Uruguay
Zur falschen Zeit am falschen Ort...
An einem trüben Tag verlassen wir Brasilien am Grenzübergang in Chuy. Chuy ist eine weitere hektische Grenzstadt mit vielen Läden und Verkaufsständen, für uns nur ein kurzer Halt zum Geld wechseln. Die Einreise nach Uruguay gestaltet sich da schon etwas zäher, wir stehen uns im eiskalten Zollgebäude die Füsse in den Bauch, bis der Beamte genüsslich seinen Maté zu Ende geschlürft hat und sich dazu bequemt, uns die temporären Importpapiere auszustellen.
Leider gilt die Grenze nicht für das Wetter, es geht genau so kalt und nass weiter wie auf der brasilianischen Seite. Die Schlechtwetterfront liegt auch über Uruguay und bringt eisige Temperaturen, forsche Winde und viel Regen mit sich.
Uruguay im Winter zu bereisen, haben wir uns natürlich nicht ausgesucht, doch auf einer solchen Reise kann man einfach nicht immer zur rechten Zeit am rechten Ort sein. So gilt es, dass Beste aus der Situation zu machen und die Vorzüge der Nebensaison zu nutzen. Ausserdem holen wir endlich unsere seit Patagonien gut verpackte Winterausrüstung vom Dach - etwas, dass wir längst hätten tun sollen, in Brasilien aber rein psychologisch einfach nicht geschafft haben ;-)
In Punta del Diablo parken wir direkt am leeren Strand und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant. Bald erkennen wir schmerzlich den ersten grossen Unterschied zu Brasilien: fertig mit den geliebten Buffet-Restaurants am Mittag, die Uruguayer sind da schon wieder eher argentinisch orientiert. So setzen wir uns ins einzige geöffnete Strandcafé und gewöhnen uns bei Kaffee und Streuselkuchen an den Gedanken, dass wir abends wieder selber kochen müssen. Beim Einkauf dann die zweite Enttäuschung, wir scannen das Sortiment vergeblich nach tropischen Früchten ab, das Sortiment besteht wieder aus Äpfeln, Birnen und Normbananen aus Ecuador, fertig mit Maracujas, Mangos und den geliebten Riesenavocados. Wir sind noch keinen Tag in Uruguay und vermissen das kulinarische Angebot Brasiliens bereits aufs Gröbste. Ein kleines Trostpflaster ist dafür das Sortiment der Metzgerei, welches auch wiederum durchaus argentinisch anmutet ;-). Unser erster Einkauf in einer solchen endet mit knapp 2 kg Rindfleisch. Auf meinen doch etwas erstaunten Gesichtsausdruck zuckt Dani lediglich mit den Achseln und meint entschuldigend, es seien ja nur 4 Rinds-Kotelettes – zu fast 500 g das Stück!!
Uruguay ist ein kleines Land und arm an landschaftlichen Highlights. Die Wälder sind grösstenteils abgerodet und dienen der Viehzucht oder Monokulturen, auch Berge und Canyons sucht man in diesem Land vergeblich.
Es sind noch gute zwei Wochen bis zur Verschiffung in Buenos Aires und unsere Gedanken drehen sich unentwegt um die Koordination von Fahrzeugabgabe, Unterkünften und Flügen. Trotzdem gedenken wir das Beste aus der Zeit zu machen, denn auch wenn die grossen Highlights fehlen, gibt es bestimmt viele schöne Orte, die es zu entdecken gilt.
Einen solchen finden wir bereits am ersten Abend. Nach der Besichtigung der historischen Militäranlage Fortalezza Santa Teresa an der Küste übernachten wir direkt an der schönen Laguna Negra – im Sommer vermutlich undenkbar. Wir spazieren am Seeufer entlang und geniessen beim obligaten Tereré die warmen Sonnenstrahlen, die ihren Weg zu uns hinab finden.
An einem trüben Tag verlassen wir Brasilien am Grenzübergang in Chuy. Chuy ist eine weitere hektische Grenzstadt mit vielen Läden und Verkaufsständen, für uns nur ein kurzer Halt zum Geld wechseln. Die Einreise nach Uruguay gestaltet sich da schon etwas zäher, wir stehen uns im eiskalten Zollgebäude die Füsse in den Bauch, bis der Beamte genüsslich seinen Maté zu Ende geschlürft hat und sich dazu bequemt, uns die temporären Importpapiere auszustellen.
Leider gilt die Grenze nicht für das Wetter, es geht genau so kalt und nass weiter wie auf der brasilianischen Seite. Die Schlechtwetterfront liegt auch über Uruguay und bringt eisige Temperaturen, forsche Winde und viel Regen mit sich.
Uruguay im Winter zu bereisen, haben wir uns natürlich nicht ausgesucht, doch auf einer solchen Reise kann man einfach nicht immer zur rechten Zeit am rechten Ort sein. So gilt es, dass Beste aus der Situation zu machen und die Vorzüge der Nebensaison zu nutzen. Ausserdem holen wir endlich unsere seit Patagonien gut verpackte Winterausrüstung vom Dach - etwas, dass wir längst hätten tun sollen, in Brasilien aber rein psychologisch einfach nicht geschafft haben ;-)
In Punta del Diablo parken wir direkt am leeren Strand und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant. Bald erkennen wir schmerzlich den ersten grossen Unterschied zu Brasilien: fertig mit den geliebten Buffet-Restaurants am Mittag, die Uruguayer sind da schon wieder eher argentinisch orientiert. So setzen wir uns ins einzige geöffnete Strandcafé und gewöhnen uns bei Kaffee und Streuselkuchen an den Gedanken, dass wir abends wieder selber kochen müssen. Beim Einkauf dann die zweite Enttäuschung, wir scannen das Sortiment vergeblich nach tropischen Früchten ab, das Sortiment besteht wieder aus Äpfeln, Birnen und Normbananen aus Ecuador, fertig mit Maracujas, Mangos und den geliebten Riesenavocados. Wir sind noch keinen Tag in Uruguay und vermissen das kulinarische Angebot Brasiliens bereits aufs Gröbste. Ein kleines Trostpflaster ist dafür das Sortiment der Metzgerei, welches auch wiederum durchaus argentinisch anmutet ;-). Unser erster Einkauf in einer solchen endet mit knapp 2 kg Rindfleisch. Auf meinen doch etwas erstaunten Gesichtsausdruck zuckt Dani lediglich mit den Achseln und meint entschuldigend, es seien ja nur 4 Rinds-Kotelettes – zu fast 500 g das Stück!!
Uruguay ist ein kleines Land und arm an landschaftlichen Highlights. Die Wälder sind grösstenteils abgerodet und dienen der Viehzucht oder Monokulturen, auch Berge und Canyons sucht man in diesem Land vergeblich.
Es sind noch gute zwei Wochen bis zur Verschiffung in Buenos Aires und unsere Gedanken drehen sich unentwegt um die Koordination von Fahrzeugabgabe, Unterkünften und Flügen. Trotzdem gedenken wir das Beste aus der Zeit zu machen, denn auch wenn die grossen Highlights fehlen, gibt es bestimmt viele schöne Orte, die es zu entdecken gilt.
Einen solchen finden wir bereits am ersten Abend. Nach der Besichtigung der historischen Militäranlage Fortalezza Santa Teresa an der Küste übernachten wir direkt an der schönen Laguna Negra – im Sommer vermutlich undenkbar. Wir spazieren am Seeufer entlang und geniessen beim obligaten Tereré die warmen Sonnenstrahlen, die ihren Weg zu uns hinab finden.
Abstecher ins Landesinnere
Entlang der Küste fahren wir südwärts, doch die winterlich verwaisten Küstenorte deprimieren uns nur. So fahren wir ins leicht hügelige Landesinnere und besuchen Minas und die Grutas de Salamanca. Auch hier ist tote Hose und wir haben den grossen Picknickplatz unter dem Granitfelsen ganz für uns alleine. Wir spazieren auf einen „Mirador“ und sehen über das flache Land inklusive dunkler Regenwolken die von allen Seiten im Anzug sind. Zurück beim Campplatz ist fertig mit der Ruhe, eine Horde Pfadfinder hat den Platz als Zeltlager in Beschlag genommen und Tico steht mittendrin. Heute Nacht ist an Schlaf nicht zu denken. Bis spät übertönt das laute Treiben die Kapazität unseres Tablets, den Kinoabend können wir wohl knicken. Erst der heftige Regen vermag es, dem Trubel ein Ende zu bereiten und treibt die aufgedrehte Gesellschaft in ihre Zelte.
Entlang der Küste fahren wir südwärts, doch die winterlich verwaisten Küstenorte deprimieren uns nur. So fahren wir ins leicht hügelige Landesinnere und besuchen Minas und die Grutas de Salamanca. Auch hier ist tote Hose und wir haben den grossen Picknickplatz unter dem Granitfelsen ganz für uns alleine. Wir spazieren auf einen „Mirador“ und sehen über das flache Land inklusive dunkler Regenwolken die von allen Seiten im Anzug sind. Zurück beim Campplatz ist fertig mit der Ruhe, eine Horde Pfadfinder hat den Platz als Zeltlager in Beschlag genommen und Tico steht mittendrin. Heute Nacht ist an Schlaf nicht zu denken. Bis spät übertönt das laute Treiben die Kapazität unseres Tablets, den Kinoabend können wir wohl knicken. Erst der heftige Regen vermag es, dem Trubel ein Ende zu bereiten und treibt die aufgedrehte Gesellschaft in ihre Zelte.
Land unter...
Der Regen hält die nächsten Tage an und fordert unsere Campingmotivation bis zur Schmerzgrenze, ob unser Dachzelt überhaupt noch mal trocken wird bis zur Verschiffung? In San Carlos finden wir einen schönen Platz in einem Park. Zu gerne hätten wir uns auf eine idyllische Wiese am Waldrand gestellt, doch aufgrund der unaufhörlichen Regenmassen entscheiden wir uns lieber für einen erhöhten Platz. Eine gute Entscheidung wie sich herausstellt. Am nächsten Morgen ist von der Wiese nicht mehr viel zu sehen, aus dem Bächlein im Wald ist ein reissender Fluss geworden und überflutet den Grossteil der Wiese, nicht auszudenken wenn wir dort gestanden hätten.
Punta del Este ist die Lieblingsferiendestination der Reichen und Schönen Uruguays. Die ganzen Luxusläden haben allerdings geschlossen, genau wie die Wäscherei, wegen welcher wir eigentlich hierher gekommen sind. Der nahe Supermarkt vermag uns jedoch im Nu zu trösten denn er bietet alles was das Herz begehrt und ich fühle mich grad wie Alice im Wunderland: warmes, knuspriges Baguette, Rohschinken aus Argentinien, Wein aus Chile, Käse aus Frankreich und Schoggi aus der Schweiz – tja, was soll ich sagen, man gönnt sich ja sonst nichts ;-).
Bei Punta Ballena spazieren wir der Küste entlang und erklimmen die Felsen über der Brandung. Hier denken wir über die noch verbleibende Zeit in Südamerika nach. Aufgrund des schlechten Wetters fahren wir täglich viel weiter als geplant, und so stehen wir bereits vor den Toren Montevideos. Die Hauptstadt Uruguays liegt am gewaltigen Rio de la Plata, nur eine Fährfahrt von Buenos Aires entfernt, welches gleich gegenüber liegt.
Der Regen hält die nächsten Tage an und fordert unsere Campingmotivation bis zur Schmerzgrenze, ob unser Dachzelt überhaupt noch mal trocken wird bis zur Verschiffung? In San Carlos finden wir einen schönen Platz in einem Park. Zu gerne hätten wir uns auf eine idyllische Wiese am Waldrand gestellt, doch aufgrund der unaufhörlichen Regenmassen entscheiden wir uns lieber für einen erhöhten Platz. Eine gute Entscheidung wie sich herausstellt. Am nächsten Morgen ist von der Wiese nicht mehr viel zu sehen, aus dem Bächlein im Wald ist ein reissender Fluss geworden und überflutet den Grossteil der Wiese, nicht auszudenken wenn wir dort gestanden hätten.
Punta del Este ist die Lieblingsferiendestination der Reichen und Schönen Uruguays. Die ganzen Luxusläden haben allerdings geschlossen, genau wie die Wäscherei, wegen welcher wir eigentlich hierher gekommen sind. Der nahe Supermarkt vermag uns jedoch im Nu zu trösten denn er bietet alles was das Herz begehrt und ich fühle mich grad wie Alice im Wunderland: warmes, knuspriges Baguette, Rohschinken aus Argentinien, Wein aus Chile, Käse aus Frankreich und Schoggi aus der Schweiz – tja, was soll ich sagen, man gönnt sich ja sonst nichts ;-).
Bei Punta Ballena spazieren wir der Küste entlang und erklimmen die Felsen über der Brandung. Hier denken wir über die noch verbleibende Zeit in Südamerika nach. Aufgrund des schlechten Wetters fahren wir täglich viel weiter als geplant, und so stehen wir bereits vor den Toren Montevideos. Die Hauptstadt Uruguays liegt am gewaltigen Rio de la Plata, nur eine Fährfahrt von Buenos Aires entfernt, welches gleich gegenüber liegt.
Unter Gleichgesinnten
Hier in der Umgebung gibt es ein paar Overlander-Hotspots, an denen eigentlich jeder Overlander vorbei kommt, der seine Südamerika-Reise gerade angetreten hat oder von hier zurück - oder wie wir - weiter verschifft. So besuchen wir das Schweizer Auswandererpaar Heinz & Silvia, die mit dem Paraiso Suizo einen weit über die Grenzen bekannten Overlanderspot geschaffen haben, auch beliebt um sein Reisefahrzeug während dem Heimurlaub einige Zeit einzustellen. Tatsächlich ist denn der Garten auch voll von Overland-Fahrzeugen jeder Art, vom Pickup-Camper bis zum LKW. Im Paraiso Suizo treffen wir auch wieder auf alte Bekannte von Amigo-on-Tour, eine 3-köpfige Schweizer Familie, die mit drei Fahrzeugen durch Südamerika reist, einem Camper, einem PW mit Anhänger und einem alten Postauto! Beim Kaffee sitzen wir in Silvias Stube und tauschen News und Infos aus, denn für die „Amigos“ gehts nun weiter nach Brasilien.
Mit einem guten Vorrat an Silvias tollem Brot fahren wir den nächsten Overlanderspot an, das Chacra Holandesa von Marieke und Jan, eine kleine gemütliche Farm mit vielen Tieren im Hinterland von Atlantida. Hier treffen wir auf zwei weitere Paare die kurz vor der Heimreise stehen und ihre Fahrzeuge verkaufs- resp. verschiffungsfertig machen. Die Geschäftigkeit ist ansteckend und wir nutzen den unerwartet sonnigen Tag für einen Frühjahrsputz. Ein gutes Gefühl, wenn alle Schränke sauber, die Vorräte sortiert und die Matratzen ausgeklopft sind – bereit für neue Abenteuer!
Nach Sonnenuntergang kriecht die Kälte rasch in jede Ritze und wir sind dankbar für das Hüttchen mit dem Holzofen, auf welchem wir wundervolle Aelplermagronen kochen – so wie sie mein Vater auf seinem alten Guss-Herd manchmal gemacht hat :-)
Hier in der Umgebung gibt es ein paar Overlander-Hotspots, an denen eigentlich jeder Overlander vorbei kommt, der seine Südamerika-Reise gerade angetreten hat oder von hier zurück - oder wie wir - weiter verschifft. So besuchen wir das Schweizer Auswandererpaar Heinz & Silvia, die mit dem Paraiso Suizo einen weit über die Grenzen bekannten Overlanderspot geschaffen haben, auch beliebt um sein Reisefahrzeug während dem Heimurlaub einige Zeit einzustellen. Tatsächlich ist denn der Garten auch voll von Overland-Fahrzeugen jeder Art, vom Pickup-Camper bis zum LKW. Im Paraiso Suizo treffen wir auch wieder auf alte Bekannte von Amigo-on-Tour, eine 3-köpfige Schweizer Familie, die mit drei Fahrzeugen durch Südamerika reist, einem Camper, einem PW mit Anhänger und einem alten Postauto! Beim Kaffee sitzen wir in Silvias Stube und tauschen News und Infos aus, denn für die „Amigos“ gehts nun weiter nach Brasilien.
Mit einem guten Vorrat an Silvias tollem Brot fahren wir den nächsten Overlanderspot an, das Chacra Holandesa von Marieke und Jan, eine kleine gemütliche Farm mit vielen Tieren im Hinterland von Atlantida. Hier treffen wir auf zwei weitere Paare die kurz vor der Heimreise stehen und ihre Fahrzeuge verkaufs- resp. verschiffungsfertig machen. Die Geschäftigkeit ist ansteckend und wir nutzen den unerwartet sonnigen Tag für einen Frühjahrsputz. Ein gutes Gefühl, wenn alle Schränke sauber, die Vorräte sortiert und die Matratzen ausgeklopft sind – bereit für neue Abenteuer!
Nach Sonnenuntergang kriecht die Kälte rasch in jede Ritze und wir sind dankbar für das Hüttchen mit dem Holzofen, auf welchem wir wundervolle Aelplermagronen kochen – so wie sie mein Vater auf seinem alten Guss-Herd manchmal gemacht hat :-)
Colonia Suiza Nueva Helvecia
Das Wetter bleibt uns hold und wir geniessen einen sonnigen Nachmittag im Wald. Wir sind in einem kleinen Park am Rande einer Stadt, wo man zwischen Eukalyptusbäumen kostenlos campen kann. Wir sind überrascht, hat man nebst einem Unterstand mit einer ordentlichen Parrilla auch noch kostenlos Strom und Trinkwasser, ein toller Service!
Schnell haben wir uns wieder ans abendliche Kochen gewöhnt und an dem schönen Platz können wir uns so richtig ausbreiten. Genau wie in Argentinien gibt es hier in Uruguay wieder tolle Fiamberias, wo man aus einem grossen Sortiment Aufschnitt, Rohschinken, Salami und richtigen Käse kaufen kann. Dies geniessen wir mit Knusper-Baquette und gutem lokalen Wein zu jeder Gelegenheit, mehr brauchts wirklich nicht :-)
Am nächsten Tag erreichen wir die Schweizer Siedlung Nueva Helvecia. Wir haben auf unserer Reise nun schon einige solcher Siedlungen gesehen und erwarten die übliche touristische Aufmachung. Nueva Helvecia bietet allerdings nichts dergleichen und das gefällt uns richtig gut. Die hierher ausgewanderten Schweizer sind stolz auf ihre Wurzeln und leben die Traditionen. Über den Haustüren prangen Kantons- und Familienwappen, die Strassen sind nach den im 19. Jh. ausgewanderten Schweizern benannt und heissen Frau Spoerri, Erwin Hödel und Alfredo Stutz. Auch Rolf, der Besitzer des Hotels Granja Suizo hat Schweizer Wurzeln und zeigt uns stolz sein Anwesen. Auch sein Hinterhof ist voller Overlander-Fahrzeuge, vom kurzen Landcruiser mit Kabinchen, über einen hochbeinigen Iveco-Offroader bis zum 3-Achser LKW – wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir können auf seiner Wiese campen und geniessen die Annehmlichkeiten der brandneuen Sanitäranlagen mit einer kraftvollen heissen Dusche, ein seltener Luxus in Südamerika.
Vor uns liegen nicht nur die letzten Tage in Uruguay, nein, auch die Zeit in Südamerika geht mit rasanten Schritten dem Ende zu. Der längst ersehnte „Marschbefehl“ des Spediteurs ist eingetroffen, in 6 Tagen wird Tico in Zarate, Argentinien, am Hafen erwartet. Dies ist deutlich früher als geplant und wir sind froh ums Internet im Hotel Suizo, damit wir unsere Unterkunft in Buenos Aires, wo wir bis zu unserem Flug sein werden, vorverlegen können.
Am nächsten Tag holen wir im Dorf die Wäsche ab und verlassen die Gegend, nicht ohne vorher noch im Käseladen eingekauft zu haben. Der Sbrinz schmeckt würzig wie zuhause und wir kaufen ein, obwohl wir eigentlich langsam unsere Vorräte vernichten sollten, denn in wenigen Tagen gehts für Tico schliesslich auf hohe See.
Das Wetter bleibt uns hold und wir geniessen einen sonnigen Nachmittag im Wald. Wir sind in einem kleinen Park am Rande einer Stadt, wo man zwischen Eukalyptusbäumen kostenlos campen kann. Wir sind überrascht, hat man nebst einem Unterstand mit einer ordentlichen Parrilla auch noch kostenlos Strom und Trinkwasser, ein toller Service!
Schnell haben wir uns wieder ans abendliche Kochen gewöhnt und an dem schönen Platz können wir uns so richtig ausbreiten. Genau wie in Argentinien gibt es hier in Uruguay wieder tolle Fiamberias, wo man aus einem grossen Sortiment Aufschnitt, Rohschinken, Salami und richtigen Käse kaufen kann. Dies geniessen wir mit Knusper-Baquette und gutem lokalen Wein zu jeder Gelegenheit, mehr brauchts wirklich nicht :-)
Am nächsten Tag erreichen wir die Schweizer Siedlung Nueva Helvecia. Wir haben auf unserer Reise nun schon einige solcher Siedlungen gesehen und erwarten die übliche touristische Aufmachung. Nueva Helvecia bietet allerdings nichts dergleichen und das gefällt uns richtig gut. Die hierher ausgewanderten Schweizer sind stolz auf ihre Wurzeln und leben die Traditionen. Über den Haustüren prangen Kantons- und Familienwappen, die Strassen sind nach den im 19. Jh. ausgewanderten Schweizern benannt und heissen Frau Spoerri, Erwin Hödel und Alfredo Stutz. Auch Rolf, der Besitzer des Hotels Granja Suizo hat Schweizer Wurzeln und zeigt uns stolz sein Anwesen. Auch sein Hinterhof ist voller Overlander-Fahrzeuge, vom kurzen Landcruiser mit Kabinchen, über einen hochbeinigen Iveco-Offroader bis zum 3-Achser LKW – wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir können auf seiner Wiese campen und geniessen die Annehmlichkeiten der brandneuen Sanitäranlagen mit einer kraftvollen heissen Dusche, ein seltener Luxus in Südamerika.
Vor uns liegen nicht nur die letzten Tage in Uruguay, nein, auch die Zeit in Südamerika geht mit rasanten Schritten dem Ende zu. Der längst ersehnte „Marschbefehl“ des Spediteurs ist eingetroffen, in 6 Tagen wird Tico in Zarate, Argentinien, am Hafen erwartet. Dies ist deutlich früher als geplant und wir sind froh ums Internet im Hotel Suizo, damit wir unsere Unterkunft in Buenos Aires, wo wir bis zu unserem Flug sein werden, vorverlegen können.
Am nächsten Tag holen wir im Dorf die Wäsche ab und verlassen die Gegend, nicht ohne vorher noch im Käseladen eingekauft zu haben. Der Sbrinz schmeckt würzig wie zuhause und wir kaufen ein, obwohl wir eigentlich langsam unsere Vorräte vernichten sollten, denn in wenigen Tagen gehts für Tico schliesslich auf hohe See.
Colonia del Sacramento
Die schönste Kolonialstadt Uruguays an den Ufern des Rio de la Plata wollen wir uns natürlich trotzdem nicht entgehen lassen. Bewaffnet mit einer Karte vom Touriinfo passieren wir das imposante Stadttor und flanieren durch die historische Altstadt. Wir erkunden die gepflasterten Gassen und finden viele historische Gebäude und altes Gemäuer. Die überschaubare Altstadt ist von drei Seiten von Wasser umgeben und überall führen Wege runter zum Strand und den Fischerbooten. Ein herrlicher Tag, die Sonne lacht und viele Boutiquen, Kaffees und Restaurants laden zum Besuch ein. Daneben gibt es kleine Parks mit alten Bäumen, Palmen und Bänken zum Ausruhen. Nach der Besichtigungstour setzen wir uns in ein kleines Restaurant in einer Seitengasse und bestellen ein typisch uruguayisches Gericht: Chivito. Wir bekommen eine monströse Platte mit überbackenen Steaks mit Schinken, Käse und Ei, dazu Kartoffelschnitze, Salat und hausgemachtem Brot serviert, dazu stossen wir mit einer Flasche lokalem Bier auf den schönen Tag an. Colonia del Sacramento – für uns ein Highlight!
Die schönste Kolonialstadt Uruguays an den Ufern des Rio de la Plata wollen wir uns natürlich trotzdem nicht entgehen lassen. Bewaffnet mit einer Karte vom Touriinfo passieren wir das imposante Stadttor und flanieren durch die historische Altstadt. Wir erkunden die gepflasterten Gassen und finden viele historische Gebäude und altes Gemäuer. Die überschaubare Altstadt ist von drei Seiten von Wasser umgeben und überall führen Wege runter zum Strand und den Fischerbooten. Ein herrlicher Tag, die Sonne lacht und viele Boutiquen, Kaffees und Restaurants laden zum Besuch ein. Daneben gibt es kleine Parks mit alten Bäumen, Palmen und Bänken zum Ausruhen. Nach der Besichtigungstour setzen wir uns in ein kleines Restaurant in einer Seitengasse und bestellen ein typisch uruguayisches Gericht: Chivito. Wir bekommen eine monströse Platte mit überbackenen Steaks mit Schinken, Käse und Ei, dazu Kartoffelschnitze, Salat und hausgemachtem Brot serviert, dazu stossen wir mit einer Flasche lokalem Bier auf den schönen Tag an. Colonia del Sacramento – für uns ein Highlight!
Am Rio Uruguay
In einem einsamen Park am Ufer des mächtigen Rio Uruguay findet wir einen weiteren idyllischen Platz. Das Wetter hält und wir beschliessen spontan, hier die grosse Umräum-, Putz- und Packaktion für die anstehende Verschiffung durchzuführen, denn dafür brauchen wir trockenes Wetter, Platz und Wasser – alles vorhanden.
So wird Ticos Interieur komplett auf den Kopf gestellt, alles von Wert landet in der Dachbox, weniger wichtiges in den Schränken und alles was wir in Buenos Aires brauchen im Rucksack. Daneben wird geputzt, weggeschmissen und viel diskutiert, was wohin soll. Ziemlich geschafft nach dem produktiven Tag setzen wir uns mit einem Glas Wein an den Strand, wo die Sonne in einem gewaltigen Farbenspiel am Horizont versinkt, wieder ist ein Tag gezählt...
In Mercedes kurz vor der Grenze zu Argentinien verbringen wir die letzte Nacht in Uruguay, wiederum am Rio Uruguay. Es ist still, beide hängen wir den Gedanken nach und lassen das letzte Jahr Revue passieren. Obwohl unsere Reise noch nicht zu Ende ist, fängt bald ein neues Kapitel an - kaum zu glauben, dass wir das geliebte Südamerika in wenigen Tagen verlassen werden.
In einem einsamen Park am Ufer des mächtigen Rio Uruguay findet wir einen weiteren idyllischen Platz. Das Wetter hält und wir beschliessen spontan, hier die grosse Umräum-, Putz- und Packaktion für die anstehende Verschiffung durchzuführen, denn dafür brauchen wir trockenes Wetter, Platz und Wasser – alles vorhanden.
So wird Ticos Interieur komplett auf den Kopf gestellt, alles von Wert landet in der Dachbox, weniger wichtiges in den Schränken und alles was wir in Buenos Aires brauchen im Rucksack. Daneben wird geputzt, weggeschmissen und viel diskutiert, was wohin soll. Ziemlich geschafft nach dem produktiven Tag setzen wir uns mit einem Glas Wein an den Strand, wo die Sonne in einem gewaltigen Farbenspiel am Horizont versinkt, wieder ist ein Tag gezählt...
In Mercedes kurz vor der Grenze zu Argentinien verbringen wir die letzte Nacht in Uruguay, wiederum am Rio Uruguay. Es ist still, beide hängen wir den Gedanken nach und lassen das letzte Jahr Revue passieren. Obwohl unsere Reise noch nicht zu Ende ist, fängt bald ein neues Kapitel an - kaum zu glauben, dass wir das geliebte Südamerika in wenigen Tagen verlassen werden.
Fazit Uruguay
Auch wenn wir diesmal nicht von grossen Highlights berichten können und auch das Wetter nicht immer auf unserer Seite war, hatten wir eine schöne Zeit in Uruguay. Die Uruguayer sind freundlich und unkompliziert, und wir haben es genossen wieder viel wild zu campen. Colonia Sacramento und Nueva Helvecia haben uns angenehm überrascht, und auch an der Küste und am Rio Uruguay gibt es ein paar sehr schöne Plätze. Leider konnten wir Uruguays grossen Trumpf, die Küste mit den endlosen Stränden und den idyllischen Fischerdörfern nicht geniessen bei dem unfreundlichen Wetter und den Temperaturen, zumal sowiso fast alles geschlossen hat jetzt im Winter. Genossen haben wir aber vor allem das kulinarische Angebot in den Supermärkten. Wenn auch nicht so günstig wie in Argentinien, ist die Fleischvielfalt gross und im Unterschied zu Argentinien gibt es hier wieder viele Kolonialwaren. Zu meiner grossen Freude gibt es hier auch wieder Fiamberias, wo Käse und Wurstwaren nach Gusto frisch geschnitten wird. Auch das internationale Weinangebot in den Supermärkten ist wieder gross, doch uns hat der lokale Wein sehr gut geschmeckt, vor allem der Tannat, den wir schon aus der Region Salta in Argentinien kennen.
Zu den Zahlen:
In 12 Tagen haben wir 1'038 km zurückgelegt, dies entspricht 87 km pro Tag – gross ist das Land wirklich nicht nicht, aber aufgrund der Temperaturen haben wir auch nicht viele Pausentage eingelegt.
Der Tagesdurchschnitt liegt bei 46.35 CHF für zwei Personen pro Tag. Obschon wir relativ Geld für Lebensmittel ausgegeben haben, nämlich 37 % der Totalausgaben, haben wir selten für Übernachtung bezahlt, was den Durchschnitt wieder weit nach unten gezogen hat.
Getankt haben wir nicht, denn wir haben den Hecktank im günstigen Brasilien gefüllt, aber das Tankstellennetz ist gut und auch die vorhandene Infrastruktur. Das Strassennetz ist gut ausgebaut, Nebenstrassen sind häufig nicht geteert und jetzt im Winter teilweise sehr matschig.
Ansonsten ist Uruguay landschaftlich unglaublich flach, ein Grossteil der Fläche besteht aus Pampa und Viehland. Was wir aus Zeitgründen nicht gesehen haben, ist die Region um Salto mit den Thermen und auch die Hauptstadt Montevideo haben wir nicht besucht.
Auch wenn wir diesmal nicht von grossen Highlights berichten können und auch das Wetter nicht immer auf unserer Seite war, hatten wir eine schöne Zeit in Uruguay. Die Uruguayer sind freundlich und unkompliziert, und wir haben es genossen wieder viel wild zu campen. Colonia Sacramento und Nueva Helvecia haben uns angenehm überrascht, und auch an der Küste und am Rio Uruguay gibt es ein paar sehr schöne Plätze. Leider konnten wir Uruguays grossen Trumpf, die Küste mit den endlosen Stränden und den idyllischen Fischerdörfern nicht geniessen bei dem unfreundlichen Wetter und den Temperaturen, zumal sowiso fast alles geschlossen hat jetzt im Winter. Genossen haben wir aber vor allem das kulinarische Angebot in den Supermärkten. Wenn auch nicht so günstig wie in Argentinien, ist die Fleischvielfalt gross und im Unterschied zu Argentinien gibt es hier wieder viele Kolonialwaren. Zu meiner grossen Freude gibt es hier auch wieder Fiamberias, wo Käse und Wurstwaren nach Gusto frisch geschnitten wird. Auch das internationale Weinangebot in den Supermärkten ist wieder gross, doch uns hat der lokale Wein sehr gut geschmeckt, vor allem der Tannat, den wir schon aus der Region Salta in Argentinien kennen.
Zu den Zahlen:
In 12 Tagen haben wir 1'038 km zurückgelegt, dies entspricht 87 km pro Tag – gross ist das Land wirklich nicht nicht, aber aufgrund der Temperaturen haben wir auch nicht viele Pausentage eingelegt.
Der Tagesdurchschnitt liegt bei 46.35 CHF für zwei Personen pro Tag. Obschon wir relativ Geld für Lebensmittel ausgegeben haben, nämlich 37 % der Totalausgaben, haben wir selten für Übernachtung bezahlt, was den Durchschnitt wieder weit nach unten gezogen hat.
Getankt haben wir nicht, denn wir haben den Hecktank im günstigen Brasilien gefüllt, aber das Tankstellennetz ist gut und auch die vorhandene Infrastruktur. Das Strassennetz ist gut ausgebaut, Nebenstrassen sind häufig nicht geteert und jetzt im Winter teilweise sehr matschig.
Ansonsten ist Uruguay landschaftlich unglaublich flach, ein Grossteil der Fläche besteht aus Pampa und Viehland. Was wir aus Zeitgründen nicht gesehen haben, ist die Region um Salto mit den Thermen und auch die Hauptstadt Montevideo haben wir nicht besucht.
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
uruguay_breakaway.gpx | |
File Size: | 350 kb |
File Type: | gpx |