South East Asia on a shoestring 1998 - 1999
Unsere unbereinigten - aber gekürzten- Original-Reiseberichte, welche wir auf unserer Weltreise per Mail verschickt haben...
Malaysien
Nach den letzen Wochen der Aufregung, Hektik, Emotionen und Stress ist es ein Wunder, dass wir uns hier in Asien zurechtfinden. Doch es ist, als ob wir all diese Gefühle irgendwo über dem Ozean abgeworfen hätten und befreit, offen und neugierig in dieses Abenteuer starten.
Das erste TukTuk, das erste Hostel, der erste Murtabak, einfach alles ist für mich neu und aufregend, für Dani muss es wie ein Heimkommen sein, ist doch seine letzte Weltreise noch nicht soo weit weg...
Von Kuala Lumpur aus erkunden wir das Land. Ziel ist Thailand, wo wir weitere Flüge und Visas organisieren können. Überwältigend ist die Natur, die Menschen, die Sprachen, die Gerüche, ich fühle mich wie Alice im Wunderland, let the games beginn...
Das erste TukTuk, das erste Hostel, der erste Murtabak, einfach alles ist für mich neu und aufregend, für Dani muss es wie ein Heimkommen sein, ist doch seine letzte Weltreise noch nicht soo weit weg...
Von Kuala Lumpur aus erkunden wir das Land. Ziel ist Thailand, wo wir weitere Flüge und Visas organisieren können. Überwältigend ist die Natur, die Menschen, die Sprachen, die Gerüche, ich fühle mich wie Alice im Wunderland, let the games beginn...
Thailand
Erst wenige Wochen in Thailand, und schon gehen uns die Superlativen aus, was für ein Paradies...
Unser erster Grenzübertritt verlief absolut problemlos. Wir verliessen Malaysia und marschierten mit Gepäck einige 100 m durch den Wald und erreichten das kleine thailändische Grenzhäuschen. Der Zollbeamte studierte unsere Pässe mit grossem Interesse und Ernsthaftigkeit und ich bezweifelte bereits, dass er auch nur ein Wort verstand, als er plötzlich verlauten liess: This Passport is issued in Liestal? I know Liestal, they have this beautiful Watertower Place... Uns fiel die Kinnlade runter. Es stellte sich heraus, dass er tatsächlich ein Praktikum im Liestal gemacht hatte, wie klein ist doch die Welt...
Ich schweife ab. Die ersten Wochen in Thailand haben wir eigentlich nur Ferien gemacht. Wir waren auf der einsamen Insel Ko Tarutao, und danach auf Ko Lanta, im krassen Gegensatz dazu sehr belebt und touristisch - kein Wunder bei dem Traumstrand! Wir waren in Krabi und haben die Tiger Caves besucht, und irgenwann haben wir schliesslich Bangkok erreicht. Was war ich froh kennt Dani sich dort aus wie in seiner Westentasche. Ich wäre so was von verloren gewesen.. Nun sind wir bereits seit einer Woche hier, und bewegen uns als hätten wir schon immer hier gewohnt. Nebst den obligaten Besuchen der Khao San Road und des Königstempel haben wir Flüge und Visas für Myanmar (Burma) organisiert und waren im GPO (General poste office) wo wir endlich die ersten Briefe von zuhause in Empfang nehmen konnten. Herzlichen Dank an alle die geschrieben haben, das Gefühl war überwältigend.
Morgen gehts weiter nach Myanmar - wir sind sehr gespannt was uns erwartet. Vermutlich wirds dort kein Internet geben, also macht Euch keine Sorgen, wir melden uns in 4 Wochen wieder...
Unser erster Grenzübertritt verlief absolut problemlos. Wir verliessen Malaysia und marschierten mit Gepäck einige 100 m durch den Wald und erreichten das kleine thailändische Grenzhäuschen. Der Zollbeamte studierte unsere Pässe mit grossem Interesse und Ernsthaftigkeit und ich bezweifelte bereits, dass er auch nur ein Wort verstand, als er plötzlich verlauten liess: This Passport is issued in Liestal? I know Liestal, they have this beautiful Watertower Place... Uns fiel die Kinnlade runter. Es stellte sich heraus, dass er tatsächlich ein Praktikum im Liestal gemacht hatte, wie klein ist doch die Welt...
Ich schweife ab. Die ersten Wochen in Thailand haben wir eigentlich nur Ferien gemacht. Wir waren auf der einsamen Insel Ko Tarutao, und danach auf Ko Lanta, im krassen Gegensatz dazu sehr belebt und touristisch - kein Wunder bei dem Traumstrand! Wir waren in Krabi und haben die Tiger Caves besucht, und irgenwann haben wir schliesslich Bangkok erreicht. Was war ich froh kennt Dani sich dort aus wie in seiner Westentasche. Ich wäre so was von verloren gewesen.. Nun sind wir bereits seit einer Woche hier, und bewegen uns als hätten wir schon immer hier gewohnt. Nebst den obligaten Besuchen der Khao San Road und des Königstempel haben wir Flüge und Visas für Myanmar (Burma) organisiert und waren im GPO (General poste office) wo wir endlich die ersten Briefe von zuhause in Empfang nehmen konnten. Herzlichen Dank an alle die geschrieben haben, das Gefühl war überwältigend.
Morgen gehts weiter nach Myanmar - wir sind sehr gespannt was uns erwartet. Vermutlich wirds dort kein Internet geben, also macht Euch keine Sorgen, wir melden uns in 4 Wochen wieder...
Myanmar (Burma)
Wie ihr sehen könnt, sind wir wieder aus Myanmar (Burma) draussen, denn dort gibt es tatsächlich weder Internet noch irgendein Computersystem. Nicht mal Myanmar Airways sind mit Computern verbunden. Als wir unser Visa beantragten, und nach 2 Tagen zurückbekamen, haben wir festgestellt, dass unsere Unterschriften auf der Botschaft gefälscht wurden. Das kann ja noch heiter werden...
Damit wir den Zwangsumtausch von 600 US$ in 600 FEC nicht machen mussten, haben wir den ersten burmesischen Beamten mit 100 Baht (3.80 sFr.) bestochen, und alle waren zufrieden mit diesem Arrangement. Die eigentliche Währung in Burma ist der Kyat, doch für die Touristen hat sich die Regierung den FEC (Foreign Exchange Certificate) einfallen lassen, welches vollumfänglich der Regierung zu kommt. Jeder, der schon mal Monopoly gespielt hat kann sich vorstellen, wie der FEC aussieht. Dafür holt man sich beim Kyat schier die Krätze. Die Noten sind manchmal so lange schon im Umlauf, dass man die Zahlen nicht mehr lesen kann. Es gibt noch 45 und 90 Kyat Noten, die sollten seit Jahren nicht mehr im Umlauf sein, aber das interessiert hier keinen Menschen.
In Myanmar fahren sie erst seit 10 Jahren Auto, und ausser in der Hauptstadt gibt es "no rules", ausser vielleicht hupen wie die Irren zu jeder Gelegenheit. Sie fahren rechts wie in Europa, und meistens sitzt der Fahrer auch auf der rechten Seite, aber auch das ist individuell verschieden. Die populärsten Verkehrsmittel sind immer noch das Velo (Rikscha), der Ochsenkarren und der Horsecart (Kutsche, sieht aus wie zu Wild-West-Zeiten). Das haben sie dementsprechend auch besser im Griff. Für eine Busfahrt von 570 km braucht man locker 18 Std (ohne Pannen). Schlafen ist unmöglich, da man sich auf allen Seiten festklammern muss, damit man nicht vom Sitz geschleudert wird, also Seekrankheit ist nicht ausgeschlossen. Die Strassen sind sehr schlecht, und nur in der Mitte ist ein schmaler Streifen geteert. Es ist ein Erlebnis in einem Bus ohne Fensterscheiben und voll mit Reissäcken beladen, durch die Gegend geschaukelt zu werden. Als wir einen Tagesausflug nach Taunggy machten, fuhren wir per Pick-up, das ist auf dem Land gängiger. Wir versuchten, die Leute darauf zu zählen, aber es war wirklich nicht so einfach, da wir wie Sardinen zusammengepfercht waren. Bei 37 auf der Ladefläche haben wir aufgehört, wie viele noch auf dem Dach waren, keine Ahnung. Bei Bodenwellen, von denen hat es sehr viele, hoben teilweise die Vorderräder vom Boden ab. Noch abenteuerlicher ist der Zug. Der schaukelt und hoppelt doch tatsaechlich noch mehr als der Bus, und ist dabei noch langsamer. Beim Zug ist der Eingang durchs Fenster ein Muss, weil die Türe klemmt oder alles mit Waren beladen ist. Ein gemütliches Durchlaufen im Zug ist unmöglich. Auf gewissen Strecken kann man bequem neben dem Zug herlaufen, so langsam ist man unterwegs. Bestechung gehört auch hier zum Alltag. Zwar nicht für die Touris, aber die Einheimischen zahlen ziemlich Schmierged. Was enthalten wohl all die Pakete, die sie direkt von China und dem goldenen Dreieck herunter schaffen?
Das Essen ist auch nicht übel. Aber am besten man schaut nicht zu genau hin. Es ist auf jeden Fall ein sehr bedeutungsloser Budgetpunkt. Wenn wir uns mal richtig den Bauch vollgeschlagen haben, haben wir nie mehr als 2.- pro Person bezahlt. Ueberhaupt ist alles sehr günstig, so kann man an gewissen Orten pro Person mit 3 sFr. am Tag gut leben. Ein Haarschnitt für Dani kostete ganze 25 Rappen. Es ging lange, aber mit einer uralten, handbetriebenen Schermaschine, wie sie wohl nur Danis Vater vielleicht noch kennt, ist es auch kein Wunder. Die Leute sind sehr nett und immer sehr hilfsbereit. Glücklich sind sie auch schon mit einer Kleinigkeit, wie einem Kugelschreiber oder ein wenig Haaarshampoo.
In diesem Land hat es Tempel ohne Ende. Allein in Bagan (Pagan) hat es Hunderte. So kann man anscheinend von einer Pagode zur nächsten sehen, und das durchs ganze Land. Burma ist übrigens das grösste Land in Südostasien.
Ja Leute, Myanmar ist irgendwie schon faszinierend. Aber für die, dies haben wollen wie zuhause, ist es wohl gar nichts. Es ist einfach schlimm, wie die Regierung den Finger auf dem Volk hält und sie nicht am Rest der Welt teilhaben lässt. Lustig ist auch, dass in Burma Mann und Frau in sogenannten Longys herumlaufen. Das sind Röcke bis zu den Knöcheln. Die Regierung verbietet es dem Burmesischen Volk in Hosen rumzulaufen. Dennoch gibt es hier und da ein paar Rebellen in Jeans. Genau so verhält es sich auch mit der Musik: Backstreet Boys sind auch hier vertreten, aber nur auf burmesisch, englische Texte sind verboten, genauso wie Zeitungen von ausserhalb des Landes.
So, das war ein Auszug aus unseren Erlebnissen in diesem Land. Wer weiss, vielleicht kommen wir mal nach Burma zurück, aber erst, wenn die Regierung es zulässt, dass man sich als Tourist im ganzen Land frei bewegen kann.
Als nächstes geht es auf die Philippinen. Wir freuen uns auf viele neue Eindrücke und Abenteuer!
Bis zum nächsten Mal, wir freuen uns über Nachrichten aus der Heimat...
Daniel Neckermann und Celine Escolette.
Damit wir den Zwangsumtausch von 600 US$ in 600 FEC nicht machen mussten, haben wir den ersten burmesischen Beamten mit 100 Baht (3.80 sFr.) bestochen, und alle waren zufrieden mit diesem Arrangement. Die eigentliche Währung in Burma ist der Kyat, doch für die Touristen hat sich die Regierung den FEC (Foreign Exchange Certificate) einfallen lassen, welches vollumfänglich der Regierung zu kommt. Jeder, der schon mal Monopoly gespielt hat kann sich vorstellen, wie der FEC aussieht. Dafür holt man sich beim Kyat schier die Krätze. Die Noten sind manchmal so lange schon im Umlauf, dass man die Zahlen nicht mehr lesen kann. Es gibt noch 45 und 90 Kyat Noten, die sollten seit Jahren nicht mehr im Umlauf sein, aber das interessiert hier keinen Menschen.
In Myanmar fahren sie erst seit 10 Jahren Auto, und ausser in der Hauptstadt gibt es "no rules", ausser vielleicht hupen wie die Irren zu jeder Gelegenheit. Sie fahren rechts wie in Europa, und meistens sitzt der Fahrer auch auf der rechten Seite, aber auch das ist individuell verschieden. Die populärsten Verkehrsmittel sind immer noch das Velo (Rikscha), der Ochsenkarren und der Horsecart (Kutsche, sieht aus wie zu Wild-West-Zeiten). Das haben sie dementsprechend auch besser im Griff. Für eine Busfahrt von 570 km braucht man locker 18 Std (ohne Pannen). Schlafen ist unmöglich, da man sich auf allen Seiten festklammern muss, damit man nicht vom Sitz geschleudert wird, also Seekrankheit ist nicht ausgeschlossen. Die Strassen sind sehr schlecht, und nur in der Mitte ist ein schmaler Streifen geteert. Es ist ein Erlebnis in einem Bus ohne Fensterscheiben und voll mit Reissäcken beladen, durch die Gegend geschaukelt zu werden. Als wir einen Tagesausflug nach Taunggy machten, fuhren wir per Pick-up, das ist auf dem Land gängiger. Wir versuchten, die Leute darauf zu zählen, aber es war wirklich nicht so einfach, da wir wie Sardinen zusammengepfercht waren. Bei 37 auf der Ladefläche haben wir aufgehört, wie viele noch auf dem Dach waren, keine Ahnung. Bei Bodenwellen, von denen hat es sehr viele, hoben teilweise die Vorderräder vom Boden ab. Noch abenteuerlicher ist der Zug. Der schaukelt und hoppelt doch tatsaechlich noch mehr als der Bus, und ist dabei noch langsamer. Beim Zug ist der Eingang durchs Fenster ein Muss, weil die Türe klemmt oder alles mit Waren beladen ist. Ein gemütliches Durchlaufen im Zug ist unmöglich. Auf gewissen Strecken kann man bequem neben dem Zug herlaufen, so langsam ist man unterwegs. Bestechung gehört auch hier zum Alltag. Zwar nicht für die Touris, aber die Einheimischen zahlen ziemlich Schmierged. Was enthalten wohl all die Pakete, die sie direkt von China und dem goldenen Dreieck herunter schaffen?
Das Essen ist auch nicht übel. Aber am besten man schaut nicht zu genau hin. Es ist auf jeden Fall ein sehr bedeutungsloser Budgetpunkt. Wenn wir uns mal richtig den Bauch vollgeschlagen haben, haben wir nie mehr als 2.- pro Person bezahlt. Ueberhaupt ist alles sehr günstig, so kann man an gewissen Orten pro Person mit 3 sFr. am Tag gut leben. Ein Haarschnitt für Dani kostete ganze 25 Rappen. Es ging lange, aber mit einer uralten, handbetriebenen Schermaschine, wie sie wohl nur Danis Vater vielleicht noch kennt, ist es auch kein Wunder. Die Leute sind sehr nett und immer sehr hilfsbereit. Glücklich sind sie auch schon mit einer Kleinigkeit, wie einem Kugelschreiber oder ein wenig Haaarshampoo.
In diesem Land hat es Tempel ohne Ende. Allein in Bagan (Pagan) hat es Hunderte. So kann man anscheinend von einer Pagode zur nächsten sehen, und das durchs ganze Land. Burma ist übrigens das grösste Land in Südostasien.
Ja Leute, Myanmar ist irgendwie schon faszinierend. Aber für die, dies haben wollen wie zuhause, ist es wohl gar nichts. Es ist einfach schlimm, wie die Regierung den Finger auf dem Volk hält und sie nicht am Rest der Welt teilhaben lässt. Lustig ist auch, dass in Burma Mann und Frau in sogenannten Longys herumlaufen. Das sind Röcke bis zu den Knöcheln. Die Regierung verbietet es dem Burmesischen Volk in Hosen rumzulaufen. Dennoch gibt es hier und da ein paar Rebellen in Jeans. Genau so verhält es sich auch mit der Musik: Backstreet Boys sind auch hier vertreten, aber nur auf burmesisch, englische Texte sind verboten, genauso wie Zeitungen von ausserhalb des Landes.
So, das war ein Auszug aus unseren Erlebnissen in diesem Land. Wer weiss, vielleicht kommen wir mal nach Burma zurück, aber erst, wenn die Regierung es zulässt, dass man sich als Tourist im ganzen Land frei bewegen kann.
Als nächstes geht es auf die Philippinen. Wir freuen uns auf viele neue Eindrücke und Abenteuer!
Bis zum nächsten Mal, wir freuen uns über Nachrichten aus der Heimat...
Daniel Neckermann und Celine Escolette.
Philippinen
Dieses Land hat soviele Gesichter. Mit ueber 7000, meist grünen Inseln hat man in einem Moment das Gefühl, mitten in Mexico City zu stehen, und im anderen Moment denkst Du Dich im Amazonas-Gebiet verschollen. Hier wird es Dir nie langweilig, von Insel zu Insel zu schippern.
Eines haben alle Bewohner dieser Inseln gemeinsam: Die gemächliche, südlandische Mentalität, die Menschen und Wasserbüffel gleichermassen zu betreffen scheint. Und doch klappt alles immer irgendwie. Es ist nicht mal eine Frage des Geldes, sondern der Zeit. Es fährt beispielsweise. immer ein Jeepney, aber erst, wenn die Insassen gestapelt auf die Sitze gequetscht sind, die übrige Fläche mit Reis- oder Zementsaecken beladen und mindestens ein Motorrad und zwei Ziegen auf dem Dach festgebunden sind. Ach ja, das Jeepney, das philippinische Allzweck-Transportmittel No. 1, muss man sich folgendermassen vorstellen:
Man nehme einen alten Ami-Jeep, verlängere ihn auf ca. 6 - 8 Meter, montiere 2 Bänke, motze ihn mit allerlei Chrom, Lämpchen und kitschigen Figürchen auf und streiche ihn in allen Farben des Regenbogens. Ein anderes, sehr zweckmässiges Verkehrsmittel ist der Habal Habal, der überall fährt, wo das Jeepney nicht hinkommt. Der Habal Habal ist ein vorsindflutliches Motorrad, das mindestens 4 Personen transportiert (wenn es weniger sind ist es ein Special-Ride und kostet dementsprechend). Auch beim Habal Habal gilt die Devise, einer geht noch, so ist es nicht unüblich, dass am Schluss 6 Personen auf diesem Ding fahren, die obligatorischen Hühner nicht mitgezaehlt.
Die Filipinos sind generell sehr reisefreudig. Wir fragen uns immer noch, wohin sie ständig unterwegs sind, und ob es wirklich nötig ist, bei jedem Ausflug ein Huhn und ein Sack Reis mitzuschleppen. Die Antwort werden wir wohl nie erfahren.
Die Frauen sind wunderschön, so dass ich Dani manchmal am liebsten im Zimmer festgebunden hätte, und die Männer können auf eine charmante Art mit Dir flirten, dass Du es ihnen kaum übelnehmen kannst. Leider ist der ausländische, vorallem der amerikanische Einfluss auf die Philippinen nicht zu übersehen. Sie nennen ihre Läden Joe's Place oder Amy's Store etc. und verkaufen darin Nescafe-Instant-Kaffee, Lipton-Teabags, und was am allerschlimmsten ist, Maggi-Noodlesoups. Es ist bestimmt das einzige asiatische Land, das seine Suppen importiert, aber es kommt noch dicker: Du sitzt in einem Restaurant an einem tropischen Strand und der Fruchtsalat kommt aus einer Dose von Del Monte! Ja, die Esskultur, das ist vielleicht das einzige, woran die Filipinos noch ziemlich arbeiten sollten. Die philippinische Küche ist vorwiegend eine "Topfküche". Da stehen so 10 Töpfe vor Dir, in jedem liegt was, was irgendwann mal gekocht wurde, undefinierbar aussieht, und natürlich kalt ist. Die Filipinos essen gerne kalt. Hauptsächlich Fleisch, vorzugsweise fettig und knochig. Sie essen auch gerne alle möglichen Innereien, gekocht im Blut, definitiv nicht unser Fall... Für uns Gemüsepicker ein schwerer Stand, gäbe es da nicht noch Fisch und anderes Seafood, was wir zur Genüge genossen haben.
Viel Zeit haben wir auf Palawan verbracht, wo es noch keine Teerstrassen gibt, und das meiste auf dem Seeweg geht. Nach heftigem Regen sehen die Strassen wie Schlammpisten aus. Kriminell mit den Jeepneys, aber Offroad macht Spass! An der Nordküste Palawans liegen viele Wracks aus dem 2. Weltkrieg auf dem Meeresboden. Wir verbrachten einige Zeit mit Tauchen, und erkundeten die meisten Wracks. Es macht Spass in den alten, korallenbewachsenen Schiffen zu tauchen, in denen es manchmal sehr eng zugeht und von Skorpion-, Lionfischen und riesigen Lobstern nur so wimmelt.
Die Abreise ist uns schwer gefallen, denn die Philippinen sind es echt wert ausgiebigst zu bereisen. Wir kommen sicher wieder denn uns hat es unglaublich gut gefallen!
Ps. Leider sind die meisten Bilder von den Philppinen verloren, da meine Kamera Flugstunden genommen hat - direkt ins Meer - werde mir wohl in Australien eine neue kaufen müssen...
Eines haben alle Bewohner dieser Inseln gemeinsam: Die gemächliche, südlandische Mentalität, die Menschen und Wasserbüffel gleichermassen zu betreffen scheint. Und doch klappt alles immer irgendwie. Es ist nicht mal eine Frage des Geldes, sondern der Zeit. Es fährt beispielsweise. immer ein Jeepney, aber erst, wenn die Insassen gestapelt auf die Sitze gequetscht sind, die übrige Fläche mit Reis- oder Zementsaecken beladen und mindestens ein Motorrad und zwei Ziegen auf dem Dach festgebunden sind. Ach ja, das Jeepney, das philippinische Allzweck-Transportmittel No. 1, muss man sich folgendermassen vorstellen:
Man nehme einen alten Ami-Jeep, verlängere ihn auf ca. 6 - 8 Meter, montiere 2 Bänke, motze ihn mit allerlei Chrom, Lämpchen und kitschigen Figürchen auf und streiche ihn in allen Farben des Regenbogens. Ein anderes, sehr zweckmässiges Verkehrsmittel ist der Habal Habal, der überall fährt, wo das Jeepney nicht hinkommt. Der Habal Habal ist ein vorsindflutliches Motorrad, das mindestens 4 Personen transportiert (wenn es weniger sind ist es ein Special-Ride und kostet dementsprechend). Auch beim Habal Habal gilt die Devise, einer geht noch, so ist es nicht unüblich, dass am Schluss 6 Personen auf diesem Ding fahren, die obligatorischen Hühner nicht mitgezaehlt.
Die Filipinos sind generell sehr reisefreudig. Wir fragen uns immer noch, wohin sie ständig unterwegs sind, und ob es wirklich nötig ist, bei jedem Ausflug ein Huhn und ein Sack Reis mitzuschleppen. Die Antwort werden wir wohl nie erfahren.
Die Frauen sind wunderschön, so dass ich Dani manchmal am liebsten im Zimmer festgebunden hätte, und die Männer können auf eine charmante Art mit Dir flirten, dass Du es ihnen kaum übelnehmen kannst. Leider ist der ausländische, vorallem der amerikanische Einfluss auf die Philippinen nicht zu übersehen. Sie nennen ihre Läden Joe's Place oder Amy's Store etc. und verkaufen darin Nescafe-Instant-Kaffee, Lipton-Teabags, und was am allerschlimmsten ist, Maggi-Noodlesoups. Es ist bestimmt das einzige asiatische Land, das seine Suppen importiert, aber es kommt noch dicker: Du sitzt in einem Restaurant an einem tropischen Strand und der Fruchtsalat kommt aus einer Dose von Del Monte! Ja, die Esskultur, das ist vielleicht das einzige, woran die Filipinos noch ziemlich arbeiten sollten. Die philippinische Küche ist vorwiegend eine "Topfküche". Da stehen so 10 Töpfe vor Dir, in jedem liegt was, was irgendwann mal gekocht wurde, undefinierbar aussieht, und natürlich kalt ist. Die Filipinos essen gerne kalt. Hauptsächlich Fleisch, vorzugsweise fettig und knochig. Sie essen auch gerne alle möglichen Innereien, gekocht im Blut, definitiv nicht unser Fall... Für uns Gemüsepicker ein schwerer Stand, gäbe es da nicht noch Fisch und anderes Seafood, was wir zur Genüge genossen haben.
Viel Zeit haben wir auf Palawan verbracht, wo es noch keine Teerstrassen gibt, und das meiste auf dem Seeweg geht. Nach heftigem Regen sehen die Strassen wie Schlammpisten aus. Kriminell mit den Jeepneys, aber Offroad macht Spass! An der Nordküste Palawans liegen viele Wracks aus dem 2. Weltkrieg auf dem Meeresboden. Wir verbrachten einige Zeit mit Tauchen, und erkundeten die meisten Wracks. Es macht Spass in den alten, korallenbewachsenen Schiffen zu tauchen, in denen es manchmal sehr eng zugeht und von Skorpion-, Lionfischen und riesigen Lobstern nur so wimmelt.
Die Abreise ist uns schwer gefallen, denn die Philippinen sind es echt wert ausgiebigst zu bereisen. Wir kommen sicher wieder denn uns hat es unglaublich gut gefallen!
Ps. Leider sind die meisten Bilder von den Philppinen verloren, da meine Kamera Flugstunden genommen hat - direkt ins Meer - werde mir wohl in Australien eine neue kaufen müssen...
Kambodscha
Die pure Neugierde trieb uns in dieses Land, das bei uns viele kaum beim Namen kennen, vorallem seit es weitgehend aus den internationalen Medien verschwunden ist. Auch wir hatten nicht gerade das, was man ein "fundiertes Hintergrundwissen" nennt. Doch wir wussten vom offiziellen Untergang der Khmer Rouge, was unseren Besuch in diesem Land erst ermöglicht hat, dementsprechend waren wir gespannt, wie a: die politische Lage wirklich aussieht, und b: die Menschen damit leben.
Auch wussten wir, dass Kambodscha ein auesserst armes Land ist, doch wie sehr, das sollten wir gleich erfahren, noch bevor die Tinte unseres Einreisestempels getrocknet war. Vergebens suchten wir nach Bussen, die, wie wir es aus Thailand gewohnt sind, alle in einer Reihe stehen und mit verschiedenen Destinationen beschriftet sind. So marschierten wir also im knöcheltiefen Matsch durch den Markt, wobei hier anzumerken ist, dass die Regenzeit laut Kalender eigentlich vorbei sein sollte, aber nicht im Mindesten war, wie wir noch feststellen sollten.
Hinter den buntbestückten Marktständchen blickten uns misstrauische und verwunderte Gesichter an, doch ein freundliches Laecheln unsereseits vermochte es meistens , die ernsten Mienen in ein scheues, zurückhaltendes Laecheln zu verwandeln. Und so waren uns die "Khmer", wie man die Kambodschaner nennt, auf Anhieb symphatisch.
Bald hatten wir auch die landesueblichen Transportmittel gesichtet. Alte, zerbeulte Pickups mit offener Ladefläche. Überhaupt waren nur geländetaugliche Fahrzeuge zu sehen, mitunter viele alte Landcruiser (wir vermissen unseren so sehr) und ähnliches. Der Grund ist offensichtlich: wo ist denn bloss die Strasse? So wurden wir also, nach den üblichen Preisdebatten mit Händen und Füssen, zusammen mit ca. 15 anderen Menschen, Tieren oder Gemüsen, auf einen Pickup gepfercht, und los ging die Holperfahrt. Der National Highway No. 5 stellte sich als Katastrophe sondergleichen heraus. Eine Schlammpiste mit Löchern, da kann man ganze Autos drin versenken. Aber das ist ganz normal hier, denn es ist kein Geld vorhanden, um Strassen zu bauen oder zu sanieren, und Teerstrassen gibt es nur um die Hauptstadt Phnom Penh herum. So wurden wir auf dem Pickup herumgeschleudert, bis wir jeden Knochen spürten. Doch es half nichts, Festhalten war die Devise... Während der ganzen Fahrt wurden wir unentwegt von unseren Mitreisenden angestarrt, von den ganz mutigen sogar ausgelacht, und so blieb uns gar nichts anderes übrig als durchzuhalten und freundlich zu lächeln.
Für die 129 km nach Battambang brauchten wir bis zum Abend. Für den ersten Tag in Kambodscha war das Aufregung genug. Wir suchten uns eine Unterkunft und fielen erschöpft ins Bett. Wir träumten von den thailändischen Stränden, an welchen wir ein paar Tage zuvor noch die Sonne genossen haben, und uns von den "Strapazen" in Australien erholt haben.
Wir sollten bald erfahren, dass die oben beschriebene Strasse zu den Besseren im Land gehört. Die wirklich Schlechte erlebten wir auf der Fahrt nach Phnom Penh: Man hatte uns ja gewarnt, die Strasse sei "difficult", doch was die Khmer so unter schwierig verstehen! Wir liessen uns dazu überreden, die Fahrt in der Kabine eines Pickups zu verbringen mit insgesamt 5 Anderen, inkl. Fahrer. Es hat ganz nett begonnen, doch bald war nur noch Wasser zu sehen rechts und links. Die "Strasse" wurde immer schlammiger, die Pfützen länger und tiefer. Wir hatten in Australien ja schon so einiges mit Wasser erlebt, doch als der Fahrer begann, einen notdürftigen Schnorchel (Vorrichtung, damit der Luftfilter kein Wasser ansaugt) zu basteln, wurde uns schon etwas mulmig. Doch das Wasser stieg immer mehr, und bald nützte auch der Schnorchel nichts mehr. Da dieser Zustand hier ganz normel zu sein scheint, hat es auch niemanden gewundert, als wir an einen Traktor angespannt wurden, welcher uns mehrere Kilometer druch einen "See" schleppte. Wir merkten, dass wir mit dem Kabinenplatz ein schlechtes Los gezogen hatten, denn bald stand die Sitzbank unter Wasser, und Gemüse und Schläppli schwammen um uns herum durch die Kabine. Noch ein paar Zentimeter, und das Wasser wäre auch noch zu den Fenstern reingekommen. Uns war nicht mehr so wohl, und ringsum sah es wie in einem Krisengebiet aus, wie wir es bislang nur von den Nachrichten kannten. Das Bemerkenswerteste war, es ging immer irgendwie weiter, die Leute improvisierten: Provisorische Brücken wurden gebaut, Traktoren und Boote eingesetzt, und die stärkeren Fahrzeuge zogen die schwächeren durchs Wasser. Dazwischen überall lachende Kinder auf Pneus paddelnd, Frauen, die ihre Ware auf dem Kopf tragen und dabei bis zur Brust im Wasser stehen, und Wasserbueffel auf einer Anhöhe, die zufrieden am nassen Stroh knabbern. Wo bei uns wegen etwas Schnee der Verkehr zusammenbricht, geht hier das Leben weiter, denn es ist ja bloss "Regenzeit"!
Fazit, wir brauchten für die 300 km nach Phnom Penh 18 Stunden, hatten 3 Pannen- und Reparatureinsätze, darunter ein gebrochenes Steuergelenk, und der Pickup kam um 2 Uhr morgens, schrottreif und aus dem letzten Loch pfeiffend in der Hauptstadt an, wo wir uns von den Mitreisenden verabschiedeten. Wir hatten heute Freunde gefunden, mit denen wir uns zwar nicht unterhalten konnten, aber trotzdem eine ganz unterhaltsame Zeit verbracht haben.
Wir lernten immer mehr über dieses Volk. Wir besuchten Schreckensstaetten der "Khmer Rouge" (KR), wo wir unglaubliche Grausamkeiten gesehen haben wie die bekannten "Killing Fields" um nur eine zu nennen. Wir haben mit Leuten gesprochen, die viele Freunde oder Familienmitglieder verloren haben, und lernten, dass die Armee der KR (hauptsächlich Kinder!) unter ihrem Anführer Pol Pot in der Zeit von 1976 bis 1979 über 3 Mio. Menschen gefoltert und getötet haben, weil sie gebildet, intelligent oder einfach nur, weil sie eine Brille getragen haben. Diese Kindersoldaten waren so fanatisch von ihrer Sache überzeugt, dass sie teilweise ihre eigenen Eltern verraten haben, auf das diese gefoltert und getötet wurden.
Eine ganz besonders grausame Folge aus dieser Zeit kann man im ganzen Land sehen. Die Landminen. Ganze Landstriche sind noch heute vermint und somit unbegehbar, und es ist in ganz Kambodscha gefährlich, sich abseits der bekannten Pfade zu bewegen, da die reele Gefahr besteht, auf eine Landmine zu treten. Es gibt unglaublich viele Menschen, vorallem Kinder, die noch heute von solchen Minen verstümmelt werden und dazu verdammt sind, sofern sie überleben, ein Leben als Bettler in den Strassen zu verbringen. Durchs ganze Land hindurch stehen markabre Schilder, welche die Bevölkerung vor Minen warnen sollen. Viele internationale Hilfsorganisationen sind in Kambodscha um Gutes zu tun. Trotzdem kommt ein mulmiges Gefuehl auf, wenn ein solcher Konvoi mit UN-Fahnen an den Autos vorbeifährt. Sonst ist das nur im TV zu sehen.
Phnom Phen ist wie die meisten asiatischen Hauptstädte. Aber sogar hier sind nur die Hauptverkehrsstrassen geteert, alles andere sind Lehmstrassen und der Schlamm knöcheltief.
Bald schon haben wir der Hauptstadt. den Rücken gekehrt und sind über gute Strassen - von den Japanern gebaut - nach Sihanoukville ans Meer gefahren. Dorthin hat sich auch schon damals die KR zurückgezogen, um neue Greueltaten zu planen. So haben auch wir uns zurückgezogen, denn beide wurden wir krank und konnten den Meerblick nicht wirklich geniessen. So kämpften wir beide mit hohem Fieber, dass wohl von unserer 18-Stunden Wasserfahrt stammt. Abwechselnd haben wir uns Wadenwickel angelegt, denn die hiesige Apotheke war eher dürftig bestückt und fiebersenkende Mittel schwer erhältlich. Nach einigen Tagen war aber alles überstanden, und halbwegs erholt zog es uns wieder weiter.
Tage später waren wir in Siem Reap, dem Ausgangspunkt fuer die weltberühmten "Angkor-Tempel". Zwei Tage lang haben wir uns diese riesigen Tempelanlagen angesehen, die vor 7 - 11 Jahrhunderten nur aus Stein gebaut wurden. Viele sind wirklich noch gut erhalten, einige restauriert, andere einfach verfallen und von der Natur eingenommen. Von den ca. 100 Tempeln haben wir uns nur die wirklich imposanten angesehen, doch nach diesen 2 Tagen waren wir fix und fertig und ziemlich tempelmüde. Da es wetterbedingt fast unmöglich war, weitere Orte zu erreichen, entschlossen wir uns, das Land etwas früher als geplant zu verlassen. Noch stand uns ein langer Trip an die Thaigrenze von 152 km bevor. Wieder mal auf einen Pickup gepfercht, ging es auf dem National Highway No. 6 zur Grenze. 7 Stunden durch riesige Schlammlöcher auf dem eigentlich nur mit dem Motorrad zu befahrenen Track. Wie in jedem asiatischen Land haben auch die Khmer ein eigenes Verhältnis zu Motorrädern. Es gibt hier spezielle Motorradanhänger. Die sind ca. 2 - 3 Meter lang, können um die 15 - 20 Leute transportiern und mit unzähligen 50 kg Reissäcken und weiterem Gepäck beladen werden. Dieser Anhanger wird dann über diese Strassen mit einem 150 ccm Motorrädchen gezogen!! So kann man eine normale Motorradbesatzung von 4 Leuten locker auf 20 aufstocken (was sind wir doch einfallslos in Europa...).
Wir haben Kambodscha in guter Erinnerung, weil es so viel Schönes zu sehen gibt. Da sind Kinder, die mit ihren Schlappen und Steinen auf einfachste Art Spiele spielen, und mit 5 Jahren schon unglaublich clever sind. So rechnen sie meist schneller als wir wenns ums Geld geht, fahren grosse Fahrräder und manchmal Mopeds. Erschreckend schnell müssen die Kinder hier erwachsen werden.
So arm das Land ist, so froh sind die Menschen, dass es jetzt aufwärts geht. Fuer 90% der Bevölkerung würde schon ein Wellblechdach oder ein stabiles Haus, ein unvermintes Reisfeld und ein eigenes Moped reichen, um glücklich zu sein.
Irgendwie betroffen, aber aber voller noch zu verarbeitenden Eindrücke, kamen wir wieder im reichen Thailand an, wo Zustände und Reichtum herrschen, wovon die Khmer nur träumen können...
P.S.
Als Pol Pot im April 1998 starb, sollen die Khmer Rouge "zerschlagen" sein. Dem ist leider nicht so. Die Regierung ist immer noch von diesen Fanatikern durchzogen, und man fürchtet sich in Kambodscha vor der Rückkehr der Männer und Kinder in Schwarz....
Auch wussten wir, dass Kambodscha ein auesserst armes Land ist, doch wie sehr, das sollten wir gleich erfahren, noch bevor die Tinte unseres Einreisestempels getrocknet war. Vergebens suchten wir nach Bussen, die, wie wir es aus Thailand gewohnt sind, alle in einer Reihe stehen und mit verschiedenen Destinationen beschriftet sind. So marschierten wir also im knöcheltiefen Matsch durch den Markt, wobei hier anzumerken ist, dass die Regenzeit laut Kalender eigentlich vorbei sein sollte, aber nicht im Mindesten war, wie wir noch feststellen sollten.
Hinter den buntbestückten Marktständchen blickten uns misstrauische und verwunderte Gesichter an, doch ein freundliches Laecheln unsereseits vermochte es meistens , die ernsten Mienen in ein scheues, zurückhaltendes Laecheln zu verwandeln. Und so waren uns die "Khmer", wie man die Kambodschaner nennt, auf Anhieb symphatisch.
Bald hatten wir auch die landesueblichen Transportmittel gesichtet. Alte, zerbeulte Pickups mit offener Ladefläche. Überhaupt waren nur geländetaugliche Fahrzeuge zu sehen, mitunter viele alte Landcruiser (wir vermissen unseren so sehr) und ähnliches. Der Grund ist offensichtlich: wo ist denn bloss die Strasse? So wurden wir also, nach den üblichen Preisdebatten mit Händen und Füssen, zusammen mit ca. 15 anderen Menschen, Tieren oder Gemüsen, auf einen Pickup gepfercht, und los ging die Holperfahrt. Der National Highway No. 5 stellte sich als Katastrophe sondergleichen heraus. Eine Schlammpiste mit Löchern, da kann man ganze Autos drin versenken. Aber das ist ganz normal hier, denn es ist kein Geld vorhanden, um Strassen zu bauen oder zu sanieren, und Teerstrassen gibt es nur um die Hauptstadt Phnom Penh herum. So wurden wir auf dem Pickup herumgeschleudert, bis wir jeden Knochen spürten. Doch es half nichts, Festhalten war die Devise... Während der ganzen Fahrt wurden wir unentwegt von unseren Mitreisenden angestarrt, von den ganz mutigen sogar ausgelacht, und so blieb uns gar nichts anderes übrig als durchzuhalten und freundlich zu lächeln.
Für die 129 km nach Battambang brauchten wir bis zum Abend. Für den ersten Tag in Kambodscha war das Aufregung genug. Wir suchten uns eine Unterkunft und fielen erschöpft ins Bett. Wir träumten von den thailändischen Stränden, an welchen wir ein paar Tage zuvor noch die Sonne genossen haben, und uns von den "Strapazen" in Australien erholt haben.
Wir sollten bald erfahren, dass die oben beschriebene Strasse zu den Besseren im Land gehört. Die wirklich Schlechte erlebten wir auf der Fahrt nach Phnom Penh: Man hatte uns ja gewarnt, die Strasse sei "difficult", doch was die Khmer so unter schwierig verstehen! Wir liessen uns dazu überreden, die Fahrt in der Kabine eines Pickups zu verbringen mit insgesamt 5 Anderen, inkl. Fahrer. Es hat ganz nett begonnen, doch bald war nur noch Wasser zu sehen rechts und links. Die "Strasse" wurde immer schlammiger, die Pfützen länger und tiefer. Wir hatten in Australien ja schon so einiges mit Wasser erlebt, doch als der Fahrer begann, einen notdürftigen Schnorchel (Vorrichtung, damit der Luftfilter kein Wasser ansaugt) zu basteln, wurde uns schon etwas mulmig. Doch das Wasser stieg immer mehr, und bald nützte auch der Schnorchel nichts mehr. Da dieser Zustand hier ganz normel zu sein scheint, hat es auch niemanden gewundert, als wir an einen Traktor angespannt wurden, welcher uns mehrere Kilometer druch einen "See" schleppte. Wir merkten, dass wir mit dem Kabinenplatz ein schlechtes Los gezogen hatten, denn bald stand die Sitzbank unter Wasser, und Gemüse und Schläppli schwammen um uns herum durch die Kabine. Noch ein paar Zentimeter, und das Wasser wäre auch noch zu den Fenstern reingekommen. Uns war nicht mehr so wohl, und ringsum sah es wie in einem Krisengebiet aus, wie wir es bislang nur von den Nachrichten kannten. Das Bemerkenswerteste war, es ging immer irgendwie weiter, die Leute improvisierten: Provisorische Brücken wurden gebaut, Traktoren und Boote eingesetzt, und die stärkeren Fahrzeuge zogen die schwächeren durchs Wasser. Dazwischen überall lachende Kinder auf Pneus paddelnd, Frauen, die ihre Ware auf dem Kopf tragen und dabei bis zur Brust im Wasser stehen, und Wasserbueffel auf einer Anhöhe, die zufrieden am nassen Stroh knabbern. Wo bei uns wegen etwas Schnee der Verkehr zusammenbricht, geht hier das Leben weiter, denn es ist ja bloss "Regenzeit"!
Fazit, wir brauchten für die 300 km nach Phnom Penh 18 Stunden, hatten 3 Pannen- und Reparatureinsätze, darunter ein gebrochenes Steuergelenk, und der Pickup kam um 2 Uhr morgens, schrottreif und aus dem letzten Loch pfeiffend in der Hauptstadt an, wo wir uns von den Mitreisenden verabschiedeten. Wir hatten heute Freunde gefunden, mit denen wir uns zwar nicht unterhalten konnten, aber trotzdem eine ganz unterhaltsame Zeit verbracht haben.
Wir lernten immer mehr über dieses Volk. Wir besuchten Schreckensstaetten der "Khmer Rouge" (KR), wo wir unglaubliche Grausamkeiten gesehen haben wie die bekannten "Killing Fields" um nur eine zu nennen. Wir haben mit Leuten gesprochen, die viele Freunde oder Familienmitglieder verloren haben, und lernten, dass die Armee der KR (hauptsächlich Kinder!) unter ihrem Anführer Pol Pot in der Zeit von 1976 bis 1979 über 3 Mio. Menschen gefoltert und getötet haben, weil sie gebildet, intelligent oder einfach nur, weil sie eine Brille getragen haben. Diese Kindersoldaten waren so fanatisch von ihrer Sache überzeugt, dass sie teilweise ihre eigenen Eltern verraten haben, auf das diese gefoltert und getötet wurden.
Eine ganz besonders grausame Folge aus dieser Zeit kann man im ganzen Land sehen. Die Landminen. Ganze Landstriche sind noch heute vermint und somit unbegehbar, und es ist in ganz Kambodscha gefährlich, sich abseits der bekannten Pfade zu bewegen, da die reele Gefahr besteht, auf eine Landmine zu treten. Es gibt unglaublich viele Menschen, vorallem Kinder, die noch heute von solchen Minen verstümmelt werden und dazu verdammt sind, sofern sie überleben, ein Leben als Bettler in den Strassen zu verbringen. Durchs ganze Land hindurch stehen markabre Schilder, welche die Bevölkerung vor Minen warnen sollen. Viele internationale Hilfsorganisationen sind in Kambodscha um Gutes zu tun. Trotzdem kommt ein mulmiges Gefuehl auf, wenn ein solcher Konvoi mit UN-Fahnen an den Autos vorbeifährt. Sonst ist das nur im TV zu sehen.
Phnom Phen ist wie die meisten asiatischen Hauptstädte. Aber sogar hier sind nur die Hauptverkehrsstrassen geteert, alles andere sind Lehmstrassen und der Schlamm knöcheltief.
Bald schon haben wir der Hauptstadt. den Rücken gekehrt und sind über gute Strassen - von den Japanern gebaut - nach Sihanoukville ans Meer gefahren. Dorthin hat sich auch schon damals die KR zurückgezogen, um neue Greueltaten zu planen. So haben auch wir uns zurückgezogen, denn beide wurden wir krank und konnten den Meerblick nicht wirklich geniessen. So kämpften wir beide mit hohem Fieber, dass wohl von unserer 18-Stunden Wasserfahrt stammt. Abwechselnd haben wir uns Wadenwickel angelegt, denn die hiesige Apotheke war eher dürftig bestückt und fiebersenkende Mittel schwer erhältlich. Nach einigen Tagen war aber alles überstanden, und halbwegs erholt zog es uns wieder weiter.
Tage später waren wir in Siem Reap, dem Ausgangspunkt fuer die weltberühmten "Angkor-Tempel". Zwei Tage lang haben wir uns diese riesigen Tempelanlagen angesehen, die vor 7 - 11 Jahrhunderten nur aus Stein gebaut wurden. Viele sind wirklich noch gut erhalten, einige restauriert, andere einfach verfallen und von der Natur eingenommen. Von den ca. 100 Tempeln haben wir uns nur die wirklich imposanten angesehen, doch nach diesen 2 Tagen waren wir fix und fertig und ziemlich tempelmüde. Da es wetterbedingt fast unmöglich war, weitere Orte zu erreichen, entschlossen wir uns, das Land etwas früher als geplant zu verlassen. Noch stand uns ein langer Trip an die Thaigrenze von 152 km bevor. Wieder mal auf einen Pickup gepfercht, ging es auf dem National Highway No. 6 zur Grenze. 7 Stunden durch riesige Schlammlöcher auf dem eigentlich nur mit dem Motorrad zu befahrenen Track. Wie in jedem asiatischen Land haben auch die Khmer ein eigenes Verhältnis zu Motorrädern. Es gibt hier spezielle Motorradanhänger. Die sind ca. 2 - 3 Meter lang, können um die 15 - 20 Leute transportiern und mit unzähligen 50 kg Reissäcken und weiterem Gepäck beladen werden. Dieser Anhanger wird dann über diese Strassen mit einem 150 ccm Motorrädchen gezogen!! So kann man eine normale Motorradbesatzung von 4 Leuten locker auf 20 aufstocken (was sind wir doch einfallslos in Europa...).
Wir haben Kambodscha in guter Erinnerung, weil es so viel Schönes zu sehen gibt. Da sind Kinder, die mit ihren Schlappen und Steinen auf einfachste Art Spiele spielen, und mit 5 Jahren schon unglaublich clever sind. So rechnen sie meist schneller als wir wenns ums Geld geht, fahren grosse Fahrräder und manchmal Mopeds. Erschreckend schnell müssen die Kinder hier erwachsen werden.
So arm das Land ist, so froh sind die Menschen, dass es jetzt aufwärts geht. Fuer 90% der Bevölkerung würde schon ein Wellblechdach oder ein stabiles Haus, ein unvermintes Reisfeld und ein eigenes Moped reichen, um glücklich zu sein.
Irgendwie betroffen, aber aber voller noch zu verarbeitenden Eindrücke, kamen wir wieder im reichen Thailand an, wo Zustände und Reichtum herrschen, wovon die Khmer nur träumen können...
P.S.
Als Pol Pot im April 1998 starb, sollen die Khmer Rouge "zerschlagen" sein. Dem ist leider nicht so. Die Regierung ist immer noch von diesen Fanatikern durchzogen, und man fürchtet sich in Kambodscha vor der Rückkehr der Männer und Kinder in Schwarz....
Laos
Hallo, oder Sabaai-dii, wie es in Laos immer und überall zu hören ist. Willkommen in einem Land vor unserer Zeit...
Unser absoluter Highlight in Asien ist wohl mit Abstand Laos. Die Menschen kann man nicht beschreiben, man muss sie einfach kennenlernen. Und das ist nicht schwer, denn sie haben eine unglaublich offene Art. Sie kennen keine Berührungsängste, wie man sie aus den Nachbarländern kennt. Wir haben uns oft gefragt, wie können uns diese Menschen nur mit so einer unerschöpfbaren Herzlichkeit begegnen, denn wir mussten leider immer des öfteren feststellen, dass sie vom "Backpacker-Volk" häufig mit sehr wenig Respekt und Anstand behandelt werden. Doch die Laoten haben eine ungeheure Geduld, Hektik kennen sie nicht.
Auch Laos hat eine traurige Geschichte. Bestimmt ist den meisten Leuten nicht bekannt, dass über Laos im Indochinakrieg zwischen 1963 und 1973 mehr Bomben abgeworfen wurden, als weltweit im 2. Weltkrieg. Die Amis haben ihre B-52 Bomber über Laos entleert und natürlich wurde auch der "Ho Chi Minh-Pfad" so bombardiert und mit Entlaubungsmitteln beworfen, dass dort und in der gesamten Umgebung für lange Zeit kein Baum mehr wächst. In Ihrer Verzweiflung sollen sie sogar Seifenlauge abgeworfen haben, um den Nordvietnamesen das Durchkommen zu erschweren...
Laos ist mit 4.7 Mio. Einwohnern das spärlichst besiedeltste Land in Asien. Es hat zwar die Grösse Grossbrittaniens, doch nur 8% der Bevölkerung. Dementsprechend hat Laos nicht sehr viele grosse Städte. Sogar die Hauptstadt Vientiane ist im Grunde genommen ein grösseres Dorf. Die wenigen Städte liegen alle am Mekong oder an anderen Flüssen, dem eigentlichen "Strassennetz" Laos. Eigentlich alles ist übers Wasser erreichbar, es ist leider oft eine Frage der Zeit oder des Geldes. Deshalb sind auch wir die meiste Zeit per Truck oder Pick-up über die meist ziemlich schlechten Strassen gerumpelt.
Ein Grossteil der Bevölkerung Laos besteht aus "Hill Tribes": sehr zurückgezogen lebende Stämme, die nur alle paar Wochen mal von den Bergen runter auf die Märkte marschieren, um ihr Gemüse zu verkaufen. Dabei tragen sie meist aufwändig gearbeitete, farbenfrohe Gewänder und Kopfbedeckungen, mit Stickereien, Münzen und sonstigen Kuriositäten verziert. Diese Leute sind sehr scheu, und wir hatten das Glück, den "Hmong-Tribes" bei ihren Neujahrsfestlichkeiten beizuwohnen und die sonst so zurückhaltenden Menschen bei ihren traditionellen Tänzen und Gesängen beobachten.
Wir überquerten den Mekong, die Grenze zu Thailand im Sueden Laos. Dort wo es sonst ziemlich flach ist, liegt die "Bolaven-Hochebene", wo der begehrte "Caffee-Lao" wächst. Man sagt, der laotische Kaffee gehört zu den besten der Welt, was wir nur bestätigen können. Auf dem Bolaven-Plateau haben wir uns Tee- und Kaffeeplantagen angesehen, und liessen uns den ganzen Vorgang vom Plänzchen bis zur getrockneten Bohne, resp. Teeblatt erklären. Natürlich gabs auch Kostproben. Hier wird noch alles von Hand gemacht. Dank einer französisch sprechenden Laotin, hatten wir die Möglichkeit, in einem abgelegenen Dörfchen in der Hütte des Dorfchefs zu uübernachten. Auch konnten wir mit dem dorfeigenen Transport-Elephanten einen Ausritt über die Reisfelder unternehmen.
Via Strassen und Fluessen arbeiteten wir uns gegen Norden, wo die Landschaft von dicht bewaldeten Hügeln bestimmt wird. Die Strassen wurden kurviger, und die hoffnungslos überfüllten Trucks kämpften sich durch die Berge. Hier sieht man nur noch vereinzelte Doerfchen, vielmehr Ansammlungen von Hüttchen. Sie sind eng an die Strasse gedrängt, denn es gibt keine flachen Stellen, sogar die Gärtchen und kleinen Fruchtplantagen wurden steil gegen die Hänge angelegt. Auf uns übte der Norden einen ganz besonderen Reiz aus, durch die unberührte Einsamkeit und die bizarre und wilde Natur, in dessen Bergen sich noch immer Guerillagruppen verstecken und mit ihren sporadischen Attacken gewisse Teile unzugänglich gestalten. Doch je höher nördlich wir kamen, desto kälter wurde es, und hielt uns davon ab, ganz bis hoch an die chinesische Grenze zu fahren.
Diese Ecke und noch viele weitere Teile Laos sparen wir uns vielleicht für ein nächstes Mal auf. Auch für dieses Land sind vier Wochen einfach zu kurz.
Die Sache mit dem Geld ist vielleicht noch ganz interessant. Die Inflation ist enorm. Fuer 100 sFr. erhält man auf dem Schwarzmarkt knappe 50'000 Kip. Dass sind - wenn man bedenkt, dass 5000 kip die höchste und ziemlich rare Banknote ist - zwischen 100 und 250 Noten, die man da mit sich rumschleppt. Wie kaufen die Laoten wohl Autos??
Unser absoluter Highlight in Asien ist wohl mit Abstand Laos. Die Menschen kann man nicht beschreiben, man muss sie einfach kennenlernen. Und das ist nicht schwer, denn sie haben eine unglaublich offene Art. Sie kennen keine Berührungsängste, wie man sie aus den Nachbarländern kennt. Wir haben uns oft gefragt, wie können uns diese Menschen nur mit so einer unerschöpfbaren Herzlichkeit begegnen, denn wir mussten leider immer des öfteren feststellen, dass sie vom "Backpacker-Volk" häufig mit sehr wenig Respekt und Anstand behandelt werden. Doch die Laoten haben eine ungeheure Geduld, Hektik kennen sie nicht.
Auch Laos hat eine traurige Geschichte. Bestimmt ist den meisten Leuten nicht bekannt, dass über Laos im Indochinakrieg zwischen 1963 und 1973 mehr Bomben abgeworfen wurden, als weltweit im 2. Weltkrieg. Die Amis haben ihre B-52 Bomber über Laos entleert und natürlich wurde auch der "Ho Chi Minh-Pfad" so bombardiert und mit Entlaubungsmitteln beworfen, dass dort und in der gesamten Umgebung für lange Zeit kein Baum mehr wächst. In Ihrer Verzweiflung sollen sie sogar Seifenlauge abgeworfen haben, um den Nordvietnamesen das Durchkommen zu erschweren...
Laos ist mit 4.7 Mio. Einwohnern das spärlichst besiedeltste Land in Asien. Es hat zwar die Grösse Grossbrittaniens, doch nur 8% der Bevölkerung. Dementsprechend hat Laos nicht sehr viele grosse Städte. Sogar die Hauptstadt Vientiane ist im Grunde genommen ein grösseres Dorf. Die wenigen Städte liegen alle am Mekong oder an anderen Flüssen, dem eigentlichen "Strassennetz" Laos. Eigentlich alles ist übers Wasser erreichbar, es ist leider oft eine Frage der Zeit oder des Geldes. Deshalb sind auch wir die meiste Zeit per Truck oder Pick-up über die meist ziemlich schlechten Strassen gerumpelt.
Ein Grossteil der Bevölkerung Laos besteht aus "Hill Tribes": sehr zurückgezogen lebende Stämme, die nur alle paar Wochen mal von den Bergen runter auf die Märkte marschieren, um ihr Gemüse zu verkaufen. Dabei tragen sie meist aufwändig gearbeitete, farbenfrohe Gewänder und Kopfbedeckungen, mit Stickereien, Münzen und sonstigen Kuriositäten verziert. Diese Leute sind sehr scheu, und wir hatten das Glück, den "Hmong-Tribes" bei ihren Neujahrsfestlichkeiten beizuwohnen und die sonst so zurückhaltenden Menschen bei ihren traditionellen Tänzen und Gesängen beobachten.
Wir überquerten den Mekong, die Grenze zu Thailand im Sueden Laos. Dort wo es sonst ziemlich flach ist, liegt die "Bolaven-Hochebene", wo der begehrte "Caffee-Lao" wächst. Man sagt, der laotische Kaffee gehört zu den besten der Welt, was wir nur bestätigen können. Auf dem Bolaven-Plateau haben wir uns Tee- und Kaffeeplantagen angesehen, und liessen uns den ganzen Vorgang vom Plänzchen bis zur getrockneten Bohne, resp. Teeblatt erklären. Natürlich gabs auch Kostproben. Hier wird noch alles von Hand gemacht. Dank einer französisch sprechenden Laotin, hatten wir die Möglichkeit, in einem abgelegenen Dörfchen in der Hütte des Dorfchefs zu uübernachten. Auch konnten wir mit dem dorfeigenen Transport-Elephanten einen Ausritt über die Reisfelder unternehmen.
Via Strassen und Fluessen arbeiteten wir uns gegen Norden, wo die Landschaft von dicht bewaldeten Hügeln bestimmt wird. Die Strassen wurden kurviger, und die hoffnungslos überfüllten Trucks kämpften sich durch die Berge. Hier sieht man nur noch vereinzelte Doerfchen, vielmehr Ansammlungen von Hüttchen. Sie sind eng an die Strasse gedrängt, denn es gibt keine flachen Stellen, sogar die Gärtchen und kleinen Fruchtplantagen wurden steil gegen die Hänge angelegt. Auf uns übte der Norden einen ganz besonderen Reiz aus, durch die unberührte Einsamkeit und die bizarre und wilde Natur, in dessen Bergen sich noch immer Guerillagruppen verstecken und mit ihren sporadischen Attacken gewisse Teile unzugänglich gestalten. Doch je höher nördlich wir kamen, desto kälter wurde es, und hielt uns davon ab, ganz bis hoch an die chinesische Grenze zu fahren.
Diese Ecke und noch viele weitere Teile Laos sparen wir uns vielleicht für ein nächstes Mal auf. Auch für dieses Land sind vier Wochen einfach zu kurz.
Die Sache mit dem Geld ist vielleicht noch ganz interessant. Die Inflation ist enorm. Fuer 100 sFr. erhält man auf dem Schwarzmarkt knappe 50'000 Kip. Dass sind - wenn man bedenkt, dass 5000 kip die höchste und ziemlich rare Banknote ist - zwischen 100 und 250 Noten, die man da mit sich rumschleppt. Wie kaufen die Laoten wohl Autos??