South Africa 5 - Final Destination
März/April 2019
Durch die kleine Karoo
Kurz nach Carlitzdorp verlassen wir die geschäftige Hauptstrasse und folgen der kurvigen Schotterstrasse durch die Berge. Auch heute ist es es regnerisch, was uns im Gegensatz zur hieisgen Bevölkerung eher weniger gefällt. Es hat hier offenbar schon länger nicht mehr geregnet und die Farmer sind dankbar für das wertvolle Nass. Uns macht die Fahrerei bei diesem Wetter so gar keinen Spass und bei erster Gelegenheit schlagen wir uns in die Büsche. Der Regen hat einen Temperatursturz mitgebracht was wir gar nicht mehr gewöhnt sind. Um uns warm zu halten, erkunden wir die Gegend und backen frisches Brot zu unserer selbstgemachten Kürbissuppe, die dank Dampfkochtopf im nu fertig ist. Ja, der Herbst naht in Südafrika, da sind wir ja froh dass es in der Schweiz langsam Frühling wird ;-)
Am nächsten Morgen ist das Wetter besser und wir folgen der abwechslungsreichen Hinterlandpiste, die uns erst über den landschaftlich sehr attraktiven Seweweekspoort-Pass und anschliessend durchs Anysberg Nature Reserve führt, wo wir seit langem wieder einmal Oryx-Antilopen sehen.
Das Sanbona Private Game Reserve durchfahren wir im Transit. Die Richtlinien sind streng, wir haben 45 Minuten Zeit um das andere Ende zu erreichen und dürfen die Hauptpiste nicht verlassen. Etwas frustrierend wenn man Elefanten- und Löwenspuren sieht und diesen nicht folgen darf, aber da ein Game Drive in dem doch sehr gehobenen Reserve unsere Preisklasse bei weitem übersteigt, erfreuen wir uns an den vielen „kostenlosen“ Antilopen, Zebras und Kudus am Wegrand.
Irgendwann erreichen wir die R 62 und damit definitiv die Touristenregion. Die Route 62 ist in Südafrika das was die Route 66 in den USA ist und entsprechend zahlreich sind die Attraktionen entlang der Strasse. Natürlich lassen wir uns ein Bad in den fast 40° Grad heissen Hot Springs in Warmwaterberg nicht entgehen und schmoren im eigenen Saft bis der Kreislauf zu streiken droht.
In Ronnys Sex Shop – einem Road House das so gar nichts anrüchiges an sich hat ausser vielleicht der Slip-Sammlung in der Bar – bestellen wir den ziemlich mittermässigen Roadkill Burger und unterhalten uns mit sympathischen deutschen Kurzurlaubern, die sich gar nicht mehr einkriegen ab uns. Reisebus-weise werden die Touristen hier ins urige Roadhouse zum Mittagessen hergekarrt, wir finden das ganze ziemlich überdreht und touristisch aufgemotzt, wegen der Burger kommt hier wohl keiner ein zweites Mal her.
Wir verlassen die geschäftige R 62 bei erster Gelegenheit und ziehen uns in die Hügel zurück, über liebliche Pässe inmitten dichtem Fynbos – wie die typische Buschvegetation der Region genannt wird, sie ist extrem artenreich und gibt es so ausschliesslich im Westen Südafrikas.
Kurz nach Carlitzdorp verlassen wir die geschäftige Hauptstrasse und folgen der kurvigen Schotterstrasse durch die Berge. Auch heute ist es es regnerisch, was uns im Gegensatz zur hieisgen Bevölkerung eher weniger gefällt. Es hat hier offenbar schon länger nicht mehr geregnet und die Farmer sind dankbar für das wertvolle Nass. Uns macht die Fahrerei bei diesem Wetter so gar keinen Spass und bei erster Gelegenheit schlagen wir uns in die Büsche. Der Regen hat einen Temperatursturz mitgebracht was wir gar nicht mehr gewöhnt sind. Um uns warm zu halten, erkunden wir die Gegend und backen frisches Brot zu unserer selbstgemachten Kürbissuppe, die dank Dampfkochtopf im nu fertig ist. Ja, der Herbst naht in Südafrika, da sind wir ja froh dass es in der Schweiz langsam Frühling wird ;-)
Am nächsten Morgen ist das Wetter besser und wir folgen der abwechslungsreichen Hinterlandpiste, die uns erst über den landschaftlich sehr attraktiven Seweweekspoort-Pass und anschliessend durchs Anysberg Nature Reserve führt, wo wir seit langem wieder einmal Oryx-Antilopen sehen.
Das Sanbona Private Game Reserve durchfahren wir im Transit. Die Richtlinien sind streng, wir haben 45 Minuten Zeit um das andere Ende zu erreichen und dürfen die Hauptpiste nicht verlassen. Etwas frustrierend wenn man Elefanten- und Löwenspuren sieht und diesen nicht folgen darf, aber da ein Game Drive in dem doch sehr gehobenen Reserve unsere Preisklasse bei weitem übersteigt, erfreuen wir uns an den vielen „kostenlosen“ Antilopen, Zebras und Kudus am Wegrand.
Irgendwann erreichen wir die R 62 und damit definitiv die Touristenregion. Die Route 62 ist in Südafrika das was die Route 66 in den USA ist und entsprechend zahlreich sind die Attraktionen entlang der Strasse. Natürlich lassen wir uns ein Bad in den fast 40° Grad heissen Hot Springs in Warmwaterberg nicht entgehen und schmoren im eigenen Saft bis der Kreislauf zu streiken droht.
In Ronnys Sex Shop – einem Road House das so gar nichts anrüchiges an sich hat ausser vielleicht der Slip-Sammlung in der Bar – bestellen wir den ziemlich mittermässigen Roadkill Burger und unterhalten uns mit sympathischen deutschen Kurzurlaubern, die sich gar nicht mehr einkriegen ab uns. Reisebus-weise werden die Touristen hier ins urige Roadhouse zum Mittagessen hergekarrt, wir finden das ganze ziemlich überdreht und touristisch aufgemotzt, wegen der Burger kommt hier wohl keiner ein zweites Mal her.
Wir verlassen die geschäftige R 62 bei erster Gelegenheit und ziehen uns in die Hügel zurück, über liebliche Pässe inmitten dichtem Fynbos – wie die typische Buschvegetation der Region genannt wird, sie ist extrem artenreich und gibt es so ausschliesslich im Westen Südafrikas.
Werksspionage in Swellendam
Kurz vor Swellendam machen wir einen kleinen Abstecher. An einer Tankstelle holen wir uns zwei leckere Roesterkoek (eine Art Ciabatta, getoastet und gefüllt), dann begeben wir uns die Suche nach den Produktionshallen der Firma Infanta, die gerade Ursulas und Les' Landcruiser (siehe Reisebericht Südafrika 4) ausbauen. Jurie und sein Team haben sich auf den Ausbau von Offroadtrailern und -kabinen spezialisiert und stolz führt uns der Chef persönlich durch die Produktion. Ich muss schon sagen, hier wird aufs Detail geschaut, besonders gefällt mir die ausgeklügelte Aussendusche und dass der grosse Kühlschrank von innen und aussen zugänglich ist. Das Konzept ist natürlich für afrikanisches Klima und Verhältnisse zugeschnitten, wo immer schön warmes Wetter herrscht und man auf dem Campingplatz zeigt was man hat. Für uns, die uns wenn nötig gerne mal in die Wärme und Diskretion unseres Fahrzeuges zurückziehen, ist das Konzept weniger geeignet, aber beeindruckend ist es allemal, was Jurie und sein Team hier leisten! Wir schicken Ursula und Les ein paar Fotos, in wenigen Tagen soll der ausgebaute Cruiser abholbereit sein, die beiden können es kaum erwarten!
Swellendam ist Südafrikas drittälteste Stadt, doch abgesehen von ein paar viktorianischen Gebäuden, in denen mittlerweile mehrheitlich Shops und Boutiquen untergebracht sind, sehen wir nicht mehr viel vom einstigen Charme der Kolonialstadt. Nach einem Besuch des Supermarkts ziehen wir auch schon weiter. Auf dem Weg nach Montague dominieren edle Weingüter und Olivenbäume das Landschaftsbild - wir nähern uns der bekannten Weinregion um Stellenbosch. An jeder Ecke finden sich sogenannte Farm- und Padstalls , wo man Farmprodukte und jeden möglichen Touristenkitsch kaufen kann. Montague kündigt sich durch die obligaten heruntergekommenen Townships an, an deren Ende sich schliesslich – in gebürendem Abstand versteht sich - ein hübsches, „weisses“ Städtchen präsentiert, sanft eingebettet in die Hügel der Karoo, bekannt als Wander- und Rückzugsgebiet für gestresste Capetonians. Hier ein Wildcamp zu suchen wollen wir uns nicht antun und fahren direkt zum Campingplatz der Farm De Bos, wo wir uns einen Platz mitten in ihrer Pecanuss-Plantage aussuchen dürfen. Die Besitzerin führt uns herum und erzählt uns, dass vor wenigen Tagen ein heftiger Sturm übers Land gefegt sei, der Fluss seit massiv über die Ufer getreten und Hagelkörner in der Grösse von Tennisbällen hätten die Nussbäume übel zugerichtet. Die Bäume sind tatsächlich fast kahl, Blätter, Aeste und Nüsse liegen überall am Boden, das wars dann wohl mit der diesjährigen Ernte. Wir sind heute nacht die einzigen Gäste und müssen den Platz lediglich mit den freundlichen Farmtieren teilen. Am Morgen sammelt Dani einen ganzen Korb Pecanüsse, die werden uns einige Tage beschäftigen während dem Fahren :-)
Kurz vor Swellendam machen wir einen kleinen Abstecher. An einer Tankstelle holen wir uns zwei leckere Roesterkoek (eine Art Ciabatta, getoastet und gefüllt), dann begeben wir uns die Suche nach den Produktionshallen der Firma Infanta, die gerade Ursulas und Les' Landcruiser (siehe Reisebericht Südafrika 4) ausbauen. Jurie und sein Team haben sich auf den Ausbau von Offroadtrailern und -kabinen spezialisiert und stolz führt uns der Chef persönlich durch die Produktion. Ich muss schon sagen, hier wird aufs Detail geschaut, besonders gefällt mir die ausgeklügelte Aussendusche und dass der grosse Kühlschrank von innen und aussen zugänglich ist. Das Konzept ist natürlich für afrikanisches Klima und Verhältnisse zugeschnitten, wo immer schön warmes Wetter herrscht und man auf dem Campingplatz zeigt was man hat. Für uns, die uns wenn nötig gerne mal in die Wärme und Diskretion unseres Fahrzeuges zurückziehen, ist das Konzept weniger geeignet, aber beeindruckend ist es allemal, was Jurie und sein Team hier leisten! Wir schicken Ursula und Les ein paar Fotos, in wenigen Tagen soll der ausgebaute Cruiser abholbereit sein, die beiden können es kaum erwarten!
Swellendam ist Südafrikas drittälteste Stadt, doch abgesehen von ein paar viktorianischen Gebäuden, in denen mittlerweile mehrheitlich Shops und Boutiquen untergebracht sind, sehen wir nicht mehr viel vom einstigen Charme der Kolonialstadt. Nach einem Besuch des Supermarkts ziehen wir auch schon weiter. Auf dem Weg nach Montague dominieren edle Weingüter und Olivenbäume das Landschaftsbild - wir nähern uns der bekannten Weinregion um Stellenbosch. An jeder Ecke finden sich sogenannte Farm- und Padstalls , wo man Farmprodukte und jeden möglichen Touristenkitsch kaufen kann. Montague kündigt sich durch die obligaten heruntergekommenen Townships an, an deren Ende sich schliesslich – in gebürendem Abstand versteht sich - ein hübsches, „weisses“ Städtchen präsentiert, sanft eingebettet in die Hügel der Karoo, bekannt als Wander- und Rückzugsgebiet für gestresste Capetonians. Hier ein Wildcamp zu suchen wollen wir uns nicht antun und fahren direkt zum Campingplatz der Farm De Bos, wo wir uns einen Platz mitten in ihrer Pecanuss-Plantage aussuchen dürfen. Die Besitzerin führt uns herum und erzählt uns, dass vor wenigen Tagen ein heftiger Sturm übers Land gefegt sei, der Fluss seit massiv über die Ufer getreten und Hagelkörner in der Grösse von Tennisbällen hätten die Nussbäume übel zugerichtet. Die Bäume sind tatsächlich fast kahl, Blätter, Aeste und Nüsse liegen überall am Boden, das wars dann wohl mit der diesjährigen Ernte. Wir sind heute nacht die einzigen Gäste und müssen den Platz lediglich mit den freundlichen Farmtieren teilen. Am Morgen sammelt Dani einen ganzen Korb Pecanüsse, die werden uns einige Tage beschäftigen während dem Fahren :-)
In der kleinsten Wüste der Welt
Wir verlassen Montague und fahren durchs Keisie-Valley nach Norden. Wir lassen das fruchtbare Tal mit seinen bewässerten Weinbergen hinter uns und erreichen die karge Karoo. Die Fahrt ist eintönig doch auch diese unwirtliche Landschaft hat ihren Reiz. Wir durchqueren Täler und Pässe, es wird immer felsiger und trockener. Oben auf einem windigen Pass sehen wir endlich die Silhouette der Cedarberge am Horizont auftauchen, doch unser Augenmerk liegt auf einem schmalen Streifen Sand vor uns im Tal. Tatsächlich fahren wir direkt in eine kleine Wüste mit perfekten Sanddünen und einem ziemlich tiefsandigen Zufahrtsweg. Wir suchen uns einen Platz vor einer grossen Düne mit einem schattenspendenden Eukalyptusbaum, hier bleiben wir! Wir erkunden die kleine Sandwüste, die irgendwie so gar nicht hier in die Landschaft zu passen scheint und machen am Abend ein klassisches Braai (Asado für unsere Panam-Freunde oder „grillieren“ für alle anderen) mit Boerewoer (Bauernbratwurst), Folienkartoffeln, Gemüse und einem Knoblauchbrot. Leider frischt der Wind abends ziemlich auf, was die ganze Kocherei etwas knifflig und das Abendessen flächendeckend mit einer hauchdünnen aber sehr effektiven Sandpanade gestaltet. Das romantische Lagerfeuer fällt entsprechend kurz aus, da es bei diesem Wind einfach zu gefährlich ist. Kaum ist die Glut gelöscht, legt sich auch der Wind, grrrhh... aber da auch der Wein alle ist, können wir genausogut auch gleich ins Bett ;-)
Nach einer weiteren unglaublich sternenklaren Nacht endecken wir am Morgen die verschiedensten Spuren um unser Auto, von Maulwürfen, Schakalen und anderen Tieren, deren Spuren wir bisher noch nicht identifizieren konnten.
Wir verlassen Montague und fahren durchs Keisie-Valley nach Norden. Wir lassen das fruchtbare Tal mit seinen bewässerten Weinbergen hinter uns und erreichen die karge Karoo. Die Fahrt ist eintönig doch auch diese unwirtliche Landschaft hat ihren Reiz. Wir durchqueren Täler und Pässe, es wird immer felsiger und trockener. Oben auf einem windigen Pass sehen wir endlich die Silhouette der Cedarberge am Horizont auftauchen, doch unser Augenmerk liegt auf einem schmalen Streifen Sand vor uns im Tal. Tatsächlich fahren wir direkt in eine kleine Wüste mit perfekten Sanddünen und einem ziemlich tiefsandigen Zufahrtsweg. Wir suchen uns einen Platz vor einer grossen Düne mit einem schattenspendenden Eukalyptusbaum, hier bleiben wir! Wir erkunden die kleine Sandwüste, die irgendwie so gar nicht hier in die Landschaft zu passen scheint und machen am Abend ein klassisches Braai (Asado für unsere Panam-Freunde oder „grillieren“ für alle anderen) mit Boerewoer (Bauernbratwurst), Folienkartoffeln, Gemüse und einem Knoblauchbrot. Leider frischt der Wind abends ziemlich auf, was die ganze Kocherei etwas knifflig und das Abendessen flächendeckend mit einer hauchdünnen aber sehr effektiven Sandpanade gestaltet. Das romantische Lagerfeuer fällt entsprechend kurz aus, da es bei diesem Wind einfach zu gefährlich ist. Kaum ist die Glut gelöscht, legt sich auch der Wind, grrrhh... aber da auch der Wein alle ist, können wir genausogut auch gleich ins Bett ;-)
Nach einer weiteren unglaublich sternenklaren Nacht endecken wir am Morgen die verschiedensten Spuren um unser Auto, von Maulwürfen, Schakalen und anderen Tieren, deren Spuren wir bisher noch nicht identifizieren konnten.
In den Cedarbergen
Wir haben uns eine schöne Route durch die Cedarberge zurechtgelegt. Erst fahren wir hoch nach Citrusdal, mitten in den Obstkorb Südafrikas, wo – wenn wunderts – vorallam Zitrusfrüchte, Wein und Roibostee angebaut werden. Die Erne ist gerade in vollem Gang und überall herrscht emsiges Treiben. Im Tal herrscht eine Bruthitze, ich könnte hier keine Stunde arbeiten ohne Kreislaufkollaps oder Hitzschlag!
Der Olifants-River hat seinen Namen grad auch nicht verdient, es hat weder Wasser, geschweige den Elefanten – hatten wir allerdings auch nicht anders erwartet ;-). So ziehen wir über den Niewoudts-Pass mitten ins Herz der Cedarberge. Wir befinden uns im Cedarberge Nationalpark und hier darf man keinen Schritt tun ohne vorher dafür eine Bewilligung eingeholt zu haben. Für jeden Wanderweg brauchts ein kostenpflichtiges Permit, von Wildcampen wollen wir mal gar nicht reden. Der einzige Campingplatz liegt mitten in einer baumlosen Ebene ohne das kleinste bisschen Schatten, ne ne, dafür sind wir mittlerweile viel zu verwöhnt. Da es zum Wandern sowiso viel zu heiss ist, fahren wir noch am selben Tag auf der anderen Seite wieder aus dem Parkgebiet und finden auf einem Pass vor Eselsbank einen schönen Platz mit Panoramaaussicht. Da wir hier auf einem 4x4-only-Trail sind, ist der Verkehr auch noch sehr bescheiden, Perfekt!. Auch hier ist die Hitze schier unerträglich und wir hängen den restlichen Nachmittag rum wie die toten Fliegen, definitiv die falsche Jahreszeit für Wanderferien.
Mit Schrecken stellen wir fest, dass wir unser Programm, das für mindestens drei Trage ausgelegt war, bereits mehrheitlich in einem Tag abgespult haben. So brüten wir abends über den Karten und studieren, was wir mit der nun gewonnenen Zeit noch anstellen könnten.
Am nächsten Tag nutzen wie die angenehmen Temperaturen in der Früh und fahren die tolle Strecke hinunter zur alten Mission Wupperthal. Unterwegs entdecken wir einen kleinen Bach mit einem herrlichen Badepool, was für eine Erfrischung! Die Fahrt nach Wupperthal geizt nicht mit Spannung. Der ruppige Track ist stellenweise steil, schmal und recht ausgesetzt und die Aussicht ist sensationell. Wupperthal war mal eine florierende deutsche Mission. Heute finden sich im Umfeld der grossen Kirche noch einige Höfe, es gibt eine bekannte Leder-Schuhfabrik, eine Klinik und noch ein paar kleine Geschäfte. Als wir den Weiler erreichen, erblicken wir nichts als ausgebrannte Häuserruinen. Wir erfahren, dass der Ort vor drei Monaten (Dezember 2018) einem heftigen Buschfeuer zum Opfer gefallen ist, 45 Gebäude sind ausgebrannt, 200 Menschen sind obdachlos, lediglich die Kirche konnte geschützt werden oder wurde in der Zwischenzeit bereits wieder renoviert, so genau konnten wir das nicht in Erfahrung bringen. Tja, nix mit Mittagessen hier, wir fahren weiter...
Wieder schlängelt sich der Schotterweg hoch über einen Pass mit atemberaubender Aussicht über die Cedarberge und die bereits zurückgelegte Strecke. Viele Seitenwege führen verheissungsvoll in die Berge, doch wir sind wieder innerhalb des Parks und ohne Permit gibts hier nur den Weg runter nach Clanwilliam. Da wollen wir aber erst morgen hin und bleiben erneut auf einem einsamen Pass stehen. Wir geniessen kalten Gin Tonic mit Wildbiltong und warten sehnsüchtig auf die abendliche Abkühlung, wollen wir wirklich noch weiter in den Norden wo es flach und entsprechend noch heisser ist? Keine leichte Entscheidung, uns bleiben noch zwei Wochen und die wollen wir möglichst angenehm und ereignisreich verbringen. Wir sind unschlüssig und schieben die Entscheidung wieder einen Tag weiter hinaus ...
Wir haben uns eine schöne Route durch die Cedarberge zurechtgelegt. Erst fahren wir hoch nach Citrusdal, mitten in den Obstkorb Südafrikas, wo – wenn wunderts – vorallam Zitrusfrüchte, Wein und Roibostee angebaut werden. Die Erne ist gerade in vollem Gang und überall herrscht emsiges Treiben. Im Tal herrscht eine Bruthitze, ich könnte hier keine Stunde arbeiten ohne Kreislaufkollaps oder Hitzschlag!
Der Olifants-River hat seinen Namen grad auch nicht verdient, es hat weder Wasser, geschweige den Elefanten – hatten wir allerdings auch nicht anders erwartet ;-). So ziehen wir über den Niewoudts-Pass mitten ins Herz der Cedarberge. Wir befinden uns im Cedarberge Nationalpark und hier darf man keinen Schritt tun ohne vorher dafür eine Bewilligung eingeholt zu haben. Für jeden Wanderweg brauchts ein kostenpflichtiges Permit, von Wildcampen wollen wir mal gar nicht reden. Der einzige Campingplatz liegt mitten in einer baumlosen Ebene ohne das kleinste bisschen Schatten, ne ne, dafür sind wir mittlerweile viel zu verwöhnt. Da es zum Wandern sowiso viel zu heiss ist, fahren wir noch am selben Tag auf der anderen Seite wieder aus dem Parkgebiet und finden auf einem Pass vor Eselsbank einen schönen Platz mit Panoramaaussicht. Da wir hier auf einem 4x4-only-Trail sind, ist der Verkehr auch noch sehr bescheiden, Perfekt!. Auch hier ist die Hitze schier unerträglich und wir hängen den restlichen Nachmittag rum wie die toten Fliegen, definitiv die falsche Jahreszeit für Wanderferien.
Mit Schrecken stellen wir fest, dass wir unser Programm, das für mindestens drei Trage ausgelegt war, bereits mehrheitlich in einem Tag abgespult haben. So brüten wir abends über den Karten und studieren, was wir mit der nun gewonnenen Zeit noch anstellen könnten.
Am nächsten Tag nutzen wie die angenehmen Temperaturen in der Früh und fahren die tolle Strecke hinunter zur alten Mission Wupperthal. Unterwegs entdecken wir einen kleinen Bach mit einem herrlichen Badepool, was für eine Erfrischung! Die Fahrt nach Wupperthal geizt nicht mit Spannung. Der ruppige Track ist stellenweise steil, schmal und recht ausgesetzt und die Aussicht ist sensationell. Wupperthal war mal eine florierende deutsche Mission. Heute finden sich im Umfeld der grossen Kirche noch einige Höfe, es gibt eine bekannte Leder-Schuhfabrik, eine Klinik und noch ein paar kleine Geschäfte. Als wir den Weiler erreichen, erblicken wir nichts als ausgebrannte Häuserruinen. Wir erfahren, dass der Ort vor drei Monaten (Dezember 2018) einem heftigen Buschfeuer zum Opfer gefallen ist, 45 Gebäude sind ausgebrannt, 200 Menschen sind obdachlos, lediglich die Kirche konnte geschützt werden oder wurde in der Zwischenzeit bereits wieder renoviert, so genau konnten wir das nicht in Erfahrung bringen. Tja, nix mit Mittagessen hier, wir fahren weiter...
Wieder schlängelt sich der Schotterweg hoch über einen Pass mit atemberaubender Aussicht über die Cedarberge und die bereits zurückgelegte Strecke. Viele Seitenwege führen verheissungsvoll in die Berge, doch wir sind wieder innerhalb des Parks und ohne Permit gibts hier nur den Weg runter nach Clanwilliam. Da wollen wir aber erst morgen hin und bleiben erneut auf einem einsamen Pass stehen. Wir geniessen kalten Gin Tonic mit Wildbiltong und warten sehnsüchtig auf die abendliche Abkühlung, wollen wir wirklich noch weiter in den Norden wo es flach und entsprechend noch heisser ist? Keine leichte Entscheidung, uns bleiben noch zwei Wochen und die wollen wir möglichst angenehm und ereignisreich verbringen. Wir sind unschlüssig und schieben die Entscheidung wieder einen Tag weiter hinaus ...
The Wild Wild West Coast
Am Morgen sind wir auf unserem Pass in dichten Nebel gehüllt. Von der schönen Landschaft bis hinunter nach Clanwilliam kriegen wir nichts mit, nur ein paar Felsen, die sich entlang der Strasse schemenhaft aus dem Nebel erheben. Die Stadt dient uns lediglich als Einkaufsstop auf dem Weg zur Küste. In Lamberts Bay schnuppern wir seit über acht Monaten mal wieder Atlantikluft, eigentlich haben wir diese so gar nicht vermisst aber wir freuen uns auf den Landschaftswechsel. Wir setzen uns in ein gut besuchtes Hafenrestaurant, bestellen uns den Catch of the day (Fang des Tages) und beobachten die vielen Tölpel, die hier auf einer geschützten, vorgelagerten Halbinsel nisten.
Die nächsten Tage fahren wir entlang der Küste nach Norden. Der Einstieg in den sandigen West Coast 4x4-Trail ist etwas knifflig zu finden, doch dann führt dieser alles in Strandnähe hoch bis in den Namaqua Coast Nationalpark. Immer wieder locken Stichstrassen runter an die zahlreichen Buchten zum campen, es gibt viele Schiffwracks zu entdecken, Strände aus Muscheln, steinzeitliche Höhlen und eine Seelöwenkolonie. Unser hohes Gewicht kommt hier im feinsten Sand besonders zum Tragen und wir schaffen es gleich zweimal, uns in den Sanddünen handfest einzugraben. Während wir beim ersten Mal noch routiniert und voller Tatendrang schaufeln und mit Steinen, Büschen und Keilen unterlegen, greifen wir beim zweiten Mal bereits relativ schnell zur „Ultima Ratio“ - unseren noch jungfräulichen Sandblechen. Erstaunlich wie Tico damit aus dem Sand flutscht, hätten wir die doch bereits schon früher eingesetzt statt die mittlerweile recht stattliche Aufklebersammlung zu schützen, die so viele Erinnerungen an diese Reise verewigt...
Drei Tage erkunden wir die wilde Küste, dann haben wir genug von Wind, Kälte und klebriger Seeluft in völliger Abgeschiedenheit. Kurz vor Hondeklipbaai entdecke ich per Zufall ein zwei Tage altes Mail unserer Fluggesellschaft mit dem Betreff: Your flight has been cancelled (Ihr Flug wurde storniert). Irgendwo scheinen wir einmal kurz Handyempfang gehabt zu haben, doch leider hat es nicht für den Inhalt der Mail gereicht. Natürlich gibt es hier weit und breit keinen Empfang und mir wird heiss und kalt, denn wir haben nicht mehr viel Spielraum in Sachen Heimflug. Noch sind wir nicht in Kapstadt und zwei Tage nach unserem Flug läuft unser Südafrika-Visum aus, da bleibt nicht viel spatzig! Wir fahren weiter auf der Suche nach Empfang und schaffen es oben auf einem Hügel, den Rest der Mail herunterzuladen. Zum Glück können wir gleich dahinter campen und so klettern wir abwechslungsweise alle Stunde auf den Hügel hoch, um mit der Fluggesellschaft zu kommunizieren und neue Flüge zu buchen, was uns zum guten Glück auch gelingt: zwei Tage später, am letzten Tag unserer Aufenthaltsgenehmigung, uffhh... Natürlich müssen wir nun auch unsere Unterkunft in Kapstadt verlängern und und und, doch damit warten wir auf bessere Umstände, resp. eine stabilere Internetverbindung die vorallem nicht so windig ist wie unser temporäres „Büro“ auf dem Hügel.
Durch den Inlandsektor des Namaqua Nationalpark verlassen wir die Küste und fahren hoch zum Wildeperdhoek-Pass. Um diese Jahreszeit hat es kaum Besucher im Park, alles strömt zur Zeit der Wüstenblüte hierher, wenn sich einmal im Jahr die karge Wüste in einen leuchtend bunten Blumenteppich verwandelt. Leider hatten wir dieses Ereignis letztes Jahr knapp verpasst, doch auch jetzt ist die Aussicht über den Park und weit über die Küste äusserst sehenswert.
Am Morgen sind wir auf unserem Pass in dichten Nebel gehüllt. Von der schönen Landschaft bis hinunter nach Clanwilliam kriegen wir nichts mit, nur ein paar Felsen, die sich entlang der Strasse schemenhaft aus dem Nebel erheben. Die Stadt dient uns lediglich als Einkaufsstop auf dem Weg zur Küste. In Lamberts Bay schnuppern wir seit über acht Monaten mal wieder Atlantikluft, eigentlich haben wir diese so gar nicht vermisst aber wir freuen uns auf den Landschaftswechsel. Wir setzen uns in ein gut besuchtes Hafenrestaurant, bestellen uns den Catch of the day (Fang des Tages) und beobachten die vielen Tölpel, die hier auf einer geschützten, vorgelagerten Halbinsel nisten.
Die nächsten Tage fahren wir entlang der Küste nach Norden. Der Einstieg in den sandigen West Coast 4x4-Trail ist etwas knifflig zu finden, doch dann führt dieser alles in Strandnähe hoch bis in den Namaqua Coast Nationalpark. Immer wieder locken Stichstrassen runter an die zahlreichen Buchten zum campen, es gibt viele Schiffwracks zu entdecken, Strände aus Muscheln, steinzeitliche Höhlen und eine Seelöwenkolonie. Unser hohes Gewicht kommt hier im feinsten Sand besonders zum Tragen und wir schaffen es gleich zweimal, uns in den Sanddünen handfest einzugraben. Während wir beim ersten Mal noch routiniert und voller Tatendrang schaufeln und mit Steinen, Büschen und Keilen unterlegen, greifen wir beim zweiten Mal bereits relativ schnell zur „Ultima Ratio“ - unseren noch jungfräulichen Sandblechen. Erstaunlich wie Tico damit aus dem Sand flutscht, hätten wir die doch bereits schon früher eingesetzt statt die mittlerweile recht stattliche Aufklebersammlung zu schützen, die so viele Erinnerungen an diese Reise verewigt...
Drei Tage erkunden wir die wilde Küste, dann haben wir genug von Wind, Kälte und klebriger Seeluft in völliger Abgeschiedenheit. Kurz vor Hondeklipbaai entdecke ich per Zufall ein zwei Tage altes Mail unserer Fluggesellschaft mit dem Betreff: Your flight has been cancelled (Ihr Flug wurde storniert). Irgendwo scheinen wir einmal kurz Handyempfang gehabt zu haben, doch leider hat es nicht für den Inhalt der Mail gereicht. Natürlich gibt es hier weit und breit keinen Empfang und mir wird heiss und kalt, denn wir haben nicht mehr viel Spielraum in Sachen Heimflug. Noch sind wir nicht in Kapstadt und zwei Tage nach unserem Flug läuft unser Südafrika-Visum aus, da bleibt nicht viel spatzig! Wir fahren weiter auf der Suche nach Empfang und schaffen es oben auf einem Hügel, den Rest der Mail herunterzuladen. Zum Glück können wir gleich dahinter campen und so klettern wir abwechslungsweise alle Stunde auf den Hügel hoch, um mit der Fluggesellschaft zu kommunizieren und neue Flüge zu buchen, was uns zum guten Glück auch gelingt: zwei Tage später, am letzten Tag unserer Aufenthaltsgenehmigung, uffhh... Natürlich müssen wir nun auch unsere Unterkunft in Kapstadt verlängern und und und, doch damit warten wir auf bessere Umstände, resp. eine stabilere Internetverbindung die vorallem nicht so windig ist wie unser temporäres „Büro“ auf dem Hügel.
Durch den Inlandsektor des Namaqua Nationalpark verlassen wir die Küste und fahren hoch zum Wildeperdhoek-Pass. Um diese Jahreszeit hat es kaum Besucher im Park, alles strömt zur Zeit der Wüstenblüte hierher, wenn sich einmal im Jahr die karge Wüste in einen leuchtend bunten Blumenteppich verwandelt. Leider hatten wir dieses Ereignis letztes Jahr knapp verpasst, doch auch jetzt ist die Aussicht über den Park und weit über die Küste äusserst sehenswert.
Zurück am Oranje-River
Über den schönen Buffelsrivier 4x4-Trail erreichen wir schliesslich Springbok, die einzige Stadt weit und breit, die die Bezeichnung Stadt auch verdient. Hier hat es gute Einkaufsmöglichkeiten und auch eine Apotheke, wo ich einige Medikamente aufrüsten kann, die es hier unkompliziert und um ein vielfaches günstiger als in der Schweiz gibt. Einmal mehr entlockt mir das Südafrikanische Sicherheitssystem nur ein Kopfschütteln: für die wenigen Meter vom Beratungstresen bis zur Kasse werden die Medikamente in einen Käfig geschlossen und auf Danis neuen (Original!)-Crocs - die wir ausgerechnet in einer Apotheke spottbillig finden! - prangt ein grosses Hinweisschild, wie man sich damit auf Rolltreppen verhalten muss um Unfälle zu vermeiden, echt jetzt Südafrika??
Wir verbringen viel Zeit auf der Suche nach einem brauchbaren Internet und landen schliesslich in einem Fastfoodrestaurant. Auch hier ist die Internetverbindung mehr als instabil und wir brauchen geschlagene zwei Stunden, um unser AirBnB in Kapstadt zwei Tage zu verlängern. Mit den Nerven am Ende verlassen wir die Stadt und schlagen uns in der Einsamkeit des Karoos hinter einem Felsen in die Büsche, es reicht bereits wieder mit dem Zivilisationsstress! Am Abend sitzen wir noch lange draussen, es weht eine angenehme Brise und wir bewundern den Vollmond, der sich uns zum letzten Mal in Afrika in all seiner Schönheit präsentiert...
Wir haben uns entschieden die verbleibende Zeit zu nutzen, um nochmal hoch zur namibischen Grenze zu fahren. Am Oranje-River hat es uns letztes Jahr schon sehr gut gefallen und wir haben so die Möglichkeit, unsere offene Rechnung mit dem Namakwa 4x4-Eco-Trail zu begleichen, den wir letztes Jahr nur zur Hälfte gefahren sind.
Über das kleine Nest Steinkopf steigen wir direkt auf den spannendsten Teil des westlichen Namakwa-Trails ein. Auf sandigen Tracks geht es in die Berge des Richtersvelt Conservation Reserves, doch noch vor Eksteenfontain, wo man sich für das Gebiet registrieren muss, biegen wir auf die üble Wellblechpiste in die Hellskloof ein. Während in der Ebene roter Sand und Buschwerk dominieren, wird es über den Hellskloof-Pass immer karger. Hier oben in der Steinwüste wachsen nur noch Kakteen und vereinzelte Köcherbäume, wie wir sie letztmals in Namibia gesehen haben. Der Pass gefällt uns unglaublich gut, so dass wir uns gleich hier oben ein schattiges Plätzchen an einer Felswand als Camp aussuchen. Ganz bewusst geniessen wir diese letzte Zeit unserer Reise, wann werden wir wieder die Möglichkeit haben, in einer solch unwirklich wilden und abgeschiedenen und dennoch so unglaublich faszinierenden Landschaft zu campen?
Am nächsten Morgen erreichen wir das grüne Band des Oranje-Rivers, welches sich als Lebensader durch das Tal windet. Es ist Long-Weekend aufgrund eines Feiertags, entsprechend tummeln sich Menschen auf und am Wasser in Form von Campern, Fischern und Kanutouren hoch in den Ai-Ais-Richtersveld Nationalpark. Je weiter man jedoch hinaus ins Tal fährt, desto einsamer wird es und wir entdecken einen Traumplatz am Fluss mit eigener Badebucht. Auch hier unten lodert die Bruthitze wie in einem Hexenkessel und wir springen alle halbe Stunde mit den Kleidern in den lauwarmen Fluss, um uns etwas abzukühlen denn zu mehr reicht unsere Energie nicht bei knapp 45°Grad im Schatten. Abends taucht die untergehende Sonne das Bergpanorama um uns in ein unglaubliches Rot, als ob es gleich anfangen würde zu brennen, was mich aufgrund der Hitze gar nicht mal verwundern würde... Noch spät abends staut sich die Hitze im Auto und an schlafen ist nicht zu denken, also springen wir noch einmal splitternackt in den Fluss und geniessen ein Bad im Mondenschein, es ist einfach herrlich aufregend. Erst die herumschleichenden Paviane treiben uns mit ihrem unheimlichen Gebrüll zurück ins sichere Bett.
Über den schönen Buffelsrivier 4x4-Trail erreichen wir schliesslich Springbok, die einzige Stadt weit und breit, die die Bezeichnung Stadt auch verdient. Hier hat es gute Einkaufsmöglichkeiten und auch eine Apotheke, wo ich einige Medikamente aufrüsten kann, die es hier unkompliziert und um ein vielfaches günstiger als in der Schweiz gibt. Einmal mehr entlockt mir das Südafrikanische Sicherheitssystem nur ein Kopfschütteln: für die wenigen Meter vom Beratungstresen bis zur Kasse werden die Medikamente in einen Käfig geschlossen und auf Danis neuen (Original!)-Crocs - die wir ausgerechnet in einer Apotheke spottbillig finden! - prangt ein grosses Hinweisschild, wie man sich damit auf Rolltreppen verhalten muss um Unfälle zu vermeiden, echt jetzt Südafrika??
Wir verbringen viel Zeit auf der Suche nach einem brauchbaren Internet und landen schliesslich in einem Fastfoodrestaurant. Auch hier ist die Internetverbindung mehr als instabil und wir brauchen geschlagene zwei Stunden, um unser AirBnB in Kapstadt zwei Tage zu verlängern. Mit den Nerven am Ende verlassen wir die Stadt und schlagen uns in der Einsamkeit des Karoos hinter einem Felsen in die Büsche, es reicht bereits wieder mit dem Zivilisationsstress! Am Abend sitzen wir noch lange draussen, es weht eine angenehme Brise und wir bewundern den Vollmond, der sich uns zum letzten Mal in Afrika in all seiner Schönheit präsentiert...
Wir haben uns entschieden die verbleibende Zeit zu nutzen, um nochmal hoch zur namibischen Grenze zu fahren. Am Oranje-River hat es uns letztes Jahr schon sehr gut gefallen und wir haben so die Möglichkeit, unsere offene Rechnung mit dem Namakwa 4x4-Eco-Trail zu begleichen, den wir letztes Jahr nur zur Hälfte gefahren sind.
Über das kleine Nest Steinkopf steigen wir direkt auf den spannendsten Teil des westlichen Namakwa-Trails ein. Auf sandigen Tracks geht es in die Berge des Richtersvelt Conservation Reserves, doch noch vor Eksteenfontain, wo man sich für das Gebiet registrieren muss, biegen wir auf die üble Wellblechpiste in die Hellskloof ein. Während in der Ebene roter Sand und Buschwerk dominieren, wird es über den Hellskloof-Pass immer karger. Hier oben in der Steinwüste wachsen nur noch Kakteen und vereinzelte Köcherbäume, wie wir sie letztmals in Namibia gesehen haben. Der Pass gefällt uns unglaublich gut, so dass wir uns gleich hier oben ein schattiges Plätzchen an einer Felswand als Camp aussuchen. Ganz bewusst geniessen wir diese letzte Zeit unserer Reise, wann werden wir wieder die Möglichkeit haben, in einer solch unwirklich wilden und abgeschiedenen und dennoch so unglaublich faszinierenden Landschaft zu campen?
Am nächsten Morgen erreichen wir das grüne Band des Oranje-Rivers, welches sich als Lebensader durch das Tal windet. Es ist Long-Weekend aufgrund eines Feiertags, entsprechend tummeln sich Menschen auf und am Wasser in Form von Campern, Fischern und Kanutouren hoch in den Ai-Ais-Richtersveld Nationalpark. Je weiter man jedoch hinaus ins Tal fährt, desto einsamer wird es und wir entdecken einen Traumplatz am Fluss mit eigener Badebucht. Auch hier unten lodert die Bruthitze wie in einem Hexenkessel und wir springen alle halbe Stunde mit den Kleidern in den lauwarmen Fluss, um uns etwas abzukühlen denn zu mehr reicht unsere Energie nicht bei knapp 45°Grad im Schatten. Abends taucht die untergehende Sonne das Bergpanorama um uns in ein unglaubliches Rot, als ob es gleich anfangen würde zu brennen, was mich aufgrund der Hitze gar nicht mal verwundern würde... Noch spät abends staut sich die Hitze im Auto und an schlafen ist nicht zu denken, also springen wir noch einmal splitternackt in den Fluss und geniessen ein Bad im Mondenschein, es ist einfach herrlich aufregend. Erst die herumschleichenden Paviane treiben uns mit ihrem unheimlichen Gebrüll zurück ins sichere Bett.
Namakwa Ost – auf bekannten Pfaden
Gerne wären wir länger hier geblieben, doch die Hitze macht uns fertig. Ein letztes erfrischendes Bad, dann packen wir zusammen. Entlang den Weinbergen an den Ufern des Oranje erreichen wir Vioolsdrift an der Grenze zu Namibia. Wir haben noch nicht genug von der bezaubernden Landschaft hier oben und biegen sogleich auf den westlichen Teil des Namakwa-Trails ein, den wir letzten August schon befahren haben. Auf anspruchsvollen Sandpisten geht es durch die Wüste, schliesslich führt die Piste weg vom Oranje und über steinige Pässe tiefer in die schroffe Felslandschaft. Wir suchen uns bewusst einen Platz in der Höhe und tatsächlich lässt es sich bereits auf 500 müM schon viel entspannter schlafen.
Am nächsten Tag geniessen wir noch lange die schöne Morgenstimmung und die angenehmen Temperaturen zwischen den Felsen, bevor wir uns auf den Weg zurück in die Zivilisation machen. Wieder besuchen wir die Dattelfarm bei Klein-Pella und decken uns mit den erntefrischen, süssen Früchten ein. Noch nie haben wir soo leckere Datteln gegessen! Kurz vor Pofadder ploppen wir wieder auf die Hauptstrasse und das Handy hört gar nicht mehr auf zu Piepsen nach den Tagen in der Einsamkeit ohne Empfang. Über Facebook erfahre ich, dass unsere Reisefreundin Lilli irgendwo in der Gegend ist. Lilli ist eine faszinierende deutsche Dame, die seit Jahren mit ihrem uralten Toyota in Afrika herumreist. Zwischendurch reist sie mit Begleitung verschiedenster Art, doch meistens ist sie alleine unterwegs. Wir sind schon länger mit ihr in Kontakt und hätten uns gerne einmal getroffen. Tatsächlich will es der Zufall, dass Lili genau jetzt auch auf Pofadder zufährt, einfach von der anderen Seite. Wir treffen uns an der Tankstelle und tauschen Neuigkeiten aus, bevor die sympathische Rentnerin in ihrem rauchenden und stotternden Oldtimer wieder von dannen zieht, denn sie hat heute noch einen weiten Weg vor sich. Wir haben es hingegen wie immer überhaupt nicht eilig und geniessen an der Tankstelle erstmal ein eisgekühltes Getränk und unsere Lieblings-Magnum, haben wir uns nach den Tagen in der Wüste echt verdient. Wir freuen uns riesig, dass das Treffen mit Lilli so spontan geklappt hat, wir haben grössten Respekt vor dieser Frau und wünschen Ihr alles Gute auf ihren weiteren Reisen.
Gerne wären wir länger hier geblieben, doch die Hitze macht uns fertig. Ein letztes erfrischendes Bad, dann packen wir zusammen. Entlang den Weinbergen an den Ufern des Oranje erreichen wir Vioolsdrift an der Grenze zu Namibia. Wir haben noch nicht genug von der bezaubernden Landschaft hier oben und biegen sogleich auf den westlichen Teil des Namakwa-Trails ein, den wir letzten August schon befahren haben. Auf anspruchsvollen Sandpisten geht es durch die Wüste, schliesslich führt die Piste weg vom Oranje und über steinige Pässe tiefer in die schroffe Felslandschaft. Wir suchen uns bewusst einen Platz in der Höhe und tatsächlich lässt es sich bereits auf 500 müM schon viel entspannter schlafen.
Am nächsten Tag geniessen wir noch lange die schöne Morgenstimmung und die angenehmen Temperaturen zwischen den Felsen, bevor wir uns auf den Weg zurück in die Zivilisation machen. Wieder besuchen wir die Dattelfarm bei Klein-Pella und decken uns mit den erntefrischen, süssen Früchten ein. Noch nie haben wir soo leckere Datteln gegessen! Kurz vor Pofadder ploppen wir wieder auf die Hauptstrasse und das Handy hört gar nicht mehr auf zu Piepsen nach den Tagen in der Einsamkeit ohne Empfang. Über Facebook erfahre ich, dass unsere Reisefreundin Lilli irgendwo in der Gegend ist. Lilli ist eine faszinierende deutsche Dame, die seit Jahren mit ihrem uralten Toyota in Afrika herumreist. Zwischendurch reist sie mit Begleitung verschiedenster Art, doch meistens ist sie alleine unterwegs. Wir sind schon länger mit ihr in Kontakt und hätten uns gerne einmal getroffen. Tatsächlich will es der Zufall, dass Lili genau jetzt auch auf Pofadder zufährt, einfach von der anderen Seite. Wir treffen uns an der Tankstelle und tauschen Neuigkeiten aus, bevor die sympathische Rentnerin in ihrem rauchenden und stotternden Oldtimer wieder von dannen zieht, denn sie hat heute noch einen weiten Weg vor sich. Wir haben es hingegen wie immer überhaupt nicht eilig und geniessen an der Tankstelle erstmal ein eisgekühltes Getränk und unsere Lieblings-Magnum, haben wir uns nach den Tagen in der Wüste echt verdient. Wir freuen uns riesig, dass das Treffen mit Lilli so spontan geklappt hat, wir haben grössten Respekt vor dieser Frau und wünschen Ihr alles Gute auf ihren weiteren Reisen.
Ein grosser Sprung nach Süden...
...steht uns bevor. Hunderte von Kilometern ist da nix als trockenes Farmland, Zäune und Schafe. Wir spulen die Strecke in zwei Tagen ab, stellen uns zum Schlafen jeweils direkt an einen Weidezaun, denn hier gibt es keine andere Möglichkeit. Ist allerdings nicht so schlimm, denn es kommt eh niemand hier durch, die Nacht gehört uns und dem Sternenhimmel, kein Licht weit und breit…
Calvinia ist die einzige Abwechslung unterwegs, es geht zur Tankstelle, zum Supermarkt und in den Liquor-Store (ja den Gin Tonic lassen wir nicht ausgehen) und schliesslich zum Supa-Qwik, wo wir unsere Räder neu auswuchten lassen, die bei 60 km/h unangenehm flattern.
Beim Tankwa-Karoo Nationalpark machen wir einen Abstecher zum Schauplatz des jährlichen Africa Burn Festivals, welches hier seit gut 10 Jahren jeden Mai stattfindet und mittlerweile knapp 10‘000 Besucher anzieht. Das Gelände mit der urigen Bar und dem Campingplatz steht inmitten einer gigantischen Steinwüste, ein paar skurile Kunstgebilde stehen noch herum, sonst zeugt nichts von dem gewaltigen Spektakel, das hier in 6 Wochen leider ohne uns stattfinden wird.
Hier ist auch der Abzweiger zum Old Postal Road 4x4 Trail, über welchen wir wieder in die Cedarberge gelangen wollen. Wir sind in unserem Offroad-Heft über diesen historischen Trail gestolpert, der beim letzten Mal einfach nicht in unsere Route passen wollte. Die Piste hat ihren Namen von einer Frau, die die 50 km damals von Elandsvlei bis Wupperthal jeweils in 2 Tagen gelaufen ist um die Post zu liefern, dann nach einem Ruhetag wieder zurück und dies jede Woche. Wirklich beeindruckend! Die einst florierende Siedlung Elandsvlei ist weitgehend verlassen und die Strecke nach Wupperthal wird heute kaum mehr gefahren, entsprechend schwierig ist es, den Einstieg zu finden. Über das ausgewaschene Flussbett des Tratra-Rivers kämpfen wir uns hoch aufs Plateau, von da an ist der Weg klar und sogar ausgeschildet. Immer entlang dem Tal des Doring-Rivers rumpeln wir über die Pässe, die Aussicht ist toll und die Einsamkeit so wie wir sie lieben, nichts als trockenes Karoo. Wir bleiben gleich hier oben stehen, das ist Camping vom Feinsten
Am nächsten Tag erreichen wir die riesigen Rooibos-Farmen östlich von Wupperthal, das Kraut sieht aus wie ein gewöhnlicher Busch, doch schon die San (Buschmänner) schätzten ihrerzeit den würzigen Tee. Die ausgebrannte Mission Wupperthal lassen wir diesmal links liegen und fahren die tolle Passtrasse hoch nach Eselsbank zu unserem Badepool. Diesmal passt alles und wir bleiben dort, kühlen uns im Pool ab und machen uns einfach einen faulen Nachmittag. Zum Abendessen hauen wir die riesigen Porterhouse-Steaks in die Pfanne, die ich in Calvinia gefunden habe, da brauchts eigentlich auch keine Beilagen mehr dazu J
Auch den nächsten Tag verbringen wir in den Cedarbergen. Die Strecke über die Pässe runter nach Ceres ist einmalig schön. Hier unten im Tal dreht sich alles wieder um Wein und Obst, noch immer ist Erntezeit und die Strasse voller beladener Lastwagen, die die Früchte in die Verteilzentren bringen. Nach einem verdienten Magnum-Stop verlassen wir das Tal über den Bains Kloof-Pass. Eigentlich eine schöne Fahrt, doch die Strasse ist schmal und das hirnlose Fahrverhalten der Südafrikaner trägt nicht gerade zum gemütlichen Sight-Seeing bei.
...steht uns bevor. Hunderte von Kilometern ist da nix als trockenes Farmland, Zäune und Schafe. Wir spulen die Strecke in zwei Tagen ab, stellen uns zum Schlafen jeweils direkt an einen Weidezaun, denn hier gibt es keine andere Möglichkeit. Ist allerdings nicht so schlimm, denn es kommt eh niemand hier durch, die Nacht gehört uns und dem Sternenhimmel, kein Licht weit und breit…
Calvinia ist die einzige Abwechslung unterwegs, es geht zur Tankstelle, zum Supermarkt und in den Liquor-Store (ja den Gin Tonic lassen wir nicht ausgehen) und schliesslich zum Supa-Qwik, wo wir unsere Räder neu auswuchten lassen, die bei 60 km/h unangenehm flattern.
Beim Tankwa-Karoo Nationalpark machen wir einen Abstecher zum Schauplatz des jährlichen Africa Burn Festivals, welches hier seit gut 10 Jahren jeden Mai stattfindet und mittlerweile knapp 10‘000 Besucher anzieht. Das Gelände mit der urigen Bar und dem Campingplatz steht inmitten einer gigantischen Steinwüste, ein paar skurile Kunstgebilde stehen noch herum, sonst zeugt nichts von dem gewaltigen Spektakel, das hier in 6 Wochen leider ohne uns stattfinden wird.
Hier ist auch der Abzweiger zum Old Postal Road 4x4 Trail, über welchen wir wieder in die Cedarberge gelangen wollen. Wir sind in unserem Offroad-Heft über diesen historischen Trail gestolpert, der beim letzten Mal einfach nicht in unsere Route passen wollte. Die Piste hat ihren Namen von einer Frau, die die 50 km damals von Elandsvlei bis Wupperthal jeweils in 2 Tagen gelaufen ist um die Post zu liefern, dann nach einem Ruhetag wieder zurück und dies jede Woche. Wirklich beeindruckend! Die einst florierende Siedlung Elandsvlei ist weitgehend verlassen und die Strecke nach Wupperthal wird heute kaum mehr gefahren, entsprechend schwierig ist es, den Einstieg zu finden. Über das ausgewaschene Flussbett des Tratra-Rivers kämpfen wir uns hoch aufs Plateau, von da an ist der Weg klar und sogar ausgeschildet. Immer entlang dem Tal des Doring-Rivers rumpeln wir über die Pässe, die Aussicht ist toll und die Einsamkeit so wie wir sie lieben, nichts als trockenes Karoo. Wir bleiben gleich hier oben stehen, das ist Camping vom Feinsten
Am nächsten Tag erreichen wir die riesigen Rooibos-Farmen östlich von Wupperthal, das Kraut sieht aus wie ein gewöhnlicher Busch, doch schon die San (Buschmänner) schätzten ihrerzeit den würzigen Tee. Die ausgebrannte Mission Wupperthal lassen wir diesmal links liegen und fahren die tolle Passtrasse hoch nach Eselsbank zu unserem Badepool. Diesmal passt alles und wir bleiben dort, kühlen uns im Pool ab und machen uns einfach einen faulen Nachmittag. Zum Abendessen hauen wir die riesigen Porterhouse-Steaks in die Pfanne, die ich in Calvinia gefunden habe, da brauchts eigentlich auch keine Beilagen mehr dazu J
Auch den nächsten Tag verbringen wir in den Cedarbergen. Die Strecke über die Pässe runter nach Ceres ist einmalig schön. Hier unten im Tal dreht sich alles wieder um Wein und Obst, noch immer ist Erntezeit und die Strasse voller beladener Lastwagen, die die Früchte in die Verteilzentren bringen. Nach einem verdienten Magnum-Stop verlassen wir das Tal über den Bains Kloof-Pass. Eigentlich eine schöne Fahrt, doch die Strasse ist schmal und das hirnlose Fahrverhalten der Südafrikaner trägt nicht gerade zum gemütlichen Sight-Seeing bei.
Über das edle Wellington, wo sich ein Weingut ans nächste und ein pompöses Landgut ans andere reiht, erreichen wir wiederum die Region Stellenbosch. Das Flattern beim Bremsen, welches sich in den letzten Tagen massiv verstärkt hat, macht uns Sorgen, so haben wir beschlossen, die geplante Runde runter zur Küste erst mal abzubrechen und direkt ins African Overlander zu fahren. Der Overlander-Treffpunkt nebst Camping gehört unserem Spediteur Duncan, der Tico bald zurück nach Rotterdam verschiffen wird. Wir haben viel positives von seinem Mechaniker Gary gehört und beschlossen, dass es wohl am vernünftigsten ist, wenn wir uns gleich dort um das Problem kümmern, so sind wir sicher am richtigen Platz, wenn es eine grössere Geschichte werden sollte. Wir verbringen einen arbeitsamen Tag auf dem Camping an welchem Dani mit Garys Unterstützung das halbe Fahrwerk ausbaut, während ich mich im Inneren wieder mal um Ordnung kümmere. Bis am Abend hat Dani die Radlager eingestellt und diverse Verbindungen justiert. Das Problem scheint damit behoben und wir können unsere Runde zur Küste doch noch fortsetzen.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Gary, Duncan und Eli, wir sehen uns ja in ein paar Tagen bereits wieder. Im Weinstädtchen Stellenbosch versuchen wir eine neue Windschutzscheibe zu bekommen, was sich als nicht so einfach herausstellt wie geplant. Nach mehreren frustranen Versuchen vertagen wir die Geschichte und verziehen uns auf dem schön gelegenen Orange Ville Camping, wo wir uns am Pool und in der Hollywoodschaukel von den kopflastigen Tagen erholen. Im Kopf dreht sich alles nur noch um die Heimkehr und was wir bis dahin noch alles organisieren und erledigen müssen.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Gary, Duncan und Eli, wir sehen uns ja in ein paar Tagen bereits wieder. Im Weinstädtchen Stellenbosch versuchen wir eine neue Windschutzscheibe zu bekommen, was sich als nicht so einfach herausstellt wie geplant. Nach mehreren frustranen Versuchen vertagen wir die Geschichte und verziehen uns auf dem schön gelegenen Orange Ville Camping, wo wir uns am Pool und in der Hollywoodschaukel von den kopflastigen Tagen erholen. Im Kopf dreht sich alles nur noch um die Heimkehr und was wir bis dahin noch alles organisieren und erledigen müssen.
Wir versuchen den Kopf freizubekommen und fahren nach Franschhoek. Die Stadt wurde im 17. Jahrhundert von den Hugenotten gegründet, die auf der Flucht vor ihren katholischen Verfolgern in Frankreich hierher ausgewandert sind. Im Gepäck hatten die Franzosen nebst all ihrem Hab und Gut auch einige ihrer wertvollen Rebstöcke, mit welchem sie den Grundstein legten für den heute so erfolgreichen Weinbau hier in den Region. Die Klimabedingungen sind ideal für Wein, dafür sorgt die kühlende Wirkung des Benguelastroms, der von der Antarktis her milde Temperaturen übers Westkap bringt.
Eigentlich wollten wir uns in einem der zahlreichen Bistros mit französischen Köstlichkeiten und einem Glas Pinotage verwöhnen, doch der Besuch im Einkaufscenter hat unsere Pläne über den Haufen geworfen, da wir uns bereits dort mit all dem herrlichen französischen Gebäck eingedeckt haben, welches wir so lange vermisst haben wie knuspriges Baguette, Quiches, Tartes de Pommes, gefüllte Crépes und Croissants de chocolate. Das meiste davon hat den Weg bis zum Parkplatz nicht überlebt und pappsatt aber immens zufrieden setzen wir unsere Fahrt fort über den schönen Franschhoek-Pass nach Süden.
Durch abwechslungsreiche Landschaften fahren wir heute bis zur Küste. Im Kogelberg Nature Reserve finden wir einen schönen Platz direkt neben einem Boardwalk, von welchem man die Flamingos beobachten kann, die jetzt bei Ebbe im Gezeitenstrom nach Futter picken. Wir spazieren bis zu einem Birdhide und wieder zurück, atmen die frische Seeluft und hängen unseren Gedanken nach. Heute bleibt die Küche kalt, der Tisch biegt sich unter den feinen Delikatessen aus dem Supermarkt, es gibt knuspriges Baquette, Camembert und würzige Salami, vive la France!
Und wieder wirft Tico am nächsten Morgen unsere Pläne über den Haufen. Dani wechselt die Reifen übers Kreuz und kontrolliert die Justierungen an der Spurstange, während ich am Reisebericht weiterarbeite. Es ist schon fast Mittag, bis wir zusammengepackt haben und weiterfahren wollen, doch Tico verweigert den Dienst - die Startbatterie, die immer mal wieder etwas geschwächelt hat, scheint nun komplett den Geist aufgegeben zu haben, so ein Mist. Zum Glück hat Dani eine Vorrichtung eingebaut, so dass wir mit Unterstützung der Versorgungsbatterie doch noch starten können, dies ist aber keine optimale Lösung. Wir fahren 25 km entlang der Küste zurück nach Hermanus, der grössten Stadt im Umkreis. Hier dreht sich im Winter alles um die Wale, die von der Antarktis hier an die Küste kommen und ihre Jungen gebären. Die Wale kommen allerdings erst im August, so ist es entsprechend ruhig hier. Während der Fahrt hat sich Dani Gedanken gemacht über die Batterie und ist hin und hergerissen. Die Batterie die wir gerne hätten, ist hier auf die Schnelle nicht zu bekommen und gerne würden wir – im wahrsten Sinne des Wortes – die Zeit überbrücken und zuhause in Ruhe eine besorgen. Wir wollen nicht drein schiessen und bestellen stattdessen eine Windschutzscheibe bei Glasfit, die morgen für uns bereit steht. Schnell noch die Wäsche abgegeben, Mittagessen beim Inder und es geht die 25 km wieder zurück an unserem Platz im Kogelberg Nature Reserve, wo Dani versucht, die Versorgungs- mit der Startbatterie zu tauschen. Leider scheitert das Unterfangen an den Dimensionen der Versorgungsbatterie, diese ist ein Mü zu gross und will einfach nicht passen. Es hilft nix, eine neue muss her!
Am nächsten Tag geht’s zurück nach Hermanus, der Wechsel der Windschutzscheibe ist eine Sache von einer halben Stunde und wir können weiter. Wir machen einen Abstecher zur Pinguinkolonie bei Bettys Bay. Früher war hier eine Walfangstation, heute brüten Hunderte der putzigen Brillenpinguine und ein paar seltene Kormorane.
Weiter an der Küste fahren wir auf dem Clarence Drive entlang der False Bay. Das Wetter ist toll und wir sehen bis fast hinunter zum Kap der guten Hoffnung, welches übrigens nicht der südlichste Punkt Afrikas ist. Dies wäre das Cap Agulhas, etwas östlich von Hermanus, doch die Zeit sitzt uns langsam im Nacken und so lassen wir diesen Programmpunkt aus. In Sommerset bekommen wir nach etwas Herumfahren eine günstige neue Startbatterie, dann fahren wir durch, damit wir vor dem Feierabendverkehr zurück beim African Overlander Campplatz sind, wo wir von Gary bereits grinsend erwartet werden.
Eigentlich wollten wir uns in einem der zahlreichen Bistros mit französischen Köstlichkeiten und einem Glas Pinotage verwöhnen, doch der Besuch im Einkaufscenter hat unsere Pläne über den Haufen geworfen, da wir uns bereits dort mit all dem herrlichen französischen Gebäck eingedeckt haben, welches wir so lange vermisst haben wie knuspriges Baguette, Quiches, Tartes de Pommes, gefüllte Crépes und Croissants de chocolate. Das meiste davon hat den Weg bis zum Parkplatz nicht überlebt und pappsatt aber immens zufrieden setzen wir unsere Fahrt fort über den schönen Franschhoek-Pass nach Süden.
Durch abwechslungsreiche Landschaften fahren wir heute bis zur Küste. Im Kogelberg Nature Reserve finden wir einen schönen Platz direkt neben einem Boardwalk, von welchem man die Flamingos beobachten kann, die jetzt bei Ebbe im Gezeitenstrom nach Futter picken. Wir spazieren bis zu einem Birdhide und wieder zurück, atmen die frische Seeluft und hängen unseren Gedanken nach. Heute bleibt die Küche kalt, der Tisch biegt sich unter den feinen Delikatessen aus dem Supermarkt, es gibt knuspriges Baquette, Camembert und würzige Salami, vive la France!
Und wieder wirft Tico am nächsten Morgen unsere Pläne über den Haufen. Dani wechselt die Reifen übers Kreuz und kontrolliert die Justierungen an der Spurstange, während ich am Reisebericht weiterarbeite. Es ist schon fast Mittag, bis wir zusammengepackt haben und weiterfahren wollen, doch Tico verweigert den Dienst - die Startbatterie, die immer mal wieder etwas geschwächelt hat, scheint nun komplett den Geist aufgegeben zu haben, so ein Mist. Zum Glück hat Dani eine Vorrichtung eingebaut, so dass wir mit Unterstützung der Versorgungsbatterie doch noch starten können, dies ist aber keine optimale Lösung. Wir fahren 25 km entlang der Küste zurück nach Hermanus, der grössten Stadt im Umkreis. Hier dreht sich im Winter alles um die Wale, die von der Antarktis hier an die Küste kommen und ihre Jungen gebären. Die Wale kommen allerdings erst im August, so ist es entsprechend ruhig hier. Während der Fahrt hat sich Dani Gedanken gemacht über die Batterie und ist hin und hergerissen. Die Batterie die wir gerne hätten, ist hier auf die Schnelle nicht zu bekommen und gerne würden wir – im wahrsten Sinne des Wortes – die Zeit überbrücken und zuhause in Ruhe eine besorgen. Wir wollen nicht drein schiessen und bestellen stattdessen eine Windschutzscheibe bei Glasfit, die morgen für uns bereit steht. Schnell noch die Wäsche abgegeben, Mittagessen beim Inder und es geht die 25 km wieder zurück an unserem Platz im Kogelberg Nature Reserve, wo Dani versucht, die Versorgungs- mit der Startbatterie zu tauschen. Leider scheitert das Unterfangen an den Dimensionen der Versorgungsbatterie, diese ist ein Mü zu gross und will einfach nicht passen. Es hilft nix, eine neue muss her!
Am nächsten Tag geht’s zurück nach Hermanus, der Wechsel der Windschutzscheibe ist eine Sache von einer halben Stunde und wir können weiter. Wir machen einen Abstecher zur Pinguinkolonie bei Bettys Bay. Früher war hier eine Walfangstation, heute brüten Hunderte der putzigen Brillenpinguine und ein paar seltene Kormorane.
Weiter an der Küste fahren wir auf dem Clarence Drive entlang der False Bay. Das Wetter ist toll und wir sehen bis fast hinunter zum Kap der guten Hoffnung, welches übrigens nicht der südlichste Punkt Afrikas ist. Dies wäre das Cap Agulhas, etwas östlich von Hermanus, doch die Zeit sitzt uns langsam im Nacken und so lassen wir diesen Programmpunkt aus. In Sommerset bekommen wir nach etwas Herumfahren eine günstige neue Startbatterie, dann fahren wir durch, damit wir vor dem Feierabendverkehr zurück beim African Overlander Campplatz sind, wo wir von Gary bereits grinsend erwartet werden.
Es wird ernst…
Es gibt viel zu tun die nächsten Tage. Noch einmal nimmt Dani die Räder weg, wechselt die Bremsbeläge und Gary bringt die Bremstrommeln in die Stadt zum ausdrehen. Ich fange an zu räumen und packen, der Kühlschrank musst geputzt und die Lebensmittel sortiert werden. Gloria, die malawische Angestellte freut sich riesig über meinen Korb mit Lebensmitteln und hört gar nicht mehr auf, uns mit Dank zu überschütten. Auch sie wohnt im ein Kilometer entfernten Township unter einfachsten Bedingungen und schickt jeden Monat Geld zu ihrer Familie und ihren drei Kindern in Malawi.
Wir sind nicht die einzigen Overlander auf Platz und so gibt’s immer was zu plaudern und auszutauschen, ausserdem haben wir Gesellschaft von Elis lustigen fluffigen Hühnern und ihren zwei Alpacas, die frei auf dem Platz herumlaufen, also Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Am nächsten Morgen wachen wir auf vom Regen, der gegen unser Dachzelt prasselt, oh nein!! hoffentlich wird das bis morgen wieder trocken! Der ganze Tag ist nass und trüb und gestaltet die Räumungsaktion extrem schwierig, da man nirgends etwas hinstellen kann ohne dass es nass wird. Wir brechen die Aktion ab und gesellen uns zu Katharina und Stefan in den Küchencontainer zum wärmenden Kaminfeuer, die beiden Deutschen sind mit ihrem Cruiser für ein Jahr auf Achse und stellen ihn danach in Namibia ein – auch eine interessante Variante.
Am letzten Tag scheint die Sonne wieder und wir erledigen die letzten Arbeiten. Schliesslich stellen wir Tico zu den anderen Fahrzeugen, die demnächst verschifft werden und verabschieden uns von allen. Ein komisches Gefühl wieder als Backpacker unterwegs zu sein und noch viel komischer das Gefühl, Tico hier zurückzulassen.
Es gibt viel zu tun die nächsten Tage. Noch einmal nimmt Dani die Räder weg, wechselt die Bremsbeläge und Gary bringt die Bremstrommeln in die Stadt zum ausdrehen. Ich fange an zu räumen und packen, der Kühlschrank musst geputzt und die Lebensmittel sortiert werden. Gloria, die malawische Angestellte freut sich riesig über meinen Korb mit Lebensmitteln und hört gar nicht mehr auf, uns mit Dank zu überschütten. Auch sie wohnt im ein Kilometer entfernten Township unter einfachsten Bedingungen und schickt jeden Monat Geld zu ihrer Familie und ihren drei Kindern in Malawi.
Wir sind nicht die einzigen Overlander auf Platz und so gibt’s immer was zu plaudern und auszutauschen, ausserdem haben wir Gesellschaft von Elis lustigen fluffigen Hühnern und ihren zwei Alpacas, die frei auf dem Platz herumlaufen, also Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Am nächsten Morgen wachen wir auf vom Regen, der gegen unser Dachzelt prasselt, oh nein!! hoffentlich wird das bis morgen wieder trocken! Der ganze Tag ist nass und trüb und gestaltet die Räumungsaktion extrem schwierig, da man nirgends etwas hinstellen kann ohne dass es nass wird. Wir brechen die Aktion ab und gesellen uns zu Katharina und Stefan in den Küchencontainer zum wärmenden Kaminfeuer, die beiden Deutschen sind mit ihrem Cruiser für ein Jahr auf Achse und stellen ihn danach in Namibia ein – auch eine interessante Variante.
Am letzten Tag scheint die Sonne wieder und wir erledigen die letzten Arbeiten. Schliesslich stellen wir Tico zu den anderen Fahrzeugen, die demnächst verschifft werden und verabschieden uns von allen. Ein komisches Gefühl wieder als Backpacker unterwegs zu sein und noch viel komischer das Gefühl, Tico hier zurückzulassen.
Letzte Station: Kapstadt
Ein Uber-Taxi bringt uns nach Kapstadt, wo wir für vier Nächte ein Zimmer in Seapoint gemietet haben. Die Unterkunft ist nur eine Strasse vom Meer entfernt in einem Viertel voller Restaurants und Geschäfte. Kapstadt ist eine unglaublich vielfältige Stadt, da wird es uns nicht so schnell langweilig. Wir spazieren am Strand entlang zur Waterfront, besuchen den samstäglichen Farmersmarket in Woodstock, schlendern durch die Geschäfte der Innenstadt und essen lecker im Eastern Food Bazar. Abends durchstöbern wir die Foodhall in unserem Viertel und vernichten unsere Gin Tonic-Vorräte. Die Zeit vergeht wie im Flug und nach drei Tagen sind wir völlig geschafft von den täglichen Shoppingtouren. Langsam wird es Zeit, die Koffer erneut zu packen und uns von Afrika und unserer dreijährigen Abenteuerreise zu verabschieden.
Der MyCiti-Bus bringt uns zuverlässig zum Flughafen Kapstadt, wo wir die lange und mühsame Reise zurück nach Hause antreten. Ein mehr als komisches Gefühl, als das Flugzeug von der Startbahn ablegt. Ein letztes Mal schauen wir zurück, die Küste, die Stadt und der Tafelberg verschwinden langsam unter uns, ciao ciao Africa, Abenteuer und Freiheit - wir vermissen Dich jetzt schon!
Ein Uber-Taxi bringt uns nach Kapstadt, wo wir für vier Nächte ein Zimmer in Seapoint gemietet haben. Die Unterkunft ist nur eine Strasse vom Meer entfernt in einem Viertel voller Restaurants und Geschäfte. Kapstadt ist eine unglaublich vielfältige Stadt, da wird es uns nicht so schnell langweilig. Wir spazieren am Strand entlang zur Waterfront, besuchen den samstäglichen Farmersmarket in Woodstock, schlendern durch die Geschäfte der Innenstadt und essen lecker im Eastern Food Bazar. Abends durchstöbern wir die Foodhall in unserem Viertel und vernichten unsere Gin Tonic-Vorräte. Die Zeit vergeht wie im Flug und nach drei Tagen sind wir völlig geschafft von den täglichen Shoppingtouren. Langsam wird es Zeit, die Koffer erneut zu packen und uns von Afrika und unserer dreijährigen Abenteuerreise zu verabschieden.
Der MyCiti-Bus bringt uns zuverlässig zum Flughafen Kapstadt, wo wir die lange und mühsame Reise zurück nach Hause antreten. Ein mehr als komisches Gefühl, als das Flugzeug von der Startbahn ablegt. Ein letztes Mal schauen wir zurück, die Küste, die Stadt und der Tafelberg verschwinden langsam unter uns, ciao ciao Africa, Abenteuer und Freiheit - wir vermissen Dich jetzt schon!
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
sudafrika5_break-a-way.gpx | |
File Size: | 873 kb |
File Type: | gpx |