Zimbabwe
Dezember 2018/Januar 2019
Transit durch Mozambique
Bom Dia Senhor, tem Diesel? Pagar von Credito? Ach Mist, wie hiess das noch gleich auf Portugiesisch?
Wir stehen in Tete, Mozambique an der Tankstelle und wollen so viel Diesel wie möglich bunkern, da wo wir hinwollen, gibt’s den im Moment nicht oder nur mit sehr viel Geduld.
„No Problem Mam“, erwidert der Tankwart mit einem breiten Grinsen und in gutem Englisch, sie können gerne mit Kreditkarte zahlen. Muito obrigada – vielen Dank, da sind wir ja noch einmal gut davongekommen.
Erstmal bereisen wir die ehemalige portugiesische Kolonie Mozambique nur im Transit, denn wir wollen nach Zimbabwe. Immer wieder hört man in den internationalen Medien über das Land – wir wollen uns ein eigenes Bild machen.
In Tete überqueren wir einmal mehr den Zambezi über einer gigantischen Hängebrücke und im modernen Supermarkt können wir nochmals unsere Vorräte ergänzen, denn auch damit wird’s schwer in Zimbabwe. Die Fahrt führt abwechslungsreich durch sehr grüne und hügelige Landschaft, die uns im Vergleich zu Malawi fast schon einsam erscheint. Schon bald stehen wir an der Grenze zu Zimbabwe und sehen uns seufzend an, beide haben wir nach gestern nicht so richtig Lust auf ein erneutes Grenzgerödel.
Auch bei der Ausreise aus Mozambique herrscht ein reger Andrang, doch es geht auch hier recht zügig. Nach 4 km Niemandsland erreichen wir den Zoll Zimbabwe. Erneutes Formulare ausfüllen, Carnet abstempeln, eigentlich ist es ja immer das selbe. Am Zollschalter werden auch gleich die Strassengebühren und die Haftpflichtversicherung abgewickelt, zahlen können wir am Schalter nebenan. Wie wir denn zahlen wollen fragt uns der Zollbeamte. Was haben wir für Möglichkeiten?, frage ich. Na US-Dollar, Zimbabwe-Bond oder Eco-Cash (eine virtuelle Währung die es seit der Wirtschaftskrise gibt). Wir haben nur US-Dollar, antworte ich. Der Beamte möchte bei mir Bond in US-Dollar wechseln, der Kurs sei 1:1. Ich bin skeptisch und frage am Zahlschalter nach. Ja, ist die Antwort, es kostet 50 US$ oder 50 Bond, der Kurs ist 1:1. Wir sind einverstanden, denn wir wissen, dass es für Zimbabwer äussert schwierig ist, an Devisen zu kommen und für uns macht es keinen Unterschied. Unter der Theke wechseln 50 $ den Besitzer. Die Dame am Zahlschalter ist durch meine Fragerei misstrauisch geworden und fragt, woher ich die Bond habe. Oh, die hatte ich noch von meinem letzten Besuch, lüge ich, und wer will denn schon Bond mit ins Ausland nehmen. Sie wirkt nicht, als ob sie mir die Geschichte abkaufen würde, doch schliesslich akzeptiert sie die Bond, nicht ohne anzumerken dass es für Beamte illegal wäre, US$ zu tauschen. Na toll, das hat man nun von seiner Hilfsbereitschaft. Ein paar Tage später erfahren wir, dass der Zollbeamte mit uns ein sehr gutes Geschäft gemacht hat, wird der Bond auf dem Schwarzmarkt doch aktuell zu 3:1 zum US$ gehandelt.
Endlich haben wir alle Stempel zusammen, alle Kontrollen passiert und jeden Schlagbaum hinter uns, während uns die Sonne die ganze Zeit erbarmungslos aufs Haupt brennt. Ziemlich erledigt legen wir nach der ersten Abzweigung erst mal eine ausgedehnte Mittagspause ein.
Bom Dia Senhor, tem Diesel? Pagar von Credito? Ach Mist, wie hiess das noch gleich auf Portugiesisch?
Wir stehen in Tete, Mozambique an der Tankstelle und wollen so viel Diesel wie möglich bunkern, da wo wir hinwollen, gibt’s den im Moment nicht oder nur mit sehr viel Geduld.
„No Problem Mam“, erwidert der Tankwart mit einem breiten Grinsen und in gutem Englisch, sie können gerne mit Kreditkarte zahlen. Muito obrigada – vielen Dank, da sind wir ja noch einmal gut davongekommen.
Erstmal bereisen wir die ehemalige portugiesische Kolonie Mozambique nur im Transit, denn wir wollen nach Zimbabwe. Immer wieder hört man in den internationalen Medien über das Land – wir wollen uns ein eigenes Bild machen.
In Tete überqueren wir einmal mehr den Zambezi über einer gigantischen Hängebrücke und im modernen Supermarkt können wir nochmals unsere Vorräte ergänzen, denn auch damit wird’s schwer in Zimbabwe. Die Fahrt führt abwechslungsreich durch sehr grüne und hügelige Landschaft, die uns im Vergleich zu Malawi fast schon einsam erscheint. Schon bald stehen wir an der Grenze zu Zimbabwe und sehen uns seufzend an, beide haben wir nach gestern nicht so richtig Lust auf ein erneutes Grenzgerödel.
Auch bei der Ausreise aus Mozambique herrscht ein reger Andrang, doch es geht auch hier recht zügig. Nach 4 km Niemandsland erreichen wir den Zoll Zimbabwe. Erneutes Formulare ausfüllen, Carnet abstempeln, eigentlich ist es ja immer das selbe. Am Zollschalter werden auch gleich die Strassengebühren und die Haftpflichtversicherung abgewickelt, zahlen können wir am Schalter nebenan. Wie wir denn zahlen wollen fragt uns der Zollbeamte. Was haben wir für Möglichkeiten?, frage ich. Na US-Dollar, Zimbabwe-Bond oder Eco-Cash (eine virtuelle Währung die es seit der Wirtschaftskrise gibt). Wir haben nur US-Dollar, antworte ich. Der Beamte möchte bei mir Bond in US-Dollar wechseln, der Kurs sei 1:1. Ich bin skeptisch und frage am Zahlschalter nach. Ja, ist die Antwort, es kostet 50 US$ oder 50 Bond, der Kurs ist 1:1. Wir sind einverstanden, denn wir wissen, dass es für Zimbabwer äussert schwierig ist, an Devisen zu kommen und für uns macht es keinen Unterschied. Unter der Theke wechseln 50 $ den Besitzer. Die Dame am Zahlschalter ist durch meine Fragerei misstrauisch geworden und fragt, woher ich die Bond habe. Oh, die hatte ich noch von meinem letzten Besuch, lüge ich, und wer will denn schon Bond mit ins Ausland nehmen. Sie wirkt nicht, als ob sie mir die Geschichte abkaufen würde, doch schliesslich akzeptiert sie die Bond, nicht ohne anzumerken dass es für Beamte illegal wäre, US$ zu tauschen. Na toll, das hat man nun von seiner Hilfsbereitschaft. Ein paar Tage später erfahren wir, dass der Zollbeamte mit uns ein sehr gutes Geschäft gemacht hat, wird der Bond auf dem Schwarzmarkt doch aktuell zu 3:1 zum US$ gehandelt.
Endlich haben wir alle Stempel zusammen, alle Kontrollen passiert und jeden Schlagbaum hinter uns, während uns die Sonne die ganze Zeit erbarmungslos aufs Haupt brennt. Ziemlich erledigt legen wir nach der ersten Abzweigung erst mal eine ausgedehnte Mittagspause ein.
Geschichte Zimbabwes und aktuelle Situation
Nachfolgend ein kleiner Exkurs in die neuste Geschichte des Landes um zu verstehen, wie es im Moment ist Zimbabwe zu bereisen:
Der aus den internationalen Medien bekannte Präsident Robert Mugabe regierte die ehemalige britische Kolonie Süd-Rhodesien von 1980 bis Ende letzten Jahres (2017). In seinen Anfangszeiten startete er mehrere Regierungsprogramme vor allem im Gesundheits- und Bildungssektor, ausserdem förderte er die Kleinbauern. Die Wirtschaft florierte, Kindersterblichkeit und Mangelernährung nahmen deutlich ab. Ab 1991 veränderte Mugabe allerdings seinen Kurs und regierte Zimbabwe zunehmend diktatorisch, gab viele der Programme auf und die Wirtschaft stagnierte. Mit Wahlbetrug gelang Mugabe trotzdem immer wieder die Wiederwahl. Politische Gegner wurden systematisch eingeschüchtert und umgebracht.
Weltweites Entsetzen erntete Mugabe im Jahre 2000 durch seine gewaltsame Landreform, in dem er weisse Landbesitzer enteignete und aus dem Land warf, häufig innert Tagesfrist und mit Waffengewalt. Viele weisse Siedler flüchteten, zuvor brachten sie ihr Vieh um, zerstörten Maschinen und Bewässerungsanlagen. Das Land verteilte Mugabe aber nicht wie versprochen an schwarze Kleinbauern, sondern an Parteikollegen und andere ihm wichtige Personen die zumeist kein Interesse an der Landwirtschaft hatten. In der Folge verwandelte sich die einstige „Kornkammer Afrikas“ in ein von Hungersnöten und Mangelernährung geplagtes, dauerhaft von Lebensmitteleinfuhren abhängiges Land. Arbeitslosigkeit und Hyperinflation kamen dazu. Mugabe missachtete die internationale Kritik weiterhin konsequent, es kam zum Ausschluss aus dem Commenwealth und anderen Organisationen und das Land stand am Rande des Zusammenbruchs (frei nach Wikipedia).
Erst Ende letzten Jahres – mit 93 Jahren (!) endete die Schreckensherrschaft von „the old man“ wie Mugabe im Land genannt wird. Mit ihm sind auch die meisten Devisen des Landes verschwunden. Zurück bleibt ein wirtschaftlich komplett am Boden liegendes Land mit einer im Ausland nicht anerkannten, wertlosen Währung. Was bedeutet dies nun für uns? Da Zimbabwe völlig vom Import abhängig ist, sind viele Waren - unteranderem Treibstoff und Nahrungsmittel – kaum verfügbar. Das Land lebt von dem wenigen, was es selbst produziert, Importgüter sind wenn verfügbar, unfassbar teuer. Das Land giert nach internationalen Währungen und die noch immer offiziell äquivalent zum US$ gehandelte Währung Bond wird momentan inoffiziell 1:3 gehandelt. Aufgrund der Treibstoffknappheit kommt natürlich auch der Tourismus im Land zum Erliegen, lediglich die grenznahen Touristen-Hotspots wie die Victoria Fälle, Hwange und Manapools Nationalparks spüren nichts von den Problemen des Landes.
Trotz allem möchten wir das gebeutelte Land bereisen. Vollbepackt mit 250 Liter Diesel und Nahrungsreserven für 2 Wochen werden wir zumindest die Eastern Highlands (östliches Hochland) erkunden und falls wir unerwarteterweise doch noch zu Diesel kommen sollten, können wir unsere Route entsprechend erweitern, wir sind gespannt und lassen uns überraschen.
Abenteuer vom ersten Meter…
…erwarten uns in Zimbabwe. Unmittelbar nach der Grenze biegen wir ab auf eine Schotterpiste, die entlang der Grenze zu Mozambique nach Süden führt. Wir fahren durch üppigen Wald und wundern uns, dass wir weder Menschen noch Vieh noch Dörfer sehen. Des Rätsels Lösung präsentiert sich bereits nach kurzer Zeit: Wir sehen links des Weges mit Pflöcken abgesperrte Bereiche mit dem unverkennbaren Warnschild mit dem Totenkopf, das wird hier doch wohl kein Minengebiet sein, was ist denn hier los? Natürlich bleiben wir exakt auf dem Fahrweg und rätseln, wann und warum das Gebiet hier wohl vermint wurde. Wir finden ein Camp der Minenräumtrupps und wollen uns erkundigen, doch leider ist niemand zugegen, den wir fragen könnten.
Wir erreichen den Rvundu River, die mächtige Brücke sehen wir schon von weitem. Doch halt, da fehlt ja ein Stück, was nun? Der Fluss ist bestimmt 100 m breit und zieht ganz schön. Am Ufer hats zwei Fischer die uns erklären, die Brücke sei vor ein paar Jahren bei einem Unwetter zerstört worden. Geld für die Reparatur gibt’s keines, seither würden alle durch den Fluss fahren. Dani krempelt die Hosen hoch und macht sich an die Begehung, die zwei netten Fischer begleiten ihn. Tatsächlich ist der Fluss an der tiefsten Stelle gerade mal gut knietief, das Flussbett ist zwar sehr sandig, aber ohne grössere Steine oder andere Hindernisse. Nun denn, auch wenn es ungefährlich zu sein scheint, ist es jedes Mal ein ziemlich komisches Gefühl, einfach so ins Wasser zu fahren. Bis zur Mitte geht’s auch recht gut, doch dann fahren wir uns irgendwo fest und Tico spult nur noch durch, oje… Helfende Hände sind sofort zur Stelle und Dani hat die grösste Mühe die motivierten Helfer davon abzuhalten, unseren vollgeladenen und -betankten Tico mit Gewalt über das Hindernis zu schieben. Dani und die starken Männer schaufeln was das Zeugs hält, umringt von einer Horde begeisterter Kinder während ich Fotos mache. Nach ziemlich viel schaufeln und Luft ablassen schafft es Dani im zweiten Anlauf, während die mittlerweile mindestens zehn (!) schiebenden Männer euphorisch johlen - ich frage mich heute noch, woher die alle so plötzlich gekommen sind. Aber egal, Hauptsache alles noch mal gut gegangen.
Wir bedanken uns herzlich bei den vielen hilfsbereiten Menschen und beschenken sie mit allerlei Leckereien aus unserer Vorratskiste. Fröhlich winkend verabschieden sie uns mit den besten Wünschen und versichern uns dann noch, dass südlich des Flusses kein Minengebiet mehr wäre, ein nicht unwesentlicher Umstand im Hinblick auf die anstehende Schlafplatzsuche!
Nach der nächsten Kurve machen wir erst mal Pause, pumpen alle Reifen wieder auf „Schotterdruck“ und untersuchen Tico auf allfällige Schäden durch das Flussbett aber vor allem durch die übereifrigen Helfer, doch Tico hat alles schadlos überstanden, während wir mit einem Schrecken davon gekommen sind. Müde schlagen wir uns abseits der Strasse in die Büsche, für heute war das Aufregung genug.
Nachfolgend ein kleiner Exkurs in die neuste Geschichte des Landes um zu verstehen, wie es im Moment ist Zimbabwe zu bereisen:
Der aus den internationalen Medien bekannte Präsident Robert Mugabe regierte die ehemalige britische Kolonie Süd-Rhodesien von 1980 bis Ende letzten Jahres (2017). In seinen Anfangszeiten startete er mehrere Regierungsprogramme vor allem im Gesundheits- und Bildungssektor, ausserdem förderte er die Kleinbauern. Die Wirtschaft florierte, Kindersterblichkeit und Mangelernährung nahmen deutlich ab. Ab 1991 veränderte Mugabe allerdings seinen Kurs und regierte Zimbabwe zunehmend diktatorisch, gab viele der Programme auf und die Wirtschaft stagnierte. Mit Wahlbetrug gelang Mugabe trotzdem immer wieder die Wiederwahl. Politische Gegner wurden systematisch eingeschüchtert und umgebracht.
Weltweites Entsetzen erntete Mugabe im Jahre 2000 durch seine gewaltsame Landreform, in dem er weisse Landbesitzer enteignete und aus dem Land warf, häufig innert Tagesfrist und mit Waffengewalt. Viele weisse Siedler flüchteten, zuvor brachten sie ihr Vieh um, zerstörten Maschinen und Bewässerungsanlagen. Das Land verteilte Mugabe aber nicht wie versprochen an schwarze Kleinbauern, sondern an Parteikollegen und andere ihm wichtige Personen die zumeist kein Interesse an der Landwirtschaft hatten. In der Folge verwandelte sich die einstige „Kornkammer Afrikas“ in ein von Hungersnöten und Mangelernährung geplagtes, dauerhaft von Lebensmitteleinfuhren abhängiges Land. Arbeitslosigkeit und Hyperinflation kamen dazu. Mugabe missachtete die internationale Kritik weiterhin konsequent, es kam zum Ausschluss aus dem Commenwealth und anderen Organisationen und das Land stand am Rande des Zusammenbruchs (frei nach Wikipedia).
Erst Ende letzten Jahres – mit 93 Jahren (!) endete die Schreckensherrschaft von „the old man“ wie Mugabe im Land genannt wird. Mit ihm sind auch die meisten Devisen des Landes verschwunden. Zurück bleibt ein wirtschaftlich komplett am Boden liegendes Land mit einer im Ausland nicht anerkannten, wertlosen Währung. Was bedeutet dies nun für uns? Da Zimbabwe völlig vom Import abhängig ist, sind viele Waren - unteranderem Treibstoff und Nahrungsmittel – kaum verfügbar. Das Land lebt von dem wenigen, was es selbst produziert, Importgüter sind wenn verfügbar, unfassbar teuer. Das Land giert nach internationalen Währungen und die noch immer offiziell äquivalent zum US$ gehandelte Währung Bond wird momentan inoffiziell 1:3 gehandelt. Aufgrund der Treibstoffknappheit kommt natürlich auch der Tourismus im Land zum Erliegen, lediglich die grenznahen Touristen-Hotspots wie die Victoria Fälle, Hwange und Manapools Nationalparks spüren nichts von den Problemen des Landes.
Trotz allem möchten wir das gebeutelte Land bereisen. Vollbepackt mit 250 Liter Diesel und Nahrungsreserven für 2 Wochen werden wir zumindest die Eastern Highlands (östliches Hochland) erkunden und falls wir unerwarteterweise doch noch zu Diesel kommen sollten, können wir unsere Route entsprechend erweitern, wir sind gespannt und lassen uns überraschen.
Abenteuer vom ersten Meter…
…erwarten uns in Zimbabwe. Unmittelbar nach der Grenze biegen wir ab auf eine Schotterpiste, die entlang der Grenze zu Mozambique nach Süden führt. Wir fahren durch üppigen Wald und wundern uns, dass wir weder Menschen noch Vieh noch Dörfer sehen. Des Rätsels Lösung präsentiert sich bereits nach kurzer Zeit: Wir sehen links des Weges mit Pflöcken abgesperrte Bereiche mit dem unverkennbaren Warnschild mit dem Totenkopf, das wird hier doch wohl kein Minengebiet sein, was ist denn hier los? Natürlich bleiben wir exakt auf dem Fahrweg und rätseln, wann und warum das Gebiet hier wohl vermint wurde. Wir finden ein Camp der Minenräumtrupps und wollen uns erkundigen, doch leider ist niemand zugegen, den wir fragen könnten.
Wir erreichen den Rvundu River, die mächtige Brücke sehen wir schon von weitem. Doch halt, da fehlt ja ein Stück, was nun? Der Fluss ist bestimmt 100 m breit und zieht ganz schön. Am Ufer hats zwei Fischer die uns erklären, die Brücke sei vor ein paar Jahren bei einem Unwetter zerstört worden. Geld für die Reparatur gibt’s keines, seither würden alle durch den Fluss fahren. Dani krempelt die Hosen hoch und macht sich an die Begehung, die zwei netten Fischer begleiten ihn. Tatsächlich ist der Fluss an der tiefsten Stelle gerade mal gut knietief, das Flussbett ist zwar sehr sandig, aber ohne grössere Steine oder andere Hindernisse. Nun denn, auch wenn es ungefährlich zu sein scheint, ist es jedes Mal ein ziemlich komisches Gefühl, einfach so ins Wasser zu fahren. Bis zur Mitte geht’s auch recht gut, doch dann fahren wir uns irgendwo fest und Tico spult nur noch durch, oje… Helfende Hände sind sofort zur Stelle und Dani hat die grösste Mühe die motivierten Helfer davon abzuhalten, unseren vollgeladenen und -betankten Tico mit Gewalt über das Hindernis zu schieben. Dani und die starken Männer schaufeln was das Zeugs hält, umringt von einer Horde begeisterter Kinder während ich Fotos mache. Nach ziemlich viel schaufeln und Luft ablassen schafft es Dani im zweiten Anlauf, während die mittlerweile mindestens zehn (!) schiebenden Männer euphorisch johlen - ich frage mich heute noch, woher die alle so plötzlich gekommen sind. Aber egal, Hauptsache alles noch mal gut gegangen.
Wir bedanken uns herzlich bei den vielen hilfsbereiten Menschen und beschenken sie mit allerlei Leckereien aus unserer Vorratskiste. Fröhlich winkend verabschieden sie uns mit den besten Wünschen und versichern uns dann noch, dass südlich des Flusses kein Minengebiet mehr wäre, ein nicht unwesentlicher Umstand im Hinblick auf die anstehende Schlafplatzsuche!
Nach der nächsten Kurve machen wir erst mal Pause, pumpen alle Reifen wieder auf „Schotterdruck“ und untersuchen Tico auf allfällige Schäden durch das Flussbett aber vor allem durch die übereifrigen Helfer, doch Tico hat alles schadlos überstanden, während wir mit einem Schrecken davon gekommen sind. Müde schlagen wir uns abseits der Strasse in die Büsche, für heute war das Aufregung genug.
Im östlichen Hochland
Nach einer weiteren Tropennacht sehen wir am nächsten Tag auf der Weiterfahrt den ersehnten Lichtblick in Form erster Berge im Süden, die Eastern Highlands! Endlich windet sich die Strasse in die Höhe. Nach einem heftigen Regenguss erreichen wir die schmierige Erdpiste hoch zur Nyamoro Dairy Farm and Tearoom, wo wir uns auf einen Tipp von Bekannten mit frischem Käse eindecken wollen. Leider gibt’s den im Moment nicht, doch im Tearoom gäbs Milkshakes und Käsekuchen, das klingt doch auch sehr verlockend. Das kleine Restaurant liegt auf einer Wiese mitten auf der Farm, umgeben von herrlichen Bergblumen, Kühen und mit einer tollen Aussicht. Wir setzen uns und studieren die kleine Speisekarte, 5$ für ein Stück Kuchen, ganz schön stolze Preise für Afrika! Wir geniessen den teuren, aber extrem leckeren Käsekuchen und die Schoggi-Milkshakes und freuen uns an der Sonne, die hinter den Wolken hervorschaut. Beim Bezahlen schaut die junge Angestellte etwas verzweifelt auf meine Dollarnoten. Ob sie kein Wechselgeld hätte, frage ich sie, doch sie schüttelt den Kopf und meint sie müsse erst nachfragen, sie sei neu hier und wisse nicht, wie der Dollar hier gehandelt werde. Jetzt bin ich aber gespannt. Kurz darauf kommt sie zurück und meint, die meisten würden halt in Bond bezahlen, in US$ koste es nur ein Drittel, aber Wechselgeld hätte sie keines. Etwas verwirrt, dass sie hier zu jeder Währung Dollar zu sagen scheinen bitte ich sie um eine Erklärung, ist der Kurs nicht 1:1? Sie erklärt mir, dass sei zwar offiziell so, doch da der Bond im Ausland nicht anerkannt wäre, ist die Nachfrage nach US-Dollar gross, auf dem Schwarzmarkt würde er 3:1 gehandelt.
Sie gibt uns den Tipp, immer etwas Bond zur Hand zu haben, sonst würden wir an offiziellen Stellen wie Strassenzoll, Nationalparks etc. mit US$ immer viel zu viel bezahlen. Ach hätten wir das doch bei den Victoria Falls schon gewusst, auch dort haben wir uns schon über die extremen Preise für unsere Gin & Tonics gewundert…
Jetzt wissen wir wenigstens Bescheid, vielen Dank auch.
Immer tiefer, resp. höher, fahren wir in die Berge. In der Umgebung vom bekannten Troutbeck Golf Resort liegen viele grosse Anwesen mit prächtigen Landhäusern und Gärten, hier residiert wohl die High-Society Zimbabwes wenns in der Stadt zu heiss ist. Um das währschafte Mittagessen zu verdauen, spazieren wir zu einem wunderschön mit Aussicht gelegenen Kirchlein und zu einem versteckten Wasserfall inmitten einer idyllischen Berglandschaft. Die Sonne tut das ihre zu dieser märchenhaften Szenerie und ich kann gar nicht aufhören Photos zu schiessen.
Schliesslich fahren wir die steile und holprige Erdpiste hoch zum World`s View Aussichtspunkt auf 2‘300 müM – zum Glück hats noch nicht geregnet, denn der Himmel hat sich mittlerweile bedrohlich verfinstert. Oben angekommen, können wir die grandiose Aussicht in die Lowlands noch für knapp 5 Minuten geniessen, bevor uns die Nebelwand und die dunklen Wolken einlullen. Gerade noch rechtzeitig können wir uns hier oben einrichten, bevor Wind und Unwetter loslegen und Tico so richtig durchschütteln. Es kühlt gehörig ab und den Abend verbringen wir kuschlig in Pullis und langen Trainerhosen drinnen. Die Küche bleibt heute auch kalt, bei diesem Gehuddel draussen ist an kochen nicht zu denken. Unvorstellbar dass wir nur wenige Stunden zuvor noch über die Tropenhitze gestöhnt haben!
Nach einer weiteren Tropennacht sehen wir am nächsten Tag auf der Weiterfahrt den ersehnten Lichtblick in Form erster Berge im Süden, die Eastern Highlands! Endlich windet sich die Strasse in die Höhe. Nach einem heftigen Regenguss erreichen wir die schmierige Erdpiste hoch zur Nyamoro Dairy Farm and Tearoom, wo wir uns auf einen Tipp von Bekannten mit frischem Käse eindecken wollen. Leider gibt’s den im Moment nicht, doch im Tearoom gäbs Milkshakes und Käsekuchen, das klingt doch auch sehr verlockend. Das kleine Restaurant liegt auf einer Wiese mitten auf der Farm, umgeben von herrlichen Bergblumen, Kühen und mit einer tollen Aussicht. Wir setzen uns und studieren die kleine Speisekarte, 5$ für ein Stück Kuchen, ganz schön stolze Preise für Afrika! Wir geniessen den teuren, aber extrem leckeren Käsekuchen und die Schoggi-Milkshakes und freuen uns an der Sonne, die hinter den Wolken hervorschaut. Beim Bezahlen schaut die junge Angestellte etwas verzweifelt auf meine Dollarnoten. Ob sie kein Wechselgeld hätte, frage ich sie, doch sie schüttelt den Kopf und meint sie müsse erst nachfragen, sie sei neu hier und wisse nicht, wie der Dollar hier gehandelt werde. Jetzt bin ich aber gespannt. Kurz darauf kommt sie zurück und meint, die meisten würden halt in Bond bezahlen, in US$ koste es nur ein Drittel, aber Wechselgeld hätte sie keines. Etwas verwirrt, dass sie hier zu jeder Währung Dollar zu sagen scheinen bitte ich sie um eine Erklärung, ist der Kurs nicht 1:1? Sie erklärt mir, dass sei zwar offiziell so, doch da der Bond im Ausland nicht anerkannt wäre, ist die Nachfrage nach US-Dollar gross, auf dem Schwarzmarkt würde er 3:1 gehandelt.
Sie gibt uns den Tipp, immer etwas Bond zur Hand zu haben, sonst würden wir an offiziellen Stellen wie Strassenzoll, Nationalparks etc. mit US$ immer viel zu viel bezahlen. Ach hätten wir das doch bei den Victoria Falls schon gewusst, auch dort haben wir uns schon über die extremen Preise für unsere Gin & Tonics gewundert…
Jetzt wissen wir wenigstens Bescheid, vielen Dank auch.
Immer tiefer, resp. höher, fahren wir in die Berge. In der Umgebung vom bekannten Troutbeck Golf Resort liegen viele grosse Anwesen mit prächtigen Landhäusern und Gärten, hier residiert wohl die High-Society Zimbabwes wenns in der Stadt zu heiss ist. Um das währschafte Mittagessen zu verdauen, spazieren wir zu einem wunderschön mit Aussicht gelegenen Kirchlein und zu einem versteckten Wasserfall inmitten einer idyllischen Berglandschaft. Die Sonne tut das ihre zu dieser märchenhaften Szenerie und ich kann gar nicht aufhören Photos zu schiessen.
Schliesslich fahren wir die steile und holprige Erdpiste hoch zum World`s View Aussichtspunkt auf 2‘300 müM – zum Glück hats noch nicht geregnet, denn der Himmel hat sich mittlerweile bedrohlich verfinstert. Oben angekommen, können wir die grandiose Aussicht in die Lowlands noch für knapp 5 Minuten geniessen, bevor uns die Nebelwand und die dunklen Wolken einlullen. Gerade noch rechtzeitig können wir uns hier oben einrichten, bevor Wind und Unwetter loslegen und Tico so richtig durchschütteln. Es kühlt gehörig ab und den Abend verbringen wir kuschlig in Pullis und langen Trainerhosen drinnen. Die Küche bleibt heute auch kalt, bei diesem Gehuddel draussen ist an kochen nicht zu denken. Unvorstellbar dass wir nur wenige Stunden zuvor noch über die Tropenhitze gestöhnt haben!
Offroad durch den Nebelwald
Es hat die ganze Nacht geregnet und am Morgen ist die Sicht leider immer noch gleich null, schade… Auf der schmierigen Piste fährt es sich bergab wie in einer Bobbahn und wir sind heilfroh, erreichen wir unten wieder die Teerstrasse. Der nächste Abstecher führt uns zu Cecil Rhodes (Gründer Rhodesiens) ehemaligem Farmhaus, heute ein nobles Hotel/Museum an bester Lage. Gerne hätten wir uns das koloniale Interieur angesehen, doch aufgrund einer Hochzeit ist das Hotel heute für die Öffentlichkeit geschlossen. Von hier aus führt eine Panoramastrasse weiter durch den Nebelwald direkt zum Pungwe Falls Lookout. Von Panorama oder irgendeiner Sicht sehen wir nicht viel, nur Wald, Nebel und Affen, die uns am Strassenrand hockend anstarren. Der Track wird immer übler, auch hier scheints geregnet zu haben und Tico kämpft sich durch Matsch und über grosse Steine. Beim Aussichtspunkt erwartet uns ein schöner Picknick-Platz und gegen Abend bessert sich auch das Wetter, so dass wir die Fälle nicht nur hören, sondern auch sehen können. Diese sind jetzt nicht soo speziell, doch die Gegend hier ist einfach wunderschön, so üppig grün und einsam.
Bei neblig-nassem Wetter fahren wir am nächsten Tag weiter auf dem Plateau. Von einem Aussichtspunkt können wir einen kurzen Blick hinunter ins Honde Valley erhaschen, bevor uns auch hier der Nebel die Sicht verwehrt. Ab hier ist Nationalparkgebiet, und wer die grossen Mtarazi-Fälle und die Hängebrücken sehen will, wird tüchtig zur Kasse gebeten, nicht mit uns und nicht für Wasserfälle. Wir drehen um und trauen unseren Augen kaum, da stehen zwei Zebras mitten in der Kuhherde! Obwohl sie hier oben im Wald etwas deplatziert wirken, scheinen sie sich inmitten der Kühe wohl zu fühlen, auf jeden Fall ist das Futterangebot hier oben deutlich ansprechender als in der Steppe.
Über Forstpfade fahren wir runter ins Tal. Leider sind auch hier in den Highlands grosse Flächen ursprünglichen Waldes abgeholzt und wieder aufgeforstet, kein schöner Anblick. Bei einem Picknickplatz finden wir einen klaren Bergbach und ihm folgend, erreichen wir einen wunderschönen Wasserfall mit Ausblick weit ins Tal, wir geniessen den schönen Ort ganz alleine und ohne überhöhte Nationalparkgebühren für Ausländer!
Ab hier begleiten uns wohlriechende Eukalyptuswälder bis ins Tal wo wir direkt auf die Strasse ins Honde Valley stossen.
Es hat die ganze Nacht geregnet und am Morgen ist die Sicht leider immer noch gleich null, schade… Auf der schmierigen Piste fährt es sich bergab wie in einer Bobbahn und wir sind heilfroh, erreichen wir unten wieder die Teerstrasse. Der nächste Abstecher führt uns zu Cecil Rhodes (Gründer Rhodesiens) ehemaligem Farmhaus, heute ein nobles Hotel/Museum an bester Lage. Gerne hätten wir uns das koloniale Interieur angesehen, doch aufgrund einer Hochzeit ist das Hotel heute für die Öffentlichkeit geschlossen. Von hier aus führt eine Panoramastrasse weiter durch den Nebelwald direkt zum Pungwe Falls Lookout. Von Panorama oder irgendeiner Sicht sehen wir nicht viel, nur Wald, Nebel und Affen, die uns am Strassenrand hockend anstarren. Der Track wird immer übler, auch hier scheints geregnet zu haben und Tico kämpft sich durch Matsch und über grosse Steine. Beim Aussichtspunkt erwartet uns ein schöner Picknick-Platz und gegen Abend bessert sich auch das Wetter, so dass wir die Fälle nicht nur hören, sondern auch sehen können. Diese sind jetzt nicht soo speziell, doch die Gegend hier ist einfach wunderschön, so üppig grün und einsam.
Bei neblig-nassem Wetter fahren wir am nächsten Tag weiter auf dem Plateau. Von einem Aussichtspunkt können wir einen kurzen Blick hinunter ins Honde Valley erhaschen, bevor uns auch hier der Nebel die Sicht verwehrt. Ab hier ist Nationalparkgebiet, und wer die grossen Mtarazi-Fälle und die Hängebrücken sehen will, wird tüchtig zur Kasse gebeten, nicht mit uns und nicht für Wasserfälle. Wir drehen um und trauen unseren Augen kaum, da stehen zwei Zebras mitten in der Kuhherde! Obwohl sie hier oben im Wald etwas deplatziert wirken, scheinen sie sich inmitten der Kühe wohl zu fühlen, auf jeden Fall ist das Futterangebot hier oben deutlich ansprechender als in der Steppe.
Über Forstpfade fahren wir runter ins Tal. Leider sind auch hier in den Highlands grosse Flächen ursprünglichen Waldes abgeholzt und wieder aufgeforstet, kein schöner Anblick. Bei einem Picknickplatz finden wir einen klaren Bergbach und ihm folgend, erreichen wir einen wunderschönen Wasserfall mit Ausblick weit ins Tal, wir geniessen den schönen Ort ganz alleine und ohne überhöhte Nationalparkgebühren für Ausländer!
Ab hier begleiten uns wohlriechende Eukalyptuswälder bis ins Tal wo wir direkt auf die Strasse ins Honde Valley stossen.
Honde Valley – zwischen Teeplantagen und Bananenstauden
Hier unten im Tal ist das Wetter besser, jedoch auch die Temperaturen deutlich höher. Es ist so grün hier unten, dass es fast in den Augen schmerzt. Am Strassenrand herrscht emsiger Betrieb: hier werden Bananen verpackt, dort Mangos und Maiskolben verkauft und überall warten Menschen mit grossen Taschen auf den Minibus, sieht nach Verwandtenbesuch über Weihnachten aus. Auch wir sind auf der Suche nach einem ruhigen Platz für die anstehende Weihnachtszeit, und den finden wir an einem klaren Flüsschen auf einer etwas versteckten idyllischen Wiese. Wir richten uns ein und geniessen den sonnigen Tag. Am Fluss waschen die Frauen der Nachbarschaft, Fischer kommen auf einen Schwatz vorbei und Kinder beschenken uns mit fremdartigen aber sehr leckeren Früchten. Wir baden im Fluss, kochen fein und finden mal wieder Zeit und Ruhe zum Lesen und Fotos sortieren.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug und fahren eine Runde durchs Honde Valley. Tief hinten im Tal dreht sich alles um Tee. Die akkurat angelegten Felder bedecken alle Hänge, winden sich um Hügel und entlang der Strasse, hoch bis zum Waldrand und runter zum Talboden, Teesträucher so weit das Auge reicht. Geerntet werden jeweils nur die obersten drei Blätter mit einer speziellen Schere, die Blätter wandern in die riesigen Körbe, die die Arbeiter/innen auf dem Rücken tragen. Fröhlich winkt man uns von rechts und links zu, von Weihnachten ist hier nichts zu spüren. An einem schönen Platz starten wir die Drohne, um das Ganze noch aus der Vogelperspektive zu betrachten. Bei einem vorprogrammierten Flugmanöver vergessen wir den Hang einzukalkulieren und die Drohne fliegt geradewegs mitten in eine Teeplantage! Zum Glück haben wir sie beim Absturz beobachtet und so müssen wir nur wenige Gänge durchkämmen, bevor wir sie zu unserer grossen Erleichterung unbeschädigt bergen können. Glück gehabt, das hätte auch anders ausgehen können, wenn ich mir die gigantischen Felder so ansehe.
Unterwegs sehen wir einen gewaltigen Andrang auf eine Tankstelle, Dutzende Autos warten hier wohl seit Tagen auf Treibstoff. Wir sind froh, haben wir für unsere geplante Runde genug Diesel dabei, wobei es auch ein wenig schade ist, können wir damit nur den Osten des Landes bereisen.
Durch die schöne und abwechslungsreiche Landschaft geht’s zurück zu unserem traumhaften Basecamp am Fluss, zuhause feiert man Heiligabend – für uns ist es ein ganz normaler Abend im Paradies. Obwohl nicht ganz, zwei dicke, saftige Rumpsteaks warten heute Abend auf uns, da kommt zwar keine Weihnachtsstimmung auf, aber dafür sonst ziemlich viel Freude ;-)
Hier unten im Tal ist das Wetter besser, jedoch auch die Temperaturen deutlich höher. Es ist so grün hier unten, dass es fast in den Augen schmerzt. Am Strassenrand herrscht emsiger Betrieb: hier werden Bananen verpackt, dort Mangos und Maiskolben verkauft und überall warten Menschen mit grossen Taschen auf den Minibus, sieht nach Verwandtenbesuch über Weihnachten aus. Auch wir sind auf der Suche nach einem ruhigen Platz für die anstehende Weihnachtszeit, und den finden wir an einem klaren Flüsschen auf einer etwas versteckten idyllischen Wiese. Wir richten uns ein und geniessen den sonnigen Tag. Am Fluss waschen die Frauen der Nachbarschaft, Fischer kommen auf einen Schwatz vorbei und Kinder beschenken uns mit fremdartigen aber sehr leckeren Früchten. Wir baden im Fluss, kochen fein und finden mal wieder Zeit und Ruhe zum Lesen und Fotos sortieren.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug und fahren eine Runde durchs Honde Valley. Tief hinten im Tal dreht sich alles um Tee. Die akkurat angelegten Felder bedecken alle Hänge, winden sich um Hügel und entlang der Strasse, hoch bis zum Waldrand und runter zum Talboden, Teesträucher so weit das Auge reicht. Geerntet werden jeweils nur die obersten drei Blätter mit einer speziellen Schere, die Blätter wandern in die riesigen Körbe, die die Arbeiter/innen auf dem Rücken tragen. Fröhlich winkt man uns von rechts und links zu, von Weihnachten ist hier nichts zu spüren. An einem schönen Platz starten wir die Drohne, um das Ganze noch aus der Vogelperspektive zu betrachten. Bei einem vorprogrammierten Flugmanöver vergessen wir den Hang einzukalkulieren und die Drohne fliegt geradewegs mitten in eine Teeplantage! Zum Glück haben wir sie beim Absturz beobachtet und so müssen wir nur wenige Gänge durchkämmen, bevor wir sie zu unserer grossen Erleichterung unbeschädigt bergen können. Glück gehabt, das hätte auch anders ausgehen können, wenn ich mir die gigantischen Felder so ansehe.
Unterwegs sehen wir einen gewaltigen Andrang auf eine Tankstelle, Dutzende Autos warten hier wohl seit Tagen auf Treibstoff. Wir sind froh, haben wir für unsere geplante Runde genug Diesel dabei, wobei es auch ein wenig schade ist, können wir damit nur den Osten des Landes bereisen.
Durch die schöne und abwechslungsreiche Landschaft geht’s zurück zu unserem traumhaften Basecamp am Fluss, zuhause feiert man Heiligabend – für uns ist es ein ganz normaler Abend im Paradies. Obwohl nicht ganz, zwei dicke, saftige Rumpsteaks warten heute Abend auf uns, da kommt zwar keine Weihnachtsstimmung auf, aber dafür sonst ziemlich viel Freude ;-)
Weihnachten auf La Rochelle
Über eine kaum befahrene Bergpiste verlassen wir das schöne Tal und fahren nach Süden Richtung Mutare. Die Piste windet sich hoch bis auf 1‘800 m, die Temperaturen sind hier oben bereits merklich angenehmer. Immer wieder geben die Bäume den Blick auf Berge und Täler frei, doch auch hier wurde bereits viel Forstwirtschaft betrieben und grosse Teile des ursprünglichen Waldes vernichtet. Auch hier oben sind die Böden jetzt in der Regenzeit schmierig und aufgeweicht und als wir wieder im Tal sind, sehen wir kaum mehr aus den Scheiben raus. Am Smallbridge Dam wird also erst mal das Auto gewaschen, denn wo wir hinwollen, soll auch unser Tico anständig daherkommen.
Unser Ziel ist La Rochelle. Das 182 Hektar grosse Anwesen reicher Rhodesier mit Landhaus und Gärten ist heute ein Hotel und Restaurant. Die Einrichtung soll noch originalgetreu sein, zudem haben die ursprünglichen Besitzer Sir Stephen und Lady Virginia Courtauld – ihrerseits Cousine Queen Elizabeths - einen botanischen Garten auf dem Gelände angelegt, der seinesgleichen sucht – wir sind gespannt und voller Vorfreude!
Auf dem Weg nach Penhalonga kaufen wir auf einem Markt für wenig Geld viel frisches Gemüse und ich denke im Kopf bereits viele leckere Möglichkeiten für unser Weihnachtsessen durch.
Am imposanten Tor dann die Ernüchterung: die ganze Anlage ist aufgrund eines familiären Anlasses über Weihnachten geschlossen! Oh nein, wir sind wirklich enttäuscht, denn wir haben uns so gefreut, hier die Weihnachtstage zu verbringen.
Der Guard hat ein Einsehen und verspricht, beim Hausherrn nachzufragen. Tatsächlich schafft er es, dass wir im grossen Garten campen dürfen. Hotel und Restaurant sind zwar tabu und wir sollen die Gesellschaft nicht stören, mit diesem Kompromiss sind wir allerdings mehr als zufrieden, als wir den wunderschönen Garten sehen. Der einzige Wermutstropfen – ausser dem im Gin ;-) - ist das fehlende Internet, wegen welchem wir eigentlich hierher gekommen sind, doch unsere Lieben zuhause haben sich Verständnis dafür dass wir deswegen jetzt nicht noch weiter herum rennen.
Dani sucht mir einen schönen Tannenzweig zum dekorieren und ich backe ein knuspriges Speckbrot und so kommt doch noch so was wie Weihnachtsstimmung auf. Die Farmarbeiter kommen um uns schöne Festtage zu wünschen, die lustigen Vervet-Äffchen tollen um uns herum, wir trinken Gin Tonics, essen lecker und zum Dessert plündern wir die Lindorkugeln vom „Weihnachtsbaum“, ein wirklich schöner Abend!
Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch vom Hausherrn, der uns nach einem kurzen Schwatz zum Frühstück und zur Besichtigung des Anwesens einlädt, was für eine schöne Überraschung! Natürlich nehmen wir gerne an und spazieren etwas später zum Haus, wo die gesamte Familie auf der Terrasse an einer langen Tafel am frühstücken ist. Bei den mindestens 50 elegant gekleideten Personen und dem prächtigen Porzellangeschirr fühlen wir uns einen Moment ziemlich deplatziert, doch wir werden herzlich empfangen und sogleich in den Frühstücksalon geführt, wo wir uns von den silbernen Etagères mit Törtchen und Scones bedienen dürfen. Während der Kaffee serviert wird stehen wir der Familie höflich Rede und Antwort zu unserer Reise und bekommen im Gegenzug viele Tipps und neue Ideen für die Weiterreise. Wir dürfen sogar das Hotel-Internet nutzen, damit wir unseren Familien ein frohes Fest wünschen dürfen, wir sind überwältigt!
Nach dem Essen führt uns der Hausherr auf dem historischen Anwesen herum. Tatsächlich ist die prunkvolle Einrichtung noch original, die antiken Schätze müssen ein Vermögen wert sein! Anschliessend dürfen wir ins Heiligtum, das Orchideenhaus. Hier führt uns Peter, der Vorarbeiter herum und zeigt uns stolz die Sammlung an wertvollen, seltenen Exemplaren. Peter weiss alles über Orchideen und wir staunen über die Vielfalt die es hier gibt. Da sind winzig kleine, riesengrosse, farbige und gemusterte. Die eine blüht nur einen einzigen Tag, eine andere nur alle 5 Jahre, einige duften betörend, eine andere zitronig, eine weitere riecht intensiv nach Bananen, wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Peter geht voll und ganz auf in seiner Tätigkeit und führt uns anschliessend noch durch den weitläufigen, 36 Hektar grossen botanischen Garten, den Sir Stephen und Lady Virginia 1951 mit Pflanzen aus aller Welt selbst angelegt haben. Wir spazieren durch Araukarienwälder aus Chile, sehen Lotusblüten aus Japan, Tannen aus Nordamerika und exotische Pflanzen aus Asien. Immer wieder weist uns Peter auf spezielle Düfte, schöne Blüten aber auch Tiere hin, die hier in diesem Garten Eden leben. Ein Fest für alle Sinne, ich hätte ewig mit ihm durch diesen Paradies flanieren können...
Zum Schluss besichtigen wir noch den biologischen Kräutergarten, dessen Erzeugnisse getrocknet nach Deutschland exportiert werden, dann heisst es Abschied nehmen von „La Rochelle“ und seinen freundlichen Bewohnern, denn wir haben heute noch ein straffes Programm vor uns.
Über eine kaum befahrene Bergpiste verlassen wir das schöne Tal und fahren nach Süden Richtung Mutare. Die Piste windet sich hoch bis auf 1‘800 m, die Temperaturen sind hier oben bereits merklich angenehmer. Immer wieder geben die Bäume den Blick auf Berge und Täler frei, doch auch hier wurde bereits viel Forstwirtschaft betrieben und grosse Teile des ursprünglichen Waldes vernichtet. Auch hier oben sind die Böden jetzt in der Regenzeit schmierig und aufgeweicht und als wir wieder im Tal sind, sehen wir kaum mehr aus den Scheiben raus. Am Smallbridge Dam wird also erst mal das Auto gewaschen, denn wo wir hinwollen, soll auch unser Tico anständig daherkommen.
Unser Ziel ist La Rochelle. Das 182 Hektar grosse Anwesen reicher Rhodesier mit Landhaus und Gärten ist heute ein Hotel und Restaurant. Die Einrichtung soll noch originalgetreu sein, zudem haben die ursprünglichen Besitzer Sir Stephen und Lady Virginia Courtauld – ihrerseits Cousine Queen Elizabeths - einen botanischen Garten auf dem Gelände angelegt, der seinesgleichen sucht – wir sind gespannt und voller Vorfreude!
Auf dem Weg nach Penhalonga kaufen wir auf einem Markt für wenig Geld viel frisches Gemüse und ich denke im Kopf bereits viele leckere Möglichkeiten für unser Weihnachtsessen durch.
Am imposanten Tor dann die Ernüchterung: die ganze Anlage ist aufgrund eines familiären Anlasses über Weihnachten geschlossen! Oh nein, wir sind wirklich enttäuscht, denn wir haben uns so gefreut, hier die Weihnachtstage zu verbringen.
Der Guard hat ein Einsehen und verspricht, beim Hausherrn nachzufragen. Tatsächlich schafft er es, dass wir im grossen Garten campen dürfen. Hotel und Restaurant sind zwar tabu und wir sollen die Gesellschaft nicht stören, mit diesem Kompromiss sind wir allerdings mehr als zufrieden, als wir den wunderschönen Garten sehen. Der einzige Wermutstropfen – ausser dem im Gin ;-) - ist das fehlende Internet, wegen welchem wir eigentlich hierher gekommen sind, doch unsere Lieben zuhause haben sich Verständnis dafür dass wir deswegen jetzt nicht noch weiter herum rennen.
Dani sucht mir einen schönen Tannenzweig zum dekorieren und ich backe ein knuspriges Speckbrot und so kommt doch noch so was wie Weihnachtsstimmung auf. Die Farmarbeiter kommen um uns schöne Festtage zu wünschen, die lustigen Vervet-Äffchen tollen um uns herum, wir trinken Gin Tonics, essen lecker und zum Dessert plündern wir die Lindorkugeln vom „Weihnachtsbaum“, ein wirklich schöner Abend!
Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch vom Hausherrn, der uns nach einem kurzen Schwatz zum Frühstück und zur Besichtigung des Anwesens einlädt, was für eine schöne Überraschung! Natürlich nehmen wir gerne an und spazieren etwas später zum Haus, wo die gesamte Familie auf der Terrasse an einer langen Tafel am frühstücken ist. Bei den mindestens 50 elegant gekleideten Personen und dem prächtigen Porzellangeschirr fühlen wir uns einen Moment ziemlich deplatziert, doch wir werden herzlich empfangen und sogleich in den Frühstücksalon geführt, wo wir uns von den silbernen Etagères mit Törtchen und Scones bedienen dürfen. Während der Kaffee serviert wird stehen wir der Familie höflich Rede und Antwort zu unserer Reise und bekommen im Gegenzug viele Tipps und neue Ideen für die Weiterreise. Wir dürfen sogar das Hotel-Internet nutzen, damit wir unseren Familien ein frohes Fest wünschen dürfen, wir sind überwältigt!
Nach dem Essen führt uns der Hausherr auf dem historischen Anwesen herum. Tatsächlich ist die prunkvolle Einrichtung noch original, die antiken Schätze müssen ein Vermögen wert sein! Anschliessend dürfen wir ins Heiligtum, das Orchideenhaus. Hier führt uns Peter, der Vorarbeiter herum und zeigt uns stolz die Sammlung an wertvollen, seltenen Exemplaren. Peter weiss alles über Orchideen und wir staunen über die Vielfalt die es hier gibt. Da sind winzig kleine, riesengrosse, farbige und gemusterte. Die eine blüht nur einen einzigen Tag, eine andere nur alle 5 Jahre, einige duften betörend, eine andere zitronig, eine weitere riecht intensiv nach Bananen, wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Peter geht voll und ganz auf in seiner Tätigkeit und führt uns anschliessend noch durch den weitläufigen, 36 Hektar grossen botanischen Garten, den Sir Stephen und Lady Virginia 1951 mit Pflanzen aus aller Welt selbst angelegt haben. Wir spazieren durch Araukarienwälder aus Chile, sehen Lotusblüten aus Japan, Tannen aus Nordamerika und exotische Pflanzen aus Asien. Immer wieder weist uns Peter auf spezielle Düfte, schöne Blüten aber auch Tiere hin, die hier in diesem Garten Eden leben. Ein Fest für alle Sinne, ich hätte ewig mit ihm durch diesen Paradies flanieren können...
Zum Schluss besichtigen wir noch den biologischen Kräutergarten, dessen Erzeugnisse getrocknet nach Deutschland exportiert werden, dann heisst es Abschied nehmen von „La Rochelle“ und seinen freundlichen Bewohnern, denn wir haben heute noch ein straffes Programm vor uns.
Hoch in die Bvuma Mountains
Über den Christmas-Pass fahren wir hinunter nach Mutare, der zweitgrössten Stadt Zimbabwes. Eigentlich wollten wir hier noch nach Diesel gucken, doch die meisten Tankstellen sind geschlossen, die wenigen geöffneten sind belagert von unzähligen Autos. Wir verschieben die Geschichte auf morgen, nutzen das schöne Wetter und fahren direkt hoch in die Bvuma Mountains. Über eine schöne Bergstrecke mit unzähligen Aussichtspunkten gehts bis zum Fuss des Mt. Beacon, den wir über steile und fast schon kriminell hohe Stufen besteigen. Oben angekommen sind wir ganz schön ausser Puste, ja ja der Trainingszustand lässt massiv zu Wünschen übrig... Die Panoramasicht von oben ist wirklich umwerfend, doch wir kommen fast nicht zum schauen, denn jeder der Ausflügler hier oben will sich mit uns fotografieren lassen! Wir verstehen zwar echt nicht wieso, denn ausser dass wir weisse Touristen aus Europa sind, wissen sie nichts über uns, wir vermuten einfach sie sind stolz, dass Menschen von so weit her ihr Land besuchen!
Unweit des Mt. Beacon finden wir einen super Platz auf einem Hügel und richten uns für die Nacht ein. Während dem Kochen bekommen wir Besuch vom Besitzer des Landes, der uns von weit her gesehen hat und wissen will, was wir hier tun. Ein kurzer Schwatz, zwei Dosen mozambiquanisches Bier wechseln den Besitzer und wir sind willkommen, die Nacht hier zu verbringen.
Am Abend brüten wir mal wieder über der Karte. Laut unserer Planung müssen wir das Land in wenigen Tagen verlassen, damit wir in Mozambique tanken können. Je länger je mehr sind wir aber gar nicht mehr so sicher, ob wir wirklich Mozambique bereisen wollen. Das Land ist flach, heiss und tropisch, das Leben spielt sich entlang der Küste ab und unser Wetterapp meldet nächtliche Temperaturen von 25+ Grad, für uns keine verlockende Vorstellung. Gerne würden wir länger in Zimbabwe bleiben und dafür direkt nach Südafrika weiterreisen, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob der Diesel dafür reicht, die letzten Tage in den Bergen waren bestimmt ziemlich „dieselintensiv“.
Über den Christmas-Pass fahren wir hinunter nach Mutare, der zweitgrössten Stadt Zimbabwes. Eigentlich wollten wir hier noch nach Diesel gucken, doch die meisten Tankstellen sind geschlossen, die wenigen geöffneten sind belagert von unzähligen Autos. Wir verschieben die Geschichte auf morgen, nutzen das schöne Wetter und fahren direkt hoch in die Bvuma Mountains. Über eine schöne Bergstrecke mit unzähligen Aussichtspunkten gehts bis zum Fuss des Mt. Beacon, den wir über steile und fast schon kriminell hohe Stufen besteigen. Oben angekommen sind wir ganz schön ausser Puste, ja ja der Trainingszustand lässt massiv zu Wünschen übrig... Die Panoramasicht von oben ist wirklich umwerfend, doch wir kommen fast nicht zum schauen, denn jeder der Ausflügler hier oben will sich mit uns fotografieren lassen! Wir verstehen zwar echt nicht wieso, denn ausser dass wir weisse Touristen aus Europa sind, wissen sie nichts über uns, wir vermuten einfach sie sind stolz, dass Menschen von so weit her ihr Land besuchen!
Unweit des Mt. Beacon finden wir einen super Platz auf einem Hügel und richten uns für die Nacht ein. Während dem Kochen bekommen wir Besuch vom Besitzer des Landes, der uns von weit her gesehen hat und wissen will, was wir hier tun. Ein kurzer Schwatz, zwei Dosen mozambiquanisches Bier wechseln den Besitzer und wir sind willkommen, die Nacht hier zu verbringen.
Am Abend brüten wir mal wieder über der Karte. Laut unserer Planung müssen wir das Land in wenigen Tagen verlassen, damit wir in Mozambique tanken können. Je länger je mehr sind wir aber gar nicht mehr so sicher, ob wir wirklich Mozambique bereisen wollen. Das Land ist flach, heiss und tropisch, das Leben spielt sich entlang der Küste ab und unser Wetterapp meldet nächtliche Temperaturen von 25+ Grad, für uns keine verlockende Vorstellung. Gerne würden wir länger in Zimbabwe bleiben und dafür direkt nach Südafrika weiterreisen, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob der Diesel dafür reicht, die letzten Tage in den Bergen waren bestimmt ziemlich „dieselintensiv“.
Auf der Scenic Route nach Chimanimani
Über das grüne Burma Valley gehts zurück nach Mutare. Nach etwas Herumfragen können wir auf dem Schwarzmarkt US$ in Bond wechseln, das „Geschäft“ muss allerdings im Auto stattfinden, wir kommen uns fast schon vor wie Verbrecher. Der Spar Supermarkt ist erstaunlich gut sortiert, und da wir nun in Bond bezahlen können, gar nicht mal soo teuer - für uns versteht sich. An der Kasse finden sich nur wenige, besser betuchte Einheimische und ein paar Weisse, für den Durchschnittsbürger sind die Waren aus Südafrika unerschwinglich. Schnell ist auch noch eine SIM-Card gefunden, nur das Aktivieren ist wieder eine Prozedur, wie eigentlich überall in Afrika. Daneben werden wir ständig von bettelnden Kindern angesprochen, hier in Zimbabwe ist die AIDS-Waisenrate immens gross, aber wir können nicht allen etwas geben, zurück bleibt aber immer irgendwie ein schlechtes Gewissen. Bereits ziemlich entnervt steht nun noch der kniffligste Posten an, wir brauchen für unser neustes Vorhaben „Sicherheitsdiesel“. Gemäss unseren Informationen müsste es eigentlich möglich sein, mit US$ an Diesel zu kommen. Wir fragen bei der nächsten, verwaisten Tankstelle. Diesel gäbe es nur auf Vorbestellung und Vorauskasse, sagt man uns, doch so lange möchten wir natürlich nicht warten. „Gibt es denn gar keine andere Möglichkeit?“ frage ich unschuldig und wedle auffällig mit einem Bündel US-Dollarnoten herum. Der Tankwart wirkt nervös und meint, er müsse den Manager fragen. Nach kurzer Zeit kommt er zurück und nickt. „20 Liter, aber schnell, wenn jemand fragt, seid ihr Freunde vom Chef“. Klar doch, Hauptsache der Diesel fliesst ;-)
Auf der Weiterfahrt besprechen wir die Möglichkeiten, die wir mit dem Zusatzdiesel nun haben. Sollen wir wirklich auf Mozambique verzichten und direkt nach Südafrika ziehen? Der Schritt scheut uns gewaltig, denn sobald wir den Stempel im Pass haben, sind unsere Tage in Afrika gezählt, nämlich genau 90 Tage bis wir ausreisen müssen. Wir vertagen das Thema, haben noch ein paar Tage Zeit bis wir uns entscheiden müssen...
In Cashel ist fertig mit dem guten Teer. Die Piste führt uns rasch hoch in die Berge, wie schön sind die milden Temperaturen hier oben. Eine schmale und holperige Fahrspur bringt uns hoch auf einen Hügel, und wieder geniessen wir ein Rundumpanorama vom Feinsten. Zimbabwe verwöhnt uns wirklich mit den schönsten Schlafplätzen überhaupt in Afrika. Wir sitzen lange am Lagerfeuer und starren in den Himmel, wo der Neumond Platz für Millionen funkelnder Sterne geschaffen hat, ein Anblick, der sich für immer ins Herz brennt!
Am Morgen wecken uns die Kühe, die sich an unserem Bull Bar reiben, gerade rechtzeitig, dass wir den Sonnenaufgang miterleben können. Wir freuen uns auf die heutige Strecke, denn diese führt durch die Berge entlang der Grenze zu Mozambique. Das strahlende Wetter begleitet uns die ganze Fahrt, die Piste ist gut und nach jeder Kurve geniessen wir neue Ausblicke. Vor allem die Bergkulisse von „The Corner,“ einem Gebiet Zimbabwes, welches von drei Seiten von Mozambique umschlossen ist, ist einfach spektakulär! Am Mittag erreichen wir den Hausberg Chimanimanis, „Pork Pie“ genannt. Wir fahren eine Rumpelpiste hoch bis auf 1'700 Meter und suchen uns ein schönes Plätzchen. Hier oben weht ein strenger Wind und von Westen zieht eine Nebelwand auf. Schnell essen wir was, dann schnüren wir die Schuhe und marschieren hoch zum Gipfel auf gut 2'000 m. Wir sind knapp vor dem Nebel oben, können noch ein paar Minuten den Weitblick auf die umliegenden Täler bestaunen und unseren weiteren Weg verfolgen. Gemütlich wandern wir wieder zurück zum Auto, das Apero haben wir uns heute aber verdient!.
Die Wetterfront trifft uns beim Kochen in voller Härte und wir essen unser leckeres Gulasch drinnen, während Wind und Regen ans Zelt peitschen. Aber es stört uns nicht, wir habens gemütlich in unserer Einzimmerwohnung und schon bald ist es Zeit, ins Bett hoch zu krabbeln :-)
Über das grüne Burma Valley gehts zurück nach Mutare. Nach etwas Herumfragen können wir auf dem Schwarzmarkt US$ in Bond wechseln, das „Geschäft“ muss allerdings im Auto stattfinden, wir kommen uns fast schon vor wie Verbrecher. Der Spar Supermarkt ist erstaunlich gut sortiert, und da wir nun in Bond bezahlen können, gar nicht mal soo teuer - für uns versteht sich. An der Kasse finden sich nur wenige, besser betuchte Einheimische und ein paar Weisse, für den Durchschnittsbürger sind die Waren aus Südafrika unerschwinglich. Schnell ist auch noch eine SIM-Card gefunden, nur das Aktivieren ist wieder eine Prozedur, wie eigentlich überall in Afrika. Daneben werden wir ständig von bettelnden Kindern angesprochen, hier in Zimbabwe ist die AIDS-Waisenrate immens gross, aber wir können nicht allen etwas geben, zurück bleibt aber immer irgendwie ein schlechtes Gewissen. Bereits ziemlich entnervt steht nun noch der kniffligste Posten an, wir brauchen für unser neustes Vorhaben „Sicherheitsdiesel“. Gemäss unseren Informationen müsste es eigentlich möglich sein, mit US$ an Diesel zu kommen. Wir fragen bei der nächsten, verwaisten Tankstelle. Diesel gäbe es nur auf Vorbestellung und Vorauskasse, sagt man uns, doch so lange möchten wir natürlich nicht warten. „Gibt es denn gar keine andere Möglichkeit?“ frage ich unschuldig und wedle auffällig mit einem Bündel US-Dollarnoten herum. Der Tankwart wirkt nervös und meint, er müsse den Manager fragen. Nach kurzer Zeit kommt er zurück und nickt. „20 Liter, aber schnell, wenn jemand fragt, seid ihr Freunde vom Chef“. Klar doch, Hauptsache der Diesel fliesst ;-)
Auf der Weiterfahrt besprechen wir die Möglichkeiten, die wir mit dem Zusatzdiesel nun haben. Sollen wir wirklich auf Mozambique verzichten und direkt nach Südafrika ziehen? Der Schritt scheut uns gewaltig, denn sobald wir den Stempel im Pass haben, sind unsere Tage in Afrika gezählt, nämlich genau 90 Tage bis wir ausreisen müssen. Wir vertagen das Thema, haben noch ein paar Tage Zeit bis wir uns entscheiden müssen...
In Cashel ist fertig mit dem guten Teer. Die Piste führt uns rasch hoch in die Berge, wie schön sind die milden Temperaturen hier oben. Eine schmale und holperige Fahrspur bringt uns hoch auf einen Hügel, und wieder geniessen wir ein Rundumpanorama vom Feinsten. Zimbabwe verwöhnt uns wirklich mit den schönsten Schlafplätzen überhaupt in Afrika. Wir sitzen lange am Lagerfeuer und starren in den Himmel, wo der Neumond Platz für Millionen funkelnder Sterne geschaffen hat, ein Anblick, der sich für immer ins Herz brennt!
Am Morgen wecken uns die Kühe, die sich an unserem Bull Bar reiben, gerade rechtzeitig, dass wir den Sonnenaufgang miterleben können. Wir freuen uns auf die heutige Strecke, denn diese führt durch die Berge entlang der Grenze zu Mozambique. Das strahlende Wetter begleitet uns die ganze Fahrt, die Piste ist gut und nach jeder Kurve geniessen wir neue Ausblicke. Vor allem die Bergkulisse von „The Corner,“ einem Gebiet Zimbabwes, welches von drei Seiten von Mozambique umschlossen ist, ist einfach spektakulär! Am Mittag erreichen wir den Hausberg Chimanimanis, „Pork Pie“ genannt. Wir fahren eine Rumpelpiste hoch bis auf 1'700 Meter und suchen uns ein schönes Plätzchen. Hier oben weht ein strenger Wind und von Westen zieht eine Nebelwand auf. Schnell essen wir was, dann schnüren wir die Schuhe und marschieren hoch zum Gipfel auf gut 2'000 m. Wir sind knapp vor dem Nebel oben, können noch ein paar Minuten den Weitblick auf die umliegenden Täler bestaunen und unseren weiteren Weg verfolgen. Gemütlich wandern wir wieder zurück zum Auto, das Apero haben wir uns heute aber verdient!.
Die Wetterfront trifft uns beim Kochen in voller Härte und wir essen unser leckeres Gulasch drinnen, während Wind und Regen ans Zelt peitschen. Aber es stört uns nicht, wir habens gemütlich in unserer Einzimmerwohnung und schon bald ist es Zeit, ins Bett hoch zu krabbeln :-)
Planänderung
Es hat die ganze Nacht geregnet und am Morgen ist es derart „gruusig“, dass wir im Bett bleiben bis wir nicht mehr wissen wie liegen. Wir schlittern die steile Piste wieder runter ins Tal, um ein Haar wären wir in den Graben gerutscht. Das Regenwetter macht uns heute so richtig einen Strich durch die Rechnung, unsere geplante Route ist unpassierbar und sowiso machts keinen Spass im Nebel in den Bergen. Also folgen wir der Teerstrasse nach Süden durch endloses, abgeholztes Forstgebiet. Nördlich von Chipinge dann der Entscheidungspunkt: weiter durch die Wälder und nach Mozambique raus oder nach Westen in die Lowlands und später Richtung Südafrika? Die Entscheidung fällt uns heute leicht: sorry Mozambique, wir wollen mehr sehen von Zimbabwe! So verlassen wir die Highlands früher als gedacht und bis zur massiven Stahlbrücke bei Birchenough verlieren wir schon tüchtig an Höhe. Seit langem übernachten wir heute mal wieder im dornigen Buschland und was soll ich sagen, wir haben es vermisst, denn das ist einfach Africa!
Stein oder nicht Stein…
Auf der schnurgeraden Hauptstrasse fahren wir nach Westen, doch langweilig wird’s trotzdem nicht, ganz im Gegenteil. Stark zerklüftete Granitfelsen dominieren die Landschaft, vom Wasser geschliffen formen sie riesige „Steinhäufchen“ die aussehen, als ob sie demnächst voneinanderpurzeln. Wir wählen die Piste um einen weitverzweigten Stausee und sind begeistert. Es geht auf und ab, um Landzungen und Buchten, über Hügel und entlang glatt geschliffener Granithügel. Gegen Mittag erreichen wir die Ruinenstätte „Great Zimbabwe“, die dem Land den Namen gab. Als grösste und bedeutendste Ruinenstätte südlich der Sahara wäre sie durchaus einen Besuch wert, doch die Angestellten am Eingang vermiesen uns das Erlebnis schon im Vorfeld. Die gesalzenen Eintrittspreise müssen von Ausländern zwingend in US-Dollar oder südafrikanischem Rand bezahlt werden, nur Einheimische dürfen in Bond bezahlen. Wir sind verwirrt und fragen nach, ob es denn tatsächlich sein kann, dass in einer nationalen Einrichtung keine einheimische Währung akzeptiert werde? Mit einem arroganten Achselzucken wird uns dies bestätigt, schade, aber das unterstützen wir nicht, ausserdem haben wir schon so viele Ruinen gesehen… Wir fahren zur Ancient City Lodge, die in ihrer Architektur genau der Ruinenstätte nach empfunden wurde und wollen dort etwas trinken. Leider ist der Barkeeper unauffindbar und der Rest des Personals mit der Dekoration des Hotels zur morgigen Silvesterfeier beschäftigt, wir dürfen uns aber in Ruhe auf dem stilvollen Gelände umsehen so lange wir wollen.
Es hat die ganze Nacht geregnet und am Morgen ist es derart „gruusig“, dass wir im Bett bleiben bis wir nicht mehr wissen wie liegen. Wir schlittern die steile Piste wieder runter ins Tal, um ein Haar wären wir in den Graben gerutscht. Das Regenwetter macht uns heute so richtig einen Strich durch die Rechnung, unsere geplante Route ist unpassierbar und sowiso machts keinen Spass im Nebel in den Bergen. Also folgen wir der Teerstrasse nach Süden durch endloses, abgeholztes Forstgebiet. Nördlich von Chipinge dann der Entscheidungspunkt: weiter durch die Wälder und nach Mozambique raus oder nach Westen in die Lowlands und später Richtung Südafrika? Die Entscheidung fällt uns heute leicht: sorry Mozambique, wir wollen mehr sehen von Zimbabwe! So verlassen wir die Highlands früher als gedacht und bis zur massiven Stahlbrücke bei Birchenough verlieren wir schon tüchtig an Höhe. Seit langem übernachten wir heute mal wieder im dornigen Buschland und was soll ich sagen, wir haben es vermisst, denn das ist einfach Africa!
Stein oder nicht Stein…
Auf der schnurgeraden Hauptstrasse fahren wir nach Westen, doch langweilig wird’s trotzdem nicht, ganz im Gegenteil. Stark zerklüftete Granitfelsen dominieren die Landschaft, vom Wasser geschliffen formen sie riesige „Steinhäufchen“ die aussehen, als ob sie demnächst voneinanderpurzeln. Wir wählen die Piste um einen weitverzweigten Stausee und sind begeistert. Es geht auf und ab, um Landzungen und Buchten, über Hügel und entlang glatt geschliffener Granithügel. Gegen Mittag erreichen wir die Ruinenstätte „Great Zimbabwe“, die dem Land den Namen gab. Als grösste und bedeutendste Ruinenstätte südlich der Sahara wäre sie durchaus einen Besuch wert, doch die Angestellten am Eingang vermiesen uns das Erlebnis schon im Vorfeld. Die gesalzenen Eintrittspreise müssen von Ausländern zwingend in US-Dollar oder südafrikanischem Rand bezahlt werden, nur Einheimische dürfen in Bond bezahlen. Wir sind verwirrt und fragen nach, ob es denn tatsächlich sein kann, dass in einer nationalen Einrichtung keine einheimische Währung akzeptiert werde? Mit einem arroganten Achselzucken wird uns dies bestätigt, schade, aber das unterstützen wir nicht, ausserdem haben wir schon so viele Ruinen gesehen… Wir fahren zur Ancient City Lodge, die in ihrer Architektur genau der Ruinenstätte nach empfunden wurde und wollen dort etwas trinken. Leider ist der Barkeeper unauffindbar und der Rest des Personals mit der Dekoration des Hotels zur morgigen Silvesterfeier beschäftigt, wir dürfen uns aber in Ruhe auf dem stilvollen Gelände umsehen so lange wir wollen.
Land unter an Silvester oder der gute Rutsch
In Masvingo steht bereits wieder eine Entscheidung an. Wir stehen am Abzweiger zur Strasse nach Beitbridge, der Grenze nach Südafrika. Es gäbe noch so viel zu sehen in Zimbabwe, müssen wir das Land wirklich schon verlassen? Die Alternative klingt verlockend: durch den Süden Zimbabwes und nach Botswana raus, nur reicht unser Diesel dafür? Mit unserem Navi-App berechnen wir die Strecke mit allen Abstechern und Eventualitäten. Eigentlich müsste es reichen, meint Dani und kratzt sich nachdenklich den Bart, warum eigentlich nicht? Gesagt, getan, und wieder werden die Pläne auf den Kopf gestellt. Gerne hätten wir noch ein paar Liter „Beruhigungsdiesel“ gebunkert, aber die Situation an den Tankstellen ist auch hier desolat. Stattdessen plündere ich den Supermarkt in der Stadt und deck uns mit Leckereien für den Silvesterabend ein.
Am nächsten Tag erreichen wir Bulawayo, das Herz des Südens. In der Umgebung gibt es zahleiche Höhlen und Felsen mit prähistorischen Felszeichnungen, aber die sparen wir uns für nächstes Jahr auf, also morgen ;-). Auf dem Gelände von Burke’s Paradise hats alles was wir brauchen: Wasser, Strom, Internet uns sogar einen Pool.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen und so wird erst die Büroarbeit erledigt, bevor wir unser Silvestermenu kochen. Es gibt überbackene, gefüllte und in Tomatensauce geschmorte Peperoni mit Reis, die Wartezeit überbrücken wir mit dem einen oder anderen Gin Tonic, so dass wir gar nicht merken, dass sich über uns die Wolken zusammenbrauen. Von einer Sekunde zur anderen geht’s los und es schüttet wie aus Kübeln. Wir sind komplett unvorbereitet und retten alles ins Trockene, bevor das Unwetter die ganze Umgebung in eine Schlammpfütze verwandelt. Wir dinieren heute drinnen, und was soll ich sagen, schon wieder haben wir einen Jahreswechsel verpennt, da war wohl etwas zu viel Gin im Tonic ;-)
Als Dani nachts noch mal raus muss, hauts ihn beinahe in den Schlamm, das wär ja dann wohl „gut gerutscht“ ;-)
In Masvingo steht bereits wieder eine Entscheidung an. Wir stehen am Abzweiger zur Strasse nach Beitbridge, der Grenze nach Südafrika. Es gäbe noch so viel zu sehen in Zimbabwe, müssen wir das Land wirklich schon verlassen? Die Alternative klingt verlockend: durch den Süden Zimbabwes und nach Botswana raus, nur reicht unser Diesel dafür? Mit unserem Navi-App berechnen wir die Strecke mit allen Abstechern und Eventualitäten. Eigentlich müsste es reichen, meint Dani und kratzt sich nachdenklich den Bart, warum eigentlich nicht? Gesagt, getan, und wieder werden die Pläne auf den Kopf gestellt. Gerne hätten wir noch ein paar Liter „Beruhigungsdiesel“ gebunkert, aber die Situation an den Tankstellen ist auch hier desolat. Stattdessen plündere ich den Supermarkt in der Stadt und deck uns mit Leckereien für den Silvesterabend ein.
Am nächsten Tag erreichen wir Bulawayo, das Herz des Südens. In der Umgebung gibt es zahleiche Höhlen und Felsen mit prähistorischen Felszeichnungen, aber die sparen wir uns für nächstes Jahr auf, also morgen ;-). Auf dem Gelände von Burke’s Paradise hats alles was wir brauchen: Wasser, Strom, Internet uns sogar einen Pool.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen und so wird erst die Büroarbeit erledigt, bevor wir unser Silvestermenu kochen. Es gibt überbackene, gefüllte und in Tomatensauce geschmorte Peperoni mit Reis, die Wartezeit überbrücken wir mit dem einen oder anderen Gin Tonic, so dass wir gar nicht merken, dass sich über uns die Wolken zusammenbrauen. Von einer Sekunde zur anderen geht’s los und es schüttet wie aus Kübeln. Wir sind komplett unvorbereitet und retten alles ins Trockene, bevor das Unwetter die ganze Umgebung in eine Schlammpfütze verwandelt. Wir dinieren heute drinnen, und was soll ich sagen, schon wieder haben wir einen Jahreswechsel verpennt, da war wohl etwas zu viel Gin im Tonic ;-)
Als Dani nachts noch mal raus muss, hauts ihn beinahe in den Schlamm, das wär ja dann wohl „gut gerutscht“ ;-)
Auf prähistorischen Spuren um Bulawayo
Während andere ihren Silvesterrausch ausschlafen, nutzen wir den Morgen und erledigen noch so viel im Internet wie möglich, wer weiss wann wir wieder die Möglichkeit dazu haben. Im tatsächlich geöffneten Spar verpulvern wir noch die letzten Bond und fahren danach bis kurz vor den Motopo Nationalpark, bekannt für seine Höhlen und Felszeichnungen, sowie dem Grab von Cecil Rhodes.
Auf der Transitstrasse fahren wir durch den Park und erfreuen uns an der schönen Landschaft. Unser Ziel liegt ausserhalb des Parks, die Silozwane Höhle. So weit im Süden hats kaum mehr Touristen und am Parkplatz sind wir völlig alleine. Nach etwas Herumirren finden wir den kurzen Wanderweg hoch auf einen Granitfels, wo wir auf der Rückseite die grosse Grotte finden. Nebst einer wundervollen Aussicht gibt es in der Höhle zahlreiche recht gut erhaltene und detaillierte prähistorische Zeichnungen zu bestaunen, die selbst uns als bekennende „Strichmännchen-Muffel“ – egal welchen Alters - völlig begeistern. Lange studieren wir die dargestellten Menschen und Tiere und rätseln an den Details, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Ganz unbemerkt ist unser Besuch wohl nicht geblieben, haben die Leute aus dem nächsten Dorf in der Zwischenzeit doch einen ausladenden Souvenirmarkt auf dem Parkplatz aufgebaut mit den so bekannten Holzschnitzereien, Tüchern und Schmuck. Mittlerweile hat uns auch die Sonne mal wieder beehrt und wir nutzen dies für eine Wanderung auf den unweit gelegenen Mount Silorzi. Schier auf allen Vieren klettern wir den steilen und stellenweise glatten Granitfels hoch, wie soll ich hier bloss je wieder runterkommen? Die Augen immer schön auf den Gipfel gerichtet versuch ich mich nicht zu sehr auf den Abgrund zu konzentrieren, doch die Enttäuschung ist gross, als sich der vermeintliche Gipfel nur als Zwischenstation entpuppt, von welchem man auf den alles überragenden und ziemlich steilen Hauptgipfel sieht. Während ich hier streike und die atemberaubende Aussicht von hier geniesse, marschiert Dani los auf den Gipfelsturm. Nur als kleines, wendiges Pünktchen sehe ich ihn später an der Felswand und wage mir nicht vorzustellen, was bei einem einzigen Misstritt passieren könnte. Doch natürlich geht alles gut und wenig später winkt er mir vom Gipfel aus zu. Der Abstieg ist dann nochmals eine andere Geschichte und bringt mich ziemlich ans Limit, aber wir erreichen Tico unbeschadet, allerdings auch ziemlich geschafft und durchgeschwitzt. Unser Kontingent an Sonnenlicht scheint auch aufgebraucht und wir machen uns schleunigst an die Suche eines Schlafplatzes, wo wir gerade noch vor dem nächsten Wolkenbruch ausgiebig duschen können.
Die Gegend hier ist einfach wunderschön und trotz schlechtem Wetter nehmen wirs bis zum kleinen Grenzübergang nach Botswana (Mphoengs-Matsiloje) gemütlich und schlafen nochmal im Busch - das wird dann in Südafrika nicht mehr ganz so einfach werden. Wir freuen uns zwar auf die Annehmlichkeiten der „Zivilisation“ wie Diesel an jeder Ecke und Supermärkte, die ganz in Schweizer Manier keine Wünsche offen lassen, doch fällt uns der Abschied von Zimbabwe unwahrscheinlich schwer, wie werden wir die herzlichen Menschen und das Campen in einsamer Natur doch vermissen.
Während andere ihren Silvesterrausch ausschlafen, nutzen wir den Morgen und erledigen noch so viel im Internet wie möglich, wer weiss wann wir wieder die Möglichkeit dazu haben. Im tatsächlich geöffneten Spar verpulvern wir noch die letzten Bond und fahren danach bis kurz vor den Motopo Nationalpark, bekannt für seine Höhlen und Felszeichnungen, sowie dem Grab von Cecil Rhodes.
Auf der Transitstrasse fahren wir durch den Park und erfreuen uns an der schönen Landschaft. Unser Ziel liegt ausserhalb des Parks, die Silozwane Höhle. So weit im Süden hats kaum mehr Touristen und am Parkplatz sind wir völlig alleine. Nach etwas Herumirren finden wir den kurzen Wanderweg hoch auf einen Granitfels, wo wir auf der Rückseite die grosse Grotte finden. Nebst einer wundervollen Aussicht gibt es in der Höhle zahlreiche recht gut erhaltene und detaillierte prähistorische Zeichnungen zu bestaunen, die selbst uns als bekennende „Strichmännchen-Muffel“ – egal welchen Alters - völlig begeistern. Lange studieren wir die dargestellten Menschen und Tiere und rätseln an den Details, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Ganz unbemerkt ist unser Besuch wohl nicht geblieben, haben die Leute aus dem nächsten Dorf in der Zwischenzeit doch einen ausladenden Souvenirmarkt auf dem Parkplatz aufgebaut mit den so bekannten Holzschnitzereien, Tüchern und Schmuck. Mittlerweile hat uns auch die Sonne mal wieder beehrt und wir nutzen dies für eine Wanderung auf den unweit gelegenen Mount Silorzi. Schier auf allen Vieren klettern wir den steilen und stellenweise glatten Granitfels hoch, wie soll ich hier bloss je wieder runterkommen? Die Augen immer schön auf den Gipfel gerichtet versuch ich mich nicht zu sehr auf den Abgrund zu konzentrieren, doch die Enttäuschung ist gross, als sich der vermeintliche Gipfel nur als Zwischenstation entpuppt, von welchem man auf den alles überragenden und ziemlich steilen Hauptgipfel sieht. Während ich hier streike und die atemberaubende Aussicht von hier geniesse, marschiert Dani los auf den Gipfelsturm. Nur als kleines, wendiges Pünktchen sehe ich ihn später an der Felswand und wage mir nicht vorzustellen, was bei einem einzigen Misstritt passieren könnte. Doch natürlich geht alles gut und wenig später winkt er mir vom Gipfel aus zu. Der Abstieg ist dann nochmals eine andere Geschichte und bringt mich ziemlich ans Limit, aber wir erreichen Tico unbeschadet, allerdings auch ziemlich geschafft und durchgeschwitzt. Unser Kontingent an Sonnenlicht scheint auch aufgebraucht und wir machen uns schleunigst an die Suche eines Schlafplatzes, wo wir gerade noch vor dem nächsten Wolkenbruch ausgiebig duschen können.
Die Gegend hier ist einfach wunderschön und trotz schlechtem Wetter nehmen wirs bis zum kleinen Grenzübergang nach Botswana (Mphoengs-Matsiloje) gemütlich und schlafen nochmal im Busch - das wird dann in Südafrika nicht mehr ganz so einfach werden. Wir freuen uns zwar auf die Annehmlichkeiten der „Zivilisation“ wie Diesel an jeder Ecke und Supermärkte, die ganz in Schweizer Manier keine Wünsche offen lassen, doch fällt uns der Abschied von Zimbabwe unwahrscheinlich schwer, wie werden wir die herzlichen Menschen und das Campen in einsamer Natur doch vermissen.
Fazit Zimbabwe
Während 14 Tagen haben wir den Westen und den Süden des tollen Landes erkundet und dabei 1‘486 km gefahren, das sind durchschnittlich 106 km pro Tag. Der niedrige Tagesdurchschnitt von CHF 41.55 erklärt sich vor allem durch das viele Wildcampen und die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Wir haben ganze zwei Mal fürs Übernachten bezahlt und dies auch nur wegen dem Wunsch nach Internet an Weihnachten und Silvester, damit wir unseren Lieben etwas näher sein können. Wir hatten phantastische Wildcamps in Zimbabwe, sei es in den Bergen oder im Busch in den Lowlands und die Temperaturen waren meist angenehm bis sogar kalt in der Höhe. Der grösste Posten beträgt diesmal der Diesel mit 41%, den wir zwar bereits in Mozambique bezogen haben, aber auf Zimbabwe verrechnet haben. An zweiter Stelle folgen Visa mit 21%, da wir ja im November bereits nach Zimbabwe eingereist sind um die Victoriafälle zu besuchen, den Bericht dazu findet ihr hier.
Wir sind völlig begeistern von diesem Land. Zum einen ist da natürlich die äusserst abwechslungsreiche Landschaft, zum anderen und vor allem wegen der herzlichen, aufgeschlossenen und positiven Menschen, die trotz der wirklich schwierigen Situation des Landes in der Vergangenheit aber auch noch heute den Mut nicht verloren haben und sich unwahrscheinlich freuen, wenn man ihr Land besucht. Leider macht die wirtschaftliche und politische Situation in Zimbabwe das Reisen ein wenig zum Spiessrutenlauf, da man eigentlich ständig auf der Suche nach Geld, Treibstoff oder Nahrungsmitteln ist. Doch wenn man sich dafür Zeit lässt und offen ist, kann man sich auf die Unterstützung der Menschen verlassen. Ausserdem findet man auf lokalen Märkten gartenfrisches Gemüse und andere selbst produzierte Waren, saisonale Früchte wie Mangos, Ananas, Bananen und vieles mehr wird am Strassenrand angeboten, verhungern muss man in Zimbabwe als Tourist also keineswegs!
Wir hoffen sehr für das Land und seine Bevölkerung, dass die Regierung die Wirtschaft wieder in den Griff kriegt und die dunkle Vergangenheit unter Mugabes Regime aufarbeiten kann. Zimbabwe ist für uns jederzeit wieder eine Reise wert!
Während 14 Tagen haben wir den Westen und den Süden des tollen Landes erkundet und dabei 1‘486 km gefahren, das sind durchschnittlich 106 km pro Tag. Der niedrige Tagesdurchschnitt von CHF 41.55 erklärt sich vor allem durch das viele Wildcampen und die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Wir haben ganze zwei Mal fürs Übernachten bezahlt und dies auch nur wegen dem Wunsch nach Internet an Weihnachten und Silvester, damit wir unseren Lieben etwas näher sein können. Wir hatten phantastische Wildcamps in Zimbabwe, sei es in den Bergen oder im Busch in den Lowlands und die Temperaturen waren meist angenehm bis sogar kalt in der Höhe. Der grösste Posten beträgt diesmal der Diesel mit 41%, den wir zwar bereits in Mozambique bezogen haben, aber auf Zimbabwe verrechnet haben. An zweiter Stelle folgen Visa mit 21%, da wir ja im November bereits nach Zimbabwe eingereist sind um die Victoriafälle zu besuchen, den Bericht dazu findet ihr hier.
Wir sind völlig begeistern von diesem Land. Zum einen ist da natürlich die äusserst abwechslungsreiche Landschaft, zum anderen und vor allem wegen der herzlichen, aufgeschlossenen und positiven Menschen, die trotz der wirklich schwierigen Situation des Landes in der Vergangenheit aber auch noch heute den Mut nicht verloren haben und sich unwahrscheinlich freuen, wenn man ihr Land besucht. Leider macht die wirtschaftliche und politische Situation in Zimbabwe das Reisen ein wenig zum Spiessrutenlauf, da man eigentlich ständig auf der Suche nach Geld, Treibstoff oder Nahrungsmitteln ist. Doch wenn man sich dafür Zeit lässt und offen ist, kann man sich auf die Unterstützung der Menschen verlassen. Ausserdem findet man auf lokalen Märkten gartenfrisches Gemüse und andere selbst produzierte Waren, saisonale Früchte wie Mangos, Ananas, Bananen und vieles mehr wird am Strassenrand angeboten, verhungern muss man in Zimbabwe als Tourist also keineswegs!
Wir hoffen sehr für das Land und seine Bevölkerung, dass die Regierung die Wirtschaft wieder in den Griff kriegt und die dunkle Vergangenheit unter Mugabes Regime aufarbeiten kann. Zimbabwe ist für uns jederzeit wieder eine Reise wert!
Unser Track zum downloaden. Der Track ist auf ca. 10'000 - 20'000 Punkte reduziert und zum grössten Teil unbearbeitet. Also auch diverse Sackgassen oder Herumirren in einer Stadt. Strassenzustände ändern schnell also kein Gewähr!
zimbabwe-break-a-way.gpx | |
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