zum nächsten Pass ab. Der Lundean’s Nek Pass ist weder besonders hoch noch explizit schwierig, aber die Landschaft und die Rundumsicht von oben sind einfach atemberaubend, für uns einer der schönsten Pässe bisher in Afrika! Lange stehen wir oben und saugen das Panorama in uns auf, vor allem die Sicht auf das nahe Lesotho ist wunderschön – wir vermissen das Land bereits jetzt schon.
Hier oben ist es uns jedoch zu windig und wir fahren durch genauso schöne Landschaft auf der anderen Seite wieder ins Tal. Hier treffen wir auf den Tele-River, den Grenzfluss zu Lesotho. Das Tal ist plötzlich unglaublich bevölkert, mit seinen vielen Strohhütten und den traditionell gekleideten Menschen fühlen wir uns gleich wieder wie in Lesotho und auch die kleinen nervigen „Give-me‘s!“ – die nach Geld und Süssigkeiten bettelnden Kinder - sind nicht weit. Oberhalb des Tals finden wir einen schönen Platz auf einer offenen Weide zwischen Schafen und Kühen und lassen es für heute gut sein. Von unserem Panoramaplatz haben wir eine tolle Sicht zurück auf den Lundean’s Nek und die dunkle Wolkenwand, die sich wie jeden Abend um diese Jahreszeit zusammenbraut. Dies beunruhigt uns mittlerweile nicht mehr und wir warten wie gewohnt den ersten Regenguss ab, bevor wir mit dem Kochen beginnen.
Wir verabschieden uns von Lesotho, nicht aber von den Drakensbergen, die hier bis weit in die Provinz Eastern Cape reichen. Durch grüne Täler fahren wir nach Osten, vorbei an kleinen, ärmlichen Siedlungen mit freundlichen Menschen, nur die allgegenwärtigen Zäune zeugen davon, dass wir uns schon in Südafrika befinden. Der Einkaufsstopp im vermüllten Mt. Fletcher ist enttäuschend, das Sortiment sehr auf die schwarze Bevölkerung abgestimmt - gesunde Milchprodukte Fehlanzeige jedoch jede Menge gezuckertes Industriezeugs. An der Fleischtheke dominieren Hühnerhälse und Innereien, die bei der schwarzen Bevölkerung als Delikatesse gelten. Viele weisse Farmer produzieren wohl selbst oder kaufen in den grossen Städten ein.
Wir sind auf dem Weg zum höchsten – und einzigen – Skigebiet Südafrikas, welches in den Bergen südlich von Lesotho liegt. Über die landschaftlich sehr schönen Pässe Pitseng und Naude’s Nek erreichen wir Rhodes, unverkennbar eine „weisse“ Siedlung mit hübschen Häuschen und gepflegten Vorgärten. Die quirlige Dame im Touri-Info versorgt uns neben Infomaterial zur Gegend auch noch mit Lammhackfleisch aus der Region und übelst süssem Gebäck, „Koeksisters“ genannt. Für den dringend benötigten Internetzugang verweist sie uns an ein kleines Hotel-Restaurant am anderen Ende des Dorfes, wo wir den ganzen Nachmittag das recht schnelle Internet nutzen dürfen, die dringendsten Recherchen erledigen und endlich wieder einen Reisebericht online stellen können. Zum Schlafen stellen wir uns einfach ausserhalb des Dorfs auf eine Wiese, Büroarbeit ist ja auch immer sooo anstrengend ;-)
Die Südafrikaner haben doch echt eine Macke! Nicht nur dass sie zwanghaft alles einzäunen, sie warnen auch vor jedem ach so kleinen Hindernis und stellen schier vor jeder Kurve Tafeln mit Haftungsausschlüssen, vielen Ausrufezeichen und Verboten auf, da wird man ja selbst völlig paranoid! Vor allem Schilder wie „kein Telefonempfang für die nächsten 12 km“ oder „Benutzung der 4x4-Bergstrasse auf eigene Gefahr“ lassen uns schmunzeln. Völlig unbeschadet und ohne auch nur einen Meter im 4x4-Modus gefahren zu sein, erreichen wir Tiffindel, Südafrikas hochgelobtes Skigebiet. Dieses besteht aus ein paar Gebäuden wie einem Hotel, ein paar Chalets und einer Skibar und gerade mal einem einzigen Skilift - und der ist nur ein paar Hundert Meter lang, glaubts oder nicht! Selbst für den Spaziergang hoch zum Ben Mc Dhui, Südafrikas höchstem Berg – oder Pass, je nachdem welcher Tafel man glaubt - brauchen wir eine Bewilligung und müssen einen Haftungsausschluss unterschreiben. Die Aussicht von oben ist zwar ganz schön, aber das Ganze hier ist irgendwie nicht unsere Welt. Wir verlassen das Gebiet noch vor dem Mittag und verziehen uns an einen schönen Bergsee zur Mittagspause.
Am Nachmittag rumpeln wir den Volunteershoek Pass wieder hinunter. Ganz schön steil windet sich dieser um die Bergflanke, aber die Piste ist gut, von einem „use at your own risk“-Pass hätten wir da eigentlich schlimmeres erwartet ;-) Wir wollen die Bergwelt auskosten und biegen gleich wieder zum nächsten Pass ab. Der Lundean’s Nek Pass ist weder besonders hoch noch explizit schwierig, aber die Landschaft und die Rundumsicht von oben sind einfach atemberaubend, für uns einer der schönsten Pässe bisher in Afrika! Lange stehen wir oben und saugen das Panorama in uns auf, vor allem die Sicht auf das nahe Lesotho ist wunderschön – wir vermissen das Land bereits jetzt schon.
Hier oben ist es uns jedoch zu windig und wir fahren durch genauso schöne Landschaft auf der anderen Seite wieder ins Tal. Hier treffen wir auf den Tele-River, den Grenzfluss zu Lesotho. Das Tal ist plötzlich unglaublich bevölkert, mit seinen vielen Strohhütten und den traditionell gekleideten Menschen fühlen wir uns gleich wieder wie in Lesotho und auch die kleinen nervigen „Give-me‘s!“ – die nach Geld und Süssigkeiten bettelnden Kinder - sind nicht weit. Oberhalb des Tals finden wir einen schönen Platz auf einer offenen Weide zwischen Schafen und Kühen und lassen es für heute gut sein. Von unserem Panoramaplatz haben wir eine tolle Sicht zurück auf den Lundean’s Nek und die dunkle Wolkenwand, die sich wie jeden Abend um diese Jahreszeit zusammenbraut. Dies beunruhigt uns mittlerweile nicht mehr und wir warten wie gewohnt den ersten Regenguss ab, bevor wir mit dem Kochen beginnen.
Abschied von den Drakensbergen
Entlang des Tele-Rivers fahren wir raus aus dem Tal. Bei der Grenzstadt Tele Bridge holt uns der Asphalt wieder ein und die Fahrt Richtung Süden zieht sich und ist langweilig. Einzige Abwechslung ist der Spar-Supermarkt in Sterkspruit wo ich endlich unseren Kühlschrank wieder mal ordentlich füllen kann. Zu Mittag gibt’s ein knuspriges Poulet und Pommes gleich auf dem Parkplatz der Mall, manchmal muss es eben Fastfood sein ;-) Ansonsten ist Sterkspruit eine vermüllte, unattraktive Stadt die wir auf schnellstem Wege wieder verlassen.
Ganz anders präsentiert sich da das verschlafene Nest Lady Grey, wieder so ein typisch „weisses“ Städtchen. Die vorwiegend älteren Bewohner sitzen auf ihren Verandas und beobachten ganz genau, wer da durch ihre Strassen fährt. Per Zufall entdecken wir einen hübschen, kleinen Coiffeursalon und ich nutze die Gunst der Stunde, mir seit über einem Jahr wieder einmal meine Haare schneiden zu lassen. Ich komm mir vor wie im Wellnessstudio, zur Haarwäsche gibts eine ausgedehnte Kopfmassage, das Ganze in einem entspannenden Massagesessel, danach mit einem Kaffee in der Hand den Figaro beobachten, wie er sich durch meine vernachlässigte Matte wühlt ;-). Sicher um ein halbes Kilo Haar leichter, schwebe ich tiefenentspannt zurück zu Dani, der im Auto ein Mittagsschläfchen gehalten hat und mich nur angrinst. Das ganze Vergnügen kostet hier gerade mal 8.50 CHF!
Auf dem Weg zum Jouberts Pass – unserem letzten hier in den südlichen Drakensbergen - machen wir einen Spaziergang zum Damm von Lady Grey und vertreten uns auf dem steinigen Pfad hoch zum Damm ein wenig die Füsse. Wenige Kilometer oberhalb finden wir einen super schönen Picknick-Platz auf einem Plateau mit Sicht hinunter auf die Stadt, den nehmen wir natürlich und halten erst mal gemütlich Siesta, während die Sonne sich mit einem filmreifen Untergang für heute verabschiedet. Niemand stört uns auf unserem schönen Platz, hoffentlich hält unsere Glücksträhne in Sachen Wildcamps noch lange an in Südafrika…
Am nächsten Tag nehmen wir den Jouberts-Pass unter die Räder und cruisen den ganzen Tag durch sanft hügeliges Farmland nach Westen. Unterwegs finden wir ein hübsches Café, welches neben leckeren Snacks auch halbwegs brauchbares Wlan anbietet. Hier durchstöbern wir das Netz erstmals nach Flügen zurück in die Schweiz, das Thema haben wir schon viel zu lange herausgeschoben...
Schon weit vor der Stadt Craddock kündigen sich die Townships mit viel Abfall an, überall liegt der Plastikmüll, um die billigen Fertighäuser genau wie auf den angrenzenden Feldern. Wir sind uns der Armut und der Resignation der Menschen hier durchaus bewusst, ist dies allerdings eine Erklärung dafür, den Müll einfach vor die Haustür zu kippen? Offenbar stören sich die Menschen nicht daran, für uns völlig unverständlich...
Wieder finden wir ein schönes Wildcamp hinter Hügeln im Buschland wo Dani mal wieder Ticos Blattfedern zurechtklopfen kann. Seit der Pfusch-Behandlung vor einigen Wochen in Nelspruit lösen sich immer wieder die Schrauben der Halterung.
Einmal mehr haben wir unsere Pläne über den Haufen geworfen, nachdem wir im Internet eine interessante Alternative zum ewigen Farmland hier im Karoo gefunden haben, deshalb steht nun ein grosser Sprung nach Süden an. Statt der verkehrsreichen Schnellstrasse nach Port Elizabeth – wo unser Abenteuer vor 8 Monaten begonnen hat – wählen wir eine Schotterstrasse, die über ein altes Eisenbahntrassee führt. Die Bahnlinie wurde zwischenzeitlich verlegt und die Schwellen entfernt, so ist eine coole Piste durch den Busch entstanden, sogar ein alter Bahntunnel ist noch befahrbar, wir sind begeistert! Schliesslich erreichen wir den Zuurbergpass über eine ruppige und stellenweise recht steile Piste. Auf der Passhöhe erwartet uns ein Blick bis hinunter zur Küste, wir können uns nicht losreissen und so bleiben wir gleich hier oben stehen für die Nacht. Abends erhellen die Lichter der Hafenstadt Port Elizabeth den Sternenhimmel und wir sind froh hier oben in der Natur zu sein und nicht unten in der hitzigen Stadt.
Am nächsten Tag fahren wir im Transit durch den Zuurbergsektor des Addo Elephant Park - dem südlichsten Big-5-Park Südafrikas. In diesem Teil gibt es keine Raubtiere und so auch keine massiven Zäune und wir sehen Springböcke, Strausse und ein paar Giraffen. Ohne gescheite Kamera haben wir keine Lust auf Pirsch im Park, so folgen wir lediglich einem Stück Grenzzaun des Hauptparks, da hier immer mal wieder Löwen und Elefanten patroullieren sollen. Wir sehen lediglich einen stattlichen Kudubock und eine Schildkröte, die sich im massiven Maschenzaun verklemmt hat und elendiglich verendet ist und dies in einem Park der ursprünglich zum Schutz von Tieren errichtet wurde!
Entlang des Tele-Rivers fahren wir raus aus dem Tal. Bei der Grenzstadt Tele Bridge holt uns der Asphalt wieder ein und die Fahrt Richtung Süden zieht sich und ist langweilig. Einzige Abwechslung ist der Spar-Supermarkt in Sterkspruit wo ich endlich unseren Kühlschrank wieder mal ordentlich füllen kann. Zu Mittag gibt’s ein knuspriges Poulet und Pommes gleich auf dem Parkplatz der Mall, manchmal muss es eben Fastfood sein ;-) Ansonsten ist Sterkspruit eine vermüllte, unattraktive Stadt die wir auf schnellstem Wege wieder verlassen.
Ganz anders präsentiert sich da das verschlafene Nest Lady Grey, wieder so ein typisch „weisses“ Städtchen. Die vorwiegend älteren Bewohner sitzen auf ihren Verandas und beobachten ganz genau, wer da durch ihre Strassen fährt. Per Zufall entdecken wir einen hübschen, kleinen Coiffeursalon und ich nutze die Gunst der Stunde, mir seit über einem Jahr wieder einmal meine Haare schneiden zu lassen. Ich komm mir vor wie im Wellnessstudio, zur Haarwäsche gibts eine ausgedehnte Kopfmassage, das Ganze in einem entspannenden Massagesessel, danach mit einem Kaffee in der Hand den Figaro beobachten, wie er sich durch meine vernachlässigte Matte wühlt ;-). Sicher um ein halbes Kilo Haar leichter, schwebe ich tiefenentspannt zurück zu Dani, der im Auto ein Mittagsschläfchen gehalten hat und mich nur angrinst. Das ganze Vergnügen kostet hier gerade mal 8.50 CHF!
Auf dem Weg zum Jouberts Pass – unserem letzten hier in den südlichen Drakensbergen - machen wir einen Spaziergang zum Damm von Lady Grey und vertreten uns auf dem steinigen Pfad hoch zum Damm ein wenig die Füsse. Wenige Kilometer oberhalb finden wir einen super schönen Picknick-Platz auf einem Plateau mit Sicht hinunter auf die Stadt, den nehmen wir natürlich und halten erst mal gemütlich Siesta, während die Sonne sich mit einem filmreifen Untergang für heute verabschiedet. Niemand stört uns auf unserem schönen Platz, hoffentlich hält unsere Glücksträhne in Sachen Wildcamps noch lange an in Südafrika…
Am nächsten Tag nehmen wir den Jouberts-Pass unter die Räder und cruisen den ganzen Tag durch sanft hügeliges Farmland nach Westen. Unterwegs finden wir ein hübsches Café, welches neben leckeren Snacks auch halbwegs brauchbares Wlan anbietet. Hier durchstöbern wir das Netz erstmals nach Flügen zurück in die Schweiz, das Thema haben wir schon viel zu lange herausgeschoben...
Schon weit vor der Stadt Craddock kündigen sich die Townships mit viel Abfall an, überall liegt der Plastikmüll, um die billigen Fertighäuser genau wie auf den angrenzenden Feldern. Wir sind uns der Armut und der Resignation der Menschen hier durchaus bewusst, ist dies allerdings eine Erklärung dafür, den Müll einfach vor die Haustür zu kippen? Offenbar stören sich die Menschen nicht daran, für uns völlig unverständlich...
Wieder finden wir ein schönes Wildcamp hinter Hügeln im Buschland wo Dani mal wieder Ticos Blattfedern zurechtklopfen kann. Seit der Pfusch-Behandlung vor einigen Wochen in Nelspruit lösen sich immer wieder die Schrauben der Halterung.
Einmal mehr haben wir unsere Pläne über den Haufen geworfen, nachdem wir im Internet eine interessante Alternative zum ewigen Farmland hier im Karoo gefunden haben, deshalb steht nun ein grosser Sprung nach Süden an. Statt der verkehrsreichen Schnellstrasse nach Port Elizabeth – wo unser Abenteuer vor 8 Monaten begonnen hat – wählen wir eine Schotterstrasse, die über ein altes Eisenbahntrassee führt. Die Bahnlinie wurde zwischenzeitlich verlegt und die Schwellen entfernt, so ist eine coole Piste durch den Busch entstanden, sogar ein alter Bahntunnel ist noch befahrbar, wir sind begeistert! Schliesslich erreichen wir den Zuurbergpass über eine ruppige und stellenweise recht steile Piste. Auf der Passhöhe erwartet uns ein Blick bis hinunter zur Küste, wir können uns nicht losreissen und so bleiben wir gleich hier oben stehen für die Nacht. Abends erhellen die Lichter der Hafenstadt Port Elizabeth den Sternenhimmel und wir sind froh hier oben in der Natur zu sein und nicht unten in der hitzigen Stadt.
Am nächsten Tag fahren wir im Transit durch den Zuurbergsektor des Addo Elephant Park - dem südlichsten Big-5-Park Südafrikas. In diesem Teil gibt es keine Raubtiere und so auch keine massiven Zäune und wir sehen Springböcke, Strausse und ein paar Giraffen. Ohne gescheite Kamera haben wir keine Lust auf Pirsch im Park, so folgen wir lediglich einem Stück Grenzzaun des Hauptparks, da hier immer mal wieder Löwen und Elefanten patroullieren sollen. Wir sehen lediglich einen stattlichen Kudubock und eine Schildkröte, die sich im massiven Maschenzaun verklemmt hat und elendiglich verendet ist und dies in einem Park der ursprünglich zum Schutz von Tieren errichtet wurde!
In der Baviaanskloof
Über Uitehaage gelangen wir zur Baviaanskloof. Es ist zu spät um noch in die Schlucht zu fahren, so folgen wir ein Stück einer grobsteinigen und technisch anspruchsvollen Passtrasse die uns auf die Bergkette nördlich der Schlucht führt. Der 4x4-Track runter in die Schlucht, den wir eigentlich angepeilt hatten ist völlig überwachsen und gesperrt, so suchen wir uns einen Platz hier oben auf dem Pass, etwas windig aber die Aussicht ist nicht zu toppen!
Am nächsten Morgen gehts über den Hauptweg in die Schlucht. Wir wähnen uns auf der sonntäglichen Touristenroute, es gibt viele Farmen die Zimmer und Cottage vermieten, Cafés und Restaurants. Wir sind hier im Buren-Kernland und alles ist in Afrikaans angeschrieben. Wir gönnen uns ein spätes Frühstück in einem Farmcafé und beobachten die Gäste, Fast alle sind sie blond, stark übergewichtig und alle schaufeln sich Burger und Pommes, Würstchen und Speck in sich hinein. Das ausschliesslich schwarze Servicepersonal wird resolut herumgescheucht und ansonsten ignoriert. Sie scheinen sich das gewöhnt zu sein während wir uns einmal mehr schämen für unsere Hautfarbe. Wir verlassen das hübsche Café bevor uns unsere übrigens äusserst delikaten Quiches im Hals stecken bleiben.
Wir erreichen das Baviaanskloof Nature Reserve über eine gute Schotterstrasse. Ab hier wird die Schlucht enger und der Weg immer abenteuerlicher. Recht tiefe Wasserdurchfahrten wechseln sich mit steinigen Passagen, auf die Schlucht folgt eine steile Passtrasse mit dramatischen Ausblicken, ganz nach unserem Geschmack! Oben auf dem Pass treffen wir zwei belgische Weltreisende mit schweren Motorrädern. Wir plaudern ein wenig und als ich frage, ob sie auch vorhaben, den 4x4-Track nach Süden zu befahren fragt mich der eine ganz erstaunt ob denn das hier nicht bereits der 4x4-Track wäre!? Tja, in dem Fall wohl eher nicht…
Wir lassen sie vor, doch vor jeder Flussdurchfahrt warten sie auf uns um zu sehen wie tief der Fluss ist, scheint schon recht anstrengend zu sein mit den schweren, vollbepackten Maschinen, da lob ich mir doch einmal mehr unser geräumiges, kleines Zuhause auf vier Rädern. Zur Krönung des spannenden Tages kreuzen wir noch einen Leoparden, der ganz gemütlich der Strasse entlang schlendert. Er ist von unserem Auftauchen nicht wirklich beeindruckt und verschwindet keine zwei Meter neben uns elegant im Buschwerk! Wow, wir sind wie erstarrt, an ein Photo hat in diesem Moment natürlich keiner von uns gedacht! Daneben sehen wir an diesem Tag viele Kudus und natürlich die namensgebenden allgegenwärtigen Paviane die sich mit Vorliebe auf den Picknick-Plätzen herumtreiben und auf der Suche nach Essbarem in die Autos unaufmerksamer Touristen einbrechen.
Wir sehen viele tolle potentielle Campplätze, doch im Nature Reserve ist campen nur auf dem offiziellen Campingplatz erlaubt, definitiv nicht unser Ding. So fahren wir bis zum Einstieg des 4x4-Trails und suchen uns auf dem ersten Pass einen schönen Panoramaplatz, wo wir uns beim Apero und einem eiskalten Cider von der anstrengenden Fahrt erholen.
Die Offroadpiste ist lang und anspruchsvoll und hält uns bis am nächsten Mittag auf Trab, belohnt werden wir mit sensationellen Ausblicken auf die Bergwelt, vielen Tieren und natürlich einer herausfordernden Piste.
Zurück im Tal empfängt uns die Hitze und die Feuchtigkeit der Küste. Lediglich eine Bergkette trennt uns noch vom Meer. Durch die recht eintönige Langkloof fahren wir nach Westen. Unterwegs halten wir immer wieder an Tankstellen, da wir dringend Trinkwasser benötigen. Viele Regionen leiden unter Wassermangel und dort wo wir Wasser haben könnten, läuft es braun und sandig aus dem Hahnen. Das wollen wir unserer Filteranlage nicht zumuten und kaufen das erste Mal seit Mexico Trinkwasser in grossen Bidons. An unserem Schlafplatz im Buschland gibt’s zur Feier des Tages ein schönes Rindsfilet, welches Dani am Stück perfekt auf den Punkt brät, mit Kartoffelstock und einer Champignonsauce ein echtes Festmahl. Das tolle Rindfleisch ist eines der Vorzüge Südafrikas und wir geniessen es bei jeder Gelegenheit, eigentlich nicht so unsere Art, doch in der Schweiz werden wir wohl auf Delikatessen wie diese doch eher verzichten müssen.
Über Uitehaage gelangen wir zur Baviaanskloof. Es ist zu spät um noch in die Schlucht zu fahren, so folgen wir ein Stück einer grobsteinigen und technisch anspruchsvollen Passtrasse die uns auf die Bergkette nördlich der Schlucht führt. Der 4x4-Track runter in die Schlucht, den wir eigentlich angepeilt hatten ist völlig überwachsen und gesperrt, so suchen wir uns einen Platz hier oben auf dem Pass, etwas windig aber die Aussicht ist nicht zu toppen!
Am nächsten Morgen gehts über den Hauptweg in die Schlucht. Wir wähnen uns auf der sonntäglichen Touristenroute, es gibt viele Farmen die Zimmer und Cottage vermieten, Cafés und Restaurants. Wir sind hier im Buren-Kernland und alles ist in Afrikaans angeschrieben. Wir gönnen uns ein spätes Frühstück in einem Farmcafé und beobachten die Gäste, Fast alle sind sie blond, stark übergewichtig und alle schaufeln sich Burger und Pommes, Würstchen und Speck in sich hinein. Das ausschliesslich schwarze Servicepersonal wird resolut herumgescheucht und ansonsten ignoriert. Sie scheinen sich das gewöhnt zu sein während wir uns einmal mehr schämen für unsere Hautfarbe. Wir verlassen das hübsche Café bevor uns unsere übrigens äusserst delikaten Quiches im Hals stecken bleiben.
Wir erreichen das Baviaanskloof Nature Reserve über eine gute Schotterstrasse. Ab hier wird die Schlucht enger und der Weg immer abenteuerlicher. Recht tiefe Wasserdurchfahrten wechseln sich mit steinigen Passagen, auf die Schlucht folgt eine steile Passtrasse mit dramatischen Ausblicken, ganz nach unserem Geschmack! Oben auf dem Pass treffen wir zwei belgische Weltreisende mit schweren Motorrädern. Wir plaudern ein wenig und als ich frage, ob sie auch vorhaben, den 4x4-Track nach Süden zu befahren fragt mich der eine ganz erstaunt ob denn das hier nicht bereits der 4x4-Track wäre!? Tja, in dem Fall wohl eher nicht…
Wir lassen sie vor, doch vor jeder Flussdurchfahrt warten sie auf uns um zu sehen wie tief der Fluss ist, scheint schon recht anstrengend zu sein mit den schweren, vollbepackten Maschinen, da lob ich mir doch einmal mehr unser geräumiges, kleines Zuhause auf vier Rädern. Zur Krönung des spannenden Tages kreuzen wir noch einen Leoparden, der ganz gemütlich der Strasse entlang schlendert. Er ist von unserem Auftauchen nicht wirklich beeindruckt und verschwindet keine zwei Meter neben uns elegant im Buschwerk! Wow, wir sind wie erstarrt, an ein Photo hat in diesem Moment natürlich keiner von uns gedacht! Daneben sehen wir an diesem Tag viele Kudus und natürlich die namensgebenden allgegenwärtigen Paviane die sich mit Vorliebe auf den Picknick-Plätzen herumtreiben und auf der Suche nach Essbarem in die Autos unaufmerksamer Touristen einbrechen.
Wir sehen viele tolle potentielle Campplätze, doch im Nature Reserve ist campen nur auf dem offiziellen Campingplatz erlaubt, definitiv nicht unser Ding. So fahren wir bis zum Einstieg des 4x4-Trails und suchen uns auf dem ersten Pass einen schönen Panoramaplatz, wo wir uns beim Apero und einem eiskalten Cider von der anstrengenden Fahrt erholen.
Die Offroadpiste ist lang und anspruchsvoll und hält uns bis am nächsten Mittag auf Trab, belohnt werden wir mit sensationellen Ausblicken auf die Bergwelt, vielen Tieren und natürlich einer herausfordernden Piste.
Zurück im Tal empfängt uns die Hitze und die Feuchtigkeit der Küste. Lediglich eine Bergkette trennt uns noch vom Meer. Durch die recht eintönige Langkloof fahren wir nach Westen. Unterwegs halten wir immer wieder an Tankstellen, da wir dringend Trinkwasser benötigen. Viele Regionen leiden unter Wassermangel und dort wo wir Wasser haben könnten, läuft es braun und sandig aus dem Hahnen. Das wollen wir unserer Filteranlage nicht zumuten und kaufen das erste Mal seit Mexico Trinkwasser in grossen Bidons. An unserem Schlafplatz im Buschland gibt’s zur Feier des Tages ein schönes Rindsfilet, welches Dani am Stück perfekt auf den Punkt brät, mit Kartoffelstock und einer Champignonsauce ein echtes Festmahl. Das tolle Rindfleisch ist eines der Vorzüge Südafrikas und wir geniessen es bei jeder Gelegenheit, eigentlich nicht so unsere Art, doch in der Schweiz werden wir wohl auf Delikatessen wie diese doch eher verzichten müssen.
Auf der Gardenroute
Über den Prince Alfred Pass und eine enge Piste durch die Schlucht gelangen wir nach Knystna. Rund um den eloquenten Touristenort gibt es noch Reste ursprünglichen Waldes, solchen gibt es nur noch sehr wenig in Südafrika – der Rest wurde gerodet für Farmland und Forstwirtschaft – und wird entsprechend geschützt. Es scheint sich um das Naherholungsgebiet der Küstenbewohner zu handelt und alle paar Kilometer finden sich Picknick-Plätze und Wanderwege. Damit halten wir uns heute nicht auf, unser Ziel ist die vermutlich beste Pizzeria Afrikas (ok, aber sicher Südafrikas ;-) ), die wir letzten August gefunden haben auf unserem Weg nach Port Elizabeth. Während im August noch recht winterliche Temperaturen herrschten, ist es diesmal herrlich mild abends und die Waterfront von Knystna ist voller Touristen. Wieder ist die Pizza bei „Mario“ einfach göttlich, wären wir nicht schon satt gewesen, wir hätten die ganze Speisekarte rauf und runter essen können, ein echter Geheimtipp für alle die noch vorhaben, die Gardenroute zu bereisen!
Während wir später raus zu unserem Schlafplatz fahren, fällt uns erstmals das heruntergekommene und schäbige Township etwas weiter draussen auf. Der Unterschied zur wohlhabenden Stadt mit ihren pompösen Villen und der pikfeinen Waterfront, in deren Hafen ein Vermögen in Form von Segelschiffen und Yachten vor Anker liegt, ist einfach grotesk! Hier hausen die Menschen in zusammengeschusterten Wellblechbarracken auf engstem Raum direkt an der Schnellstrasse, mit Sicht auf die Villen entlang der Küste…
Bevor wir am nächsten Tag weiterfahren machen wir einen Abstecher zu „The Heads“. Die Meerenge bildet den Abschluss der Bucht von Knystna. Wir klettern bei Ebbe auf den Felsen rum, entdecken Grotten und Aussichtsfelsen. Hoch über der Küste thronen widerum prächtige Villen mit viel Umschwung. Der Vergleich von Einwohnern pro km2 hier und dem Township oben an der Strasse muss erschreckend sein...
Über den Prince Alfred Pass und eine enge Piste durch die Schlucht gelangen wir nach Knystna. Rund um den eloquenten Touristenort gibt es noch Reste ursprünglichen Waldes, solchen gibt es nur noch sehr wenig in Südafrika – der Rest wurde gerodet für Farmland und Forstwirtschaft – und wird entsprechend geschützt. Es scheint sich um das Naherholungsgebiet der Küstenbewohner zu handelt und alle paar Kilometer finden sich Picknick-Plätze und Wanderwege. Damit halten wir uns heute nicht auf, unser Ziel ist die vermutlich beste Pizzeria Afrikas (ok, aber sicher Südafrikas ;-) ), die wir letzten August gefunden haben auf unserem Weg nach Port Elizabeth. Während im August noch recht winterliche Temperaturen herrschten, ist es diesmal herrlich mild abends und die Waterfront von Knystna ist voller Touristen. Wieder ist die Pizza bei „Mario“ einfach göttlich, wären wir nicht schon satt gewesen, wir hätten die ganze Speisekarte rauf und runter essen können, ein echter Geheimtipp für alle die noch vorhaben, die Gardenroute zu bereisen!
Während wir später raus zu unserem Schlafplatz fahren, fällt uns erstmals das heruntergekommene und schäbige Township etwas weiter draussen auf. Der Unterschied zur wohlhabenden Stadt mit ihren pompösen Villen und der pikfeinen Waterfront, in deren Hafen ein Vermögen in Form von Segelschiffen und Yachten vor Anker liegt, ist einfach grotesk! Hier hausen die Menschen in zusammengeschusterten Wellblechbarracken auf engstem Raum direkt an der Schnellstrasse, mit Sicht auf die Villen entlang der Küste…
Bevor wir am nächsten Tag weiterfahren machen wir einen Abstecher zu „The Heads“. Die Meerenge bildet den Abschluss der Bucht von Knystna. Wir klettern bei Ebbe auf den Felsen rum, entdecken Grotten und Aussichtsfelsen. Hoch über der Küste thronen widerum prächtige Villen mit viel Umschwung. Der Vergleich von Einwohnern pro km2 hier und dem Township oben an der Strasse muss erschreckend sein...
Unerwartete Begegnung in George
Nächste Station entlang der Gardenroute ist die Stadt George welche wir via der 7-Pässe-Route gegen Mittag erreichen. Wir haben hier vor einiger Zeit grob mit Jessica abgemacht, mit der Reviewerin unseres iOverlander-Apps stehen wir schon länger in Kontakt und sie meinte, wir sollen uns melden, wenn wir in der Stadt seien. Auf dem Parkplatz einer gigantischen Mall erreicht uns ihr Mail, dass sie diese Woche nicht in der Stadt sei, schade, da hätten wir wohl etwas weniger spontan planen sollen. Wir beschliessen zurück in die Berge zu fahren denn die touristische Gardenroute ist eigentlich nicht so unser Ding. Während ich im Supermarkt Vorräte bunkere, wird Dani auf dem Parkplatz auf Schweizerdeutsch angesprochen. Les ist Südafrikaner und mit einer Schweizerin verheiratet. Bis ich vom Einkaufen zurückkomme haben sich die beiden bereits angefreundet und Les hat beschlossen, dass wir mit zu ihnen nach Hause kommen sollen, damit wir uns bei einem Glas Wein näher unterhalten können. Natürlich nehmen wir diese unerwartete Einladung gerne an und fahren etwas später zurück nach Sedgefield an der Küste, wo das Rentnerpaar gerade vor wenigen Tagen in ihr neues Haus gezogen ist. Nach einer herzlichen Begrüssung von Ursula und Les wird Tico im Garten geparkt und wir dürfen das gemütliche Gästezimmer mit eigenem Badezimmer beziehen. Wow was für ein Luxus nach über fünf Wochen wild campen. Ich wusste gar nicht mehr, wie flauschig sich Badezimmerteppiche anfühlen ;-)
Wir verstehen uns auf Anhieb prächtig und beim Apero erzählen wir von unserer Reise. Die Beiden lassen gerade einen Landcruiser-Camper mit allen Schikanen in Swellendam ausbauen und so wird natürlich auch Tico aufs genauste inspiziert.
Wir verbringen zwei wunderschöne Tagen mit den Beiden mit guten Gesprächen bei Bier und Gin Tonics. Die Beiden sind passionierte Segler und haben unglaubliche Geschichten ihrer Ozeanüberquerungen auf Lager zu einer Zeit, als man noch mit Karten und Sextant naviert hat - für uns beinahe unvorstellbar! Wir werden einfach in den Alltag integriert, zum Boule-Abend am Strand mit Freunden und Ursula nimmt mich mit zur wöchentlichen Abfallsammelaktion einer lokalen Hilfsorganision.
Die engagierten Initianten von Fresh-Start organisieren unter anderem jeden Mittwoch eine Aktion, bei welcher die Kinder der Townships gesammelten Abfall gegen Spielsachen, Kleider und Schulmaterial eintauschen können. Je nach Gewicht und Art des gesammelten Recycling-Abfalls erhalten sie Punkte, die sie ausgeben oder sammeln können. Mit der Punktekarte werden sie von den ehrenamtlichen Helfern herumgeführt und beraten. Die Kinder haben Spass und dürfen alleine entscheiden, was sie mit ihren Punkten kaufen, viele sind sich das nicht gewohnt und brauchen Unterstützung von ihren „Shoppern“. Einige Kinder sparen begierig auf grössere Dinge wie z. B. ein Fussball oder eine Barbie-Puppe, während die meisten ihre Punkte jede Woche für Kleinigkeiten „verprassen“. Am Schluss wird abgerechnet und die Kinder dürfen mit ihren Geschenken zum Spielbereich. Dabei bekommt jedes Kind noch einen Apfel und wird bei Bedarf von einer Krankenschwester versorgt, denn viele der Kinder stammen aus ärmsten Vehältnissen und einige zeigen Mangelerscheinungen, Wunden oder kleine Geschwüre. Ich geniesse den leerreichen Nachmittag mit den Kindern. Natürlich habe ich im Vorfeld Tico nach allen möglichen Kleinigkeiten durchstöbert und freue mich, diese einer guten Sachen spenden zu können.
Wir haben eine super Zeit mit Ursula und Les und nebenbei können wir die Waschmaschine und das schnelle Internet nutzen, wir revanchieren uns dafür mit einem deftigen mexikanischen Essen mit allem drum und dran. Der Abschied von den Beiden fällt bereits schwer, gerne hätten wir noch länger ihren Abenteuern gelauscht.
Nächste Station entlang der Gardenroute ist die Stadt George welche wir via der 7-Pässe-Route gegen Mittag erreichen. Wir haben hier vor einiger Zeit grob mit Jessica abgemacht, mit der Reviewerin unseres iOverlander-Apps stehen wir schon länger in Kontakt und sie meinte, wir sollen uns melden, wenn wir in der Stadt seien. Auf dem Parkplatz einer gigantischen Mall erreicht uns ihr Mail, dass sie diese Woche nicht in der Stadt sei, schade, da hätten wir wohl etwas weniger spontan planen sollen. Wir beschliessen zurück in die Berge zu fahren denn die touristische Gardenroute ist eigentlich nicht so unser Ding. Während ich im Supermarkt Vorräte bunkere, wird Dani auf dem Parkplatz auf Schweizerdeutsch angesprochen. Les ist Südafrikaner und mit einer Schweizerin verheiratet. Bis ich vom Einkaufen zurückkomme haben sich die beiden bereits angefreundet und Les hat beschlossen, dass wir mit zu ihnen nach Hause kommen sollen, damit wir uns bei einem Glas Wein näher unterhalten können. Natürlich nehmen wir diese unerwartete Einladung gerne an und fahren etwas später zurück nach Sedgefield an der Küste, wo das Rentnerpaar gerade vor wenigen Tagen in ihr neues Haus gezogen ist. Nach einer herzlichen Begrüssung von Ursula und Les wird Tico im Garten geparkt und wir dürfen das gemütliche Gästezimmer mit eigenem Badezimmer beziehen. Wow was für ein Luxus nach über fünf Wochen wild campen. Ich wusste gar nicht mehr, wie flauschig sich Badezimmerteppiche anfühlen ;-)
Wir verstehen uns auf Anhieb prächtig und beim Apero erzählen wir von unserer Reise. Die Beiden lassen gerade einen Landcruiser-Camper mit allen Schikanen in Swellendam ausbauen und so wird natürlich auch Tico aufs genauste inspiziert.
Wir verbringen zwei wunderschöne Tagen mit den Beiden mit guten Gesprächen bei Bier und Gin Tonics. Die Beiden sind passionierte Segler und haben unglaubliche Geschichten ihrer Ozeanüberquerungen auf Lager zu einer Zeit, als man noch mit Karten und Sextant naviert hat - für uns beinahe unvorstellbar! Wir werden einfach in den Alltag integriert, zum Boule-Abend am Strand mit Freunden und Ursula nimmt mich mit zur wöchentlichen Abfallsammelaktion einer lokalen Hilfsorganision.
Die engagierten Initianten von Fresh-Start organisieren unter anderem jeden Mittwoch eine Aktion, bei welcher die Kinder der Townships gesammelten Abfall gegen Spielsachen, Kleider und Schulmaterial eintauschen können. Je nach Gewicht und Art des gesammelten Recycling-Abfalls erhalten sie Punkte, die sie ausgeben oder sammeln können. Mit der Punktekarte werden sie von den ehrenamtlichen Helfern herumgeführt und beraten. Die Kinder haben Spass und dürfen alleine entscheiden, was sie mit ihren Punkten kaufen, viele sind sich das nicht gewohnt und brauchen Unterstützung von ihren „Shoppern“. Einige Kinder sparen begierig auf grössere Dinge wie z. B. ein Fussball oder eine Barbie-Puppe, während die meisten ihre Punkte jede Woche für Kleinigkeiten „verprassen“. Am Schluss wird abgerechnet und die Kinder dürfen mit ihren Geschenken zum Spielbereich. Dabei bekommt jedes Kind noch einen Apfel und wird bei Bedarf von einer Krankenschwester versorgt, denn viele der Kinder stammen aus ärmsten Vehältnissen und einige zeigen Mangelerscheinungen, Wunden oder kleine Geschwüre. Ich geniesse den leerreichen Nachmittag mit den Kindern. Natürlich habe ich im Vorfeld Tico nach allen möglichen Kleinigkeiten durchstöbert und freue mich, diese einer guten Sachen spenden zu können.
Wir haben eine super Zeit mit Ursula und Les und nebenbei können wir die Waschmaschine und das schnelle Internet nutzen, wir revanchieren uns dafür mit einem deftigen mexikanischen Essen mit allem drum und dran. Der Abschied von den Beiden fällt bereits schwer, gerne hätten wir noch länger ihren Abenteuern gelauscht.
Durch die Swartberge und die Hölle
Auch wenn wir Daunenbettwäsche, High-Tech-Toaster und Waschmaschine äusserst genossen haben, freuen wir uns doch, dass die Reise mit Tico weitergeht. Auf Les Tipp besorgen wir uns bei Palm Tyre in George neue Reifen zu einem sehr guten Preis. Wieder setzen wir auf den KO2 von BF Goodrich, die letzten haben uns doch immerhin zuverlässig durch 50'000 mehrheitlich ungeteerte Kilometer und jeden sonst erdenklichen Untergrund gebracht!
Damit auch die neuen Reifen gleich wissen was sie bei uns erwartet, verlassen wir die Küste und fahren hoch zum Montague-Pass. Die Berge bringen willkommene Abkühlung aber auch Wolken mit sich. Wir sind müde von den intensiven Tagen und verschieben den Spaziergang auf dem Pass auf morgen, wenn hoffentlich wieder die Sonne vom Himmel lacht.
Doch falsch gedacht, am nächsten Morgen ist nix mehr mit der Sicht bis zur Küste, wir sind im dichten Nebel gefangen, hätten wir doch gestern noch ein paar Fotos gemacht! Wir fahren weiter in den Norden in der Hoffnung, dem schlechten Wetter zu enfliehen. Vorbei an endlosen Straussenfarmen rund um Oudshoorn gelangen wir zu den Swartbergen. Die Strasse mäandert sich hoch durch die Meiringspoort Schlucht. Auf der Passhöhe spazieren wir zu einem schönen Wasserfall und sehen uns das kleine Museum zur Entstehung der Passtrasse an, schon beeindruckend unter welchen Bedingungen damals eine Strasse gebaut wurde!
Den Swartbergpass fahren wir von Norden her. Eindrücklich wie die steilen Felswände im Morgenlicht rot leuchten, dazu der Geruch der Eukalytusbäume die entlang des klaren Baches wachsen - es gefällt uns richtig gut hier! Leider hält unser Wetterglück auch heute nicht an und wir fahren kurz vor der Passhöhe bereits wieder in dichten Nebel. Schade... Oben nehmen wir die Abzweigung zur Hölle. Eine 52 km lange Stichstrasse führt in vielen Kehren spektakulär in ein abgelegenes Tal. Eigentlich heisst dieses ja Gamkaskloof, doch vor dem Bau der Strasse war der Weg ins Tal auf Maultieren derart beschwerlich, dass ein Reisender einmal meinte, es sei „die Hell“ (auf afrikaans). Der Name ist geblieben, doch das Tal hat nicht viel gemeinsam mit der Hölle ausser vielleicht der Hitze, denn der Ort liegt auf 400 m unten, kein Vergleich mit den frischen Temperaturen oben auf dem Swartbergpass.
Der Abstecher lohnt sich landschaftlich sehr, auch wenn er einen ganzen Tag in Anspruch nimmt. Noch heute ist das Tal sehr abgeschieden, der Strom kommt ausschliesslich aus Generatoren, Telefonempfang ist sehr beschränkt.
Wir kehren in ein uriges Gasthaus ein und plaudern beim Tee mit der älteren Besitzerin, die unglaubliche Geschichten aus früherer Zeit auf Lager hat. Annetije Jouberts ist nämlich die letzte und einzige Einwohnerin die noch hier in „Die Hell“ geboren und aufgewachsen ist. Der Garten des Gasthauses ist voller Kuriositäten und es gibt viele lustige Details zu entdecken.
Im Tal sind einige Gebäude restaurariert, bebilderte Tafeln erzählen die Geschichte und zeigen das Leben anno dazumals. Viel mehr gibts hier allerdings nicht zu tun und so machen wir uns auf die Fahrt zurück über den kurvigen Elandspass hoch Richtung Swartbergpass. Auf dem Rückweg scheint sogar kurzzeitig die Sonne und wir können noch ein paar Fotos „knipsen“. Der Verlust unserer tollen Kamera schmerzt noch immer jeden Tag vorallem für Tierfotografien ist unsere kleine Taschenkamera einfach nicht geeignet, so wird das Foto von den süssen Klipspringer-Antilopen zu einem Suchspiel ;-). Dafür finden wir einen schönen Platz und geniessen hier in den Weiten der Berge die Aussicht und die Stille.
Auch am nächsten Morgen herrscht leider kein „lekker Wetter“ - wie die Afrikaaner sagen drum gibts auch keine Bilder vom Swartberg-Pass, schön wars aber trotzdem.
Vor uns liegt die kleine Karoo – trockenes Buschland, fruchtbare Täler und Fynbos, wie die artenreiche Buschvegetation genannt wird, die es so nur im Westen Südafrikas gibt. Wir sind gespannt was uns hier im Western Cape noch erwartet, wir haben noch gute drei Wochen Zeit die vielfältige Region zu erkunden, bevor es für uns ernst wird.
Auch wenn wir Daunenbettwäsche, High-Tech-Toaster und Waschmaschine äusserst genossen haben, freuen wir uns doch, dass die Reise mit Tico weitergeht. Auf Les Tipp besorgen wir uns bei Palm Tyre in George neue Reifen zu einem sehr guten Preis. Wieder setzen wir auf den KO2 von BF Goodrich, die letzten haben uns doch immerhin zuverlässig durch 50'000 mehrheitlich ungeteerte Kilometer und jeden sonst erdenklichen Untergrund gebracht!
Damit auch die neuen Reifen gleich wissen was sie bei uns erwartet, verlassen wir die Küste und fahren hoch zum Montague-Pass. Die Berge bringen willkommene Abkühlung aber auch Wolken mit sich. Wir sind müde von den intensiven Tagen und verschieben den Spaziergang auf dem Pass auf morgen, wenn hoffentlich wieder die Sonne vom Himmel lacht.
Doch falsch gedacht, am nächsten Morgen ist nix mehr mit der Sicht bis zur Küste, wir sind im dichten Nebel gefangen, hätten wir doch gestern noch ein paar Fotos gemacht! Wir fahren weiter in den Norden in der Hoffnung, dem schlechten Wetter zu enfliehen. Vorbei an endlosen Straussenfarmen rund um Oudshoorn gelangen wir zu den Swartbergen. Die Strasse mäandert sich hoch durch die Meiringspoort Schlucht. Auf der Passhöhe spazieren wir zu einem schönen Wasserfall und sehen uns das kleine Museum zur Entstehung der Passtrasse an, schon beeindruckend unter welchen Bedingungen damals eine Strasse gebaut wurde!
Den Swartbergpass fahren wir von Norden her. Eindrücklich wie die steilen Felswände im Morgenlicht rot leuchten, dazu der Geruch der Eukalytusbäume die entlang des klaren Baches wachsen - es gefällt uns richtig gut hier! Leider hält unser Wetterglück auch heute nicht an und wir fahren kurz vor der Passhöhe bereits wieder in dichten Nebel. Schade... Oben nehmen wir die Abzweigung zur Hölle. Eine 52 km lange Stichstrasse führt in vielen Kehren spektakulär in ein abgelegenes Tal. Eigentlich heisst dieses ja Gamkaskloof, doch vor dem Bau der Strasse war der Weg ins Tal auf Maultieren derart beschwerlich, dass ein Reisender einmal meinte, es sei „die Hell“ (auf afrikaans). Der Name ist geblieben, doch das Tal hat nicht viel gemeinsam mit der Hölle ausser vielleicht der Hitze, denn der Ort liegt auf 400 m unten, kein Vergleich mit den frischen Temperaturen oben auf dem Swartbergpass.
Der Abstecher lohnt sich landschaftlich sehr, auch wenn er einen ganzen Tag in Anspruch nimmt. Noch heute ist das Tal sehr abgeschieden, der Strom kommt ausschliesslich aus Generatoren, Telefonempfang ist sehr beschränkt.
Wir kehren in ein uriges Gasthaus ein und plaudern beim Tee mit der älteren Besitzerin, die unglaubliche Geschichten aus früherer Zeit auf Lager hat. Annetije Jouberts ist nämlich die letzte und einzige Einwohnerin die noch hier in „Die Hell“ geboren und aufgewachsen ist. Der Garten des Gasthauses ist voller Kuriositäten und es gibt viele lustige Details zu entdecken.
Im Tal sind einige Gebäude restaurariert, bebilderte Tafeln erzählen die Geschichte und zeigen das Leben anno dazumals. Viel mehr gibts hier allerdings nicht zu tun und so machen wir uns auf die Fahrt zurück über den kurvigen Elandspass hoch Richtung Swartbergpass. Auf dem Rückweg scheint sogar kurzzeitig die Sonne und wir können noch ein paar Fotos „knipsen“. Der Verlust unserer tollen Kamera schmerzt noch immer jeden Tag vorallem für Tierfotografien ist unsere kleine Taschenkamera einfach nicht geeignet, so wird das Foto von den süssen Klipspringer-Antilopen zu einem Suchspiel ;-). Dafür finden wir einen schönen Platz und geniessen hier in den Weiten der Berge die Aussicht und die Stille.
Auch am nächsten Morgen herrscht leider kein „lekker Wetter“ - wie die Afrikaaner sagen drum gibts auch keine Bilder vom Swartberg-Pass, schön wars aber trotzdem.
Vor uns liegt die kleine Karoo – trockenes Buschland, fruchtbare Täler und Fynbos, wie die artenreiche Buschvegetation genannt wird, die es so nur im Westen Südafrikas gibt. Wir sind gespannt was uns hier im Western Cape noch erwartet, wir haben noch gute drei Wochen Zeit die vielfältige Region zu erkunden, bevor es für uns ernst wird.
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
sudafika_4_break-a-way.gpx | |
File Size: | 875 kb |
File Type: | gpx |