Chile/Argentinien 7 - Im Norden Patagoniens
Adios Chile!
Nach ein paar regenreichen Tagen auf der Carretera Austral erreichen wir schliesslich Santa Lucia. Ein gewaltiger Erdrutsch mit Schlammlawine hatte den Ort im Dezember verschüttet, weshalb wir vor gut zwei Monaten von Chaitén bis La Junta die Fähre nehmen mussten. Noch immer wird hier verbissen gearbeitet und Häuser, Autos und weiss Gott was aus den Erdmassen befreit. Die Katastrophe hat das Dorf hart getroffen und viele Menschen haben ihr Leben verloren. Bedrückt fahren wir auf der provisorischen Umgehungsstrasse Richtung Osten. Die Carretera Austral ist Richtung Norden zwar wieder befahrbar, doch wir wollen nach Argentinien. Wir folgen dem Futaleufú - DER berühmte Fluss für Rafter - Richtung argentinische Grenze. Im letzten Ort vor der Grenze füllen wir die Tanks ein letztes Mal mit chilenischem Diesel und verprassen die letzten Pesos im Shop bevor es nach Argentinien geht. Auch dieses Mal bringen wir die Grenzformalitäten problemlos hinter uns. Der freundliche Zöllner hat deutsche Wurzeln und übt lieber sein Deutsch statt unser Auto zu durchsuchen - uns solls recht sein. Wir campen gleich unweit der Zollstation in einem windgeschützten Wäldchen direkt am Futaleufú, der hier so gar nicht nach Rafting-Stufe IV - V aussieht.
Die Region Chubut wurde im 19. Jh. von Walisern (den Engländern, nicht unseren Walisern) bevölkert, die man mit der Aussicht auf fruchtbares Land geködert hat. Dass muss eine Enttäuschung gewesen sein, hier nichts als staubige Pampa vorzufinden. Nichtdestotrotz sind viele geblieben und heute findet man zahlreiche walisische Siedlungen in dieser Region. Trevelin ist eine davon, doch ausser ein paar britisch aussehenden Backsteinhäusern, ein paar gälischen Strassenschildern und einem sehr touristischen Teehaus, welches am Vormittag natürlich nicht geöffnet hat, finden wir nicht viele keltische Spuren.
So beschränken wir unseren Besuch auf einen Grosseinkauf im Anonyma Supermarkt und fahren weiter nach Esquel wo es auch nicht viel zu sehen gibt. Esquel ist von Bergen umringt und wir fahren hoch zum Lago Zeta. Es hätte schöne Plätze am Seeufer mit Bäumen und Grillplätzen, doch es ist hier oben bereits jetzt am Mittag eisig kalt und windig und so beschliessen wir dennoch weiterzufahren, in der Hoffnung, weiter unten angenehmere Temperaturen vorzufinden. Unser Weg führt uns nach Südwesten, denn wir wollen ins Tal des Rio Chubut, welches uns von mehreren Seiten wärmstens empfohlen wurde. Natürlich finden wir in der Pampa keinen geeigneten Schlafplatz und so fahren wir über 300 km, bis wir - was bleibt uns anders übrig - mit einer windgeschützten Kiesgrube am Wegrand vorlieb nehmen.
Nach ein paar regenreichen Tagen auf der Carretera Austral erreichen wir schliesslich Santa Lucia. Ein gewaltiger Erdrutsch mit Schlammlawine hatte den Ort im Dezember verschüttet, weshalb wir vor gut zwei Monaten von Chaitén bis La Junta die Fähre nehmen mussten. Noch immer wird hier verbissen gearbeitet und Häuser, Autos und weiss Gott was aus den Erdmassen befreit. Die Katastrophe hat das Dorf hart getroffen und viele Menschen haben ihr Leben verloren. Bedrückt fahren wir auf der provisorischen Umgehungsstrasse Richtung Osten. Die Carretera Austral ist Richtung Norden zwar wieder befahrbar, doch wir wollen nach Argentinien. Wir folgen dem Futaleufú - DER berühmte Fluss für Rafter - Richtung argentinische Grenze. Im letzten Ort vor der Grenze füllen wir die Tanks ein letztes Mal mit chilenischem Diesel und verprassen die letzten Pesos im Shop bevor es nach Argentinien geht. Auch dieses Mal bringen wir die Grenzformalitäten problemlos hinter uns. Der freundliche Zöllner hat deutsche Wurzeln und übt lieber sein Deutsch statt unser Auto zu durchsuchen - uns solls recht sein. Wir campen gleich unweit der Zollstation in einem windgeschützten Wäldchen direkt am Futaleufú, der hier so gar nicht nach Rafting-Stufe IV - V aussieht.
Die Region Chubut wurde im 19. Jh. von Walisern (den Engländern, nicht unseren Walisern) bevölkert, die man mit der Aussicht auf fruchtbares Land geködert hat. Dass muss eine Enttäuschung gewesen sein, hier nichts als staubige Pampa vorzufinden. Nichtdestotrotz sind viele geblieben und heute findet man zahlreiche walisische Siedlungen in dieser Region. Trevelin ist eine davon, doch ausser ein paar britisch aussehenden Backsteinhäusern, ein paar gälischen Strassenschildern und einem sehr touristischen Teehaus, welches am Vormittag natürlich nicht geöffnet hat, finden wir nicht viele keltische Spuren.
So beschränken wir unseren Besuch auf einen Grosseinkauf im Anonyma Supermarkt und fahren weiter nach Esquel wo es auch nicht viel zu sehen gibt. Esquel ist von Bergen umringt und wir fahren hoch zum Lago Zeta. Es hätte schöne Plätze am Seeufer mit Bäumen und Grillplätzen, doch es ist hier oben bereits jetzt am Mittag eisig kalt und windig und so beschliessen wir dennoch weiterzufahren, in der Hoffnung, weiter unten angenehmere Temperaturen vorzufinden. Unser Weg führt uns nach Südwesten, denn wir wollen ins Tal des Rio Chubut, welches uns von mehreren Seiten wärmstens empfohlen wurde. Natürlich finden wir in der Pampa keinen geeigneten Schlafplatz und so fahren wir über 300 km, bis wir - was bleibt uns anders übrig - mit einer windgeschützten Kiesgrube am Wegrand vorlieb nehmen.
Entschleunigung am Rio Chubut
Das Valle Chubut erinnert uns tatsächlich ein wenig an den Südwesten der USA. Ab dem Paso de Sapo westwärts wird die Landschaft interessant. Wir fahren in einem weiten Canyon immer entlang des Flusses, die Felsen ragen schroff in die Höhe, das schöne Wetter bringt die Farben so richtig zum Leuchten. Wir suchen uns einen Weg durch den knorrigen Wald und das üppige Dorngebüsch hinunter zum Fluss und landen in einem Paradies. Der Rio Chubut fliesst träge durch den Canyon, am Ufer grasen Hasen und Wildpferde - hier bleiben wir. Wir schlagen unser Lager am Sandstrand auf, windgeschützt durch Bäume und Büsche und graben erstmal eine Grube fürs Lagerfeuer, denn Brennholz hats hier in Hülle und Fülle. Wir geniessen hier zwei gemütliche Tage und sind dennoch sehr produktiv, endlich kommt man mal dazu Dinge zu erledigen, die nach einem langen Fahrtag immer liegen bleiben. Wir realisieren, dass wir in den letzten Wochen wirklich jeden Tag unterwegs waren und viele Kilometer abgespult haben, eine Pause ist wirklich nötig und wohl verdient. So wird wieder mal geputzt, geschraubt, Brot gebacken und endlich den Kocher in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt. Aber auch der Genuss kommt nicht zu kurz. Wir zelebrieren die Parrillada - das argentinische Grillen - ausgiebig, trinken guten Wein, sitzen bis spätabends am Feuer und sinnieren über Gott und die Welt. Am ersten Abend besucht uns ein Gürteltier, am zweiten ein Stinktier, welches aber partout nicht für ein Foto posieren will.
Tja und irgendwann ist der Fleischvorrat zu Ende, Zeit weiter zu ziehen. Weit kommen wir allerdings nicht, beim Piedra Parada, einem 270 m hohen Monolith, gibt es einen spektakulären Canyon zu erforschen den Canadon de Butreira, zu Deutsch Geierschlucht. Die Schlucht ist bei Kletterern sehr beliebt und wir sehen sie überall in den Wänden hängen. Wir wandern bis zum Ende der Schlucht, geniessen das tolle Wetter und die sommerlichen Temperaturen, nur allzu schnell wird’s wieder anders kommen, denn wir fahren wieder Richtung Anden.
Das Valle Chubut erinnert uns tatsächlich ein wenig an den Südwesten der USA. Ab dem Paso de Sapo westwärts wird die Landschaft interessant. Wir fahren in einem weiten Canyon immer entlang des Flusses, die Felsen ragen schroff in die Höhe, das schöne Wetter bringt die Farben so richtig zum Leuchten. Wir suchen uns einen Weg durch den knorrigen Wald und das üppige Dorngebüsch hinunter zum Fluss und landen in einem Paradies. Der Rio Chubut fliesst träge durch den Canyon, am Ufer grasen Hasen und Wildpferde - hier bleiben wir. Wir schlagen unser Lager am Sandstrand auf, windgeschützt durch Bäume und Büsche und graben erstmal eine Grube fürs Lagerfeuer, denn Brennholz hats hier in Hülle und Fülle. Wir geniessen hier zwei gemütliche Tage und sind dennoch sehr produktiv, endlich kommt man mal dazu Dinge zu erledigen, die nach einem langen Fahrtag immer liegen bleiben. Wir realisieren, dass wir in den letzten Wochen wirklich jeden Tag unterwegs waren und viele Kilometer abgespult haben, eine Pause ist wirklich nötig und wohl verdient. So wird wieder mal geputzt, geschraubt, Brot gebacken und endlich den Kocher in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt. Aber auch der Genuss kommt nicht zu kurz. Wir zelebrieren die Parrillada - das argentinische Grillen - ausgiebig, trinken guten Wein, sitzen bis spätabends am Feuer und sinnieren über Gott und die Welt. Am ersten Abend besucht uns ein Gürteltier, am zweiten ein Stinktier, welches aber partout nicht für ein Foto posieren will.
Tja und irgendwann ist der Fleischvorrat zu Ende, Zeit weiter zu ziehen. Weit kommen wir allerdings nicht, beim Piedra Parada, einem 270 m hohen Monolith, gibt es einen spektakulären Canyon zu erforschen den Canadon de Butreira, zu Deutsch Geierschlucht. Die Schlucht ist bei Kletterern sehr beliebt und wir sehen sie überall in den Wänden hängen. Wir wandern bis zum Ende der Schlucht, geniessen das tolle Wetter und die sommerlichen Temperaturen, nur allzu schnell wird’s wieder anders kommen, denn wir fahren wieder Richtung Anden.
Zurück auf der „Quarenta“
In El Bolsón treffen wir wieder auf die Ruta 40. Der Ort ist sehr beliebt für Aussteiger aller Art. So spazieren wir durch den sonntäglichen „Hippie-Markt“, können uns aber nicht so begeistern für all die handgemachten Schmuckstücke, Batiktücher und Strickwaren. Dafür hats im Café gute Empanadas und schnelles Internet. Während dem Beantworten unserer Korrespondenz ladet Dani doch glatt ein paar Filme runter, damit uns an kalten Abenden nicht langweilig wird ;-)
Wir ziehen auf der Ruta 40 Richtung Bariloche und wieder begeistert uns die schöne Berg- und Seenlandschaft rund um das Touristenstädtchen. Die Umgebung haben wir auf dem Weg in den Süden ja schon ausgiebig erkundet, diesmal geht’s noch in die Stadt. Wir parkieren am See und besichtigen die touristische Innenstadt zu Fuss. Hier stehen richtige Chalets, Bernhardiner stilecht mit Fässchen um den Hals, mit denen man sich für ein kleines Entgelt fotografieren lassen kann, urige Restaurants, Souvenirläden und an jeder Ecke wird das Aushängeschild der Stadt - Schokolade in jeder Form verkauft. Aktuell läuft das Ostergeschäft, in den Schaufenstern werden kiloschwere Ostereier präsentiert und überdimensionierte Osterhasten zieren die Auslagen. Die Preise stehen deren der Schweizerschoggi um nichts nach, im Gegenteil. Wir kosten die Schokolade in Form von „Submarinos“ wie hier die „heissi Schoggi“ genannt wird und in Form von heisser Milch und einem Stück Schokolade daherkommt, sehr lecker!
Die Region der Ruta 7 Lagos - die Strasse der 7 Seen - hat uns das letzte Mal ganz besonders gefallen. Eine Route nach San Martin de los Andes sind wir noch nicht gefahren, nämlich die R 63. Auch dieser Weg sollte uns nicht enttäuschen. Der grobe Schotterweg zieht durch Berg und Tal, vorbei an bizarren Sandsteinfelsen und entlang klarer Bergbäche, einfach traumhaft. Wir campen am Flussufer unweit von San Martin, denn wir haben einiges zu erledigen morgen.
Parktechnisch ist die Stadt so schrecklich wie beim letzten Mal. Wir parkieren weit draussen und daher gestaltet sich der Einkaufsbummel nicht so gemütlich wie geplant. Trotzdem müssen wir Geld wechseln, Brot kaufen und im „Traumcafé“ einen „Kuchen de Manzana mit Streusel“ mit einem „Submarino“ geniessen. Der Apfel-Streuselkuchen schmeckt ganz vorzüglich und das Internet ist schnell, also noch rasch die letzten Updates laden und zurück zum Auto. Das letzte Mal haben wir hier in der Stadt vergeblich nach einem grossen Supermarkt gesucht, heute wissen wir, dass es im winzigen „Todo“ nichts gibt was es nicht gibt und so steuern wir gleich das kleine Lädeli an. In der Grösse eines durchschnittlichen Gartenhäuschens gibt’s hier sogar eine Käsetheke und einen Metzger, der mir ein Kilo feinstes Rindfilet verkauft. Ost und Gemüse ist zwar gewohnt betagt, aber wir sind ja immer noch in Argentinien, also müssen wir hier Prioritäten setzen ;-)
In El Bolsón treffen wir wieder auf die Ruta 40. Der Ort ist sehr beliebt für Aussteiger aller Art. So spazieren wir durch den sonntäglichen „Hippie-Markt“, können uns aber nicht so begeistern für all die handgemachten Schmuckstücke, Batiktücher und Strickwaren. Dafür hats im Café gute Empanadas und schnelles Internet. Während dem Beantworten unserer Korrespondenz ladet Dani doch glatt ein paar Filme runter, damit uns an kalten Abenden nicht langweilig wird ;-)
Wir ziehen auf der Ruta 40 Richtung Bariloche und wieder begeistert uns die schöne Berg- und Seenlandschaft rund um das Touristenstädtchen. Die Umgebung haben wir auf dem Weg in den Süden ja schon ausgiebig erkundet, diesmal geht’s noch in die Stadt. Wir parkieren am See und besichtigen die touristische Innenstadt zu Fuss. Hier stehen richtige Chalets, Bernhardiner stilecht mit Fässchen um den Hals, mit denen man sich für ein kleines Entgelt fotografieren lassen kann, urige Restaurants, Souvenirläden und an jeder Ecke wird das Aushängeschild der Stadt - Schokolade in jeder Form verkauft. Aktuell läuft das Ostergeschäft, in den Schaufenstern werden kiloschwere Ostereier präsentiert und überdimensionierte Osterhasten zieren die Auslagen. Die Preise stehen deren der Schweizerschoggi um nichts nach, im Gegenteil. Wir kosten die Schokolade in Form von „Submarinos“ wie hier die „heissi Schoggi“ genannt wird und in Form von heisser Milch und einem Stück Schokolade daherkommt, sehr lecker!
Die Region der Ruta 7 Lagos - die Strasse der 7 Seen - hat uns das letzte Mal ganz besonders gefallen. Eine Route nach San Martin de los Andes sind wir noch nicht gefahren, nämlich die R 63. Auch dieser Weg sollte uns nicht enttäuschen. Der grobe Schotterweg zieht durch Berg und Tal, vorbei an bizarren Sandsteinfelsen und entlang klarer Bergbäche, einfach traumhaft. Wir campen am Flussufer unweit von San Martin, denn wir haben einiges zu erledigen morgen.
Parktechnisch ist die Stadt so schrecklich wie beim letzten Mal. Wir parkieren weit draussen und daher gestaltet sich der Einkaufsbummel nicht so gemütlich wie geplant. Trotzdem müssen wir Geld wechseln, Brot kaufen und im „Traumcafé“ einen „Kuchen de Manzana mit Streusel“ mit einem „Submarino“ geniessen. Der Apfel-Streuselkuchen schmeckt ganz vorzüglich und das Internet ist schnell, also noch rasch die letzten Updates laden und zurück zum Auto. Das letzte Mal haben wir hier in der Stadt vergeblich nach einem grossen Supermarkt gesucht, heute wissen wir, dass es im winzigen „Todo“ nichts gibt was es nicht gibt und so steuern wir gleich das kleine Lädeli an. In der Grösse eines durchschnittlichen Gartenhäuschens gibt’s hier sogar eine Käsetheke und einen Metzger, der mir ein Kilo feinstes Rindfilet verkauft. Ost und Gemüse ist zwar gewohnt betagt, aber wir sind ja immer noch in Argentinien, also müssen wir hier Prioritäten setzen ;-)
Der Winter naht in den Bergen…
Auf dem Weg nach Norden sehen wir endlich den perfekten, schneebedeckten Kegel des Volcan Lanin, der sich uns beim letzten Besuch verwehrt hat. Wir campen abermals an einen klaren Fluss und geniessen die schöne Umgebung, die Ruhe und die Pferde vor einer malerischen Basaltfelskulisse. Gegen Abend gesellt sich mal wieder ein „Wicked Camper“ (beliebte chilenische Mietcamper für kleines Budget) zwei Meter neben uns, aber nach dem Essen sind die Südkoreaner genauso schnell verschwunden wie sei aufgetaucht sind und wir haben wieder unseren Frieden. Entlang der Touristenroute ist man auf schönen Plätzen selten alleine, aber es ist ja auch die Gelegenheit, mal mit anderen Reisenden in Kontakt zu kommen.
Morgens um Acht zeigt das Thermometer -2°C, die Scheiben sind gefroren und im Bett ist es kuschelig, so kriechen wir erst gegen Neun aus den Federn, das wird ja langsam ganz übel… Entlang des schönen Rio Aluminé stechen wir erneut in die Anden und geniessen das schöne Wetter. Weit kommen wir ja nicht. Am ersten Fluss machen wir eine späte Maté-Pause, am nächsten schönen Platz Mittagspause und am dritten Platz am Fluss schlagen wir schon wieder unser Lager auf. Wir geniessen die Nachmittagswärme im T-Shirt während ich ein lang immer wieder verschobenes Projekt in Angriff nehme, ich häckle mir tatsächlich eine Mütze! Fertig wird sie vermutlich erst im tropischen Pantanal aber der Anfang ist schon mal gemacht! Wir kochen heute das beste Ragout aller Zeiten, was heute unter massiv erschwerten Bedingungen geschieht, denn wir müssen uns gegen die vielen „Yellow-Jackets“ (aggressive Wespenart die mehrmals stechen können) verteidigen, denen unser Essen auch zu schmecken scheint. Gleich nach dem Abwasch verkriechen wir uns aber rasch wieder in unser Häuschen, bevor uns die Kälte so richtig unter die Haut fährt.
Auf dem Weg nach Norden sehen wir endlich den perfekten, schneebedeckten Kegel des Volcan Lanin, der sich uns beim letzten Besuch verwehrt hat. Wir campen abermals an einen klaren Fluss und geniessen die schöne Umgebung, die Ruhe und die Pferde vor einer malerischen Basaltfelskulisse. Gegen Abend gesellt sich mal wieder ein „Wicked Camper“ (beliebte chilenische Mietcamper für kleines Budget) zwei Meter neben uns, aber nach dem Essen sind die Südkoreaner genauso schnell verschwunden wie sei aufgetaucht sind und wir haben wieder unseren Frieden. Entlang der Touristenroute ist man auf schönen Plätzen selten alleine, aber es ist ja auch die Gelegenheit, mal mit anderen Reisenden in Kontakt zu kommen.
Morgens um Acht zeigt das Thermometer -2°C, die Scheiben sind gefroren und im Bett ist es kuschelig, so kriechen wir erst gegen Neun aus den Federn, das wird ja langsam ganz übel… Entlang des schönen Rio Aluminé stechen wir erneut in die Anden und geniessen das schöne Wetter. Weit kommen wir ja nicht. Am ersten Fluss machen wir eine späte Maté-Pause, am nächsten schönen Platz Mittagspause und am dritten Platz am Fluss schlagen wir schon wieder unser Lager auf. Wir geniessen die Nachmittagswärme im T-Shirt während ich ein lang immer wieder verschobenes Projekt in Angriff nehme, ich häckle mir tatsächlich eine Mütze! Fertig wird sie vermutlich erst im tropischen Pantanal aber der Anfang ist schon mal gemacht! Wir kochen heute das beste Ragout aller Zeiten, was heute unter massiv erschwerten Bedingungen geschieht, denn wir müssen uns gegen die vielen „Yellow-Jackets“ (aggressive Wespenart die mehrmals stechen können) verteidigen, denen unser Essen auch zu schmecken scheint. Gleich nach dem Abwasch verkriechen wir uns aber rasch wieder in unser Häuschen, bevor uns die Kälte so richtig unter die Haut fährt.
Provinzpark Copahue - Araukarien und Vulkangestein
Am nächsten Tag fahren wir bei nass kaltem Wetter eine Runde um den Lago Aluminé. Vielleicht liegts am Wetter, doch der vielgepriesene See fasziniert uns nicht so. Es zieht uns langsam richtig in den Norden, an die Wärme. Dieser Richtung folgen wir nun auch und fahren über einen wunderschönen Pass unweit der chilenischen Grenze nordwärts. Mittlerweile hats wieder aufgeklart und bei Sonnenschein ist gleich auch die Stimmung schon wieder viiel besser. Wir fahren durch einen Canyon ins Tal, vorbei an Gauchos, die ihre Schafherden vor sich her treiben. Erstmals sehen wir hier auch Ziegenherden, mit ihrem langen Fell und den geschwungenen Hörnern sehen sie wie Berggeissen aus. Das Dorf Las Lajas erreichen wir etwas zu spät. Um halb zwei schliessen auch die letzten Geschäfte, das Dorf ist leer und verlassen. Nichts mit Einkaufen, kein einziger Laden hat geöffnet, die Welt steht still während der Siesta, heute geht’s wohl ans Eingemachte.
Dies gilt heute auch in Bezug auf die Schlafplatzsuche. Wir fahren viel weiter als geplant, doch der heftige Westwind vermiest uns jedes potentielle und noch so schöne Schlafplätzli auf dem Weg. Nach über 300 km enden wir in den Bergen im Copahue-Naturpark. Hier oben wachsen wieder die schönen alten Araukarien, die Gegend ist vulkanisch was sich an den vielen Basaltfelsen zeigt und das eisenhaltige Wasser des Rio Agrio färbt das Ufer des Lago Caviahue rostrot. Erst in einem kleinen Araukarienwäldchen glauben wir uns vom Wind geschützt. Müde nach der langen Fahrt gehen wir früh ins Bett, nur um gegen Vier Uhr morgens von heftigen Sturmböen geweckt zu werden, die uns zwingen, das Dach zu schliessen und uns in den unteren Stock verbannen. Wieder einmal verfluchen wir unser für diese Region einfach ungeeignete Hubdach!
Der Spaziergang zu den Wasserfällen am Morgen vertreibt jedoch bald die schlechte Laune nach der ungemütlichen Nacht. Der Rio Agrio stürzt sich in verschiedenen Wasserfällen übers Vulkangestein in die Tiefe. Zusammen mit der schönen Landschaft und den vielen Araukarien eine tolle Kulisse.
Der krönende Abschluss bildet der „Salto de Agrio“, ein letzter spektakulärer Wasserfall, der uns aufgrund der Wassermassen und der Färbung des Gesteins besonders begeistert. Auch heute weht uns ein steifer Wind um die Ohren, der beste Platz ist eindeutig im Auto! Wir geniessen die Fahrt durch die Berge, die Aussicht ist prächtig und die Sonne strahlt! Wir übernachten heute in einem kleinen Wäldchen unweit der Strasse zusammen mit Gauchito Gil und seiner nicht weniger heiligen Gefährtin Difunta Correa, doch den Beiden widme ich hier gerne einen eigenen Abschnitt.
Am nächsten Tag fahren wir bei nass kaltem Wetter eine Runde um den Lago Aluminé. Vielleicht liegts am Wetter, doch der vielgepriesene See fasziniert uns nicht so. Es zieht uns langsam richtig in den Norden, an die Wärme. Dieser Richtung folgen wir nun auch und fahren über einen wunderschönen Pass unweit der chilenischen Grenze nordwärts. Mittlerweile hats wieder aufgeklart und bei Sonnenschein ist gleich auch die Stimmung schon wieder viiel besser. Wir fahren durch einen Canyon ins Tal, vorbei an Gauchos, die ihre Schafherden vor sich her treiben. Erstmals sehen wir hier auch Ziegenherden, mit ihrem langen Fell und den geschwungenen Hörnern sehen sie wie Berggeissen aus. Das Dorf Las Lajas erreichen wir etwas zu spät. Um halb zwei schliessen auch die letzten Geschäfte, das Dorf ist leer und verlassen. Nichts mit Einkaufen, kein einziger Laden hat geöffnet, die Welt steht still während der Siesta, heute geht’s wohl ans Eingemachte.
Dies gilt heute auch in Bezug auf die Schlafplatzsuche. Wir fahren viel weiter als geplant, doch der heftige Westwind vermiest uns jedes potentielle und noch so schöne Schlafplätzli auf dem Weg. Nach über 300 km enden wir in den Bergen im Copahue-Naturpark. Hier oben wachsen wieder die schönen alten Araukarien, die Gegend ist vulkanisch was sich an den vielen Basaltfelsen zeigt und das eisenhaltige Wasser des Rio Agrio färbt das Ufer des Lago Caviahue rostrot. Erst in einem kleinen Araukarienwäldchen glauben wir uns vom Wind geschützt. Müde nach der langen Fahrt gehen wir früh ins Bett, nur um gegen Vier Uhr morgens von heftigen Sturmböen geweckt zu werden, die uns zwingen, das Dach zu schliessen und uns in den unteren Stock verbannen. Wieder einmal verfluchen wir unser für diese Region einfach ungeeignete Hubdach!
Der Spaziergang zu den Wasserfällen am Morgen vertreibt jedoch bald die schlechte Laune nach der ungemütlichen Nacht. Der Rio Agrio stürzt sich in verschiedenen Wasserfällen übers Vulkangestein in die Tiefe. Zusammen mit der schönen Landschaft und den vielen Araukarien eine tolle Kulisse.
Der krönende Abschluss bildet der „Salto de Agrio“, ein letzter spektakulärer Wasserfall, der uns aufgrund der Wassermassen und der Färbung des Gesteins besonders begeistert. Auch heute weht uns ein steifer Wind um die Ohren, der beste Platz ist eindeutig im Auto! Wir geniessen die Fahrt durch die Berge, die Aussicht ist prächtig und die Sonne strahlt! Wir übernachten heute in einem kleinen Wäldchen unweit der Strasse zusammen mit Gauchito Gil und seiner nicht weniger heiligen Gefährtin Difunta Correa, doch den Beiden widme ich hier gerne einen eigenen Abschnitt.
Allerheiligen am Strassenrand
Wer in Lateinamerika reist, gewöhnt sich rasch an die zahlreichen Heiligenfiguren, Kapellen und Schreine am Strassenrand. Jede Region hat ihre Lieblingsheiligen, ja sogar jede Berufsgruppe. Geopfert wird je nach Gusto: Blumen, Zigaretten, Münzen, Kleber des Lieblingsfussballclubs oder Puppen in Hochzeitskleidchen, jeder hat so seine Wünsche an den Heiligen seiner Wahl.
Bei den Argentiniern stehen zwei - mehr oder weniger - Heilige ganz hoch im Kurs. Zum einen ist dies die Difunta Correa. Der Legende nach suchte Maria Correa zur Zeit des argentinischen Bürgerkriegs mit ihrem Säugling nach ihrem verschleppten Ehemann und verdurstete dabei in der Wüste. Als sie gefunden wurde hat ihr Säugling an ihrer Brust überlebt. Mit der Verkörperung des idealen Frauenbilds, nämlich zum einen der treuen Ehefrau und andererseits der sich aufopfernden Mutter hegen die Argentinier eine tiefe Verehrung für ihre Difunta Correa - die entschlafene Correa*. Als Schutzheilige aller Reisenden werden Ihr zu Ehren nicht nur Blumen und Kerzen niedergelegt, sondern vor allem Wasserflaschen, auf das niemand mehr beim Reisen verdursten muss. Der eigentlich schöne Brauch wird mancherorts ziemlich auf die Spitze getrieben, resultierend in Bergen an PET-Flaschen an jeder Strassenecke.
Der zweite „Heilige“ ist Antonio Gil Nunez, genannt Gauchito Gil. Auch um seine Person ranken sich viele Legenden, aber in der Kurzfassung verkörpert er den „Robin Hood“ Argentiniens*. Seine nicht immer ganz legalen Aktionen werden von seinen Anhängern höchstgelobt, allerdings weigert sich die katholische Kirche vehement und eigentlich nachvollziehbar, Gauchito Gil heilig zu sprechen. Dies tut seiner Berühmtheit allerdings keinen Abbruch und die mit roten Bändern und Fahnen gekennzeichneten Schreine sind noch zahlreicher als die der Difunta Correa. Als Zeichen der Verehrung wird bei jedem seiner Schreine gehupt - ihr könnt Euch also vorstellen wie ruhig es sich in der Nähe von Gauchito Gil nächtigt ;-)
* frei nach Wikipedia
Wer in Lateinamerika reist, gewöhnt sich rasch an die zahlreichen Heiligenfiguren, Kapellen und Schreine am Strassenrand. Jede Region hat ihre Lieblingsheiligen, ja sogar jede Berufsgruppe. Geopfert wird je nach Gusto: Blumen, Zigaretten, Münzen, Kleber des Lieblingsfussballclubs oder Puppen in Hochzeitskleidchen, jeder hat so seine Wünsche an den Heiligen seiner Wahl.
Bei den Argentiniern stehen zwei - mehr oder weniger - Heilige ganz hoch im Kurs. Zum einen ist dies die Difunta Correa. Der Legende nach suchte Maria Correa zur Zeit des argentinischen Bürgerkriegs mit ihrem Säugling nach ihrem verschleppten Ehemann und verdurstete dabei in der Wüste. Als sie gefunden wurde hat ihr Säugling an ihrer Brust überlebt. Mit der Verkörperung des idealen Frauenbilds, nämlich zum einen der treuen Ehefrau und andererseits der sich aufopfernden Mutter hegen die Argentinier eine tiefe Verehrung für ihre Difunta Correa - die entschlafene Correa*. Als Schutzheilige aller Reisenden werden Ihr zu Ehren nicht nur Blumen und Kerzen niedergelegt, sondern vor allem Wasserflaschen, auf das niemand mehr beim Reisen verdursten muss. Der eigentlich schöne Brauch wird mancherorts ziemlich auf die Spitze getrieben, resultierend in Bergen an PET-Flaschen an jeder Strassenecke.
Der zweite „Heilige“ ist Antonio Gil Nunez, genannt Gauchito Gil. Auch um seine Person ranken sich viele Legenden, aber in der Kurzfassung verkörpert er den „Robin Hood“ Argentiniens*. Seine nicht immer ganz legalen Aktionen werden von seinen Anhängern höchstgelobt, allerdings weigert sich die katholische Kirche vehement und eigentlich nachvollziehbar, Gauchito Gil heilig zu sprechen. Dies tut seiner Berühmtheit allerdings keinen Abbruch und die mit roten Bändern und Fahnen gekennzeichneten Schreine sind noch zahlreicher als die der Difunta Correa. Als Zeichen der Verehrung wird bei jedem seiner Schreine gehupt - ihr könnt Euch also vorstellen wie ruhig es sich in der Nähe von Gauchito Gil nächtigt ;-)
* frei nach Wikipedia
Auf der Suche nach der „Badewanne der Reisenden“
Der Weg aus den Bergen führt über eine verschlungene Schotterstrasse runter ins Tal. Ausser ein paar Gauchos mit ihren Viehherden treffen wir niemanden. In der Ferne locken die pudergezuckerten Andengipfel, vor uns im Tal liegt die Ruta 40, wie eine Schlagader, die die ganze Gegend versorgt. Wie auf einen Schlag haben wir heute seit langem mal wieder richtig warm. Während wir gestern noch die Kapuzen zum Schutz gegen den Wind hochgezogen haben, ist heute T-Shirt-Wetter, sind wir dem patagonischen Herbst endlich entkommen?
In Chos Malal rüsten wir Vorräte und Diesel auf und erkundigen uns im Touriinfo nach dem Strassenzustand in der Region des Vulkan Domuyo. Aufgrund der anhaltenden Kälte der letzten Wochen freuen wir uns nämlich ganz besonders auf die heissen Quellen im Vulkangebiet. Die Dame erzählt uns viel von der Touristenrunde bis zur Laguna Varvarco, von einer Umrundung des Vulkan Domuyo, resp. der Überquerung des Passes zum Tal des Rio Barrancas weiss sie allerdings nichts. Wir haben den Track auf unseren Karten und wissen auch von einem Reisenden, der den Pass vor ein paar Jahren im Sommer bezwungen hat. Was solls, wir fragen einfach die Leute unterwegs, die wissen meistens am besten Bescheid. So verlassen wir die Ruta 40 erneut und stechen ein weiteres Mal nach Westen in die Berge. Durch spektakuläre Felslandschaften geht es in die Höhe. Im letzten Ort fragen wir im Touriinfo nochmals nach der Passstrasse. Grosses Schulterzucken, da sei schon lange keiner mehr durch. Möglich sei es aber mit unserem Auto, vorausgesetzt es hätte kein Schnee dort oben, aha…
Wir haben ein Bild im Kopf von kleinen heissen Naturpools und erwarten diese Morgen in Aguas Calientes, so suchen wir uns vorher einen Schlafplatz, da man dort nicht übernachten darf. Ein kleiner Feldweg bringt uns zu einer Felsgruppe mit gutem Windschutz. Als ich mir im Bächli daneben die Hände wasche, stelle ich voller Freude fest, dass das Wasser warm ist, ob es hier wohl Badepools gibt? Wir folgen einem kleinen Pfad in die Höhe und finden sie, zwei kleine gestaute Pools mit heissem Wasser! Sie sind ziemlich veralgt und müssen erst etwas gespült werden, aber das Gefühl sich danach in die „heisse Wanne“ zu setzen, ist unbeschreiblich!
Wir geniessen das heisse Nass in vollen Zügen. Mit einem Bier zum Entspannen nach dem langen Fahrtag, nach dem Essen zum Sonnenuntergang und als ich morgens aufwache ist das Bett neben mir leer, mein Schatz winkt bereits wieder aus dem Pool runter. Es braucht etwas Überwindung sich bei 2°C zu entkleiden, aber wert ist es allemal!
Der Weg aus den Bergen führt über eine verschlungene Schotterstrasse runter ins Tal. Ausser ein paar Gauchos mit ihren Viehherden treffen wir niemanden. In der Ferne locken die pudergezuckerten Andengipfel, vor uns im Tal liegt die Ruta 40, wie eine Schlagader, die die ganze Gegend versorgt. Wie auf einen Schlag haben wir heute seit langem mal wieder richtig warm. Während wir gestern noch die Kapuzen zum Schutz gegen den Wind hochgezogen haben, ist heute T-Shirt-Wetter, sind wir dem patagonischen Herbst endlich entkommen?
In Chos Malal rüsten wir Vorräte und Diesel auf und erkundigen uns im Touriinfo nach dem Strassenzustand in der Region des Vulkan Domuyo. Aufgrund der anhaltenden Kälte der letzten Wochen freuen wir uns nämlich ganz besonders auf die heissen Quellen im Vulkangebiet. Die Dame erzählt uns viel von der Touristenrunde bis zur Laguna Varvarco, von einer Umrundung des Vulkan Domuyo, resp. der Überquerung des Passes zum Tal des Rio Barrancas weiss sie allerdings nichts. Wir haben den Track auf unseren Karten und wissen auch von einem Reisenden, der den Pass vor ein paar Jahren im Sommer bezwungen hat. Was solls, wir fragen einfach die Leute unterwegs, die wissen meistens am besten Bescheid. So verlassen wir die Ruta 40 erneut und stechen ein weiteres Mal nach Westen in die Berge. Durch spektakuläre Felslandschaften geht es in die Höhe. Im letzten Ort fragen wir im Touriinfo nochmals nach der Passstrasse. Grosses Schulterzucken, da sei schon lange keiner mehr durch. Möglich sei es aber mit unserem Auto, vorausgesetzt es hätte kein Schnee dort oben, aha…
Wir haben ein Bild im Kopf von kleinen heissen Naturpools und erwarten diese Morgen in Aguas Calientes, so suchen wir uns vorher einen Schlafplatz, da man dort nicht übernachten darf. Ein kleiner Feldweg bringt uns zu einer Felsgruppe mit gutem Windschutz. Als ich mir im Bächli daneben die Hände wasche, stelle ich voller Freude fest, dass das Wasser warm ist, ob es hier wohl Badepools gibt? Wir folgen einem kleinen Pfad in die Höhe und finden sie, zwei kleine gestaute Pools mit heissem Wasser! Sie sind ziemlich veralgt und müssen erst etwas gespült werden, aber das Gefühl sich danach in die „heisse Wanne“ zu setzen, ist unbeschreiblich!
Wir geniessen das heisse Nass in vollen Zügen. Mit einem Bier zum Entspannen nach dem langen Fahrtag, nach dem Essen zum Sonnenuntergang und als ich morgens aufwache ist das Bett neben mir leer, mein Schatz winkt bereits wieder aus dem Pool runter. Es braucht etwas Überwindung sich bei 2°C zu entkleiden, aber wert ist es allemal!
Auf vergessenen Pfaden am Vulkan Domuyo
Bei kaltem aber schönem Wetter fahren wir weiter in die Berge. In der Ferne sehen wir ein dampfendes Band, welches sich durch die Gegend zieht. Erst beim Näherkommen erkennen wir einen Bach mit heissem Wasser. Bevor wir ihn überqueren prüfen wir die Temperatur, bei der kalten Luft sieht es fast aus, als ob das Wasser kocht! Etwas weiter fahren wir den Abstecher zu den Geysieren. Richtig spritzende Wasserlöcher à la Yellowstone darf man hier nicht erwarten, aber die Blubberpools sind perfekt um Eier zu kochen, während wir daneben in der Sonne sitzen und Maté schlürfen. Die Piste wird zusehends ruppiger, je näher wir der Laguna Varvarco kommen. Wir kreuzen viele Gauchos, die ihre Viehherden ins Tal treiben, fast wie unser Alpabzug, nur ohne die geschmückten Kühe, dafür vor einer atemberaubenden Bergkulisse. Der Weg führt hinter der Laguna Varcarco wieder zurück ins Tal, wir allerdings rumpeln auf die schmale Piste, die sich durch ein weiteres Tal Richtung Pass schlängelt. Der Track ist sehr schmal und steinig, manchmal kaum ersichtlich, aber nie problematisch. Von weitem sieht man die schneebedeckte Passhöhe und mir wird mulmig. Schnee ist nun echt nicht das bevorzugte Terrain unseres Autos. In vielen steilen Serpentinen fahren wir in der Untersetzung nach oben. Der dekorative Puderzucker ist echtem Schnee gewichen, auf den letzten Hundert Höhenmetern (2‘700m) liegt er auch auf dem Weg. Ob er noch vom letzten Winter hier liegt oder ob es bereits erneut geschneit hat ist nicht klar, doch Spuren gibt es hier keine, sogar die Endurospuren, welchen wir gefolgt sind, haben sich mittlerweile verabschiedet. Doch mit ein wenig Anlauf und viel Entschlossenheit meistert Dani auch diese Hürde und wir stehen auf der Passhöhe. Meine Befürchtungen, es geht auf der anderen Seite steil und vereist ins Tal, bewahrheiten sich nicht. Hier am Sonnenhang ist die Piste trocken und die Aussicht traumhaft. Wir sind schon froh, ist es hier im Moment knochentrocken, der Weg wäre bei Regen eine Schlammpiste und erst noch abschüssig auf der Talseite. Nachdem wir den steilsten Teil bezwungen haben, verengt sich das Tal und wir fahren durch einen Canyon. Aufgeschreckt durch den Motorenlärm kreisen mindestens zwanzig Andenkondore über uns in der Luft, was für ein Highlight!
Danach öffnet sich das Tal und wir fahren für Stunden entlang des Rio Barrancas und seinem Schwemmgebiet, mal in der Höhe, mal direkt am Talboden. Abgesehen von vielen Pferden und Kühen haben wir dieses Paradies ganz für uns alleine. In dieser Idylle schlagen wir auch unser Lager auf. Das Rindsfilet und den guten Malbec haben wir uns heute echt verdient.
Am nächsten Morgen weckt uns lautes Hufgetrappel. Eine riesige Pferdeherde trabt an uns vorbei und entschwindet über den nächsten Bergkamm. Über denselben erscheint auch bald die Sonne und vertreibt die Kälte im Tal. Kann man den Tag schöner beginnen? Der Weg ins Haupttal führt noch über manche Hügelkette und erst am Nachmittag erreichen wir erneut die Ruta 40 bei Barrancas und somit die Grenze zur Provinz Neuquen. Der Vulcan Domuyo ist für uns eines der ganz grossen Highlights Südamerikas und ein würdiger Abschluss unserer fantastischen Zeit in Patagonien!
Bei kaltem aber schönem Wetter fahren wir weiter in die Berge. In der Ferne sehen wir ein dampfendes Band, welches sich durch die Gegend zieht. Erst beim Näherkommen erkennen wir einen Bach mit heissem Wasser. Bevor wir ihn überqueren prüfen wir die Temperatur, bei der kalten Luft sieht es fast aus, als ob das Wasser kocht! Etwas weiter fahren wir den Abstecher zu den Geysieren. Richtig spritzende Wasserlöcher à la Yellowstone darf man hier nicht erwarten, aber die Blubberpools sind perfekt um Eier zu kochen, während wir daneben in der Sonne sitzen und Maté schlürfen. Die Piste wird zusehends ruppiger, je näher wir der Laguna Varvarco kommen. Wir kreuzen viele Gauchos, die ihre Viehherden ins Tal treiben, fast wie unser Alpabzug, nur ohne die geschmückten Kühe, dafür vor einer atemberaubenden Bergkulisse. Der Weg führt hinter der Laguna Varcarco wieder zurück ins Tal, wir allerdings rumpeln auf die schmale Piste, die sich durch ein weiteres Tal Richtung Pass schlängelt. Der Track ist sehr schmal und steinig, manchmal kaum ersichtlich, aber nie problematisch. Von weitem sieht man die schneebedeckte Passhöhe und mir wird mulmig. Schnee ist nun echt nicht das bevorzugte Terrain unseres Autos. In vielen steilen Serpentinen fahren wir in der Untersetzung nach oben. Der dekorative Puderzucker ist echtem Schnee gewichen, auf den letzten Hundert Höhenmetern (2‘700m) liegt er auch auf dem Weg. Ob er noch vom letzten Winter hier liegt oder ob es bereits erneut geschneit hat ist nicht klar, doch Spuren gibt es hier keine, sogar die Endurospuren, welchen wir gefolgt sind, haben sich mittlerweile verabschiedet. Doch mit ein wenig Anlauf und viel Entschlossenheit meistert Dani auch diese Hürde und wir stehen auf der Passhöhe. Meine Befürchtungen, es geht auf der anderen Seite steil und vereist ins Tal, bewahrheiten sich nicht. Hier am Sonnenhang ist die Piste trocken und die Aussicht traumhaft. Wir sind schon froh, ist es hier im Moment knochentrocken, der Weg wäre bei Regen eine Schlammpiste und erst noch abschüssig auf der Talseite. Nachdem wir den steilsten Teil bezwungen haben, verengt sich das Tal und wir fahren durch einen Canyon. Aufgeschreckt durch den Motorenlärm kreisen mindestens zwanzig Andenkondore über uns in der Luft, was für ein Highlight!
Danach öffnet sich das Tal und wir fahren für Stunden entlang des Rio Barrancas und seinem Schwemmgebiet, mal in der Höhe, mal direkt am Talboden. Abgesehen von vielen Pferden und Kühen haben wir dieses Paradies ganz für uns alleine. In dieser Idylle schlagen wir auch unser Lager auf. Das Rindsfilet und den guten Malbec haben wir uns heute echt verdient.
Am nächsten Morgen weckt uns lautes Hufgetrappel. Eine riesige Pferdeherde trabt an uns vorbei und entschwindet über den nächsten Bergkamm. Über denselben erscheint auch bald die Sonne und vertreibt die Kälte im Tal. Kann man den Tag schöner beginnen? Der Weg ins Haupttal führt noch über manche Hügelkette und erst am Nachmittag erreichen wir erneut die Ruta 40 bei Barrancas und somit die Grenze zur Provinz Neuquen. Der Vulcan Domuyo ist für uns eines der ganz grossen Highlights Südamerikas und ein würdiger Abschluss unserer fantastischen Zeit in Patagonien!
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
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