Zambia
November 2018
Welcome to Zambia
Nach dem modernen, geordneten Namibia empfinden wir die Grenzstation in Zambia schon ziemlich chaotisch und unübersichtlich. Angeschrieben ist gar nichts und wir versuchen uns zu orientieren, wobei die unzähligen Grenzhelfer und Geldwechsler die uns bedrängen, dabei nicht gerade hilfreich sind. Wir nehmens mit Humor, erhandeln uns einen erträglichen Kurs für die restlichen Namib-Dollar, machen Scherze und Fotos, eigentlich sind sie ja alle hilfsbereit und nett, einfach etwas übereifrig. Wir finden das richtige Gebäude und parkieren Tico in Blicknähe, so weit geht dann die „Freundschaft“ nun doch nicht. Wir werden durch alle Stationen gewiesen: erst zum Fiebermessen wegen irgendwelchen Krankheiten, dann die Immigration, wo wir gleich mal je 50 US$ fürs Visum bezahlen dürfen und uns in ein grosses Buch eintragen (afrikanische Behörden lieben grosse Bücher). Dann zum Zoll, wo man zwar das Carnet de Passage fachmännisch abstempelt, uns aber gleich mal einen ordentlichen Batzen „Carbon-Steuer“ abknöpft und natürlich wieder ein grosses Buch. Weiter zum Versicherungsschalter – die Schwarzmarktmeute draussen wird ganz unruhig, denn auch die Versicherung muss bar und in der Landeswährung Kwacha bezahlt werden. Die gelangweilten Damen hinter dem Schalter meinen, wir würden besser zur Bank gegenüber gehen, der Kurs sei besser als auf dem Schwarzmarkt. Obwohl uns die Jungs natürlich weismachen wollen, es gäbe keine Bank, finden wir sie auf Anhieb, leider stürzt der ATM vor Schreck ab als er meine Karte scannt. Also heisst es als nächstes in die Schlange vor der Bank einreihen, so schnell geben wir nicht auf. Nachdem ich das Problem dem Filialleiter persönlich erklärt habe, wird der ATM kurzerhand neu gestartet und siehe da, die Noten sprudeln nur so aus dem Kasten, ihr hättet die enttäuschten Gesichter der Schwarzmarktjungs sehen sollen. Weiter gehts mit der Versicherung, grosses Buch etc... Retourgeld gibts im ganzen Gebäude nicht, so wechseln halt auch Beamte kurz mal auf dem Schwarzmarkt, dafür sind sie dann wieder gut! Zum Schluss will der Beamte vom Strassenamt auch noch 20 US$ für Strassensteuern, dann haben wir alle Stempel zusammen und dürfen gehen, ausgenommen wie die Weihnachtsgans. Vor Ausfahrt aus dem Zollgelände müssen wir noch eine Gemeindegebühr bezahlen, auch hier hats natürlich ein grosses Buch zum Eintragen, dann endlich öffnet sich auch der letzte Schlagbaum – Welcome to Zambia!
Der ganze Grenzmarathon hat gut zwei Stunden gedauert, fürs Auto und den Inhalt hat sich niemand interessiert (ufffh). Alles läuft freundlich und geregelt ab, nur einfach halt extreeeem laaaangsaaaam, Africastyle eben ;-)
Nach dem modernen, geordneten Namibia empfinden wir die Grenzstation in Zambia schon ziemlich chaotisch und unübersichtlich. Angeschrieben ist gar nichts und wir versuchen uns zu orientieren, wobei die unzähligen Grenzhelfer und Geldwechsler die uns bedrängen, dabei nicht gerade hilfreich sind. Wir nehmens mit Humor, erhandeln uns einen erträglichen Kurs für die restlichen Namib-Dollar, machen Scherze und Fotos, eigentlich sind sie ja alle hilfsbereit und nett, einfach etwas übereifrig. Wir finden das richtige Gebäude und parkieren Tico in Blicknähe, so weit geht dann die „Freundschaft“ nun doch nicht. Wir werden durch alle Stationen gewiesen: erst zum Fiebermessen wegen irgendwelchen Krankheiten, dann die Immigration, wo wir gleich mal je 50 US$ fürs Visum bezahlen dürfen und uns in ein grosses Buch eintragen (afrikanische Behörden lieben grosse Bücher). Dann zum Zoll, wo man zwar das Carnet de Passage fachmännisch abstempelt, uns aber gleich mal einen ordentlichen Batzen „Carbon-Steuer“ abknöpft und natürlich wieder ein grosses Buch. Weiter zum Versicherungsschalter – die Schwarzmarktmeute draussen wird ganz unruhig, denn auch die Versicherung muss bar und in der Landeswährung Kwacha bezahlt werden. Die gelangweilten Damen hinter dem Schalter meinen, wir würden besser zur Bank gegenüber gehen, der Kurs sei besser als auf dem Schwarzmarkt. Obwohl uns die Jungs natürlich weismachen wollen, es gäbe keine Bank, finden wir sie auf Anhieb, leider stürzt der ATM vor Schreck ab als er meine Karte scannt. Also heisst es als nächstes in die Schlange vor der Bank einreihen, so schnell geben wir nicht auf. Nachdem ich das Problem dem Filialleiter persönlich erklärt habe, wird der ATM kurzerhand neu gestartet und siehe da, die Noten sprudeln nur so aus dem Kasten, ihr hättet die enttäuschten Gesichter der Schwarzmarktjungs sehen sollen. Weiter gehts mit der Versicherung, grosses Buch etc... Retourgeld gibts im ganzen Gebäude nicht, so wechseln halt auch Beamte kurz mal auf dem Schwarzmarkt, dafür sind sie dann wieder gut! Zum Schluss will der Beamte vom Strassenamt auch noch 20 US$ für Strassensteuern, dann haben wir alle Stempel zusammen und dürfen gehen, ausgenommen wie die Weihnachtsgans. Vor Ausfahrt aus dem Zollgelände müssen wir noch eine Gemeindegebühr bezahlen, auch hier hats natürlich ein grosses Buch zum Eintragen, dann endlich öffnet sich auch der letzte Schlagbaum – Welcome to Zambia!
Der ganze Grenzmarathon hat gut zwei Stunden gedauert, fürs Auto und den Inhalt hat sich niemand interessiert (ufffh). Alles läuft freundlich und geregelt ab, nur einfach halt extreeeem laaaangsaaaam, Africastyle eben ;-)
Entlang des Zambezi-River...
...fahren wir westwärts. Es hat kaum Autos auf der Strasse und die Sicht auf den Fluss mit seinen Sandbänken und Inseln ist wunderschön. Die vorbeigehenden Menschen schauen neugierig und grüssen scheu. Wir winken freundlich zurück und ernten ausnahmslos herzliches Lachen und frenetisches Zurückwinken, sofort fühlen wir uns wohl.
Entlang einfacher Strohhüttendörfer folgen wir immer dem Fluss, bis wir eine Möglichkeit finden, ans Ufer runter zu fahren. Eine Gruppe Frauen nähert sich kichernd, alle gehen sie in stolzer Haltung und tragen ein grosses Becken mit Geschirr auf dem Kopf. Ich bin jedes Mal voller Bewunderung, wenn ich solche – für sie alltäglichen - „Kunststücke“ sehe. Ich schaffe es ja nicht mal, mich richtig aufrecht zu halten, geschweige denn kiloschwere Dinge auf meinem Kopf zu balancieren. Wohin man in Afrika auch blickt, alles wird auf dem Kopf getragen von Einkaufstüten, Früchteschalen, Brennholz, Werkzeug bis hin sogar zur Handtasche!
Eine der Frauen scheint meine Gedanken zu lesen und fordert mich auf, es auch einmal zu versuchen. Natürlich gelingt es nicht, doch die Frauen haben Spass an meiner bemitleidenswerten Vorstellung und ich nehme mir vor, dies täglich zu üben!
Bei Sioma überqueren wir den Zambezi über eine neue Brücke. Der ehemalige Fähranleger wenige Kilometer weiter bietet sich gleich als Übernachtungsplatz an. Natürlich sind wir nicht alleine. Fischer legen mit ihren Mokoros am Ufer an, die Männer des nahen Dorfes kommen um zu sehen wer wir sind und was wir hier tun und natürlich viele neugierige Kinder. Aus alten PET-Flaschen haben sie Spielzeug gebastelt, welches sie für die Kamera ganz stolz präsentieren. Erst als die Dämmerung einsetzt, kehrt Ruhe ein und wir geniessen nach einem leckeren Lomo Saltado den Sonnenuntergang über dem Zambezi, sehen die Krokodile langsam vorbeiziehen und hören den Hippos bei ihrem abendlichen Konzert zu. Was für ein schöner erster Tag in Zambia.
...fahren wir westwärts. Es hat kaum Autos auf der Strasse und die Sicht auf den Fluss mit seinen Sandbänken und Inseln ist wunderschön. Die vorbeigehenden Menschen schauen neugierig und grüssen scheu. Wir winken freundlich zurück und ernten ausnahmslos herzliches Lachen und frenetisches Zurückwinken, sofort fühlen wir uns wohl.
Entlang einfacher Strohhüttendörfer folgen wir immer dem Fluss, bis wir eine Möglichkeit finden, ans Ufer runter zu fahren. Eine Gruppe Frauen nähert sich kichernd, alle gehen sie in stolzer Haltung und tragen ein grosses Becken mit Geschirr auf dem Kopf. Ich bin jedes Mal voller Bewunderung, wenn ich solche – für sie alltäglichen - „Kunststücke“ sehe. Ich schaffe es ja nicht mal, mich richtig aufrecht zu halten, geschweige denn kiloschwere Dinge auf meinem Kopf zu balancieren. Wohin man in Afrika auch blickt, alles wird auf dem Kopf getragen von Einkaufstüten, Früchteschalen, Brennholz, Werkzeug bis hin sogar zur Handtasche!
Eine der Frauen scheint meine Gedanken zu lesen und fordert mich auf, es auch einmal zu versuchen. Natürlich gelingt es nicht, doch die Frauen haben Spass an meiner bemitleidenswerten Vorstellung und ich nehme mir vor, dies täglich zu üben!
Bei Sioma überqueren wir den Zambezi über eine neue Brücke. Der ehemalige Fähranleger wenige Kilometer weiter bietet sich gleich als Übernachtungsplatz an. Natürlich sind wir nicht alleine. Fischer legen mit ihren Mokoros am Ufer an, die Männer des nahen Dorfes kommen um zu sehen wer wir sind und was wir hier tun und natürlich viele neugierige Kinder. Aus alten PET-Flaschen haben sie Spielzeug gebastelt, welches sie für die Kamera ganz stolz präsentieren. Erst als die Dämmerung einsetzt, kehrt Ruhe ein und wir geniessen nach einem leckeren Lomo Saltado den Sonnenuntergang über dem Zambezi, sehen die Krokodile langsam vorbeiziehen und hören den Hippos bei ihrem abendlichen Konzert zu. Was für ein schöner erster Tag in Zambia.
Spannender Tag in Mongu
Wir werden von einem feuerroten Sonnenaufgang geweckt wie es ihn so nur in Afrika gibt. Wir folgen weiter dem Zambezi bis zur Kleinstadt Senanga. Wir schauen uns auf dem Markt um und ich stöbere in einem Haushaltwarenladen. Überall werden wir neugierig beäugt und freundlichst begrüsst. Hier abseits der Hauptroute scheinen nicht oft Touristen – oder Weisse generell – vorbeizukommen und wir fühlen uns fast schon ein bisschen wie Stars.
Mongu ist die grösste Stadt hier im Westen und besitzt einen grossen Supermarkt. Ich möchte ein paar Kleinigkeiten holen und bin völlig verwirrt, den Laden in Weihnachtsdekoration mit Weihnachtsbeschallung vorzufinden. Klar, bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ist bei uns bisher noch keine Weihnachtsstimmung aufgekommen.
Tico steht gut auf dem bewachten Parkplatz so schlendern wir etwas in der Stadt herum. Wir geraten in eine Art Festlichkeit und erfahren, dass es sich um eine Gesundheitsveranstaltung handelt. Viele hohe Würdenträger von Staat und internationalen Hilfswerken sind zu Gast, offenbar wird sogar der Präsident noch im Rahmen seiner Wahlkampftournee erwartet. Wir sehen eine Weile den traditionellen Tänzen und Gesängen zu und schlendern danach durch den Ausstellerbereich. Natürlich geht es hauptsächlich um HIV/AIDS, Zambia gehört leider zu den Ländern mit der höchsten AIDS-Rate Afrikas. In einem Zelt kann man sich kostenlos auf HIV testen lassen, im nächsten erfährt man das Resultat und erhält gleich eine Beratung. Für uns völlig unverständlich ist der Mangel an Privatsphäre, alle Zelte sind offen. Es scheint, dass die Krankheit hier längst nicht so stigmatisiert wird wie bei uns, das Thema ist allgegenwärtig und in nahezu jeder Familie sind Betroffene zu finden.
Als Weisse fallen wir natürlich auf und wir werden überall eingeladen, näher zu treten. Tapfer lass ich mir in einem Zelt den Blutzucker messen. Die Krankenschwester ist derart nervös, dass sie zitternd daneben sticht, ich kanns ihr nicht verdenken und helfe ein wenig nach ;-)
Natürlich will ich mir auch die bereitgestellte Ambulanz ansehen. Herzlich werde ich eingeladen einzutreten, aber ich müsse mich vorbei quetschen, die Hecktür klemme und lasse sich nur einen Spalt öffnen (?!). Das geht natürlich gar nicht, wie wollen die denn so Patienten einladen? Kurzerhand repariert Dani die verhakte Tür und ich darf mir das Prachtstück von innen ansehen. Stolz präsentiert die Sanitäterin alle Geräte, vom gar nicht mal so alten Überwachungsmonitor/Defibrillation bis zum Baby-Brutkasten. Sie erklärt mir sogar, wie die verschiedenen Bergungsmaterialien einzusetzen sind, ich bin beeindruckt!
Etwas komplizierter ist dann der Kauf einer SIM-Karte von Airtel, doch auch hier werden wir freundlichst beraten und eine Stunde später rattern bereits die ersten Whatsapps rein :-)
Wir werden von einem feuerroten Sonnenaufgang geweckt wie es ihn so nur in Afrika gibt. Wir folgen weiter dem Zambezi bis zur Kleinstadt Senanga. Wir schauen uns auf dem Markt um und ich stöbere in einem Haushaltwarenladen. Überall werden wir neugierig beäugt und freundlichst begrüsst. Hier abseits der Hauptroute scheinen nicht oft Touristen – oder Weisse generell – vorbeizukommen und wir fühlen uns fast schon ein bisschen wie Stars.
Mongu ist die grösste Stadt hier im Westen und besitzt einen grossen Supermarkt. Ich möchte ein paar Kleinigkeiten holen und bin völlig verwirrt, den Laden in Weihnachtsdekoration mit Weihnachtsbeschallung vorzufinden. Klar, bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ist bei uns bisher noch keine Weihnachtsstimmung aufgekommen.
Tico steht gut auf dem bewachten Parkplatz so schlendern wir etwas in der Stadt herum. Wir geraten in eine Art Festlichkeit und erfahren, dass es sich um eine Gesundheitsveranstaltung handelt. Viele hohe Würdenträger von Staat und internationalen Hilfswerken sind zu Gast, offenbar wird sogar der Präsident noch im Rahmen seiner Wahlkampftournee erwartet. Wir sehen eine Weile den traditionellen Tänzen und Gesängen zu und schlendern danach durch den Ausstellerbereich. Natürlich geht es hauptsächlich um HIV/AIDS, Zambia gehört leider zu den Ländern mit der höchsten AIDS-Rate Afrikas. In einem Zelt kann man sich kostenlos auf HIV testen lassen, im nächsten erfährt man das Resultat und erhält gleich eine Beratung. Für uns völlig unverständlich ist der Mangel an Privatsphäre, alle Zelte sind offen. Es scheint, dass die Krankheit hier längst nicht so stigmatisiert wird wie bei uns, das Thema ist allgegenwärtig und in nahezu jeder Familie sind Betroffene zu finden.
Als Weisse fallen wir natürlich auf und wir werden überall eingeladen, näher zu treten. Tapfer lass ich mir in einem Zelt den Blutzucker messen. Die Krankenschwester ist derart nervös, dass sie zitternd daneben sticht, ich kanns ihr nicht verdenken und helfe ein wenig nach ;-)
Natürlich will ich mir auch die bereitgestellte Ambulanz ansehen. Herzlich werde ich eingeladen einzutreten, aber ich müsse mich vorbei quetschen, die Hecktür klemme und lasse sich nur einen Spalt öffnen (?!). Das geht natürlich gar nicht, wie wollen die denn so Patienten einladen? Kurzerhand repariert Dani die verhakte Tür und ich darf mir das Prachtstück von innen ansehen. Stolz präsentiert die Sanitäterin alle Geräte, vom gar nicht mal so alten Überwachungsmonitor/Defibrillation bis zum Baby-Brutkasten. Sie erklärt mir sogar, wie die verschiedenen Bergungsmaterialien einzusetzen sind, ich bin beeindruckt!
Etwas komplizierter ist dann der Kauf einer SIM-Karte von Airtel, doch auch hier werden wir freundlichst beraten und eine Stunde später rattern bereits die ersten Whatsapps rein :-)
Abstecher in die Wetlands
Der Westen Zambias besteht vorwiegend aus Sumpflandschaft und viele Gebiete sind in der Regenzeit völlig abgeschnitten. Jetzt zu Ende der Trockenzeit sind die Flüsse niedrig und auch die sandigen Pisten sind mit einem Allrad gut befahrbar. Der ersten Rivercrossing erwartet uns bereits hinter einem Dorf, wo die Teerstrasse in einen tiefsandigen Strand übergeht, uiih... Viele Menschen baden und waschen im Fluss und wir sind bereits die Attraktion, alle Augen sind auf uns gerichtet, es gibt kein Zurück! Diskret lassen wir etwas Luft ab und verstellen die vorderen Radnaben und Tico meistert die Durchfahrt problemlos, gefolgt von begeistertem Winken und Johlen seitens der Zuschauer.
Die Landschaft ist topfeben und unglaublich grün. Das Gras spriesst, es wachsen Palmen, Bananenstauden und Mangobäume. Um jeden der riesigen, schattenspendenden Bäume sind Strohhütten gruppiert, die reifen Mangos hängen schwer und prall an den Ästen, wir kommen scheinbar gerade richtig zur Erntezeit! Hier sind die Menschen noch scheuer, winken uns aber trotzdem alle fröhlich zu. Kinder hats überall in Scharen, doch es ist gar nicht so einfach sie vor die Linse zu kriegen, kaum steigen wir aus, rennen sie in alle Richtungen wie Antilopen in einem Nationalpark. Es braucht etwas Geduld, doch schliesslich sind sie alle begeistert, wenn wir ihnen die Fotos zeigen – dann ist auch die Scheu wie weggeblasen. Die Menschen leben hier sehr einfach, ein paar Strohhütten, Feuerstellen am Boden, gekocht wird mit Holzkohle, die man überall entlang der Strasse kaufen kann, entsprechend wenig Bäume gibts meist auch. Nicht jedes Dorf hat einen Brunnen, das Wasser wird häufig von weit her getragen, auf dem Kopf versteht sich.
Einen Schlafplatz zu finden ist eine andere Geschichte. Überall stehen Hütten und es führen kaum Wege von der Hauptpiste ab. Schliesslich finden wir eine sandige Fahrspur und verstecken uns hinter ein paar Palmen. Es dauert keine Stunde bis wir von ein paar Jungs entdeckt werden, die den nahen Mangobaum plündern wollen. Kurze Zeit später kommt die Dorfdelegation in Form von ungefähr sieben Männern. Der älteste, adrett in einem abgetragenen Jackett gekleidet, begrüsst uns förmlich auf englisch, und nach einem freundlichen Smalltalk wird uns geschlossen gestattet, die Nacht hier zu verbringen. Es folgt ein umständliches Händeschütteln mit allen Anwesenden, der Austausch bester Wünsche und schon zieht die Delegation wieder von dannen. Wir bleiben gerührt zurück, solche Begegnungen mit den Einheimischen geniessen wir ungemein.
Der Westen Zambias besteht vorwiegend aus Sumpflandschaft und viele Gebiete sind in der Regenzeit völlig abgeschnitten. Jetzt zu Ende der Trockenzeit sind die Flüsse niedrig und auch die sandigen Pisten sind mit einem Allrad gut befahrbar. Der ersten Rivercrossing erwartet uns bereits hinter einem Dorf, wo die Teerstrasse in einen tiefsandigen Strand übergeht, uiih... Viele Menschen baden und waschen im Fluss und wir sind bereits die Attraktion, alle Augen sind auf uns gerichtet, es gibt kein Zurück! Diskret lassen wir etwas Luft ab und verstellen die vorderen Radnaben und Tico meistert die Durchfahrt problemlos, gefolgt von begeistertem Winken und Johlen seitens der Zuschauer.
Die Landschaft ist topfeben und unglaublich grün. Das Gras spriesst, es wachsen Palmen, Bananenstauden und Mangobäume. Um jeden der riesigen, schattenspendenden Bäume sind Strohhütten gruppiert, die reifen Mangos hängen schwer und prall an den Ästen, wir kommen scheinbar gerade richtig zur Erntezeit! Hier sind die Menschen noch scheuer, winken uns aber trotzdem alle fröhlich zu. Kinder hats überall in Scharen, doch es ist gar nicht so einfach sie vor die Linse zu kriegen, kaum steigen wir aus, rennen sie in alle Richtungen wie Antilopen in einem Nationalpark. Es braucht etwas Geduld, doch schliesslich sind sie alle begeistert, wenn wir ihnen die Fotos zeigen – dann ist auch die Scheu wie weggeblasen. Die Menschen leben hier sehr einfach, ein paar Strohhütten, Feuerstellen am Boden, gekocht wird mit Holzkohle, die man überall entlang der Strasse kaufen kann, entsprechend wenig Bäume gibts meist auch. Nicht jedes Dorf hat einen Brunnen, das Wasser wird häufig von weit her getragen, auf dem Kopf versteht sich.
Einen Schlafplatz zu finden ist eine andere Geschichte. Überall stehen Hütten und es führen kaum Wege von der Hauptpiste ab. Schliesslich finden wir eine sandige Fahrspur und verstecken uns hinter ein paar Palmen. Es dauert keine Stunde bis wir von ein paar Jungs entdeckt werden, die den nahen Mangobaum plündern wollen. Kurze Zeit später kommt die Dorfdelegation in Form von ungefähr sieben Männern. Der älteste, adrett in einem abgetragenen Jackett gekleidet, begrüsst uns förmlich auf englisch, und nach einem freundlichen Smalltalk wird uns geschlossen gestattet, die Nacht hier zu verbringen. Es folgt ein umständliches Händeschütteln mit allen Anwesenden, der Austausch bester Wünsche und schon zieht die Delegation wieder von dannen. Wir bleiben gerührt zurück, solche Begegnungen mit den Einheimischen geniessen wir ungemein.
Schöne und weniger schöne Tierbegegnungen im Kafue Nationalpark
Bei Lukulu verlassen wir den Zambezi endgültig und wenden uns nach Osten. Die Piste ist schlecht und zeugt von vielen Tragödien der Regenzeit. Bisher hatten wir noch Glück, doch die Wolken werden täglich dichter, wann kommt wohl der Regen?
Nur langsam kommen wir voran, es gibt auch soo viel zu sehen entlang des Weges. Frauen tragen riesige Schilfkörbe auf ihren Köpfen, die sie wohl auf dem Markt verkaufen, genau wie der grosse Kübel mit Honig, den ein alter Mann sorgsam auf seinem Fahrrad befestigt hat.
Wir passieren den Kafue Nationalpark auf der Transitroad, dabei sehen wir Büffel, verschiedene Antilopen und eine Elefantenherde, die gemütlich die Strasse kreuzt. Wir steuern einen Platz am Kafue River an und kämpfen uns hierfür durch schwer durchdringbares Buschland. Immer häufiger werden wir von grossen Fliegen attackiert, die gegen die Scheiben fliegen. Nach einer Pinkelpause haben wir einige der Insekten im Auto und können sie genauer studieren. Sie sind ungeheuer flink und kaum tot zu kriegen und Google bringt schliesslich die Erkenntnis, es sind Tsetsefliegen! Voller Panik versuchen wir die Fliegen zu erschlagen, denn sie sind die Überträger der gefährlichen Schlafkrankheit, an welcher in Afrika noch immer viele Menschen erkranken und ohne entsprechende Behandlung auch sterben. Darauf haben wir nun gar keinen Bock und geben alles. Durch ihren Chitinpanzer sind sie sehr schwer zu erschlagen und Dani handelt sich beim Versuch einen weiteren Riss in unserer Frontscheibe ein, na toll!
Wir müssen definitiv weg von hier und so kämpfen wir uns den mühsamen Weg wieder zurück auf die Strasse. Doch auch 20 km weiter ist die Gegend noch Tsetse verseucht und es ist schon spät. Als ob es in Zambia nicht schon schwer genug wäre einen Schlafplatz zu finden, haben wir jetzt auch noch mit diesem Problem zu kämpfen. Schlussendlich stellen wir uns auf einen Waldweg, schwitzen im verschlossenen Auto und beobachten die Fliegen draussen, die verbissen einen Weg nach drinnen suchen. Erst als es dunkel wird, lassen die Attacken nach und wir wagen uns nach draussen, was für ein Mist, geht das nun so weiter? Abends recherchieren wir noch etwas und finden heraus, dass die meisten Nationalparks in dieser Region Tsetse verseucht sind. Aus diesem Grund sind die Parks häufig auch entstanden: aufgrund der Plage wurden diese Regionen von den Menschen gemieden und die Natur inklusive der Tierwelt konnte sich ungehindert ausbreiten. Gut zu wissen, da die Nationalparks in Zambia sowiso unverhältnissmässig teuer sind, können wir sie nun guten Gewissens meiden, zumal es auch nichts zu sehen gibt, was wir in Botswana nicht schon gesehen hätten.
Bei Lukulu verlassen wir den Zambezi endgültig und wenden uns nach Osten. Die Piste ist schlecht und zeugt von vielen Tragödien der Regenzeit. Bisher hatten wir noch Glück, doch die Wolken werden täglich dichter, wann kommt wohl der Regen?
Nur langsam kommen wir voran, es gibt auch soo viel zu sehen entlang des Weges. Frauen tragen riesige Schilfkörbe auf ihren Köpfen, die sie wohl auf dem Markt verkaufen, genau wie der grosse Kübel mit Honig, den ein alter Mann sorgsam auf seinem Fahrrad befestigt hat.
Wir passieren den Kafue Nationalpark auf der Transitroad, dabei sehen wir Büffel, verschiedene Antilopen und eine Elefantenherde, die gemütlich die Strasse kreuzt. Wir steuern einen Platz am Kafue River an und kämpfen uns hierfür durch schwer durchdringbares Buschland. Immer häufiger werden wir von grossen Fliegen attackiert, die gegen die Scheiben fliegen. Nach einer Pinkelpause haben wir einige der Insekten im Auto und können sie genauer studieren. Sie sind ungeheuer flink und kaum tot zu kriegen und Google bringt schliesslich die Erkenntnis, es sind Tsetsefliegen! Voller Panik versuchen wir die Fliegen zu erschlagen, denn sie sind die Überträger der gefährlichen Schlafkrankheit, an welcher in Afrika noch immer viele Menschen erkranken und ohne entsprechende Behandlung auch sterben. Darauf haben wir nun gar keinen Bock und geben alles. Durch ihren Chitinpanzer sind sie sehr schwer zu erschlagen und Dani handelt sich beim Versuch einen weiteren Riss in unserer Frontscheibe ein, na toll!
Wir müssen definitiv weg von hier und so kämpfen wir uns den mühsamen Weg wieder zurück auf die Strasse. Doch auch 20 km weiter ist die Gegend noch Tsetse verseucht und es ist schon spät. Als ob es in Zambia nicht schon schwer genug wäre einen Schlafplatz zu finden, haben wir jetzt auch noch mit diesem Problem zu kämpfen. Schlussendlich stellen wir uns auf einen Waldweg, schwitzen im verschlossenen Auto und beobachten die Fliegen draussen, die verbissen einen Weg nach drinnen suchen. Erst als es dunkel wird, lassen die Attacken nach und wir wagen uns nach draussen, was für ein Mist, geht das nun so weiter? Abends recherchieren wir noch etwas und finden heraus, dass die meisten Nationalparks in dieser Region Tsetse verseucht sind. Aus diesem Grund sind die Parks häufig auch entstanden: aufgrund der Plage wurden diese Regionen von den Menschen gemieden und die Natur inklusive der Tierwelt konnte sich ungehindert ausbreiten. Gut zu wissen, da die Nationalparks in Zambia sowiso unverhältnissmässig teuer sind, können wir sie nun guten Gewissens meiden, zumal es auch nichts zu sehen gibt, was wir in Botswana nicht schon gesehen hätten.
In der Hauptstadt
Am nächsten Morgen stehen wir in aller Frühe auf und packen rasch zusammen denn schon sind die ersten Fliegen wach. Wir fahren die erste Stunde mit geschlossenen Fenstern bis wir die Gegend verlassen haben. Die Strasse wird immer besser und auch der Verkehr nimmt zu. Eigentlich sind grosse Städte ja nicht so unser Ding, doch wir müssen in der Hauptstadt Lusaka das Visum für Malawi organisieren. Leider ist heute Sonntag und somit alle Behörden geschlossen, es gibt also keinen Grund, bereits heute in die Stadt zu fahren. Wir kämpfen wir uns durchs Verkehrschaos einmal quer durch die Stadt und steuern eine Lodge 20 km ausserhalb an. Hier haben wir einen grosszügigen Campingplatz ganz für uns alleine, die Duschen sind herrlich und die Bar gemütlich. Im sehr instabilen Internet versuchen wir den Standort der Botschaft von Malawi herauszufinden und enden mit drei verschiedenen Adressen in allen Ecken der Stadt, das kann ja heiter werden.
In der Nacht hats herrlich abgekühlt und erstmals auch ein paar Tropfen geregnet, doch am nächsten Morgen sind wir bereits wieder von blaustem Himmel umgeben. Der Verkehr ist noch schlimmer als gestern und auf dem Weg durch die Stadt ist vollste Konzentration geboten. Die erste Adresse führt uns zu einem baufälligen Wohnblock in übelster Gegend, nein hier ist die Botschaft bestimmt nicht. Die zweite Adresse liegt im edlen Botschaftsviertel. Wir finden das Anwesen und sogar ein verblasstes Schild, doch die Anlage scheint verwaist. An der dritten Adresse befindet sich ein Einkaufscenter, keine Botschaft weit und breit und einer der Sicherheitsleute meint, die wären schon seit drei Jahren nicht mehr hier, hmm, was nun? Dani findet im Internet eine Telefonnummer und nach mehrmaligem Versuchen und hartnäckigem Läutenlassen nimmt auch jemand ab. Die Dame will uns die richtige Adresse geben, doch just in diesem Moment ist unser Handy-Guthaben erschöpft, was für ein Timing. Also muss ich erst in der Gegend rumrennen und einen mobilen Airtel-Verkäufer finden, der mir neues Prepaid-Guthaben verkauft. Diese „Rubbellose“ für 20 Rappen das Stück müssen dann einzeln aufs Handy geladen werden, bis dann bei entsprechendem Guthaben ein Gesprächs- oder Datenpaket gekauft werden kann. Wieder müssen wir lange probieren, bis die Dame endlich abnimmt und uns die Adresse geben kann. Es ist die vom Botschaftsviertel, aha... Wir fahren nochmal hin und tatsächlich sitzt jetzt ein Wachmann im Häuschen, wir waren wohl einfach zu früh, vor 09.00 Uhr geht hier gar nichts. Lange Rede kurzer Sinn, nach vielen Formularen ausfüllen und um 200 US$ (!) ärmer, meint die Dame, wir können unsere Pässe in 3 – 5 Tagen wieder abholen. Wir sehen sie entsetzt an, nein, so lange wollen wir auf keinen Fall in der hektischen und stickigen Stadt bleiben! Nach etwas Jammern und erklären, dass wir eigentlich am Ende unseres Urlaubs wären und unbedingt noch Malawi sehen wollen hat sie Erbarmen und verspricht uns die Visa auf morgen früh – prima, geht doch!
Es ist erst Mittag und wir sind bereits erschöpft vom Tagwerk, solche anstrengenden Stadttage sind wir einfach nicht mehr gewöhnt ;-) Wir checken im Wanderers Backpackers mitten in der Stadt ein und sind erstaunt, an was für einen schönen Ort wir hier geraten sind, eine grüne Oase inmitten der lauten, stinkenden Stadt. Wir sind die einzigen Camper und können uns entsprechend ausbreiten, sogar die Hängematte passt zwischen die grossen, schattenspendenden Bäume, herrlich! Auch hier sind die Nasszellen piccobello und das Internet läuft, so dass ich die Gunst der Stunde nutze und die Webseite wieder mal à jour bringen kann. Daneben plaudern wir mit Leuten aus aller Welt, ist schon mal spannend mit Reisenden in Kontakt zu kommen, die nicht mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sind sondern mit dem Rucksack, so wie wir früher.
Am nächsten Morgen bekommen wir wie versprochen die Pässe mit den Visa zurück, und da es in Lusaka sonst nichts gibt, was uns reizen würde anzuschauen, sind wir auch schon bald wieder auf der Hauptstrasse raus aus der Stadt.
Am nächsten Morgen stehen wir in aller Frühe auf und packen rasch zusammen denn schon sind die ersten Fliegen wach. Wir fahren die erste Stunde mit geschlossenen Fenstern bis wir die Gegend verlassen haben. Die Strasse wird immer besser und auch der Verkehr nimmt zu. Eigentlich sind grosse Städte ja nicht so unser Ding, doch wir müssen in der Hauptstadt Lusaka das Visum für Malawi organisieren. Leider ist heute Sonntag und somit alle Behörden geschlossen, es gibt also keinen Grund, bereits heute in die Stadt zu fahren. Wir kämpfen wir uns durchs Verkehrschaos einmal quer durch die Stadt und steuern eine Lodge 20 km ausserhalb an. Hier haben wir einen grosszügigen Campingplatz ganz für uns alleine, die Duschen sind herrlich und die Bar gemütlich. Im sehr instabilen Internet versuchen wir den Standort der Botschaft von Malawi herauszufinden und enden mit drei verschiedenen Adressen in allen Ecken der Stadt, das kann ja heiter werden.
In der Nacht hats herrlich abgekühlt und erstmals auch ein paar Tropfen geregnet, doch am nächsten Morgen sind wir bereits wieder von blaustem Himmel umgeben. Der Verkehr ist noch schlimmer als gestern und auf dem Weg durch die Stadt ist vollste Konzentration geboten. Die erste Adresse führt uns zu einem baufälligen Wohnblock in übelster Gegend, nein hier ist die Botschaft bestimmt nicht. Die zweite Adresse liegt im edlen Botschaftsviertel. Wir finden das Anwesen und sogar ein verblasstes Schild, doch die Anlage scheint verwaist. An der dritten Adresse befindet sich ein Einkaufscenter, keine Botschaft weit und breit und einer der Sicherheitsleute meint, die wären schon seit drei Jahren nicht mehr hier, hmm, was nun? Dani findet im Internet eine Telefonnummer und nach mehrmaligem Versuchen und hartnäckigem Läutenlassen nimmt auch jemand ab. Die Dame will uns die richtige Adresse geben, doch just in diesem Moment ist unser Handy-Guthaben erschöpft, was für ein Timing. Also muss ich erst in der Gegend rumrennen und einen mobilen Airtel-Verkäufer finden, der mir neues Prepaid-Guthaben verkauft. Diese „Rubbellose“ für 20 Rappen das Stück müssen dann einzeln aufs Handy geladen werden, bis dann bei entsprechendem Guthaben ein Gesprächs- oder Datenpaket gekauft werden kann. Wieder müssen wir lange probieren, bis die Dame endlich abnimmt und uns die Adresse geben kann. Es ist die vom Botschaftsviertel, aha... Wir fahren nochmal hin und tatsächlich sitzt jetzt ein Wachmann im Häuschen, wir waren wohl einfach zu früh, vor 09.00 Uhr geht hier gar nichts. Lange Rede kurzer Sinn, nach vielen Formularen ausfüllen und um 200 US$ (!) ärmer, meint die Dame, wir können unsere Pässe in 3 – 5 Tagen wieder abholen. Wir sehen sie entsetzt an, nein, so lange wollen wir auf keinen Fall in der hektischen und stickigen Stadt bleiben! Nach etwas Jammern und erklären, dass wir eigentlich am Ende unseres Urlaubs wären und unbedingt noch Malawi sehen wollen hat sie Erbarmen und verspricht uns die Visa auf morgen früh – prima, geht doch!
Es ist erst Mittag und wir sind bereits erschöpft vom Tagwerk, solche anstrengenden Stadttage sind wir einfach nicht mehr gewöhnt ;-) Wir checken im Wanderers Backpackers mitten in der Stadt ein und sind erstaunt, an was für einen schönen Ort wir hier geraten sind, eine grüne Oase inmitten der lauten, stinkenden Stadt. Wir sind die einzigen Camper und können uns entsprechend ausbreiten, sogar die Hängematte passt zwischen die grossen, schattenspendenden Bäume, herrlich! Auch hier sind die Nasszellen piccobello und das Internet läuft, so dass ich die Gunst der Stunde nutze und die Webseite wieder mal à jour bringen kann. Daneben plaudern wir mit Leuten aus aller Welt, ist schon mal spannend mit Reisenden in Kontakt zu kommen, die nicht mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sind sondern mit dem Rucksack, so wie wir früher.
Am nächsten Morgen bekommen wir wie versprochen die Pässe mit den Visa zurück, und da es in Lusaka sonst nichts gibt, was uns reizen würde anzuschauen, sind wir auch schon bald wieder auf der Hauptstrasse raus aus der Stadt.
Auf in den Norden
Auf der Great North Road hats viel Verkehr, unzählige LWKs bringen das Kupfer aus dem Copperbelt (Kupfergürtel) - oben an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo - runter in den Süden. Das Kupfer aus dem Copperbelt ist Zambias grösste Einnahmequelle. Das meiste Kupfer geht mit der Bahn zum Hafen nach Daressalam in Tanzania, ein kleiner Teil kommt eben per LKW über die Strasse. Die LKWs sind so schwer mit Kupferplatten beladen, dass der Strassenbelag auf der Richtung nach Süden schon richtig eingedrückt ist. Hier gibts immer einen Grund für Stau, Polizeikontrollen und Mautstellen ohne Ende. Wenigstens müssen wir hier nicht auch noch bezahlen, mit der Quittung vom Strassenverkehrsamt bei der Einreise haben wir jeweils freie Fahrt. Wir fahren schon seit längerem gemütlich hinter einem Minibus her, als uns plötzlich die Polizei rauswinkt. Erstaunt sehen wir uns an, was haben wir bloss falsch gemacht? Der Beamte zeigt uns die Radarpistole, wir seien 74 km/h statt der erlaubten 60 km/h gefahren. Wir haben keine 60er Tafel gesehen, von dem her könnte das schon stimmen, allerdings hat er den Minibus nicht rausgewunken und die Aufnahme von uns kann er uns auch nicht zeigen. Wir könnten Rekurs einlegen und dann würden die Aufnahmen ausgewertet, wers glaubt. Wir müssen zum Polizeiauto, in welchem zwei strenge Beamtinnen sitzen, die eine füllt bereits den Strafzettel aus. Die Dame lässt nicht mit sich spassen und gebietet Dani, sich auf den bereitgestellten Plastikhocker zu setzen wie ein Schuljunge. Sie verlangt 300 Kwacha für unser Vergehen, ungefähr 30 CHF. Alles sieht eigentlich ordentlich und professionell aus, trotzdem diskutieren wir uns fast um Kopf und Kragen, dabei reiten wir uns irgendwie immer tiefer hinein. Die Beamtin hat auf alles eine Antwort und dreht uns die Worte im Mund herum, es ist zum Verzweifeln. Bevor es eskaliert und Dani sich noch eine zusätzliche Busse einfängt, geben wir uns geschlagen und ich laufe zum Auto, um das Geld zu holen. Noch während ich die Noten abzähle, kommt Dani gelaufen und meint, steig ein, wir können gehen. Ich blicke ihn stirnrunzelnd an, was ist jetzt los? Beim Fahren erklärt mir Dani, kaum sei ich weg gewesen, hätte sie eine andere Seite gezeigt und Erbarmen gehabt mit dem „ahnungslosen Tourist“ den Dani gegeben hat. Schlussendlich hat sie Dani mit einer Verwarnung davon geschickt, ich kann es kaum glauben. Keine Ahnung wie er das fertiggebracht hat aber Hauptsache, wir sind noch einmal davon gekommen. Auf diesen Schreck hin passen wir natürlich besser auf und verlassen uns nicht auf die Einheimischen, die wahrscheinlich nie „geblitztdings“ werden da bei den meisten vermutlich eh nix zu holen ist.
Wieder haben wir Glück auf der Schlafplatzsuche und finden einen schönen Platz unter grossen Bäumen hinter einer Kiesgrube. Natürlich sind wir auch hier nicht lange alleine und nach einer Weile kommt die obligate Dorfdelegation um unseren Schlafplatz abzusegnen.
Kaum haben wir das Grenzgebiet zum Kongo hinter uns, verlassen wir die mühsame Hauptstrasse. Hier ist es gemütlich zu fahren und wieder gibt es viel zu kaufen entlang der Strasse. Neben Wassermelonen, Tomaten, Zwiebeln und Mangos gibt es riesige, tellergrosse Pilze zu kaufen, die von kleinen Kinderhänden schon von weitem hoch in die Luft gehoben werden. Natürlich kaufen wir einen solchen (für nur 10 Rappen!), denn von diesen Pilzen hat uns Jardus auf der Kayaktour bereits vorgeschwärmt. Die Termitomyces titanicus wachsen ausschliesslich auf Termitenhügeln und gehören zu den grössten Pilzen der Welt. Auf der Weiterfahrt überlegen wir uns, wie wir das Riesending zubereiten sollen und da er sowiso nicht in unseren Kühlschrank passt, beschliessen wir, zu Mittag ein feines Pilzragout mit Speck, Zwiebeln und Rahm zu kochen. Es wird sogar ganz köstlich und wir freuen uns über die unerwartete Abwechslung im Speiseplan.
Mittlerweile fahren wir durch die Bangweulu Wetlands, einem riesigen Sumpfgebiet in einer topfebenen Landschaft. Die Menschen leben entlang der Strasse und bieten kleine getrocknete Fische feil, die sie hier aus dem Sumpf ziehen. Für heute ist unsere kulinarische Abenteuerlust allerdings gestillt und wir fahren winkend vorbei. In Samfya machen wir den Abstecher zum Lake Bangweulu, wo wir eigentlich campen wollen. Der Strand ist wunderschön, doch der Campingplatz ist derart heruntergewirtschaftet und zerfallen, dass wir hier keine Sekunde länger als nötig verweilen wollen. Wir fahren zurück und entdecken auf der Anhöhe einen schönen Platz mit Aussicht, der zu einem alten Fabrikgelände zu gehören scheint. Wir fragen die nette Familie, die im einzigen Gebäude hier wohnt um Erlaubnis, und sie freuen sich sehr, dass wir hier campen wollen. Eigentlich wäre es wirklich schön hier, doch der „Gemeindepräsident“, bei welchem wir später noch vorsprechen müssen, weil wir auf öffentlichem Gebiet stehen würden, ist derart kompliziert und auf Profit aus, dass wir am nächsten Morgen bereits früh das Weite suchen. Schade, die junge Familie hatte sich schon so gefreut, mit uns noch etwas zu plaudern aber wir wollen keine weiteren Diskussionen oder Ärger mit der Gemeinde provozieren.
In der Provinzhauptstadt Mansa finden wir einen neuen, grossen Supermarkt. Überall hats Menschen und Autos, was ist denn heute los? Black Friday ist los, das gibts hier also auch, wird schon nicht so schlimm sein... Es ist, und ich komm kaum mehr aus dem Laden raus. Es herrscht ein derartiges Gedränge, dass ich meinen Einkaufskorb über dem Kopf halten muss, während mich die Leute ringsum schubsen und mir ihre Einkaufswagen gegen die Knöchel rammen, das ist ja schlimmer als der „Morgestraich“ an der Basler Fasnacht! Ich kämpfe mich mit meinen wenigen Sachen bis zur Kasse vor und staune, was die Leute so einkaufen, 50 kg Säcke Zwiebeln und Kartoffeln, Cornflakes im 10er Pack und 5 kg weise Hackfleisch, das muss sich wohl lohnen...
In Mansa endet die Teerstrasse und es geht auf einer gepressten Erdpiste weiter. Besorgt schau ich hoch in den Himmel, der seine Schleusen jederzeit öffnen könnte, dann wirds lustig mit den tiefen Gräben auf beiden Seiten der Piste. Wir fahren den Abstecher zu den Lumangwe Falls. Ja genau, eigentlich wollten wir wirklich keine Umwege für Wasserfällen mehr machen aber der Norden Zambias ist bekannt für seine rauschenden Wassermassen und wir wollen ja die Highlights auch nicht ignorieren. Wir erwarten gar nichts - und sind überwältigt! Inmitten dichtem Dschungel stürzen sich die Wassermassen über eine Länge von gut 100 Meter dramatisch in die Tiefe. Obwohl nur 30 Meter tief, beeindruckt uns dieser Wasserfall weitaus mehr als die Victoria Falls. Lange beobachten wir die Naturgewalt von verschiedenen Viewpoints aus und werden dabei klitschnass von der Gischt, einfach toll! Tja, so ist das eben mit den Erwartungen, wie oft hat sich das auf unserer Reise schon bestätigt.
Der weitere Weg bis zur nächsten Stadt Mporokoso ist übel. Vom letzten Regen noch aufgeweicht und schmierig, mit riesigen Potholes und seitlich gegen die tiefen Gräben hin stark abschüssig, hier will ich wirklich nicht sein wenn es stark geregnet hat. Auch wenn die Piste technisch nicht anspruchsvoll ist, muss sich Dani voll konzentrieren und hat kaum Zeit, sich die vielen winkenden Menschen und das Treiben entlang des Wegs anzusehen. Was uns übrigens immer wieder überrascht, wie viele Schulen es hier auf dem Land gibt. Man erkennt sie meist von weitem, wenn die Kinder in ihren niedlichen Schuluniformen herumwuseln. Jede Schule hat eine steinerne Infotafel mit dem Schulmotto drauf. Wir wundern uns immer, wer solche Mottos wie z. b. „learn to serve“ (lernen um zu dienen) verfasst und inwiefern diese die Schüler motivieren sollen. Vielfach sind die Schulen weit weg im Busch und die Kinder laufen täglich viele Kilometer. Das bei uns viele Kinder einzeln mit dem Auto zur Schule gebracht werden, können sie hier gar nicht glauben. Hier besitzt kaum jemand ein Auto, wer ein robustes Fahrrad hat, der ist mächtig stolz und damit wird auch alles befördert was ihr Euch vorstellen - oder eben nicht vorstellen könnt!
Hier im Norden sind die Hütten massiver gebaut. Häufig aus selbstgemachtem Backstein, manchmal sogar mit Wellblechdach, lustig sind auch die kleinen Solarzellen mitten im Strohdach, das Handy des Dorfchefs muss ja schliesslich geladen werden ;-) Es gibt auch in jedem Dorf einen Brunnen, manchmal mit Pumpe, manchmal ist es ein Ziehbrunnen und immer ist es der gesellschaftliche Mittelpunkt. Kinder füllen riesige Wassereimer, Frauen waschen tratschend die Wäsche und die Männer liegen unter den Mangobäumen und beobachten das Geschehen. Schlussendlich wird alles mühsam wieder zu den Hütten transportiert, Wassereimer oder Wäscheberge, alles wird elegant und als ob es federleicht wäre, auf dem Kopf balanciert!
Mbala liegt ganz im Norden Zambias, kurz vor der Grenze zu Tanzania. Eigentlich wollten wir hier einkaufen, aber wieder scheinen wir in eine Festlichkeit geraten zu sein. Während Dani beim Auto bleibt, stürze ich mich einmal mehr ins Gewusel und seh mir die Sache an. Viel Militär und Polizei bewachen das Festgelände, hinter den Absperrungen und Zelten wehen Fahnen aus aller Welt. Heute ist ein Feiertag, klärt mich ein Wachmann auf, heute vor genau 100 Jahren haben hier die Deutschen Schutztruppen unter General von Lettow kapituliert - das offizielle Ende des Ersten Weltkriegs in Ostafrika. Natürlich wird das entsprechend gefeiert, im Moment hält der Präsident eine Rede und sogar der britische Prinz Harry wird laut Zeitung zu den Festlichkeiten erwartet. Mir hats hier eindeutig zu viele Waffen und die Stimmung in der Menschenmenge ist aufgeheizt, sehen kann man sowiso kaum etwas. Ich begnüge mich mit einem Blick auf den Hinterkopf des Präsidenten, lausche der Nationalhymne und kehre zurück zu Dani, der neugierig wartet, was ich von der „Front“ zu berichten weiss.
Auf der Great North Road hats viel Verkehr, unzählige LWKs bringen das Kupfer aus dem Copperbelt (Kupfergürtel) - oben an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo - runter in den Süden. Das Kupfer aus dem Copperbelt ist Zambias grösste Einnahmequelle. Das meiste Kupfer geht mit der Bahn zum Hafen nach Daressalam in Tanzania, ein kleiner Teil kommt eben per LKW über die Strasse. Die LKWs sind so schwer mit Kupferplatten beladen, dass der Strassenbelag auf der Richtung nach Süden schon richtig eingedrückt ist. Hier gibts immer einen Grund für Stau, Polizeikontrollen und Mautstellen ohne Ende. Wenigstens müssen wir hier nicht auch noch bezahlen, mit der Quittung vom Strassenverkehrsamt bei der Einreise haben wir jeweils freie Fahrt. Wir fahren schon seit längerem gemütlich hinter einem Minibus her, als uns plötzlich die Polizei rauswinkt. Erstaunt sehen wir uns an, was haben wir bloss falsch gemacht? Der Beamte zeigt uns die Radarpistole, wir seien 74 km/h statt der erlaubten 60 km/h gefahren. Wir haben keine 60er Tafel gesehen, von dem her könnte das schon stimmen, allerdings hat er den Minibus nicht rausgewunken und die Aufnahme von uns kann er uns auch nicht zeigen. Wir könnten Rekurs einlegen und dann würden die Aufnahmen ausgewertet, wers glaubt. Wir müssen zum Polizeiauto, in welchem zwei strenge Beamtinnen sitzen, die eine füllt bereits den Strafzettel aus. Die Dame lässt nicht mit sich spassen und gebietet Dani, sich auf den bereitgestellten Plastikhocker zu setzen wie ein Schuljunge. Sie verlangt 300 Kwacha für unser Vergehen, ungefähr 30 CHF. Alles sieht eigentlich ordentlich und professionell aus, trotzdem diskutieren wir uns fast um Kopf und Kragen, dabei reiten wir uns irgendwie immer tiefer hinein. Die Beamtin hat auf alles eine Antwort und dreht uns die Worte im Mund herum, es ist zum Verzweifeln. Bevor es eskaliert und Dani sich noch eine zusätzliche Busse einfängt, geben wir uns geschlagen und ich laufe zum Auto, um das Geld zu holen. Noch während ich die Noten abzähle, kommt Dani gelaufen und meint, steig ein, wir können gehen. Ich blicke ihn stirnrunzelnd an, was ist jetzt los? Beim Fahren erklärt mir Dani, kaum sei ich weg gewesen, hätte sie eine andere Seite gezeigt und Erbarmen gehabt mit dem „ahnungslosen Tourist“ den Dani gegeben hat. Schlussendlich hat sie Dani mit einer Verwarnung davon geschickt, ich kann es kaum glauben. Keine Ahnung wie er das fertiggebracht hat aber Hauptsache, wir sind noch einmal davon gekommen. Auf diesen Schreck hin passen wir natürlich besser auf und verlassen uns nicht auf die Einheimischen, die wahrscheinlich nie „geblitztdings“ werden da bei den meisten vermutlich eh nix zu holen ist.
Wieder haben wir Glück auf der Schlafplatzsuche und finden einen schönen Platz unter grossen Bäumen hinter einer Kiesgrube. Natürlich sind wir auch hier nicht lange alleine und nach einer Weile kommt die obligate Dorfdelegation um unseren Schlafplatz abzusegnen.
Kaum haben wir das Grenzgebiet zum Kongo hinter uns, verlassen wir die mühsame Hauptstrasse. Hier ist es gemütlich zu fahren und wieder gibt es viel zu kaufen entlang der Strasse. Neben Wassermelonen, Tomaten, Zwiebeln und Mangos gibt es riesige, tellergrosse Pilze zu kaufen, die von kleinen Kinderhänden schon von weitem hoch in die Luft gehoben werden. Natürlich kaufen wir einen solchen (für nur 10 Rappen!), denn von diesen Pilzen hat uns Jardus auf der Kayaktour bereits vorgeschwärmt. Die Termitomyces titanicus wachsen ausschliesslich auf Termitenhügeln und gehören zu den grössten Pilzen der Welt. Auf der Weiterfahrt überlegen wir uns, wie wir das Riesending zubereiten sollen und da er sowiso nicht in unseren Kühlschrank passt, beschliessen wir, zu Mittag ein feines Pilzragout mit Speck, Zwiebeln und Rahm zu kochen. Es wird sogar ganz köstlich und wir freuen uns über die unerwartete Abwechslung im Speiseplan.
Mittlerweile fahren wir durch die Bangweulu Wetlands, einem riesigen Sumpfgebiet in einer topfebenen Landschaft. Die Menschen leben entlang der Strasse und bieten kleine getrocknete Fische feil, die sie hier aus dem Sumpf ziehen. Für heute ist unsere kulinarische Abenteuerlust allerdings gestillt und wir fahren winkend vorbei. In Samfya machen wir den Abstecher zum Lake Bangweulu, wo wir eigentlich campen wollen. Der Strand ist wunderschön, doch der Campingplatz ist derart heruntergewirtschaftet und zerfallen, dass wir hier keine Sekunde länger als nötig verweilen wollen. Wir fahren zurück und entdecken auf der Anhöhe einen schönen Platz mit Aussicht, der zu einem alten Fabrikgelände zu gehören scheint. Wir fragen die nette Familie, die im einzigen Gebäude hier wohnt um Erlaubnis, und sie freuen sich sehr, dass wir hier campen wollen. Eigentlich wäre es wirklich schön hier, doch der „Gemeindepräsident“, bei welchem wir später noch vorsprechen müssen, weil wir auf öffentlichem Gebiet stehen würden, ist derart kompliziert und auf Profit aus, dass wir am nächsten Morgen bereits früh das Weite suchen. Schade, die junge Familie hatte sich schon so gefreut, mit uns noch etwas zu plaudern aber wir wollen keine weiteren Diskussionen oder Ärger mit der Gemeinde provozieren.
In der Provinzhauptstadt Mansa finden wir einen neuen, grossen Supermarkt. Überall hats Menschen und Autos, was ist denn heute los? Black Friday ist los, das gibts hier also auch, wird schon nicht so schlimm sein... Es ist, und ich komm kaum mehr aus dem Laden raus. Es herrscht ein derartiges Gedränge, dass ich meinen Einkaufskorb über dem Kopf halten muss, während mich die Leute ringsum schubsen und mir ihre Einkaufswagen gegen die Knöchel rammen, das ist ja schlimmer als der „Morgestraich“ an der Basler Fasnacht! Ich kämpfe mich mit meinen wenigen Sachen bis zur Kasse vor und staune, was die Leute so einkaufen, 50 kg Säcke Zwiebeln und Kartoffeln, Cornflakes im 10er Pack und 5 kg weise Hackfleisch, das muss sich wohl lohnen...
In Mansa endet die Teerstrasse und es geht auf einer gepressten Erdpiste weiter. Besorgt schau ich hoch in den Himmel, der seine Schleusen jederzeit öffnen könnte, dann wirds lustig mit den tiefen Gräben auf beiden Seiten der Piste. Wir fahren den Abstecher zu den Lumangwe Falls. Ja genau, eigentlich wollten wir wirklich keine Umwege für Wasserfällen mehr machen aber der Norden Zambias ist bekannt für seine rauschenden Wassermassen und wir wollen ja die Highlights auch nicht ignorieren. Wir erwarten gar nichts - und sind überwältigt! Inmitten dichtem Dschungel stürzen sich die Wassermassen über eine Länge von gut 100 Meter dramatisch in die Tiefe. Obwohl nur 30 Meter tief, beeindruckt uns dieser Wasserfall weitaus mehr als die Victoria Falls. Lange beobachten wir die Naturgewalt von verschiedenen Viewpoints aus und werden dabei klitschnass von der Gischt, einfach toll! Tja, so ist das eben mit den Erwartungen, wie oft hat sich das auf unserer Reise schon bestätigt.
Der weitere Weg bis zur nächsten Stadt Mporokoso ist übel. Vom letzten Regen noch aufgeweicht und schmierig, mit riesigen Potholes und seitlich gegen die tiefen Gräben hin stark abschüssig, hier will ich wirklich nicht sein wenn es stark geregnet hat. Auch wenn die Piste technisch nicht anspruchsvoll ist, muss sich Dani voll konzentrieren und hat kaum Zeit, sich die vielen winkenden Menschen und das Treiben entlang des Wegs anzusehen. Was uns übrigens immer wieder überrascht, wie viele Schulen es hier auf dem Land gibt. Man erkennt sie meist von weitem, wenn die Kinder in ihren niedlichen Schuluniformen herumwuseln. Jede Schule hat eine steinerne Infotafel mit dem Schulmotto drauf. Wir wundern uns immer, wer solche Mottos wie z. b. „learn to serve“ (lernen um zu dienen) verfasst und inwiefern diese die Schüler motivieren sollen. Vielfach sind die Schulen weit weg im Busch und die Kinder laufen täglich viele Kilometer. Das bei uns viele Kinder einzeln mit dem Auto zur Schule gebracht werden, können sie hier gar nicht glauben. Hier besitzt kaum jemand ein Auto, wer ein robustes Fahrrad hat, der ist mächtig stolz und damit wird auch alles befördert was ihr Euch vorstellen - oder eben nicht vorstellen könnt!
Hier im Norden sind die Hütten massiver gebaut. Häufig aus selbstgemachtem Backstein, manchmal sogar mit Wellblechdach, lustig sind auch die kleinen Solarzellen mitten im Strohdach, das Handy des Dorfchefs muss ja schliesslich geladen werden ;-) Es gibt auch in jedem Dorf einen Brunnen, manchmal mit Pumpe, manchmal ist es ein Ziehbrunnen und immer ist es der gesellschaftliche Mittelpunkt. Kinder füllen riesige Wassereimer, Frauen waschen tratschend die Wäsche und die Männer liegen unter den Mangobäumen und beobachten das Geschehen. Schlussendlich wird alles mühsam wieder zu den Hütten transportiert, Wassereimer oder Wäscheberge, alles wird elegant und als ob es federleicht wäre, auf dem Kopf balanciert!
Mbala liegt ganz im Norden Zambias, kurz vor der Grenze zu Tanzania. Eigentlich wollten wir hier einkaufen, aber wieder scheinen wir in eine Festlichkeit geraten zu sein. Während Dani beim Auto bleibt, stürze ich mich einmal mehr ins Gewusel und seh mir die Sache an. Viel Militär und Polizei bewachen das Festgelände, hinter den Absperrungen und Zelten wehen Fahnen aus aller Welt. Heute ist ein Feiertag, klärt mich ein Wachmann auf, heute vor genau 100 Jahren haben hier die Deutschen Schutztruppen unter General von Lettow kapituliert - das offizielle Ende des Ersten Weltkriegs in Ostafrika. Natürlich wird das entsprechend gefeiert, im Moment hält der Präsident eine Rede und sogar der britische Prinz Harry wird laut Zeitung zu den Festlichkeiten erwartet. Mir hats hier eindeutig zu viele Waffen und die Stimmung in der Menschenmenge ist aufgeheizt, sehen kann man sowiso kaum etwas. Ich begnüge mich mit einem Blick auf den Hinterkopf des Präsidenten, lausche der Nationalhymne und kehre zurück zu Dani, der neugierig wartet, was ich von der „Front“ zu berichten weiss.
Erholsame Tage am Lake Tanganjika
Nun denn, die Vorräte müssen reichen für unser nächstes Ziel, wir wollen zum Lake Tanganjika und uns dort ein paar Tage erholen vom Marathon der letzten Wochen. Auf dem Weg in den Norden haben wir kontinuierlich an Höhe gewonnen und nun führt der Weg von 1'500 m runter auf knapp 800 m. Es wird heisser und feuchter von Minute zu Minute und es wird uns schmerzlich bewusst, dass wir schon weit in den Tropen sind. Wenigstens können wir auf dem Weg noch etwas Gemüse kaufen und auch Mangos gibts hier wieder in Hülle und Fülle. Eimerweise werden sie angeboten und für umgerechnet 50 Rappen bekomm ich über 10 kg Mangos, also verhungern werden wir wohl nicht am See!
Tatsächlich finden wir in der Tanganjika Sciene Lodge ein kleines Paradies. Celeste, die Managerin ist eine quirlige kleine Dame und freut sich sehr auf Besuch. Sie lebt hier mit ihrer Familie am See und unterhält einige wenige Gästehütten, vornehmlich für Forscher, die hier im See die Fischvielfalt studieren. Im Moment ist niemand hier und wir dürfen uns direkt an den steinigen Strand stellen. Aus unserer schattigen Palapa haben wir einen grandiosen Blick über den See und die Hügel zu beiden Seiten, das Wasser des Tanganjika Lake ist glasklar, draussen ziehen die Fischer ihre Netze ein und die Wellen schlagen sanft ans Ufer, da kommt grad richtig Ferienstimmung auf.
Der Tanganjika Lake grenzt an die Demokratische Republik Kongo, Burundi, Tanzania und Zambia und ist der grösste Süsswasserspeicher Afrikas. Mit einer Tiefe von 1'470 Meter ist er der zweittiefste See der Welt. Das einzige grosse Passagierschiff, die „SS Liemba“, hiess früher mal „Graf Goetzen“ und wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland gebaut. Dort wurde das Dampfschiff zerlegt und in 5000 Kisten nach Daressalam und weiter mit der Bahn nach Deutsch-Ostafrika transportiert, wo es unter der Leitung von drei Deutschen Ingenieuren der Meyer Werft am Tanganjika-See wieder zusammengebaut wurde. Mittlerweile hat sie auch schon 100 Jahre auf dem Buckel und fährt noch immer Passagiere über den See.
(Auszüge aus Wikipedia)
Drei Tage geniessen wir Entspannung pur am Strand. Lesen, baden und faulenzen ist die Devise. Lange können wir uns allerdings nicht stillhalten, während Dani Tico wäscht und einmal mehr an der Elektrik rumbastelt, backe ich Brot und wasche einen Berg Wäsche. Mit so viel Wasser packen wir auch gleich die Gelegenheit und putzen das Innere mal so richtig durch. Dabei suchen wir auch gleich nach dem Leck, durch welches immer wieder nervigen Staub in unseren Küchenschrank eindringt. Celeste überzeugt sich immer mal wieder von unserem Wohlergehen und verwöhnt uns zum Abendessen mit einem sensationell gewürztem, gegrillten Barsch, den ihr Mann heute frisch gefangen hat. Wären nicht die heissen schwülen Nächte, in denen wir kaum Schlaf finden und die Vorfreude auf das milde Klima in den malawischen Bergen, ich glaube, wir würden hier nie mehr fort gehen. Am letzten Abend treffen dann noch die Deutsch-Namibier Claudia und Christoph mit ihrem LKW „Moritz“ ein. Wir sitzen in ihrer gemütlichen Wohnkabine und tauschen Infos und Routen aus, die beiden reisen nämlich praktischerweise genau in entgegengesetzter Richtung.
Nun denn, die Vorräte müssen reichen für unser nächstes Ziel, wir wollen zum Lake Tanganjika und uns dort ein paar Tage erholen vom Marathon der letzten Wochen. Auf dem Weg in den Norden haben wir kontinuierlich an Höhe gewonnen und nun führt der Weg von 1'500 m runter auf knapp 800 m. Es wird heisser und feuchter von Minute zu Minute und es wird uns schmerzlich bewusst, dass wir schon weit in den Tropen sind. Wenigstens können wir auf dem Weg noch etwas Gemüse kaufen und auch Mangos gibts hier wieder in Hülle und Fülle. Eimerweise werden sie angeboten und für umgerechnet 50 Rappen bekomm ich über 10 kg Mangos, also verhungern werden wir wohl nicht am See!
Tatsächlich finden wir in der Tanganjika Sciene Lodge ein kleines Paradies. Celeste, die Managerin ist eine quirlige kleine Dame und freut sich sehr auf Besuch. Sie lebt hier mit ihrer Familie am See und unterhält einige wenige Gästehütten, vornehmlich für Forscher, die hier im See die Fischvielfalt studieren. Im Moment ist niemand hier und wir dürfen uns direkt an den steinigen Strand stellen. Aus unserer schattigen Palapa haben wir einen grandiosen Blick über den See und die Hügel zu beiden Seiten, das Wasser des Tanganjika Lake ist glasklar, draussen ziehen die Fischer ihre Netze ein und die Wellen schlagen sanft ans Ufer, da kommt grad richtig Ferienstimmung auf.
Der Tanganjika Lake grenzt an die Demokratische Republik Kongo, Burundi, Tanzania und Zambia und ist der grösste Süsswasserspeicher Afrikas. Mit einer Tiefe von 1'470 Meter ist er der zweittiefste See der Welt. Das einzige grosse Passagierschiff, die „SS Liemba“, hiess früher mal „Graf Goetzen“ und wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland gebaut. Dort wurde das Dampfschiff zerlegt und in 5000 Kisten nach Daressalam und weiter mit der Bahn nach Deutsch-Ostafrika transportiert, wo es unter der Leitung von drei Deutschen Ingenieuren der Meyer Werft am Tanganjika-See wieder zusammengebaut wurde. Mittlerweile hat sie auch schon 100 Jahre auf dem Buckel und fährt noch immer Passagiere über den See.
(Auszüge aus Wikipedia)
Drei Tage geniessen wir Entspannung pur am Strand. Lesen, baden und faulenzen ist die Devise. Lange können wir uns allerdings nicht stillhalten, während Dani Tico wäscht und einmal mehr an der Elektrik rumbastelt, backe ich Brot und wasche einen Berg Wäsche. Mit so viel Wasser packen wir auch gleich die Gelegenheit und putzen das Innere mal so richtig durch. Dabei suchen wir auch gleich nach dem Leck, durch welches immer wieder nervigen Staub in unseren Küchenschrank eindringt. Celeste überzeugt sich immer mal wieder von unserem Wohlergehen und verwöhnt uns zum Abendessen mit einem sensationell gewürztem, gegrillten Barsch, den ihr Mann heute frisch gefangen hat. Wären nicht die heissen schwülen Nächte, in denen wir kaum Schlaf finden und die Vorfreude auf das milde Klima in den malawischen Bergen, ich glaube, wir würden hier nie mehr fort gehen. Am letzten Abend treffen dann noch die Deutsch-Namibier Claudia und Christoph mit ihrem LKW „Moritz“ ein. Wir sitzen in ihrer gemütlichen Wohnkabine und tauschen Infos und Routen aus, die beiden reisen nämlich praktischerweise genau in entgegengesetzter Richtung.
Auf der Old Stevenson Road nach Malawi
Mit dem Tanganjika Lake haben wir nicht nur den äussersten Norden Zambias erreicht, sondern auch den nördlichsten Punkt unseres Afrika-Abenteuers. Ab hier stellen wir den Kompass wieder mehr oder weniger südwärts. Zuerst gehts aber über den Hafen Mpulungu, wo wir vergebens nach der SS Liemba Ausschau halten, nochmals hoch nach Mbala. Die Festzelte sind abgebaut, trotzdem finden wir weder eine gescheite Einkaufsmöglichkeit noch einen Markt. Etwas ausserhalb besuchen wir das Nationalmuseum, in welchem die Geschichte Zambias, und im speziellen die Rolle im ersten Weltkrieg, aufwändig und informativ aufgearbeitet wurde.
Von hier aus folgen wir der geschichtsträchtigen Old Stevenson Road, die mehr oder weniger direkt zur Grenze Malawis führt.
Die Old Stevenson Road wurde von 1881 – 1885 unter britischer Leitung gebaut und verbindet den Lake Tanganjika mit dem Lake Malawi, der wiederum durch den Shire River und den Zambezi mit dem Indischen Ozean verbunden ist. So hatten die Briten eine eigene Transportroute für Güter und Sklaven und konnten die von Muslimen kontrollierte Route durchs heutige Tanzania zum Hafen Daressalam umgehen. Die Old Stevenson Road hatte ausserdem den Vorteil, dass sie über ein Hochplateau führt und somit vorwiegend Malaria und Tsetse frei ist.
Heute ist der Grossteil der Strasse geteert, doch finden sich immer wieder originale Abschnitte. In Nakonde müssen wir einen Abstecher zur Grenze nach Tanzania machen, wo wir unser Carnet de Passage abstempeln wollen, am kleinen Grenzübergang nach Malawi unterhält Zambia nur einen Immigrationsposten.
Die Grenzstadt Nakonde ist der reinste Horror. Schon kilometerweit vorher ist die üble Schlaglochpiste mit LKWs verstopft, überall sind Menschen, ein riesiges Chaos! Wir kämpfen uns vor bis zu den Grenzgebäuden. Geldwechsler und Grenzhelfer zerren an uns rum und wir brauchen bereits sehr viel Nerven, bis wir einen sicheren Parkplatz für Tico finden. Wir werden von der Zollbaracke zum Grenzgebäude und von Schalter zu Schalter geschickt, immer mit unserer Entourage an freundlichen „Helfern“. Schlussendlich finden wir den richtigen Schalter und unser Carnet wird fachmännisch bearbeitet. Zum Schluss versuchen wir noch unsere übrigen Zambia Kwachas zu wechseln, aber entweder gibts nur tanzanische Schilling im Angebot oder der Kurs ist grottenschlecht, dann halt nicht. Ein paar Marktstände sind einkaufstechnisch das höchste der Gefühle und nach einem kurzen Spaziergang durchs Gewusel hab ich wenigstens etwas Gemüse zusammen, dass muss erst mal reichen. Nun aber nichts wie raus aus diesem Moloch!
Ab hier ist die Old Stevenson Road noch sehr ursprünglich. Tiefe Gräben und Auswaschungen zieren die schmale Erdpiste die jeglichem Unterhalt entbehrt, doch die schlimmsten Schäden kann man umfahren, trotzdem sind wir froh ist die Piste trocken im Moment! Das Pistengerüttel und das Dauerwinken schafft uns völlig und als wir im Augenwinkel einen potentiellen Schlafplatz erspähen, schlagen wir zu und verschieben das Grenzgerödel auf morgen. Noch einmal geniessen wir einen ruhigen, kühlen Abend auf 1'400 m in Zambia, einen Linseneintopf mit dem frischen Marktgemüse und sogar mal wieder einen Sternenhimmel – gute Nacht Zambia, morgen gehts nach Malawi!
Mit dem Tanganjika Lake haben wir nicht nur den äussersten Norden Zambias erreicht, sondern auch den nördlichsten Punkt unseres Afrika-Abenteuers. Ab hier stellen wir den Kompass wieder mehr oder weniger südwärts. Zuerst gehts aber über den Hafen Mpulungu, wo wir vergebens nach der SS Liemba Ausschau halten, nochmals hoch nach Mbala. Die Festzelte sind abgebaut, trotzdem finden wir weder eine gescheite Einkaufsmöglichkeit noch einen Markt. Etwas ausserhalb besuchen wir das Nationalmuseum, in welchem die Geschichte Zambias, und im speziellen die Rolle im ersten Weltkrieg, aufwändig und informativ aufgearbeitet wurde.
Von hier aus folgen wir der geschichtsträchtigen Old Stevenson Road, die mehr oder weniger direkt zur Grenze Malawis führt.
Die Old Stevenson Road wurde von 1881 – 1885 unter britischer Leitung gebaut und verbindet den Lake Tanganjika mit dem Lake Malawi, der wiederum durch den Shire River und den Zambezi mit dem Indischen Ozean verbunden ist. So hatten die Briten eine eigene Transportroute für Güter und Sklaven und konnten die von Muslimen kontrollierte Route durchs heutige Tanzania zum Hafen Daressalam umgehen. Die Old Stevenson Road hatte ausserdem den Vorteil, dass sie über ein Hochplateau führt und somit vorwiegend Malaria und Tsetse frei ist.
Heute ist der Grossteil der Strasse geteert, doch finden sich immer wieder originale Abschnitte. In Nakonde müssen wir einen Abstecher zur Grenze nach Tanzania machen, wo wir unser Carnet de Passage abstempeln wollen, am kleinen Grenzübergang nach Malawi unterhält Zambia nur einen Immigrationsposten.
Die Grenzstadt Nakonde ist der reinste Horror. Schon kilometerweit vorher ist die üble Schlaglochpiste mit LKWs verstopft, überall sind Menschen, ein riesiges Chaos! Wir kämpfen uns vor bis zu den Grenzgebäuden. Geldwechsler und Grenzhelfer zerren an uns rum und wir brauchen bereits sehr viel Nerven, bis wir einen sicheren Parkplatz für Tico finden. Wir werden von der Zollbaracke zum Grenzgebäude und von Schalter zu Schalter geschickt, immer mit unserer Entourage an freundlichen „Helfern“. Schlussendlich finden wir den richtigen Schalter und unser Carnet wird fachmännisch bearbeitet. Zum Schluss versuchen wir noch unsere übrigen Zambia Kwachas zu wechseln, aber entweder gibts nur tanzanische Schilling im Angebot oder der Kurs ist grottenschlecht, dann halt nicht. Ein paar Marktstände sind einkaufstechnisch das höchste der Gefühle und nach einem kurzen Spaziergang durchs Gewusel hab ich wenigstens etwas Gemüse zusammen, dass muss erst mal reichen. Nun aber nichts wie raus aus diesem Moloch!
Ab hier ist die Old Stevenson Road noch sehr ursprünglich. Tiefe Gräben und Auswaschungen zieren die schmale Erdpiste die jeglichem Unterhalt entbehrt, doch die schlimmsten Schäden kann man umfahren, trotzdem sind wir froh ist die Piste trocken im Moment! Das Pistengerüttel und das Dauerwinken schafft uns völlig und als wir im Augenwinkel einen potentiellen Schlafplatz erspähen, schlagen wir zu und verschieben das Grenzgerödel auf morgen. Noch einmal geniessen wir einen ruhigen, kühlen Abend auf 1'400 m in Zambia, einen Linseneintopf mit dem frischen Marktgemüse und sogar mal wieder einen Sternenhimmel – gute Nacht Zambia, morgen gehts nach Malawi!
Fazit Zambia:
Während 16 Tagen haben wir das flache Binnenland bereist. 2'674 km sind wir gefahren, das macht einen Tagesdurchschnitt von stolzen 167 km, das meiste davon auf Erdpisten. Warum so viel? Zambia hat keine grosse touristische Infrastruktur und abseits der Hauptrouten gibt es kaum Campingplätze noch Hotels noch ähnliches. Aufgrund der enormen Bevölkerungsdichte ist es da sehr schwierig, Schlafplätze zu finden. Einerseits gibt es kaum Möglichkeiten die Pisten zu verlassen, andererseits ist öffentlicher Platz selten. Ausserdem ist man in Zambia nirgends alleine, kaum steht man irgendwo am Strassenrand, kommen die Mensch zum plaudern oder sie wollen irgendwas verkaufen, meistens wollen sie aber einfach gucken. Auch wenn es manchmal etwas zu viel wurde, haben wir den Kontakt mit der Bevölkerung sehr genossen. Noch nie haben wir so viel Freude und Herzlichkeit erfahren, das Lachen der Menschen geht mitten ins Herz.
Die Sehenswürdigkeiten halten sich in Grenzen, im Süden sind da natürlich die Victoria Falls, die wir bereits auf der Zimbabweseite angeschaut haben, im Norden gibt es ein paar weitere sehr beeindruckende Wasserfälle und übers Land verstreut einige Nationalparks. Abgesehen vom Kafoe NP, welchen wir im Transit durchfahren haben, haben wir keinen Nationalpark besucht. Zum einen sind sie unverhältnismässig teuer, zum anderen sind sie Tsetse verseucht und ganz allgemein wollten wir nach dem tierischen Luxuspaket Botswana einfach auch mal etwas anderes sehen. Besonders gefallen hat uns der Norden des Landes, welcher nebst etwas Topografie ausserdem mit der Südspitze des Lake Tanganjika aufwarten kann, wo wir ein paar äusserst schöne Tage verbracht haben.
Die Versorgungsmöglichkeiten in Zambia sind spärlich, ausserhalb der wenigen Städte gibt es kaum Tankstellen und keine Supermärkte, allerdings gibt es erstaunlich viel direkt am Strassenrand zu kaufen, vor allem Gemüse und Früchte. Die Hauptrouten sind geteert, allerdings auch sehr verkehrsreich, vor allem die Nord-Südachse mit den Kupfertransporten aus dem Copperbelt.
Wir hatten in Zambia einen Tagesdurchschnitt von knapp 51 CHF pro Tag und Person. Herausstechend sind hier die Dieselkosten von 45 %, was einerseits an den vielen Kilometern, andererseits aber auch an den hohen Dieselpreisen liegt (bis zu 1.40 CHF pro Liter!). Die Lebensmittelkosten liegen bei 12 %, entsprechend leer sind zur Zeit aber auch unsere Vorratsschränke. Die Übernachtungskosten liegen bei 9 % - ausser in Lusaka und am Lake Tanganjika haben wir ausschliesslich wild gecampt. Besonders erwähnenswert ist das Telefonnetz. Mit unserer Simkarte von Airtel hatten wir auch in abgelegenen Teilen Zambias guten Empfang, wir konnten damit sogar unsere Webseite bearbeiten!
Zambia ist jetzt nicht das spannendste Reiseland, aber es wird uns vor allem wegen seinen herzlichen Menschen immer in Erinnerung bleiben!
Während 16 Tagen haben wir das flache Binnenland bereist. 2'674 km sind wir gefahren, das macht einen Tagesdurchschnitt von stolzen 167 km, das meiste davon auf Erdpisten. Warum so viel? Zambia hat keine grosse touristische Infrastruktur und abseits der Hauptrouten gibt es kaum Campingplätze noch Hotels noch ähnliches. Aufgrund der enormen Bevölkerungsdichte ist es da sehr schwierig, Schlafplätze zu finden. Einerseits gibt es kaum Möglichkeiten die Pisten zu verlassen, andererseits ist öffentlicher Platz selten. Ausserdem ist man in Zambia nirgends alleine, kaum steht man irgendwo am Strassenrand, kommen die Mensch zum plaudern oder sie wollen irgendwas verkaufen, meistens wollen sie aber einfach gucken. Auch wenn es manchmal etwas zu viel wurde, haben wir den Kontakt mit der Bevölkerung sehr genossen. Noch nie haben wir so viel Freude und Herzlichkeit erfahren, das Lachen der Menschen geht mitten ins Herz.
Die Sehenswürdigkeiten halten sich in Grenzen, im Süden sind da natürlich die Victoria Falls, die wir bereits auf der Zimbabweseite angeschaut haben, im Norden gibt es ein paar weitere sehr beeindruckende Wasserfälle und übers Land verstreut einige Nationalparks. Abgesehen vom Kafoe NP, welchen wir im Transit durchfahren haben, haben wir keinen Nationalpark besucht. Zum einen sind sie unverhältnismässig teuer, zum anderen sind sie Tsetse verseucht und ganz allgemein wollten wir nach dem tierischen Luxuspaket Botswana einfach auch mal etwas anderes sehen. Besonders gefallen hat uns der Norden des Landes, welcher nebst etwas Topografie ausserdem mit der Südspitze des Lake Tanganjika aufwarten kann, wo wir ein paar äusserst schöne Tage verbracht haben.
Die Versorgungsmöglichkeiten in Zambia sind spärlich, ausserhalb der wenigen Städte gibt es kaum Tankstellen und keine Supermärkte, allerdings gibt es erstaunlich viel direkt am Strassenrand zu kaufen, vor allem Gemüse und Früchte. Die Hauptrouten sind geteert, allerdings auch sehr verkehrsreich, vor allem die Nord-Südachse mit den Kupfertransporten aus dem Copperbelt.
Wir hatten in Zambia einen Tagesdurchschnitt von knapp 51 CHF pro Tag und Person. Herausstechend sind hier die Dieselkosten von 45 %, was einerseits an den vielen Kilometern, andererseits aber auch an den hohen Dieselpreisen liegt (bis zu 1.40 CHF pro Liter!). Die Lebensmittelkosten liegen bei 12 %, entsprechend leer sind zur Zeit aber auch unsere Vorratsschränke. Die Übernachtungskosten liegen bei 9 % - ausser in Lusaka und am Lake Tanganjika haben wir ausschliesslich wild gecampt. Besonders erwähnenswert ist das Telefonnetz. Mit unserer Simkarte von Airtel hatten wir auch in abgelegenen Teilen Zambias guten Empfang, wir konnten damit sogar unsere Webseite bearbeiten!
Zambia ist jetzt nicht das spannendste Reiseland, aber es wird uns vor allem wegen seinen herzlichen Menschen immer in Erinnerung bleiben!
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
zambia_break-a-way.gpx | |
File Size: | 876 kb |
File Type: | gpx |